Sehr geehrter Herr
Wir haben das Jahr 1886.
Die Szene spielt sich in einem modernen Umkleidezimmer statt.
Es ist 21 Uhr.
Eine große, anmutige Frau, und ein hübsches Mädchen von 16 oder 17 Jahren sitzen
gemeinsam in einem Raum und lesen die neuesten Modezeitschriften. Die Ältere
schaut auf die Uhr und sagt: „Es ist Zeit dich für die Nacht umzukleiden, mein
Schatz.“
Anmerkung: Man stelle sich ein heutiges Mädchen vor, welches bei jener Ankündigung gut gelaunt auf sein Zimmer gehen würde. Damals allerdings, in jener Periode, zog man sich für die Nacht um, nicht aus. Die junge Dame ging also auf ihr Zimmer und wurde von einer Zofe, welche strikte Anweisungen der Hausherrin hatte, wie folgend für die Nacht vorbereitet:
Nach dem Entkleiden wurde dem Mädchen das Nachtkorsett umgelegt.
Es war ein sehr steifes Korsett. Während die Zofe das Mädchen in jenes unbequeme
Nachtkorsett schnürte, gab das Mädchen sehr undamenhafte Äußerungen von sich.
Der Stolz auf ihre kleinen Hände und Füße artete in jener Zeit zu einem wahren
Fetisch aus. Nachdem ihre Hände und Arme gut eingecremt waren, ließ sich die
junge Dame bereitwillig oberarmlange und extrem enge Handschuhe anziehen, was
natürlich nicht sehr einfach war. Sehr dünne und lange Baumwollstrümpfe wurden
als Nächstes angezogen. Enge Halbstiefel, ohne Absätze, jedoch äußerst schmal
und spitz, mussten sprichwörtlich über ihre Füße gezwängt werden.
Dann folgte das Nachtgewand. Es hatte viele Rüschen und war unten herum sehr
voluminös. Am Oberkörper jedoch hatte das Gewand, wie das Korsett, Stäbe, damit
es eng am Körper anlag und ihn zusätzlich formte. Der Kragen war unbequem hoch
und steif. Natürlich hatte das Nachtgewand lange Ärmel. Genau so unbarmherzig
wie die Mode eine schlanke, jungenhafte Figur, und ein gut geschminktes Gesicht
diktiert hatte, war es nun plötzlich ganz anders: Die Mode diktierte eine stark
gekrümmte Figur und blassen Teint. Aus diesem Grunde wurde an jenem Abend das
Haar der viktorianischen Schönheit gut ausgebürstet und unter einer engen
Schlafhaube zusammengelegt. Dann wurde Zitronensaft getrunken, und zusätzlich
wurden mit dem Saft getränkte Stoffstreifen unter dem Kinn und auf das Gesicht
gelegt. Das sollte zusätzlich einen blassen Teint bewirken.
Anschließend wurde das Mädchen ins Bett gelegt. Nach einem ‚Gute- Nacht- Kuss’
überzeugte sich die Mutter davon dass das Beste für ihre Tochter getan war, und
verließ sie.
Ihre sehr geehrte Frau MARGARET-LINDSEY
Die Tochter steht, nur noch mir einem Hemd bekleidet, in ihrem Zimmer, und
die diensteifrige Zofe wartet auf das ‚Startsignal’ der stolzen und ehrgeizigen
Mutter, deren Pflicht es ist, die notwendige und umfassende Umkleidung einer
jungen und modischen Dame zu überwachen. Die Nachtstunden sollten nicht
verschenkt werden, damit die Tochter auf die bevorstehende Saison bestens
vorbereitet ist.
Die Tochter wendet sich ihrer Mutter zu, um sie darum zu bitten die
Unkleideprozedur nicht so streng ausführen zu lassen, aber der Blick der
dominanten Mutter lässt sie verstummen. So setzt sie sich ergeben auf den Hocker
vor der Frisierkommode hin und wartet auf die erste Anwendung. Die Zofe nähert
sich ihr mit einer Schüssel, um das Gesicht zu reinigen. In der Schüssel
befindet sich eine Mischung aus gehackter Gurke, Essig und geronnener Milch. Es
riecht ekelhaft. Die Zofe taucht eine Baumwollgesichtsmaske in die Flüssigkeit
ein. Die Gesichtsmaske wird der Tochter auf das Gesicht, Kinn und Hals aufgelegt
und mit zwei Bändern festgebunden.
Es folgt der ‚Madame Verences Gesichts- und Hals- Glätter’. Es handelt sich
dabei um eine komplette Kopfmaske aus weißem Glaceleder, welche hinten von der
Kopfspitze bis zum Nacken mit einer Schnürung geschlossen wird. Die beiden
Bänder der getränkten Baumwollgesichtsmaske werden durch entsprechende Öffnungen
der Ledermaske nach außen gezogen. Dann fängt die Zofe an die Ledermaske zu
schnüren. Immer wieder zieht sie die Schnur nach, bis das weiche Leder ganz eng
den Kopf des Mädchens umhüllt. Von dem Gesicht der Tochter ist nichts mehr zu
erkennen. In der Ledermaske sind nur zwei kleine Öffnungen für die Augen, zwei
kleinere Öffnungen für die Nase, und eine Reihe von noch kleineren Löchern über
dem Mund vorhanden. Die Maske wird die Haut glatt halten und dem Mittel der
getränkten Grundmaske helfen während der Nacht besser in die Haut eindringen zu
können.
Die Zofe schaut zu der Mutter, welche zufrieden über die eng geschnürte
Ledermaske zustimmend nickt. Die Zofe sichert die Schnur und beginnt an den
Bändern der Stoffgrundmaske zu ziehen. Sie zieht so fest daran, dass sich die
Tochter fast von Hocker erhebt. Ein Quietschen ertönt aus der Ledermaske. Wieder
schaut die Zofe zur Mutter der Tochter. Als diese zustimmend nickt, werden die
Bänder verknotet.
Die Zofe nimmt den nächsten Gegenstand. Es ist ein 15 Zentimeter breites
Lederhalskorsett aus stabilem braunen Leder und hat mehrere Korsettstäbe. Oben
ist eine steile Kinnstütze angebracht. Die Ränder sind gepolstert. Hinten kann
der Lederkragen mittels mehrerer Gurte geschlossen werden. Diese neue modische
Errungenschaft hat den Zweck den Hals schlank und lang wirken zu lassen. Die
Tochter ist bereit dafür und hebt ihren Kopf leicht an, damit ihr das
Halskorsett umgelegt werden kann. Die Tochter hat allerdings ihren Kopf nicht
weit genug nach hinten gekippt. Während die Gurte festgezogen werden, wird ihr
Kopf noch weiter in den Nacken gezwungen. Als die Gurte das Halskorsett ganz
fest ihren Hals zusammenpressen, wird sie gezwungen ihren Kopf so weit
anzuheben, dass sie fast zur Decke schaut.
Die Mutter ist erst zufrieden, als der Hals der Tochter unglaublich eng in dem
festen Lederrohr komprimiert ist. Der nächste Gegenstand ist ein neues
Brustgeschirr, das einen schönen großen Busen formen soll. Das Geschirr besteht
aus zwei Metallringen, die über die Brüste gezogen werden und eng am Brustkorb
anliegen. Schulter- und Brustgurte halten das Geschirr in Position. Dadurch
werden die Brüste weit nach oben gezogen und stehen etwas vom Brustkorb ab.
Sobald die Gurte festgezogen sind, fängt die Zofe an mittels kleiner Schauben
die Ringe enger zu stellen. Während sich die Ringe in das weiche Fleisch an den
Basen der Brüste eindrücken, werden die Brüste straff nach vorne gedrückt. Die
Ringe werden so lange immer enger gestellt, bis zwei abstehende runde Kugeln
entstehen. Das Mädchen fängt inzwischen an vor Schmerzen zu quietschen. Die Zofe
hört auf die Ringdurchmesser zu verkleinern und schaut zu der Mutter der
Tochter. Die Mutter nickt, und die Zofe zieht die Schultergurte noch fester an.
Dadurch werden die leicht abgebundenen Brüste noch weiter nach oben gezogen, bis
sie fast auf gleicher Höhe wie die Schultern sind. Wieder quiekt das Mädchen
unter der Ledermaske.
Die Tochter hält danach ergeben einen Arm hoch, damit der erste schulterlange
Handschuh übergezogen werden kann. Da er sehr eng ist, dauert es mindestens zehn
Minuten pro Handschuh, bis Hände und Arme darin verstaut sind. Die Zofe rollte
und zerrt die Handschuhe Zentimeterweise hoch. Schließlich umhüllen sie die Arme
des Mädchens ganz stramm von den Fingerspitzen bis zu den Schultern. Damit die
absolut faltenfrei anliegenden Handschuhe nicht wieder herunterrutschen können,
werden die Handschuhe mit Riemen an den Schultergurten des Brustgeschirrs
befestigt.
Die Tochter dreht sich auf dem Hocker vor der Frisierkommode zur Zimmermitte hin
und streckt zögernd ein Bein aus, als wenn sie sich nicht auf das Folgende
freuen würde. Die nächsten Gegenstände des Schlafenszeitrituals sind Dr. Masons
orthopädische Bein- und Fuß- Kompressoren, welche wissenschaftlich entwickelt
worden sind, so heißt es jedenfalls, um absolut gerade Beine zu formen, während
gleichzeitig die Füße mindestens zwei Größen kleiner komprimiert werden.
Die orthopädischen Beinstiefel liegen auf dem Bett und sind lang genug, die
Beine der Tochter einschließlich der Oberschenkel zu formen. Im Gegensatz zu
normalen Stiefeln haben diese keine Absätze und scheinen keinen normal gebogenen
Fußteil zu haben. Selbst ungeschnürt auf dem Bett liegend haben sie eine absolut
gerade Form, und der Fußteil ist senkrecht nach unten gebogen, als gerade
Verlängerung des Beins. Die vordere Schnürung reicht über die ganze Länge. Neben
den Schnürösen befinden sich eineinhalb Zentimeter breite Federstahlstreifen,
ähnlich Korsettstangen. Weitere Versteifungen sorgen dafür, dass die Stiefel
absolut gerade bleiben. Diese Bettstiefel werden der Tochter über die Beine
geschoben und anschließend die Schnur eingefädelt. Obwohl die Finger der Zofe
flink vorankommen und rasch die Schnur durch die vielen Ösen einfädeln, braucht
sie für jeden Stiefel beinah zehn Minuten. Die Zofe zieht danach die Schnürung
etwas an und richtet zunächst ihre Aufmerksamkeit auf die Fersen des Mädchens.
Da die Füße senkrecht nach unten in die zu kleinen Fußteile gedrückt werden,
rutschen die Fersen nicht automatisch hinein. Aus diesem Grunde wird ein
gebogener Metallstreifen über den Fuß gelegt, der unter dem Fußteil eingehakt
wird. Gleichzeitig ist an diesem Metallbügel eine Platte angebracht, die von
hinten gegen die Fersen drückt und mittels Schrauben den Fuß nach unten in die
Stiefelspitze aus Stahl drücken kann. Der Metallbügel und die Fersenplatte sind
mit Leder gepolstert. Während die Zofe an der Schraube dreht, zwingt die Platte
an der Ferse den Fuß in das spitz zulaufende Fußteil des Bettstiefels hinein.
Die Zehen der Tochter werden immer stärker zusammengedrückt und gewaltsam in den
spitz zulaufenden Fußteil hineingepresst. Der Druck wird immer weiter erhöht.
Bei jeder Drehung der Schraube kommt ein jammernder Protest aus der Ledermaske
hervor.
Erst als die Mutter mit der Kompression der Füße zufrieden ist, nickt sie der
Zofe zu, damit diese die Schnürung der Stiefel endgültig so fest wie möglich
anziehen darf. Die Stiefel werden über der ganzen Länge so eng zugeschnürt, dass
sich oben das Fleisch der Oberschenkel herausdrückt.
Die Mutter und die Zofe helfen dann der Tochter aufzustehen. Ohne deren Hilfe
würde sie es auch gar nicht schaffen, denn ihre Beine sind nun von den
Zehenspitzen bis zum Schritt gerade, steife Stelzen. Ihre Füße, vor allen Dingen
ihre Zehen, sind unglaublich zusammengepresst, und sie steht nun auf den
winzigen Punkten der stählernen Stiefelspitzen. Ihr Körpergewicht erhöht sogar
den Druck auf ihre zusammen gequetschten Zehen und sie versucht verzweifelt ihr
Gewicht von einem Bein auf das andere zu wechseln, um den unglaublichen Schmerz
zu entgehen.
Die Zofe stützt die Tochter, welche schwankend durch den Raum trippelt. Bei
jedem Schritt werden die Zehen in den Stiefelspitzen arg gequetscht, sodass das
Mädchen zusammenzuckt und unter der Maske stöhnt. Erst unter der von der Decke
hängenden Trapezstange bleiben sie stehen. Die Tochter ergreift die waagerechte
Stange und zieht sich daran hoch, um den unangenehmen Druck von ihren Zehen zu
nehmen. Die Zofe bückt sich, und dreht noch einmal an der Schraube, um den Druck
auf die Fersen zu erhöhen, da man der Meinung ist, der kurze Gang könnte eine
Lockerung der Fußkompression bewirkt haben.
Die Tochter fängt augenblicklich an zu stöhnen, doch die Zofe ignoriert das
Jammern und holt das so genannte ‚Piece- de- Resistance’. Es ist ein von Madame
Dowding, der führenden Londoner Corsettiere, hergestelltes Trainingskorsett. Das
Korsett wurde entworfen, um den Körper der Tochter in die aktuelle modische
Haltung zu formen. Dieses Furchterregende, steife und schwere Schnürkorsett wird
von der Zofe mit etwas Schwierigkeiten angehoben und zu dem Mädchen getragen.
Die Tochter nimmt eine Hand von der Stange, und führt ihren in dem engen
Handschuh steckenden Arm unter dem Schultergurt des Korsetts durch. Dann
ergreift sie wieder die Stange und wiederholt das Ganze mit dem anderen Arm. Das
Korsett hängt nun auf ihren Schultern wie ein schwerer Mantel.
Das Korsett reicht von knapp über ihren Knien bis hoch zu den Brüsten. Die
Brüste werden nicht wie bisher gewohnt von Halbschalen gestützt. Das Korsett
reicht bis zur Mitte der Brüste und drückt sie somit zusätzlich noch weiter nach
oben. Die Mutter ist besonders stolz darauf, da das Korsett von Madame Dowding
das beste und härteste Trainingskorsett ist. Das Korsett besitzt eine Rücken-
und zwei Seitenschnürleisten, sowie doppelt soviel Korsettstäbe wie üblich. Die
Zofe stellt sich vor das Mädchen hin und beginnt die vordere steife
Verschlussleiste des Korsetts zu schließen. Dazu muss sie die vielen Haken in
die kleinen Ösen einhaken, was ihr einige Schwierigkeiten verursacht. Als sie
das Korsett von unten bis oben geschlossen hat, fängt die Tochter leise an zu
jammern, da das Korsett ihre nach vorne gedrückten Brüste unangenehm berührt.
Die Zofe bindet anschließend die Handgelenke der Tochter an der Trapezstange
fest. Danach bückt sie sich, um mit einem Gurt die Knöchel zusammenzubinden und
an einem im Boden eingelassenen Haken zu befestigen.
Als dies geschehen ist, geht die Zofe zur Wand und dreht an einer Kurbel, um die
Trapezstange nach oben zu ziehen. Dadurch wird der Körper des Mädchens
gestreckt.
Der Schnürprozess beginnt. Die Mutter tritt näher, um die Zofe dabei genauer zu
beobachten wie diese die drei Schnürleisten an der Taille des Mädchens langsam
schließt. Sie will unbedingt dass das Korsett endlich ganz geschlossen wird.
Seit Wochen hat sie ihre Zofe dazu gedrängt die drei Schnürleisten vollkommen zu
schließen, doch bis zu jenem Abend hatte die Zofe es trotz größter Anstrengung
nicht geschafft die Taille des Mädchens unter den erforderlichen 38 Zentimeter
schnüren zu können.
Nachdem alle drei außergewöhnlich lange Schnürleisten von den Oberschenkeln bis
zum Brustkorb bis auf einen Spalt von nur 1,5 Zentimeter geschlossen sind, legt
die Zofe eine Pause ein, denn ihr Kopf ist vor Anstrengung rot angelaufen.
Außerdem muss sie selber erst Mal richtig Luft holen. Das ist allerdings nicht
mit dem zu vergleichen, was das Mädchen nun erleidet. Die Tochter des Hauses
steckt von der Brust bis zu den Knien in einem eng geschnürten Korsett mit einer
Wespentaille von 41 Zentimeter. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich ganz schnell
um genügend Luft zu bekommen.
Die ungeduldige Mutter drängt die Zofe weiterzumachen. So ergreift die Zofe eine
der beiden Seitenschnürungen. Die inzwischen überschüssige Schnur hängt schon
bis auf dem Boden herunter. Die Zofe löste den provisorischen Knoten, wickelt
die Schnur um ihre Hände und zieht mit aller Macht daran. Die erste seitliche
Schnürleiste schließt sich allmählich. Gleichzeitig ist ein schwaches Stöhnen
unter der Ledermaske zu hören.
„Seien sie still“, schimpft die Mutter, da man in Anwesenheit der Dienerschaft
keine Schwäche zeigen darf.
Die Seite schließt sich und die Zofe macht einen festen Knoten in die Schnur.
Dann beginnt sie die andere Seite zu schnüren. Als die andere seitliche
Schnürleiste geschlossen ist, versucht sich die Tochter an der Trapezstange
hochzuziehen, um ihren Brustkorb aus dem Korsett befreien zu können. Sie
versucht verzweifelt nach Luft zu schnappen. Ihr Stöhnen und Wimmern ist nur
ganz leise zu hören.
Jetzt ist nur noch die Rückenschnürung um eineinhalb Zentimeter geöffnet.
Die Mutter lässt die Zofe eine Pause einlegen, damit ihre Tochter etwas Zeit hat
sich an den Druck des Korsetts zu gewöhnen, und sich etwas erholen kann.
Während die Zofe das Schlafzimmer aufräumt, beobachtet die Mutter ihre Tochter.
Schließlich hat sich ihre Atmung normalisiert. Sie signalisiert der Zofe die
Rückenschnürung zu schließen.
Die Zofe löst den provisorischen Knoten und zieht mit ihrem ganzen Körpergewicht
an der Schnur. Die lange Korsettschnur gleitet langsam durch die Metallösen und
der Spalt beginnt sich zu schließen. Die Mutter treibt die Zofe an, bis die
Schnürleiste im Rücken der Tochter vollkommen geschlossen ist. Der Kopf der
Tochter liegt nun kraftlos in dem Halskorsett.
Die Zofe sichert die Schnürung und geht um das Mädchen herum, um ihr in die
Augen zu schauen. Die Augen sind geschlossen und ihre Atmung ist ganz seicht:
Sie ist ohnmächtig geworden.
Die Mutter lächelt, da ihre Tochter es endlich geschafft hat. Bisher, wenn man
versucht hat das Trainingskorsett zu schließen, war sie schon lange vorher
ohnmächtig geworden. Doch an diesem Abend ist sie erst ohnmächtig geworden, als
das Korsett endlich ganz geschlossen war.
Die Zofe geht zur Frisierkommode und nimmt ein Fläschchen Riechsalz. Sie hält
die geöffnete Flasche vor den Nasenlöchern der Ledermaske. Die Tochter stöhnt
und hebt ihren Brustkorb.
Fast alle Trainings- Geräte sind nun angepasst, und die Mutter ist mit deren
Wirkung zufrieden. Allerdings sieht das alles nicht gerade hübsch aus, und die
vielen Ösen könnten das Nachtgewand und die Bettwäsche beschädigen. Um diese
Probleme zu umgehen, nimmt die Zofe etwas zur Hand. Es ist ein weißer
Steppüberzug mit einem gerüschten Rand. Dieser Umhang wird von vorne über die
nach vorne gepressten Brüste der Tochter gelegt und auf dem Rücken geschlossen.
Es folgt eine Art Seidenkorsettabdeckung, welche sehr edel aussieht. Die
Abdeckung hat schwarzweiße senkrechte Streifen und hat oben wie unten weiße
Rüschen. Die Zofe schnürt hinten die Seidenabdeckung so stramm zu, dass sie
absolut faltenfrei über dem Trainingskorsett anliegt.
Die stark eingekerbte Taille der Tochter ist nun hart wie ein Baumstamm und bis
auf einen Umfang von fast 37 Zentimeter reduziert. Unten weitet sich das Korsett
über den Hüften auf einen Umfang von 95 Zentimeter aus, während der Brustumfang
stolze 107 Zentimeter beträgt. Die Muter ist jedoch über die grandiose
Auswirkung des Korsetts nicht zufrieden. Nachdem die Zofe die Korsettabdeckung
zugeschnürt hat, tritt die Mutter heran und vermisst die Taille der Tochter. Ihr
gefällt nicht die Form. Das Problem ist, dass die eingeschnürte Taille ihrer
Tochter eine ovale Form angenommen hat. Der Magen ist flach eingedrückt, während
die Seiten herausgepresst werden. Madame Dowding hat dieses Problem erkannt und
deswegen die seitlichen Schnürungen an dem Korsett anbringen lassen, um die
Taillenform mehr kreisrund formen zu können. Aber diese Trainingsmethode ist der
Mutter zu langsam, und so nickt sie der Zofe zu, damit diese das nächste
Trainingsgerät holen soll.
Es ist ein so genannter ‚österreichischer Gürtel’, der zusätzlich von Madame
Dowding mitgeliefert wurde. Er besteht aus einem 5 Zentimeter breiten Stahlreif
und hat auf einer Seite einen Bolzen. Er hat einen Außendurchmesser von etwa 50
Zentimeter und ist kreisrund. Nachdem die Zofe den Bolzen herausgenommen hat,
springt der Stahlreif auf und kann problemlos um die Taille des Mädchens gelegt
werden. Der Stahlreif wird wieder verschlossen. An den Seiten befinden sich
innen zwei mit Leder gepolsterte halbrunde Platten, die mittels einer
Gewindestange an dem Stahlreif befestigt sind. Mit Hilfe zweier
Schraubenschlüssel beginnen nun die Zofe und die Mutter die Gewindestangen zu
drehen. Dadurch werden die inneren Platten gegen die Taille des Mädchens
gedrückt. Da sich der Taillenumfang wegen des eng geschnürten Korsetts nicht
mehr verändern kann, wird die Taille in eine runde Form gepresst. Langsam
entsteht ein perfekter Kreis. Die Seiten der Taille werden immer stärker nach
innen gedrückt, während der zusammen gequetschte Bauch vorne gegen das Korsett
drückt. Laut knarrt das Korsett. Bei jeder Drehung der Gewindestangen stöhnt die
Tochter leise vor sich hin. Die Mutter leidet unter dem Stöhnen der Tochter, da
Madame Dowding sie informiert hat dass der Gürtel zwar eine sehr strikte Methode
der Taillenausbildung sei, aber dem Mädchen extremes Unbehagen zuführen wird.
Trotzdem fahren die Mutter und die Zofe fort die Stangen weiter zu drehen, bis
die Taille des Mädchens fast absolut kreisförmig ist.
Die Mutter vermisst erneut die Taille und freut sich über das Ergebnis.
Die Zofe möchte nun das nächste Teil anlegen, doch die Mutter hält sie davon ab.
Sie deutet auf die Schultergurte, die ihrer Meinung nach während des Schnürens
des Korsetts locker geworden sein müssten. Die Zofe holt einen Hocker und steigt
darauf, um an die Schultergurte zu gelangen. Die Zofe erkennt aber keinen Grund
warum sie die Gurte nachziehen soll, denn sie kann nicht feststellen dass sie
locker anliegen. Die Mutter befiehlt ihr trotzdem die Gurte noch mehr zu
spannen. Natürlich weiß die Mutter selber, dass die Gurte sich nicht gelockert
haben, aber sie ist der Meinung dass die Schultergurte nicht eng genug anliegen
können. Die Zofe löste die Schnallen und zerrte so lange an den Schultergurten,
bis das Mädchen mit dem Brustkorb noch stärker in das Korsett gedrückt wird.
Wegen des ‚österreichischen Gürtels’ und dieser zusätzlichen Beengung fängt die
Tochter an noch stärker nach Luft zu schnappen. Mit jedem keuchenden Atemzug
werden ihre Brüste noch hoher angehoben.
Die Zofe tritt vom Hocker wieder herunter und löst anschließend die
Knöchelgurte. Danach bindet sie einen gepolsterten breiten Gürtel über den
Metallreif des ‚österreichischen Gürtels’.
Sie nimmt zwei weitere Gegenstände in Hände und wartet auf die Anweisungen der
Mutter. In einer Hand hält sie Madame Dowdings Monohandschuh und in der anderen
ein Paar von Dr. Masons orthopädischen Armhüllen. Die Mutter muss sich zwischen
den beiden Gegenständen entscheiden. Sie überlegt welcher vom größten Nutzen
sein wird, welchen die Tochter in der Nacht tragen wird. Der Monohandschuh dient
dazu die Schultern noch weiter zurück zu ziehen um deren Haltung zu verbessern.
Dazu müsste die Tochter beide Arme auf dem Rücken legen und der Monohandschuh
würde darüber gezogen werden. Wenn er dann eng geschnürt wird, werden ihre
Schultern weit nach hinten gezogen und ihr Busen würde dadurch noch weiter nach
vorne gedrückt werden.
Die Armhüllen dagegen sind versteift wie ein Korsett und sehr eng zu schnüren,
um die Ober- als auch Unterarme schlank zu halten.
Die Mutter entscheidet sich für die Armhüllen, da ihrer Meinung nach die Tochter
zu fette Arme hat. Außerdem kann die Tochter unter dem morgigen Kleid einen
Schultergurt zur verbesserten Körperhaltung tragen.
Die Zofe lockert die Schnürung der beiden Hüllen und löst eine der beiden Arme
des Mädchens von der Trapezstange. Dann schiebt sie die erste Armhülle über den
langen Glacehandschuh bis zu den Schulten hoch. Die Tochter hält währenddessen
ihren Arm so hoch, dass die Magd die Hülle so weit nach oben schieben kann, bis
die Finger des Mädchens unten aus der Armhülle wieder herausschauen. Dann wird
die Armhülle ganz fest geschnürt, damit, so nimmt man an, das überschüssige Fett
aus dem Arm herausgepresst wird. Die Tochter kann den Arm jetzt nicht mehr von
alleine bewegen, da er zu steif dazu geworden ist.
Insgeheim ist die Tochter froh die Armhüllen tragen zu müssen. Der Monohandschuh
hätte ihr jeden Schlaf geraubt. Außerdem hätte sie nur auf der Seite liegen
können, was wesentlich unbequemer wäre. Wegen der auf dem Rücken gebundenen
Armen hätte sie sich auch nicht umdrehen oder bequemer hinlegen, um den fast
unerträglichen Druck des Korsetts eventuell mildern zu können.
Eine Nacht lang hatte sie schon einmal mit diesem Monohandschuh verbringen
müssen. Sie hatte sich so lange in dem Bett herumgewälzt, bis sie versehentlich
auf dem Bauch zu liegen kam. Den ganzen Rest jener schrecklichen Nacht hatte sie
Höllenqualen erlitten, denn sie lag mit ihrem Gewicht auf ihren nach vorne
geschnürten Brüsten, und ihre auf dem Rücken zusammengebundenen Arme standen vom
Körper ab wie ein Schiffsmast.
Die Tochter bemüht sich verzweifelt den Arm zu heben, und mit Hilfe der Zofe
greifen ihre Finger an die Trapezstange, damit sie ihren anderen Arm nach vorne
halten kann. Die Zofe schiebt ihr nun die zweite Armhülle über.
Behutsam, aber schnell, bewegt sich die Tochter auf ihren Zehenspitzen einen
Zentimeter vor und wieder zurück. Sie versucht unter der Trapezstange ihr
Gleichgewicht zu halten. Da die Stiefel keine Absätze haben, ihr Körper von der
Brust bis zu den Zehenspitzen absolut steif und unbeweglich ist, sowie die Füße
senkrecht nach unten geformt sind und sie dadurch gezwungen ist nur auf ihren
zusammen gequetschten Zehenspitzen zu stehen, hat sie keine Möglichkeit ihren
Körper auszubalancieren. Wenn sie sich nicht an der Trapezstange festhalten
könnte, würde sie sofort umkippen.
Die Zofe holt eine Porzellan- Gesichtsmaske, die das Aussehen einer Puppe hat.
Die Puppenmaske hat volle Lippen, kindliche Augen und rote Wangen. Mit zwei
Gurten wird die Porzellanmaske über der Ledermaske am Kopf des Mädchens
befestigt. Diese Maske soll lediglich die nicht sehr schön aussehende Ledermaske
verdecken.
Es folgt ein voluminöses Nachthemd. Es ist übermäßig gerüscht und hat eine
Ausbuchtung für den Stahl- Taillen- Trainingsreif. Außerdem hat das Nachthemd
einen hohen steifen Kragen und lange Ärmel.
Die Zofe zieht das Nachthemd über die steifen Arme des Mädchens und lässt es
vorsichtig bis ganz nach unten hinab gleiten. Dann beginnt sie die Unmengen
kleiner Knöpfe von den Knöcheln bis zum Kinn zu schließen. Die Krönung ist eine
große gerüschte Schlafhaube, welche die Schnürung der Ledermaske, als auch die
Gurte der Porzellanmaske verdeckt.
Endlich sind fast alle ‚Trainingsgeräte’ so gut wie möglich verborgen. Noch
immer steht die Tochter auf den Zehenspitzen unter der Trapezstange, wo sie sich
mit den Fingern verzweifelt festhält. Die Mutter und die Zofe ergreifen die Arme
des Mädchens und führen sie langsam zum Bett. Das Mädchen kann jetzt so gut wie
gar nichts mehr sehen, da sie wegen des Halskorsetts ihren Kopf hochhalten muss
und die kleinen Augenlöcher der Ledermaske sowie der Porzellanmaske nicht genau
übereinander liegen.
Am Bett angekommen wird das Mädchen, steif wie ein Brett, hingelegt.
Als sie endlich in der Mitte des Betts liegt, zieht ihr die Zofe wattierte
Bettstrümpfe über die Metallspitzen der orthopädischen Stiefel. Diese Strümpfe
reichen bis zum Korsett und bedecken somit einen Großteil der steifen
Bettstiefel. Das Nachthemd wird danach wieder nach unten gezogen.
Nur noch ein letztes ‚Trainingsgerät’ muss angelegt werden. Die Zofe holt ein
Paar ‚Doktor Paranabys Finger- Schlankmacher’. Es handelt sich dabei um
miteinander verbundene dünne Rohrhälften, die über die Finger gestülpt werden
und mittels Schrauben zusammengepresst werden können. Die Mutter befürchtet dass
die Finger ihrer Tochter zu ‚pummelig’ seien und möchte natürlich die Finger
schlank halten.
Nachdem die Finger beider Hände in den eng zusammen geschraubten Metallröhren
stecken, werden gepolsterte Fäustlinge darüber gezogen, damit man auch diese
Geräte nicht mehr sehen kann.
Die Zofe zieht anschließend die Bettdecke bis zum Kinn der Tochter hoch, und
tritt zurück. Sie überprüft gemeinsam mit der Mutter ob alles richtig gemacht
wurde.
Schließlich neigt sich die Mutter vornüber und gibt der Tochter einen Kuss auf
die Porzellanmaske. Dann zieht sie sich zurück, überzeugt davon während der
eineinhalbstündigen Vorbereitung für die Nacht ihr Bestes getan zu haben.
Schließlich soll das Figurtraining ihrer Tochter nicht während der Nacht
ausgesetzt werden.
Ich denke, dass die Mutter richtig gehandelt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie noch mehr für ihre Tochter tun kann, oder etwa doch???? - Mike-