„Wir werden sie in der Beruhigungsabteilung unterbringen“, erklärte Dr.
Wendell.
„Was für eine Abteilung?“
„Hr. Marcus, wenn eine Frau solche Anfälle erlebt, können ihr selbst die
neuesten Medikamente nicht helfen weiblichen Pflichten nachzukommen. Wir dagegen
haben herausgefunden das, wenn man all ihre Sinne nur noch auf das Eine
beschränkt, Besserung entsteht. Der Begriff dafür heißt: ‚Sensorische
Entbehrung’. Das Verfahren dauert ungefähr vierzehn Tage. Während diesem
Zeitraum werden der Patientin alle äußeren Sinneseindrücke vorenthalten. Kein
Sehen, kein Hören, kein Reden, keine Berührung, keine Nahrung. Alles, was sie
bekommt, ist lediglich Wasser, um das Austrocknen des Körpers zu verhindern.“
„Ich verstehe.“
„Allerdings, einige Patienten vertragen diese Behandlung der ‚völligen
Isolierung’ ganz gut, andere dagegen bekommen psychische Probleme. Leider, Herr
Marcus, sind einige Frauen psychisch schwächer, als andere.“
„In diesem Falle würden sie also die Behandlung unterbrechen?“
„Nein, nein. Natürlich nicht. Wir haben herausgefunden, dass im Falle einer
negativen Reaktion, eine intensivere Behandlung von Nöten ist. Das heißt, wir
schnüren den Körper so streng wie möglich ein. Dies scheint die Patientin zu
beruhigen und wir können mit der Behandlung weitermachen. Dieses Verfahren wird
als ‚Verschärfte Isolierung’ bezeichnet. Nicht jede Frau benötigt dies.
Allerdings diejenigen Frauen, welche es durchlebt haben, sind hinterher
nachgiebige und willige Ehefrauen.“
„Verursachen sie ihr Schmerzen?“
„Mein Herr! Wir befinden uns im neunzehnten Jahrhundert! Ich versichere Ihnen,
dass Schmerz nur minimal vorkommt. Gerade so viel, um den Behandlungserfolg zu
garantieren. Wir würden niemals mehr Schmerz als notwendig verursachen. Die
Patientin wird einmal pro Stunde untersucht, um festzustellen ob eine Heilung
eintritt. Wenn dies dann der Fall ist, wird sie sofort freigelassen.“
„Ich bitte um Entschuldigung Doktor, aber wie erkennt man, ob sie geheilt ist
oder nicht?“
„Knebel und Sichtblende werden entfernt, und ein Psychologe untersucht sie
dann.“
„Das ist alles? Sie könnte sie nicht belügen, um das Verfahren zu beenden?“
„Oh, ja! Manchmal kommt das vor. Es wird aber sofort mit der Behandlung
weitergemacht, wenn wir den Schwindel bemerken. Dann natürlich in einer
strengeren Art und Weise. Das heißt, mit einer stärkeren Einengung, zum Besten
der Patientin natürlich. Danach wird sie uns nichts mehr vormachen, da sie dann
weiß, dass ihre Lügen strengere Folgen für sie bedeuten. Lügen werden also
leicht entdeckt. Die nächste Stufe ist fast unerträglich, und sie wird uns
niemals ein zweites Mal was vormachen. Niemand will die Strafe riskieren.“
„Ich verstehe. Egal, was passiert, meine Frau wird hinterher wieder in Ordnung
sein? Ich kann also beunruhigt sein, Doktor?“
„Nein, Hr. Marcus, ich muss ihnen sagen, dass es nicht immer klappt. Aber es ist
eine Chance der Heilung vorhanden. Sie wird auf jedem Falle nicht mehr so sein,
wie vorher.“
„Ich verstehe.“ Etwas enttäuscht schaut er den Arzt an.
„Allerdings wird sie niemals schlechter sein als vorher, wenn ihnen das ein
Trost ist.“
„Meine teuerste Ehefrau. Die Arme.“
„Beten sie für ihr. Es gibt bestimmt eine gute Chance. Sie werden sie
wiedergewinnen.“
Frau Marcus litt unter dem, was als ‚weibliche Hysterie’ bezeichnet wurde.
Dieser Zustand trat bei manchen ab und zu ein. Aber in ihrem Fall äußerte es
sich fast jeder Tag, und besonders nachts, als ihr Ehemann sich ihr zu nähern
versuchte.
So brachte Herr Marcus sie ins ‚St. Maria Krankenhaus für Frauen’ zur
Behandlung. Eine für die Heilung solcher Unordnung berühmte Institution. Er war
völlig Ratlos, denn ihr Zustand dauerte schon mehrere Monate so an.
Am Tag ihrer Ankunft im Krankenhaus war Frau Marcus ganz ruhig, denn sie
verstand die Notwendigkeit. Sie liebte ihren Ehemann und vertraute ihm, das
diese Einweisung notwenig wäre, um ein normales Eheleben wieder zu ermöglichen.
Erzählungen von Freunden stellten die Behandlung als unbequem, und manchmal gar
als schmerzhaft dar. Aber das war halt das Los des schwachen Geschlechts, und
sie akzeptierte es vorbehaltlos.
In einem privaten Raum wünschte Herr Marcus seiner Frau alles Gute für die eine
Woche. Er würde sie vermissen. Sie umarmten sich. Als er ging, um sie der
Sorgfalt der Krankenschwester zu übergeben, ermunterte er sie noch mit ein Paar
Worten der Hoffnung.
„Ich bin Helen, Frau Marcus, und sie stehen in meiner Verantwortung für die
Zeit ihres Aufenthaltes“, sagte die große kräftige Frau. „Wenn sie unseren
Anordnungen folgen, sind die Chancen groß, dass sie geheilt werden.“ Die Frau
lächelte nicht.
„Hallo Helen. Ich danke ihnen. Ich werde mich fügen. Das versichere ich ihnen.
Ich will schnell geheilt werden.“
„Ausgezeichnet. Fangen wir an. Legen sie ihr Kleid und die Schuhe ab und ziehen
dies hier an.“
Es war ein einfaches, blaues, bodenlanges Baumwollkleid.
„Wenn sie möchten, können sie aber zuerst noch auf die Toilette gehen, dort
drüben.“ Sie deutete auf die Badezimmertür.
„Muss ich mein Korsett auch ablegen?“
„Nein, das könne sie anbehalten. Wir werden es nur vollkommen schließen, bevor
wir weitermachen. Dies hat sich bisher als hilfreich erwiesen, während der
Tortur.“
„Tortur?“
„Die Behandlung gleicht ein wenig einer Tortur. Es muss so sein.“
„Mein Korsett ist hinten noch 7,5 Zentimeter offen, Helen. Es wird schwierig
sein, das Korsett zu schließen, da es noch neu ist.“
„Kein Problem, wir schaffen das.“
Frau Marcus ging langsamen Schrittes zum Badezimmer, um die Toilette zu
benutzen.
Als sie zurückkam, befahl ihr Helen das Kleid auszuziehen. Nachdem dies mit
Hilfe von Helen getan war, wurde sie zu der in der Ecke hängenden Trapezstange
geleitet.
„Wie günstig, Helen.“
„Dies macht es uns einfacher. Haben sie jemals diese Art der Schnürhilfe
benutzt?“
„Ja, als ich noch ein kleines Mädchen war.“
„Ergreifen sie die Enden der Stange.“
Sie streckte ihren Körper, um an die Stange heranzukommen. Sie musste sich auf
die Zehenspitzen stellen. Es reichte noch nicht. Also sprang sie leicht nach
oben, um mit ihren Händen die Enden der Stange packen zu können.
„Als ich ein Mädchen war, erinnere ich mich, waren dort Handgelenksgurte
befestigt.“
Helen antwortete: „So was haben wir in den Räumen, wo wir aufsässige Damen
haben. Nicht alle Patienten verstehen, dass dies für sie von Vorteil ist.“
„Wäre ich nur ein Mann! Die müssen nicht in ihrem Leben leiden, wie wir Frauen.“
„Amen“, sagte Helen, als sie die Korsettschnur enger zog.
„Argh! Etwas sanfter bitte!“
„Oh, Fr. Marcus. Sie werden lernen müssen Missbehagen zu ertragen, während sie
sich dieser Behandlung unterziehen.“
„Ja. Ich weiß. Man meint es ja nur gut mit mir.“
„Sie sagen es. Ich tue nur meine Aufgabe!“
Die nächsten Minuten wurden fast unerträglich für sie, während sich das Korsett
immer mehr schloss. Schließlich war es unter großem Gestöhne der Patientin
vollkommen geschlossen.
„Du meine Güte! Ich war noch nie so eng geschnürt gewesen!“
„Es macht sie für die Männer attraktiver, Madame.“
„Ja... ich hatte ihn in letzter Zeit vernachlässigt.“
„Genau! Und darum sind sie auch hier.“
„Ja...“ Frau Marcus schwieg. Ihre Brust hob und senkte sich im Takt ihrer kurzen
Atemstöße, während Helen das blaue Kleid über ihren Kopf zog und anschließend
die Unterröcke ordnete.
„So, Madam, ich werde sie jetzt isolieren.“
„Mich isolieren?“
„Na, mit der Behandlung anfangen. Folgen sie mir bitte.“
Sie führte sie am Arm zum Behandlungsraum. Ein männlicher Pfleger im weißem
Kittel erwartete sie bereits.
Es war ein unheimlicher Ort. Auf drei Podesten standen drei große, schwere
Holzstühle mit stabilen Armlehnen. Überall waren Ledergurte befestigt.
„Nein!“ Frau Marcus schrak zurück.
„Es ist alles in Ordnung, Kleine. Es sieht schlimmer aus, als es ist.“
Sie geleitete Frau Marcus vorsichtig auf eines der Podeste hinauf, damit sie
nicht stolpern würde.
„Setzen Sie sich hin, Madam. Das Korsett könnte jetzt ein wenig mehr drücken.“
Frau Marcus war unschlüssig, aber sie wusste das sie es gut mit ihr meinten, und
sie wollte ja auch schnell wieder Heim kommen. Alles sah so fürchterlich aus!
Sie schaute zu den anderen Stühlen hinüber. Sie sahen etwas anders aus. Es gab
da eine Art von Knopf auf dem Sitz.
Als sie sich hinsetzte, fühlte sich einer Ohnmacht nahe, da das Korsett sich in
ihren Magen drückte.
„So ist es gut Madam“, sagte Hellen, als sie ihr beim Hinsetzen half. „Sie
müssen jetzt nichts sagen.“
Verblüfft schaute die Dame zu, wie Helen und der Pfleger sie mit den breiten
Gurten am Stuhl fixierten: An den Handgelenken, den Oberarmen, den Ober- und
Unterschenkeln (natürlich über dem Kleid), den Fußknöcheln, über dem Schoß und
schließlich über ihrer schon verengten Taille, was ein weiteres Missbehagen
hervorrief.
Der Stuhl hatte eine sehr hohe Rückenlehne. An dieser Lehne wurde sie mit
weiteren, gepolsterten Gurten befestigt. Ein Gurt kam um ihren Hals, so dass sie
nicht mehr ihren Kopf bewegen konnte.
Dann wurde auf den Armlehnen ein merkwürdiges Gestell gelegt. Daran fixierte man
nicht nur ihre Hände, sondern jeden einzelnen ihrer Finger. Das Gleiche geschah
auch unten am Stuhl mit ihren Füßen und Zehen. So konnte sie nicht einmal mehr
das kleinste Glied bewegen. Zu letzt befestigten sie ein Gestell mit
Flügelschrauben an dem Stuhl.
„So Madam, jetzt werden wir sie isolieren. Haben sie keine Angst. Es ist nur für
eine kurze Zeit. Viele beten zu Gott während dieser Zeit. Sie sagen, dass sie
durch diese Meditation Gott näher gekommen sind.“
Fr. Marcus reagierte nicht. Sie war gefesselt und sollte nun meditieren. Diese
körperliche Einengung war aber fürchterlich. Sie nahm an, dass sie da durch
musste, weil es anderen geholfen habe.
Bald waren die einzigen Sinneseindrücke, die sie noch hatte, ihre Gedanken.
Dicke Polster schlossen ihre Augen. Stöpsel in den Ohren machten sie taub. Ein
hohler Gummiknebel, wie eine Birne gestaltet, wurde ihr tief in den Mund
gesteckt. Sie musste fast würgen, doch dann beruhigte sie sich wieder.
Schließlich wurden ihre Nasenlöcher mit großen Wattestopfen verschlossen, so
dass sie gezwungen war, durch das Loch im Knebel zu atmen. Dadurch gab Frau
Marcus beim Atmen leise Töne von sich. Sie sollte sich so ständig ihr Schicksal
gegenwärtig sein. Während der ganzen Zeit wurde ihr der von dem streng
geschnürten Korsett nach oben hochgedrückte Busen von dem ebenso straffen Kleid
zusammengepresst, so dass ihre Atmung sehr stark erschwert wurde.
„Nun“, sagte Helen zum Pfleger. „Das letzte Teil.“
„Ja, Helen. Würden sie mir bei der Kiste helfen?“
„Sicherlich.“ Sie lächelte ihn an. Es schien eine Vertrautheit zwischen den
beden zu geben.
Zusammen nahmen sie hinter dem Stuhl eine rote angestrichene Holzkiste hoch.
Diese stülpten sie über den Kopf der Patientin. Die Ränder waren gepolstert und
hatten zwei Gurte, die der Dame unter den Achseln durchgezogen wurden. Diese
Gurte wurden dann schließlich fest angezogen.
Während das Paar laut lachend die Lichter im Raum löschten und anschließend die
Tür laut ins Schloss fallen ließen, war es für die gefesselte Dame wahnsinnig
still und wahnsinnig schwarz. Wie in einer Gruft.
Sie konnte sich keinen Millimeter bewegen. Sie konnte nichts hören, riechen,
sehen oder irgend einen Laut von sich geben.
Zuerst betete sie eine Weile. Davon ermüdet, begann sie an ihren Ehemann zu
denken, und dann an ihre Kindheit. Nach einigen Stunden war sie in einer Art
Trancezustand, fern von ihrem Körper. Sie wusste nicht mehr, ob sie schlief oder
wach war. So döste sie vor sich hin. Sie konnte Realität und Traum nicht mehr
unterscheiden, da sie ja keine Bewegungsmöglichkeit hatte, um festzustellen, ob
sie wach war. Schließlich verschwanden auch die Schmerzen der Einengungen und
Beschränkungen. Eigentlich hätte sie gerne etwas Schmerz gefühlt, als Beweis
ihres Daseins. Sogar der Druck des engen Korsetts wäre ihr willkommen gewesen.
So verlor sie ihr Zeitgefühl und driftete in eine Traumwelt. Nach sechs Stunden
musste sie Wasser lassen. Sie hatte es aber nicht richtig realisiert.
Sie war zwei volle Tage in dieser Zwangslage. Ab und zu kam Helen oder einer der Pfleger, um alles zu kontrollieren. Es war nicht leicht zu erkennen, ob alles mit ihr in Ordnung war, denn sie war ja ganz still. Natürlich bemerkte sie nie, dass da jemand vor ihr war. So bekam sie nicht mit, dass Helen und ihr Geliebter vor ihr auf dem Boden heftig stöhnend über einander herfielen. Der stechende Harngeruch störte die beiden jedenfalls nicht dabei.
Mitte des zweiten Tages geriet die fixierte Patientin in Panik und versuchte
sich so stark zu bewegen, wie es die Fesselung zuließ. Ihre Bewegungsversuche
waren allerdings äußerst begrenzt und kaum wahrnehmbar. Auch ihre Schreie waren
kaum hörbar. Es dauerte eine halbe Stunde, bevor dieser Zustand entdeckt wurde,
und sie schnell freigelassen wurde.
Zwei kräftige Pfleger waren notwendig, um sie zu besänftigen. Schließlich fiel
sie in Ohnmacht, worauf sie sofort zum Bad getragen wurde. Dort zogen sie zwei
kräftige Frauen aus und wuschen sie sauber. Nachdem sie abgetrocknet und ins
Bett gelegt wurde, untersuchte sie ein Arzt. Danach wurde sie zu ihrem eigenen
Schutz ans Bett gefesselt.
Zwei Stunden später wachte sie völlig verwirrt in einem sonnendurchfluteten Raum
auf. Es dauerte noch eine weitere Stunde, bis all ihre Sinne wieder beisammen
waren. Erst dann realisierte sie, was mit ihr geschehen war. Der Arzt gab ihr zu
Essen und Trinken, da sie noch völlig geschwächt war.
„Frau Marcus“, sagte der Arzt, „sie benötigen eine weitere intensivere
Behandlung. Verstehen Sie bitte, dass dies nicht leicht für sie sein wird.
Allerdings ist eine solche Behandlung ihre einzige Hoffnung auf Heilung. Wir
haben uns mit Herrn Marcus beraten, und er hatte uns die Erlaubnis gegeben
weiterzumachen.“
Die Patientin hört seiner Erläuterung zu und fing an zu zittern, bei dem
Gedanken, was auf sie zukommen sollte.
„Soll ich zerquetscht werden?“
„Bitte Madame, das ist eine drastische Übertreibung, für ein Verfahren, das so
gut für andere Patientinnen war.“
„Ich soll nicht nur erleiden was ich gerade erlebt habe, sondern auch noch in
ein Korsett gepresst werden, dass noch viel enger ist, als das Jetzige!“
„Äh, ja. Das ist richtig. Das Korsett wird Teil eines Lederanzuges sein, welcher
sie vom Hals bis zu den Knöcheln einengt. Allerdings gibt es noch einen weiteren
Zusatz, Madame...“
„Ein Zusatz?“
„Es ist sehr hilfreich zur Verhinderung eines körperlichen Schadens der
Patienten.“
„Und, Doktor, was ist es?“
„Gut, sehen sie, ich werde versuchen es zu erklären. Wir haben herausgefunden,
dass starke Einengung manchmal die weiblichen Organe dort unten, äh, es könnte
das Gewebe schaden. Um jene Möglichkeit zu verhindern, benutzen wir so ein....
Dildo... Ein Gerät, dass während des Verfahrens in den Geburtskanal hineinkommt.
Wir wollen nicht, dass sie beeinträchtigt werden ein Kind zu bekommen, Madame.“
Sie blickte an den Arzt vorbei. Der Knauf auf dem anderen Stuhl! Nein!
„Herr Doktor! Ich bin dort unten sehr sensibel!“
„Ich bitte vielmals um Entschuldigungen, Madame. Ich wollte sie nicht
beleidigen. Ich verstehe. Es ist ein schwieriges Thema. Ich weiß, wie
schmerzhaft es manchmal sein kann, eine Frau zu sein. Ich würde jede Anstrengung
unternehmen, damit sie nicht leiden müssen. In diesem Falle kann ich aber nicht
viel helfen.“
„Ihnen sei verziehen, Doktor. Ich weiß, dass es zu meinem Besten ist. Ich werde
es aushalten.“
„Ich danke ihnen für ihr Verständnis. Können wir also weitermachen?“
„Wie sie richtig darauf hingewiesen haben: Das Leben einer Frau ist voller
Beschränkungen und Qualen. Ich habe keine Wahl. Vielen Dank für ihr Mitgefühl.
Sie können mit der Behandlung fortfahren.“
Somit betätigte der Doktor eine Schelle, welche neben dem Bett angebracht war.
Sofort kam Helen in Begleitung einer kräftigen Person herein.
Der Arzt sagte knapp: „Sie können weiter weitermachen.“ Mit diesen Worten
verließ er den Raum.
„Kommen sie, Madame, wir werden sie vorbereiten.“
Mit vereinten Kräften hoben sie Frau Marcus aus dem Bett und setzten sie dann
auf einen Rollstuhl.
„Vielen Dank“, sagte die verängstigte Frau.
Der Anzug, in dem Frau Marcus viele Stunden verbringen sollte, war wirklich
ein mörderisches Ding. Aus stabilem braunen Leder gefertigt, sah er furchtbar
schwer aus. Unglaublich beeindruckend war der mit sehr vielen Korsettstäben
versteifte Bereich am Oberkörper, welcher von den Achseln bis zur Hüfte reichte.
Der untere Teil, welcher bis zu den Knöcheln hinabreichte, hatte zwar keine
Versteifungen, war aber aus sehr stabilem Leder gefertigt. Das Korsettteil war
so steif, wie es nur sein konnte. Es gab auf dem Rücken die obligatorische
Schnürung. Doch das noch mehr Angsteinflössende waren die zusätzlichen
Seitenschnürungen. Die Korsettstäbe waren aus unflexiblen Stahlstäben, die so
geformt waren, dass sie schon die endgültige Form besaßen, wenn das Korsett
geschlossen sein würde. Es gab nichts vergleichbar Schlimmeres als dieses
Korsett! Ungewöhnlich an diesem Korsett war die fehlende Ausarbeitung für die
Brüste. Stattdessen waren dort Öffnungen von ungefähr 10 Zentimeter Breite.
Diese besaßen ebenfalls Schnürungen, so dass sie geschlossen werden konnten.
Frau Marcus erzitterte, als sie dieses Monstrum zum ersten mal erblickte.
Niemand hatte sie auf dem schrecklichen Anblick vorbereitet.
Ihr Schlafzeug wurde entfernt, und sie stand nackt in dem Raum, den sie erst vor
Stunden verlassen hatte.
„Heben sie bitte Ihre Hände in der Luft.“
Als sie mit erhobenen Armen stand, versuchten Helen und zwei Pfleger das
unhandliche Gewand über sie zu streifen. Dafür waren alle Schnürungen geöffnet
worden.
Auf Grund der dramatischen Verengung im Taillenbereich, waren die Öffnungen auf
allen drei Seiten gleich groß. Allerdings hatten die Pfleger ihre Probleme
damit. Mit großer Anstrengung von allen Dreien triumphierten sie allerdings
schließlich. Sogar im gänzlich geöffneten Zustand fühlte die arme Frau schon die
Enge des Korsetts.
Dann versuchten sie die Schnur, welche an der linken Seite sogar komplett
entfernt worden war, wieder einzufädeln.
In der Ecke des Raumes hing eine Trapezstange an der die Handgelenke der
Patientin mit Manschetten befestigt wurden. Dazu musste sie hochgehoben werden.
Als sie an der Stange hing, wurden ihre Füße mittels Ledermanschetten an einem
Ring befestigt, welcher im Fußboden eingelassen war.
Dann fing die Qual der Einengung ihres Körpers an. Sogar mit den noch offenen
Seitenschnürungen war das hinten geschlossene Korsett viel enger, als das
Korsett, in dem sie die letzten Tage verbracht hatte.
Sie begann um Erleichterung zu bitten. Jedoch wurde ihr sofort klar, dass der
ganze Prozess dafür da war ihr zu helfen. Außerdem würde alles andere ihre Pein
nur verlängern. ‚Warum wurde ich nur als Frau geboren’, fragte sie sich.
„Sehr gut, Madame. Keine Komplikationen. Wir können also weitermachen“, sagte
Helen.
„Ich gebe mein Bestes, Helen, ich versuche es“, antwortete sie schwach, als ihre
Brüste zusammengedrückt wurden. Das Korsett wurde noch enger. Es ließ keinen
Raum für ihren Busen und drückte ihn unheimlich zusammen. Dadurch fiel ihr das
Atmen noch schwerer.
Dieser Korsettschlauch war halt so konstruiert, dass ihre Brüste genau so
eingeengt wurden, wie der restliche Körper. Frau Marcus betete schweigednd
während sie nach Atem rang: 'Ich werde es überleben!'
Sie wurde dann für eine Weile hängen gelassen, damit sich ihr Körper an die
Einengung gewöhnen konnte.
Dann löste man sie von der Stange und geleitete sie zu dem Stuhl, aus dessen
Sitzfläche ein großer Dildo herausragte! Sie sah ihn mit Angst und Beklommenheit
an, resignierte aber.
Bevor für sie die Qual im Sitzen weiterging, schnürten die Pfleger den Rest des
‚Kostüms’ zu. Lediglich die seitlichen Taillenschnürungen blieben noch offen.
Als dies vollbracht war, konnte sie nicht mehr einen Schritt gehen. Ihre Beine
fühlten sich wie einbetoniert an, in dem engen und dicken Leder.
Allerdings war der Teil des Anzugs, der sich im Bereich ihrer Vagina befand,
nicht verdeckt. Dort war eine große Öffnung. Und genau diese Öffnung wurde nun
über den rieseigen Dildo gehalten, indem man die Patientin einfach anhob. Dieser
Vorgang war nicht leicht. Nicht nur für die Patientin, sondern auch für die
Pfleger. Als die Patientin hochgehoben und in einer sitzenden Stellung gebracht
war, verdoppelte sich der Druck des Anzuges auf ihren Körper und eben auch auf
die Beine welche eigentlich gerade gestreckt sein müssten. Natürlich war ihr
Missbehagen unglaublich. Nicht nur der unglaubliche engen Anzug, sondern auch
der sehr lange und 10 Zentimeter im Durchmesser messende Dildo übten Druck auf
sie aus. Er ging nur langsam hinein, weil die Enge des Anzugs es schwierig
machte, sie genau darüber zu positionieren.
Natürlich half Helen bei der Positionierung unter Beachtung größter
Sensibilität. Als ob sie sich wirklich darum sorgen würde, der Patientin nicht
noch mehr Elend zuzufügen.
Nach ungefähr zwei Minuten saß sie schließlich auf dem Stuhl. Der Dildo war in
voller Länge und Breite eingeführt, und das trotz der zusammengepressten Beine!
Frau Marcus betete zu Gott, um sich von all ihrem Missbehagen abzulenken.
Das Leder war unnachgiebig, besonders im Korsettteil.
Bevor sie nachdenken konnte, brachten die Wärter ein Paar oberarmlange
Lederhandschuhe. Die Handschuhe sahen sehr eng aus. Damit sie überhaupt
angezogen werden konnten, wurde ihr zuerst eine fettige Substanz auf den Armen
aufgetragen. Erst dann konnten die engen Lederahndschuhe mit großem Kraftaufwand
übergezogen werden. Sie reichten bis zu den Achseln hinauf und wurden dort mit
jeweils einen eng angezogenen Riemen gesichert. Sobald sie gänzlich angelegt
waren, wurde der Patientin klar, dass sie ihre Finger nicht bewegen konnte. Die
fettige Substanz fühlte sich eigenartig schleimig an, als ob ihre Arme
schwammen, und doch waren sie gänzlich unbeweglich. Zu allem Überfluss, so
dachte jedenfalls die Patientin, wurden ihre Arme nach hinten gezogen und an der
Stuhllehne mit weiteren Gurten befestigt. So wurden ihre Arme parallel
zueinander, Richtung Fußboden zeigend, zusammengebunden.
Der eigentliche Grund dieser perfiden Armfesselung war der, dass man
ungehinderten Zugang zu den seitlichen Taillenschnürungen bekommen wollte.
Sehr schnell bemerkte sie, wie ihre Taille noch weiter reduziert wurde. Zwei
Pfleger, einer auf jeder Seite, fuhren fort die Schnürungen gleichmäßig
anzuziehen. Wie viel enger würden sie die Patientin schnüren?
„Oh Gott, nein“, flehte sie.
Sehr bald merkte sie das ihre Grenzen überschritten werden sollten. Nach und
nach, an jeder Seite zerrend, war jeder Spalt nur noch halb geöffnet. Die Wärter
schwitzten und waren außer Atem, so schwer mussten sie arbeiten.
Frau Marcus durchlitt Höllenqualen und versuchte sich zu wehren. Aber sie wurde
schließlich ohnmächtig.
Überraschenderweise ließen sie die Patientin ohne Bewusstsein sitzen, während
Helen die Zehen wieder in der Vorrichtung fixierte, so dass ihre Füße total
bewegungsunfähig waren. Dann fuhren die Wärter fort, die Seitenschnürung der
Taille weiter enger zu ziehen, bis sie nach einer Weile total erschöpft das
Korsett vollkommen geschlossen hatte. Während dieser Zeit blieb die Patientin
ohne Bewusstsein.
Erst dann wandte Helen das Riechsalz an, um die Patientin in ihren schmerzhaften
Zustand zurückzuholen.
„Ich weiß nicht, wie viel mehr ich von dieser Pein ertragen kann’, dachte sie
sich.
Sie wurde dann wieder in die Isolation versetzt. Es folgten der Knebel, die
Augenabdeckung, die Ohrstöpsel sowie die Nasenstopfen. Zu aller Letzt setzte man
ihr wieder die Kopfkiste über, und befestigte diese mit zwei Gurten unter den
Achseln. Es war für die Patientin eine Höllenqual.
Nach einer Stunde kam ein Doktor dazu, um sie zu überprüfen. Er entfernte die
Kiste und die Augenpolster, um in ihre Augen zu sehen. Nach einer kurzen
Diagnose verdeckte er wieder ihre Augen und stülpte ebenso die Kiste wieder über
ihren Kopf.
Irgendwie schien sich die Höllenqual für die Frau zu lindern, und der ihr
vertraute Dämmerzustand begann.
Schwärze um ihr herum, Stille, ein regelrechter Zustand der Trance. Sie war
schmerzlos, konnte nichts riechen oder schmecken. Ohne Zeitgefühl verharrte sie
auf dem Stuhl. Gab es einen Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit?
Jede Stunde kam der Doktor, aber sie war jetzt fern jeder Realität und bemerkte
ihn nicht mehr. Jede Stunde sagte der Doktor, dass sie in Ordnung wäre.
Eine Stunde, zwei, drei…Und dann waren es acht, neun, zehn…Und als es wieder
einmal hell vor ihren Augen wurde, zwang sie sich nachzudenken. Sie überlegte
sich einen Plan. Sie musste sich zwingen nachzudenken. ‚Ich kann doch nicht ewig
so bleiben...’
Als der nächste Besuch des Doktors kam, blinzelte sie und stöhnte leise in ihren
Knebel. Der Doktor bemerkte, dass sie sich äußern wollte und entfernte den
Knebel.
„Ja?“
Sie leckte über ihre Lippen und begann langsam zu sprechen: „Doktor, ich glaube,
dass ich ganz klar bei Verstand bin. Ich glaube, dass ich geheilt wurde. Die
Zustände, die mich hier her gebracht haben, sind fortgegangen.“
„Fortgegangen? Wie meinen sie das?“
„Ich meine, dass ich keine unangenehmen Gefühle mehr bei den Gedanken meines
lieben Ehemannes habe.“
„Ich verstehe. Wie kam es zu dieser Einsicht?“
„Ich denke, dass es mit diesem Verfahren zu tun hat.“
„Die Einschnürung? Das Missbehagen?“
„Ja.“
„Und warum, Madame, glauben Sie, dass Sie nicht anders fühlen werden, wenn Sie
freigelassen werden?“
„I…Ich weiß nicht.“
„Dann werden wir zur Sicherheit weiter machen müssen, indem man sie noch eine
Zeitlang in dieser Lage belässt.“
„Aber...aber, dabei werde ich verrückt!“
Sie drehte durch und zappelte wie verrückt, was natürlich sinnlos war.
„Aha! Sie sind doch nicht geheilt, Madame. Denn sonst hätten sie sich mit der
Behandlung abgefunden und würden jetzt nicht protestieren! Sie haben mir nur was
vor gemacht!“
„Nein, nein! Schon gut, ich füge mich ja schon!“
„Zu spät. Wir haben genug Mittel, um sie an diesen Tobsuchtsanfällen zu hindern.
Ihre körperliche Einengung wird verstärkt werden. Ich rate Ihnen dazu mich nicht
mehr zu belügen. Wollen sie nicht, dass es ihnen besser geht?“
Sie war niedergeschlagen ... und erschrak. Ihr Plan war misslungen......
Würde sie jemals geheilt werden?
Die Pfleger wurden zurückgerufen, und der Knebel wieder in ihrem Mund gepresst. Allerdings blieb ihr Sehvermögen unbehindert, damit sie erblicken konnte, was nun auf sie zukam.
Ihre Augen wurden größer und größer, als sie den schweren beweglichen
Stahlgürtel mit den vielen Schrauben sah. Er wurde ihr um die Taille umgelegt
und verengte sich immer mehr....
Sie schrie in den Knebel hinein....