Nora war immer schön gewesen, unglaublich schön. Aber da war auch immer etwas gewesen, wie eine Wolke, welche die Sonne verdunkelte: Es war ihre Seele. Eine gewisse Selbstsucht, fast wie eine böse Seele, welche ihre Schönheit überschattete. Ich bemerkte es schon am ersten Tag, aber Oscar, der reiche, alte und einsame Oscar hatte es niemals gesehen, nicht einmal nachdem er sie geheiratet hatte. Er hatte es nie bemerkt, bis zu jenem Tag, als er sie mit einem jungen Mann im Gartenhaus erwischte. Sie saugte gerade an seinem Penis.
Das war vor sechs Monaten.
Jetzt musste sie sich ganz ihm widmen. Ihre Augen funkelten
nur für ihn, und ihre Schönheit, ihre zerbrechlich wirkende Schönheit strahlte
nur so. Sie war erstaunlich leidenschaftlich. Ihr Schluchzen schien im Takt
einer Funkuhr zu gehen. Ihr Seufzen ließ Herzen erweichen, ebenso ihr flehender
Blick. Aus den Saphirblauen Augen strömten die Tränen heraus und flossen über
die Wangen. Ich schaute mir alles mit einem stoischen Desinteresse an.
Sie spielte das emotionale Spiel, Seelenmanipulation, das Spiel einer
verzweifelten jungen Frau, welche angeblich nur einen winzig- kleinen Fehler
getan hatte, und die tief in ihrem Herzen rein wäre. Man müsste ihr doch einfach
nur verzeihen und eine zweite Chance geben. Dann würde sie für immer ein gutes
kleines Mädchen sein. Sie würde ihr Herz, Seele und den geilen Körper dafür
hergeben.
Es war wirklich eine gute Aufführung, eine der besten, die ich gesehen habe. Und
ich habe schon viele gesehen. Aber sie musste ja schließlich gut sein, denn es
standen Billionen auf dem Spiel!
Nora Winslet hatte, bevor sie ‚Ja’ gesagt hatte und Frau
Nora Reinfield wurde, einen Ehevertrag unterschrieben. Darin stand unter
anderem, dass im Falle eines Seitensprungs die Ehe sofort annulliert werden
würde. Das bedeutete gleichzeitig, dass sie keinen einzigen Cent von dem
Reinfield- Vermögen bekäme. Sie würde ihr monatliches Taschengeld von 25.000
verlieren. Außerdem würde sie sofort das Sorgerecht über eventuell gemeinsam
gezeugte Kinder verlieren, und hätte kein Anrecht auf das Erbe.
Mit anderen Worten: Sie säße sofort auf der Straße.
Der Ehevertrag war ‚Wasserdicht’ und zahlreiche Präzedenzfälle untermauerten
ihn. Es war der perfekte Vertrag.
Ich wusste es, denn ich hatte ihn formuliert.
Sie saß uns gegenüber. Neben ihr saß ihre Anwältin. Nora schaute ihren Ehemann mit einem dankbaren und flehenden Blick an, da er ihr jene zweite Chance gewährt hatte. Ich hatte ihn, in meiner Funktion als guter Anwalt, darauf vorbereitet. Er sollte keinen Augenkontakt zu seiner jungen Ehebrecherin aufbauen. Aber er tat es und schmolz fast dahin. Ich musste dies im Auge behalten. Denn wenn er darauf einging, würde der Plan wie ein Kartenhaus zusammenstürzen.
Ich schob den Vertrag über den Tisch und sagte: „Würden sie bitte
unterschreiben?“
„Natürlich“, murmelte sie und streckte die Hand aus.
Ihre Rechtsanwältin schoss wie ein Puma nach vorne. Das gehörte zu ihrer Rolle.
Evelyn Samson war eine der besten Scheidungsrechtsanwältin des Landes. Ich
wusste das, denn sie hatte viel von mir gelernt. Ihr Plan schien darin zu
bestehen, die Verhandlung so lange wie möglich in die Länge zu ziehen, bis Oscar
dahin schmolz und seiner Frau vergab. Was für ein Geschacher!
Evelyn las den neuen Vertrag durch. Sie wollte ihn anscheinend Punkt für Punkt
auseinanderpflücken. Ihre erste Frage lautete: „Was ist mit Keuschheits-Geräte
gemeint?“
Noras süßes und unschuldiges Schauspiel wurde unterbrochen. Sie fragte erstaunt:
„Keuschheits-Geräte?“
„Das ist nicht verhandelbar“, bluffte ich. „Oscar muss sich gewiss sein, dass
Nora treu bleiben wird.“
Evelyn schüttelte ihren Kopf. „Inakzeptabel. Das ist barbarisch und
chauvinistisch.“ Sie schob die Papiere zu mir zurück. „Wenn sie im 21.
Jahrhundert angekommen sind, rufen sie mich an.“
Ich sammelte die Papiere ein und sagte: „Einen schönen Tag noch.“
Nora geriet in Panik, da sie sah wie Oscar seinen Stuhl nach hinten schob.
„Warte eine Minute“, quiekste sie.
Evelyn war total überrascht, da nun ihre eigene Klientin drohte nachzugeben. Sie
starrte mich an. „Berichtigen sie mich, wenn ich falsch liege, Richard. Dieser
Passus ist nicht realistisch. Damit kommen sie bei keinem Richter der Welt
durch. Es geht um Noras Gesundheit.“ Sie neigte sich nach vorne und fügte hinzu:
„Weibliche Gesundheit.“
Ich hob einen großen Koffer hoch, legte ihn auf den Schreibtisch und öffnete
ihn. Es war die gleiche Art von Muster- Koffer, der oft von Handelsvertretern
benutzt wurde. Ich drehte den Koffer herum, sodass der Inhalt von allen
Beteiligten zu sehen war. Obendrauf, in einer Schaumstoffverpackung, lag ein
glänzendes goldenes Spielzeug der Chastity Permalock- Gesellschaft.
„Willkommen im 21. Jahrhundert“, sagte ich und machte eine Pause. Die Licht-
Reflektionen spiegelten sich in Noras jungem Gesicht wider. „Entworfen von
Frauen für Frauen und berücksichtigt jeglichen weiblichen sanitären Bedarf.
Leicht, diskret und bequem.“
Ich schob Nora das Prospekt zu und sagte: „Hier sind ein paar Abbildungen.“
Evelyn schnappte es sich und schob es zurück. „Das ist absurd und kommt nicht in
Frage.“
„Wenn wir uns von diesem Tisch erheben, werden wir nie mehr zurückkommen“,
drohte ich. Dann sagte ich mit etwas sanfter klingender Stimme: „Oscar hat
Verständnis dafür, dass Nora andere Ablenkungen benötigt. Er ist bereit das
monatliche Taschengeld auf 35.000 zu erhöhen.“
Evelyns Gesichtsausdruck wurde immer zorniger. „Es geht nicht um das Geld“,
knurrte sie und neigte sich drohend nach vorne. Aber Nora zog an ihrem Arm.
Die Anwältin sagte schnell: „Eine kurze Beratung.“ Dann zog sie sich mit der
jungen unschuldig drein schauenden Frau in eine Ecke des großen Büros zurück.
In all den Jahren meiner beruflichen Praxis hatte ich gelernt in den Gesichtsausdrücken und der Körpersprache zu lesen. Nora dachte wohl: Oscar wird mich jetzt in dem Ding einsperren und es später wieder öffnen. Er ist neunzig. Ich jammere herum, mache ihm schöne Augen und einen Schmollmund, und er wird nachgeben. Ich werde in weniger als einem Monat aus dem Gürtel herauskommen und alles wird so sein wie vorher.
Die beiden kehrten zum Tisch zurück und Evelyn sagte:
„50.000 und 15% des Anwesens sind für Oscar ein Klacks. Außerdem erhält mein
Büro einen Zweitschlüssel, nur für den Notfall.“
„40.000, 11%, kein Schlüssel.“
Sie schaute mich höhnisch grinsend an. „Wir reden über den Körper einer Frau!“
„45.000, oder wir gehen. Sie ist dreißig, noch jung genug um einen anderen Mann
zu finden, der sie verwöhnt. Wenn sie genug Geld zusammengespart hat, kann sie
sich eine Schönheitsoperation leisten, um sich die Augenfältchen entfernen zu
lassen.“
Noras Gesicht verzerrte sich ganz kurz vor Angst, und sie hob ihre Hand, um die
kaum sichtbaren Fältchen zu verdecken. Evelyn wusste, dass ihre Klientin schnell
nachgeben würde. Die Anwältin schaute Oscar an und sagte zu ihm: „Nora tut es
wirklich Leid für das, was sie getan hat, und sie ist von ganzem Herzen bestrebt
dies wieder gut zu machen. 50.000, und sie werden eine sehr glückliche und sehr
aufmerksame Ehefrau für, so Gott es will, ein langes Leben haben.“
Ich neigte mich nach vorne und sagte: „Der Keuschheitsgürtel wird jetzt als
Zeichen der Treue angelegt. Danach können wir den restlichen Vertrag
aushandeln.“
Evelyn lehnte sich zurück und sagte: „Einverstanden.“ Sie schaute auf den
geöffneten Koffer und fragte: „Gibt es dafür irgendwelche Anweisungen?“
„Es ist selbsterklärend.“ Ich bluffte. Ich wollte weiter kommen. „Einfach nur
die beiden Hälften nach dem Anlegen zusammen drücken. Dann ist er verschlossen.“
Ich lehnte mich zurück und sagte: „Ich bin hier, falls sie Fragen haben.“
Ich hörte den beiden Frauen zu, wie sie sich darüber
unterhielten. Nora drückte ihre Bedenken über die Maße des Keuschheitsgürtels
aus. In dem Vorderteil befand sich ein großer künstlicher Penis, sowie eine
Platte, welche die ganze Scheide, inklusive der Klitoris bedeckte. Es gab nur
eine kleine Öffnung, durch die sie pinkeln könnte. Evelyn wollte den
Afterstopfen in Frage zu stellen, aber Nora hinderte sie daran. Sie flüsterte,
da sie wusste dass Oscar schwerhörig war. Sie sagte also zu ihrer Anwältin, dass
Oscar den Keuschheitsgürtel aufschließen müsste, wenn sie auf die Toilette
müsste. Irgendwann würde er es aufgeben.
Dann zogen sich die beiden Frauen wieder in eine Zimmerecke zurück und Nora
legte sich den Keuschheitsgürtel leise stöhnend an.
„Okay. Das hätten wir“, verkündete Evelyn. Ich schaute
hinüber. Die beiden kehrten zum Tisch zurück und Evelyn zeigte auf den Koffer.
„Was ist das? Zubehör?“
Ich schüttelte meinen Kopf und nahm das besagte Teil in die Hand. „Das ist ihr
neuer Knebel. Da Nora so begierig auf Oralen Sex ist, muss Oscar sicher gehen,
dass sie ihren Mund und ihre Hände vor weiteren Versuchungen schützt.“
Evelyn schaute mich verwirrt an. „Hände?“
Ich hob die oberste Schaumstofflage hoch und zum Vorschein kamen das Chasti-
Korsett und ein Monohandschuh. „Das Korsett wird garantieren, dass Noras
perfekte Figur erhalten bleibt. Es ist bequem und man kann es fast
ununterbrochen tragen. Oscar wird Nora eine Assistentin zur Verfügung stellen,
welche sich 24 Stunden am Tag um ihre Bedürfnisse kümmert.“
Ich legte das Korsett auf dem Tisch und drehte mich samt Stuhl diskret zur
Seite.
Ich hörte, wie Nora sich in das Korsett zwängte. Sie stöhnte und keuchte.
Sie gab allerdings zu, dass es zwar sehr eng, aber dennoch bequem war.
Ich drehte mich wieder um und sah wie Nora ihr Kleid glatt strich. Man konnte
die neue schmale Taille unter dem Kleid erahnen. Dann nahm Evelyn den
Monohandschuh in die Hand und sagte: „Ich nehme an, dass ihre Arme auf dem
Rücken liegen müssen.“
Ich nickte, und sie schüttelte ihren Kopf.
Ich sah, wie Evelyn ihrer Klientin Nora den Handschuh bis zu den Achseln hoch
zog. Dann nahm sie den Knebel in die Hand. Nora lächelte Oscar so hübsch an wie
sie nur konnte und öffnete dann ihren Mund, um den riesigen Knebel zu empfangen.
Er ging nur sehr schwer hinein, da er sehr lang und sehr dick war. Der Knebel
hatte außerdem zwei seitliche Taschen, welche zwischen den Zahnreihen und den
Wangen zu liegen kamen. Und dann war da noch die goldene Abdeckung, welche auf
den Lippen ruhte.
Evelyn schaute sich das Ding kurz an. Dann sagte sie: „Okay. Und jetzt? Wie wird
dieses Ding verschlossen?“
Ich stand auf und ging zu den beiden Frauen hinüber. Ich sagte: „Ich werde es
ihnen zeigen.“ Dann legte ich eine Hand ganz sanft in Noras Nacken, und drückte
mit dem Mittelfinger der anderen Hand auf das Zentrum des Knebels. Ich zählte in
Gedanken bis zwanzig. Dann fühlte ich eine charakteristische, mich warnende,
Schwingung unter meinem Finger. Das bedeutete, dass das System in zehn Sekunden
aktiviert werden würde. Ich zählte bis elf, um absolut sicher zu gehen.
Noras Gesicht verzog sich vor Schmerz. Sie quiekte und ich nahm meine Hände weg.
„So! Das System ist verschlossen.“
Evelyn schaute mich verwirrt an. „Bitte?“
Ich lächelte. „Mikroskopisch kleine Anker sind in das Gewebe eingedrungen und
geben Naniten frei, welche die Keuschheitsgeräte dauerhaft versiegeln.“
Evelyn schaute mich mit einem besorgten Blick an. „Und der Schlüssel?“
„Hmmm? Was für ein Schlüssel?“
Sie schaute mich böse an. „Na, der Schlüssel, der dieses... System aufschließt!“
Ich nahm das Prospekt und reichte es ihr. „Hier steht es geschrieben. Leicht
anzuwendende, diskrete, bequeme und permanente Keuschheitsgeräte.“
Evelyn riss mir das Prospekt aus meinen Händen und las es schnell durch. Dann
schaute sie mich bestürzt an. „Sie... Sie haben mich angelogen! Ich hätte dem
Ganzen niemals zugestimmt!“
Ich zuckte mit den Achseln. „Ich habe ihnen alles zur Verfügung gestellt. Ihre
Arroganz, mit der sie dachten den alten Herrn zu besiegen, hat sie in diese Lage
gebracht. Habe ich ihnen nicht die erste Regel bei einem Rechtsstreit
beigebracht? Lesen sie immer das Kleingedruckte.“
Sie schnaufte verächtlich. „Damit kommen sie nicht durch.“
„Dagegen kann niemand mehr etwas unternehmen.“ Ich schaute auf Nora, welche
anfing herum zu zappeln. „Sie sollten ihr das Kleid ausziehen. Das Chasti-
Korsett wurde so entworfen, dass Kleidung nicht mehr nötig ist.“
„Soll das heißen, dass sie nackt herumlaufen soll?“, rief Evelyn fast
hysterisch.
„Die Naniten können auf einer molekularen Stufe Veränderungen hervorrufen“,
erklärte ich. „Sie werden das Korsett zu einem modischen Cocktailkleid wachsen
lassen, einem sehr modischen Kleid.“
Evelyn zeigte mit dem Finger auf mich und sagte drohend: „Wir sehen uns vor
Gericht wieder.“ Dann zeigte sie auf Oscar und sagte: „Wenn wir nicht diese...
mittelalterlichen Foltergeräte von ihr entfernen können, werden sie zahlen
müssen bis sie schwarz werden!“
Sie schaute anschließend auf Nora, die gegen ihre Fesselung ankämpfte. Evelyn
sprach beruhigend: „Keine Angst, wir werden sie da heraus holen.“
Dann stürmte sie hinaus.
Ich war der Meinung, dass es viel zu leicht für mich gewesen war.
Sechs Monate später war Nora eine verwandelte Frau. Ihre Keuschheitsgeräte taten alles, wofür sie programmiert waren. Ihr Korsett hatte ihre Taille bis auf atemlose 30 Zentimeter reduziert. Sie hatte eine Rohrtaille bekommen. Eine perfekte kreisrunde Taille, welche in der Mitte etwa acht Zentimeter gerade war. Ihr modifizierter Körper sah atemberaubend aus. Wenn Nora ging, schaukelten ihre Hüften verführerisch, und jeder konnte es sehen. Der Monohandschuh hatte sich mit dem Korsett verbunden und gab ihr von vorne den Anblick einer armlosen Schönheit.
Evelyn war gekommen. Sie verhielt sich aber nicht wie eine
Frau, die einen Prozess verloren hatte. Es gibt da eine gewisse Distanz zu den
Klienten. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. So ist das eben. Sie
hatte verloren, aber Evelyn hatte dennoch Probleme es zu verbergen.
Ich wusste warum.
„Also, was für eine Überraschungen haben sie diesmal auf
Lager“, sagte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
Ich öffnete einen neuen Koffer. Die Firma Chasti- Permalock hatte für Nora ein
paar Dinge aus ihren eigenen Körperzellen wachsen lassen. Das eine war eine
perfekte Kopie ihrer Lippen, das andere eine Kopie ihrer Schamlippen. Oscar
berührte das Zentrum von Noras Knebel, und das Innenteil des Knebels reagierte
wie vorgesehen auf seinen Fingerabdruck. Das Innenteil löste sich und konnte
herausgenommen werden. Oscar nahm die Lippenkopie und drückte sie in den hohlen
Knebel hinein, bis die neuen Lippen anlagen. Die geklonte Haut verdeckte Noras
eigenen Lippen samt Knebel perfekt. Es war unmöglich zu sagen, dass sie eine
geknebelte Frau war. Nora hatte nun ein zartes Lächeln wie Mona Lisa. Hinter den
neuen Lippen befand sich eine perfekte Liebesscheide. Die schönen, sinnlichen
Lippen würden sich allerdings nur für Oscars speziell kodierten Körper öffnen.
Nora hatte nun ein perfektes mündliches Sexorgan, welches nur für Oscar und
niemand sonst auf der Welt zur Verfügung stand. Oscar hatte sich von der Firma
Permalock Naniten injizieren lassen. Sie sorgten dafür, dass Oscars Körper
jugendlicher wurde. Er sollte dadurch vierzig oder fünfzig Jahre länger leben.
Evelyn schaute in den Koffer. „Und die sind für unten bestimmt?“ Sie zeigte auf
die Schamlippen.
Ich schüttelte meinen Kopf. „Da das Korsett zu einem Humpelkleid gewachsen ist,
um Nora davon abzuhalten wegzulaufen, ist es unmöglich dass sie ihre Beine
spreizen kann. Der Zugang zu ihrer unteren Region ist unmöglich. Man kann aber
jenem Knebel in ihren Mund schieben, und so bekommt Nora ein intimes,
senkrechtes Lächeln.
Evelyn seufzte laut. „So weit, so schön. Ich hoffe, die kleinen Jungs haben
ihren Spaß auf Kosten der armem Nora.“ Nach einer Minute sagte sie: „Und wieder
eine Gelegenheit mir deinen Triumph unter die Nase zu reiben, Richard. Ich werde
hier wohl nicht mehr benötigt.“
„Da ist noch eine Kleinigkeit, Evelyn.“ Ich nahm Oscar kurz zur Seite und sprach
mit ihm. Er nickte. Dann lächelte er und zwinkerte Evelyn zu. Ich ging um den
Schreibtisch herum und lehnte mich dagegen. „Ich wollte mit dir über deinen
Vertrag reden.“
Evelyn hob drohend ihren Zeigefinger und sagte: „Treibe es nicht zu weit.“
„Oh, nein. Es ist nicht so wie du denkst“, sagte ich schnell. „Ich wollte dir
gratulieren. Es geht nur um das Dokument. Ein sehr cleverer Vertrag.“ Ich nahm
den Vertrag hoch und las ihn durch. „Sehr gut formuliert.“
Sie neigte sich nach vorne und sagte: „Und Wasserdicht. Das habe ich von dir
gelernt.“
„Und ich bin stolz auf dich.“ Ich blätterte die Seiten durch. „Der Vertrag
berechtigt dich zu einem Drittel der Summe.“
Sie lehnte sich zurück und schaute mich mit einer gewissen Selbstgefälligkeit
an. „Das übliche Rechtsanwaltshonorar.“
Ich nickte. „Ja, aber dieser Vertrag geht einen Schritt darüber hinaus. Du
bekommst ein Drittel von dem, was Nora bekommt. Ein Drittel von ihrem
monatlichen Unterhaltsgeld, für den Rest ihres Lebens. Ein Drittel von
Geschenken oder zukünftigen Zuweisungen. Ein Drittel ihrer Erbschaft. Ganz
schöner Brocken, wenn man bedenkt dass du nachgegeben hast.“
Sie beugte sich ein wenig nach vorne. „Ich folge nur den Schritten meines
Lehrers.“ Dann wurde ihr Blick eiskalt. „Du denkst doch nicht daran diesen
Vertrag in Frage zu stellen? Du hast verloren.“
„Überhaupt nicht. Es ist ein perfekter Vertrag. Um ehrlich zu sein, ein wenig zu
perfekt.“
Ihre Augenlider flatterten. Sie fragte nervös: „Wie meinst du das?“
„Du bekommst ein Drittel von all ihren Geschenken und Zuweisungen“, sagte ich
zögernd und fügte hinzu: „All ihrer Zuweisungen...“
Sie schaute mich entsetzt an. „Du meinst doch nicht...“
Ich nickte und sagte: „Hmmm, Hmmm.“
„Ich werde mich dagegen wehren“, zischte sie giftig.
Ich lächelte. „Dann lasst uns vor Gericht gehen. Wenn der Richter feststellt,
wie du Nora in Stich gelassen hast, kannst du dich glücklich schätzen, wenn du
deine Lizenz behalten darfst.“ Ich blätterte in dem Vertrag herum. „Abgesehen
davon, ist der Vertrag wahrlich ‚Wasserdicht’. Du hast ihn bereits
unterschrieben. Wie willst du jetzt aus diesem Vertrag herauskommen?“
Sie holte mehrmals tief Luft. Dann sagte sie ganz ruhig: „Verdammt.“
„Sauer?“
Sie schaute mich an. Ihr Blick war voller Verzweiflung. „Richard, bitte... Das
kannst du nicht tun.“
„Eigentlich steckt deine Klientin in der Tinte.“
Evelyn schaute Nora an, welche nickte. Ihre Augen funkelten böse. Evelyn schaute
wieder mich an. „Richard, hilft mir aus der Patsche. Du hast mir doch alles
beigebracht.“
Ich grinste. „Ich habe dir aber nicht beigebracht deine Klienten zu betrügen.“
Ich stellte einen weiteren Koffer auf den Tisch und öffnete ihn. „Ich habe alles
durch drei geteilt. Ich glaube, dass du es gerecht finden wirst. Du hast die
Wahl zwischen Vaginal- / Anal- Keuschheit, Korsett / Monohandschuh, oder
Knebel.“ Ich schob den Koffer über den Tisch.
Sie schaute hinein. „Ich muss sprechen können“, seufzte sie resigniert. „Und ich
will nicht auf Sex verzichten.“
Ich schob ihr das Prospekt hinüber. „Nimm dir ein paar Minuten Zeit. Diese
Systeme sind permanent, wähle also weise.“
Sie griff nach dem Korsett und hielt es hoch. „Eine Frage: Wie wird es aussehen,
wenn es fertig ist?“
Ich schlug das Prospekt auf. „Es hat die gleiche Form wie Noras Korsett: Eine
sehr schmale Rohrtaille, und es wird das Gesäß bedecken. Es reicht bis nach
unten als eine Art knielanger Rock.“ Ich versuchte beruflich distanziert zu
wirken. „Es gibt aber eine kleine Veränderung, im Gegensatz zu Nora. Du kannst
normale Kleidung über dem Korsett und dem Monohandschuh tragen.“ Ich zeigte ihr
das Prospekt. „Hier steht alles geschrieben.“
Sie ignorierte es und zog ihre Kleidungsstücke aus. „Lasst es hinter uns
bringen.“
Ich drehte mich um und hörte sie grummeln. Dann sagte sie
etwas lauter: „Bete darum, dass du niemals meine Hilfe benötigst, Richard. Was
ist das? Ugh! Das ist zu eng! Es wird nicht passen!“
„Es hat die Kleidergröße Sechs. Das ist doch deine Größe, oder?“
„Du bist ein Arschloch“, schimpfte sie. „Helfe mir lieber.“
Ich drehte mich um und sah ein äußerst angenehmes Bild. Evelyns
wohlproportionierte Kurven waren noch kurvenreicher geworden. Sie verdeckte mit
ihren Händen ihre nackten Brüste. Ich hielt den Monohandschuh hoch und sagte:
„Drehe dich um und lege die Hände auf den Rücken.“
Sie drehte sich um. „Warte kurz.“ Sie rieb sich die Nase. Dann legte sie ihre
Arme auf den Rücken. „Okay, du kannst weitermachen.“
Ich zog den Monohandschuh bis zu ihren Achseln hoch. Ich fand den
Aktivierungsfleck und drückte darauf. Evelyn keuchte, da das Korsett noch enger
wurde.
„Du wirst dich an eine verminderte Lungenkapazität gewöhnen müssen“, sagte ich.
Du wirst keinen Sport mehr machen können, aber das wirst du auch nicht mehr
brauchen. Du kannst essen was immer du willst, und dennoch eine höchst
exotischste Figur haben.“
„Toll. Ich bekomme keine Zellulitis trotz fetter Hamburger“, sagte sie
sarkastisch. „Kannst du mir bitte wieder meine Jacke anziehen?“
„Du siehst gut aus“, sagte ich, als ich ihr zusätzlich den Mantel über die
Schultern legte.
„Wenigstens bleibt mir der Sex erhalten“, sagte sie um sich aufzumuntern.
„Sicher, aber nicht mehr lange“, sagte ich ruhig.
Sie drehte sich hastig um. „Was?“
„Das steht doch im Prospekt“, sagte ich. „Um das Tragen zusätzlicher Kleidung zu
gewährleisten, wird das Korsett ein stabiles Höschen bilden, welches Sex
unmöglich machen wird. Du wirst deine Beine nicht mehr spreizen können, denn das
Rockteil wird eng wie ein Humpelrock anliegen.“
„Du hast mich betrogen!“, schrie sie.
Ich kreuzte meine Arme vor der Brust und sagte: „Und du hast immer noch nicht
gelernt das Kleingedruckte zu lesen. Mal abgesehen davon. Wenn du die Wahl
hättest zwischen Sex und Mode. Wie würdest du dich entscheiden?“
Ihr Zorn verflog. „Scheiße. Du hast Recht.“
Ich schloss den Koffer. „Ich werde dir ein Taxi rufen.“
Sie seufzte. „Tu was du willst. Ich habe nur ein Paar Tage Zeit, bis alles
vorbei ist. Da will ich soviel Sex haben wie möglich. Ich habe aber keine Lust
das einen Fremden erklären zu müssen.“
Ich stammelte: „Ich bin kein junger Mann mehr, Evelyn.“
„Ich habe Sex- Pillen dabei.“ Sie machte eine Kopfbewegung zu ihrer Handtasche.
„Lasst uns gehen.“
Ich ging mit ihr zur Tür. „Warum hast du diese blauen Pillen dabei?“
Sie schaute mich mit einem seltsamen Blick an und lächelte.
Dann gingen wir zum Parkplatz...