Mein Name ist Wilhelm Van Wettering und ich komme aus einer kleinen
Hafenstadt Zierikzee. Ich sage dass ich von dort komme, aber das ist nicht
alles. Die Wahrheit ist, dass dort aufgewachsen bin, doch es sind schon viele
Jahre ins Land gegangen seit dem ich die Stadt verlassen habe. Von Beruf bin ich
Seefahrer und Händler. Genau aus diesem Grunde lebe ich nicht in meinem
Heimatort. Stattdessen lebe ich in einer der Kolonien seiner Königlichen
Holländischen Majestät, den Ostindischen Inseln, in der Nähe der Stadt Batavia.
Ich bin jung, fleißig, und stolz darauf sagen zu können, Beamter der großartigen
holländischen Ost-Indien-Gesellschaft zu sein, dem Stolz unseres Landes.
Ich bin ein stolzer junger Mann, und ein erfolgreicher dazu. Ich bin
glücklich darüber und danke Gott für meinen Erfolg. Allerdings bin ich noch
ledig. Obwohl es in Batavia die schönsten Frauen der Welt gibt, habe ich mich
noch nicht entschieden. Dieser Ort ist meiner Meinung nach der beste Platz für
all die flotten jungen Männer dieses Globus, die den Wunsch haben eine exotische
Schönheit zu finden, welche genau weiß was sie tun muss um einen zu erfreuen.
Viele Nächte habe ich mit verschiedenen braunhäutigen Schönheiten verbracht.
Mein Herz und mein Geist waren jedes Mal in Ekstase während jener tropischen
Liebesabenteuer. Aber leider, so wunderbar diese Damen auch sind, sie sind nicht
geeignet für die Ehe. Die gesellschaftlichen Regeln diktieren, dass eine Ehefrau
weiß, protestantisch und völlig unerfahren im Bett sein muss. Nur der Ehemann
darf ihr Lehrer sein.
Im Gegensatz zu den einheimischen Mädchen in Batavia, sind die dort lebenden
niederländischen Mädchen wirklich bedauerlich. Die Mädchen, welche ich kennen
lernte, wurden vom Herrgott leider mit sehr wenig Charme gesegnet. Obendrein
sind die Mädchen entweder Töchter von den sehr prüden Pastoren, oder von ihren
Vätern arg behütet. Schließlich leben diese Männer schon zu lange in diesen
sonnigen Gegenden und wissen wie wir junge Männer die einheimischen Frauen
genossen haben.
So bin ich, Wilhelm Van Wettering, mit meinen sechsundzwanzig Jahren noch
unverheiratet, und festen Willen dies zu ändern. Und deshalb gehe ich nach mehr
als einem Jahrzehnt, im Jahre des Herrn anno 1832, an Bord des Schiffes
Groningen, um heimwärts zu segeln. Ich will meine finanziellen Angelegenheiten
regeln, meine Verwandtschaft aufsuchen und, was noch viel wichtiger für mich
ist, eine Ehefrau finden, mit der ich nach Batavia zurückkehren kann.
Ich schiffte mich im Hafen von Rotterdam aus und ging direkt zu dem Büro der
Gesellschaft, mit der ich einige Geschäfte tätigte. Danach suchte ich eine
Unterkunft für die Nacht. Anschließend ging ich in die Stadt, um die
Freudenhäuser aufzusuchen. Die Stadt ist bekannt dafür, doch nach all den Jahren
der asiatischen Vergnügungen war ich arg enttäuscht. Selbst die besten
Freudenhäuser mit den besten Mädchen gaben mir nicht die Entspannung, welche ich
gewohnt war. Trotzdem fühlte ich mich nach der langen Reise h mit Freude. Aber
trotzdem wurde mir die innere Anspannung nach jener langen enthaltsamen Reise
gemildert. So konnte ich mit klarem Verstand und leererem Körper am folgenden
Tag die Postkutsche nach für Zierikzee besteigen.
Meine Familie war froh mich zu sehen, ich selbst natürlich ebenso. Meine vielen
Cousins kamen vorbei, um meinen Reisebericht und Neuigkeiten von der anderen
Welt zu erfahren. Allerdings, nachdem die anfängliche Aufregung sich gelegt
hatte, musste ich den wahren Grund meiner Ankunft, die Brautschau, verraten. Und
so kam es, dass ich bei meinem Vater im Wohnzimmer saß. Ich saß mit ihm und zwei
seiner Freunde zusammen. Wir rauchten Pfeife, tranken Portwein, und ich
beschloss mein Ansinnen kund zu tun.
„Vater“, sagte ich, „wie du weißt, bin ich noch unverheiratet.“
„Aye“, antwortete er, „aber du solltest jene beklagenswerte Situation ändern,
und eine gottesfürchtige Frau für dich finden. Eine folgsame Frau, die dich bis
an dein Lebensende begleiten wird.“
„Ja Vater, das will ich. Aber in Batavia gibt es weinige Frauenzimmer, welche
unser Glaubensbekenntnis haben. So habe ich beschlossen hier her zu kommen, um
eine gute Ehefrau zu finden.“
„Eine gute Entscheidung, mein Sohn.“
„Doch Vater, ich bin ratlos. Wo soll ich mich umschauen? Ich kenne mich in den
heutigen Niederlanden nicht mehr aus. Wo kann man eine geeignete Dame findet,
deren Familie und Stand meinen Anforderungen gerecht werden. Ich... ich weiß
nicht, wo ich anfangen soll zu suchen.“
„Du könntest, mein junger Wilhelm, mein Heim aufsuchen, um am Nachmittag eine
Tasse Kaffee zu trinken.“ Der Mann, der das aussprach, war Jacob Van Hessel, ein
Händler aus Zierikzee und ein langjähriger Freund meines Vaters. Er war ein Mann
von hohem Ansehen.
Er war wohlhabend wie ich, und auf ähnliche Weise zu seinem Reichtum gelangt.
Während seiner jüngeren Jahre war auch er um die Welt gesegelt. Auch er hatte
damals Batavia aufgesucht.
Wir saßen noch lange beisammen, rauchten und tranken. Mein Vater musste uns
wegen geschäftlicher Gründe verlassen, und so saßen wir alleine im Wohnzimmer.
Herr Van Hessel fing an mich über Batavia auszufragen. Er wollte wissen, wie ich
dort gelebt hatte. Zurückhaltend zielte er auf das Thema Frauen und mein
Verhältnis zu den Einheimischen. Es dauerte nicht lange, und wir waren in einer
heftigen Diskussion vertieft über meine Ansichten gegenüber dem schwachen
Geschlecht, sowie den leichten Mädchen der Häfen in aller Welt.
„Beherrschen! Beherrschen, mein Junge“, rief er aus. „Die Frauen müssen
diszipliniert werden. Sie brauchen hin und wieder eine Lehre!“
„Wie meinen sie das?“ Mein Vater hatte es gesagt, als er wieder in den Raum kam.
„Die Eingeborenen, Van Wettering“, erklärte Van Hessel. „Ich sagte gerade dem
jungen Burschen, dass die Eingeborenen, die auf seiner Plantage arbeiten wie
Diener erzogen werden müssen.“
„Aye“, sagte mein Vater, der vom wahren Thema nichts mitbekommen hatte und unser
Gespräch wieder auf den Kaffeepreis zurück brachte.
Das Ergebnis dieses Treffens war, dass Herr Van Hessel mich eingeladen hatte sein Haus aufzusuchen, um eine Frau fürs Leben zu finden. Wollte er mir noch mehr Ratschläge geben? Ich wusste es nicht, aber eine Sache war gewiss: Ich wollte meinen guten Ruf nicht schädigen.
Am nächsten Tag, genau um 11 Uhr, stand ich vor der Eingangstür.
Ich wurde von einer Zofe hereingebeten, die der Mode entsprechende eng geschnürt
war. Mit gefiel die aktuelle Mode. Sie führte mich zum Wohnzimmer, wo ich auf
warten sollte. Als ich mich hinsetzte, sagte die Zofe: „Herr Van Hessel ist
nicht anwesend, der Herr. Aber die Damen werden sich um sie kümmern.“
So wartete ich auf die Dinge, die da kommen sollten. Eine Tür öffnete sich und
zwei Damen kamen herein. Sie schlichen vielmehr, denn als normales gehen konnte
man es nicht nennen. Die erste war offensichtlich Frau Van Hessel, eine Frau von
ungefähr fünfzig. Sie war immer noch gut gebaut. Ihr folgte ein junges Fräulein,
welche sofort meine Aufmerksam auf sich zog. Sie war etwas über siebzehn, oder
vielleicht schon achtzehn, mit blonden, dieser Tage typischer Ringellocken,
tiefblauen holländischen Augen und einem etwas traurigen aber auffallend schönen
Antlitz. Sie trug ein blaues Seidenkleid, mit riesigen, wie aufgeblasen
wirkenden Puffärmeln, was ebenfalls gerade der Mode entsprach. Ihre Hände
steckten in eng anliegenden Handschuhen. Was allerdings meine Aufmerksamkeit
erregte, war ihre Taille, oder mehr die Winzigkeit. Sowohl die Frau als auch das
Fräulein waren sehr eng korsettiert, was mir gefiel. Mir gefiel nicht nur der
Anblick einer stark geschnürten Taille, sondern auch das Wissen, dass dadurch
eine Frau in ihrer Handlungsweise eingeschränkt war und sie schwach erscheinen
ließen, sie abhängig machten von dem starken Geschöpf. Was hatte Herr Van Hessel
gemeint? Kontrolle und Disziplin!
Vor meinen Augen war aber eine geschnürte Taille, welche die Gesetze der
Anatomie verspottete. Fräulein Van Hessel, ich nahm an, dass sie es war, war
eine der Frauen, deren Taillenumfang keine 40 Zentimeter betrug. Ganz leicht
hätte ich meine Hände um ihrer Taille schließen können. Es muss ein langer
Prozess gewesen sein so weit gekommen zu sein. Ich sah die Anstrengung im
Gesicht des Fräuleins und ihr Brustkorb hob und senkte sich in rascher Folge
unter dem Seidenkleid.
„Frau Van Hessel.“ Ich verbeugte mich.
„Herr Van Wettering, ich vermute? Mein Ehemann sagte, dass sie uns mit einer
Aufwartung ehren wollten. Es ist uns sehr angenehm sie zu treffen. Möchten sie
einen Kaffee?“
Ich wollte alles machen, nur um in der Gegenwart jener entzückenden
niederländischen Nymphe sein zu dürfen. So antwortete ich: „Ja bitte, wenn es
keine Mühe macht.“
„Aber nicht doch, Herr Van Wettering. Aber gestatten sie mir zuerst ihnen meinen
Mündel und Nichte vorzustellen, Gabrielle Van Wettering.“
Das Mädchen, welches in die Leere gestarrt hatte, ich nahm an sie wäre sehr
stark mit ihrer erschwerten Atmung beschäftigt gewesen, blickte mich an und
lächelte. Das Lächeln war herrlich, es schien einfach nicht wahr zu sein, so
schön. Ich streckte ihr meine Hand entgegen, aber sie tat es mir nicht gleich.
Etwas erstaunt setzte ich mich wieder hin.
„Guten Tag Herr Van Wettering“, flüsterte sie.
„Bitte die Damen, sie können Wilhelm zu mir sagen“, antwortete ich.
Während wir saßen und Kaffee tranken, unterhielten wir uns. Frau Van Hessel
erzählte mir etwas über das Mädchen, ihrer Ziehtochter. Das Fräulein saß die
ganze Zeit neben ihr und blieb stumm. Es stellte sich heraus, dass sie die
einzige Tochter ihres exzentrischen Bruders war, der eine gewöhnliche Künstlerin
geheiratet hatte und ein verschwenderisches als auch unmoralisch- freizügiges
Leben geführt hat.
„Eines Tages bekamen beide die Strafe des Herrn und verstarben leider an einem
schweren Fieber. Das Mädchen konnte jedoch fliehen und kam somit unter unserer
Sorgfalt. Sie war erst dreizehn Jahre alt, aber mehr ein rüpelhafter Bengel.“
Gabrielle senkte ihren Blick, sagte aber immer noch nichts.
„Zu ihrem Glück haben mein Mann und ich uns sehr bemüht aus ihr eine echte Dame
zu machen.“
„Das ist gut zu hören“, sagte ich höflich. Ich war nicht so sehr daran
interessiert die Erziehungsmethoden zu erfahren, sondern viel mehr wie ich das
blonde Mädchen zu mir ins Bett bekommen könnte.
Wir tranken den Kaffee mit kleinen Schlucken und die Uhr tickte laut dazu.
„Und sie, Wilhelm, warum sind sie zu den Niederlanden zurück gekommen?“
„Oh“, antwortete ich, „um natürlich meine geliebte Familie wieder zu sehen, mich
der guten protestantischen Kultur zu erfreuen und auch eine Ehefrau zu suchen.“
„Eine Ehefrau? Sie sind nicht verheiratet?“
„Noch nicht, Madame.“
„Aber warum denn nicht? Solch ein feiner junger Mann, und noch dazu mit Reichtum
gesegnet.“
„Nun ja, die Möglichkeiten in Batavia eine gute Ehefrau zu finden sind sehr
beschränkt“, erklärte ich.
„So wünsche ich ihnen viel Glück, Wilhelm“, sagte sie. „Ich weiß wie wichtig die
richtige Wahl ist. Wir haben hier im Ort schon nach einem geeigneten Mann
Ausschau gehalten, jedoch nichts Passendes gefunden.“
Es war ganz still im Raum, nur das Knarren der Korsetts war zu hören. Das
Gesicht der jungen Gabrielle errötete zunehmend.
Wir ließen dann aber dieses Thema ruhen.
Am folgenden Freitag kam Herr Van Hessel wieder in das Haus meines Vaters.
„Wie geht die Brautschau voran, mein junger Herr“, fragte er mich.
Die Antwort war nicht erfreulich. Ich hatte drei geeignete Kandidatinnen
gesehen, aber leider waren sie nur in ihren eigenen Gedanken geeignet. Eine war
zu dick, eine andere hatte eher ein Pferdegesicht und die dritte muss einmal
hübsch gewesen sein, jedenfalls in ihren jüngeren Jahren. Nein, ich war immer
noch auf der Suche.
„Es tut mir leid dies zu hören“, sagte er. Er zog an seiner Pfeife. „Sie haben
doch meinem Haus einen Besuch abgestattet, nicht wahr?“
„Das tat ich, Sir. Aber leider waren sie nicht zu Hause.“
„Haben sie meine liebe Ehefrau getroffen?“
„Aye, jawohl.“
„Und das junge Fräulein Gabrielle?“
„Sie ebenfalls.“
„Sie ist sehr schön, nicht wahr?“
„Aye, der Herr, das ist sie sehr wohl. Sie wird eines Tages eine gute Ehefrau
sein und ihren Mann glücklich machen.“
„Das bezweifele ich auch nicht, aber wen? Meine Ehefrau und ich sind sehr
wählerisch, was die Qualität der infrage kommenden Männer betrifft.“
Er machte eine Pause und zog an der Pfeife. „Wilhelm, wie glaubst du muss einen
Ehefrau behandelt werden?“
„Mit Achtung, Höflichkeit, aber auch mit Disziplin. Sie sollte ihre Stellung
kennen und wissen wer der Herr im Hause ist.“
„Guter Bursche.“ Er legte wieder eine Pause ein. „Kommen sie doch Morgen um elf
noch einmal zu uns.“
Ich tat es. Wieder wurde ich in jenes Wohnzimmer geführt. Fräulein Gabrielle
saß bereits in dem Raum. Wieder trug sie ein Kleid der neuesten Mode, mit
Puffärmeln und einer sehr schmalen Taille. Doch dieses Mal war das Kleid
rosafarben. Sie war ein Traum in dem ich mich verlieben konnte. Sie erhob sich,
als ich den Raum betrat und machte einen Knicks. Ich begrüßte sie, aber sie
streckte ihre Hand wieder nicht aus. So setzte ich mich einfach hin.
‚Was würde ich darum geben dieses Frauenzimmer zu gewinnen’, dachte ich.
Ich erblickte Erregung als auch Traurigkeit in ihren Augen. Ich wusste nicht,
wie ich an sie rankommen konnte.
„Fräulein Gabrielle“, begann ich, „Sind ihre Eltern nicht im Haus?“
„Nein, Herr. Ich soll sie derweil unterhalten, wenn sie möchten.“
‚Oh, und ob ich das will’, dachte ich entzückt und sagte: „Nun, Fräulein...“
Ihr Brustkorb hob und senkte sich wieder ganz rasch. Sprechen war offensichtlich
anstrengend für sie. „Nun, Fräulein, suchen sie einen Ehemann?“
„Nein, der Herr. Sie suchen einen Ehemann für mich.“ Das Wort ‚Sie’ sagte sie
mit einer Heftigkeit. So als wenn man seinen Aufpasser hasst.
„Sie möchten nicht heiraten?“
„Lassen sie es mich so ausdrücken. Meine Wahl ist völlig unterschiedlich zu
deren Wahl.“
„Oh. Und wie wäre ihre Wahl?“
„Ein sanfter Mann, der seine Ehefrau respektiert und sie an seinem Leben
teilnehmen lässt. Ein Mann, der sich wie mein Vater gegenüber seiner Frau
verhielt.“
„Und Herr Van Hessel missbilligt solche Männer?“
„Ich denke, er hat andere Werte- Vorstellungen.“
‚Diese Werte stimmen aber mit meinen überein’, dachte ich. Ich hatte immer den
Verdacht, dass der Freund meines Vaters gerne mich als zukünftigen Schwiegersohn
betrachtete. Jetzt war ich mir sicher. Und ich war der richtige Mann.
„Hat er über mich gesprochen?“
„Ja, das tat er.“
„Und du?“
Sie schwieg. Doch ich war nicht der Mann, der auf eine Antwort zu warten
pflegte. Ich erhob mich und nahm ihre in dem engen Handschuh steckende Hand und
gab ihr einen Handkuss.
Sie erschrak und gab einen leisen Schrei von sich. Dann fingen ihre Brüste an zu
beben und nach einem Dutzend kleiner Atemzüge sagte sie: „Oh, Sir!“ Auch sie
erhob sich und trippelte aus dem Zimmer hinaus.
Eigentlich war ich derjenige, der den größeren Schrecken bekam. Die Hand, welche
ich geküsst hatte war kalt und schwer wie Holz. Ich war der festen Überzeugung,
dass diese Hand wahrlich aus Holz sein musste. Das war keine menschliche Hand!
Kein Wunder dass die Hessels keinen Mann für ihr Mündel fanden. Sie war
amputiert!
Ich kehrte am gleichen Abend zu dem Haus des Herrn Van Hessel zurück. Dieses
Mal aber in einer ganz schlechten Laune. Dass der Freund meines Vaters versucht
hatte, mich zu betrügen, eine Invalidin zu heiraten! Das hatte mich sehr
verärgert.
„Ist Herr Van Hessel anwesend?“
„Ja Herr. Er ist im Büro“, sagte die herrlich eng geschnürte junge Zofe.
„Kann ich zu ihm?“
Ich ging hinein, stieg die Treppe hinauf und klopfte an der Tür. Eine Stimme bat
mich hineinzugehen. Van Hessel saß in seinem Büro, es war voller Rauch. Das
Zimmer war voller Bücher und Andenken seiner Reisen.
„Van Wettering“, rief er und erhob sich. „Setzen sie sich doch bitte!“
„Nein, Herr, das werde ich nicht. Ich mag keine Unwahrheiten und bin sehr über
sie verärgert!“
„Warum? Was habe ich getan?“
„Oh, das wissen sie ganz genau! Sie haben versucht mich mit einem Krüppel zu
verkuppeln!“
„Einen Krüppel?“
„Jawohl! Einen Krüppel!“
„Das habe ich nie getan!“
„Belügen sie mich nicht! Ich weiß Bescheid. Ihr Mündel, Gabrielle. Sie hat zwar
ein hübsches Gesicht, aber ich lasse mich nicht betrügen. Ich küsste ihre Hand
heute Nachmittag, und bemerkte, dass es keine normale Hand war. Das war ein
hölzerner Ersatz!“
Sein Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, anstelle eines von mir erwarteten
schuldigen Blicks. „Ein Invalide, he? Ha! Ha! Oh junger Herr, sie vertun sich!
Ein Invalide! Ha! Ha! Ha!“
Sein Verhalten ärgerte mich. „Leugnen sie nicht, dass die Hand die ich küsste
aus Holz war!“
Er hörte auf zu lachen. „Es tut mir Leid, Wilhelm, ich erwecke noch den Eindruck
dass ich sie verspotten will. Nein, ich leugne diese Tatsache nicht. Die Hand
war hölzern. Weil du eine hölzerne Hand küsstest, bedeutet es allerdings nicht
dass mein Mündel ein amputiertes Mädchen ist.“
Nun war ich verwirrt.
„Ich werde es erklären“, sagt er. Dann stand er zu meiner Überraschung auf und
verließ den Raum. Einen Moment später kam er mit einer Kiste zurück.
„Öffne die Kiste“, sagte er.
Ich tat es und erblickte zwei täuschend echt nachgebaute hölzerne Arme.
„Einen davon hast du heute Morgen berührt“, sagte Van Hessel.
„Aber was ist mit Gabrielles Armen“, fragte ich.
„Oh, sie sind immer noch an ihrem Körper dran. Komm morgen um elf zu dem Park
neben der Kirche, und du wirst es herausfinden.“
In jener Nacht lag ich viele Stunde wach im Bett, fand kaum Schlaf, denn ich
grübelte lange herum.
Was hatte Herr Van Hessel vor? Warum gab es ein Paar hölzerner, und vermutlich
sehr teurer, Hände und Arme für ein Mädchen, das bereits perfekte Glieder hatte?
Und wenn sie solche Glieder besaß, wo waren sie, als ich sie küsste?
Ich war vollkommen durcheinander und fand keine Antwort auf die vielen Fragen.
Punkt elf Uhr stand ich am folgenden Tag neben der kleinen Kirche meiner
Heimatstadt. Ich war aufgeregt, erwartungsvoll und verwirrt. Zwei Minuten
späterer sah ich Herrn Van Hessel, seine Ehefrau und ihr Mündel, wie sie um eine
Straßenecke bogen. Es dauerte allerdings noch volle fünf Minuten, bis sie die
fünfzig Meter bis zur Kirche, wo ich bereits auf sie wartete, gegangen waren.
Ich war fasziniert. Hatte der Freund meines Vaters auch ihre Füße durch hölzerne
Kopien ersetzt? Oder waren ihre Beine gefesselt? Aber warum sollte man das einer
Dame antun?
Als sie endlich bei mir ankamen, hoben und senkten sich die Brustkörbe bei Frau
als auch Fräulein Van Hessel derart rasch, als wenn sie gerade einen
Marathonlauf gelaufen wären.
„Guten Morgen Wilhelm“, rief Herr Van Hessel.
„Guten Morgen der Herr, und auch die Damen“, antwortete ich, und verbeugte mich
gegenüber den beiden Frauen.
„Wären sie so nett, und würden unser junges Fräulein bei ihrem morgendlichen
Spaziergang begleiten, während ich mich bei meiner lieben Frau unterhake?“
„Ich fühle mich geehrt, der Herr“, sagte ich und drehte mich der jungen Dame zu.
Sie trug an diesem Tag ein schönes purpurnes Straßenkleid. Zu diesem Kleid
gehörte ein großer Hut mit einem Schleier, der das Gesicht vollkommen bedeckte.
Ihre Ärmel waren wieder diese voluminösen Puffärmel, welche an den Ellenbogen
mit einem engen Abschluss endeten. Ihre Unterarme, nun sehr natürlich, waren von
sehr engen Handschuhen bedeckt. Ihre Hände steckten in einem, der Mode und der
Farbe des Kleides entsprechenden Muff.
„Fräulein Gabrielle“, sagte ich, „wie geht es ihnen an diesem sonnigen Morgen?“
Die Dame antwortete nicht, was ich für unhöflich hielt, doch da ich wusste, wie
sie über die Handlungsweisen ihres Stiefvaters dachte, hatte ich etwas
Verständnis dafür.
‚Ich werde dieses Frauenzimmer dazu bringen, dass sie mich lieben wird’, dachte
ich dabei.
„Ihren Arm, Fräulein“, sagte ich.
Sie hob ihn hoch und ich hakte mich bei ihr ein. Der Arm war warm und weich, und
ohne Zweifel echt.
Somit begannen wir unseren Spaziergang. Fräulein Van Hessel schritt mit einem
unglaublich langsamen Tempo neben mir her. Ihre Schrittweite war bestimmt nicht
größer als 10 Zentimeter.
„Warum gehen sie so langsam“, fragte ich.
Wieder blieb sie still.
‚Zu hochmütig zu sprechen, dieses arrogante Fräulein’, dachte ich. ‚Na warte! Du
brauchst dringend die Ausbildung eines guten Ehemannes, eines Mannes wie mich.’
Doch um ehrlich zu sein, kümmerten mich ihre kleinen Schritte recht wenig.
Allein dieser Spaziergang mit jenem göttlichen Geschöpf war schon ein Vergnügen.
Die Rundungen ihrer schmalen Taille und die anstrengende Atmung ihrer Brust
verursachte Freude in meinem Herz, und eine angenehme Reaktion in meinem
Schritt. Als niemand zu uns hinüberschaute, fuhr ich mit meiner Hand zu ihrer
schmalen Taille. Gabrielle gab ein leises Stöhnen der Überraschung von sich,
sagte aber wieder nichts. Ich beachtete nicht das hochmutige Frauenzimmer,
sondern griff beherzter zu. Es tat sich nichts. Jene kleine Taille war so hart
wie Eisen. Wahrscheinlich war es auch Eisen, denn Fischbein- Stäbe hätte solch
eine extreme und verführerische Form nicht erzeugen können.
Wir umrundeten das Gotteshaus und machten uns dann auf den Rückweg zum Haus der
Van Hessel. Für den halben Kilometer Wegstrecke brauchten wir fast eine Stunde.
Doch es war eine Stunde puren Vergnügens für mich. An der Haustür wollte ich
mich verabschieden, doch Herr Van Hessel hielt mich zurück. „Nein, nein Wilhelm,
warte eine Sekunde. Du musst meiner Nichte ein Abschiedskuss geben.“
Ich fühlte den weiblichen Körper neben mir erzittern, aber ich kümmerte mich
nicht darum. Stattdessen beugte ich mich vor, hob ihren Schleier etwas hoch, und
gab ihr einen sanften Kuss auf ihre Rubinroten Lippen...
...oder tat das, was ich eigentlich machen wollte. Stattdessen fühlte ich mit
meinen Lippen nicht die ihren, sondern ich berührte... Leder! Ich zog mich vor
Überraschung zurück und betrachtete ihr Antlitz genauer. Ein Antlitz, das nur
zum Teil sichtbar war. Dann begriff ich, warum sie den ganzen Morgen nicht mit
mir gesprochen hatte. Ihr Mund war die ganze Zeit fest geknebelt gewesen. Ihre
Augen schauten mich flehend an. Tief in meinem Innern musste ich mir
eingestehen, dass die Mundabdeckung zu ihr passte. Ich drehte mich Herrn Van
Hessel zu, um eine Erklärung zu bekommen, doch er grinste nur.
„Van Wettering, begleiten sie mich zu einem Wirtshaus, um gemeinsam ein Bier zu
trinken. Da ist etwas, das ich mit ihnen besprechen möchte.“
Von allen Wirtshäusern in Zierikzee, war der ‚Vlinder’ vielleicht das Beste.
Es befand sich in einer der vielen kleinen Straßen, die am Handelshafen
begannen. Hinter seiner stabilen Eichentür fand man die besondere Atmosphäre der
holländischen Gemütlichkeit. Dort gab es ein gutes Bier und, die attraktivsten
Bedienungen der Stadt. Frauenzimmer, die genau wussten was man den Männern außer
Bier noch geben konnte. Genau diesen Vergnügungstempel betraten wir. Herr Van
Hessel ging direkt zum Wirt und fragte, ob wir eines der Hinterzimmer für uns
haben könnten. Ihm, dem feinen Herrn wurde sein Wunsch natürlich nicht
abgeschlagen. Schließlich saßen wir in dem Zimmer, jeder ein leckeres
niederländische Bier vor sich, und begannen zu reden.
„Wilhelm, bevor ich beginne, muss ich dich was fragen.“
„Was möchten sie wissen“, antwortete ich.
„Unser junges Fräulein Gabrielle. Gefällt sie dir?“
„Aber ja, Herr.“
„Dann nehme ich an, du wärest bereit, sie zu deiner Ehefrau zu nehmen?“
Ich überlegte. Natürlich wollte ich, aber nur wenn sie vollkommen gesund und
jungfräulich sei. „Ja, Herr, ich will, aber nur wenn sie so ist, wie sie zu sein
scheint.“
„Und wie erscheint sie dir?“
„Als eine normale, gesunde schöne Jungfrau.“
„Dann brauchst du dir keine Sorgen machen. Sie ist genau so, wie du es wünschst.
So frage ich dich noch einmal. Würdest du mein Mündel zu deiner Ehefrau nehmen?
Wenn du ‚Ja’ sagst, können wir weiter machen. Aber wenn du ‚Nein’ sagst, dann
müssen wir uns wieder trennen.“
„Ich begehre sie.“
„Gut. Das ist sehr gut. Als ich dir zum ersten Mal begegnet bin, mein Junge,
habe ich dich sofort im Auge gehabt. Ich kenne dich und deine verwegene Art. Den
meisten gefällt das nicht, doch ich finde es gut. Ich hatte bei unserer ersten
Begegnung gesagt, dass eine Frau geführt werden muss. Doch viele junge Männer
begreifen dies nicht, und ihre jungen Ehefrauen werden schnell zum ‚Herr’ im
Hause, statt eine treu dienende Ehefrau zu sein.“
„Ja, Herr Van Hessel, das habe ich oft gesehen, und es ekelt mich an.“
„Mich auch. Wir haben viele Freier im Haus gehabt, welche um die Hand unserer
Gabrielle anhalten wollten. Und ich muss schon sagen, dass sie wirklich ein
schönes Mädchen ist. Aber sie ist auch ein willensstarkes Mädchen, welche einen
Mann zugrunde richten kann. Bevor sie unter unsere Obhut kam, war ihre Erziehung
wirklich erschütternd gewesen. Mein Bruder war eine jener Schlappschwänze. Seine
Ehefrau war ein schrecklicher Tyrann. Sie glaubte an die Freiheit der Frauen.
Diese Hure lief herum wie ein Fass, ohne Korsett, mit einer breiten Taille. Sie
trug niemals ein Korsett, da es in ihren Augen gegen die Gleichstellung der
Geschlechter wäre. Und das Kind wurde von ihr in diesem Sinne erzogen. Es war
ein Wildfang, welches Schiffe steuerte, angezogen wie ein Junge. So zogen sie
übers Land und das Kind sprach jeden auf der Strasse einfach an. Sie hätte ihre
Jungfräulichkeit bestimmt bei einem wildfremden Mann verloren, wäre sie etwas
älter gewesen.
Zum Glück bereitete der Herrgott dem Lotterleben ein Ende. Diese zwei traurigen
Gestalten, welche ihre Eltern sein wollten, verstarben, und das Kind wurde in
die Arme von mir und meiner Ehefrau gesandt. So begaben wir uns daran aus ihr
eine Dame zu machen.
Es war keine leichte Aufgabe. Zuerst war dort das Korsett, das sie niemals
getragen hatte. Das Kind schrie und tobte herum. Dreimal lief sie davon, aber
dreimal fing ich das undankbare Kind wieder ein. Das durfte nie mehr geschehen.
Wir mussten sie erziehen und disziplinieren. Wir mussten dieses Balg in eine
Dame verwandeln. Sehr zu ihrem eigenen Glück, bin ich ein Mann mit Erfahrung in
solchen Angelegenheiten.“
„Erfahrungen?“
„Ja, mein Sohn, Erfahrung. Jetzt kommt die eigentliche Erzählung, die ich bisher
noch keiner Seele erzählt habe. Und bei Gott, Wilhelm, wenn du nur einen, auch
deinen Vater, etwas davon weitererzählst, wirst du zur Hölle fahren. Ob in
Batavia oder in Zierikzee, ich würde dich finden.“
„Ich werde kein Sterbenswörtchen sagen.“
„Gut. Meine Ehefrau war in ihrer Jugend ein wunderschönes Mädchen. Und das war
auch einer der Hauptgründe, warum ich sie heiratete. Das Problem dabei war aber,
dass andere dies auch so empfanden. Einschließlich eines meiner Freunde, ein
gewisser Van den Ouden. Es fing ganz harmlos an. Zuerst besuchte er uns zum
Abendessen, und diese Hure zwinkerte ihn ständig zu. Dann besuchte er sie am
Tage, um mit ihr einen Kaffee zu trinken. Dann erfuhr ich, dass das Undenkbare
geschah.“
„Nein!“
„Doch, genau das! Und was sollte ich als Mann machen? Ich sage es dir: Beide
Bastarde bestrafen! So verschaffte ich ihm eine Stelle als Matrose auf einem
Schiff eines anderen Freundes von mir, denn dieser junge Mann war gerade
arbeitslos. Ein Schiff, das nach Spanien segelte. Als sie in der Bucht von
Biskaya waren, ein Seefahrer wie du weiß um die berüchtigten Stürme, riss ihn
eine hohe Welle über Bord. Gott sei seiner Seele gnädig. Eine mir bekannte
Welle, ha, ha!
So blieb nur noch dieses Frauenzimmer übrig. Ich wollte sie eigentlich auch
töten, aber das wäre nicht Strafe genug für ihr gewesen. Sie war besessen auf
Sex. Da wollte ich ansetzen. Ein guter Bekannter, Goldschmied von Beruf, formte
einen Keuschheitsgürtel, den ich ihr eines Nachts anlegte und sofort zulötete.
Für immer! Ha! Sie sollte nie mehr an sich herumspielen können. Sie konnte mich
ja mit ihrem Mund bedienen, und wenn ich mehr Vergnügen haben wollte, dann... du
hast doch meine Zofe gesehen, oder? Hast du dich nicht gewundert, warum wir
kinderlos sind?
Dann dachte ich mir, warum sollte ich nur ihre Grotte einsperren? Warum nicht
mehr? Ihre Taille war als nächstes an der Reihe. Ich unterwarf sie einem
ständigen Schnürreglement, bis die Taille nicht mehr enger geschnürt werden
konnte. Und dann wand ich mich ihren Füßen zu. Ihre Füße wurden in den kleinsten
Schuhen gezwängt. Schuhe, mit Absätzen so hoch, dass sie kaum stehen konnte. Und
um die Sache noch sicherer zu machen, fügte ich eine kurze Kette zwischen ihren
Fußknöcheln hinzu. Acht Zentimeter Schrittweite. Das ist alles, was ich ihr
jemals erlaubt habe.
„Deshalb ging sie so langsam.“
„Genau! Und das Fräulein ebenso!“
„Sie wird dem gleichen Regime unterworfen?“
„Oh nein, junger Mann, bei ihr habe ich mich verbessert und habe es veredelt.
Das musste ich. Sie ist rebellischer als meine eigene Ehefrau. Außerdem macht es
immer Spaß neue Taktiken zu entwickeln, nicht wahr?“
„Nun ja, so genau wollte ich es eigentlich nicht wissen, aber nach all dem was
sie mir gesagt haben, es klingt so...“
„Erregend, nicht? Wacht das männliche Glied auf und verlangt nach Befriedigung?“
„Ja!“
„Gut, Bursche, ich werde jetzt nicht weiter reden. Komm zu mir nach Hause, und
du kannst dich selbst überzeugen.“
Zurück im Haus des Herrn Van Hessel, führte er mich nicht zu den Frauen,
sondern zu seinem Büro. Sobald wir in dem Zimmer waren, schloss er von innen die
Tür ab und sagte: „Nun, junger Mann, kein Diener, keine Zofe darf diesen Raum
betreten. Gleich weißt du auch warum. In früheren Zeiten war dies das Haus eines
meiner Schmuggler. Man muss halt die Gesetzte ein wenig beugen, Vorsorgen
treffen, ohne Ausnahme. Schau genau hin.“
Dann ging er hinüber zum Bücherregal und nahm eines der Bücher heraus. Dahinter
war eine Klinke. Er drehte die Klinke herum und das Regal öffnete sich wie eine
Tür. Dahinter entdeckte ich zu meinem Erstaunen einen schmalen Gang. Wir gingen
hinein.
Der Geheimgang war nicht lang, und nach ein paar Metern blieben wir stehen.
„Wir brauchen nicht weiter gehen“, sagte Herr Van Hessel. „Der Tunnel führt zum
Wasser, doch das interessiert jetzt nicht. Für uns ist das jetzt von Bedeutung.
Schau!“
Da war ein kleines Loch in der Wand. Gerade groß genug, um mit einem Auge
hindurch zu schauen.
„Das“, fragte ich.
„Stell dich ganz nah daran“, sagte er.
Ich tat es und hielt den Atem an. Es war ein Guckloch zur Umkleidekammer von
Fräulein Gabrielle. Und jene blonde Dame war gerade anwesend. Sie hing an einer
Trapezstange und jammerte. Die wohlgestaltete Zofe zog an der Korsettschnur.
„Halt! Halt“, schrie das Fräulein.
„Nein! Erst wenn es geschlossen ist! Ich hatte dir doch gesagt, dass der Herr
für Heute 35 Zentimeter angeordnet hat. Und das werde ich ausführen, sonst wird
es mir schlecht ergehen.“
„Aber es ist zu eng... zu eng“, stöhnte meine zukünftige Ehefrau.
Die Zofe hörte nicht darauf, sondern zog noch einmal fest an der Schnur und band
sie dann zusammen.
Dann verschwand sie aus meinem Sichtfeld und kam mit einem Paar Stiefeln in den
Händen wieder zurück. Aber das war kein normales Schuhwerk, wie die üblichen
Stiefel, denn die unglückliche Trägerin dieser Stiefel würde gezwungen werden
auf ihren Zehenspitzen gehen zu müssen, wie eine Ballerina im Ballett. Das
Fräulein wurde von der Trapezstange losgebunden und auf das Bett gelegt. Dann
wurden ihr die zu engen Stiefel auf ihre Füße gezwungen, sodass noch mehr
Jammern und Klagen zu hören war.
„Nicht die Ballettstiefel, Greta!“
„Anordnung des Herrn.“
Es dauerte sehr lange, bis die Stiefel geschnürt waren, aber ich genoss jede
Sekunde. Der Anblick dieses hilflosen, schönen Mädchens in solch extremer
Kleidung, gegen ihren Willen hinein gezwungen, ihre nach oben gepressten
reichlichen Brüste bebten, und die rundlichen Gesäßbacken zitterten.
„Was ist das in ihrem Schritt“, flüsterte ich, da ich Gold schimmern sah.
„Der Keuschheitsgürtel“, flüsterte hinter mir Herr Van Hessel. Ich habe für sie
einen anfertigen lassen, als sie die erste Menstruation bekam.“
„Der Gleiche wie bei ihrer Ehefrau?“
„Nein, besser. Dieser hat innen Gummiwülste, welche sie den ganzen Tag liebkosen
und eine sexuelle Spannung aufrecht halten, aus der sie nie entrinnen kann.“
Ich wusste um das Gefühl. Mein eigenes Glied war in jenem Moment äußerst hart.
Wäre nicht der Freund meines Vaters anwesend gewesen, ich hätte mich auf der
Stelle befriedigt.
„Jetzt deine Arme, Gabrielle“, sagte die Zofe.
Dann nahm die Zofe, zu meiner allgemeinen Überraschung, die blassen Arme meines
Objekts der Begierde und legte sie so zusammen, dass die Hände die Schultern
berührten. Ein Lederbeutel wurde über jeweils einen der zusammengelegten Arme
gestülpt und fest verzurrt. Dann wurden die hölzernen Arme, die mir früher
gezeigt worden waren, sicher an den Lederhüllen befestigt. So erschien es
wieder, als wenn sie vollständige Arme hätte. Natürlich sah es nicht ganz echt
aus, da ihre gefalteten Arme einen viel größeren Umfang hatten als normale
Oberarme. Als aber dann das Kleid, eine wunderschöne Schöpfung aus grüner Seide,
angelegt wurde, erkannte ich das wahre Genie des Herrn Van Hessels. Die riesigen
Puffärmel der aktuellen Mode verdeckten die Schultern und Oberarme derart, dass
niemand die darunter gefesselten Arme erkennen konnte. Nachdem über den
hölzernen Unterarmen und Händen Handschuhe übergezogen waren, sah alles
vollkommen natürlich aus.
„Was war ich froh, als jene Mode aufkam“, flüsterte Van Hessel. „Vorher musste
ich immer ihre Arme auf dem Rücken unter dem Kleid verstecken. Doch diese Lösung
ist viel besser.“
„Aber warum diese Sache mit den Armen?“
„Weil eine Dame ohne Arme gänzlich hilflos ist, gänzlich abhängig, gänzlich
unserer Barmherzigkeit ausgeliefert.“
Wir kicherten beide leise über diese unmissverständliche Aussage. Gabrielles
Einkleidung war jetzt beendet. Sie stand, ein liebenswerter Engel gleich, im
Raum, bevor sie von der Zofe hinaus geführt wurde. Ein normaler Beobachter würde
nicht bemerken, dass sie kaum einen Muskel bewegen könnte. Als die beiden Frauen
den Raum verlassen hatten, sprach Herr Van Hessel wieder in normaler Lautstärke
mit mir: „Heute Morgen, während des Spaziergangs, waren ihre Arme in dem Muff
fixiert. Ich habe viele Formen von Beschränkung, die ich bei ihr anwende. Ich
werde dich bei Gelegenheit unterweisen. Jetzt weißt du meine Geheimnisse und ich
frage dich der Form halber noch einmal und erwarte eine ehrliche Antwort:
‚Willst du Gabrielle heiraten?’“
Ich wusste genau was ich tat. Würde ich je eine Chance bekommen mit solch einer
Puppe auf Lebenszeit spielen zu können? Natürlich sagte ich zu: „Ja, mein Herr!“
Dann, Wilhelm, warum solltest du nicht mit deiner zukünftige Braut einen Kaffee
trinken und sie selber fragen.“
Im Wohnzimmer waren nur das Fräulein Gabrielle und ich anwesend. Sie wusste
natürlich nichts davon, dass ich schon längere Zeit im Hause war und ihre
Einkleidung gesehen hatte. So beschloss ich ein wenig mit ihr zu spielen.
„Fräulein Gabrielle, hast du heute Morgen unseren Spaziergang genossen?“
„Oh ja, Herr“, antwortete sie. „Es war sehr angenehm.“
„Deine Antwort überrascht mich“, fuhr ich fort und musste ein Grinsen
unterdrücken. „Vor allen Dingen wenn jemand wie du einen Spaziergang genießt und
dabei geknebelt ist.“
„Oh, ich habe mich daran gewöhnt.“ Dann verstummte sie abrupt. Es schien, als
wenn sie das soeben Gesagte bedauerte.
„Daran gewöhnt? Wirst du oft bestraft, mein Fräulein?“
„Nein, ich werde nicht oft bestraft. Mein Verhalten...“
„Warum wurdest du also dann geknebelt?“
„Wissen sie es denn nicht?“
„Ich kann mir keine andere Erklärung dafür geben, außer du warst ungehorsam oder
aufmüpfig...“
„Nein, Herr, es ist mein Stiefvater, Herr Van Hessel. Es gefällt ihm seine zu...
unterdrücken.“
„Tatsächlich?“ Ich gaukelte ihr mein Erstaunen vor, obwohl ich fast laut
loslachen musste. „Wie denn?“
„Oh, auf verschiedene Weise. Ich sollte aber nicht darüber reden.“
„Warum denn nicht?“
„Es hat nichts mit ihnen zu tun, sie können nichts dafür.“
„Aber nicht doch, mein Fräulein. Bist du noch nicht dahinter gekommen?“
„Was sollte ich erraten?“
„Zum Beispiel meine Gefühle dir gegenüber.“
„Ihre Gefühle?“
„Ja, Fräulein Gabrielle. Ich suche eine Ehefrau und ich denke, der Himmel hat
mir eine geschickt...“
„Oh Herr Van Wettering!“
Ihr Busen begann zu beben, doch ich war mir fast sicher, dass die weitaus
größere Anspannung in meiner eigenen Brust vorherrschte. Was für ein Spaß!
„Aber ich befürchte, dass du mich verachtest. Du bewahrst Geheimnisse von mir.
Du hast den Raum verlassen und mich alleine gelassen...“
„Oh nein, Herr, es ist nur dass...“
„Dass?“
„Meine Art zu leben ist so streng.... Hat mein Stiefvater nichts davon gesagt?“
„Was sollte er mir sagen?“
„Die Beschränkungen, Fesselungen?“
„Warum, meine Teuerste, warum nur wirst du geknebelt und trägst ein streng
geschnürtes Korsett? Was hat das mit mir zu tun?“
„Es geht noch weiter.“
„Weiter?“
„Gestern. Haben sie nicht meinen Arm gefühlt?“
„Sicher, ja, er war ein bisschen kalt und fest. Bist du krank?“ Oh, wie ich mich
beherrschen musste, während das arme Mädchen vor mir saß und glaubte dass ich
ihre Situation nicht verstand und wohlmöglich ihr Befreier sei. Ich konnte mich
kaum zurück halten, nahm ein Taschentuch heraus und hustete hinein.
„Oh Herr, geht es ihnen gut?“
„Ich fürchte, dass deine Unpässlichkeit auf mich übergesprungen ist.“
„Nein Herr, ich bin nicht krank.“
„Was ist es dann?“
„Fühlen sie doch bitte noch einmal meinen Arm.“
„Ich sollte vielmehr vorziehen, deine Lippen zu fühlen.“
„Nein, Herr, meinen Arm.“
Ich fasste das hölzerne Glied an, und diese harte Attrappe erregte mich. Das
Wissen über ihre Hilflosigkeit, der gefesselten echten Armen, versteckt unter
den Puffärmeln, erregte mich über alle Maßen.
„Da stimmt doch was nicht“, sagte ich mit gespielter schockiert klingender
Stimme. „Du hast einen Holzarm!“
„Ja, Herr.“
„Wenn das deine einzige Sorge ist, meine süße Gabrielle, brauchst du keine
Bedenken haben. Ich werde dich dennoch über alles lieben!“ Dann tat ich, was ich
schon lange tun wollte. Meine Hände ergriffen ihre Taille, umklammerten sie,
sodass sich meine Finger auf ihrem Rücken berührten, während ich meine Lippen
fest auf ihre Lippen presste.
Sie gab ein Seufzer des Glücks von sich. Im gleichen Moment explodierte fast
mein Glied, was sie aber zum Glück nicht bemerkte.
„Meine liebe süße hinreißende Gabrielle! Verstümmelt oder nicht, ich werde dich
immer lieben, sei bitte meine Frau.“
„Nein, Herr, sie missverstehen mich. Ich bin nicht verstümmelt, alle meine
Gliedmaßen sind vorhanden.“
„Aber das hölzerne Glied?“
„Meine eigenen Glieder existieren...“
„Aber wo?“
„In meinem Ärmel, gefaltet. Fühlen sie doch bitte.“
Ich fühlte. Wie es erregend war, hatte ich doch niemals etwas so erotisches
erlebt wie diese hilflose und unschuldige Jungfrau.
„Mein Gott“, rief ich aus.
Sie sah traurig aus.
„Tut es weh?“
„Mein Arm verliert langsam das Gefühl. Und wenn er wieder freigegeben wird,
schmerzt es.“
„Er tut dir das an?“
„Ja, Herr. Er besteht darauf. Er unterdrückt mich wie ein Tier, für immer
gefesselt, so wie ein Häftling. Ich bin unfähig, die einfachsten Dinge zu tun.
Ich bin abhängig von ihm und seinem Willen ausgeliefert, jeden Tag und jede
Nacht. Es ist die Hölle für mich, bitte, bitte helfen sie mir, befreien sie
mich, lassen sie mich von ihm fliehen.“
„Das werde ich“, antwortete ich mit wieder wachsender Erregung. „Ich werde dich
heiraten, meine Liebe!“
„Das würden sie?“
„Ja, süße Gabrielle, ich will.“
„Oh Herr Van Wettering!“ In diesem Moment fiel das hilflose Fräulein in meine
Arme, bedeckte mein Gesicht mit ihren Küssen, bevor sie aufgrund der Erregung
und Einengung ihres Korsetts ohnmächtig wurde. Mein Lachen ging in Freudentränen
unter.
An jenen Abend befand ich mich wieder in dem privaten Hinterzimmer des
Wirtshaus Vlinder. Herr Van Hessel saß mir gegenüber, und wie beide hatten jeder
einen Bierkrug vor sich stehen.
„So mein Junge“, sagte er. „Bist du dir gänzlich sicher, Gabrielle als deine
Ehefrau zu nehmen?“
„Mein Herr“, antwortete ich, „ich war in meinem Leben niemals sicherer als
jetzt.“ Und ich sprach die volle Wahrheit. Von den vielen gut gebauten und
schönen Frauenzimmern, die ich gesehen hatte, war das Fräulein Van Hessel die
Schönste. Und ohne Zweifel würde sie mich im Bett mehr als nur entzücken, denn
sie war noch Jungfrau, also völlig unerfahren, und auf Grund ihrer verschiedenen
Fesselungen bestimmt sehr gelenkig und ausdauernd. Etwas an dem Mädchen
faszinierte und verzauberte mich. Mit jeden weiteren Tag, der meinen Besuch
folgen würde, könnte ich an nichts anderes denken, als sie eingeschränkt in
ihrer Bewegungsfreiheit, mit unbrauchbar gemachten Armen, ihren Füßen in zu
kleinen und steilen Stiefeln zu sehen. Selbst die einfachste körperliche
Unternehmung, wie ein normaler Spaziergang, wäre für ihr beinahe unmöglich, da
ihre Taille unbarmherzig zusammengeschnürt ist. Und das alles gegen ihren
Willen. Und dann noch die Tatsache, dass ich es heimlich gesehen hatte, wie sie
so streng eingekleidet wurde, sowie dass sie obendrein der Meinung war ich
wüsste nichts davon, gefiel mir umso besser. Ja, und wie sie mich angefleht
hatte sie aus dieser Situation zu befreien, wie sie glaubte ich sei ihr Retter,
das war schon ungemein erregend für mich. Nein, nach all dem, was ich gesehen
und von ihr gehört hatte, ihr Missbehagen das sie erlitt, und von ihrer
Hoffnung, all das was sehr erotisch für mich. Meine Männlichkeit war ständig in
Aufruhr.
„Aber, Herr Van Hessel“, fuhr ich fort, „ich möchte allerdings auf meine Weise
weiter machen, wenn es ihnen nichts ausmacht.“
„Welche Art und Weise meinst du, Wilhelm?“
„Wie sie wissen, trank ich mit ihrer Nichte eine Tasse Kaffee heute Nachmittag.
Dabei spielte ich ein kleines Spiel mit ihr. Ich rügte sie für ihre anfängliche
Abweisung und dem davonlaufen bei unserer zweiten Begegnung. Ich fragte sie
auch, was sie denn Schlechtes getan hatte, um die Bestrafung der Knebelung zu
erhalten. Sie war in der Zwickmühle, und konnte mir ja nicht die Wahrheit
verschweigen. Sie wollte nicht, dass ich einen schlechten Eindruck von ihr
bekäme, und sie in meinen Augen keine echte Dame sei. So erzählte sie mir von
den erlittenen Beschränkungen, und ich tat so, als wenn ich darüber schockiert
wäre. Ich bat sie darum, mir mehr zu beschreiben, und ich muss sagen, es war für
mich sehr erregend als dies aus ihrem eigenen Mund zu hören. Sie bat mich darum,
ihre hölzernen Armglieder und die gefesselten Arme zu fühlen. Und dann, Herr Van
Hessel, flehte sie mich an ihr zu helfen! Sie bat mich: ‚Heirate mich und befrei
mich.’ Es war für mich unheimlich amüsant.“
„Oh mein Wilhelm, das glaube ich dir. Ich bezweifele, wenn ich an deiner Stelle
gewesen wäre, ob ich mich so gut hätte beherrschen können, ha, ha, ha! Was für
ein Spaß!“
„In der Tat. Jedenfalls weiß sie jetzt, dass ich mich für eine Ehe mit ihr
interessiere und dass ich von ihrer Unterdrückung weiß. Was sie allerdings nicht
weiß, ist unsere enge Beziehung, dass sie, Herr Van Hessel, mich eingeweiht
haben. Sie glaubt dass ich ihr Erretter sein soll. Mir gefällt jene Situation,
und ich würde mich darüber sehr freuen, wenn es so weitergehen würde. Ich
wünsche mir sogar, dass du ihr gegenüber gegen die Heirat sein würdest, während
ich die Rolle des edlen Retters spielen könnte. Was sagen sie dazu?“
„Warum nicht, Wilhelm, meine Zustimmung hast du. Es ist zwar ein Hintergehen,
aber es dient auch meinem Zweck. Ich hatte schon befürchtet, dass sie gegen eine
Heirat sein würde und eventuell sogar in der Kirche oder wo auch immer an ihrem
Hochzeitstag Schwierigkeiten machen könnte. Schließlich könnte ich an diesem Tag
nicht ihre Arme fesseln. Auf diese Weise können wir sie zum Altar führen, wie
ein Lamm zur Schlachtbank. Außerdem habe ich die Gewissheit, dass sie hinterher
weiterhin so behandelt wird wie bisher, jedenfalls erhoffe ich es.“
„Wie meinen sie das?“
„Ich meine, dass wenn sie verheiratet ist, ihr gegenwärtiger Lebensstil weiter
geht wie bisher. Ich möchte nichts Schlechtes hören, und meine Frau und ich
dadurch ins Gerede kommen. Ob ihr in den Niederlanden seid, oder in Ostindien,
ich wünsche mir meine Nichte weiterhin hilflos und stets gefesselt zu wissen.“
„Aber mein Herr, da müssen sie nichts befürchten. Ich würde mich nicht für eine
Heirat mit dem Fräulein interessieren, wenn ich sie hinterher wie eine normale
Frau leben lassen würde. Ich werde heirate sie nicht wegen der Mitgift, oder
ihrer Wünsche, noch für die vielen Stunden, die wir gemeinsam im Bett verbringen
werden. Das alles kann ich jeder Zeit mit anderen, erfahrenen Damen haben. Ich
werde sogar weiter machen wie bisher. Ich verabscheue den Gedanken auf meine
tropischen Schönheiten verzichten zu müssen, was wohl mit einer gefesselten und
unbeweglichen Ehefrau kein Problem sein dürfte.“
„Warum nicht? So sind wir uns nun einer Meinung. Wir werden so weitermachen, wie
du sagst, aber ich habe ebenfalls einige Bedingungen. Wenn du sie weiterhin so
halten willst, wie ich es bisher getan habe, hast du noch viel zu lernen. Du
musst über ihre verschiedenen Formen der Fixierungen Bescheid wissen. Es gibt da
noch mehr Methoden als nur den Knebel und die nach oben gefesselten Arme. Du
wirst alles erfahren, aber gleichzeitig fortfahren ihr Vertrauen zu gewinnen.
Dann, ungefähr in einem Monat, werde ich meine Nichte zum Altar führen, damit
sie die Frau von Wilhelm Van Wettering wird. Sind wir uns einig?“
„Abgemacht!“
Und daran stießen wir unsere Krüge zusammen und tranken sie in einem Zug leer.
Und so ging es in der von uns geplanten Weise weiter. Jeden Tag besuchte ich
das Fräulein Gabrielle. Wir saßen gemeinsam im Wohnzimmer, die Standuhr tickte
laut, auf dem Tisch lag eine Spitzendecke, und wir tranken Kaffee. Derweil
beschrieb sie mir ihre Pein, welcher sie ausgesetzt war.
„Aber immerhin hast du nachts deine Ruhe, meine süße Gaby“, bemerkte ich.
„Oh nein, Wilhelm, nicht einmal dann. Dieses Monster von Stiefvater hat
entschieden, dass ich in einem Schlafsack zu schlafen habe.“
„Einen was?“
„Einem Sack. Er ist aus Leder angefertigt und wird wie ein Korsett geschnürt. Er
bedeckt den ganzen Körper, von meinem Kopf zu den Füßen. Da sind nur kleine
Öffnungen für meine Nase und den Mund vorhanden. Der Körpersack ist sehr eng und
viel zu warm. Ich werde darin völlig unbeweglich eingeschnürt und verbleibe in
dem Ledersack bis zum anderen Morgen, wenn mich meine Zofe weckt.“
„Wie furchtbar“, rief ich aus.
An jenen Abend schlich ich mich in den Geheimgang und schaute durch das kleine Guckloch in der Wand. Dort beobachtete ich wie jenes himmlische Geschöpf von ihrer Kleidung befreit wurde und nur noch den Keuschheitsgürtel trug. Dann wurde ihr ein anderes Korsett umgelegt. Es war völlig anders als das Tageskorsett. Dort waren enge Öffnungen für ihre Brüste, die jeder wie ein Ballon anschwollen, als wenn sie sich jemanden präsentieren wollten. Erstaunlicherweise hatte das Korsett keine Öffnungen für die Arme. Sie wurden einfach auf dem Rücken gekreuzt und mit in das Korsett hinein geschnürt. So war sie wieder vollkommen abhängig von ihrer Zofe. Dann wurde der Schlafsack gebracht. Es war ein großer Ledersack, in den sie hineingestellt wurde. Anschließend wurde der Ledersack zugeschnürt. Er presste so sehr ihren Körper zusammen, dass ihre herrlichen weiblichen Kurven hervorragend dargeboten wurden. Natürlich konnte sie dann keinen einzigen Muskel mehr bewegen. Selbst ihr Atem wurde noch stärker beeinträchtigt. Ich konnte nicht länger an mich halten. Da Herr Van Hessel an jenen Abend nicht in dem Geheimgang anwesend war, riss ich meine Jacke vom Leib und öffnete die Hose. Ich musste bei meiner Selbstbefriedigung an sie denken, wie sie in diesem Kokon gefangen war. So hilflos... und die Hitze! Sie war in dem Ledersack eingesperrt, und das am frühen Abend des heißen Sommers. Oh wie viel mehr würde sie in Batavia leiden müssen, wo einem sogar im nackten Zustand die Hitze unerträglich zu sein scheint.
Als ich zum Wohnzimmer zurückgekehrt war, fragte ich Herrn Van Hessel wegen
des armlosen Korsetts.
„Es ist ein Venus- Korsett“, sagte er. „Es ist nach der armlosen Venus-de Milo
benannt. Meine Nichte wird immer für die Nacht darin eingeschnürt. So kann sie
nichts dagegen unternehmen, wenn ich ihre feinen Brüste liebkose und meine
Männlichkeit daran reibe.“
Der Gedanke dies einmal selbst mit Gabrielle machen zu können, erfreute mich.
„Schauen wir es uns genauer an“, sagte er. Wir gingen daraufhin auf leisen
Sohlen zu dem Zimmer des Fräuleins. Ich bemühte mich keinen Krach zu machen,
doch Herr Van Hessel schüttelte nur den Kopf. „Du brauchst nicht so leise sein.
Im Kopfteil des Lederschlafsacks sind Ohrstöpsel eingebaut. Sie ist fast taub
und vollkommen blind. Sie bekommt nun nichts mehr von ihrer Umwelt mit.“
Es faszinierte mich, wie sie steif und unbeweglich verschnürt war. Ihr Brustkorb
kämpfte bei jedem Atemzug gegen die enge Lederhülle an.
„Mir gefällt ihr großer Busen und das Gesäß“, bemerkte ich gegenüber Herrn Van
Hessel.
„Das kommt vom Korsett- Training“, erklärte er. „Bevor sie zu uns kam, war sie
ein dürres Mädchen, nur mit Andeutungen davon. Aber mit dem Korsett und einer
guten Ernährung wuchs alles fein heran. Wir achten sehr auf ihre
Nahrungszusammenstellung, damit sie nicht zu fettleibig, aber auch nicht zu dünn
wird. Nur so gelang es uns ihr diese schönen Rundungen zu ermöglichen.“
Mich faszinierte der Einfallsreichtum dieses Mannes. Mehr sogar die Tatsache,
dass ihr sogar die Art und Weise der Nahrungsaufnahme diktiert wurde. Es war
alles so künstlich. Sie erschien mir mehr wie ein Spielzeug, als ein Mensch. Und
das wollte ich fortsetzen!
Da wir uns in ihrem Raum befanden, zeigte mir Herr Van Hessel auch Gabrielles
Garderobe. Sie bestand nur aus den verschiedensten sie beschränkenden Teilen,
welche nur dazu bestimmt waren seine Nichte zu unterwerfen. Es gab kokonartige
Anzüge, Strafkorsagen welche bis zu den Knien reichten- gehen unmöglich,
zahllose Schuhe mit irrwitzig hohen Absätzen, Knöchelketten, Geradehalter für
die Schultern, und Halskorsagen. „Sie trägt immer ein Halskorsett unter ihrem
hohen Kragen oder einem Halstuch“, bemerkte er. Dadurch wurde das arme Mädchen
gezwungen ihren Kopf sehr hoch zu halten. Diese ungewöhnliche Sammlung erregte
mich unheimlich. Besonders da ich mir bewusst war mit der Trägerin im gleichen
Raum zu sein, obwohl sie nichts davon mitbekam und zu schlafen schien.
„Möchtest du was davon mal selber anprobieren“, fragte mich Herr Van Hessel.
„Ich glaube, dass das meiste davon mir nicht passen wird“, sagte ich.
„Die meisten Sachen wohl nicht. Ein Korsett kommt nicht in Frage, aber du kannst
das hier probieren.“ Er hielt mir einen Schrittriemen hin. Dieser bestand aus
zwei goldenen Ringen, welche mit einem dicken Gummiband verbunden waren. Ich zog
die Ringe bis über meine Knie und versuchte zu gehen. Meine Schrittweite wurde
fast auf Null reduziert, und ich schwankte mit kleinen Schritten durch den Raum.
„Und nun stelle dir vor du würdest zusätzlich ein enges Korsett, ein Halskorsett
und Ballettstiefel tragen.“
Ich versuchte es mir vorzustellen und es waren angenehme Gedanken: Atemlos,
behindert und...
Ich probierte noch weitere Gegenstände von Gabrielles Kleidung aus. Die
Knöchelkette war sehr interessant. Sehr viel restriktiver als das Gummiband
zwischen den Knien.
Die Kopfhaube hatte eine ganz andere, unheimliche Wirkung. Ich erkannte, wie
sehr man damit von anderen Menschen abhängig wurde. Ich wusste sofort, dass
dieses Ding eines meiner Favoriten in meiner zukünftigen Ehe werden würde. Ich
probierte auch ihre Armfesselung mit den hölzernen Unterarmen aus. Die Wirkung
war heftig, aber auch erregend. Wieder war es die Hilflosigkeit, die mich
erregte, und auch diese Künstlichkeit einer Puppe. Ich erwähnte dies Herrn Van
Hessel, und er war derselben Meinung.
„Mir gefällt es auch“, sagte der mir immer angenehmer gewordene Mann. „Das ist
auch der Grund, warum ich sie und meine Frau bei entsprechender Gelegenheit als
Puppen einkleiden lasse. Ich habe extra für sie Puppengesichter aus Porzellan
anfertigen lassen. Nur durch winzig kleine Löcher könne sie dann was sehen. Ich
habe verschieden Masken, schau mal.“
Das interessierte mich ungemein. Einige Masken hatten den typischen
jungfräulichen Puppen-Blick, andere wiederum hatten eine orientalische, nein,
mehr asiatische Gesichtsform.
„Ein Andenken an meine Reisen“, erklärter Herr Van Hessel. „Ich vermisse
manchmal jene orientalischen Damen, besonders die Schönheiten von Annam, Tonkin
und das chinesische Reich und auch Japan. Ich hatte deshalb auch auf meiner
letzten Reise einige Kostüme in all diesen Orten gekauft. Hinterher hatte ich
dazu die passenden Masken und einige Perücken anfertigen lassen. Wenn ich dann
die Lust verspüre, ziehe ich meiner Frau oder Greta die Zofe einen Kimono an,
befestige ihr diese asiatische Maske am Kopf, sowie das passende Haarteil, und
lasse sie dann derart verkleidet im Haus herumlaufen.“
Das klang alles sehr verlockend. „Aber wieso hat sie so kleine Füße“, fragte
ich, denn ich erinnerte mich in diesem Moment an die Erzählungen aus China, wo
den Mädchen die Füße bandagiert wurden. Ich hatte es zwar nie verstanden, aber
es hörte sich für mich sehr spannend an.
„Tja, Wilhelm, ich bandagiere nicht ihre Füße, denn da sie ständig umwickelt
wären, würde es unangenehme Gerüche geben. Allerdings ist es eine äußerst
angenehme Form einer Frau einen schönen instabilen Gang zu erzwingen. Aber
dennoch tragen meine Ehefrau als auch Gabrielle zu kleine Stiefel. Ich habe
Gabrielles Füße von Anfang an in zu kleine Schuhe gezwängt. So sind ihre Füße
schön klein geblieben. Doch lass sie es dir lieber selber erzählen. Eines nur:
Ihre Stiefel sind zu klein und zu steil. Das ist also nicht viel anders als das
Bandagieren.“
Ich probierte eine Maske an. Das Porzellangesicht ließ nicht sehr viel Luft
durch die kleinen Atemlöcher hindurch. Da die Maske sehr eng am Gesicht anlag,
war ich im Nu verschwitzt. Außerdem enthielt diese Maske eine hölzerne Wölbung
für den Mund. Dadurch konnte man nicht reden. ‚Hmm’, dachte ich, ‚damit den
ganzen Tag herumlaufen zu müssen...’
„Was hältst du davon?“
Van Hessel zog eine lange Lederhülle hervor. „Leg es an“, sagte er. Dieses
Kleidungsstück entpuppte sich als ein Handschuh, ein Handschuh der über beide
Arme gezogen und sie auf dem Rücken eng zusammendrücken würde. Ich probierte ihn
an. Es dauerte eine Weile bis er eng zusammengeschnürt war. Als er geschlossen
war, hielt er meine Arme unbarmherzig in jener Lage fest. Schon nach kurzer Zeit
verlor ich jegliches Gefühl.
„Gabrielle trägt so was“, fragte ich ganz erstaunt.
„Aber ja, jeden Nachmittag, wenn kein Besuch im Hause ist.“
‚Mein Gott’, dachte ich. ‚Jeden Tag dieses Teil tragen...’
„Ich würde sie gerne damit einmal sehen“, sagte ich.
„Du brauchst nur heute Abend deinen Hut hier bei uns liegen lassen und Morgen
überraschend vorbeikommen, um ihn zu holen“, antwortete er.
Ich tat, wie er mir geraten hatte, und am folgenden Nachmittag saß ich ihr im
Wohnzimmer gegenüber. Sie trug den Monohandschuh und machte ein betretenes
Gesicht.
„Was trägst du da“, fragte ich mit gespieltem Entsetzen.
„Meinen Monohandschuh. Er zwingt mich ihn jeden Nachmittag zu tragen.“
„Ist es unbequem?“
„Sehr. Meine Arme sind wie abgestorben und meine Schultergelenke schmerzen
fürchterlich.“
Natürlich wusste ich es, da ich am Vorabend selber den Handschuh kurz getragen
hatte. Doch diese Gefühlsbeschreibung von ihren unschuldigen Lippen zu hören,
empfand ich als sehr Erregend.
Am nächsten Tag nahm ich den Hinweis von Herrn Van Hessel wahr, und
erkundigte mich bei Gabrielle nach ihren Füßen: „Sind das die Stiefel, die dich
so unsicher gehen lassen?“
„Zum Teil“, sagte sie.
„Was meinst du mit 'zum Teil'?“
„Er hat andere Dinge meinen Füßen angetan.“
„Was genau?“
„Ich wurde gezwungenermaßen operiert, kurz nachdem ich hier her kam. Er sagte
damals, dass kleine Füße damenhaft wären und meine sollten so kleine wie möglich
werden.“
„Und wie taten sie das?“
„Ein Chirurg, er entfernte von jedem Fuß dem kleinsten Zeh, sowie Teile der
anderen Zehen. Außerdem versteifte er meinen großen Zeh.“
„Das klingt schmerzhaft.“
„Oh nein, war es nicht. Es wurde alles professionell getan, mit Betäubung und
dergleichen. Aber das Problem ist, uns werden fünf Zehen an jedem Fuß von Geburt
an gegeben. Ich kann aber nicht mehr mit nur vier Zehen und den anderen
verkürzten das Gleichgewicht halten. So stolpere ich oft und falle.“
„Das ist ja grässlich“, pflichtete ich ihr bei. Doch im Inneren war ich von
dieser Idee des Herrn Van Hessel zutiefst beeindruckt. „Darf ich bitte deine
Füße sehen“, fragte ich.
Meine Gaby hob ganz leicht den Saum ihres voluminösen Rocks hoch und schob einen
Fuß vor. Es war klein, unglaublich klein. Ich war vor Entzücken hoch erfreut,
durfte mein Gefühl aber nicht äußern. So wechselte ich das Thema.
„Wir werden bald heiraten“, sagte ich.
„Ich befürchte dass er protestieren wird“, antwortete sie. „Heute schimpfte er
beim Frühstück über dich.“
‚Herr Van Hessel spielt seine Rolle ganz gut’, dachte ich.
Jeden Tag besuchte ich meine behütete Gabrielle, und täglich vertraute sie
mir mehr an.
An einem Tag täuschten Herr Van Hessel und ich ein Zerwürfnis vor. Am nächsten
Tag taten wir so, als wenn wir uns wieder vertagen würden.
Schließlich willigte er scheinbar widerwillig meinem Ehe- Antrag ein. Es war
völlig herrlich für uns. Diese Situation aus Hinterlist, Betrug und ihrem fast
grenzenlosen Vertrauen zu mir. Täglich erzählte sie mir von ihren sie
beschränkenden Kleidungsstücken, und ihr Stiefvater zeigte und erklärte mir, wie
er meinen zukünftigen Schatz geformt hatte.
Und dann, einen Monat nach jener Nacht in der ich sie zum ersten Mal heimlich beim Umkleiden beobachtet hatte, stand ich in der größten Kirche von Zierikzee. Meine Braut, ihre Arme waren seit Jahren zum ersten Mal ungefesselt, wurde von ihrem Stiefvater zum Altar geführt. Unsicher schwankte sie neben ihm daher.
„Wer gibt dieses Mädchen fort“, fragte der Mann Gottes.
„Ich tue es“, sagte Van Hessel.
Bei dieser Zeremonie durfte die Braut nur einmal reden.
„Du akzeptierst diesen Mann als deinen Herrn und Beschützer“, fragte der
Pfarrer.
Sie tat es!
Und somit gehörte dieser Juwel mir!
Doch das wirkliche Vergnügen kam erst später an jenen Tag. Ich genoss das
Festessen mit der Familie und meinen Freunden, während Gabrielle einige Stunden
vor dem Ende fortgeführt wurde, um für die Hochzeitsnacht umgekleidet zu werden.
Schließlich konnte ich es um elf Uhr Abends nicht mehr aushalten und eilte nach
oben, um mein neues Spielzeug zu genießen. Nachdem ich die Tür der Kammer
geöffnet hatte, wurde ich mit einem der wunderbarsten Anblicke konfrontiert, die
ich je hatte. An der Wand lehnte eines der schönsten Mädchen der ganzen
Niederlande. Ihr komplett eng geschnürter Körper steckte in einer extra dafür
angefertigten Ganzkörperkorsett. Sie stand auf Zehenspitzen. Ihre Taille war auf
das engste Maß zusammengeschnürt, was nur möglich war. Ihre Arme waren auf dem
Rücken in einer engen Lederhülle zusammengefesselt. Nur ihr Kopf und das Haar
waren noch frei. Schöne Ringellocken rahmten ihr Gesicht ein. Um ihre Knöchel,
der Taille und dem Hals waren breite rote Schleifen gebunden. Und auf dem
geknebelten Mund befand sich eine rote Zier- Rose aus Stoff. Da stand mein
Geschenk und wartetet darauf von mir ausgepackt zu werden!
Ich ging zu ihr hin, nahm sie, und legte sie auf das Bett. Dann entfernte ich
das rote Band und nahm den verzierten Knebel aus ihrem Mund heraus.
„Oh Wilhelm“, schluchzte sie. „Ich habe so lange auf dich gewartet und mich so
sehr nach dir gesehnt! Hol mich aus diesem abscheulichen Kokon heraus. Ich will
mit meinem Ehemann Liebe machen!“
„Später“, sprach ich.
„Später?“
„Weißt du nichts von der Hochzeitstradition der Van Wetterings“, fragte ich.
„Nein.“
„Bevor wir das erste Mal einen normalen Geschlechtsverkehr haben, muss die Frau
als ersten Akt ihren Ehegatten mit dem Mund dienen.“
„Wirklich?“
„So ist es.“
Und dann ließ ich sie schweigen, da ich mein hartes Glied in ihre einzige freie
Öffnung steckte, während sie gefesselt und hilflos blieb wie ehedem.
Es ist einer dieser typischen drückend- heißen tropischen Abende auf der
Insel Kalimantan. Neben der riesigen Gummiplantage, die er, Wilhelm Van
Wettering, von der Holländischen Ost-Indien-Gesellschaft gekauft hatte, hatte er
ein riesiges weißes Herrenhaus im holländischen Stil erbauen lassen. Und in
jenem Herrenhaus, im Schlafzimmer des Hausherrn, lag sie, nicht ganz, sie war an
das Teakholzkopfende gefesselt, während er eine junge Schönheit in seiner
unverwechselbaren Art bestieg. Es war ein hübsches Mädchen, mit seidiger Haut
und in einem Monohandschuh gefesselten Armen. Wer war sie? Seine Ehefrau? Seine
Mätresse? Nein, dieses Mädchen war nichts dergleichen.
Da lag seine Ehefrau, sein Schatz Gabrielle aus Zierikzee, linker Hand der zwei
sich liebenden, in einem engen Schlafkokon zusammengebunden, blind und taub
gehalten von der Furchteinflößenden Lederhülle. Seine Mätresse, die schöne
Fatima, ein Kind von Batavia und eines der schönsten Mädchen der Gegend, lag zur
Rechten von Gabrielle, ebenfalls in einem Lederkokon gefesselt. Ihr
wohlproportionierter Körper drückte gegen die Lederhülle. Und wer war dieses
Mädchen in der Lederhülle?
Oh niemand, nur eines der gut gebauten Dorfmädchen, welches dieser Millionär,
‚Raja von Ost- Indien’, für die Nacht ausgewählt hatte, um mit ihr nach Lust und
Laune zu verfahren.
ENDE