Die schöne junge Frau schaute in das Abteil hinein. Man sah ihr an, dass
sie kurz erwog einzutreten, denn sie sah nur einen einzigen Fahrgast. Es war
eine phantastische Frau mit dunklen Augen und rotbraunem Haar, die eine
Uniform trug. Neben ihr stand ein Koffer. Aber jene Frau rührte sich nicht
und machte keine Anstalten freundlich zu grüßen.
Die junge Frau war nicht älter als 21, vielleicht war sie auch gerade erst
18 gewesen. Sie machte einen unsicheren Eindruck und ging dann zu Janes
Erleichterung weiter.
Jane Fullerton- Jones war froh jenes leere Abteil gefunden zu haben, denn
sie fuhr nicht gerne mit einem Zug und wollte sich schon gar nicht die Fahrt
mit nervenden Reisenden verderben. Aus diesem Grunde hatte sie sich extra
eine Fahrkarte für die erste Klasse gekauft.
Sie hatte eine lange Heimfahrt vor sich, aber sie hatte auch zwei Wochen
Urlaub vor sich. Jane schaute nach unten, auf ihre beiden goldenen Ringe auf
den Manschetten ihrer Jacke, und lächelte stolz. Sie arbeitete schon seit 20
Jahren als Stewardess und war nun befördert worden.
‚Zwanzig Jahre’, dachte sie. Nicht dass man es ihr ansah oder sie die Jahre
am eigenen Körper fühlte. Ganz im Gegenteil, denn sie achtete stets auf ihre
Figur. Sie hatte lange schlanke Beine, einen flachen Bauch und eine schlanke
Taille, was ihr stets die Aufmerksamkeit der Flugreisenden zuteil kommen ließ.
Wären da nicht die kleinen verräterischen Falten an ihren hinreißenden
dunkelbraunen Augen gewesen, könnte man sie glatt für nur halb so alt halten
wie sie war. Sie musste lächeln, als sie an ihren ersten Arbeitstag als
Stewardess dachte. Da war sie gerade 23 Jahre alt gewesen und wollte in die
weite Welt hinaus.
Sie lehnte sich zurück und entspannte sich. Sie wollte nur ihre Ruhe haben.
Es gab aber noch einen weiteren Grund, warum sie in dem Zugabteil alleine
sein wollte. Sie grinste kurz und dann glitt ihre Hand zu dem Magazin hinunter,
welches neben ihr halb verdeckt unter der Handtasche lag. Sie ahnte, warum
jene unbekannte Mitreisende so nervös ausgesehen hatte, denn es war ein
Magazin, welches Jane selber noch nie gesehen hatte.
Es war eines dieser Gummifetischmagazine. Auf dem Cover prangten die großen
roten und goldenen Buchstaben ‚F- F- F’ und darunter war ein Girl abgebildet.
Es sah jedenfalls wie eine junge Frau aus, denn sie war vom Scheitel bis zur
Sohle in einem glänzenden roten Anzug eingeschlossen. Und unter den drei
Buchstaben stand ‚RUBBER DOLLS’ geschrieben.
Jane betrachtete das Cover und war sich nicht sicher, ob es ein echtes Foto war,
denn im digitalen Zeitalter war alles möglich. Als sie jedoch das Magazin
aufschlug, verflogen ihre Zweifel. Auf der zweiten Seite sah sie ein weiteres
Bild des Covergirl, und darunter standen die Wörter „COVERGIRL JULIA“.
‚Mein Gott, das ist ja unglaublich verrückt’, dachte sie und ihr Blick
verweilte auf dem Gummi- Girl.
Jane war nicht so sehr darüber erstaunt dass die abgebildete junge Frau ganz
in Gummi verpackt war, schließlich hatte sie sich selber vor ein paar Jahren
in jene gerade in Mode gekommenen hautengen Lackjeans hinein gezwängt. Aber
das, was sie nun sah, war selbst für sie ein ziemlich extremer Fetisch. Aber
dann kamen in ihr Zweifel hoch, denn es sah eigentlich nicht wie ein ganz
normales Fetisch- Foto aus. Irgendetwas stimmte da nicht. Jane nahm das
Hochglanzmagazin in die Hand und schaute sich das Bild genauer an.
Der Gummianzug saß viel zu perfekt. Man konnte auf der roten glänzenden
Oberfläche jedes Körperdetail sehen, selbst der Gesichtsabdruck war perfekt
zu erkennen.
„Nein, das ist eine Fälschung“, flüsterte sie. Jane schüttelte ihren Kopf und
sagte lächelnd: „Das kann nicht echt sein.“
Janes Überlegungen wurden gestört, da eine Person für einen Moment an der
Abteiltür erschien, jedoch weiter ging. Janes Herz klopfte ganz schnell.
‚Verdammt’, dachte sie, ‚das wäre echt peinlich gewesen, wenn man mich mit
diesem Magazin in den Händen ertappt hätte.’
Doch lange bevor sich ihr Herzschlag beruhigen konnte, war sie schon wieder
in dem Magazin vertieft. Sie blätterte weiter. Sie überflog die Bilder und
Texte, bis sie etwas sah, dass sie zum Keuchen brachte.
Sie las: „Vakuumverpackung für den Transport.“
Jane hatte den Eindruck, als ginge es darum ein Mädchen wie ein Stück Fleisch,
ähnlich den Frischfleischverpackungen im Supermarkt, zu verpacken. Sie sah
einen herrlichen Frauenkörper, der unter einer glänzenden Schicht aus
durchsichtigem Gummi lag. Das Ganze befand sich innerhalb eines rechteckigen
Rahmens. Das Einzige, was den Anblick des perfekt verpackten Gesichts störte,
waren die kleinen Öffnungen an der Nase jener schönen Frau.
Jane schaute sich das Bild genauer an und kam zu dem Entschluss, dass das Bild
echt sein könnte.
Sie blätterte um, doch sie musste sich wieder das vorherige Bild anschauen.
Und so starrte sie auf das Bild mit der verpackten Frau. Ja, das Foto sah
irgendwie echt aus!
Auf den nächsten Seite fand sie noch mehr dieser anscheinend ‚gefälschten’
Bilder jenes Covergirls, das in dem unmöglich eng sitzenden Latexganzanzug
versiegelt war. Es gab auch Bilder, wo sie zusätzlich mit Seilen oder Ketten
gefesselt war. Auf einem Bild sah Jane, wie das Covergirl auf einer
mittelalterlichen Streckbank lag.
Ein paar Seiten weiter sah sie andere Bilder und dachte sich: ‚Ja, das ist
schon besser.’
Sie sah eine Bilderserie von schönen Frauen, die eng sitzende Lackkleidungen
trugen. Die Sachen sahen fast so aus, als ob sie aus glänzendem Glas bestehen
würden, Jane starrte jene Bilder ziemlich lange an und fragte sich, wie man
jemals in so enge Sachen hinein kommen könnte.
Beim Anblick der nächsten Seite musste sie lächeln. Unter der Überschrift
„CELEBWATCH“ sah sie eines ihrer bevorzugten Bilder von Cheryl Cole, die
hautenge Latex- Leggings trug. Die Frau war von hinten fotografiert worden
und so konnte Jane deren perfekt geformtes Gesäß sehen. Eigentlich sah sie
nur zwei glänzende Latex- Globen. Daneben gab es noch ein paar Fotos von
jungen Frauen, die sie nicht kannte. Jene Frauen waren in rosafarbenen Gummi
gekleidet.
Jane schaute sich noch einmal die Fotos von Cheryl Cole an und träumte davon
jenen niedlichen knackigen Hintern mit ihren Händen zu streicheln. Doch dann
dachte sie: ‚Oh Gott! Ich bin alt genug um ihre Mutter zu sein!’
Dann lachte sie.
Kurz darauf bemerkte sie dass der Zug in einem Bahnhof einfuhr. Jane
verdeckte das Magazin und hoffte, dass sich niemand zu ihr ins Abteil setzen
würde.
Ein paar Leute gingen vorbei. Ein Passagier blieb jedoch stehen, öffnete die
Tür... doch dann schloss er sie wieder und ging weiter.
Jane hatte bereits das Schlimmste befürchtet, doch dann fuhr der Zug wieder
los. Sie wartete, dachte an das Magazin, erwog sogar nicht mehr hinein zu
schauen. Aber kaum hatte der Zug den Bahnhof verlassen, wusste sie, dass sie
unbedingt weiter blättern musste.
Nach einem kurzen Blick zum Durchgang entspannte sie sich und blätterte
wieder in dem Magazin herum. Jane blieb noch einmal für einen Moment bei
Cheryl Cole hängen, bevor sie ein paar Anzeigen für Dinge las, die sie noch
nie gesehen hatte.
Dann sah Jane eine Bilderserie von einer phantastisch aussehenden rothaarigen
jungen Frau, die ‚gewaltsam’ von Kopf bis Fuß in weißen Gummibandagen
eingewickelt wurde. Die Bilder waren sehr deutlich und jedes Bild, auf dem
das Modell immer mehr eingepackt zu sehen war, zeigte obendrein den immer
ängstlicher werdenden Blick der jungen Frau. Und als zum Schluss eine
unbeweglich mumifizierte Frau zu sehen war, konnte Jane sehen wie deren Augen
vor Angst weit aufgerissen waren.
Seltsamerweise lief ein Schauer der Erregung über Janes Rücken herunter. Es
gab da etwas an den Bildern, was sie faszinierte. Es war der Gedanke vollkommen
hilflos zu sein.
Jane blätterte schnell weiter. Doch was sie dann sah, ließ ihr Entsetzen nur
noch stärker werden. Auf den nächsten Seiten sah sie wie der ‚Peiniger’ das
verpackte Mädchen mit flüssigem Latex versiegelte, sodass schließlich ein
nahtloser Kokon erschaffen wurde.
Jane starrte das Bild an und fühlte ein Kribbeln im Magen. ‚Das Mädchen ist
absolut hilflos’, dachte sie. ‚Das ist ja schrecklich.’
Um das Bild aus ihrem Geist zu verbannen, blätterte Jane schnell zurück, um
Cheryl Cole oder eines der anderen ‚normalen’ Girls zu sehen. Zu ihrer
Überraschung fand sie nicht mehr jene Seiten. Dafür entdeckte sie eine
Geschichte. Etwas verwirrt blätterte sie herum, sah aber keine Bilder, nur
den Text.
Und jene Geschichte hatte den Titel: ‚Ihre Erzählung.“
Jane las:
Das schwarze Auto fuhr unerkannt durch belebte Straßen. Niemand schenkte dem Wagen oder seinen drei Passagieren seine Aufmerksamkeit. Und selbst wenn, man hätte nichts Ungewöhnliches erkennen können. Wenn man jedoch genauer in den Wagen hinein geschaut hätte, dann hätte man zwei bildhübsche Frauen gesehen. Man hätte aber auch gesehen, dass die dritte Frau eine glänzende Latexmaske trug, welche das ganze Gesicht bedeckte. Aber niemand schaute hinein, und niemand bemerkte etwas oder schien Interesse zu zeigen, als der Wagen in der Tiefgarage des aus glänzenden Stahl und Glas bestehenden Hochhauses verschwand...
Jane schlug die nächste Seite auf und las den Satz:
Stahl und Chrom, Glas und Marmor, der Aufzug fuhr nach oben und jede Etage sah genauso aus wie die andere...
Jane blätterte erneut weiter. Sie überflog nur den Text, bis sie an einem Satz hängen blieb.
Während sie arbeiteten, reflektierte sich das Licht auf den grünen Latex- Uniformen der Krankenschwestern wie die Sonne auf den Wellen eines Sees. Und bald war das zitternde Mädchen nackt. Sie trug nur noch ihre gefährlich hoch aussehende Schuhe. Ihre Fußknöchel waren genauso gefesselt wie ihre Handgelenke...
Jane schüttelte ihren Kopf, sie hatte noch nie Bondage gemocht. Aber da war diese Sache mit der Hilflosigkeit... Doch Jane hatte ein Alter erreicht, in der sie ihre Unabhängigkeit nicht mehr missen wollte. So überflog sie flüchtig den Text, bis sie folgende Worte las:
...als der Katheter richtig saß...
Was? Jane stutzte und konzentrierte sich auf den Text, denn sie konnte nicht glauben was sie da gerade gelesen haben sollte.
...als der Katheder richtig saß, führten die Krankenschwestern vorsichtig den ziemlich dicken Plug in den gut eingefetteten After des Mädchens ein, welches sich daraufhin in deren Armen hin und her wandte...
Jane las den Satz noch einmal.
‚Oh Gott, was so alles in den Köpfen der Menschen vorgeht’, dachte sie.
Plötzlich ratterte der Zug über eine Weiche und das Magazin fiel zu Boden. Jane hob es schnell auf. Sie stellte sich vor was wohl geschehen wäre, wenn ein Pfarrer oder eine Nonne in ihrem Abteil gesessen hätten. Jane lächelte über jenen Gedanken und ließ das Magazin ein paar Minuten unter ihrer Handtasche liegen.
Anderer Bahnhöfe kamen und gingen. Bald müsste sie aussteigen.
Jane schaute nach unten und sah den Rand des Magazins. ‚In Ordnung’, dachte
sie und zog das Magazin wieder hervor. Dann suchte sie die Seite, die sie
zuletzt aufgeschlagen hatte.
...Sie hing mit ihrem ganzen Körpergewicht an dem speziell dafür entworfenen Halsreif und wurde über den Bottich geschwenkt. Sie konnte die warme und feuchte aufsteigende Luft fühlen, welche sich mit dem Schweiß vermischte, der ihren Körper bedeckte. Das Aroma des warmen Gummis erreichte ihren Kopf. Es entstand eine lange Pause, und dann wurde sie rasch abgesenkt. Emmas Herz schlug bis zum Hals. „Bitte, nein!“, keucht sie, als sie fühlte wie ihre Schuhspitzen das flüssige Latex berührten. Die zähe Flüssigkeit widerstand nur kurz, bevor die Schuhe darin eindrangen. Das verzweifelte Mädchen glaubte, dass ihr Herzschlag den Brustkorb zum Bersten bringen würde, als sie langsam in die glänzende schwarze Flüssigkeit eintauchte. Das Gummi war warm, nicht heiß und drang in jede Hautfalte, jedes noch so kleine Grübchen ihres herrlichen Körpers ein.
Das verängstigte Mädchen begann ihre nicht zu sehenden Entführer anzuflehen: „Bitte, das tut mir so leid. Ich habe einen Fehler gemacht, aber tun sie mir bitte das nicht an!“
Aber all ihr Flehen und Bitten war vergebens. Sie wand und
krümmte sich, konnte aber nichts gegen das langsame Eintauchen unternehmen.
Sie fühlte wie die glatte Flüssigkeit über ihren flachen Magen kroch, wie es
ihre Brüste erreichte, die sich auf der Oberfläche jener zähen Flüssigkeit
für einen Moment auf und ab bewegten, bevor auch diese verschwanden. Die
schwarze Glasur floss über ihren Brustkorb und die Schultern, bis ihr Hals
erreicht war.
Für einen Moment stoppte die Abwärtsbewegung. Nur noch Emmas Kopf ragte aus
der Flüssigkeit heraus, und sie musste die stark nach Gummi riechende Luft
einatmen. Sie bettelte noch einmal um Gnade. Aber dann klickte es, und die
Abwärtsbewegung setzte sich fort.
„Oh Gott, nein!“ Sie weinte, da sie mit einem Schlag begriff
dass sie vollkommen untergetaucht werden sollte.
„Nein, bit...“ Sie holte noch einmal tief Luft und schloss die Augen, bevor
das warme Gummi ihren Kopf verschluckte.
Für einen Moment kräuselte sich die Oberfläche. Doch dann wurde sie schnell
wieder glatt und der die Frau tragende Mechanismus spiegelte sich in der
Oberfläche. In dem Raum war es ganz still. Aber in dem Bottich herrschte große
Aufruhr. Emma hielt verzweifelt die kostbare Luft an.
Tick, tick, tick. Die Sekunden vergingen mit äußerster Präzision.
Tick, tick, tick. Aber in dem flüssigen Latex vergingen sie viel langsamer.
Tick, tick, tick. 20 Sekunden.
Tick, tick, tick. 40 Sekunden.
Tick, tick, tick. 50 Sekunden. 50 Sekunden waren vergangen. Arme Annabelle.
Tick, tick, tick. 60 Sekunden.
Tick, tick, KLICK. Es summte.
Der Mechanismus bewegte sich.
Emma fühlte, wie sie bewegte wurde. In ihrem Kopf hämmerte der Herzschlag.
Sie fühlte, wie sie hoch gezogen wurde.
Sie fühlte, wie sie die Oberfläche der zähen Flüssigkeit durchbrach.
Sie fühlte wie ihr glänzender schwarzer Körper aus der Flüssigkeit heraus
ragte.
Sie wurde schnell hochgezogen und auf der Oberfläche des Bottichs war nur
noch das Kräuseln zu sehen, welches von den Tropfen des überflüssigen Latex
entstand, was wie zäher Sirup langsam an ihrem Körper herunter floss.
Als sie spürte dass sie endlich aus der Flüssigkeit heraus war, wollte sie
den Mund öffnen um die so dringend benötigte Luft einzuatmen. Aber das Gummi
hatte schon begonnen zu trocknen und die dünne Membran vor den Lippen wollte
nicht reißen...
Jane setzte sich schlagartig gerade hin, als sie bemerkte dass ihr Herz heftig schlug. Sie schaute kurz aus dem Fenster hinaus um einen klaren Kopf zu bekommen. Doch sie schaute ganz schnell wieder auf den Text.
...Es dauerte nicht sehr lange, bis der letzte Latextropfen von ihrem Körper herunter getropft war. Aber dem Mädchen kam es wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich schaukelnd zur Seite geschwenkt und langsam nach unten gesenkt wurde, und schließlich das eigene Körpergewicht auf den hohen Absätzen lastete.
Kaum war das geschehen, lösten sich die Roboterarme von dem
Halsreif und schwangen zur Seite, wobei ein paar Tropfen noch flüssigem
Latex zu Boden fielen. Und bevor das verzweifele Mädchen reagieren konnte,
senkte sich ein anderer stählerne Arm mit einer kleinen Halbschale auf ihrem
Kopf und hielt sie somit fest.
Emma versuchte sich zu strecken. Sie hatte schon zwei Minuten lang nicht mehr
Luft holen können und das Herz pochte so laut und heftig, dass es ihren Kopf zu
sprengen drohte.
Mit letzter Kraft atmete sie aus, doch das Gummi blähte sich lediglich vor
ihren Lippen auf, sodass sie nur die verdorbene Luft wieder einatmete. Emma
geriet in Panik, ihr Körper versteifte sich. Das Herz raste. Sie wollte nicht
sterben. Sie fühlte wie ihr langsam schwindelig wurde und wie sie langsam das
Bewusstsein verlor.
Dann war da plötzlich Luft, nicht viel, nur ein schwacher Luftzug an ihrer Nase, und es roch ganz stark nach Gummi. Aber es war Luft! Und sie atmete tief ein, war über jenes bisschen Luft dankbar, die so dringend benötigt wurde.
Der stählerne Arm zog sich zurück und offenbarte ein feines
Muster kleiner Löcher vor Emmas Nasenlöchern. Der Arm sank mit einem leisen
Zischen in seine Ruhestellung und es wurde wieder still in dem Raum. Nur noch
ein ganz leises sinnliches Geräusch war bei jedem Atemzug zu vernehmen.
Das Mädchen blieb eine Weile still stehen und saugte solange die Luft durch
die kleinen Löcher tief in ihre Lungen hinein, bis sich ihr Herzschlag beruhigt
hatte.
Dann bewegte sie nervös ihre Schultern, und fühlte wie sich die Latexhaut
ebenfalls bewegte. Sie bewegte ihre Hüften und das Gesäß, um erneut die
Latexhaut zu fühlen und auch zu hören. Dann streckte sie ganz langsam ihre
Hand aus, wollte sie von ihrem Oberschenkel weg bewegen, doch die Hand wurde
rasch wieder von dem nahtlosen Gummiüberzug zurück gedrückt. Ihr Herz fing wieder
an zu klopfen, denn die Erkenntnis der totalen Hilflosigkeit stürzte erst in
diesem Moment so richtig auf sie ein.
‘Oh Gott! Sie… sie haben mich in... Gummi mumifiziert“, dachte sie und stieß
einen Schrei der Verzweiflung aus. Doch jenseits des glänzenden Latex-
Gefängnisses war kaum mehr als ein leises Stöhnen zu hören.
Aber man war mit Emma noch nicht fertig!
Aufgrund ihres Kokons konnte das Mädchen nicht die großen
Halbschalen sehen, die langsam von oben herunter kamen und Emma in die Zange
nahmen. Doch als es plötzlich immer wärmer wurde, bemerkte das Mädchen eine
Veränderung des Latexgefängnisses. Es wurde immer enger! Die Latexhaut
schrumpfte und legte sich immer enger, immer fester auf dem Körper an.
Aber dies war keine allmähliche sinnliche Erhöhung des Drucks. Das war eine
rasche und unbarmherzige Einengung, welche sogar die Luft aus Emmas Lungen hinaus
drückte. Und jener Schrecken ließ einen Schwall Urin aus dem Katheterschlauch
heraus fließen, sodass sich zu ihren Füßen eine kleine Pfütze bildete.
Emmas Atem wurde immer flacher, immer hastiger...
„Victoria Station. Bitte aussteigen, der Zug endet hier!“
Jane hob den Kopf und schaute nach draußen. Der Zug stand schon im Bahnhof.
Da sie wusste dass sie nur ein paar Minuten Zeit hatte, um ihren nächsten
Zug zu erreichen, schnappte sie sich ihr Gepäck. Für einen kurzen Moment
dachte sie daran das Fetisch- Magazin in ihre Manteltasche zu stecken, hielt
aber inne. Jane überlegte und wollte das eigentlich nicht tun, denn die
Geschichte in dem Magazin hatte sie zu bizarre empfunden. Sie schaute auf das
Cover und warf das Magazin unter die Sitzbank. Dann wollte sie das Abteil
verlassen. Doch sie blieb an der Tür stehen und kehrte um und schaute auf
das halb unter der Sitzbank liegende Magazin. ‚Nein’, dachte sie, ‚nachher
findet wohlmöglich noch ein Kind das Magazin! Das geht nicht.’ Sie musste
das Magazin mitnehmen.
Jane bückte sich und hob es auf. Da sie aber nicht richtig zugepackt hatte,
hielt sie das geöffnete Magazin in der Hand und starrte auf den Text.
...Der zweite Überzug glänzte nach dem Trocknen wie eine Glasur und die Lichter spiegelten sich darin wie auf Glas...
Jane schaute auf ihre Armbanduhr. Sie hatte noch etwas Zeit und setzte
sich wieder hin.
Sie blätterte in dem Magazin herum und suchte die Stelle, welche sie zuletzt
gelesen hatte. Sie schaute noch einmal auf ihre Uhr. Ja, sie hatte noch
etwas Zeit.
Sie überflog den Text und las die Satzfragmente:
...In eine Röhre hinein gelegt...
...Luftfracht...
...auf dem Lieferschein stand als Zielort: Frankreich / Paris...
Jane konnte aber in der Eile nicht die von ihr gesuchte Stelle finden.
‚Ich könnte es im nächsten Zug lesen’, dachte sie. ‚Aber was ist, wenn ich
dann nicht allein bin? Ich könnte damit warten, bis ich zu Hause bin, was
wiederum noch ein paar Stunden dauert.’
Jane schaute wieder auf ihre Armbanduhr.
‚Noch fünf Minuten.’
Sie wusste nicht warum, aber sie wusste dass sie die Geschichte lesen musste.
Und so schlug sie die letzte Seite auf.
... „Nein, ich denke dass die Dokumente diese Woche unterschrieben
werden.“ Sie drehte ihren Schreibstift in ihren perfekt manikürten Fingern.
„Nein, diese Grundstücke sind für mich sehr wichtig. Ich... einen Moment
bitte, ich habe einen Anruf auf der anderen Leitung.“
Sie drückte mit der Spitze ihres Schreibstiftes auf eine Taste des Telefons.
„Veronique Bellucci... Ah! Caroline! Hallo meine Liebe!“ Sie erhob sich elegant
von ihrem Schreibtischstuhl, strich mit der anderen Hand ihren hautengen Latex-
Bleistiftrock glatt und schritt leise klackernd, die Absätze ihrer High-
Heels sahen wie lange Dolche aus, zur großen Eingangshalle. „...Ja, sie kam
heute Morgen an... Nein, sie ist hinreißend.“
Während sie sprach, glitten ihre Augen über eine phantastisch aussehende
Statue, welche im Zentrum der Eingangshalle auf dem Marmorboden stand. Ihr
Blick glitt über die brillante Oberfläche jener Statue, welche eindeutig eine
weibliche Person darstellte. Die Augen verweilten kurz an den vielen perfekt
dargestellten Details. Die Fingernägel, die burschikosen Nippel, der
niedliche Nabel und das zarte intime Nest...
Jane fühlte wieder ihr Herz klopfen. Sie schaute auf ihre Uhr, nahm sie aber gar nicht richtig wahr.
... Sie ließ einen Finger über das Rückgrat des streng
mumifizierten Mädchens fahren und ließ den Finger kurz oberhalb des tiefen
Tals ruhen, welches das Gesäß in zwei perfekte Globen trennte.
„Nein, ich habe anhand der exquisiten Verpackung sofort erkannt dass sie von
dir kommt. Ich habe noch nie so etwas gesehen, so streng verpackt, so eng...
Ich hatte zuerst gedacht dass es eine Glasstatue wäre.“
Sie betrachtete die Spiegelung ihrer Hand, als sie mit ihrer Hand über den
flachen Magen jener Statue fuhr.
„Nein, noch nicht. Ich werde sie frisch halten, bis ich beschlossen habe was
ich mit ihr tun werde. Abgesehen davon gebe ich heute Abend eine Dinner-
Party... Ja, genau... Kannst du dir vorstellen wie sie als Blickfang auf dem
Buffet wirkt? Nein... Ach, kein Mensch wird es merken. Wer kommt schon auf
die Idee dass es ein echtes lebendiges Mädchen ist.“
Sie betrachtete aus unmittelbarer Nähe das bewegungslose Gesicht. Selbst die
feinen Löcher an der Nase waren kaum zu erkennen.
„Sie ist einfach zu perfekt...“
Sie blies sanft Luft gegen Emmas Lippen und sagte staunend: „Zu perfekt.“
Dann trat sie zurück und betrachtete die brillanten Kurven der Brust von
jenem Mädchen.
„Ich hoffe, du hast nicht zu viel Geld ausgegeben. Ich weiß ja wie sehr du
diese Auktionen magst... Oh, das ist süß von dir, Schatz. Danke. Keine Angst...
Oh, verdammt! Mein Gesprächsteilnehmer auf der anderen Leitung wird bestimmt
unruhig sein. Jetzt beruhige dich, meine Liebe. Ich verspreche dir dass ich
dir noch mitteile, was ich mit ihr zu tun gedenke... Das kannst du mir
glauben, Schatz... Bye, Bye.“
Sie zog eine Fingerspitze über Emmas perfekt eingegossene Brustwarze und
fühlte dabei ein leichtes Zittern innerhalb der Statue.
„Du wirst es lieben“, schnurrte sie.
Jane saß ein paar Sekunden lang schockiert auf dem Sitz. Ihr Herz hämmerte,
ihr Mund war ganz trocken. Zuerst hatte sie die Geschichte total unreal
empfunden, dann sogar schockierend, und nun fühlte sie sich von dem Ende
seltsamerweise betrogen.
Sie hatte aber keine Zeit mehr zu verweilen, da der Zug ruckte. Jane packte
hastig ihre Sachen, einschließlich des Magazins, und lief zum Ausgang. Just
in dem Moment als sie ausstieg, fuhr der Zug los.
„Das war aber knapp“, sagte der Stationsvorsteher mit einem Grinsen, als Jane ihm fast in die Arme lief. Dabei fiel das Magazin zu Boden. Für einen Moment starrten beide das Magazin an. Jane überlegte, ob sie leugnen sollte das Magazin jemals gelesen zu haben und es einfach liegen zu lassen. Aber dann hob sie es mit leicht geröteten Wangen hoch, stopfte es in ihre Manteltasche, und lief zum Ausgang.
Als sie sah wie ihr Anschlusszug gerade abfuhr, verfluchte Jane sich und das Magazin. Sie hatte ein Problem und verfluchte sich, da sie so dumm war und die Geschichte unbedingt weiter lesen musste. Sie seufzte und rannte zum Taxistand. Wenn sie schnell genug mit dem Taxi quer durch die Stadt käme, würde sie ihren Zug an der nächsten Station erreichen können.
Vor dem Bahnhof herrschte ein reges Treiben.
„Könnten sie mich bitte nach Charing- Cross- Station bringen?“, fragte sie
den ersten Taxifahrer. „Ich habe es sehr eilig“, fügte sie hinzu.
Der Taxifahrer legte seine Zeitung zur Seite und winkte mit der Hand, damit
sie einsteigen sollte.
„Entschuldigen sie mich. Miss Jane Fullerton- Jones?“
Jane drehte sich herum und sah einen gut gekleideten Mann, der sie warmherzig
anlächelte.
„Ja?“
„Da habe ich ja Glück gehabt. Bitte, ihr Auto wartet bereits. Darf ich ihr
Gepäck tragen?“ Der unbekannte Mann nahm ihren Koffer und zeigte mit der
anderen Hand zur anderen Seite des Bahnhofsvorplatzes.
„Entschuldigung. Ich... Wer sind sie?“ Jane schaute sich den Mann genauer
an und hielt mit ihrer Hand den Koffer fest. „Ich habe keinen Wagen bestellt.“
„Der Wagen wurde von ihrer Freundin Miss Brook bestellt, um sie damit nach
Hause zu bringen, Miss Fullerton- Jones.“
„Aber ich wollte... Mein Zug...“
Der Mann lächelte. „Sie sagte, dass sie ihren Anschlusszug verpassen würden.
Und so haben sie und ihre Girls den Wagen bestellt, sozusagen als Geschenk
für ihre Beförderung... Würden sie mir jetzt bitte folgen?“ Der Mann drehte
sich um.
Jane lächelte. „Oh wie süß“, sagte sie. „Das ist typisch für Lucy. Ich danke
ihnen.“
„Was ist jetzt? Wollen sie mit mir fahren, oder nicht?“
Jane drehte sich herum. Der Taxifahrer hatte sie gefragt und machte ein
frustriertes Gesicht.
„Oh nein. Ich danke ihnen. Es sieht ganz so aus, als ob ich eine bessere
Fahrgelegenheit bekommen habe“, sagte sie halb kichernd. „Vielen Dank,
jedenfalls.“
Jane folgte dem Mann durch die Menge. „Wie lange haben sie schon auf mich
gewartet?“ fragte sie. Sie hielt kurz an einem der Abfallkörbe an, zog das
Magazin aus der Manteltasche heraus, rollte es zusammen, und wollte den
Deckel anheben, um das Magazin in den Abfallbehälter hinein zu schmeißen.
Doch der Behälter war verschlossen. Auf dem Deckel klebte ein Hinweiszettel.
Jane las: „Aus Sicherheitsgründen geschlossen.“
Nachdem sie den Hinweis gelesen hatte, schaute sie auf das Magazin, welches
sie immer noch in der Hand hielt und dachte lächelnd: ‚Sieht wohl so aus,
als gehören wir für immer zusammen.’ Dann seufzte sie.
„Nicht sehr lange, Miss. Ihre Freundin gab mir eine sehr gute Beschreibung
von ihnen“, sagte der Mann mit einem weichen Lachen.
Jane lief ein paar Schritte schneller, um wieder neben dem Mann herlaufen zu
können. „Oh ja, darauf kann ich wetten. Was war es denn?“, fragte sie mit
scheinbarem Zorn. „Etwa: Streng dreinschauende Vorgesetzte, leicht zu erkennen?“
„Nein, nein, Miss. Sie sagte: Sie ist die schönste Frau auf dem Vorplatz.“
Er schaute ihr in die Augen und fügte hinzu: „War ganz leicht.“
Jane fühlte ein Kribbeln in der Magengegend und musste lächeln.
„Wir sind da“, sagte der Mann und zeigte auf eine schwarze Stretch- Limo,
deren Tür er mit einer Fernbedienung entriegelte.
„Wie heißen sie“, fragte Jane mit einem Lächeln, als er die Wagentür für
sie öffnete.
„Rubber, Miss.“
Jane blieb kurz stehen. „Entschuldigung... Sagten sie Rubber?“
Der Mann schaute sie von der Seite her grinsend an.
Aus dem Kribbeln in der Magengegend wurde ein leichtes Krampfen. Jane sah
das schwarze Auto, was sie sofort an die Geschichte in dem Magazin denken
ließ. Doch dann schüttelte sie ihren Kopf, so als wollte sie jenen albernen
Gedanken abschütteln.
„Nein, Miss. Rubier. Es ist Französisch. Ich bin aus Paris.“
Sie blieb eine Weile stehen und blickte den Mann an. Dann ging sie sogar
einen Schritt zurück. Das war verrückt, einfach irre. Aber das Gefühl in
ihrem Magen war zu stark, als dass sie es ignorieren konnte. Es war eines
jener Gefühle, dass einem sagt: Hier stimmt was nicht.
„Bitte, Miss“, sagte der Mann und machte ein Handzeichen, damit Jane in
den schwarzen Wagen einsteigen sollte. „Wir müssen uns beeilen.“
Janes Herz hämmerte. Sie nahm langsam ihr Gepäck in die Hand und ging ein
paar Schritte zurück, nicht ohne den Mann aus den Augen zu lassen. „Nein“,
sagte sie, „ich... ich nehme ein Taxi. Vielen Dank.“
„Aber Miss Fullerton- Jones. Es ist alles für sie vorbereitet. Sie müssen
mitkommen.“
„Nein, nein. Vielen Dank. Ich nehme lieber den Zug.“ Sie schaute sich um
und winkte mit der Hand, um ein herannahendes Taxi anzuhalten.
„Wohin, Miss?“, fragte der Taxifahrer.
„Charing Cross“, sagte Jane und ließ den mysteriösen Mann nicht aus den
Augen, während sie einstieg.
Das schwarze Taxi fuhr los. Jane sah im Vorbeifahren, wie der unbekannte
Mann ein Handy aus seiner Tasche heraus nahm.
„Alles Okay, Miss“, fragte der Taxifahrer. „Sie sehen aufgeregt aus. Hat der
Kerl sie belästigt?“
Jane schüttelte ihren Kopf. „Nein, danke der Nachfrage. Mir geht es gut.“
Sie sackte auf dem Sitz zusammen. Ihr Herz pochte immer noch ziemlich heftig.
Während der nächsten fünf Minuten fuhr das Taxi durch den Berufsverkehr.
Jane hatte genug Zeit sich zu beruhigen und in Gedanken verfluchte sie sich
immer wieder dass sie diese alberne Geschichte überhaupt gelesen hatte. Sie
schaute nach draußen und entspannte sich. Da klingelte ihr Handy. Sie
fummelte es aus ihrer Manteltasche heraus. Dabei berührte sie das Magazin,
welches immer noch darin steckte.
Sie schaute auf das Display, doch die Telefonnummer des Anrufers war nicht
zu sehen. Sie nahm trotzdem das Gespräch entgegen und sagte zögernd: „Hallo?“
„Jane, wo bist du jetzt?“
„Wer ist da?“
„Ich bin’s, du Dummerchen, Lucy!“
Jane seufzte. „Lucy! Lucy, deine Nummer erscheint nicht auf dem Display.
Entschuldige.“
„Nein, jetzt ist alles vollkommen durcheinander. Kannst du mich verstehen?“
„Ja, ja, natürlich kann ich dich verstehen. Ich sitze in einem schwarzen Taxi.“
Jane hielt inne und holte tief Luft. „Lucy? Hast du etwa...?“
„Ja, ich habe den Wagen gemietet. Mich hat gerade Herr Rubier angerufen und
er hat gesagt dass du ausgeflippt bist, oder so.“
Jane lachte fast hysterisch vor Erleichterung. „Nein, nein. Mir geht es ganz
gut. Tut mit leid, dass ich alles ruiniert habe. Das war nett gemeint von dir.“
„Oh nein. Du kommst mir nicht so leicht aus der Sache heraus. Das war echt
teuer. Ich habe ihm gesagt, dass er dich am nächsten Bahnhof treffen wird.
Er wird dich dann von dort nach...“
Jane schüttelte ihr Handy. „Hallo, Hallo?“ Die Verbindung war unterbrochen.
Jane steckte das Handy wieder in die Manteltasche. Dabei berührte ihre Hand
das Magazin. Sie lachte innerlich und fragte den Taxifahrer: „Macht es ihnen
etwas aus, wenn ich eine Zeitschrift in das Türfach lege?“
„Nein, dafür ist es ja da“, sagte der Fahrer mit einem höflichen Ton. Doch
als er im Rückspiegel sah was für eine Zeitschrift Jane aus dem Mantel heraus
zog, fügte er schnell hinzu: „Verzeihung. Sie müssen ihr Ticket bei sich behalten.“
Jane sah ihn an und fragte: „Wie bitte?“
„Ihr Ticket! Man will es sehen.“
In diesem Moment hielt das Taxi an, und zu Janes großer Überraschung
stiegen von beiden Seiten zwei große Frauen ein. Sie setzten sich links und
recht neben Jane in das Taxi.
„Entschuldigung, aber das Taxi ist besetzt“, sagte Jane.
Die beiden Frauen trugen schicke klassische Geschäftsanzüge und machten keine
Anstalten das Taxi zu verlassen.
Das Taxi fuhr wieder los.
„Fahrer? Würden sie bitte anhalten, damit diese beiden Damen ausstei...“
„Haben sie ihr Ticket dabei“, fragte eine der beiden Damen.
„Was meinen sie?“ Jane schaute sich die beiden Frauen genauer an.
„Ihr Ticket“, sagte die Frau und hielt ihre Hand hin.
Jane schaute auf das Magazin herunter, welches immer noch in ihrer Hand lag.
„Das gehört nicht mir“, sagte sie und gab es der Frau. „Ich habe es gefunden.“
„Danke“, sagte die Frau und schlug das Magazin auf. „Haben sie das gelesen?“
„Was... was wollen sie?“
„Ich möchte wissen ob sie das gelesen haben!“
Jane fühlte wie ihr Herz wieder anfing heftig zu klopfen. Sie sank in ihrem
Sitz zusammen und stotterte: „Ja... ja, aber wie ich bereits gesagt habe, gehört
es nicht mir. Ich habe es im Zug gefunden.“
„Natürlich taten sie das, Miss Knightley. So lautetet die Anweisung.“
„Nein, nein. Ich habe es wirklich gefunden, es lag...“
Jane verstummte. Ihr Herz raste, während sie nachdachte. ‚Miss Knightley?
Miss- Wer? Emma! Emma Knightley! Die Geschichte, die ich gelesen habe!’
„Ich hoffe, dass sie über den Beginn ihrer Reise glücklich sind, und hoffe
dass die Fortsetzung all ihre Sehnsüchte erfüllen wird. Vielen Dank, dass sie
die Jahresreise bei Fetisch- Fantasy Forfillment gebucht haben.“
„Nein, nein!“ Jane presse sich in den Sitz hinein.
„John, bringen sie uns bitte zum Tower!“
Das schwarze Taxi bog von der Hauptstraße ab.
„Nein, nein“, schrie Jane, als die Frauen näher kamen. „Sie haben sich vertan.
Das ist eine Verwechselung. Ich bin... NEIN!“
Jane sah im Augenwinkel glänzendes schwarzes Latex. Doch bevor sie überhaupt
reagieren konnte, waren ihr schönes Gesicht und das rotbraune Haar unter der
Haut jener engen Latexmaske verschwunden. Jane konnte nichts mehr sehen oder
gar den Mund öffnen. Sie spürte überall nur noch eng anliegendes Gummi.
Das schwarze Auto fuhr unerkannt durch belebte Straßen. Niemand schenkte dem Wagen oder seinen drei Passagieren seine Aufmerksamkeit. Und selbst wenn, man hätte nichts Ungewöhnliches erkennen können. Wenn man jedoch genauer in den Wagen hinein geschaut hätte, dann hätte man zwei bildhübsche Frauen gesehen. Man hätte aber auch gesehen, dass die dritte Frau eine glänzende Latexmaske trug, welche das ganze Gesicht bedeckte. Aber niemand schaute hinein, und niemand bemerkte etwas oder schien Interesse zu zeigen, als der Wagen in der Tiefgarage des aus glänzenden Stahl und Glas bestehenden Hochhauses verschwand.
Niemand, außer der Schönheit unter der Maske wusste was ihr widerfahren sollte.
Sie pflegte ihre Pflanzen in ihrem Gewächshaus niemals ohne ihre Schuhe, welche 12 Zentimeter hohe Absätze hatten. Doch an diesem Tag war es anders. Sie pflegte außerdem ihre Pflanzen niemals nackt. Doch wen sollte es kümmern, denn es war ein warmer sonniger Tag und sie war alleine in dem Gewächshaus. Und so tat sie das, was sie immer getan hatte. Was sie aber niemals getan hatte, war jene große, schlanke, glänzende und glatte Pflanze zu pflegen, welche den Mittelpunkt des Gewächshauses dominierte...
Sie hatte keine Ahnung wie jene seltsame ölige Pflanze, mit den großen Blättern, dem schlanken tief- roten Stamm und der knolligen zarten Blühte hieß oder woher sie kam. Aber sie war da, mitten im Gewächshaus. Die Pflanzenoberfläche glänzte wunderschön und verbreitete einen angenehmen Duft, der Gefühle wie Erregung und Vertrautheit auslöste.
Es war aber nicht so sehr die Pflanze, welche ihre Aufmerksamkeit auf sich
zog, sondern eine Kelle, die sie nervös zwischen zwei Fingerspitzen hielt und
rote polierte lange Fingernägel hatten. Sie hatte jene Kelle, die sie stets
in dem Gewächshaus benutzte, ein paar Minuten zuvor unter einen der glänzenden
Blätter hervorgeholt. Aber jene Kelle, welche sie auf dem Erdreich hatte
liegen lassen, sah nun ganz anders aus. Das Metall und der Holzgriff glänzten
und fühlten sich ganz anders an, als wäre es... Gummi, perfektes glattes,
glänzendes Gummi. Das kleine Gartengerät hatte immer noch die gleiche Form und
Farbe, aber nun war es aus Gummi, überzogen mit einer dicken lichtdurchlässigen
öligen Schicht.
Anna Morozov war verwirrt. Die schöne 23 Jahre alte Frau schüttelte ihren Kopf,
drehte sich zu der Bank hinter ihr herum und legte das gummierte Gartenwerkzeug
zu den anderen dort liegenden Werkzeugen. Doch als sie das tat, sah sie nicht
wie von der glänzenden Pflanze Ranken über den Boden krochen und lautlos auf sie
zukamen, bis sie die Knöchel der schönen Frau erreichten und scheinbar
liebkosten.
Anna schaute nicht nach unten, sie wagte es einfach nicht, denn deren Berührungen
waren so zart, fast wie eine Liebkosung. Und ehe sich die schöne Frau versah,
fühlte sie wie ihr Herz anfing zu rasen und ihre Glieder erzitterten.
Gleichzeitig hatte sie nur einen Gedanken: ‚Oh mein Gott! Es beginnt!’
Dann, mit einem weichen Flattern und einem überirdischen Atem, begannen die
zarten Ranken ein dickes lichtdurchlässiges Öl auszuscheiden, welches sich über
Annas Füßen ergoss.
Anna bemerkte das viskose Gelee erst als sie zurücktrat. Aber da war es auch
schon zu spät, denn sie rutschte aus, stolperte und fiel nach hinten. Anna fiel
direkt ins Zentrum der glänzenden Pflanze.
Doch aus irgendeinem Grunde fiel sie nicht. Eigentlich hätte sie aber fallen
sollen. Und sie wäre auch gefallen, wenn da nicht die dünnen Ranken gewesen wären,
welche ihr entgegen geschlängelt waren, um sie zu halten, vor dem Sturz zu
schützen, sie fest zu halten und sie gefangen zu nehmen.
Es dauerte nur ein einziges Ticken der Uhr, ein Wimpernschlag mit dem Auge, den
Ansatz eines Schreis, denn in jener winzigen Sekunde hatten die schlüpfrigen
Ranken Annas Brustkorb umwickelt, die schlanken Knöchel gefesselt und die schöne
Frau an den schlanken Stamm jener Pflanze festgebunden.
„Oh Gott“, keuchte Anna, als die Ranken ihren Körper immer fester umarmten.
Für Anna war der Moment so schnell wie ein Herzschlag vergangen, aber was dann
genauso flink folgte, kam der jungen Anna unendlich lange vor.
Während sie kämpfte, rollten sich die lichtdurchlässigen Blätter, welche zuvor
weit ausgespreizt waren, nach unten. Sie schlossen sich nicht wie Finger zu einer
Faust, nein, sie rollten sich stattdessen zu einer sinnlichen Umarmung über Annas
Körper, drückten ihn zusammen und ergriffen ihn. Und während die Blätter den
phantastischen weiblichen Körper umarmten und einhüllten, begannen sie wie zuvor
die Ranken ein zähflüssiges glänzendes Öl auszuscheiden.
Anna war ratlos. Doch dann zerrte sie an der Fesselung und schrie um Hilfe. Doch
da war niemand, der auf ihre Schreie reagierte, sodass Anna plötzlich mit Angst
erfüllt war.
Niemand kam, und nichts konnte die Blätter davon abhalten ihren perfekten Körper
mit sinnlichen und eleganten Bewegungen zu bedecken. Anna fühlte wie die Blätter
zuerst ihre Fußknöchel, dann die Knie und Oberschenkel fest umwickelten, bevor
ihre Hüften und das Gesäße umschlossen wurden. Als die dünnen Blätter weiter nach
oben krochen, versuchte Anna die Blätter mit ihren Händen weg zu schieben, aber
ihre Hände und Finger rutschten über die ölige Oberfläche. Und da begannen die
Blätter aus einer scheinbaren intelligenten Fähigkeit heraus Annas Gegenwehr zu
stoppen. Annas Arme wurde umwickelt und nach unten gezogen, wo sie an den Seiten
des Körpers fixiert wurden.
Anna schloss vor Schrecken die Augen, während die glänzenden Blätter ihre
sinnlichen Aufwärtsbewegungen fort setzten. Sie schlängelten sich über Annas
volle Brüsten und Schultern, welche fest umschlungen wurden, bevor schließlich
auch Annas schlanker Hals versiegelt war und dort einen bizarren
lichtdurchlässigen Kragen bildeten.
Nach einer Weile öffnete Anna ihre Augen und schaute auf ihr Spiegelbild,
welches sie auf der gläsernen Front entdeckte. Sie konnte deutlich jedes Detail
ihres Körpers sehen, welcher in einem lichtdurchlässigen Kokon, der leicht
Bronzefarben glänzte, versiegelt war. Anna sah aber auch die zarte Blühte, die
oben auf dem schwankenden Stamm saß. Sie sah, wie jene Blühte sich bewegte, sich
bedrohlich nah ihrem Kopf näherte. Anna starrte auf die Blühte, welche sich
langsam immer weiter öffnete und ein einziges dünnes Rohr enthüllte, das fast
so wie die Staubgefäße einer ganz normalen Blühte aussah.
Anna Morozov starrte eine zeitlang auf die glänzende Blühte. Doch dann kam
Bewegung in die Blühte. Sie bewegte sich auf die junge Frau zu.
Anna schrie: „Nein, nein, bitte nicht! Halt ein!“ Sie schrie, weil sie um ihr
eigenes Schicksal wusste, welches ihr nun widerfahren sollte. Es war eine
natürliche Reaktion, aber genau das sollte sie schon sehr bald bedauern,
denn die Blühte neigte sich nach unten und das glatte Staubgefäß leckte über
ihre Lippen.
Anna wollte vor Angst den Mund schließen, aber es war zu spät und der
schlüpfrige Eindringling zwängte sich in ihren Mund hinein.
Die junge russische Schönheit kämpfte um ihr Leben, sie zerrte und zappelte,
versuchte ihren Kopf zur Seite zu drehen, aber es war ein vergeblicher Akt.
Und während das Staubgefäß ihren Mund ausfüllte, schlossen sich die Blätter
der Blühte ganz sanft um Annas Kopf und hüllten ihn in einer warmen und
feuchten Umarmung ein.
Für einen Moment lagen die Blätter so fest an, dass man jedes Detail des
Gesichts erkennen konnte. Aber dann schien sich der Blühten- Blätter- Kokon
wie durch Zauberhand aufzublasen und schwoll wie ein Ballon an. Es bildete
sich eine stramm aufgepumpte Kugel, kaum größer als Annas Kopf.
Dann war es ganz still. Nur Annas Herzklopfen und Keuchen waren noch zu hören.
Es ertönte aber auch ein leises Knarren und Quietschen, wenn die Gefangene
nach Atem rang oder am ganzen Körper erzitterte.
Wieder sahen Annas Augen ihr Spiegelbild in der Fensterfront. Aber dieses
Mal sah sie es durch die Bronzefarbige Tönung ihres bizarren Gefängnisses.
Und als sie ihrer Hilflosigkeit bewusst wurde, füllten sich die Augen mit
Tränen.
Doch Anna wurde rasch von ganz neuen Gefühlen abgelenkt.
Da geschah etwas mit ihrem Kokon!
Plötzlich erzitterte das schlüpfrige Gefängnis, pulsiert auf Annas Körper,
schwoll wie ein Ballon an, um sich sofort wieder zusammen zu ziehen. Das
dauerte eine Weile und endete genauso schnell, wie es begonnen hatte.
Annas Herz begann zu rasen. Der Kokon erzitterte noch einmal, bevor jenes
Erzittern durch eine ganz feste Umarmung der Fußknöchel ersetzt wurde. Aber
auch das währte nicht lange und es wurde wieder ganz still.
Aber es blieb nicht lange ruhig und die verzweifelte Anna fühlte wie der
Kokon wieder zum Leben erwachte. Allerdings diesmal beschränkte sich der
Druck nicht auf die Fußknöchel. Es war vielmehr eine Welle, die über Annas
kompletten Körper hinauf rollte, ihre Oberschenkel und Scheide
zusammendrückte, bevor die Welle über ihrem Magen und den Brüsten weiter
rollte, um in einer strengen Halsumarmung zu enden.
Anna stöhnte vor Schreck in den Knebel hinein, als sie ein seltsames
unerwünschtes Prickeln des Vergnügens bemerkte.
Total verunsichert über das soeben Geschehene, aber auch über das was
auf sie noch zukommen würde, sog Anna soviel Luft in ihre Lungen hinein,
wie es der Knebel gestattete.
Dann, ihre Augen waren auf das bizarre Spiegelbild fokussiert, versuchte
Anna ihren Körper durch Verrenkungen so weit zu verdrehen, dass der Kokon
zu zerreißen drohte. Aber ihre Aktion währte nur kurz, denn augenblicklich
rollte eine weitere Welle über ihrem einbetonierten Körper. Und jene Welle
drückte ihren Körper noch strenger zusammen. Doch die Welle endete nicht
wie zuvor am Hals, sondern lief wieder über dem Rücken nach unten.
Aber diesmal ging es schneller vonstatten und der Druck war stärker,
sodass nur noch ein erstauntes „Hummmmph“ über Annas Lippen kam.
Anna hatte jedoch keine Zeit zu überlegen, denn es folgte sofort eine neue
Welle, und diesmal stieß Anna vollkommen unbewusst ein Stöhnen der Erregung
aus, da der Kokon ihre Scheide und die Brüste zusammendrückte, bevor er
sich dort wieder lockerte, aber nur, um an Annas empfindlichen erogenen
Zonen zu ‚zupfen’.
Die nächste Welle folgte auf der Stelle, und als jene, sowie die folgenden
Wellen über Annas Körper rollten, schienen sie immer schneller zu werden,
worauf die hilflose Gefangene anfing zu keuchen.
Da nun Anna aufgrund der konstanten Reizungen des Kokons total verwirrt
und auch hilflos war, wurde Anna einem neuen Sinneseindruck ausgesetzt.
Sie fühlte eine sahnige Feuchtigkeit, die sich unten in dem Kokon
ansammelte. Und als Anna durch die Membran vor ihren Augen auf das Spiegelbild
schaute, sah sie wie sich an ihren Fußknöcheln eine schwarze Flüssigkeit
ausbreitete.
Während der Kokon weiterhin ihren Körper reizte, sah sie voller Entsetzen
wie die Flüssigkeit innerhalb ihres Gefängnisses anstieg. Die zähe
Flüssigkeit floss über ihre Beine hinauf, und gab den Kokon eine perfekt
polierte schwarze Oberfläche. Dann erreichte die Flüssigkeit Annas
Oberschenkel und den Unterleib. Anna keuchte, als ihr Magen und die Brüste
verschlungen wurden. Der Anstieg des dicken sahnigen Öls wurde erst am Hals
von dem Druck der fest anliegenden Blühten- Blätter gestoppt.
Anna starrte schockiert auf die neue glänzende schwarze Statue, die einmal
ihr eigener Körper gewesen war. Aber sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken,
denn in jenem Moment fühlte sie wie der Kokon anfing noch schneller zu
flattern als zuvor. Anna keuchte und schloss die Augen.
Dieses Mal begann die Pflanze jedoch nicht mit den Abwechslungen aus
Anspannung und Lockerung, sondern pulsierte, sodass das dicke sahnige Öl in
jede noch so kleine Pore von Annas Körper hinein massiert wurde. Es fühlte
sich zunächst wie eine sanfte Massage an, als ob zärtliche Hände den Körper
der jungen Frau massieren würden.
Anna keuchte und stöhnte, während sich die Pflanze immer schneller und
schneller bewegte. Die Pflanze pulsierte, als ob... als ob sie atmen würde!
Nein! Anna riss schockiert die Augen auf. Es war kein Atmen. Es war ein
Saugen! Die Pflanze saugte an Annas Brüsten, dem Hintern, der Scheide... Sie
saugte am ganzen Körper. Gleichzeitig fühlte Anna wie der Kokon immer enger
wurde.
Die Welt schien für einen Herzschlag still zu stehen, bevor Anna Morozov mit einem hilflosen Schrei einen Orgasmus bekam. Und dieser Orgasmus war heftiger, schöner und länger als jemals zuvor. Und dann schien die Umklammerung an ihrem Hals dem Druck der schwarzen Flüssigkeit nicht mehr stand zu halten, und der ihrem Kopf umgebende Ballon füllte sich schlagartig mit dem dickem, schwarzem flüssigen Gummi.
Anna begehrte nur kurz gegen das Gefängnis auf. Sie versuchte zu schreien, aber es war nur noch ein letztes hilfloses Zucken, während der Kokon mit seinem Rhythmus weiter machte. Anna konnte nur noch hilflos zusehen, wie ihr Gesicht hinter der schwarzen Flüssigkeit verschwand. Zuerst verschwanden ihre Lippen, dann ihre Nase und ihre Wangen. Dann schwappte das Öl über ihre Augen. Mit einem letzten entsetzten Blick schaute sie auf ihren glänzenden schwarzen Kokon. Dann schloss sie ihre Augen und ergab sich dem sanften Pulsieren des sie umgebenden Gummis.
„Miss Holden? Slicks85 möchte auf der gegenwärtigen Basis das Spiel zwei
weitere Wochen verlängern.“
Selina Holden, kühl und schlank, schaute von oben auf die junge Frau herab,
welche vor einer Reihe Monitoren saß. Dann lächelte sie und sagte:
„Genehmigt. Buche den Betrag ab und setze Spieler 12 auf das Basis- Programm.“
„Aber zwei Woche, in... wie, wie das... Sind sie sicher?“
Einige unserer Kunden sind sehr großzügig während deren Spiels. Und wir
müssen alles tun, um ihnen eine hochwertige Erfahrung zukommen zu lassen.
Schließe das Gewächshaus und lasse niemand herein.“
„Aber Miss Watson hat gesagt...“
Die großen schönen Augen glühten und ihre glossierten Lippen rollten sich
zu einem spöttischen Lächeln. „Miss Watson ist nicht deine Vorgesetzte.
Merk dir das.“
Die junge Frau rutschte nervös auf ihrem Stuhl herum und sah auf dem Monitor
die gerade mumifizierte junge Frau. Sie schluckte und ließ ihre Finger über
die Tastatur gleiten. „Ja, Miss Holden. Nummer 12 bleibt zwei Wochen
gefangen.“
„Danke, Marie. Öffne jetzt bitte die Gastsuite, und Marie, stelle mir nie
mehr solche Fragen...“ Selina Holden legte ihre Hand auf die Schulter der
jungen Frau und sagte drohend: „Niemals!“
Marie Thomas antwortete nicht. Sie schaute kurz auf den leeren Stuhl zu
ihrer rechten Seite und nickte.
Veronique Swaine saß in ihrem warmen eleganten Büro und schaute auf einen Monitor. Dort sah sie eine wunderschöne Person, die sich anscheinend Sorgen machte.
Eingehüllt in einem Satinlaken, welches von dem großen Bett mit vier
stabilen Bettpfosten stammte, mit schwarzen glänzenden und abgeschlossenen
High- Heels an den Füßen, welche sie zu ihrem Entsetzen seit drei Tagen
ununterbrochen trug, drückte Jane Fullerton- Jones ihr Ohr gegen
die Tür. Sie konnte leise Stimmen hören, aber nicht verstehen was sie
sagten. Für einen Moment dachte sie dran laut zu schreien, aber sie hatte
das bereits während der letzten beiden Tagen nach dem Aufwachen
getan und niemand hatte geantwortet. Es gab da nur jenen mysteriösen
Besucher, der jede Nacht, während sie schlief, herein gekommen war und
Essen, sowie köstlichen Wein im Nebenraum serviert hatte.
Sie lauschte angestrengt an der Tür. Aber dann ließ sie es enttäuscht sein.
Sie schaute sich um. Das Zimmer war groß und exquisit eingerichtet. Die
Wände und der Teppich waren Pastellfarben. Es war wirklich bequem und
angenehm in dem Raum, aber für Jane war es trotzdem eine Gefängniszelle.
So wie sie es an den beiden vorangegangenen Morgen getan hatte, ging Jane
durch die offene Balkontür nach draußen und genoss die Sonne. Als sie das
zum ersten Mal getan hatte, war sie schockiert gewesen, denn sie hatte
erkannt dass sie nicht mehr in England, sondern auf den Hügeln hoch oben
über Los Angeles war. Die Stadt, die sie schon so oft besucht hatte, lag
zu ihren Füßen.
Unter dem Balkon war ein großer Garten. Ein sehr großer Garten, wie der
eines englischen Landguts mit Bäumen und Rasen, einer Fontäne, sowie
perfekt gestutzten Hecken. Das alles badete sich in der warmen
kalifornischen Sonne. Jane sah eine breite Auffahrt, die sich aus den
Bäumen heraus schlängelte.
Was sie aber nicht hatte, war Kleidung.
Sie überlegte kurz, dachte sich einen Plan aus, aber die Vorstellung von
dem Balkon herunter zu klettern war wirklich unmöglich. Abgesehen davon
wollte sie wirklich nicht nur mit einem Laken bekleidet zur Stadt hinunter
laufen. Sie brauchte unbedingt Kleidungsstücke.
Jane schaute sich wieder in dem Zimmer um. Die Garderobe war leer, die
Kommode ebenfalls. Es gab nicht einmal eine Andeutung wem das alles gehörte.
Jane ging wieder mit ihrem Laken ‚bekleidet’ zur Tür. Sie legte ein Ohr
an die Tür und lauschte. Sie hörte Stimmen, Frauenstimmen, zweifellos
Amerikanerinnen. Sie erwog erneut um Hilfe zu schreien, verwarf aber
schnell den Gedanken. Nein sie musste sich selber befreien. Jane drückte
erneut und leicht nervös die Türklinke herunter. Zuerst tat sich nichts,
aber dann...
‚Wer bist du?’, fragte sich Veronique Swaine in Gedanken, während sie
auf den Bildschirm starrte.
„Ihr Name ist Jane Fullerton- Jones...“
Die etwas ältere blonde Schönheit schaute vom Monitor weg und wandte
sich der Person mit der angenehm klingenden Stimme zu. Bei genauerer
Betrachtung konnte man ein gewisses Funkeln der Freude in den tiefgrünen
Augen jener Frau erkennen.
Mit ihren hautengen schwarzen Latexhose, der taillierten Latexjacke, dem
unglaublich eng geschnürten Korsett und den unglaublich steilen Stiefeln
sah Keira Watson wahrlich phantastisch aus. Diesen Eindruck trugen natürlich
auch ihre dunkelbraun Augen, die vollen rosafarbenen und glossierten Lippen,
die sanften Wangen und das rot-braune Haar, welches zu einem niedlichen,
gefransten Kurzhaarschnitt gestylt war, ebenso bei. In den Händen hielt
sie eine Karteikarte.
Sie trug zwar einen schlichten Business- Hosenanzug, doch dieser lag derart
hauteng an, dass es keinen Platz für Unterwäsche gab, was man mehr als
deutlich auf dem glatten Latex erkennen konnte, und zwar an den Nippeln
ihrer burschikosen Brüste, die sich anscheinend durch das Latex
durchbohren wollten. Die 22 Jahre alte Schönheit benötigte keine
Hilfsmittel, denn sie hatte eine perfekte Figur. Sie hatte zwar nicht jene
großen künstlichen Brüste, wie es bei vielen Frauen in L.A. üblich war, aber
dafür strahlte sie eine ordentliche, adrette natürliche Schönheit aus. Sie
besaß sogar einen derart sexy aussehenden Hintern, wie ihn Veronique noch
nie gesehen hatte. Und die Latexhose schien ihn noch begehrenswerter zu
modellieren. In Veroniques Augen war es ein Fest für die Augen, wenn sie
der jungen Schönheit zusehen durfte, wie diese durch den Raum schritt. Sie
konnte sich nicht an diesen knackigen Pfirsicharsch satt sehen.
Natürlich wusste Keira, wie ihre Chefin dachte und fühlte. Schließlich hatte
sie ihr oft genug gesagt wie sehr sie sie liebte. Und jenes Wissen führte
auch nun wieder dazu, dass Keira extra stark mit dem Hintern wackelte.
„... 43 Jahre alt, ledig, Stewardess, Wohnsitz Tunbridge Wells, England.“
„Deine Heimatstadt“, sagte die ältere Frau und löste ganz langsam ihren
Blick von ihrer Assistentin.
„Miss Swaine, England ist nicht eine einzige große Stadt. Sie wissen sehr
wohl dass ich aus Windsor stamme.“
„Wo die Königin lebt.“
„Das ist korrekt, Madame.“
„Daher deine hinreißende Stimme“, sagte die Frau und trat näher an ihre
schöne Angestellte heran.
Die junge Frau sah sie für einen Moment mit leicht zusammengedrückten Augen
an, setzte aber dann ein süßes Lächeln auf. „Ja, Madame.“
Veronique setzte ebenfalls ein wunderschönes Lächeln auf und sagte: „Oh
mein Gott, was für eine betörende Stimme!“
Ihre Gesichter waren ganz nah und das Paar schloss die Augen.
Doch in diesem Moment klopfte es an der Tür, und nach einer kurzen Pause
trat Selina Holden ein.
„Ihr Name ist Jane Fullerton- Jones“, sagte sie beim eintreten.
„Ja, Selina. Keira hat es mir schon gesagt.“
Selina Holden war groß, schlank und schön. Sie schaute die junge Frau
mit einem kühlen Blick an. Ihre kristallklaren blauen Augen verrieten
ihre klare Abneigung gegen Veroniques phantastisch aussehende Assistentin.
„Natürlich hat sie das.“
„Nicht jetzt, Selina“, sagte Veronique und ging auf Selina zu. „Was ich
jetzt wissen will ist der Grund, warum man die 21 Jahre alte Miss Emma
Knightley mit der 43 Jahre alten Jane Fullerton- Jones verwechseln konnte!“
„Es war klar und deutlich festgestellt worden, dass sie das richtige
Ticket besaß und laut Auskunft unserer Abholerin hatte sie ihre Rolle
perfekt gespielt.“
„21... 43... Ich weiß dass sie sehr schön aussieht, aber selbst ein
Dummkopf hätte den Unterschied bemerken müssen!“
Die phantastisch schön aussehende Veronique Swaine, gekleidet in einem glatten eleganten Latexkleid, kam langsam auf die anderen beiden Frauen zu. Sowohl Keira, als auch die kühle Selina betrachteten sich gegenseitig voller Bewunderung bezüglich deren Aussehens.
„Könnt ihr euch meinen Unmut vorstellen, wenn sich Miss Knightley mit
der Gesellschaft in Verbindung setzt? Könnt ihr euch mein Missbehagen
vorstellen, wenn ich Madame Bellucci in Paris erklären muss, dass die
junge Frau, die sie verlangt und nach der sie sich gesehnt hatt, nicht
innerhalb der hinreißenden Latexverpackung steckt, die ihr von uns
geliefert wurde?“
„N... nein, Madame Swaine“, flüsterte das Paar.
„Nein. Ich bin sicher dass ihr das nicht könnt! Das ist eine Katastrophe!“
„Ja, Madame“, kam als Antwort. Doch diese Mal nur von der jüngeren Frau.
„Warum wurde sie nicht freigelassen, als der Fehler bemerkt wurde?“
„Angeblich wurde kein Fehler gesehen. Erst als sie vorbereitet worden
war...“ Die junge Frau legte eine kurze Pause ein. „... Das ist Schade
für Miss Knightleys Wunschtraum und...“
„Und warum wurde sie dann überhaupt hier her gebracht?“, hakte Veronique
nach.
„Die Londoner Zentrale übernahm dafür die Verantwortung und hat die
Erlaubnis gegeben sie zu beruhigen und hier her zu transportieren.“
Die ältere Frau drehte sich zur Seite und schaute Selina mit einem
harten Blick an. „Nur du kannst das autorisieren. Warum?“
„Ganz einfach“, sagte die eiskalte Schönheit und versuchte ein Lächeln
zu unterdrücken. „Der heilige Gral... Ein unwilliger Spieler.“
Veronique schüttelte ihren Kopf. „Nein, Selina, nein.“
„Warum nicht?“, sagte Selina ohne zu zögern. „Behalte sie hier, spiele
mit ihr. Sie wird einen hohen Preis erzielen.“
Keira Watson schaute ihre Arbeitgeberin schockiert an. „Nein, nein! Du
darfst sie nicht hierbehalten. Madame, sie hat von diesem Unternehmen
keine Ahnung.“
„Das ist ja auch der Grund, warum sie einen hohen Preis einbringen wird“,
entgegnete Selina.
„Madame, ich protestiere“, rief Keira.
„Niemand wird jemals dahinter kommen“, setzte Selina dagegen. „Wir wissen
doch, wie sehr sich unsere Kunden danach sehnen mit einer unwilligen
Person zu spielen.“
„Nein, Selina. Keira hat recht. Sicher, sie würde einen hohen Preis
einbringen, aber wir haben noch nie eine unfreiwillige Spielerin
gehabt und werden es auch niemals haben.“ Veronique schaute ihre junge
Assistentin kurz lobend an.
„Aber das ist die perfekte Gelegenheit“, bohrte Selina weiter. „Die Person
wurde ohne Gegenwehr aufgesammelt. Sie ist ein Geschenk. Sie gehört zu uns.“
„Nein, Selina“, sagte Veronique. „Du kannst keinen Nicht- Fetischist in
unser System eingliedern. Tut mir leid. Wir werden ihr Gedächtnis
manipulieren und sie anschließend wieder zurück transportieren. Wir
bringen sie zu ihrer Wohnung zurück, so wie wir es stets mit den
freiwilligen Spielern tun.“
„Sie betäuben?“ Keira schüttelte ihren Kopf. „Madame, sie ist ein
unschuldiges Opfer. Wir können doch nicht... Wir müssen uns bei ihr
entschuldigen...“
„Du albernes kleines Mädchen, in deinem niedlichen neuen Outfit. Wie viel
Stunden hast du gebraucht, um deine Sachen auf Hochglanz zu polieren, nur
um Madame damit zu gefallen? Eng und glatt, mit dem Arsch wie eine
Verrückte wackeln!“ Die ältere der beiden Assistentinnen trat vor und
machte dabei ihre Überlegenheit deutlich. „Das ist nicht dein Platz um
Entscheidungen zu treffen.“
Von dem Angriff tief getroffen strich Keira mit ihren Händen über ihren
streng in Latex verpackten Körper. Dann sagte sie: „Wie kannst du es
wagen! Ich habe nicht den Dresscode der Gesellschaft unterschrieben. Ich
trage Latex als Achtung für Miss Swaine und verlange...“
„Ha“, spottete Selina und kam noch ein Schritt näher. „Deine großen
braunen Augen und dein mädchenhaftes Aussehen geben dir noch lange nicht
das Recht etwas zu verlangen.“
„Ich habe einen Oxford- Abschluss in...“
„Keira! Das reicht! Miss Fullerton- Jones wurde von niemand gesehen, seit
sie in der Gastsuite ist. Also kann keiner unserer Kunden für sie bieten.“
Die elegante ältere Frau drehte sich herum und schaute auf den Monitor.
Dabei sagte sie: „Wir haben keine andere Wahl. Ich möchte sie nicht
betäuben, aber...“
„Unsere Partner werden sehr ungehalten sein.“ Selinas Worte lagen wie
eine Drohung in der Luft.
„Sie haben mit ihnen gesprochen?“, fragte Veronique. Ihre Stimme war
dabei sehr leise geworden.
„Partner?“ Keira schüttelte ihren Kopf. „Welche Partner?“
Selina lächelte triumphierend und ging zum Schreibtisch. Als sie Keira
passierte, ließ sie ihre Finger sanft über den knackigen Latex- Hintern
der jüngeren Frau gleiten. „Ich muss schon zugeben, Kleines, du hast
einen wirklich süßen Arsch. Hat ihn schon jemand gefüllt?“
Keira drehte sich herum. Ihr Gesicht war rot vor Zorn. „Wie kann du es
wagen...“
„Selina“, erklang Veroniques scharfe Stimme. „Was ist mit den Partnern?“
Selinas Augen wurden zu Schlitze, als sie die junge Frau anstarrte.
Dann drehte sie sich um und setzte sich auf den Rand des Schreibtisches.
„Ja, ich habe mit ihnen gesprochen.“
„Und?“
„Wie ich bereits sagte, überlegen sie einen neuen Markt aufzutun. Und
unsere Miss Fullerton wäre für den Anfang eine geeignete Person.“
Veronique ging in dem Raum auf und ab, was Keira Sorgen machte. Dann
sagte Veronique: „Nein. Ich möchte das nicht tun.“
„Madame“, fragte Keira und ging auf sie zu, „wer sind diese Partner? Ich
habe noch nie...“
„Oh! Du hast ja Geheimnisse vor deiner kleinen Geliebten“, lästerte
Selina. „Das gehört sich aber nicht, Veronique.“
„Madame?“ Die jüngere Frau äußerte nur dieses eine Wort als Frage.
Ihre Arbeitgeberin und Geliebte seufzte. Sie schaute verlegen nach
unten und sagte: „Wir haben ganz spezielle Partner... Investoren, die
eine spezielle Technologie erschufen.“
„Wer?“
Ein weiterer Seufzer. „Es ist schwierig zu erklären, aber...“
Plötzlich begann es neben dem Monitor auf dem Schreibtisch zu piepsen.
Alle Augen waren auf Selina gerichtet, die ganz ruhig war und dann
lächelnd ganz langsam den Monitor so herum drehte, damit die anderen
darauf schauen konnten.
„Wo ist sie?!“, rief Veronique und starrte auf den Monitor, wo nur noch
ein leeres Gästezimmer zu sehen war.
„Madame, die Türen öffnen sich“, keuchte die jüngere Schönheit und tippte
auf der Tastatur herum. „Alle! Da stimmt was nicht! Madame, wir müssen
Miss Fullerton schnell finden bevor...“
Keira verstummte und schaute in Selinas eiskalte Augen. Da erkannte sie,
dass der Plan jener Frau aufgegangen war. „Nein! nein! Das darfst du
nicht tun. Du darfst nicht mit ihr spielen. Ich werde das nicht zulassen!“
„Nein, Keira! Nein!“, rief Veronique, als die zornentbrannte junge Frau
an der sich nicht bewegenden Selina vorbei stürmte, um das Büro zu
verlassen. „Nein, Keira, geh’ nicht da hinaus!“
Selinas Lippen rollten sich zu einem siegesgewissen Lächeln. „Ich denke,
dass hiermit unsere Diskussion beendet ist.“
„Selina“, keuchte die ältere Frau. In ihrer Stimme schwang Panik mit.
„Keira wurde noch nie auf den Fluren gesehen!“
Ihre untreue Assistentin blieb ungerührt. „Keine Angst, Schätzchen. Deiner
kleinen perversen Geliebten wird schon nichts passieren. Ach ja! Ich werde
unsere Partner informieren dass wir zwei Personen haben.“
Jane war nervös, da die Tür mit einem Male nicht mehr verriegelt war,
doch sie zog sie dennoch langsam auf und schaute nach draußen. Dort war
ein langer Flur. Sie war alleine. So verließ sie das Zimmer und stand
zunächst auf einem dicken und warmen Bodenbelag.
Nach ein paar Schritten erkannte sie, dass sie sich auf einer Galerie
befand, welche Teil des ganzen Obergeschosses war. Dann schaute sie durch
die kunstvolle Geländerstreben nach unten und sah eine Eingangshalle mit
Marmorboden. Sie sah aber auch die große Doppel- Eingangstür, durch deren
Scheiben die Sonne herein schien. Jane überlegte ob sie wieder zurückgehen
oder nach Kleidungsstücke suchen sollte. Doch sie wusste, dass sie keine
Zeit hatte all die Türen zu öffnen. Sie musste nach unten gehen und ihr
Glück mit der Haustür versuchen.
Bis zur Treppe war es aber noch ein Stück, und so schlich sie an der Wand entlang, immer darauf bedacht keinen Lärm zu machen. Jane hielt an jeder Tür inne und lauschte kurz, aber die einzigen Stimmen, die sie wahr nahm, kamen von unten aus einem dortigen Räumen.
Jane erreichte die Marmortreppe und zog das Satinlaken fester an ihren
Körper heran. Ihre Absätze würden auf den Steintreppen zu hören sein.
Immerhin bestand nicht das Risiko einer laut knarrenden Holztreppe. Jane
ging langsam auf Zehenspitzen nach unten, als sie plötzlich die Stimme
einer jungen Frau hörte, die zweifellos mit Englischen und nicht
Amerikanischen Akzent sprach.
Sie hörte: „Schließen sie die Türen ab.“
Und jene Stimme war ganz nah und ganz deutlich zu hören. Jane erstarrte.
Sie schaute nach oben, dorthin, wo sie hergekommen war und sah wie eine
Tür geöffnet wurde. Jane lief so schnell es das Laken zuließ die breite
geschwungene Treppe hinunter, durchquerte die Eingangshalle und hatte
fast die Tür erreicht, als sie anhielt. Sie sah die Schatten zweier
Personen, die vor der Tür standen! Jane überlegte fieberhaft was sie tun
sollte.
Sollte sie die Tür aufreißen und an den beiden Personen vorbeistürzen,
oder sich lieber irgendwo verstecken und später heimlich das Haus
verlassen?
Jane schaute sich um und sah bestimmt ein halbes Dutzend Türen. Hinter
einigen Türen waren Stimmen oder Bewegungen zu hören. Jane wusste
außerdem nicht, was sich hinter den Türen verbarg. Eines wusste sie
allerdings ganz genau: Jemand näherte sich, denn auf der Steintreppe
klackerten laut und deutlich hohe Absätze!
Jane rannte zur Haustür, durch deren Milchglasscheiben das Licht der
Freiheit herein schien. Sie holte tief Luft, drückte die Türklinke nach
unten und zog die Tür... sie zog noch kräftiger... Nein! Die Tür war
abgeschlossen! Während sie an der verschlossenen Tür zerrte, sah sie
wie die Schatten der draußen stehenden Personen näher kamen! Jane war
verzweifelt, ihr Herz hämmerte wie wild. So lief sie wieder quer durch die
Eingangshalle, um sich unter der Treppe zu verstecken. Sie schaffte es in
letzter Sekunde und machte sich im Schatten der Treppe ganz klein. Panik
machte sich breit, während sie zitternd unter der Treppe hockte und die
immer näher kommenden Schritte hörte. Als die Person am Fuße der Treppe
stand, sah Jane dass diese sich zur Seite drehte. Nur noch wenige Sekunden,
und man würde sie entdecken! Jane stieß ein verzweifeltes Stoßgebet aus. Und
dann schien es so, als wäre es erhört worden, denn das Klackern der Absätze
wurde leiser. Die Tür zu ihrer rechten Seite wurde geöffnet und... die
Person ging hinein.
Derweil schaute Veronique ihrer Assistentin voller Zorn in die Augen.
„Wie konntest du das nur tun?“, fauchte sie. „Warum? Das lief doch bisher
alles so perfekt ab!“
„Eins nach dem anderen“, antwortete Selina, die sich nun auf den
Schreibtischstuhl setzte. „Soviel hatten wir doch gar nicht. Aber jetzt,
mit der Hilfe meiner Partner, werde ich noch viel mehr bekommen.“
Veronique lief es eiskalt dem Rücken herunter. „Deine... deine Partner?“
„Ich könnte ‚Sorry Veronique’ sagen... aber das wäre eine Lüge.“
In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und zwei große schwarze
Personen traten ein.
Die ältere Frau wich zurück. Ihre Augen waren vor Angst geweitet. „Scheiße!
Nein...!“
„Scheiße, nein!“ Veronique starrte schockiert auf die
beiden perfekt glänzenden Figuren. Sie waren schlank und überaus deutlich
weiblich. Sie waren vom Scheitel bis zu den Zehen von einer schwarzen
nahtlosen Haut umgeben, die wie eine Flüssigkeit glänzte. Aber es war nicht
so sehr die Farbe oder das Aussehen, was Veronique Angst machte, sondern das
Fehlen jeglicher Gesichtskonturen. Die Köpfe jener Figuren waren wie der
restliche Körper unter einem schwarzen Film, einer glatten konturlosen
Membran verborgen.
Veronique wich zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die
zweite Tür stieß, welche nach draußen, zum Flur führte. Sie griff mit einer
Hand nach hinten und drückte die Türklinke herunter. Abgeschlossen! Sie
schaute sich um, wusste aber dass es keine Fluchtmöglichkeit gab. Wenn sie
fliehen wollte, müsste sie an den beiden großen Figuren vorbei rennen. Sie
zitterte, der Angstschweiß floss unter ihrem Latexkleid herunter.
„Selina“, keuchte sie. Ihre Stimme zitterte vor Angst.
„Was hast du getan?“
Die beiden schwarzen Personen sprachen nicht, bewegten sich aber mit perfekter
Grazie auf den turmhohen Absätzen auf Veronique zu.
„Bitte, nicht“, sagte Veronique mit halb versagender Stimme. „Ich werde
gehen und alles ihnen und Selina überlassen... Ich möchte nicht... Nein!“
Die glänzenden Figuren bewegten sich mit einer unglaublich schnellen
‚fließenden’ Bewegung, und bevor die arme Frau ausweichen konnte, war eine
der beiden Figuren bereits hinter ihr und hielt ihren Kopf mit seinen
glatten schwarzen Händen fest.
Es hatte den Anschein, als ob Veroniques Kopf so gehalten wurde, damit
Selina auf jeden Fall das schöne Gesicht sehen konnte. Gleichzeitig rutschte
Selina nervös auf dem Stuhl hin und her, was wiederum Veronique annehmen
ließ ihre Assistentin wäre plötzlich nervös geworden.
„Bitte, Selina, lass sie das nicht tun“, flehte sie.
Doch es gab zunächst keine Reaktion. Dann neigte Selina Holden triumphierend
lächelnd ihren Oberkörper nach vorne und flüsterte leicht erregt: „Atme
tief ein, Schätzchen.“
„Bitte, nicht!“ Veronique versuchte sich zu wehren, als sie plötzlich fühlte
wie die Hände mit ihrem Gesicht ‚verschmolzen’, wie eine schwarze
Flüssigkeit über ihrem Gesicht und den restlichen Kopf floss.
„Oh Gott! Was zum Teufel... Nein, nein...“
Der glänzende schwarze Film floss wie heißer Teer über das erstaunte Gesicht
der Frau, drang in die Ohren ein, kroch über das Kinn und kam dem Mund
bedrohlich nahe.
„Nein, nein... Ihr dürft das nicht.“ Veronique keuchte. „Das... das ist
so...“ Plötzlich klang die Stimme der Frau fast hysterisch, denn die ersten
Ausläufer der Flüssigkeit flossen über ihre Lippen. „Oh Gott... Das... Ich
kann nicht... Bitte...“
Das waren die letzten Worte, die über ihre Lippen kamen. Die Flüssigkeit
floss in ihren Mund hinein, bevor die Lippen versiegelt wurden und nur
noch eine glatte Fläche zu sehen war.
Selina neigte sich noch weiter nach vorne und schaute in Veroniques weit
aufgerissene Augen, bevor auch diese wie die Lippen versiegelt wurden.
Für ein paar Sekunden war nur noch der hastige Atem zu hören, der aus
Veroniques noch nicht versiegelten Nasenlöchern kam. Veronique holte noch
einmal verzweifelt tief Luft, bevor das Gesicht endgültig unter einer
gleichmäßigen und glatten Oberfläche verschwand.
Für Selina kam es wie eine Ewigkeit vor, als sie ihre Ex- Freundin und Ex-
Geliebte beobachtete, die, zwischen zwei emotionslosen Figuren stehend, um
ihr Leben kämpfte. Und dann sah sie, wie Veronique, als eine Art letzter
Kraftakt, all ihre Luft aus den Lungen heraus drückte. Das Latex über
Veroniques Gesicht dehnte sich aus und wurde beim Einatmen wieder an das
Gesicht heran gesaugt, wo sich der schwarze Film anscheinend noch fester
als zuvor anlegte und eine perfekte Maske mit allen Gesichtsmerkmalen bildete.
In Selina kam fast ein Mitgefühl auf, als sie gebannt auf Veronique
starrte, welche plötzlich mit aller Kraft aufbegehrte. Aber der Mangel an
frischer Atemluft ließ sie scheinbar ohnmächtig werden, denn sie wurde
rasch passiv und bewegte sich nicht mehr.
Selina hielt den Atem und erwartete dass Veronique wie eine Puppe
zusammenklappen würde, aber dem war nicht so. Veronique blieb stehen!
Die sonst so selbstsichere und überlegen auftretende Selina Holden wurde
nervös und schluckte ein paar Mal, als sie sah, wie der glänzende schwarze
Film unter Veroniques Kleid kroch.
‚Mein Gott’, dachte sie, ‚Es ist wirklich wahr, was ich gehört habe.’
Als die Tür hinter der Person wieder geschlossen war, wartete Jane noch
eine Weile in ihrem Versteck unter der Treppe. Sie lauschte... Nein, es
waren keine Schritte oder andere Geräusche zu hören. Die Minuten, während
Jane unter der Treppe hockte, kamen ihr wie eine Ewigkeit vor. Und während
sie dort wartete, konnte sie sich wieder beruhigen. Das Herz klopfte nicht
mehr so stark und der Atem normalisierte sich.
Jane schaute zur nächsten Tür hinüber. Jene Tür sah etwas anders aus als die
anderen, fast wie eine Luftschleuse. Jane schlich sich dort hin und drückte
auf einen Knopf.
Die Tür schwang mit einem leisen Zischen auf. Dahinter befand sich ein weiß
gekachelter Flur.
Jane ging langsam in den langen Korridor hinein. Nach
ein paar Schritten fühlte sie wie das Bettlaken, welches sie um ihren Körper
geschlungen hatte, plötzlich an ihrem Körper zerrte. Sie drehte sich herum
und sah dass sich das lange Ende des Bettlakens in der sich lautlos
geschlossenen Tür eingeklemmt hatte! Jane zerrte an dem Bettlaken, doch es
blieb eingeklemmt. Sie versuchte es erneut, aber es gab nichts nach. Jane
wollte nicht ihr einziges ‚Kleidungsstück’ verlieren und zerrte mit aller
Kraft an dem Bettlaken, um es zu zerreißen, aber auch das gelang nicht. Nur
allzu ungern ließ sie das Bettlaken zu Boden fallen und ging vollkommen
nackt weiter.
Aufgrund jener sie beschämenden Bloßstellung ging Jane
noch vorsichtiger weiter. Und je mehr sie sich dem roten Licht näherte,
desto heftiger klopfte ihr Herz. Es war aber keine Angst, die ihr Herz
schneller schlagen ließ, sondern ein vertrauter Geruch, der mit jedem
Schritt immer intensiver wurde.
Latex!
Jane schloss ihre Augen und rief sich die Erinnerung an
ihre Gefangennahme in dem Taxi ins Gedächtnis zurück. Sie erinnerte sich an
die Maske, welche ihr über den Kopf gezogen wurde, an die glatte Oberfläche
und an dem Geruch, der nun wieder in ihre Nase drang.
Plötzlich hörte sie ein Blubbern und riss die Augen auf. Jane starrte auf
die Tür, die am Ende des Korridors zu sehen war, denn von dort war das
Geräusch hergekommen.
Jane betrat jenen Raum am Ende des Korridors. Alles sah sehr klinisch und sauber aus. Der Fußboden und die Wände des leeren Raums waren weiß gekachelt. Die nackte Schönheit ging nervös weiter und öffnete die Tür eines anliegenden Raums. Auch jener leere Raum war weiß gekachelt. Doch Jane blieb schockiert stehen, denn es standen eindeutig medizinische Gerätschaften herum. Sie kam sich wie in einem Krankenhaus vor. Eigentlich sah es sogar wie in einem Operationssaal aus. Es standen Edelstahl- oder Chrom- Tische und Wagen herum, an der Decke hing eine große OP- Lampe. Es gab aber noch mehr dieser Geräte und ‚Werkzeuge’, die Jane aber nicht eindeutig zuordnen konnte.
Jane atmete schwer, als sie sich in dem Raum umschaute.
Das Latex- Aroma hing wie ein dichter Nebel in der Luft. Jane schaute sich
die Scheren, OP- Bestecke und Wagen genauer an. Und als sie eines der Geräte
berührte, bemerkte sie dass alles eindeutig mit einer dünnen transparenten
Latexschicht versiegelt war.
Als sie sich die Dinge genauer anschauen wollte, hörte sie wieder dieses
Blubbern und drehte sich erschreckt um.
Um keine lauten Klick- Geräusche zu machen, schlich
sich Jane auf ‚Zehenspitzen’ zu dem Behälter, von dem das ‚Blubbern’
gekommen war. Jener Behälter war die Quelle des intensiven Latexgeruchs. Der
Bottich war über zwei Meter lang und über einem Meter breit. Er schien im
Fußboden eingelassen zu sein. Jane konnte aber nicht bestimmen wie tief er
war, denn er war mit einer weißen Flüssigkeit gefüllt.
Obwohl sie es genau wusste, tauchte Jane ganz
vorsichtig eine Fingerspitze in die Flüssigkeit hinein. Die Flüssigkeit war
irgendwie zäh, blieb jedoch an Janes rotem Fingernagel wie Lackfarbe haften.
Und als Jane den Finger über der Flüssigkeit hielt, spürte sie wie der weiße
Überzug sich langsam zusammenzog.
Jane trat entsetzt zurück. Gleichzeitig begannen die Neonlampen zu flackern
und tauchten den zuvor im Dämmerlicht befindlichen Raum in ein kaltes weißes
Licht.
„Bitte, ich tu alles für euch“, hörte Jane jemand laut
und deutlich sagen. Jane erstarrte, als sie die Stimme einer jungen Frau
hörte. Sie schaute sich um und suchte verzweifelt ein Versteck. Schließlich
zwängte sie sich in einen der Schränke hinein. Und kaum hatte sie sich dort
versteckt, wurde eine sich heftig wehrende Frau in den Raum hinein geführt.
Jene Frau wurde von drei größeren und älteren Frauen begleitet, die
Krankenschwesternuniformen trugen. Deren Uniformen waren exakte Kopien aus
Latex.
Von ihrem Versteck aus sah Jane dass die ängstliche
junge Blondine nackt war. Jane sah aber auch zwei Schläuche, die zwischen
den Beinen hingen. Jene Schläuche kamen aus Öffnung des schwarzen glänzenden
Slips heraus. Die junge Frau trug obendrein ziemlich steile High- Heels.
Jane schaute durch den Türspalt der nur leicht angelehnten Tür genauer hin
und bemerkte dass die Augen der jungen Frau vor Angst weit geöffnet waren.
„Ich bin die falsche Person“, wiederholte die sich wehrende junge Blondine.
„Hier liegt eine Verwechselung vor! Haltet ein!“
Aber die ‚Krankenschwestern’ reagierten nicht und sprachen auch keine
beruhigenden Worte. Stattdessen hoben sie das Mädchen hoch und setzten es
auf einen der Tische.
Das Mädchen protestierte weiter, während es von zwei
Krankenschwestern festgehalten wurde. Doch dann versuchte sie zurück zu
weichen, da die dritte Person näher kam. Jene Person trug keine hellgrüne
Latex- Krankenschwesternuniform, sondern ein rotes, langes und kräftig
glänzendes Latexkleid.
Das Mädchen schrie, als die in rot gekleidete Frau mit ihren Latexhandschuhen
eine Spritze hoch hielt: „Zum Teufel noch Mal. Nein! Bitte!“
„Keine Angst. Das macht es für dich leichter.“ Die Frau sprach mit ruhiger,
aber drohend klingender Stimme.
„Aber ich bin doch die falsche Person. Das habe ich euch doch schon gesagt“,
erwiderte das Mädchen.
Jane sah mit zunehmendem Entsetzen wie die junge Frau versuchte sich zu
wehren. Aber sie war gegen jene Übermacht absolut hilflos und kurz darauf
floss die gelbe Flüssigkeit in ihre Ader hinein.
Das hilflose Mädchen spürte ganz schnell wie sich die Wirkung der Droge
auf ihrem Körper auswirkte.
„Nein, bitte“, flehte sie und schüttelte den Kopf. Sie spürte wie ihre
Gliedmaßen langsam taub wurden.
„Nein, nicht... ich bitte sie...“ Die Stimme der jungen Frau war ganz hoch,
und klang wie eine Mischung aus Wörtern und Tränen.
Als Jane das vernahm, fing ihr Herz wieder an zu klopfen. Das Herz klopfte
sogar so heftig, dass sie befürchtete die anderen könnten es hören.
Jane verhielt sich ganz still und versuchte ihren Herzschlag, als auch die Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Sie hatte Angst entdeckt zu werden und das ließ wiederum ihren Angstschweiß nur so fließen, sodass ihr perfekter nackter Körper glänzte. Jane schloss die Augen und wünschte sich nicht an diesem Ort zu sein. Doch sie war gezwungen in ihrem Versteck auszuharren.
Nachdem es eine Weile ganz ruhig war, hörte sie plötzlich wieder die Stimme des Mädchens. Dieses Mal klang deren Stimme jedoch ganz anders, voller Panik „Nein, nein! Wartet“, sprach sie weinend. „Wartet! Ich bin noch wach!“
Jane verstand nicht den Sinn der Worte und so öffnete
sie etwas die Tür, um etwas sehen zu können. Das grelle Licht blendete sie
kurz, aber dann sah sie dass das Mädchen bewegungslos mit dem Rücken auf dem
Tisch lag. Es war jedoch nicht jener Anblick, der Janes Lippen ein
unterdrücktes Keuchen entlockte, sondern die Bewegungen der
Krankenschwestern, welche das Mädchen mit weißen Latexbahnen langsam
einwickelten, sodass es in einem glänzenden weißen Kokon gefangen gehalten
wurde.
Janes Magen verkrampfte sich, da ihr augenblicklich das verfluchte Magazin
in den Sinn kam, welches sie im Zug gelesen hatte. ‚Man mumifiziert sie’,
dachte Jane entsetzt.
Und tatsächlich war das arme Mädchen inzwischen von den Zehen bis zu den
Brüsten in einer glatten und festen Latexschicht eingeschlossen.
In einer Mischung aus Entsetzen und Faszination öffnete Jane die Schranktür
noch ein weiteres Stück.
„Man hat mir gesagt, dass ich schlafen würde“, sagte das Mädchen laut und
deutlich. Dabei versuchte sie ihren lahmgelegten Körper zu bewegen. „Ich
habe nur deswegen zugestimmt, weil Miss Holden sagte ich würde dabei schlafen.“
„Aber wo bleibt dann der Spaß“, schnurrte die rot- gekleidete
‚Krankenschwester’ und kam Janes Versteck gefährlich nahe. Ihr
nass- glänzendes Kleid verdeckte Janes Sicht als die Frau an dem Schrank
vorbei ging. „So wie ich das sehe, will dein Spieler dass du jeden einzelnen
Moment deiner ultimativen Versiegelung bei vollem Bewusstsein mitbekommst.“
„Nein, Nein!“, schrie das Mädchen. Ihr Schrei erfüllte den kleinen Raum
und ließ Jane bis auf die Knochen erzittern.
Als die Verpackung weiter ging, wurden die Arme des schluchzenden Mädchens
auf den Bauch verschränkt und mit weiteren Latexbandagen fest an den Körper
gedrückt. Die junge Frau wusste dass ihr Schicksal besiegelt war.
Langsam und gleichmäßig verschwand der letzte Flecken der leicht geröteten
Haut unter dem weißen Latexkokon, der schließlich bis zum Hals reichte.
Die rote ‚Krankenschwester’ schaute lächelnd auf das hilflose und weinende
Mädchen herab, das nun vom Hals bis zu den Füßen in einem glänzenden weißen
Latexkokon gefangen war. Die rot- gekleidete Frau schnurrte: „Fast fertig,
Schatz, fast fertig.“
Das Mädchen konnte nicht das grausame Lächeln der ‚Krankenschwester’ sehen,
da diese sich abgewandt hatte. Dafür konnte Jane das böseste Triumph- Lächeln
ihres Lebens sehen.
Die rot gekleidete ‚Krankenschwester’ als auch Jane konnten sehen, wie die
anderen beiden Latex- Krankenschwestern den Oberkörper des mumifizierten
Mädchens aufrichteten.
Eine der beiden Krankenschwestern, sie hatte rotes lockiges Haar unter
der Latex- Schwesternhaube, strich die Haare des mumifizierten Mädchens
glatt. Währenddessen hielt die andere Krankenschwester ohne eine Mine zu
verziehen ein weiteres Teil vor das Gesicht des weinenden Mädchens. Dabei
handelte es sich nicht um eine weitere Rolle weißem Latex, sondern um eine
dünne transparente Latexmaske.
„Was!?“ Das erschöpfte und verwirrte Mädchen keuchte, als die dünne Membran
über ihrem Kopf gezogen wurde.
„Ich habe eine Bitte“, sagte da die rote gekleidete ‚Krankenschwester’ und
umkreiste den Tisch mit einer Kamera. „Ich denke, dass dein entsetzter
Blick für deinen Spieler ziemlich wichtig ist. Das dürfen wir nicht versäumen.“
„Das ist doch... Bitte, nein!“ Doch da klang die Stimme des Mädchens auch
schon leicht gedämpft, da der untere Rand der nahtlosen Maske am Hals laut
klatschend zusammenschnappte.
Jane sah wie die Maske mittels Klebstoff an der Latexbandage festgeklebt wurde.
Es wurde ganz still in dem Raum. Nur noch das Klackern hoher Absätze war
zu hören, als die beiden Latex- Krankenschwestern in dem Raum herum gingen.
Hin und wieder drangen die leisen Einsprüche des armen mumifizierten Mädchens
an Janes Ohren.
„Entspanne dich“, sagte die rote ‚Krankenschwester’ und ließ einen ihrer
langen Finger über dem in Latex eingewickelten Körper gleiten. „Entspanne
dich und atme gleichmäßig, Kleines. Du wirst nicht ersticken. Du bekommst
genug Luft, solange du nicht in Panik gerätst.“
Der Schweiß lief nur so über das unter der Maske befindliche Gesicht. Hin
und wieder wimmerte das Mädchen aber dann doch.
Jane musste mit Entsetzen zusehen, wie die rote ‚Krankenschwester’ ihre
glossierten Lippen zu einem sinnlichen Lächeln verzog und immer wieder ihr
hilflose ‚Patientin’ umrundete.
Als die anderen beiden Krankenschwestern wieder zu dem Mädchen zurückkamen,
fragte die rote ‚Krankenschwester’: „Ist alles vorbereitet?“
Die Latex- Krankenschwestern nickten.
„Ist die Kamera aufgebaut?“
„Ja, Madame.“
Daraufhin sagte die rote ‚Krankenschwester’: „Schön. Dann wollen wir mal.“
Jane sah, wie die beiden Latex- Krankenschwestern das
mumifizierte Mädchen auf einen fahrbaren Tisch rüber hoben. Dann schoben sie
den Tisch zu Janes Entsetzen zu dem Bottich hinüber. Dort legten sie dem
hilflosen Mädchen mit geübten Griffen und in aller Gemütsruhe Gurte
unterhalb der Knie, an der Taille und am Oberkörper an und zogen diese ganz
fest zu.
Die rote ‚Krankenschwester’ nahm eine Art Fernbedienung in die Hand und
steuerte damit einen an der Decke befestigten Flaschenzug, bis er über dem
Mädchen hing.
Jane sah von ihrem Versteck aus wie die Gurt- Ösen an dem Flaschenzug
eingehakt wurden. Sie musste wegschauen, denn sie wusste nur zu genau was
nun mit dem mumifizierten Mädchen geschieht und was es dabei fühlen würde.
Und in diesem Moment zog der Flaschenzug das perfekt gefesselte Mädchen
hoch, was zu einem erschreckten Schrei des Mädchens führte.
Es war ein Schrei, der nicht erstarb, ein gedämpfter
verzweifelter Schrei, voller Panik und Entsetzen. Und jener Schrei hallte
noch lange in dem Raum nach. Janes Augen wurden immer größer, als sie das
mit ansehen musste.
Das mumifizierte Mädchen hing eine Weile über dem
Bottich. Und in jenem scheinbar sehr langen Moment beteten Jane und das
Mädchen dass dieses perverse Spiel ein Ende hätte. Aber dem war nicht so,
denn der Flaschenzug ließ das Mädchen immer näher an die weiße Flüssigkeit
herab sinken.
Dann wurde es kurz still, bevor es laut klickte und die
Gurte schlagartig gelöst wurden. Das Mädchen landete auf der glänzenden
weißen Flüssigkeit. Zunächst tat sich scheinbar nichts. Aber dann sank sie
ganz langsam in den zähen weißen Sirup ein. Er trennte sich wie die
glänzenden nassen Lippen eines Geliebten und begann das mumifizierte Mädchen
zu verschlucken.
„Nein!! Nein!!!“ Das waren die letzten Laute des Mädchens, bevor sie in
der weißen zähen Flüssigkeit versank.
Janes Blick war durch Tränen getrübt als sie sah wie das ihr unbekannte Mädchen in der gleißenden weißen Flüssigkeit versank und sich anschließend wieder eine glatte Oberfläche bildete, als ob nichts geschehen wäre. Jane starrte wie gelähmt zu dem Bottich hinüber, bis sie langsam begriff, dass sie sich zu weit aus ihrem Versteck hinaus gewagt hatte und schnell wieder in dem Schrank verschwand.
Jane hörte nur noch das Klackern der Absätze, da die Krankenschwestern anscheinend sehr beschäftigt waren. Jane nahm aber auch ihr laut klopfendes Herz wahr. Sie kauerte sich zusammen und zitterte vor Angst.
Der Schweißfilm ließ die enge Latexhose den schlanken
Körper liebkosen, während sie mit ihren High- Heels über den polierten
Marmorfußboden eilte. Keira ging von einem Gästezimmer zum nächsten. Aber
mit jedem weiteren leeren Raum wurde der Gedanke dass der unfreiwillige Gast
den Weg zum Haupt- Spielplatz gefunden haben könnte immer unerträglicher.
Sie hielt in der großen Eingangshalle am Fuße der
breiten Treppe an. An ihr gingen andere Angestellte vorbei, die nicht
wussten was geschehen war. Keira schaute sich um und überlegte ob sie laut
rufen sollte, aber dann sah sie einen weißen Stofffetzen in einer der Türen
hängen.
Keira befürchtete das Schlimmste, denn auf der Anzeige neben der Tür
leuchtete eine rote Lampe. Das war das Zeichen dass die Tür verriegelt war.
Ein Summen ließ Jane aus ihrer resignierten Erstarrung
in dem Schrank aufschrecken. Jane schaute vorsichtig durch den Türspalt
hinaus und sah die rot gekleidete ‚Krankenschwester’ neben dem Bottich
stehen, während der Haken des Flaschenzugs langsam aus dem weißen Latex-
Sirup auftauchte. Für einen Moment dehnte sich die Oberfläche der
Flüssigkeit wie eine glatte Membran, bevor sie auseinanderging um eine
formlose Figur zu enthüllen. Jane sah wie dicke Sirup- Fäden von der
weiblichen Form herunter tropften. Jane wurde es ganz schlecht, und sie
fühlte sich krank und unterkühlt.
Unendlich langsam hob die herzlose Maschine die fast konturlose Figur hoch
und senkte sie anschließend auf einen neben dem Bottich stehenden
Edelstahltisch ab.
Da kam Bewegung in die rote Krankenschwester und sie führte einen kurzen
Schlauch an jener Stelle in die weiße Figur ein, wo der Mund sein sollte.
Janes Herz hüpfte vor Freude, als sie die heftigen Atemgeräusche des
mumifizierten Mädchens hörte.
Dann folgte ein Wimmern, welches zu einem Stöhnen anschwoll und sich
rasch in ein erstauntes Quietschen wandelte.
Jane zuckte schockiert zusammen, denn sie sah wie das weiße Gummi
schrumpfte. Aus der anfangs konturlosen Figur wurde ziemlich schnell eine
weibliche mumifizierte Gestalt. Jane konnte bereits alle Details erkennen.
Die zusammengedrückten Beine waren zuerst zu erkennen.
Dann sah Jane die über dem Magen gelegten Hände und Arme. Sogar die Merkmale
des Gesichtes, wie Nase, Kinn, Augen und Lippen, waren trotz oder wegen des
immer enger werdenden Gummiüberzugs gut zu erkennen. Jane ahnte wie
unangenehm stark der Druck sein musste, der das Mädchen vollkommen
unbeweglich hielt.
Doch das schien die Krankenschwestern nicht zu kümmern. Sie ignorierten
die arme Gummigestalt und säuberten die Instrumente, entfernten
überschüssiges Gummi, und räumten alles auf.
Plötzlich näherte sich eine von ihnen dem Schrank, in dem Jane sich versteckt hatte. Janes Herz hämmerte wie wild, als die Krankenschwester ihre gummierte Hand auf den Türgriff legte. Der Angstschweiß lief Jane nur so über den Körper, da sie damit rechnete jeden Moment entdeckt zu werden. Jane schloss ihre Augen und stieß in Gedanken ein Stoßgebet aus.
„Nicht da hinein! Leg’ die Sachen dort drüben auf den Tisch hin!“,
drang der Befehl laut und deutlich in Janes Ohren hinein.
„Ja, Madame“, sagte die Krankenschwester auf der anderen Seite der Tür
und entfernte sich.
Jane wäre vor Aufregung fast in Ohnmacht gefallen.
Langsam wurde es ruhiger in dem Raum. Und als die letzten Schritte
verhallt waren, wartete Jane in ihrem Versteckt. Die Minuten zogen sich
wie Stunden hin.
Schließlich wagte sich Jane aus ihrem Versteckt heraus.
Als die Anzeige neben der Tür von Rot auf Grün
wechselte, zog Keira ihre Ident- Karte durch das Lesegerät und die Tür
öffnete sich. Keira sah das auf dem Boden liegende Laken und schob es mit
den Füßen an die Seite. Dann ging sie etwas nervös weiter. Sie war noch nie
in jenem Teil des Gebäudes gewesen, denn sie war eine Angestellte und keine
‚Spezialistin’, wie Veronique die Zugangsberechtigten Personen jenes
Bereiches nannte.
Keira stoppte, als die Tür hinter ihr wieder von alleine zuging. Dann
nahm sie den intensiven Gummigeruch wahr.
Nachdem Jane sicher war dass die Krankenschwestern
fortgegangen waren, näherte sie sich vorsichtig dem mumifizierten Mädchen.
Als Jane neben ihr stand, stöhnte und zitterte sie, denn nun wurde ihr erst
so richtig der Druck des wahrlich eng anliegenden Gummis klar. Jedes noch so
kleine Detail wurde enthüllt. Das Gesicht des jungen Mädchens war sanft und
sehr schön, nur dass es nun unter einer glänzenden Gummimaske verborgen war.
Jane ließ ihre Finger zärtlich über den reinen und weißen Latexüberzug
gleiten. Er war unglaublich glatt und glänzte wie eine Flüssigkeit, nein,
fast schon wie Glas.
„HILFE!“
Jane sprang erschreckt zurück.
Die Lähmungsdroge war verklungen und das Mädchen begann sich auf dem Tisch
zu krümmen.
Jane wurde es ganz schlecht vor Angst und Entsetzen. Da sie aber genau
wusste dass sie sich zuerst um ihr eigenes Schicksal kümmern musste, zog
sie sich mit einem schlechten Gewissen zurück.
Keira auf dem Korridor hatte ebenfalls den Hilfe- Ruf gehört und eilte,
so schnell es ihre hohen Abätze zuließen, zu jener Tür hin, von wo der Schrei
gekommen war. Sie öffnete die Tür und stieß fast mit Jane zusammen.
„Miss Fullerton- Jones!“
Die ältere Frau drehte sich um und sah die in Latex gekleidete junge Frau.
„Nein!!!“, schrie sie. „Bleibe fort von mir, du Hure!“
Keira schüttelte den Kopf und hielt ihre Handflächen beruhigend hoch.
„Nein, Miss Fullerton- Jones. Bitte, ich will ihnen helfen. Ich bin
gekommen um sie hier heraus zu holen.“
Jane schüttelte ihren Kopf. „Das glaube ich nicht. Wo zum Teufel bin ich
hier eigentlich?“
Keira kam näher und sagte: „Es hat ein Missverständnis gegeben. Bitte, ich
werde ihnen alles erklären. Aber zuerst müssen wir von hier weg gehen.“
„Wer sind sie?“
„Das ist nicht wichtig. Wir müssen jetzt gehen!“
Jane schüttelte ihren Kopf. „Nein. Wer sind sie?“
„Mein Name ist Keira Watson. Ich bin eine Verwaltungsangestellte, aber
jetzt bin ich hier, um ihnen zu helfen. Bitte.“
Lag es an dem ehrlichen Gesichtsausdruck der jungen Frau, oder an dem
sauberen englischen Akzent? Jane fühlte jedenfalls eine gewisse Erleichterung
und fragte: „Und wie soll es jetzt weiter gehen?“
„Sie sollten eigentlich gar nicht hier sein. Bitte, ich erkläre es ihnen
später.“ Die junge Frau streckte eine Hand aus, welche nach kurzem Zögern
von Jane ergriffen wurde.
„Aber was ist mit ihr?“ Jane zeigte auf die sich windende Latexmumie.
„Bitte, das erkläre ich ihnen später.“
Jane zögerte. Ihre Augen wanderten von Keira zum mumifizierten Mädchen und
wieder zurück. Dann akzeptierte Jane den Zug an ihrer Hand und folgte der
jungen Frau zum Korridor.
Die Tür zur Eingangshalle ging nicht auf. Keira zog ihre Ident- Karte
durch das Lesegerät. Die Tür blieb verschlossen.
Sie versuchte es erneut, zog die Karte langsamer durch das Lesegerät, aber
es tat sich nichts.
„Sie hat die Tür abgeschlossen“, sagte die junge Frau mehr zu sich selber.
„Wer?“
Keira drehte sich herum, und Jane konnte die Angst in Keiras Augen sehen,
als sie antwortete: „Selina.“
„Können sie mir sagen was hier...“ Jane verstummte, denn die Tür öffnete
sich wie von Geisterhand. Die beiden Frauen fühlten eine gewisse Erleichterung,
als sie die kühle Luft der großen Eingangshalle spürten. Doch die Freude
währte nur kurz, denn es erschienen vier elegante Frauen. Sie trugen
allesamt glänzende Latexkleidung und lächelten die beiden an.
Zwei Frauen trugen schicke Business- Kostüme, bestehend aus Kostümjacke
und geradem Rock. Die anderen beiden Frauen trugen zu Janes Überraschung
glänzende modische Hausmädchen- Uniformen.
Jane öffnete den Mund, denn sie fühlte wie Keiras Hand fester zudrückte.
„Miss Fullerton- Jones!“ Selina kam seelenruhig näher und reichte Jane
die Hand. „Selina Holden, Leiterin dieser Einrichtung. Ich muss mich für
diese Unannehmlichkeiten zutiefst entschuldigen.“
„Selina, wo ist Veronique?“, fauchte Keira.
„Natürlich in ihrem Büro. Bitte, Miss Fullerton- Jones, ich muss mich für
Miss Watsons Verhalten entschuldigen. Sie ist einer unserer neuesten
Angestellten und mit der Spiele- Abteilung noch nicht vertraut.“
„Mir ist ihre eigenartige Welt egal, Miss Holden. Ich fordere eine
Erklärung“, sagte Jane.
„Und sie haben gutes Recht dazu, Miss Fullerton- Jones. Doch zuerst möchte
ich ihnen unsere Gastlichkeit anbieten.“
Keira bemerkte das Selina ihr bestes falsches Lächeln aufgelegt hatte,
als die eiskalte Frau den Hausmädchen ein Handzeichen gab.
„Finger weg...“
Jane drehte sich um, da Keiras Stimme verstummt war.
Die junge Frau hing in den Armen einer fünften Frau, welche sich
anscheinend von hinten herangeschlichen hatte. Jane hatte die Frau nicht
bemerkt. Sie hatte aber auch nicht die kleine Spritze gesehen, die in
Keiras Gesäß steckte.
„Oh weh“, sagte Selina und schaute an Jane vorbei. „Das arme Ding. Die
Spielräume sind oftmals viel zu warm. Juliet, kümmerst du dich bitte um sie?“
Jane sah, wie die junge Frau fortgetragen wurde und drehte sich wieder zu den anderen um. Da spürte sie auch schon die beiden Hausmädchen, welche direkt neben ihr standen.
Als sie ihre langen Beine kreuzte, fühlte Jane das enge
Latex, dass sich ausdehnte und eng an ihren Oberschenkeln anlag. Sie
versuchte nicht auf den glatten glänzenden Rock herabzusehen, den sie sehr
zu ihrem Missfallen trug. Sie wusste wie es aussah, wie es glänzte
und wie es sich sanft bewegt. Sie hatte mit Widerwillen in den Spiegel ihres
Gästezimmers gestarrt, als die Hausmädchen ihr halfen jenen engen
Bleistiftrock und eine schlichte aber schöne weiße Latexbluse über den
Körper zu zerren. Die Sachen waren so eng, dass man weiterhin alle Kurven
ihres Körpers bewundern konnte. Danach hatten die Hausmädchen darauf
bestanden jenes Outfit in einem Nebel aus Latex- Glanzmittel einzuhüllen und
anschließend sanft auf Hochglanz zu polieren.
Der Anblick und das Gefühl jener Aktion erinnerte sie zuerst an das
bizarre Magazin und dann an das Grauen ihrer Entführung. Allein der Gedanke
dieses Material zu tragen, das ihr so viele Alpträume eingebracht hatte,
ließ ihre Abneigung, aber auch das Verlangen nach einer Erklärung größer
werden.
„Miss Fullerton- Jones.“
Jane stand auf, als sie Selina Holdens Stimme vernahm und strich automatisch
den glänzenden Latexrock mit den Händen glatt.
„Miss Holden“, erwiderte Jane.
„Es tut mir so leid dass wir für sie keine andere
Kleidung haben, Miss Fullerton- Jones. Unserer Einrichtung widmete sich
ausschließlich diesem Fetisch- Stil.“ Selina lächelte und reichte Jane ihre
Hand. „Ich freue mich, dass meine Hausmädchen etwas Konservatives für sie
gefunden haben. Ich hoffe dass es ihnen gefällt. Ich muss schon sagen, dass
Latex ihre Figur sehr gut betont.“
„Es ist wirklich schrecklich“, antwortete Jane abweisend und vermied es die
angebotene Hand zu ergreifen. „Aber immer noch besser als nackt zu sein“,
fügte sie hinzu.
Selina legte eine kurze Pause ein und zog ihre exquisit geformten Augenbrauen
zusammen. „Wirklich? Nun denn. Bitte, setzen sie sich doch.“
Als Jane sich hinsetzte, nahm sie wieder die Geräusche und die,
zugegebenerweise erregenden, Sinneswahrnehmungen der Latexkleidung wahr.
„Möchten sie etwas trinken?“, fragte Selina und goss Wein in zwei Gläsern ein.
„Ich bitte um eine Erklärung“, antwortete Jane.
Selina lächelte. „Natürlich, Miss Fullerton- Jones. Darf ich sie mit Jane
anreden?“
„Miss Fullerton- Jones ist mir lieber.“
„Okay! Miss Fullerton- Jones, dies ist eine Gesellschaft, welche die größte
und komplexeste Online- Fetisch- Fantasy- Gefühlswelt überall in der Welt
möglich macht. Mit großem Bedauern muss ich feststellen, dass sie einer
Verwechselung zum Opfer gefallen sind.“
„Ist es das wirklich?“
„Ja... Miss Fullerton- Jones. Wir sind ein legitimes
registriertes Unternehmen. Ich biete ihnen mein tiefstes Mitgefühl an, muss
aber betonen dass sie... Ich möchte eigentlich nicht dieses Wort benutzen,
aber... Sie haben das Magazin unserer Kundin gestohlen.“
Jane setzte sich automatisch gerade hin. Dabei gaben die lockeren Ärmel
der Latexbluse einen seufzenden Laut von sich. „Das Magazin?“
„Genau das. Unsere Kundin, Miss Emma Knightley, war zutiefst erschüttert,
da ihr Wunschtraum nicht in Erfüllung gegangen ist.“
„Sie haben mich also hier her bringen lassen, um mich für ihren perversen
Fehler zu bestrafen!“
Selina lachte. „Nein, nein, Miss Fullerton- Jones. Ich
habe sie nicht deswegen hier her bringen lassen. Aber nein. Ich habe sie
hier her bringen lassen, um meinen Partnern zu zeigen wie gut sie in Latex
aussehen. Und ich muss sagen, sie sehen darin wirklich phantastisch aus.“
Jane lief es eiskalt dem Rücken herunter. „Was wollen sie damit andeuten?“
„Meine Partner haben den anderen Erwerb, Miss Watson
ganz in Latex, gesehen, und sind sehr glücklich. Das verwundert mich nicht.
Meinen sie nicht auch, dass sie in Latex sehr schön und begehrenswert
aussieht? Ich weiß, sie ist ein bisschen steif, eben ganz Britisch, aber bei
Gott, sie sieht in Latex ganz heiß aus.“ Selina neigte sich nach vorne. Ihre
Lippen glänzten nur so. „Und dann dieser Arsch... Ich könnte ihn den ganzen
Tag anstarren... Sie würden bestimmt ihre Zunge darüber gleiten lassen,
nicht wahr?“
„Miss Hol...“, stammelte Jane. Ihre Stimme wurde jedoch plötzlich ganz
leise. „Miss Holden, ich verlange zu wissen, was...“ Sie schüttelte ihren
Kopf, da sie plötzlich nicht mehr klar denken und sehen konnte.
Selina lehnte sich zurück und betrachtete ihren verzweifelten Gast.
„Ich verlange... zu... zu...“
„Es ist besser, wenn ich es dir jetzt sage, bevor du einschläfst. Du, meine
liebe Jane, und Miss Watson sind Teilnehmer des ersten realen Fetischspiels,
das ihr dank meiner Partner in einer absoluten Fetisch- Umgebung erleben
dürft. Davon haben meine Kunden bisher nur träumen können.“
„Nein!“ Jane stand auf, aber ihre Beine knickten sofort ein und so sank
sie auf den Stuhl zurück. „N... nein, das können sie... nicht...“
„Ich befürchte dass ich es kann. Oh, ja. Ach, und übrigens, du hättest
den Wein ruhig trinken können. Das Beruhigungsmittel, das jetzt langsam
bei dir wirkt, war in dem Lipp-Gloss, das mein Hausmädchen auf deinen
schönen Lippen aufgetragen hat.“
Selina stand auf und ging mit selbstsicheren Schritten auf die halb
benommene Frau zu. „Da das nun eine Weile her ist, kann ich jetzt das
Risiko eingehen.“ Mit jenen Worten neigte sich Selina nach unten
und küsste die schönen Lippen der Frau.
Diese zärtliche Liebkosung war das letzte, was Jane spürte, bevor sie in Dunkelheit versank.
Es war eine leise undeutliche Frauenstimme, die Jane aus dem erzwungenen
Schlaf heraus riss. Jane brauchte aber einen Moment, bis sie begriff wo sie
war, was wiederum Angst und Panik verbreitete. Der Rücken lag an der kalten
gekachelten Wand an. Die Handgelenke waren hoch oben, über ihrem Kopf gefesselt.
Jane war total nackt. Sie trug allerdings immer noch die abgeschlossenen High-
Heels. Aber da war noch etwas: Ihr Körper glänzte vor Schweiß, sodass es nur
so tropfte.
Der Raum, in dem sie gefangen gehalten wurde, war vom Fußboden bis zur Decke
gekachelt. Jane sah überall nur dieses gleichmäßige Muster aus weißen Fliesen,
welches lediglich von Heizungsrohren unterbrochen wurde. Bei genauerer
Betrachtung entdeckte Jane diverse Edelstahlgeräte, Lampen, Deckenschienen
und andere Dinge.
Aber in der Mitte des Raums dominierte ein Gerät aus zwei Edelstahlrahmen,
einem Bedienpult und Unmengen von Schläuchen und Kabeln. Jane konnte sich
jedoch keinen Reim daraus machen.
Jane zerrte an ihrer Fesselung und rief ganz laut nach Hilfe. Aber wie
erwartet war als einzige Antwort nur das Rasseln ihrer Handgelenksketten zu
hören.
Jane legte eine Pause ein und lauschte. Als sie gerade wieder laut rufen wollte,
vernahm sie jene dumpfe Stimme, von der sie geweckt wurde. Jane versteifte
sich. Die Stimme war ganz leise, verworren und klang sehr ängstlich: „Aufhören,
bitte, nein.“
Jane kämpfte gegen die Nachwehen des Beruhigungsmittels an und überlegte. Sie
dachte fieberhaft nach wie die junge Frau hieß.
Und als Jane die Stimme erneut vernahm, rief Jane: „K... Keira? Wo bist du?
Keira, ich bin’s, Miss Fullerton- Jones... Jane... Bist du das? Keira!!!“
Da wurde Keira Watson, halbnackt und nur mit einem eng
anliegenden Latexslip bekleidet, in den Raum hinein geführt. In dem hellen
Licht glänzten ihre Brüste nur so vor Schweiß. Keira wurde von zwei großen
Frauen flankiert, welche rote Latexkleider trugen. Obwohl die Kleider hohe
Kragen, lange Ärmel und goldene Ringe hatten, um den Eindruck einer Uniform
zu erwecken, waren die Röcke so kurz, dass sie kaum deren perfekte geformte
Gesäßteile bedeckten. Der gleiche Goldbesatz wurde als Naht auf den glatten
Latexstrümpfen und den Schuhen fortgeführt. Die High- Heels waren
erstaunlich hoch und besaßen Absätze wie Dolche. Die beiden Frauen bewegten
sich auf jenen Mörderschuhen mit einer solchen Grazie, als wären sie damit
geboren worden. Obwohl sie nicht Zwillinge waren, trugen beide Frauen
identische Pferdeschwänze und ein ebenso einheitliches Make-up. Die
glänzenden Lippen als auch die langen Fingernägel trugen das gleiche
leuchtende Rot wie die Latexkleider.
Keira wurde halb getragen, halb gezogen. Dann wollten die beiden Frauen
Keiras Handgelenke in zwei Manschetten legen, die wie von Geisterhand von
einer Deckenschiene herunter glitten. Als Keira das sah, begann die junge Frau
zu kämpfen. Sie versuchte mit aller Kraft die beiden Frauen weg zu stoßen.
Aber sie war wohl noch zu sehr betäubt, denn mehr als ein Quietschen der
Latexkleider kam nicht dabei heraus.
Die beiden Frauen fesselten in aller Ruhe Keiras Handgelenke und zogen sie
anschließend so weit nach oben, dass Keira nur noch mit den Zehenspitzen den
Fußboden berührte.
„Was habt ihr mit ihr getan?“, fauchte Jane und zerrte erneut an den Ketten.
„Lasst sie sofort los!“ Janes Worte verhallten ungehört. Es gab nicht die
geringste Reaktion.
Und als wäre Jane gar nicht anwesend, hielt eine der
beiden Frauen die nur noch schwach kämpfende Keira fest, während die andere
ihre langen eleganten Finger unter dem Taillenbund des eng anliegenden
Latexslips führte. Die Frau dehnte das glänzende Material und zog ganz sanft
den Slip nach unten. Sie zog den Slip über Keiras High- Heels, und
offenbarte somit Keiras nackten glänzenden Unterleib, da sich unter dem
Latexslip viel Schweiß angesammelt hatte.
Für einen langen Moment tat sich nichts. Die beiden
Frauen schienen den jungen und schönen Körper der Gefangenen zu bewundern.
Dann, fast zärtlich, ließ die Frau, welche Keira den Slip ausgezogen hatte,
einen Finger durch die sich ausbreitende Feuchtigkeit gleiten, die langsam,
wie sahnige Tränen, über Keiras Oberschenkel herunter liefen. Und als der
Finger reichlich benetzt war, führte die Frau ihren Finger langsam zu den
eigenen Lippen, wo sie mit der Zunge den Nektar ableckte.
Der Gesichtsausdruck sagte einfach alles. Es bedurfte keiner Worte um ihrer
Begleiterin zu sagen dass auch sie davon kosten sollte.
Jane musste hilflos zuschauen wie die beiden Frauen
scheinbar berauscht waren von dem Geruch und dem Geschmack der jungen
Gefangenen. Das Paar drehte Keira immer wieder herum damit sie wie in Rausch
geratene Vampire an dem Schweißgebadeten Körper lecken konnten.
Keira kämpfte trotz der sinnlichen Reizungen gegen die
beiden Frauen mit aller Kraft an, doch ihre Kraft reichte bei weitem nicht.
Die beiden Frauen zogen ohne große Mühe Keiras Beine auseinander und ließen
deren Finger über die schlüpfrigen Innenseiten der Oberschenkel gleiten. Die
ganz glatt gewordenen Latexfinger der beiden Frauen kamen Keiras
Schrittbereich immer näher, als suchten sie bei der zitternden jungen Frau
ein geheimes Versteck.
Und dann erstarrte Keira, da sie fühlte wie einer der eifrigen Finger auf
ihrem Steißbein drückte. Der Finger glitt vorsichtig weiter und schien Keiras
zusammen gepressten After zu prüfen. Keira stöhnte, riss schockiert die
Augen auf und starrte direkt in Janes Gesicht, welche ebenfalls entsetzt
rüber schaute.
Keira versuchte ihr Gesäß zur Seite zu drehen, um dem unwillkommenen Angreifer
zu entgehen, aber der ließ sich nicht abschütteln. Und es dauerte nicht mehr
lange, bis Keira den Druck des Fingers spürte.
„Nein! Nein! NEIN!“, rief Jane und rasselte mit den Ketten, welche sie an der
Wand festhielten. Dann drohte sie: „Wehe ihr wagt es! Lasst sie in Ruhe!
Zieht... eure... Finger...“
Keira schaute Jane entsetzt an, sodass diese verstummte.
Die Latex- Frau mit dem Pferdeschwanz hielt kurz inne. Doch dann schloss sie
ihre kunstvoll geschminkten Augen zu schmalen Schlitzen, neigte ihren Kopf
etwas zur Seite, und ihre ihre glänzenden roten Lippen verzogen sich zu einem
Lächeln. Doch dieses Lächeln war nicht das eines netten Gruß oder das der
Freundlichkeit, sondern ein derart böses Lächeln, was wiederum Janes Worte
auf der Zunge gefrieren ließ.
Die beiden Latex- Frauen schauten sich an, lächelten, und dann drangen die
Finger der beiden Frauen in Keiras Öffnungen ein!
„Oh Gott“, keuchte Keira. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und ihr Körper
erzitterte. „Lieber... Gott!“
„Ha... Halt! Stopp!“, stammelte Jane, doch ihr versagte die Stimme.
Währenddessen drehten und schoben die beiden Latex- Frauen ihre Finger und
schließlich die Hände langsam in den Körper der jungen Frau hinein.
„Oh... Gott“, keuchte Keira während die Hände immer tiefer eindrangen. „Haltet...
ein! Ich... keine Luft... Ich... noch nie...“
Aber die grausamen schönen Peiniger gaben nicht nach und erforschten mit deren
Fingern die intimen Zonen ihres Opfers.
Plötzlich sah Jane, wie Keiras Augenlider flatterten und schließlich der Kopf
zur Seite kippte, während sie mit den blitzenden weißen Zähnen sanft auf der
Unterlippe knabberte.
Kurz darauf schien Keiras Körper zu erstarren, denn die Frauen drehten langsam
deren Hände und ließen dadurch die Emotionen in Keiras aufgewühlter Seele zum
Kochen bringen. Keira sog die Luft durch ihre zusammengedrückten Zähne ein,
bevor sich ihre Lippen zu einem Schmollmund formten und einen lang anhaltenden
und lauten Seufzer der sinnlichen Freude von sich gaben.
Jane schloss ihre Augen, um die Bilder der Vergewaltigung aus ihrem Gehirn
zu löschen. Aber die Stimme, welche kurz darauf die Luft zerschnitt, ließ Jane
sofort die Augen wieder aufreißen.
Die Stimme gehörte einer dritten Frau, älter als die
anderen, aber nicht weniger phantastisch aussehend. Ihr rotes Haar war wie
das der anderen zu einem ordentlichen glänzenden Pferdeschwanz zurück
gekämmt. Die Frau hatte ein schönes und makelloses Gesicht, mit dunklen
Augen und glänzenden Kirschroten Lippen. Sie trug ein glattes schwarzes
Kleid, das sich bei jeder Bewegung wie eine glänzende Flüssigkeit bewegte.
Auch dieses Kleid besaß wie die Kleider der anderen beiden Frauen goldene
Ringe sowohl an den Manschetten als auch am Kragen. Jenes knielange Kleid
lag jedoch im Gegensatz zu den Kleidern der anderen beiden Frauen überall
hauteng an.
Obwohl Jena als Stewardess mehrere Sprachen beherrschte
und zusätzlich unzählige weitere Sprachen in ihrem Leben gehört hatte,
ergaben für sie die Worte jener dritten Frau, die an den anderen beiden
Frauen gerichtet waren, keinen Sinn. Aber was immer sie auch gesagt hatte,
die anderen beiden Frauen gehorchten sofort und hörten auf Keira zu
beglücken.
Dann schauten sie Jane mit einem herausfordernden Blick an, drehten Keira so
herum, damit Jane den knackigen Hintern sehen konnte, und zogen mit einer
aufreizenden Grausamkeit ganz langsam deren langen Finger aus Keiras
Intimöffnungen heraus.
Die beiden Latex- Frauen entfernten sich von Keira, welche ihren Kopf nach unten hängen ließ. Dann wurde Keira so weit nach unten herunter gelassen, dass sie auf den Knien zu ruhen kam. Die Frau in dem schwarzen Kleid gab den anderen beiden Frauen scheinbar ein paar Anweisungen. Danach verschwanden sie aus Janes Blickfeld.
Jane schaute mit Tränen- erfüllten Augen auf das gerötete Gesicht der
jungen Frau. Keira sah so hilflos aus. Der Körper glänzte nur so vor Schweiß.
„Keira!!“ Jane rief nicht all zu laut, damit die anderen Frauen sie nicht
hören sollten. Dann flüsterte sie: „Keira, Kleines, wach auf.“
Es gab jedoch keine Antwort. Die junge Frau hing kraftlos an ihrer
Fesselung. Die Beine waren zu schwach, um den schlanken Körper aufrecht zu
halten.
Jane schaute sich in dem Raum um. Dann lauschte sie, aber die Anderen
schienen fortgegangen zu sein.
„Keira! Wir müssen fliehen!“
„Ich fühle mich so komisch“, murmelte Keira. Ihre Stimme klang verschlafen.
„Keira! Keira, wach auf!“
„Wo... wo sind wir?“
„Keira, wach auf. Ich bin’s, Miss Full... Jane.“
„Miss Fullerton- Jo... Jones?“ Der Kopf der jungen Frau hob sich ganz langsam.
Das Gesicht war gerötet und ebenfalls verschwitzt. Sie schaute Jane mit einem
verschlafenen Blick an und fragte: „Jane? Wo sind wir?“
„Oh Keira! Bist du okay?“
„Ich bin verwirrt... weiß nicht, bin ganz müde.“
Für einen kurzen Moment fühlte Jane so etwas wie eine
Erleichterung, da ihre neue Freundin sich nicht an das soeben Geschehene
erinnern konnte. Doch die Freude währte nur kurz, denn die Ketten, an
denen sie hingen, wurden nach oben gezogen, sodass die beiden Frauen nur
noch auf den Zehenspitzen standen. Und dann wurden sie von dem Ketten zur
Mitte des Raums gezogen, bis sie ungefähr 3 Meter vor der großen Maschine
zum Stehen kamen.
„Wer zum Teufel sind sie?!“, rief Jane.
Ihre Worte schienen den wieder zurück gekehrten rothaarigen Frauen nicht zu
interessieren, denn sie gingen schweigend auf die Maschine zu und betätigten
diverse Schalter und Knöpfe.
„Was wollen sie? Sie können uns hier nicht gefangen halten. Wir sind britische
Staatsbürger und...“ Janes Stimme erstarb, da die beiden rot gekleideten
Personen sich umdrehten und Jane anschauten.
Dann gingen sie laut klackernd und mit ihren bei jeder Bewegung leise
raschelnden roten Latexuniformen auf Keira zu.
„Fasst sie nicht an!“, fauchte Jane, kurz bevor die beiden Keira berührten.
„Finger weg!“
Die junge Frau sah zwar die anwesenden Latex- Frauen, doch die Ketten, und
somit die Arme, waren zu weit nach oben gezogen, als dass sie sich wehren
konnte. Keira konnte nur in die Augen der Latex- Frauen schauen. Und jener
Anblick ließ sie instinktiv zurückweichen, was aber nicht möglich war. Keira
versuchte mit den Füßen auszutreten, um die Frauen mit den Absätzen ihrer
High- Heels zu treffen. Dabei keuchte sie: „Was... Weg... Nein!“
Eine Frau des emotionslosen Paars hielt sie fest, während die andere mit
flinken Fingern Keiras Handgelenksmanschetten öffnete und sie somit von den
Ketten befreite.
„Keira!“, rief Jane, die ebenfalls an Ketten hing und mit den Füßen austrat,
in der Hoffnung eine der Latex- Frauen zu treffen. „Keira! Du musst kämpfen!“
Janes Worte wurden zwar von Keira erhört, aber die junge Frau konnte nichts
dagegen tun, als sie halb getragen, halb gezogen, zu der Maschine geführt
wurde.
Als sie direkt vor der Maschine waren, wurde Keira ohne
Mühe auf ein kleines Podest gestellt, sodass sie mit dem Rücken vor einem
rechteckigen Rahmen stand. Über jenem Rahmen, der fast wie eine Tür der
Maschine aussah, war eine Membran aus durchsichtigem PVC gespannt, die
reichlich mit einem intensiv riechenden Gel benetzt war.
Jane zerrte verzweifelt an ihrer Fesselung, während sie
hilflos zusehen musste, wie die Frauen Keira in die richtige Position
bewegten. Die Arme wurden von ihrem Körper fortgezogen, die Beine gespreizt,
der Kopf hochgehalten. Und als die beiden Latex- Frauen Keira richtig
positioniert hatten, trat die dritte Frau an das Bedienfeld heran und
betätigte ein paar Schalter.
Mit einem Zischen näherte sich die Membran für Keira fast unbemerkbar ihren
nackten Rücken, bis sie diesen berührte.
Aber selbst in ihrem halbwachen Zustand wusste Keira
instinktiv was geschehen war und stieß einen lauten Schrei aus, als sie
fühlte wie der PVC- Film an ihrer Haut festklebte. Sie rief: „Nein, nein!
Was macht ihr da mit mir?“
Die beiden Frauen, immer noch schweigsam, sorgten dafür
dass der Körper der jungen Frau überall mit der PVC- Folie in Kontakt kam.
Dann nickten sie der anderen Frau zu und traten zurück. Gleichzeitig senkte
sich das kleine Podest nach unten und Keira blieb wie eine Fliege an der
dünnen Folie hängen.
Doch die junge erstaunte Frau hatte keine Zeit über
ihre neue und seltsame Zwangslage nachzudenken, denn es wurde ein zweiter
Metallrahmen nach vorne geschwenkt, auf dem ebenfalls eine durchsichtige
PVC- Folie gespannt war, und nur wenige Zentimeter vor Keira in Position
ging. Die Folie befand sich sogar so nah an Keiras Vorderseite, dass die
geringste Bewegung zu einem Kontakt geführt hätte.
Keira wagte sich nicht zu bewegen.
„J... Jane?“, flüsterte sie und ihre braunen Augen suchten nach ihrer älteren
Begleiterin. „Jane?“
Aber Jane konnte Keira nicht beruhigen, denn schon bewegten sich die beiden
Rahmen mit den darauf gespannten Folien aufeinander zu, was von einem
Schrei des Entsetzens begleitet wurde.
„Nein, nein“, weinte Keira, als ihre burschikosen Brüste mit der Folie in
Kontakt kamen. „Wartet! Das dürft ihr nicht tun!“
Doch ihr Einwand wurde eiskalt ignoriert und die beiden Folien kamen sich
immer näher. Die glatte Folie berührte die Brüste und erstickte danach
Keiras verzweifelte Worte.
„Neiiiinnn!“, schrie Jane, als sie das sah. „Ihr werdet sie ersticken!
Halt!“
Und tatsächlich stoppte die Maschine. Jane wusste aber nur zu genau dass
die Maschine nicht aufgrund ihres Einwands angehalten wurde.
Eine lähmende, bedrohliche Stille hing über dem Raum, eine bedrohliche Stille, die nur von dem Quietschen der gegen die Folie ankämpfenden Keira unterbrochen wurde. Sie wandte sich verzweifelt in ihrem Plastik- Gefängnis. Ein Gefängnis, in dem es heiß und feucht wurde, da die junge Frau sich heftig bewegte und gleichzeitig viel Sauerstoff verbrauchte.
Da trat eine der beiden in Rot gekleideten Frauen vor. Ihre Stahlabsätze
klackerten laut und bedrohlich auf dem kalten Fußboden, während sie langsam
einmal um die Maschine herumging. Dann blieb sie stehen.
„Reaint pa reant. Hontra seia.“ Ihre Stimme war kühl und ruhig, ihre Worte
ergaben für Jane keinen Sinn, aber die anderen beiden Frauen nickten.
„Yet mentry trantraform“, sagte die andere Frau an dem Bedienpult und drückte
auf eine Taste. „Thret, som.“ Wieder gab es als Bestätigung ein Kopfnicken
und es wurde ein weiterer Schalter betätigt.
„Lamination trantaform.“
Plötzlich blieb Jane das Herz stehen und Keira gefror das Blut in den Adern. Mochten all jene Worte keinen Sinn ergeben, so war ein einzelnes Wort in all seiner grauenhaften Bedeutung für Beide sofort zu verstehen: LAMINATION.
„Nein!“, rief Jane und zerrte an ihrer Fesselung. „Nein! Das dürft ihr
nicht!“
Aber die glänzenden Frauen gingen ihren Tätigkeiten
nach und schenkten Jane keinerlei Gehör. Deren Aufmerksamkeit war vielmehr
auf den beiden Membrangestellen gerichtet, welche sich unter leisem Zischen
wie Flügel um das hilflose und heftig zappelnde Mädchen falteten.
Dann stoppten die Bewegungen, aber nur für einen kurzen
Moment, in dem Jane Luft holen konnte und Keira ein Stoßgebet von sich gab.
Und dann schlossen sich ganz langsam die Membranen um Keira.
Die junge Frau stieß einen erstickten Schrei aus, der in dem Raum widerhallte
und Janes Herz zu brechen drohte. Dann, als die Folien gleichzeitig gegen
Keriras Brüste und Gesäß drückten, schlossen sich die Rahmen und erhöhten
den Druck der Folie noch mehr.
Der Druck wurde aber nicht wie befürchtet unerträglich stark, sondern blieb überall sehr gleichmäßig. Es geschah allerdings, dass die Folien jeden noch so kleinen Fleck des jungen Körpers einschlossen und ganz langsam die Körperkontur des perfekten Körpers annahmen. Keiras Brüste, Gesäß, Schenkel, Magen, und schließlich auch der Hals wurden eingeschlossen. Die junge Frau spürte wie die Folie ihr Gesicht bedeckt, wie der Druck auf den Wangen immer stärker wurde, die Lippen bedeckte, sogar die Augenlider verschlang, bevor der Kopf komplett in der Folie eingeschlossen war.
Für einen Moment stoppten die Bewegungen der Maschine, bevor die
Einschließung des Opfers mit einem fast angenehm klingenden Seufzer vollendet
wurde.
Jane stieß einen entsetzten Schrei aus, als sie sah wie ihre arme Freundin
nach Luft rang und wie sie drohte ohnmächtig zu werden.
Doch die grausame Tätigkeit der Maschine war noch nicht
beendet. Die drei Frauen umkreisten die nun ganz still gewordene Keira und
drückten hier und dort letzte lockere Stellen der Folie gegen den darin
gefangenen Körper.
Dann fingen die Rahmen an zu glühen und die lähmende Stille des Raums wurde
von Keiras Stöhnen gestört.
Jane hob ihren Kopf. Keira lebte noch!!!
Die Hitze innerhalb der Maschine war nicht so heiß wie die Hitze einer
Flamme, denn die Folie verbrannte nicht, und die Haut der jungen Frau wurde
nicht versengt. Die Hitze reichte aber aus, um die Kunststofffolie zu
verändern.
Keira hörte das Blut in ihren Ohren rauschte und dass
ihr Herz laut hämmerte. Sie spürte aber auch, wie die Kunststofffolie
plötzlich wie dicker warmer Sirup über ihrem Körper floss. Es floss über
ihrem Gesicht, in ihre Ohren und in die Nase hinein, sowie über ihre Zähne.
Es floss zwischen ihren Fingern und Zehen und drang bis in die letzte Falte
zwischen ihrem Gesäß ein. Es sickerte und tröpfelte in jedes Grübchen ihres
Bauchnabels und glitt zwischen ihre gespreizten Schenkel, erreichte ihr
Geschlecht und hüllte es in eine glatte neue Haut ein. Der ganze Körper
wurde mit der PVC- Folie nahtlos verschmolzen.
Schließlich verteilten sich die drei Frau ringsherum an
der Maschine und überprüften jedes Detail. Erst als alle zufrieden nickten,
trat eine von ihnen an das Bedienpult heran und drückte auf einen Knopf,
worauf Bewegung in die Maschine und vor allen Dingen in die Edelstahlrahmen
kamen. Das kleine Podest kam wieder nach oben, bevor die Rahmengestelle
zuerst nur wenige Millimeter, dann ein paar Zentimeter, von der in Folie
eingeschweißten Frau weg schwenkten.
Dabei entstand jenes nervtötende Geräusch, was man von einem aufgepumpten
Luftballon kennt, wenn man mit den Fingern darüber reibt und laute
quietschende Geräusche erzeugt.
Und dann schwangen die Edelstahlrahmen in deren ursprünglichen Ausgangsposition
zurück.
Es war wieder ganz still in dem Raum. Nur in Keiras
Kopf, da herrschte großer Aufruhr. Sie nahm Licht wahr, welches durch die
geschlossenen Augenlider bis in ihr Gehirn hinein zu scheinen schien.
Innerhalb des Kunststoffgefängnisses war es jedoch alles andere als ruhig.
Das Blut rauschte in den Ohren, das Herz hämmerte und raste wie verrückt,
und die Panikattacken raubten ihr den Verstand. Sie konnte nicht mehr atmen,
denn sie konnte nicht einmal mehr die verbrauchte Luft aus ihren Lungen
heraus drücken. Keira hätte wahre Sturzbäche geweint, wenn da überhaupt
Platz für Tränen vorhanden wäre.
Doch dann schien das Licht in ihrem Kopf zu verblassen, als sie eine Hand
auf ihrem Gesicht und zwei weitere Hände auf den Wangen fühlte. Keira wollte
trotz ihres Kunststoffgefängnisses Widerstand leisten, aber der Überzug
war nun äußerst stabiler Film, der sie ziemlich unbeweglich machte.
Dann wurde etwas, klein und rund, gegen ihren Mund
gedrückt. Keira fühlte, wie die Folie so stark gedehnt wurde, dass sie in
ihren Mund eindrang und gegen die Zähne drückte. Ganz langsam drang der
Gegenstand mitsamt der Folie in Keiras Mund ein, bis die Folie endlich
einriss und der Gegenstand mit einem Ruck in den Mund hinein rutschte. Keira
nahm sofort den Geschmack von Gummi und Plastik wahr. Viel wichtiger war
jedoch die Tatsache, dass sie atmen konnte! Keira drückte laut stöhnend die
verbrauchte Luft aus ihren Lungen heraus, bevor sie einen tiefen und
wiederum lauten Atemzug nahm. Sie war so dankbar für jeden weiteren Atemzug,
die wieder Leben in ihrem Körper brachten.
Da Keiras Gedanken und Gefühle nur mit dem Ein- und
Ausatmen der ach so herrlichen Luft beschäftigt waren, nahm sie zunächst
nicht den neuen Gummieindringling wahr, der sich in ihrem Mund ausbreitete,
die Zunge nach unten drückte und die Lippen zu einem perfekten ‚O’ formte.
Kaum war der neue Knebel an Ort und Stelle, drückte eine der
Frauen einen kleinen runden Edelstahlstopfen in die Öffnung des Gummiknebels
hinein, wodurch der Knebel im Innern des Munds noch größer wurde. Dann nahm
die Frau einen kleinen Schlüssel, steckte ihn in den Stahl- Stopfen und
drehte den Schlüssel herum. Somit war der Knebel gesichert und konnte nicht
mehr aus Keiras Mund heraus genommen werden. Eine winzige Öffnung erlaubte
jedoch der jungen Frau weiterhin zu atmen.
Die Latex- Frau ließ einen Finger über die winzige Atemöffnung gleiten, bevor
sie zurück trat.
Jane konnte durch den Tränenschleier sehen wie die
Frauen die nun perfekt verpackte junge Frau von der Maschine herunter hoben.
Keiras Körper glänzte wie frisch lackiert. Sie war perfekt in der Folie
eingeschweißt und konnte sich so gut wie nicht bewegen. Die Lampen
spiegelten sich nur so auf der neuen tadellosen Oberfläche, sodass Jane
sogar zusammen zuckte, als sie die bizarre Figur sah. Der Körper ihrer neuen
Freundin sah aus, als wäre er mit Glas überzogen worden, so eng, so perfekt
eng lang die Kunststofffolie an Keiras Körper an.
Es gab allerdings eine Stelle, an der die Folie anscheinend weiterhin dehnbar
geblieben war. Jane stöhnte unbewusst, als sie sah wie Keira die Augen öffnete
und die braunen Augen verzweifelt zu Jane hinüber schauten. Jener Blick
drückte einen stummen Schrei der Verzweiflung aus.
Jane wusste nicht was sie sagen oder denken sollte. Die Tränen liefen ihr
nur so über die Wangen und tropften auf die Brüste, als sie schluchzend
fragte: „Warum? Was wollt ihr von uns?“
Jane bekam keine Antwort und musste zusehen wie das
bewegungslose Mädchen auf ein anderes Podest gestellt wurde und eine Art
Greifarm an dem stählernen Mundstück von Keiras Knebel einrastete. Die
Frauen traten zurück und plötzlich wurden die Schläuche, welche Jane anfangs
gesehen, aber nichts damit anzufangen wusste, ‚lebendig’ und umkreisten das
hilflose Mädchen.
Plötzlich schoss eine gelbliche zähe Flüssigkeit aus Düsen, die an den
beweglichen Schläuchen angebracht waren und überzogen die Kunststofffolie mit
einer weiteren Schicht.
Nachdem das geschehen war, gingen die Schläuche wieder in deren Ausgangspositionen zurück und Jane sah wie die aufgetragene Honig- farbige Flüssigkeit langsam trocknete, wobei Keira verzweifelte, aber kaum zu erkennende Bewegungen machte. Scheinbar zog sich der neue Überzug beim trocknen zusammen und erhöhte den Druck auf das gefangene Mädchen.
Jane starrte ungläubig auf ihre neue Freundin, als sie eine Hand fühlte, die ihre Handgelenksmanschetten öffnete. Jane erschrak, denn sie wusste dass nun sie an der Reihe war!
Jane versuchte voller Verzweiflung und mit aller Kraft sich zu wehren,
aber sie kam nicht gegen die kräftige Übermacht an. Man zog Jane zu der
Maschine hinüber und stellte sie auf das Podest. Da sie kräftiger als Keira
war, spürte sie plötzlich einen Stich und sah eine Spritze. Und kurz darauf
fühlte sich Jane vollkommen kraftlos.
Jane konnte nur noch teilnahmslos zuschauen und fühlen, wie man sie mit dem
Rücken gegen eine neue aufgespannte Folie drückte.
„Nein... bitte nicht“, seufzte Jane und versuchte sich erfolglos zu wehren.
Ihre Stimme war ganz leise. Jane bat um Gnade, obwohl sie wusste dass es
zwecklos war.
Jane wurde mit der gleichen unbarmherzigen Kraft, wie zuvor bei der
jüngeren Frau, für den nächsten Schritt vorbereitet. Sie konnte das leise
Knistern der Folie hören und fühlen, als es sich immer fester auf ihren
Körper anlegte.
„Bitte, nicht…”, bettelte Jane leise, als sie sah wie die beiden in rot
gekleideten Latex- Frauen näher kamen.
Die beiden Frauen setzten deren Tätigkeiten ungerührt
fort und behandelten Jane wie einen Gegenstand. Jane spürte wie die Folie
ihre Rückseite ‚liebkoste’, und sich dann wie magnetisch an ihrem nackten
Körper festsaugte. Jane hatte es zuvor bei Keira gesehen, und wusste nur zu
genau was nun mit ihr geschah.
Die glatte Folie legte sich fast sinnlich an ihrem
Gesäß und den Oberschenkeln an. Aber Jane konnte das schöne Gefühl nicht
genießen. Sie war traurig und wartete wie eine verurteilte Frau auf ihr
trauriges Schicksal.
Jane schloss die Augen und wartete darauf dass die
vordere Folie ihren Körper berühren würde. Aber dann geschah nichts.
Stattdessen vernahm sie Worte, die sie zunächst nicht verstand. Doch dann
hörte sie jemand in einem akzentfreien Amerikanisch reden und öffnete
erstaunt die Augen.
„Der Latex- Vinyl- Überzug wird deinen Körper schützen und deine Haut mit Nährstoffen versorgen.“
Kurz darauf spürte und sah Jane wie die vor ihr befindliche Folie näher
kam und ihren Körper berührte. Als sich die beiden Folien berührten, fragte
Jane verzweifelt: „Wer sind sie?“ Die Luft wurde langsam stickig und Jane
rief: „Lasst uns frei!“
Da hörte Jane die Worte: „Ein Computer wird deine Körperfunktionen überwachen
und dich nähren... während deiner Reise.“
Jane wurde es schwindelig. Das lag nicht so sehr an der bizarren Aussage, sondern mehr an der deutlich knapper werdenden Luftversorgung. Dennoch fragte sie: „Was? Was meinen sie? Haltet ein! Wohin soll die Reise gehen?“
Plötzlich ‚seufzte’ die Maschine. Jane erstarrte, riss die Augen auf und schaute zu Keira hinüber. Sie sah deren glatten, glänzenden, streng verpackten Körper. Das war Janes Zukunft.
„Wohin?“, keuchte Jane und versuchte sich zu befreien. „Wohin geht die
Reise?“
Keine Antwort. Die Folie legte sich langsam auf dem ganzen Körper an. Und
kurz bevor Jane kaum noch Luft bekam, hörte sie ein einzelnes Wort: „MARS.“
Fortsetzung folgt...?