Es war ein sehr heißer Tag in Italien, nahe Florence. Es gab weder eine kühlende Brise noch die Sonne bedeckende Wolken und die Luft war schwül, schwer zu atmen. Die dem Olivenhain gegenüberliegende Terrasse lag in der grellen Sonne und war heiß wie ein Backofen. Weiße Vorhänge hingen vor den großen Fenstern, damit die Sonne den Raum nicht zu sehr aufheizen konnte.
Ich trug nur meinen Bikini und lag auf einem Diwan, in dem kühlen schattigen
Raum. Die Wirtschafterin der Dame des Hauses trat ein. In ihrem Gefolge befanden
sich zwei Dienstmädchen, denen der Schweiß auf der Stirn stand. Sie trugen
leichte, dünne Zofenuniformen. Es waren schwarze Kleider mit einer weißen
Schürze und einer weißen Zofenhaube im Haar. Die Dame des Hauses bestand auf
diese Uniform, egal wie heiß es war. Die Hauswirtschafterin war knapp fünfzig
Jahre alt.
„Guten Morgen Mademoiselle Sophie. Madame hat dein Kleid für den Empfang an
diesem Abend ausgewählt.“
Ich konnte kaum meinen Kopf drehen. Es war wahrlich zu heiß um sich zu bewegen,
und außerdem war es erst elf Uhr morgens, viel zu früh um mich um mein
Abendkleid zu kümmern. Besonders da diese Abendveranstaltungen im Allgemeinen
sehr spät begannen. Die ersten Gäste würden nicht vor 21 Uhr erscheinen. Vor
allem hoffte ich jedoch diese Feier vollkommen vermeiden zu können, denn bei
dieser Hitze hatte ich gar keine Lust dazu. Wenn es doch nur irgendetwas gäbe,
was mein Fernbleiben entschuldigen könnte.
„Das Thema des heutigen Balles heißt: ‚Zwei Jahrhunderte der Mode’. Deine
Freundin Isabelle hat die Sechziger mit einem sehr kurzen Courrège- Kleid
ausgewählt, mit Pagen- Haarschnitt, sehr dunkel geschminkten Augen und flachen
Schuhen. Isabelle hat uns von deinen Vorlieben für das neunzehnte Jahrhundert
erzählt mit diesen schönen Kleidern...
Mademoiselle! Ich rede mit dir! Es ist sehr schön dass dir die romantischen
Kleider des letzten Jahrhunderts gefallen, jener Belle Epoque. Madame findet die
Kleider ebenfalls sehr charmant und möchte dass du deinen Traum ganz real
erleben wirst.
Dazu musst du deine Körperhaltung verändern und nicht mehr auf dem Diwan herum
lümmeln.“
Aber Madam…“, war mein schwacher Protest.
„Madam hat für dich die Mode von 1905 ausgewählt. Ich weiß dass es heiß ist und
erst elf Uhr morgens, aber es bleibt uns nicht mehr viel Zeit für die
Vorbereitung. Außerdem musst du lernen wie du dich elegant bewegst, nicht so
undiszipliniert wie üblich.
Stehe jetzt auf und lege jenes knappe Teil ab! Wir müssen sofort beginnen!“
Ich hätte gerne protestiert, aber die beiden Zofen packten mich und stellten
mich unsanft auf meine Füße.
„Ihr seid verrückt! Wartet...“
Die beiden Frauen waren kräftiger als vermutet. Während sie meinen Bikini
herunter streiften, öffnete die Wirtschafterin eine große Kiste, welche die
beiden Zofen vorher auf dem Tisch abgestellt hatten.
Die Kiste hatte eine Grundfläche von ungefähr 40 mal 40 Zentimeter und war fast
einen Meter hoch. Die Wirtschafterin nahm ein langes Korsett heraus, das sie auf
den Tisch stellte. Das Korsett blieb aufrecht stehen, ohne umzukippen, als ob es
eine Plastik des Torsos einer Frau wäre. Es war aus einem Stück gefertigt und
vorne geschlossen. Nur hinten, wo sich die Korsettschnur befand, konnte man es
öffnen. Die Korsettschnur befand sich noch locker in den Ösen, und trotzdem war
das Korsett nur 10cm geöffnet. Es war sehr lang und würde von Mitte der
Oberschenkel bis hoch zu den Brüsten reichen. Die Taille war erstaunlich schmal.
Die oberen und unteren Ränder des Korsetts wurden mit einer dicken Leder-
Polsterung abgedeckt. Der Rest schien glänzender Satin zu sein, der im Licht
glänzte. Allerdings erschien mir das Korsett sehr dick und schwer zu sein.
„Dieses Korsett“, sagte die Wirtschafterin, „ist äußerst steif, und man kann
sich nicht darin beugen. Die Korsettstäbe sind viel breiter und dicker als jene,
welche normalerweise benutzt werden. Außerdem sind derart viele Korsettstäbe
eingearbeitet, dass sie sich in der Taille fast berühren. Ihre Dicke und
Unnachgiebigkeit sind deshalb so gewählt worden, damit sie einer Taille die
entsprechende streng geschnürte Form geben. Die Form ermöglicht eine sehr stark
auffallende Wespentaille. Innen ist das Korsett gefüttert und die Ränder sind
gepolstert, damit das Korsett in der Haut weder einschneidet, noch scheuert,
denn es muss sehr, sehr eng getragen werden. Ich rate dir also dich zu
entspannen und deinen Atem während der Schnürung ganz flach zu halten, denn es
ist dein Körper der sich dem Korsett anpassen muss, nicht umgekehrt. Drehe dich
jetzt um und ziehe deinen Magen ein.“
Die beiden Zofen nahmen das Korsett vom Tisch und lockerten die Korsettschnur so
weit wie möglich, damit man es mir anlegen konnte. Sie mussten sehr stark
ziehen, um die Starrheit des Korsetts zu überwinden. Als sie es um meinen Körper
gelegt hatten und losließen, fühlte ich die erste Einengung meiner Taille, sowie
den ‚eisernen’ Griff des Korsetts von den Brüsten über der Taille und den Hüften
bis zu meinen Oberschenkeln.
Die Wirtschafterin nahm ein Maßband zur Hand.
„57 Zentimeter“, sagte sie.
Das Korsett war noch gar nicht geschnürt und schon hatte ich fünf Zentimeter von
meinem Taillenumfang verloren.
„Ich denke“, sagte die Wirtschafterin, „dass wir die Ränder des Korsetts
schließen werden können, aber es wird ohne Zweifel sehr schwierig werden.“
„Die Korsettränder müssen zusammengebracht werden? Bitte nicht! Dieses Ding
erstickt mich schon jetzt, und es ist noch nicht einmal geschnürt. Madame, bitte
machen sie es nicht zu eng. Wie groß ist denn die Lücke zwischen den Rändern?“
„Hmmm. Zwölf Zentimeter, meine Liebe. Wenn uns das Schließen des Korsetts
gelingen könnte, würde deine Taille siebzehn Zentimeter kleiner werden. Das
entspräche einem Taillenumfang von 45 Zentimeter. Aber ich bezweifele ob du es
wirklich aushältst.“
Ich schrie auf: „Ah! Das ist nicht möglich. Gestern ließ Madame ein kurzes
Korsett anprobieren, welches meine Taille um sechs Zentimeter reduzierte.
Anfangs war es noch bequem, aber nach einer Stunde bat ich um ihre Erlaubnis, es
abzunehmen. Wegen des heißen Wetters war das Korsett unerträglich geworden. Ich
könnte möglicherweise ein Korsett tragen welches meine Taille sechs oder sieben
Zentimeter einengen würde, mehr aber auch nicht, und nicht für längere Zeit.“
„Unterbreche mich nicht! Ich allein werde über die Herabsetzung deiner Taille
entscheiden, und wann ich dich wieder aus dem Korsett heraus lasse. Ich werde
jetzt weitermachen. Nach einer Herabsetzung von fünf Zentimetern wird ein
Korsett schnell unbequem werden. Ein Korsett ist für eine Beschränkung
entworfen, beziehungsweise für eine intensive Reduzierung der Taille von etwa 10
Zentimeter. Doch es kann relativ unbequem und sogar schmerzhaft werden, da du es
den ganzen Abend tragen musst. Bei einer Reduzierung deiner Taille um mehr als
zehn Zentimeter muss es sehr langsam immer enger geschnürt werden, damit deine
inneren Organe Zeit haben sich ein bisschen umzuordnen.“
Während sie mir die unterschiedlichen Grade der Einengung eines Korsetts
erklärte, fädelten die beiden Zofen die Korsettschnur ein. Sie hatten oben
begonnen und die Schnur kreuzweise immer weiter nach unten eingefädelt. Sie
benötigten dafür gute 10 Minuten. Die Enden der Korsettschnur kamen schließlich
durch die untersten beiden Ösen wieder heraus.
Sie sagte mir: „Wegen deines Kleides können wir keinen Knoten im Bereich deiner
Taille machen, auch wenn es leichter wäre das Korsett zu schnüren.“
Das Korsett hielt mich auf seiner ganzen Länge fest im Griff, von den Achseln
bis etwa zehn Zentimeter über meinen Knien. Meine Atmung war schon arg
beschränkt, da meine Taille stark eingeengt war, und meine Schenkel lagen fest
aneinander. Die Starrheit des Korsetts war absolut.
„Aber Madame, ich kann mich ja nicht mehr hinsetzen!“
„Ich befürchte nicht, meine liebe Sophie“, sagte sie lächelnd.
„Aber ich kann doch nicht den ganzen Tag stehen!“
„Du wirst eine Assistentin bekommen. Isabelle wird sich freuen dir helfen zu
dürfen.“
„Aber Isabelle hasst mich. Ich bitte sie, kann nicht jemand anderer helfen?“
„Isabelle ist perfekt für diese Aufgabe, ihr schlichtes Kleid wird sie nicht so
sehr behindern wie das deiner Freundin Caroline, welche genug Probleme mit ihrem
Reifrock hat. Jedenfalls wirst du eine selbstsichere und tatkräftige Frau als
Unterstützung brauchen, nicht eine wie Caroline, welche beinahe ohnmächtig wird,
wenn man ihr Korsett nur ein bisschen enger schnürt.“
„Was? Caroline wird auch in einem Korsett eingeschnürt?“
„Caroline steckt schon im Korsett. Wir haben sie gerade verlassen. Während
dieser Minuten versucht sie ihren Atem an das enge Korsett anzupassen und erholt
sich vom Schnürprozess. Sie wird aber noch etwas mehr zusammengeschnürt werden
müssen um in ihr Kleid gelangen zu können. Ich habe beschlossen, dass Isabelle
auch auf sie aufpassen wird. Ich weiß, dass ihr keine Freundinnen seid. So rate
ich dir dringend nett zu ihr zu sein, damit sie dir behilflich ist falls du dich
ausruhen möchtest. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder kniest du auf einem
Stuhl, oder du legst dich auf einem Bett hin. Aber ohne Hilfe könntest du dir
beim Fallen wehtun, und es wird zudem unmöglich sein, dass du wieder ohne Hilfe
aufstehen kannst. Dein Korsett wird dir keine Körperbewegung von deinen Knien
bis zu deinen Schultern erlauben.
So! Beginnen wir. Ich rate dir jetzt dich zu entspannen und vollkommen
auszuatmen. Ich beginne mit dem ersten Schnürdurchgang.
Es ist notwendig“, sagte sie mit gepresster Stimme, „die Taille zuerst zu
reduzieren und dann abwechseln das Korsett ober- und unterhalb deiner Taille
enger zu schnüren.“
Ich atmet so viel ich konnte aus, und als das Korsett immer enger geschnürt
wurde, bekam ich immer schlechter Luft zum Atmen. Meine Taille wurde immer
schmaler und mein Magen wurde schmerzhaft nach innen gedrückt. Auch auf meinen
Busen wurde Druck ausgeübt. Meine Oberschenkel und das Gesäß wurden während des
ersten Schnürdurchgangs ebenfalls zusammengepresst.
Nachdem sie über eine halbe Stunde an der Korsettschnur gezerrt hatten, banden
sie endlich die Schnur fest. Angstschweiß brach aus, meine Beine zitterten, ich
bekam keine Luft mehr. Ich drohte zu ersticken!
Die Wirtschafterin riet mir schneller und weniger tief zu atmen, mehr mit dem
Brustkorb, da ab diesem Moment auf Grund des steifen Korsetts keine natürliche
Atmung mehr möglich war. Ich konnte wirklich nur noch mit dem Brustkorb atmen.
Dadurch wurden meine Brüste noch mehr in die Höhe getrieben.
Der Urteilsspruch des Maßbandes: 49 Zentimeter an der Taille!
Es war unglaublich. Ich hätte niemals geglaubt, dass ich weniger als fünfzig
Zentimeter erreichen könnte. Ich hatte gerade dreizehn Zentimeter in einer
dreiviertel Stunde aufgrund des mit einengenden Korsetts verloren.
„Arg! Madame! Ich fühle mich schwach... bitte helfen sie mir... ich möchte mich
hinlegen.“ Die letzten Worte hatte all meine Kraft genommen. Kurz vor dem
Ersticken versuchte ich so viel einzuatmen wie ich konnte, aber mein Korsett
engte schmerzhaft meine Versuche ein.
„Was? Schon schwach? Was wirst du erst sagen wenn sich die Korsettränder
berühren werden?“
Ich hatte dreizehn Zentimeter verloren, war knapp bei Atem und ging mit kleinen
Schritten, wegen der zusammengepressten Beine, umher. Ich war vollkommen steif
von den Schultern bis zu den Knien und wurde von den beiden Zofen gestützt. Sie
hoben mich schließlich hoch und trugen mich in eine kleine Kammer nach nebenan.
Sie legten mich auf eine Liege.
Mit meiner zusammengepressten Taille lag ich völlig apathisch auf der Liege. Ich
konnte mich wegen des extremen langen und steifen Korsetts fast gar nicht
bewegen. Ich war schwach und hilflos.
Die Zofen zogen die Vorhänge des kleinen Zimmers zu, damit der Schatten den Raum
abkühlen sollte. Ich versuchte trotz des geringen Atemvolumens wieder zu Kräften
zu gelangen, doch mein steifer gewölbter Körper mit der strangulierten Taille
blieb schwach.
Ich döste vor mich hin, denn schlafen konnte ich wegen meines Korsetts nicht.
Jeder Versuch mich anders als vom Korsett vorgegeben zu bewegen wurde von den
schrecklichen Korsettstäben bestraft. Ich konnte meinen Brustkorb nur wenig
heben und senken um atmen zu können. Ich konnte unmöglich den ständigen Druck
auf meinen Busen vergessen, musste mich auf meine neue Atemtechnik
konzentrieren. Viel Luft bekam ich trotzdem nicht. Ich musste weniger tief, aber
dafür schneller atmen. Außerdem durfte ich mich nicht mehr all zu heftig
bewegen, damit ich nicht zu ersticken drohte. Dieses Korsett konnte man nur für
einen kurzen Zeitraum tragen und nicht den ganzen Tag! Wie spät war es? Keine
Uhr. Mittag musste längst vorbei sein. Ich hatte noch nichts gegessen. Wie
sollte ich das auch mit meinen zusammengepressten Magen veranstalten? Dieses
Korsett engte nicht nur meinen Brustkorb ein, sondern auch meinen Magen. Könnte
ich so eng geschnürt irgendetwas essen? Ich legte meine Hände auf meine Taille
und war überrascht wie schmal sie war.
Die Tür wurde geöffnet.
„Oh nein, meine Liebe, nicht schon jetzt!“
Isabelle trat ein. „Sehr bald, das verspreche ich dir, wirst du deine Hände
problemlos so um deine Taille legen können, dass sich die Finger deiner Hände
berühren werden.“ Sie sprach genau meine Befürchtungen an und lachte wie sie es
noch nie getan hatte. Sie fuhr fort: „Ich bin sicher, dass du die Mode des
neunzehnten Jahrhunderts lieben wirst, jene kostspieligen langen Kleider.
Allerdings nicht allzu komfortabel mit jener wunderbaren Sanduhrsilhouette.
Damals wurde immer wieder gesagt: ‚Man muss leiden, um schön zu sein’. Ich bin
überzeugt, dass deine kleine Taille dir sehr gefällt. Jedenfalls werden die
anderen große Freude daran haben.“
„Madame Isabelle“, rief die Wirtschafterin von nebenan.
„Würden sie bitte Sophie beim Aufstehen behilflich sein, damit sie rüber kommen
kann für den zweiten Schnürdurchgang?“
Der ironische Unterton in ihrer Stimme ließ mich vermuten dass ich das Opfer
eines Komplotts war.
Isabelle half mir mit der tatkräftigen Unterstützung einer Zofe aufzustehen. Als
ich schwankend auf meinen Füßen stand, machten sie sich über mich lustig. Ohne
deren Hilfe konnte ich nichts tun. Steif und senkrecht stand ich in dem kleinen
Raum. Mit vielen kleinen Schritten und vollkommen steif, sowie von Isabelle
gestützt, ging ich langsam zur Mitte des angrenzenden großen Raumes.
„Mademoiselle Isabelle, würden sie bitte ihrer lieben Freundin den Inhalt des
Kartons, dort auf dem Tisch, zeigen?“
Isabelle öffnete die Kiste. Dabei sah ich sie nur von hinten während sie mir den
Inhalt erklärte. „Ah, meine liebe Sophie, welche ich so sehr mag. Du wirst
dieses wunderbare Geschenk verehren. Es passt zu niemand anderem als zu meiner
hübschen kleinen Freundin. Wie schön du in diesen hübschen Stiefeln aussehen
wirst.“ Nachdem sie diese Worte gesagt hatte, drehte sie sich um und zeigte mir
die ‚hübschen’ Stiefel.
Ich schaute die Wirtschafterin flehend an. „Madame, ist das Korsett nicht genug?
Ich schaffe es so schon kaum in dieser starren Hülle des Korsetts die Balance zu
halten.“
Die Stiefel warten entsprechend der damaligen Mode angefertigt. Vorne wurden sie
geschnürt, waren sehr spitz und reichten bis fast zu den Knien. Aber viel
Schlimmer waren die Absätze. Diese waren wirklich sehr hoch und ließen die Füße
fast senkrecht darin stehen. Ich hatte niemals Schuhe mit solch hohen Absätzen
getragen. Mehr als 5 Zentimeter hohe Absätze war ich nicht gewohnt. Diese
jedoch, kündigte Isabelle voller Vergnügen an, waren über 12 Zentimeter hoch!
Eine der beiden Zofen hielt mich an meinen Schultern fest, während die andere
von hinten mein rechtes Bein anwinkelte, damit mir der erste Stiefel angezogen
werden konnte. Ich musste meinen Fuß stark wölben um ihn hineindrücken zu
können. Ich konnte hinterher nicht meinen Fuß auf den Fußboden stellen. Beide
Zofen mussten mich hochheben, damit ich mich auf den einen, fast senkrecht nach
unten gebogenen Fuß, stellen konnte. Sie zogen mir anschließend den zweiten
Stiefel an. Nachdem sie fest zugeschnürt waren, ließen sie mich los. Ich fiel
fast vornüber und wurde um letzten Moment von den starken Armen der
Hauswirtschafterin gehalten.
Ich konnte gehen, wenn ich von Isabelle gestützt wurde. Mit kleinsten Schritten
trippelte ich auf meinen fürchterlich hohen Absätzen voran. Meine rechtwinklig
nach vorne gezwungenen Zehen bildeten eine wahrlich winzige Standfläche. Die
Starrheit meines Korsetts half mir erst recht nicht. Ohne Isabelles Hilfe konnte
ich nicht aufrecht stehen bleiben, geschweige denn gehen. Mein Bitten und Flehen
war sinnlos. Die Wirtschafterin entschied mein Korsett noch enger zu schnüren.
„Bitte nicht, Madame! Mein Korsett ist schon jetzt viel zu eng!“
Doch sie führte mich zu einem Pfeiler, wo ich mich festhalten sollte. Mit
tatkräftiger Unterstützung der beiden Zofen zogen sie mit größter
Kraftanstrengung an der Korsettschnur. Sie begann oben am Korsett und arbeiteten
sich nach unten zur Taille vor. Sie pressten meinen Körper immer stärker
zusammen und schnürten das Korsett so eng wie möglich zu.
Ich war kurz davor ohnmächtig zu werden. Meine Oberschenkel wurden fest
zusammengedrückt, meine Taille schien in zwei Teile zerschnitten zu sein, meine
Lungen wurden komprimiert. Ich begriff langsam warum die Korsettränder
gepolstert waren. Die Frauen hatten mich so streng geschnürt, dass sich die
Korsettränder unweigerlich in meine Haut geschnitten hätten.
Als die Korsettschnur gesichert wurde, schwanden meine Kräfte, ich fühlte mich
ohnmächtig werdend. Sie trugen mich wieder zu der Liege in dem kleinen Raum und
legten mich wie ein Stück Holz hin. Ich war unfähig für die kleinste Biegung
meines Körpers. Ich fühlte stechende Nadeln in meinen Beinen, meine Füße
krampften, meine Taille fühlte sich taub an, und mein Rückgrat war vollkommen
unbeweglich. Nur meine Arme und mein Hals waren noch frei, aber ohne Kraft.
Nach einer kurzen Pause von etwa einer halben Stunde hoben sie mich wieder hoch
und stellten mich hin. Ich war 12 Zentimeter größer als die anderen und hatte
eine unglaublich schmale Taille. Dank Isabelles Hilfe konnte ich unendlich
langsam vorwärts gehen, denn meine Füße steckten ja in völlig steifen, eng
geschnürten Stiefeln. Ich war dazu verdammt nur kleinste Schritte machen zu
können, denn die unglaublich hohen Absätze und das enge Korsett ließen nichts
anderes zu.
Aus der Kühle des kleinen Raumes kommend, fühlte ich sofort die Hitze des frühen
Nachmittages. Ich erstickte fast in dem Korsett. Die vielen Schichten und die
unglaubliche Enge erzeugten zusätzliche Hitzewellen.
Es war 14 Uhr, und ich bekam Hunger. Ich hatte seit dem Morgen noch nichts
gegessen, aber mein Magen war so unglaublich zusammengedrückt. Ich war ebenso
durstig, und sie gaben mir ein großes Glas Wasser. Ich konnte jedoch nur Hälfte
davon trinken und musste wegen des arg zusammengedrückten Magens aufhören.
Die Korsettränder hatten sich auf meinem Rücken fast überall berührt, aber die
Wirtschafterin beschloss das Korsett vollkommen zu schließen. Sie musste sich
sehr anstrengen, aber nach einer halben Stunde war das Korsett über der vollen
Länge geschlossen.
Mein Taillenumfang maß gerade mal 45 Zentimeter. Ich war blass, verschwitzt,
kurz vor dem Umfallen. Langsam halfen mir Isabelle und die Wirtschafterin zu dem
großen Spiegel zu gehen. Ich sah zum ersten Mal meine von dem Korsett
eingeschnürte Silhouette. Meine Taille war unglaublich klein. Das sah sehr
markant aus. Außerdem wurde mein Körper derart verbogen, dass mein Gesäß sehr
stark nach hinten gedrückt wurde. Mein Busen wurde stark nach oben gepresst und
quoll fast oben aus dem Korsett heraus. Ich war sehr blass.
Meine Ausbildung sollte nun in dieser drückenden Hitze beginnen. Als ob das
Korsett nicht genug war. Ich war kurz davor zu ersticken! Ich musste lernen mich
auf den hohen Absätzen sicher bewegen zu können. Es war schwer, da ich nur auf
den Zehen stand. Trotz des engen Korsetts musste ich mit den ebenfalls engen
Stiefeln lernen mich elegant und sicher fortzubewegen. Ich konnte meinen Körper
weder biegen oder beugen, noch konnte ich meine Knie beugen. Die
Bauchmuskulatur, ach die ganze Oberkörpermuskulatur waren immobilisiert.
Schwankend und unsicher trippelte ich mit kleinsten Schritten umher.
Fünfzehn Uhr!
Madams Frisöse kam mit einem Mädchen herein, welches ich noch nie gesehen hatte.
Sie folgte der Frisöse mit gesenktem Blick. Sie sah sehr hübsch aus in dem
luftigen Sommerkleid, welches knapp über ihren Knien endete. Sie sah noch sehr
kindlich aus, hatte aber eine sehr schöne damenhafte Frisur. Sie schien ein
bisschen schüchtern zu sein, als ob sie sich verstecken wollte. Ihre Frisur war
spektakulär. Große, füllige und glänzende Locken hingen herab. Sie hatte
wahrscheinlich als Testobjekt für ihre Meisterin hergehalten, welche ihr ein
hoch toupierte Frisur der Sechziger Jahre verpasst hatte.
Die Wirtschafterin ging zu ihr und sagte: „Die Frisur ihrer Assistentin ist sehr
originelle. Ich möchte dass sie ihr eine ähnlich Frisur geben.“ Dabei deutete
sie auf mich. „Ich möchte dass einige Locken ihr halbes Gesicht bedecken. Sie
soll heute Abend eine lange lockige Frisur tragen. Auch ihr Nacken soll bedeckt
werden. Ich will dass es sehr groß und voluminös aussieht, dem Stil jener
vergangenen Epoche entsprechend.“
„Kein Problem. Ihr Haar ist lang und üppig. Wenn sie wünschen kann ich aber noch
weitere Haarteile hinzufügen, damit es noch üppiger wird, hoch gesteckt und
ringsherum viele Löckchen. Wahrscheinlich wird die Frisur ziemlich schwer werden
und nicht angenehm zu tragen sein, doch das ist für mich kein Problem. Doch sie
muss sitzen so dass ich an ihr Haar herankomme.“
Das stimmte. Ich war mit meinen hohen Absätzen zu groß geworden. Da ich aber
nicht sitzen konnte, ließ man mich auf einem niedrigen Schemel niederknien,
damit man mein Haar zu einer hohen Frisur umformen konnte.
Zwei Stunden später war die Frisöse endlich fertig. Sie hatte mich auch gleich
geschminkt. Ich konnte mich während dieser Zeit nicht im Spiegel betrachten.
Mein Haar war sehr schwer geworden und zog meinen Kopf zurück. Ich schwitzte im
Nacken unter dem üppigen Haar.
Meine Knie taten weh, und meine Magenmuskulatur schmerzte, da sie schon zu lange
von dem schrecklich engem Korsett zusammengepresst wurde. Ich wurde wieder auf
meine Füße gestellt, und leider ging meine Ausbildung weiter. Gehen, drehen,
wieder vorwärts gehen. All das ohne meine Beine richtig bewegen zu können. Ich
konnte mich nur dadurch vorwärts bewegen, indem ich meine Unterschenkel bewegte.
Meine Oberschenkel und die Knie waren zusammengepresst. Die Füße standen fast
senkrecht völlig steif in den eng geschnürten Stiefeln.
Ich konnte weder tanzen, noch mich beugen oder sitzen. Ich konnte nichts essen
aus Angst ohnmächtig zu werden. Ich konnte nur winzige Schritte machen, Treppen
steigen unmöglich. Ich ging immer wieder um einen Tisch herum. Die mindestens 12
Zentimeter hohen Absätze, sowie die unnatürliche Abwinkelung der Zehen, als auch
die engen Stiefelspitzen bereiteten mir Schmerzen. Ich war steif, knapp bei
Atem, ständig kurz vor dem Ersticken. Mein Brustkorb drückte gegen die
Korsettstäbe, mein Magen war zusammengequetscht. Ich fühlte mich nicht wohl. Ich
brauchte zehn Minuten um den normalen, nicht all zu großen Tisch zu umrunden.
Bei der ersten Umrundung hatte mich Isabelle noch unterstützt. Offensichtlich
gefiel ihr meine Hilflosigkeit und Abhängigkeit von ihr. Ich musste mich stark
konzentrieren mein Gleichgewicht zu halten, da meine hohen Absätze mich immer
nach vorne drückten, und ich sehr schlecht mit meinen fast senkrecht stehenden
Füßen dagegen steuern konnte. Mein schrecklich starres Korsett erlaubte mir fast
gar nicht, meine ständigen Gleichgewichtsschwankungen auszugleichen. Ohne Hilfe
drohte ich ständig umzufallen.
Meine Umkreisung des Tisches führte mich an einem Spiegel vorbei. Ich war über
mein neues Make-up und der unglaublichen Frisur völlig überrascht. Meine
Haarfarbe hatte sich verändert. Ich war nun eine goldene Blondine. Ein schweres
Haargeflecht war zu einer Art Krone aufgetürmt worden, von dem Kaskaden von
Locken herunterfielen, mein Gesicht einrahmten. Unmengen von Haarteilen waren
mir dazu in mein natürliches Haar eingeflochten worden und machten die Frisur
sehr schwer. Eine große Haarmenge schien oben aus meinen Kopf zu wachsen, türmte
sich auf, um dann nach hinten abzufallen und meinen Nacken bedeckte. Diese
zusätzlich eingeflochtene Haarpracht war der Grund warum mein Kopf ständig nach
hinten gezogen wurde. In Seitenansicht bemerkte ich wie diese Haarmasse die
Größe meines Kopfes zu verdoppeln schien. Diese Frisur war für meinen Geschmack
viel zu blond und schien regelrecht lackiert zu sein. Die Frisöse schien
Unmengen von Haarfestiger und Haarglanz verbraucht zu haben. Nicht eine Locke,
nicht ein Haarteil schien sich bewegen zu können. Die ganze Frisur glänzte im
Licht wie lackiert. Aufgrund des Make-ups sah ich blass wie eine Porzellanpuppe
aus. Meine Lippen glänzten rosafarben, die Augen waren dagegen dunkel
geschminkt, mit einem sehr breiten Lidschatten und langen künstlichen Wimpern,
welche die Augenpartie noch größer erscheinen ließ. Das Gesicht einer
Porzellanpuppe, zu glatt, zu perfekt, mit sehr schwerem Haar. Alles an meinem
Kopf war ebenso übertrieben wie mein Korsett und meine Stiefel. Ich bekam Angst
davor das Kleid, welches für mich ausgewählt war, zu sehen. Ich fragte mich, was
ich möglicherweise während des Balles tun könnte. Würde ich wie eine kostbare
Puppe in der Ecke stehen? Schließlich sah ich so aus, mit dem blassen, künstlich
wirkenden Gesicht einer schönen Puppe, mit einer enormen Haarpracht und einer
sehr schmalen Taille. Außerdem war ich fast so bewegungslos wie eine Puppe in
einem Karton. Ich konnte nicht einmal mein Gleichgewicht halten ohne fremde
Hilfe, oder ohne mich gegen etwas anzulehnen.
Sie stellten mich dann tatsächlich in eine Ecke des Raumes hin, gegen die Wand
gelehnt. Ich konnte mich nicht bewegen, unfähig auch nur einen einzelnen Schritt
selbständig zu machen. Unfähig mich hinzusetzen oder gar hinzulegen. Ich konnte
nur dort stehen wo sie es für mich beschlossen hatten. Sie ließen mich einfach
auf meinen Schmerzenden Füßen in der Ecke stehen. Meine Atmung war stark
eingeschränkt und mein Magen von den unzähligen Korsettstäben zusammengedrückt.
Es war noch lange hin bis zum Ball. Es war ungefähr sieben Uhr am Abend, drei
Stunden vor Beginn. Und ich trug noch nicht mein Kleid, ein verspieltes enges
Kleid mit einer Schleppe, wie Isabelle mir verriet.
Ich stand eine Ewigkeit in meiner Ecke, unfähig mich zu bewegen. Allerdings war
es in Wirklichkeit nicht mehr als eine Viertelstunde, aber eine sehr
schmerzhafte Viertelstunde für meine armen, furchtbar gestreckten Füße. Die
Hauswirtschafterin kam wieder herein.
„Nun denn. Warum stehst du da in der Ecke? Du solltest dich ausruhen oder dich
zumindest ein bisschen entspannen. Du wirst auf dem Ball noch wirklich lange
stehen!“
„Madame, Isabelle hat mich hier hin gestellt. Ich kann mich nicht ohne Hilfe
fortbewegen. Würden sie mich bitte zu meinem Bett geleiten?“
„Du würdest nur deine Frisur verderben. Du darfst deinen hübschen Kopf auf
nichts ablegen, aber ich werde dir helfen, indem du dich auf einen Hocker
kniest. Das wird mindestens deine Füße erlösen.“
Mit ihrer Unterstützung bewegte ich mich langsam zu dem Hocker voran. Sie ließ
mich zu meiner großen Erleichterung hinknien. Mein Korsett erlaubte mir wahrlich
keine wirklichen Bewegungen, so dass ich für die kleinsten Bewegungen fremde
Hilfe benötigte. Meine Abhängigkeit von dem guten Willen anderer war absolut.
Etwas später hörte ich, wie die Tür geöffnet wurde und eine der Zofen damit
beschäftigt war auch die andere Hälfte der Doppeltür zu öffnen. Dann sagte sie:
„Mademoiselle, sie können hereinkommen.“
Was ging da vor sich? Wieso mussten beide Türen geöffnet werden, nur um eine
Person herein zu lassen? Ich hörte lautes Rascheln, ein Rascheln von
Seidenstoffe und ein Mädchen erschien ganz allein, aber es trug ein riesiges
dunkelrotes Kleid mit goldenen und dunkelblauen Stickereien. Wie weit doch ihr
Kleid war! Ich verstand warum es notwendig war beide Türflügel zu öffnen. Ich
sah eine große Schönheit, eine Wespentaille, ebenso eng wie meine, ein kleines
Gesicht, versteckt unter einer Lockenpracht aus schwarzem dickem Haar. Diese
Haarpracht verdeckte fast ihr Gesicht und endete mit noch größeren Locken auf
ihren Schultern. Unter dieser Haarmasse entdeckte ich ein blasses Gesicht mit
großen Augen und langen künstlichen schwarzen Augenwimpern. Ich meinte meine
Freundin Caroline zu erkennen. Das war also der berühmte Reifrock, die
Krinoline. Offensichtlich wurde auch sie sehr streng in einem Korsett
eingeschnürt. Sie bewegte sich sehr langsam vorwärts, ihr Atem war flach und
ging stoßweise. Die zweite Zofe hielt ihre Hand. Caroline schien die gleichen
Probleme zu haben wie ich. Sie hatte Schwierigkeiten ihr Gleichgewicht zu halten
und genügend Luft zu bekommen. Außerdem bewegte sie sich wahrlich langsam
vorwärts.
Als sie mich erblickte zögerte sie kurz und sagte schließlich: „Sophie? Bist du
es? Wie sich deine Figur verändert hat. Wie kannst du solch ein eng geschnürtes
Korsett ertragen? Es scheint noch enger und schlimmer zu sein als meins. Siehst
du das Kleid, welches sie mir angelegt haben? Es ist sehr schön, aber behindert
ungemein. Ich kann nicht mehr durch eine normale Tür gehen, mein Kleid ist viel
zu groß.“
Die zweite Zofe, welche ihr gefolgt war, schob eine große Kiste auf Rädern vor
sich her. Sie näherte sich, und die Hauswirtschafterin öffnete die Kiste. Sie
nahm einen ziemlich kurzen, asymmetrischen Rock heraus. Sie befestigte ihn unten
an meinem Korsett, etwa 10 Zentimeter über meinen Knien. Es war rechts sehr
kurz, und endete auf der Mitte meiner Waden. Links dagegen war der Rock länger.
Sie nahm kurz danach wieder einen Rock heraus, gleiche Form, aber größer. Dann
noch einen und noch einen. Die Röcke wurden größer und größer, aber die rechte
Seite war immer die kürzere, während links die Röcke immer länger wurden und
schließlich schon auf dem Fußboden endeten. So entstand eine immer länger
werdende Schleppe. Der letzte Rock streckte sich praktisch horizontal von meiner
rechten Seite nach links und bildete eine große Rüsche. Er hatte einen Umfang
von eineinhalb Meter und endete fast drei Meter hinter mir auf dem Boden. Rechts
konnte man noch meine senkrecht nach unten gebogenen Füße unter den Stoffmassen
so eben erkennen.
Während die Hauswirtschafterin mich unter der Unmenge an Röcke versteckte, kam
eine der Zofen zu uns. Sie trug einige mit Gummiseilen verbundene Stahlringe.
„Du wirst einen ziemlich besonderen Reifrock tragen“, sagte die
Hauswirtschafterin zu mir. „Im Gegensatz zur klassischen Krinoline, wie bei
Caroline, wird dieser weiter unten am Korsett befestigt, beginnt also auf der
Hälfte deiner Oberschenkel. Er ist rechts asymmetrisch ansteigend, damit dein
Fuß frei bleibt. Links dehnt er sich mehr aus und fällt bis zum Fußboden
hinunter. Dort dehnt er sich etwa über 1,60 Meter aus und endet in einer drei
Meter langen Schleppe. Das und deine Unterröcke bilden das Gerüst für das
eigentliche Kleid. Das Kleid wird der Form des Reifrocks folgen, aber die
Schleppe des Kleides wird noch länger sein, mindestens vier Meter.
Ich erzähle dir das, damit du begreifst, dass deine Bewegungen stark
eingeschränkt sein werden. Du wirst ohne die Hilfe von Isabelle, welche dich so
sehr mag, nichts unternehmen können.“
Diese Teufelin! Ich konnte mich nicht auf Caroline verlassen, da sie fast die
gleichen Schwierigkeiten bei ihren Bewegungen hatte wie ich. Isabelle konnte
also mit mir alles anstellen was sie wollte. Mein Korsett war wirklich eng genug
um mich vollkommen machtlos zu machen. Wie sollte ich mit meinen engen Stiefeln
und den verrückten Absätzen, dem Kleid, das unglaublich einschränkend war, ihr
entkommen?
Die Zofe half der Hauswirtschafterin das Kleid aus der Kiste heraus zu nehmen.
Es war ein dunkelblaues Samtkleid, versehen mit feinen Goldstickereien. Es war
tatsächlich sehr lang und folgte der Form meines Körpers. Ab Mitte meiner
Oberschenkel weitete es sich und folgte dem Reifrock, um weit hinter mir zu
enden. Oben war es ebenso asymmetrisch. Meine rechte Schulter blieb unbedeckt.
Ein langes Samtteil begann unter meinem rechten Arm, führte über meinem Rücken
zum linken Oberarm. Es bedeckt meinen Oberarm und zwang ihn fest an meinen
Oberkörper. Dann führte das Samtteil weiter unter meinen Brüsten über der Taille
zur rechten Seite, wo es befestigt wurde. Ich hielt es für sehr elegant, aber
das Material dehnte sich fast gar nicht, sodass mein linker Oberarm tatsächlich
festgebunden wurde und gegen meine Brust drückte. Nur mein Unterarm konnte sich
frei bewegen. Es war offensichtlich, dass die Hauswirtschafterin und Isabelle
sich sehr über meine Einengungen amüsierten.
Ich wurde somit ein denkbar abschreckendes Anschauungsobjekt der vielfachen körperlichen grausamen Beschränkungen, welche durch ein Kleid und anderen besonders rigorosen unbequemen Kleidungsstücke einer Frau nur auferlegt werden konnten.