Latexdame Jannette TV- Geschichten 03.11.2018

Mode vergangener Zeiten- Ein wahrer (Alp)Traum
Teil 51 bis 60

von TM

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Alle Rechte und weitere Nutzung beim Autor.

Sonntag, Tag 12

Langsam wurde ich wach. Ich hörte wieder Michas Stimme, die rief: "Hey Alex. Es wird Zeit zum wach werden und aufstehen, sonst verschläfst du wieder den ganzen Tag."
Ich schlug die Augen auf und alles war dunkel. Ich nuschelte: "Es ist noch dunkel. Also lass mich in Ruhe."
Als ich Michas Lachen hörte. Dann sagte sie: "Es wird gleich hell. Schließe bitte deine Augen, da ich dir jetzt die Maske abnehme."
Ich schloss meine Augen und merkte wie sie mir die Maske abnahm. Als ich die Augenlieder anhob, merkte ich sofort das Licht das mich blendete. Sofort kniff ich sie wieder zu. Ich brauchte ein paar Sekunden bis ich sie aufmachen konnte.
Ich schaute mich um und merkte dass ich wieder in dem besonderen Bett lag. Außerdem merkte ich, dass ich mich nicht bewegen konnte. Ich schaute etwas mühsam hin und sah dass ich in einen langen Korsett eingeschnürt war. Ich kannte so was nur aus irgendwelchen Geschichten.
Hm. Darüber zu lesen war bequemer als darin zu stecken. Ich konnte mich überhaupt nicht rühren. Aber vor allen, wie kam ich da rein? Ich konnte mich an nichts erinnern. Ich schaute zu Micha hin und sah dabei dass sie bereits kostümiert war. Als ich meinen Mund öffnete, um sie wegen des Korsetts auszufragen, hielt sie mir ihren Zeigefinger vor den Mund und sagte: "Nicht sprechen. Wir haben dir zwar gestern Abend die Maske entfernt, aber nur zur Sicherheit, weil du so fertig warst und uns eingeschlafen bist, als wir dich bettfertig gemacht haben. Solltest du jetzt jedoch sprechen, wirst du bestraft. Das willst du doch nicht. Oder? Besonders da ich vorhabe dir es wieder etwas leichter zu machen. Wenn auch nur ein bisschen. Also benimm dich. Denn wenn du lieb bist, werde ich es dir weiterhin immer wieder etwas leichter machen. Aber jetzt lass uns ins Bad gehen, damit du dich waschen kannst."
Als ich sie ungläubig ansah, meinte sie: "Keine Angst. Wir werden dich schon dafür aus dem Korsett befreien. Aber vorher noch eines..." Nach diesen Worten drehte sie sich zur Seite und hob einen aufblasbaren Knebel auf. Als sie ihn vor meinen Mund hielt, öffnete ich ihn. Sie schob ihn rein und begann ihn aufzublasen. Als er stramm und fest saß, entfernte sie den Pumpball mit dem Schlauch. Dann begann sie mich aus den Korsetts zu befreien. Kurz darauf kam noch Nancy dazu und half ihr. Nach recht kurzer Zeit waren sie fertig. Sie halfen mir dann aus dem Bett. Ich ging, nachdem ich einen Bademantel angezogen hatte, mit ihnen ins Bad. Dort wusch ich mich unter ihrer Aufsicht. Danach bekam ich wieder mehrere Einläufe verpasst.
Nachdem wir im Bad fertig waren, gingen wir ins Zimmer zurück, wo ich wieder eingekleidet wurde. Zuerst kamen das Unterkleid und das Korsett dran. Den ersten Unterschied merkte ich bei den Schuhen. Der Absatz war kleiner als Gestern. Der nächste Unterschied waren die Unterröcke. Nach vorne und an den Seiten waren sie ebenfalls nicht so ausladend wie gestern. Jedoch nach hinten war es anders. Dort waren sie um einiges üppiger. Ich wurde richtig nach hinten gezogen. Außerdem waren sie um einiges länger. Sie waren wohl sogar länger als ich groß bin. Also war die Schleppe über 1,70 lang. Die sind echt irre!
Danach zogen sie mir das eigentliche Kleid an. Okay, zuerst mal es war aus verschiedenen Rosa- und Weiß- Tönen. Dazu waren an verschiedenen Stellen rosa Rosen befestigt. Keine echten, sondern aus Stoff. Es sah so aus, als ob dort jemand Rosen samt Stielen am Kleid befestigt hatte. Aber der Witz war, es war Schulterfrei. Aber so richtig endete es knapp über meinem Busen. Es ging dann aber noch, wie soll ich es sagen, eine Art Spitzenstoff über meine Arme. Das heißt, meine Arme waren bis knapp unterhalb meiner Schultern, etwa 8 cm, bedeckt. Der Rest war unbedeckt.
Leider hatte ich mich zu früh gefreut. Es kamen wieder fast ellenbogenlange Handschuhe dran. Die Handschuhe waren so ähnlich wie die von Gestern. Nur ich hatte in ihnen etwas mehr Spielraum für meine Finger. So konnte ich sie etwas leichter bewegen. Auch wenn nicht allzu viel. Aber ich war über jeden Spielraum erfreut.
Als nächstes wurden mir wieder die Haare gemacht. Ich musste eine ganze Weile stillstehen, während ich eine etwas aufwändigere Frisur erhielt. Dabei meinte die Friseurin: "Zur der Zeit war es teilweise sehr modern die Haare in Locken zu legen und sie dann hochzustecken. Das sollten wir vielleicht die Tage auch mal machen. Zumindest am Theaterabend."
"Ja", meinte Micha. "Das dürfte sicher echt toll aussehen. Eine sehr gute Idee."
Na toll!!!!

Nachdem sie fertig war, entfernte sie sich wieder und ließ uns alleine. Und da kam auch schon Nancy mit der Maske auf mich zu. Micha entfernte meinen Knebel und nahm Nancy die Maske aus der Hand, um sie mir dann wieder aufzusetzen. Nachdem ich die Maske auf hatte, strich sie noch einmal mit den Fingern drüber und gab mir noch einen Kuss auf der Stirn. Dann sagte sie leise in mein Ohr: "Ich werde dich diesmal nicht taub machen. Aber behalte es am besten für dich."

Zum Schluss hängte sie mir noch eine etwas längere Kette um den Hals. Sie hatte einen Anhänger mit einem orange, leicht rötlichen Stein. Später fand ich heraus dass es ein Mandarin-Granatstein war. Er war recht groß und sah echt toll aus. Er hing kurz über mein Kleid und brachte meinen Hals und die Schultern gut zur Geltung. Ich beschaute mich bewundernd im Spiegel an. Ich sah trotz allen echt toll aus. Okay, die Maske verdeckte mein Gesicht. Aber das Kleid sah wunderschön aus und trotz aller Qual hatte ich eine echt tolle Taille. Ja, die Qual war es wert.
Ich ging etwas hin und her und beobachtete mich dabei im Spiegel. Ich sah, wie sich das Kleid elegant meinen Bewegungen anpasste und es hin und her glitt. So als wenn ich fast zu schweben schien, während die Schleppe des Kleides hinter mir her glitt. Ich sah im Spiegel wie sich mein Brustkorb hob uns senkte, während ich Luft holte. Ich hatte auf eine seltsame Art und Weise etwas Elegantes und doch gleichzeitig etwas Sexy- mäßiges an mir.
Verrückt. Wenn ich so, mal abgesehen von der Maske, auf einer Feier zur damaligen Zeit gegangen wäre, hätte ich mich vor Verehrer kaum retten können.
Ja, ich sah echt heiß aus. Aber genug davon. Es wird Zeit weiter zu machen.

Ich verließ das Zimmer, wobei ich darauf achten musste immer an meine Schleppe zu denken, so dass ich nicht abkürzte und mit ihr irgendwo hängen blieb. Micha und Nancy verließen mich und gingen ihre eigenen Wege. Während dessen machte ich da weiter, wo ich gestern aufgehört hatte. Ich versuchte weiterhin zu planen wie alles aussehen müsste und worauf wir uns am meisten konzentrieren mussten, außerdem was noch besorgt werden musste.
Was ich schnell merkte war, dass weder Micha noch Nancy den Angestellten mitgeteilt hatten, dass ich diesmal nicht taub war. So konnte ich ihnen ungeniert zuhören. Ich hatte ziemlich oft zu tun nicht auf diese Idioten los zu gehen. Okay, klaro, sie waren freiwillig hier. Aber sie hatten, als sie hier her kamen, sich uns unterworfen; Mit allen Rechten und besonders den Pflichten. Einige erzählten sich wie sie es immer wieder schafften sich vor der Arbeit zu drücken oder ihre Fehler anderen unterschieben konnten. Dabei musste ich neidlos anerkennen, sie waren ziemlich gut darin. Oder sie lästerten über die anderen. Es gab aber auch andere, die ihre Arbeit machten. Diese Personen arbeiteten schnell, sauber und gewissenhaft.
Tja, was jetzt? Wir hatten nicht genug Personal um die schlechten Arbeiter/innen komplett zu überwachen. Für die bräuchte man jemand, der sie an der Kandare führen könnte. Vielleicht konnte mir ja Chriss helfen. Mal schauen.
Irgendwann zwischendurch beschloss ich dass ich auch draußen alles kontrollieren sollte. Also ging ich zur Eingangstür und rief die anderen. Sie kamen mit Nancy und Micha. Ich machte ihnen klar, dass ich raus wollte. Nach kurzer Beratung von ihnen wurde ich aufs Brett geschnallt und rauf ins Ankleidezimmer getragen.
Als wir drei wieder alleine waren, zogen die beiden mich aus. Dabei erklärte mir Micha, dass sie mich für draußen in ein anderes Kleid stecken würden. Nachdem sie mich ausgezogen hatten, zogen sie mir das neue Kleid an. Die Unterröcke waren ein bisschen weiter, hatten aber keine Schleppe und lagen recht eng an. Das Kleid endete etwa 3 cm über dem Boden, wobei ich sogar andere, festere Stiefelletten angezogen bekam. Sie hatten etwa 6 cm Blockabsätze. Das eigentliche Kleid war aus einem festen und dicken Stoff. Außerdem war es hochgeschlossen und hatte lange Ärmel. Dazu kamen zum Schluss ein Hut und der Muff.
Als sie fertig waren, wurde ich runtergetragen. Da es mir gelungen war ihnen zu erklären dass ich zur großen Terrasse wollte, wurde ich da hingebracht. Dort begann ich alles zu inspizieren.

Ich weiß, Ihr fragt Euch warum ich das tat, besonders da es ja Winter wurde und die Veranstaltungen im Schloss stattfinden sollten. Nun, das ist ganz einfach erklärt. Bei den ganzen Leuten wird es sicher recht warm und stickig im Schloss, so dass man ab und zu die Fenster und Türen öffnen muss. Somit können die Leute auch rausgehen. Deswegen muss es auch draußen schön aussehen.

Ohne dass ich es bemerkte, begann ich in etwas rein zu schlittern, was alte Freunde von mir meinen großen Tunnelblick nannten. Er kam sehr selten vor. Nur bei Ausnahmesituationen bekam ich ihn. Aber dann versuchte ich mit allen Mitteln mein Ziel zu erreichen. Die wenigsten wollten es zweimal mitmachen, da ich vorher nicht sagen konnte wie ich mein Ziel erreichen wollte.

Ich ging draußen umher und zog einen Kreis ums Schloss. Innerhalb dieses Kreises konnte man mit Besuchern rechnen, die sich draußen aufhielten um zum Beispiel etwas frische Luft zu schnappen oder um etwas die Ruhe zu genießen. Ich begann zu überlegen was man da am besten machen konnte um alles richtig herzurichten. Irgendwann ging ich dann wieder rein, weil es dunkel wurde.

Nachdem ich wieder das andere Kleid trug, machte ich drinnen weiter. Meine Liste wurde immer länger und ich ärgerlicher. Es lief eine Menge schief. Was man so nicht auf dem ersten Blick sah. Vor allen morgen sollten weitere kommen. Wie sollte es dann weiter gehen? Es gab keine funktionierende Hierarchie. Es lief zwar halbwegs gut, aber nicht vernünftig. Tja, da müsste ich noch so einiges ändern müssen.

Um halb 7 wurde ich von Nancy und Micha ins Ankleidezimmer gebracht. Dort zogen sie mir das Kleid aus und entfernten auch das Korsett. Ich bekam dann ein normales Kleid angezogen. Das Kleid, das ich dann anziehen musste, war etwas üppiger als das andere und die Schleppe war kürzer. Es bedeckte meine Schultern und die Arme. Ich bekam diesmal keine Handschuhe angezogen. So wurde ich dann ins Wohnzimmer gebracht. Dort saßen schon die anderen. Micha brachte mich zur Couch, wo ich mich hinsetzen konnte. Tat das gut! Sie setze sich neben mir hin. Während dessen entfernte Nancy meinen Knebel. Nachdem mir der Knebel entfernt worden war, bewegte ich meinen Kiefer hin und her, wobei ich die anderen abwechselnd anschaute um das alles besser einzuschätzen.
Nachdem der Knebel weg war, herrschte ein etwas peinliches Schweigen. Innerlich verdrehte ich die Augen und war echt versucht gelangweilt an meinen Fingernägeln herum zu pulen. Da das sicher nicht gut ankommen würde, ließ ich es bleiben.
Bevor das Schweigen peinlich werden konnte, sagte John: "Ich hoffe du hast deine Lektion gelernt. Wir möchten es ungern noch einmal machen. Also bitten wir dich, pass nächstes Mal auf mit dem was du machst. Klaro, du warst auf Sven wütend, aber trotzdem, es gehört sich nicht seine Wut an andere auszulassen."
"Ja da hast du Recht und es tut mir echt Leid. Meine Eltern haben mich besser erzogen."
"Das freut mich zu hören", sagte Matha.
"Es tut mir auch Leid, dass ich dich so provoziert habe", meinte Sven.
Ich nickte im zu und sagte dann: "Nachdem wir das geklärt haben, wird es Zeit dass wir uns um die ernsteren Probleme kümmern. Wir haben zwar jetzt 2 Tage verloren, anderseits gab es mir die Gelegenheit eine Menge Probleme und Fehler zu finden. Fangen wir also an."
Ich war so sehr in Gedanken, dass mir die ungläubigen Blicke der anderen nicht auffielen. Selbst wenn, es hätte mich nicht interessiert, da ich ein Ziel hatte und es auf jeden Fall erreichen wollte.
"Also fangen wir an. Zuerst einmal das Personal. Gestern und heute ist mir so einiges aufgefallen. Es wird zu wenig kontrolliert. Klaro, das ist eigentlich Nancys Aufgabe. Aber sie hat genug anderes zu tun. So kann sie sich nicht darauf konzentrieren. Ja, die meisten arbeiten gut. Besonders nachdem die ersten bestraft wurden. Nur wir haben nicht genug hier, die die anderen kontrollieren können und sich durchsetzen können, ohne dass es Zank und Streit gibt. Vor allen müssen wir sie jetzt auch noch aufteilen."
"Aufteilen?", fragte Björn mich.
"Ja, aufteilen. Ein Teil muss das Schloss weiter herrichten. Der andere Teil muss trainieren unsere Gäste richtig zu empfangen und zu bedienen. Ich werde es euch noch alles erklären. Fangen wir mal mit dem Herrichten an, da wir da eine Menge zu tun haben. Zuerst mal die Einfahrt. Leute, der Platz vor dem Eingang ist mehr oder weniger ein Sandplatz. Normalerweise würde das nicht stören. Aber jetzt? Wie sieht das aus, wenn unsere Gäste durch den Sand laufen müssen? Besonders wenn es noch regnen sollte. Dann müssen sie durch den Matsch. Klaro, das zu pflastern wäre zu teuer und würde zu lange dauern. Aber wenn wir zumindest Kieselsteine oder so was aufschütten würden, würde es zumindest etwas helfen. Außerdem würde es besser aussehen. Außerdem sollten wir dafür sorgen, dass die Treppen zum Eingang, die Tür und das Geländer gesäubert und gestrichen werden. Es sieht alles nicht mehr schön aus. Dazu brauchten wir eine Außenbeleuchtung. Die Solarlampen sind in diesem Fall ein Witz. Wir bräuchten en tweder zeitlich passende Lampen, oder Lampions, die den Weg und den Eingang erhellen. Dazu kommt dann die erste Gruppe an Bediensteten. Sie müssen die Leute unten in Empfang nehmen und den Damen aus den Autos helfen und eventuell auch die Autos parken. Wichtig ist es auch, dass wenn es regnet, sie die Leute sicher und trocken mit einem Schirm reinbringen. Wenn es die Tage regnet, sollten wir es auch üben. Weiter. Sobald die Leute drinnen sind, muss es eine weitere Gruppe geben, die sie aus den Mäntel und Jacken helfen. Außerdem muss der Eingang besser hergerichtet werden. Er sieht nicht besonders gut aus. An vielen Stellen löst sich die Tapete, und die Farbe blättert ab. Das gleiche ist mit den ganzen Teppichen im Flur. Die sollten wir entfernen und schauen ob der Boden besser ist. So kann man es nicht lassen. Die Treppen und die Geländer sind genauso. Wir sollten uns mehr um die relevanten Bereiche kümmern und alles andere sein lassen. Wir brauchen mehr Möbel und alles andere. Wir müssen das Damen und das Herrenzimmer gut einrichten. Die meisten der Teppiche und Böden wurden schon seit Jahrzenten nicht erneuert oder behandelt. Das Schloss muss blitzen und es muss alles perfekt sein. Versaut es ja nicht."
Den letzten Satz sagte ich so richtig streng. Auch wenn es mir nicht auffiel. Die anderen schauten sich verwundert an. Micha sah jedoch entsetzt aus.
"Weiter. Wir müssen auch die Terrassen herrichten. Da man davon ausgehen kann, dass die Besucher sie betreten werden um etwas frische Luft zu schnappen. Wir können die Türen nicht absperren, weil wir sie sicher auch immer wieder öffnen müssen um frische Luft reinzulassen. Also müssen sie hergerichtet sein und auch beleuchtet werden. Am besten, wenn es das Wetter zulässt, mit Hilfe von Lampions. Dazu kommt noch dass wir am Eingang Personen hinstellen müssen, die die Türen für Gäste öffnen und schließen. Wenn wir dazu ein paar Stühle oder Sessel mit Decken rausstellen und in der Nähe ein paar Öfen dazu stellen, können sich die Gäste auch draußen aufhalten. Je nach Wetterlage ist das sicher echt toll. Besonders wenn die Sterne leuchten. Aber auch da brauchen wir am besten ein oder zwei Personen, die den Gästen da helfen und deren Wünsche erfüllen. Kommen wir zu den Toiletten. Für die Herren nehmen wir die normalen Toiletten. Für die Damen die, die etwas geräumiger sind, da wir dann am besten de n Bereich etwas absperren. Denn seien wir mal ehrlich. Wenn die Damen auch nur ähnlich wie ich gekleidet sind, können sie sich nicht alleine aus- und anziehen. Dazu brauchen sie Hilfe. Das geht jedoch nicht auf den üblichen engen Toiletten. Obendrein brauchen wir einen anderen Raum. In diesem wird ihnen soweit aus den Kleidern geholfen, damit sie auf die Toilette gehen können. Wenn sie fertig sind, wird ihn wieder in den Kleidern geholfen. Notfalls sollte man die Damen aufs Klo begleiten. Diese Gruppe muss es jedoch üben, damit sie es richtig hinbekommen. Ich habe keine Lust, mir vorwerfen zu lassen, dass wir sie nicht richtig behandeln und wir aufgrund unserer Bediensteten versagt haben."
Ich begann die nächsten Punkte abzuarbeiten, die ich entdeckt hatte. Die anderen schauten mich immer ungläubiger an. Nachdem ich fertig war, herrschte erst mal Schweigen.
Dann fragte mich Matha: "Aber wie willst du das ganze unter einen Hut bekommen? Wie willst du die ganzen Gruppen kontrollieren?"
Ich grinste sie an und sagte: "Das ist relative einfach. Sag mal Chriss, kennst du ein paar Dominas oder dominante Damen und Herren, die diese Aufgabe übernehmen würden?"
"Wwwas?", kam es von mehreren, während mich alle wirklich entsetz ansahen.
"Kennst du ein paar Dominas oder dominante Damen oder Herren, die diese Aufgabe übernehmen würden und sich jeweils um die einzelnen Gruppen kümmern?"
"Du kannst doch denen nicht irgendwelche Dominas vorsetzen!", kam es von Björn.
"Warum nicht? Als sie sich dazu bereit erklärt haben, haben sie im Grunde zugestimmt."
"Es geht trotzdem nicht. Was glaubst du, was sie dazu sagen werden?"
"Oh ja, bitte, gib es mir", sagte ich genervt. "Das werden sie sagen. Hallo? Die meisten sind hier irgendwelche Männer, die sowieso geschrieben haben dass sie sich das wünschen. Also erfüllen wir ihnen den Wunsch. Mal schauen, ob sie später immer noch so denken. Und wenn nicht, Pech. Aber wenn wir hier nicht bald Ordnung reinbringen, geht hier alles zum Teufel."
Dann schauten ich sie alle streng an und sagte: "Ich werde nicht zulassen dass mir hier irgendjemand alles versaut. Ich werde dafür sorgen, dass der Theaterabend perfekt wird und ich sogar die Herzogin in den Schatten stelle. Außerdem werde ich den Wettkampf und die Wette bei ihr gewinnen. Sie will Spiele spielen. Dann hoffe ich, dass ihre Eier groß genug sind."
In diesen Augenblick klopfte es und eine der Angestellten betrat den Raum. Nach einem Knicks sagte sie: "Milady, Das Essen ist angerichtet."
"Gut", sagte ich. "Ich habe Hunger. Lasst uns gehen. Wir können den Rest später weiterbesprechen."
Dann stand ich auf und ging zur Tür, ohne auf die anderen zu achten, die mich mit offenen Mündern anstarrten. Nur Micha schlug ihre Hände vors Gesicht.

Micha:
Ich war in Panik. Oh mein Gott! Ich wusste was passiert war. Alex hatte einen seiner berühmt- berüchtigten Tunnelblicke bekommen. Wir waren am Arsch, denn sie würde niemals klein bei geben. Und wenn wir es versauten, würde Alex es uns nie verzeihen.
"Was ist jetzt passiert?", fragte mich Matha.
Ich erklärte es ihnen. Ich beschrieb Alex' Tunnelblick und die Auswirkungen. Als ich fertig war, gab es ein leises "OH". Sonst schwiegen alle.
Dann fragte mich Sven: "Und was bedeutet das jetzt genau?"
"Das bedeutet", sagte ich, "dass wir uns jetzt alle so richtig Mühe geben müssen und all seine Wünsche entweder mit richtig guten Argumenten widerlegen müssen, oder, wenn das nicht klappt, so gut es geht erfüllen. Denn sie wird es uns nicht verzeihen, wenn wir es versauen."

Bevor die anderen mir weitere Fragen stellen konnten, klopfte es wieder und die Bedienstete von vorhin betrat wieder den Raum und sagte: "Milady, Milord, ich soll ihnen von Herrin Alex sagen: Es ist unhöflich die Gastgeberin warten zu lassen. Wenn ihr nicht bald kommt, gehe ich davon aus, dass ihr keine Lust und kein Hunger habt, und lasse dann eure Plätze wieder abräumen." Nach diesen Worten verließ sie rot anlaufend den Raum.
Ich schaute die anderen an und sagte: "Lasst uns essen gehen und alles weitere später bereden."
Wir standen dann auf und gingen alle ins Esszimmer.

Teil 52

Alex

Ich ging schnell ins Wohnzimmer, wobei schnell relativ war. Wobei ich unbewusst darauf achtete, dass ich elegant ging. Als ich das Esszimmer erreicht hatte, schaute ich mir alles an. An der Wand standen mehrere Bedienstete und warteten auf uns. Ich ging zuerst zu ihnen um sie mir anzuschauen. Ich kontrollierte in Ruhe ob sie auch vernünftig gekleidet waren und ob sie sich gründlich gewaschen hatten. Zwei hatten Dreck unter den Fingernägeln und bei drei weiteren war die Kleidung nicht ordentlich.
Verärgert drehte ich mich weg. Das wurde ja immer schlimmer.
Ich ging zum Tisch um ihn mir anzusehen. Als erstes zählte ich die Gedecke und stellte fest, es war eines zu viel. Hm, war das jetzt ein Versehen oder auf Befehl von Nancy? Ich schob den Gedanken zur Seite und begann mir alles genau anzusehen. Es war nicht wirklich Ordentlich. Klaro, es hatte sicher keiner mit ihnen das geübt. Aber da sah man wieder, wir brauchten mehr Leute die sich um die Leute kümmerten, da Nancy es nicht schaffte. Es begann mich immer mehr zu ärgern, da ich nicht vor hatte mir irgendeine Blöße zu geben. Denn seien wir doch mal ehrlich: Es wird ein Kampf bis aufs Blut.
Ich hatte nicht vor zu verlieren, und die anderen auch nicht. Wenn also wir das hier versauten, hatten die zusätzliche Munition für den Ball bei der Herzogin. Mit anderen Worten: Es musste hier perfekt ablaufen, auch wenn das hieß, dass ich sie bis zum Umfallen schleifen lassen musste. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hin bekommen würden.

In diesem Augenblick betraten die anderen das Zimmer. Sie warfen mir seltsame Blicke zu. Ich schaute kurz zu den Bediensteten zeigte auf sie und dann zur Tür und sagte: "Wartet bitte draußen vor der Tür bis ich euch rein rufen lasse."
Sie schauten sich verwundert an.
Da sagte ich verärgert: "Sofort."
Da ging dann die erste nach einem Knicks raus. Die anderen folgten ihr dann sofort, wobei nicht jede einen Knicks machte. Ich schaute ihnen nach, bis sie den Raum verlassen hatten.
Dann sah ich die anderen an und sagte zu Nancy: "Ich hoffe das ist jetzt nur ein Irrtum und jemand hat sich verzählt. Denn ich hoffe du hast nicht für dich mit decken lassen. Denn seien wir mal ehrlich. DU bist nur eine Dienstmagd. Zwar die Oberste aber auch nicht mehr. Du hast kein Recht mit uns zu essen. Wenn wir es genau nehmen, hätte sogar Micha kein Recht dazu. Es sei denn, sie ist eine Adelige, die hoch genug ist um dabei zu sein. Es gab ja immer mal wieder solche, die keinen Mann gefunden hatten oder verwitwet waren und dann Gouvernanten wurden. Aber im Grunde genommen, war das ein schmaler Grat. Aber wenn wir einfach mal sagen, das Micha eine entfernte Verwandte ist, die die Aufgabe hat mir alles bei zu bringen, dürfte es schon gehen. Darüber machen wir uns aber später Gedanken. Aber kommen wir jetzt einfach mal zu dir. Du hast kein Recht an diesem Tisch zu sitzen. Zumindest solange du hier die Dienstmagd spielst. Später gerne, oder wenn du eine andere Rolle hättest. Aber davon mal abgesehen. Hast du dir mal die Bediensteten angesehen? Du hast sie wohl komplett vergessen? Zwei hatten Dreck unter den Fingernägeln, bei drei weiteren war die Kleidung nicht in Ordnung. Und diese Personen sollen die Herrschaften bedienen? Wie gesagt. Wir brauchen mehr Leute, die die ganzen Bediensteten richtig kontrollieren können. Also Chriss, kannst du solche Personen auftreiben?"
"Ähm. Möglicherweise schon. Aber was soll ich denen sagen?"
"So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Ich weiß es nicht genau. Sorge aber auf alle Fälle dafür dass sie nichts verraten. Es geht ja nicht nur um mich. Sondern auch alle anderen hängen da ja mit drinnen."
"Okay, ich werde nach dem Essen herum telefonieren. Mal schauen. Aber ich kann nichts versprechen."
"Okay."
Dann wandte ich mich an Nancy und sagte: "Lass jetzt das Essen auftragen. Alles Weitere besprechen wir dann später."
Nancy machte einen Knicks und ging dann raus. Wir anderen setzten uns dann hin. Kurz darauf wurde unser Essen gebracht. Nancy blieb im Raum und passte auf dass alles vernünftig ausgeführt wurde.
Nach dem Essen blieben wir bei einem guten Wein sitzen und erzählten uns noch so dies und das. Währenddessen hatte ich die Angestellten rausgeschickt. Auch Nancy. Ich hoffte sie nutzte die Zeit um was zu essen.
Nach dem Wein gingen wir wieder ins Wohnzimmer. Chriss entschuldigte sich und erklärte, sie wird mal herumtelefonieren, ob sie jemand auftreiben könnte, der meine Wünsche erfüllen kann. Währenddessen riefen wir den Gartenarchitekten zu uns. Wir erzählten ihm was und wie wir es brauchten. Er hörte es sich an und stimmte uns im Grunde genommen zu. Er hatte jedoch ein paar Änderungsvorschläge. Nach und nach stand das Konzept. Nur es würde sehr teuer werden, wenn wir es rechtzeitig schaffen wollten. Nachdem der Plan feststand, ging er wieder.
Nachdem er draußen war, sagte Chriss, die zwischendurch wieder reingekommen war: "Also, ich habe 6 Personen gefunden, die morgen schon kommen können. Weitere 4, die ab Mittwoch dazu kommen können. Jeder von ihnen hat mir sein Wort gegeben nichts von hier zu erzählen. Die einzige Bitte die sie haben ist dass sie selbst noch jemand mitbringen können."
"Kein Problem", sagte Micha.
"Gut. Dann haben wir ja alles abgeklärt", meinte ich.
"Na ja, nicht ganz", meinte Sven. "Was ist mit den Kosten des Ganzen? So wie ich es verstanden habe, dürfte es nicht gerade billig werden."
Ich schaute sie alle an und sagte: "Und? Bei aller Ehre, das könnt ihr auch schön zahlen. Bevor ihr was sagt, schaut mich an. Ihr habt eine Menge Geld in mich gesteckt. Die ganze Ausrüstung die ich und Micha tragen hat eine Menge gekostet. Von den Kleidern mal ganz zu schweigen. Ihr habt es laut eurer Aussage getan, damit ich gewinne. Also könnt ihr das jetzt auch übernehmen. Immerhin ist das wichtig und es hilft mir ebenfalls zu gewinnen."
Sie schwiegen eine Weile.
Dann sagte Sven: "Ich mache dir einen Vorschlag. Ich übernehme alle anfallenden Kosten. Egal was noch dazu kommt. Sofern es vernünftig ist und du es rechtfertigen kannst. Ich werde für keinen Scheiß zahlen. Aber alles andere übernehme ich."
"Okay. Aber wo ist der Haken?"
"Tja, der Hacken ist. Du kannst dich doch noch an Jean-Perri erinnern?"
"Ja, kann ich. Und?"
"Nun er würde bei mir anfangen. Aber nur unter der Bedienung, dass er mit dir zusammen arbeiten kann. Also, wenn ich die ganzen Kosten übernehme, möchte ich dein Wort das du mit ihm zusammen arbeitest."
Ich schaute ihn verblüfft an. "Du willst was?"
"Ich will dass du mir dein Wort gibst mit ihn zusammen zu arbeiten. Du bist wie eine Muse für ihn."
Na toll! Es arbeitete tief in mir drinnen. Ich wollte nicht mein Wort geben. Denn dann müsste ich es halten. Aber ich wollte noch mehr gewinnen. Ich überlegte eine Weile und sagte dann:  "Okay. Ich werde es machen. Du hast mein Wort mit ihm zusammen zu arbeiten, sofern es meine Zeit zulässt. Ich werde mir jedoch Mühe geben, so viel Zeit wie möglich für ihn frei zu halten. Sofern mir die Zeit auch vergütet wird. Umsonst mache ich es nicht."
"Okay. Einverstanden. Du erhältst ein richtig gutes Honorar dazu. Wir rechnen es Stundenweise ab. Einverstanden?"
"Ja."
Wir schlugen beide ein. Danach wechselten wir die Themen. Bald darauf verließen sie uns. Da ich auch müde war, beschloss ich ins Bett zu gehen. Micha schloss sich mir an.
Ich wurde von Micha und Nancy aus meinem Kleid befreit. Nachdem ich die Toilette hinter mir hatte, wurde ich in ein Nachtkorsett geschnürt. Es war wieder das lange Korsett von letzter Nacht. Es dauerte etwas.
"Sagt mal. Wie habt ihr es gestern geschafft? Ich meine, eben hatte ich so gut ich konnte euch geholfen. Aber gestern? Da war ich ja wohl ganz weggetreten."
"Mit viel Glück und einer Menge Flüche und Hängen und Würgen", meinte Micha unter Schnauben, während sie das Korsett weiter schloss.
Nachdem es dann endlich geschlossen war, zum Glück war es nicht ganz so eng wie das Tageskorsett, zogen sie mir ein enges und langes Nachthemd an. Es ging bis zum Boden und lag eng an. Irgendwie schafften wir es dann, dass ich zum Bett kam. Dort legten sie mich dann rein. Danach wurden meine Arme am Nachthemd befestigt. Als ich dann dort lag, wurde Micha entkleidet. Sie zog zwar auch ein Nachthemd an, aber es war nicht so eng wie bei mir und sie trug auch kein Korsett.
Als sie zu mir ins Bett stieg, sagte sie zu Nancy: "Du kannst jetzt gehen. Wecke mich bitte morgen früh leise."
"Jawohl. Milady."
Danach verließ sie den Raum. Als ich mit Micha endlich alleine war, ließ sie sich neben mir aufs Bett fallen und sagte: "Endlich alleine. Gott sei Dank. Jetzt lasst uns etwas Spaß haben."
Ich schaute sie verwundert an, als sie sich aufsetzte und dabei ihr Nachtgewand hoch zog. Dann setzte sie sich auf mich, so dass ihre künstliche Vagina direkt vor meinem Mund lag.
"Na los! Fang an zu lecken", meinte sie. "Klaro, das ist nicht meine richtige. Aber wie du weißt, überträgt sie es auf meine richtige. Das Beste aber kommt noch. Ich habe ein kleines Unterprogramm gefunden, mit dessen Hilfe ich unsere beiden koppeln konnte. Mit anderen Worten: Alles was du bei mir machst, spürst du auch bei dir. Also, wenn du einen Orgasmus haben willst, musst du mich nur gut lecken. Also fang am besten sofort an."
Ich zögerte einen kurzen Augenblick, fing dann aber doch noch an. Es war irgendwie komisch ihre künstliche Vagina zu lecken. Zum Glück schmeckte sie nicht schlecht. Ich hatte Angst, dass sie irgendwie nach Gummi oder sonst was schmecken würde. Aber es war irgendwie neutral. Es gab einen leichten Geschmack, aber ich konnte ihn nicht bestimmen. Also leckte ich weiter.
Ich brauchte nicht lange um die Stellen zu finden, wo ich Micha am besten reizen konnte. Ich erkannte an ihrer Haltung dass sie bald so weit war. Aber auch bei mir baute es sich auf. Genauso wie sie, stand ich kurz vor einem alles erlösenden Orgasmus.
Während ich weiter leckte um ihn endlich zu bekommen, kam mir ein Gedanke. Werde ich jemals wieder einfach Blümchensex haben? Klaro, den Sex schon. Aber wird er mir noch reichen? Nach allem was ich so in der letzten Zeit erlebt habe. Wird mir es noch reichen? Klaro, es war jetzt nicht so, dass ich auf einmal den normales Sex nicht mehr toll fand. Der hat und wird weiterhin sein Recht haben. Aber wird es mir auf Dauer reichen?
Während ich darüber nachdachte, hörte ich mit dem Lecken auf, was Micha mit einem frustrierten Stöhnen quittierte. Langsam machte ich weiter, unterbrach es aber immer mal wieder um in Ruhe darüber nachzudenken. Ich meine, was ist, wenn ich Micha verlasse? Das kann doch jeder Zeit passieren. Wenn ich irgendwo eine Arbeit finde und weg ziehen muss. Wenn ich dann irgendwann eine neue Freundin haben sollte, sofern ich eine finde die den Vergleich mit Micha standhalten kann. Aber kann ich dann ganz normal weiter machen? Oder werden ich das alles Verrückte vermissen? Denn ich habe Sachen erlebt, die ich mir vorher nie vorstellen konnte.
Ich hörte mit dem Lecken auf und dachte darüber nach. Seien wir doch mal ehrlich. Werde ich jemals wieder ein normales Leben führen können? So, nach dem Motto: Reihenhaus, Frau, 2 Kinder und ein Hund. Oder würde ich dann nachts im Bett liegen und das Verrückte in meinem Leben vermissen.
Leider konnte ich nicht länger darüber nachdenken. Meine Zunge wurde langsam lahm und taub und Micha knurrte jedes Mal wie verrückt wenn ich aufhörte. Also brachte ich sie noch mal langsam richtig zum Höhepunkt. Ich spürte wie sie zitterte und auf Messers- Schneide stand. Es genügte eine richtige Bewegung und sie würde explodieren, und ich auch. Ich konnte es kaum noch aushalten. Trotzdem, es machte gleichzeitig viel zu sehr Spaß Micha auf der Messerschneide zappeln zu lassen.
Hm. Ob ich es schaffen würde selbst zum Orgasmus zu kommen ohne das sie kommt? Oder würde das Programm des KGs es nicht zulassen? Naja, es war egal. Ich war fertig und wollte endlich schlafen. Also begann ich sie langsam vor zu bereiten. Ich ließ meine Zunge langsam Kreise ziehen und wurde dann immer schneller. Dann stieß ich meine Zunge tief rein und saugte sofort danach.
Ich spürte wie sie kam. Es war als ob ein Vulkan ausbrach. Sie verkrampfte und schrie es laut heraus. Auch ich kam. Wir wurden beide regelrecht überrollt. Micha sackte kraftlos auf mich nieder. Ich konnte und wollte mich nicht mehr rühren und Micha erging es nicht anders. Irgendwann rollte sie dann von mir runter. Darüber war ich echt froh.
Ich war schon fast eingeschlafen, als Micha sagte: "Das hätte ich nicht gedacht, dass du auf das Angebot von Sven eingehst. Ich habe gedacht, dass du so schnell wie möglich sorgen möchtest, dass du wieder ein Mann bist und nicht mehr als Frau rumläufst."
"Wie kommst du darauf? Klaro, will ich mich sofort wieder zurückverwandeln. Was denkst du denn!"
"Aber was ist mit deinem Versprechen an Sven? Willst du es denn brechen? Oder wie willst du es dann machen? Dich dann einfach kurzzeitig zurück verwandeln?"
"Nein. Nichts davon. Ich gehe ganz normal hin. Denn ich habe Sven nur versprochen mit Jean-Pierre zusammen zu arbeiten und ihn zu unterstützen. Aber ich habe ihn nicht versprochen es als Frau zu machen. Wenn er ein Problem damit hat, ist es sein Problem."
"Also hast du ihn reingelegt?"
"Nein. Er hat nur das gehört, was er hören wollte. Ich werde mich an meinen Teil halten. Aber nicht mehr."

Nach diesen Worten schwiegen wir und ich schlief bald ein. So sah ich nicht, dass mich Micha eine Weile finster anschaute, bevor auch sie sich hinlegte und fest schlief.

Teil 53

Montag
Noch 6 Tage bis zur Theateraufführung.

Tja und dann dauerte es nur noch ein paar Tage bis es ans Eingemachte ging. Der Gedanke an die Herzogin ließ mich erschaudern. Zum Glück kam kurz darauf Nancy, um mich zu wecken. Micha war schon auf und davon. Als sie sah dass ich bereits wach war, half sie mir aus dem Korsett. Danach ging ich ins Bad, wo ich fertig gemacht wurde. Dann kamen wir zurück, damit sie mich für den Tag fertig ankleiden konnte.
Wir gingen dann gemeinsam zum Wohnzimmer. Dort wurden wir bereits erwartet. Als wir den Raum betraten, standen die 6 anwesenden Personen auf. Ich ging zu ihnen hin. Ich schaute sie an. Es waren 4 Frauen und 2 Männer.
"Guten Tag meine Damen und Herren. Ich freue mich sie hier zu sehen. Wenn ich es richtig verstanden habe, wurden sie bereits grundsätzlich eingewiesen. Ist das richtig?"
"Ja", kam es von ihnen.
"Gut", sagte ich. "Nur um es noch mal klar zu stellen. Ich bin hier der Boss. Dann kommt Micha und nach ihr Nancy. Danach erst ihr. Das heißt, ihr müsst machen was wir sagen. Wer damit ein Problem hat, der kann gerne gehen. Damit ihr versteht um was es hier geht, werde ich es euch noch mal erklären und wofür ich euch genau brauche. Ihr könnt euch dann notfalls überlegen wer was macht. Also es geht um folgendes…"
"…Tja, und das war's dann. Ich hoffe ich habe all eure Fragen beantwortet.  Falls jemand Fragen oder Vorschläge hat, immer her damit. Gibt es jemand der gerne einen bestimmten Posten haben möchte?"
Eine der Frauen meldete sich. Ich nickte ihr zu. Nachdem sie einen Knicks gemacht hatte, sagte sie: "Ja Miss, ich habe eine Bitte. Wenn sie möchten würde ich das Personal, welches für die Versorgung der Gäste zu ständig ist, aussuchen und ausbilden. Ich habe darin Erfahrung. Unter anderem Aufgrund meiner Erziehung und Herkunft, aber auch weil ich eine besondere Ausbildung genossen habe."
"Gut. Einverstanden. Such dir unter dem Personal die Leute heraus, die du dafür brauchst. Und dann bilde sie aus. Wir werden sobald es geht alle in die richtige Kleidung stecken, damit sie es lernen damit richtig umzugehen."
Nach und nach wurden die Aufgabengebiete eingeteilt. Sie machten sich dann auf.
Während sie ausschwärmten, ging ich zum Frühstücken. Ich ließ es mir schmecken und zog mich dann etwas zurück, um etwas zu lesen.
Zum Mittag ging ich wieder zurück. Man merkte das es was gebracht hatte, denn ich ging vorher noch etwas herum. Alle, denen ich begegnete, waren fleißig bei der Arbeit. Sie arbeiteten konzentriert und aufmerksam. Es ging um einiges flotter.
Als ich im Esszimmer ankam, wurde ich bereits erwartet. Ich ging zum Tisch. Diesmal war er richtig gedeckt. Auch sah das Personal diesmal richtig gut aus. Zumindest was ich so sah, da sie an der Wand standen, ich aber nicht hinging. Das brauchte ich auch nicht, denn sie wurden beaufsichtigt. Sie hatte offensichtlich nicht zu viel versprochen und hatte sie unter Kontrolle.
Als ich am Tisch war, kam auf ein Zeichen von ihr ein Bediensteter zu mir, um mir mit dem Stuhl zu helfen. Auch das Essen verlief weitaus besser, da die Bediensteten sehr genau beobachtet wurden. Es war herrlich so zu bedient zu werden. Daran könnte ich mich echt gewöhnen.
Nach dem Essen war ich wieder im Schloss unterwegs. Nancy begleitete mich.

Während wir weiter übten, schauten wir uns alles an. Dabei stellten wir noch eine Liste auf, was noch zu machen wäre. Wir waren gerade im ersten Stock unterwegs, als wir auf einmal einigen Krach hörten. Wir schauten aus dem Fenster hinaus und sahen wie ein LKW Steine lieferte, für den Weg draußen.
"Gut", meinte Nancy, "die sind schon mal pünktlich. Alex hat gesagt, die würden es schnell und gut machen. Man hat ihm versprochen noch heute damit fertig zu werden. Leider wird es dadurch etwas lauter werden."
Ich winkte ab. Der Krach würde mich nicht stören.
"Morgen Früh kommen die versprochenen Möbel."
"Oh gut. Sorge aber dafür dass die Möbelfahrer nicht unser spezielles Personal sehen. Sorge dafür, dass sie nur normales Personal sehen. Ich möchte nicht dass es irgendwelches Gerede darüber gibt."
"Ich werde dafür sorgen."

Der Rest des Tages und die nächsten zwei waren recht interessant. Wir schafften eine Menge. Dazu kam noch, dass die versprochenen Möbel noch geliefert wurden. Es nahm langsam immer mehr Gestalt an. Langsam aber sich begann der Traum Wirklichkeit zu werden. Wir schafften es sogar dafür zu sorgen, dass keiner der außenstehenden Personen etwas von dem mitkriegten, was hier im Schloss noch so ab ging.
Während der Tage wurde auch mein Training verstärkt. Ich wurde immer besser und es ging mir alles ins Blut über. Ich brauchte mich zum Schluss nicht mehr darauf konzentrieren. Aber wirklich interessant wurde es erst am Donnerstag, denn an diesem Tag gab es die große Probe. Ich hatte alle die uns geholfen hatten eingeladen, damit sie die Besucher spielten. Sie mussten jedoch schwören niemand etwas zu verraten. Sie durften sogar ein paar gute Freunde mitbringen, wenn sie schweigen konnten. Sie mussten jedoch Kleidung anziehen, die so gut es ging in die Richtung der Kleidung von damals passte.

Als ich abends mit Micha im Bett lag, dachte ich mit Muffensausen darüber nach. Ich hoffte dass alles klappt und wir gut abschneiden; Außerdem dass es mich beruhigte. Denn wenn ich genauso wie an diesem Tag auch am Wochenende aufgeregt wäre und deshalb nicht schlafen könnte, würde ich einige Probleme bekommen.
Irgendwann schlief ich dann endlich ein.

Teil 54

Donnerstag.
Noch zwei Tage bis zur Theateraufführung.

Langsam wurde ich wach. Ich drehte mich zur Seite. Das Bett war bereits leer und Micha wohl schon auf der Arbeit. Sie wollte heute früher anfangen um früher wieder zu Hause zu sein.
Ich war noch nicht lange wach, als Nancy reinkam. Als sie mich bereits wach sah, befreite sie mich aus meinem Schlafgewand. Ich erledigte dann schnell die Toilette. Nachdem ich damit fertig war, zog Nancy mich wieder an. Das Kleid, das sie für mich ausgewählt hatte, war ein recht einfaches Kleid; Ohne Schleppe und so was. Darüber war ich recht froh, da ich damit besser Katys Theaterleute begrüßen konnte. So war ich etwas flexibler. Ich frühstückte noch schnell etwas, und ging danach mit Nancy noch mal alles durch. Besonders achtete ich darauf, dass unsere Gäste nicht das speziell gekleidete Personal zu sehen bekam. Ich ging dann nervös durch das Schloss und kontrollierte alles zum x-ten- mal.
Irgendwann nahm Nancy mich zur Seite, um mich zu beruhigen. Ich war so was von nervös. Dabei war das jetzt nur die Probe. Bevor ich ganz "wuschig" wurde, holte ich mir ein Buch und las etwas.

Kurz darauf kamen die ersten an. Ich ging dann zu ihnen um sie zu begrüßen. Als sie mich und die anderen kostümiert sahen, schauten sie recht verwundert. Ich hörte sie leise  tuscheln. Da kamen Wörter wie "verrückt", "legt sich ja echt ins Zeug" und weitere schöne und unschöne Sachen vor. Dabei warfen sie uns und besonders mir immer wieder verwunderte Blicke zu. Als die Diskussion mal wieder ihren Höhepunkt erreichte und sie mal wieder unseren Geisteszustand berieten, fing ich an zu lachen.
Als sie mich anschauten, sagte ich zu ihnen: "Sorry Leute, aber ihr irrt euch gewaltig. Der Grund warum ich diese Sachen trage hat nichts mit euch zu tun. Es ist so, dass eure Aufführung in diesem Still ist. Damit ihr es etwas versteht: Ich bin zu einem historischen Fest eingeladen. Es geht über ein ganzes Wochenende. Dabei gibt es eine Wette, in der ich festhänge. Ich muss, um sie zu gewinnen, die beste Figur während des Festes machen. Na ja, zumindest besser als meine Konkurrenten. Um das zu erreichen, übe ich das schon eine Weile. Mit anderen Worten: Ihr seid die Opfer und nicht ich. Ich hätte sowieso so herum laufen müssen; Ihr jedoch nicht. Und dass es jetzt in diesem Stil und Ambiente so abläuft, macht es sicher nicht einfacher. Aber auf alle Fälle wird es einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Also strengt euch an."

Während der nächsten Stunden beobachtete ich sie, während sie alles aufbauten und testeten. Sie machten auch einige Proben. Während ich sie beobachtete, wurde ich langsam ruhiger und entspannter. Im Grunde genommen begann ich mich sogar darauf zu freuen. Denn, seien wir doch mal ehrlich, irgendwie war das doch ein richtig guter Traum. Jetzt musste ich nur dafür sorgen, dass es kein böses Erwachen gibt.
Als sie fertig waren, fuhren sie wieder weg. Sie würden am Nachmittag wieder kommen und sich dann fertig machen. Auch ich zog mich etwas zurück, da alles andere eh nichts nützen würde. Selbst wenn ich jetzt noch was finden würde, ich könnte es eh nicht mehr ändern, aber ich würde mich verrückt machen.
So zog ich mich dann in mein Zimmer zurück und las in Ruhe etwas. Am Nachmittag aß ich noch etwas, bevor Nancy kam um mich fertig anzukleiden.

Wir gingen ins Ankleidezimmer, wo ich bereits das Kleid liegen sah. Es war weinrot. Das Oberteil und die unteren 15 cm waren ein dunkleres Rot als der restliche Rockteil. Es hatte eine Crinolette, die fast schon ein Bustle war. Es hatte einigen Faltenwürfe, die von seitlich oben nach seitlich unten verliefen. Sie waren zusätzlich mit Stickereien in Form von Blumen verziert. Sie waren in schwarz und rot gehalten. Das Kleid hatte nach hinten eine etwa eineinhalb Meter lange Schleppe. Das Oberteil hatte einen Rundausschnitt, einen recht großen, wie ich bemerkte als ich endlich das Kleid anhatte. Er war so groß, dass das Kleid nur auf den Schulterspitzen auflag. Nach unten ging es bis kurz vor den Busenansatz. Die Ärmel waren nur ein paar Zentimeter lang. Der Rundausschnitt als auch die Ärmel waren jeweils mit einem gelben Rand verziert, die ebenfalls mit Blumenornamenten bestickt waren.
Ich ging im Zimmer etwas auf und ab, um ein Gefühl für das Kleid zu bekommen. Nancy war bereits wieder gegangen um die Musiker und Künstler zu empfangen. So machte mich dann auch auf den Weg.
Ich sah überall die Künstler herumlaufen und auch unser Personal. Na ja, zumindest das ausgewählte. Die anderen waren in anderen Teilen des Schloss beschäftigt. Es gab ja noch genug zu tun. Ich schaute mich in allen Räumen um, um zu sehen wie es mit den letzten Vorbereitungen voranging.
Nach und nach zogen sich die Künstler um. Als sie sich in den Sachen sahen, gab es so einige Frotzeleien, Lachen und Kichern und jede Menge dumme Witze. Zu deren Glück mussten sie nicht ganz so strenge Sachen tragen wie ich. Aber trotzdem hatten besonders die Frauen so ihre Probleme mit den Korsetts.
Hm na ja, hoffentlich gab es dann keine Probleme bei deren Aufführungen. Zum Glück waren sie nicht eng geschnürt. Aber ich nahm mir vor ihnen zu raten die Korsetts bis Samstag durchgängig zu tragen, damit sie sich etwas daran gewöhnen.

Während dessen kam Micha nach Hause. Nach einer kurzen Begrüßung ging sie sich umziehen. Als sie wieder kam, trug sie ein blaues Kleid. Es sah wunderschön aus. Jedoch anders als bei mir, hatte es eine recht kurze Schleppe und es hatte einen anderen Ausschnitt. Bei ihr ließ das Kleid einen Teil des Busens frei. Naja, bei mir ging es nicht. Das würde ja auffallen.
Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Es würde nicht mehr so lange dauern bis es bei mir auch nicht auffallen würde. Nein. Dass es dazu kommen würde, hätte ich nie gedacht. Aber es war meine eigene Schuld gewesen. Aber in diesem Augenblick dachte ich noch nicht an so was.
Ich ging dann mit Micha und Nancy noch mal herum um alles zu kontrollieren. Ja, ich weiß. Es war die x-te Kontrolle. Aber keine Angst. Wir schauten uns nur alles an und redeten mit den Schaustellern. Es war recht lustig, und die meisten waren genauso nervös wie wir. Trotzdem freuten sich alle auf den Abend und hofften dass es gut klappt, so dass der Samstag dann super wird.
Wir nahmen dann noch mal was kurz zu uns.

Kaum waren wir mit dem Essen fertig, kamen die ersten Gäste an. Als erste kam Katy und dann nach und nach alle anderen, die wir zur Probe eingeladen hatten. Während ich mich mit Micha um die Gäste kümmerte, beobachtete Nancy alles. Sie versuchte festzustellen wo es Probleme gibt und was wir ändern müssten.
Ich sprach mit so einigen. Ehrlich, die meisten kannte ich nicht. Erst viel später erfuhr ich, dass die meisten zum Zirkel gehörten. Einige erzählten mir später, dass sie mich kennen lernen wollten. Während ich mich mit ihnen unterhielt, horchten sie mich aus und versuchten mich einzuschätzen um zu sehen ob sie Micha erlaubten weiter zu machen oder nicht.
Ich genoss es. Immerhin waren hier nur, sagen wir es mal so, Freunde. Ich musste niemand beeindrucken oder überzeugen. Außerdem gab es keine Konkurrenz um die ich mir Sorgen machen musste. Ich genoss es einfach nur.

Als es endlich soweit war und die Aufführung begann, setzte ich mich hin. Es war zwar recht eng im Saal, aber es ging. Die Schauspieler waren echt super. So musste es damals gewesen sein, wenn ein reicher Adliger eine solche Veranstaltung gab. Das einzige, was wirklich schlecht war, war die Luft. Ich kriegte kaum noch Luft. Zum Glück hatte ich einen Fächer dabei. Der war im Dauereinsatz.
Während der ersten Pause ging ich nach draußen um frische Luft zu schnappen. Ich war nicht die einzige. Ein Großteil der Gäste war ebenfalls rausgegangen. Als ich das sah, befahl ich einen Diener Getränke nach draußen zu bringen.
Ich unterhielt mich mit den Gästen. Bis jetzt waren sie recht begeistert von allem. Aber fast jeder beklagte sich wegen der Luft im Raum. Das tolle war jedoch, sie beschwerten sich nicht nur, nein, sie lieferten auch einige Vorschläge und Angebote wie man es abschaffen konnte. So kam es dann, dass ich mehrere Zusagen erhielt, dass man Lüfter und mobile Klimageräte besorgen würde, damit man den Raum besser belüften kann. Ihrer Meinung nach könnte man es so einrichten, dass man es nicht mitkriegen würde, und der Flair aus dieser Zeit nicht zerstört werden würde.
Super! Wäre ja irgendwie echt peinlich.

Dann ging es zurück zum nächsten Teil. Zum Glück hatte man den Raum gut gelüftet.
Auch dieser Teil war wieder echt toll. In der nächsten Pause ging ich nicht raus, sondern schaute mir an wie es sonst überall lief. Es gab soweit ich sehen konnte keine größeren Probleme. Es war im Grunde überall was los und die Gäste verteilten sich über alle Räume. Die Stimmung war echt super. Ich spielte gegen einer der Gäste sogar eine Runde Billard und gewann sogar. Aber ohne solch ein Kleid spielt es sich viel einfacher.
Irgendwann kam ich gerade in den Raum, wo das Orchester einen Walzer spielte, als auf einmal Sven auf mich zutrat. Er verbeugte sich vor mir und fragte mich dann: "Dürfte ich die Dame um einen Tanz bitten?"
Im ersten Moment war ich geschockt. Aber dann dachte ich: "Was soll´s! Er wird sicher nicht der einzige Mann sein der mit mir tanzen wird. Außerdem: Wenn schon, denn schon."
Also schaute ich ihn an, während ein Lächeln sich auf meinem Gesicht ausbreitete. Ich nickte einen der Diener zu und deutete auf meine Schleppe.
Während er her kam um die Schleppe mir auf den Arm zu legen, sagte ich zu Sven: "Sehr gerne. Ich freue mich schon auf den Tanz."
Kurz darauf tanzten wir durch den Raum. Ich ließ mich fallen und gab mich voll meiner Rolle hin, während ich mir vorstellte in der Zeit von damals zu sein. Einfach nur mal einen solchen Ball genießen.
Während wir tanzten, füllte sich langsam der Raum und weitere Personen schlossen sich uns an. Bald war die Tanzfläche voll mit tanzenden Paaren.
Irgendwann hatte ich keine Luft mehr und beendete es. Sven führte mich daraufhin zur Seite, während ich versuchte wieder Luft zu bekommen.
Als wir dann an der Seite standen, ergriff er meine Hand, hob sie hoch und hauchte einen Handkuss drauf.
Dann sagte er: "Ich danke ihnen für diesen tollen Tanz."
"Ich danke ihnen für diesen wunderschönen Tanz", sagte ich darauf zu ihm während ich spürte, oh mein Gott, wie ich errötete. Verlegen wandte ich mich ab und versuchte mich zu beruhigen. Was ich nicht mitbekam war, dass uns alle beobachteten. Und sie sahen nur eines, wie eine junge Dame errötend vor einem Mann stand der mit ihr gerade getanzt hatte und ihr einen Handkuss dafür gegeben hatte. Ich sah aus wie eine junge Maid, die zum ersten Mal von einem Mann beachtet wird und vor Scham errötet.
Da ich etwas Ruhe brauchte, geleitete Sven mich raus. Wir suchten uns eine ruhige Ecke, wo ich mich setzen konnte. Auf meiner Bitte hin holte er mir was zu trinken.
Nachdem ich mich erholt hatte, brachte er mich wieder zurück. Ich hörte und schaute mir die letzten Stücke der Aufführung an, bekam aber nicht mit wie ich von allen Seiten beobachtet wurde.
Irgendwann ging dann der Abend zu Ende und unsere Gäste verließen uns. Was war ich froh darüber. Ich ging dann gleich ins Bett, während sich ein Teil unserer Dienerschaft mit dem Aufräumen befasste.
Sobald ich im Bett lag, schlief ich sofort ein, so fertig war ich.

Den Freitag schlief ich lange, bevor ich wach wurde. Den Tag selbst verbrachte ich entspannt, während wir die Ergebnisse von Donnerstag durchgingen, damit wir schauen konnten was wir für morgen ändern müssten. Den Rest des Tages verbrachte ich mit lesen, da es mich am besten beruhigte.

Teil 55

Am Samstag schlief ich lange aus. Kurz vor Mittag wurde ich geweckt. Ich ging ins Bad und machte mich fertig. Danach wurde mir von Nancy ein einfaches Kleid angezogen. Da es bereits recht spät war, aß ich nur eine Kleinigkeit. Bis zum Mittag begab ich mich nach draußen und ging im Park herum. Einfach nur um mich nicht verrück zu machen; Naja und die anderen im Schloss. Mittags aß ich dann wieder eine Kleinigkeit. Danach las ich oder war draußen. Der Tag wurde noch richtig schön und warm. Man konnte sich ohne Probleme draußen aufhalten.
Gegen 15 Uhr ging ich wieder rein um mich fertig zu machen. Zuerst nahm ich noch mal ein schnelles Bad. Danach wurde ich von Nancy und Micha angezogen. Was mich verwunderte war dass das Kleid nicht so restriktiv war wie sonst. Das Korsett war etwas weiter und auch die Röcke waren nicht ganz so eng wie ich sie sonst oft trug.
"Bevor du dich wunderst", kam es da bereits von Micha, "warum wir dich nicht so streng anziehen wie sonst. Es ist eine Ablenkung. Die anderen sollen nicht wissen wie weit du in Wirklichkeit bist. So machen sie sich weniger Sorgen oder versuchen es noch zu toppen."
Ich schnaubte und meinte nur: "Ach ja? Was glaubst du wohl wie vielen von denen den gleichen Gedanken haben werden?"
"Keine Ahnung. Aber was soll's. Wir können es ja gerne enger machen. Nur müsstest du dann bis nächstes Wochenende dich noch mehr anstrengen um es noch enger zu machen. Willst du das wirklich?"
Ich tat so als ob ich überlegte, sagte dann aber mit einen verschmitzten Lächeln: "Nö. Lieber nicht. Es passt schon so wie es jetzt ist."
"Gut."

Kurz vor 17 Uhr waren wir fertig. Ich trug ein weißes/blasses- rosafarbenes Kleid. Die Schleppe war etwa ein Meter lang. Das Kleid war recht eng anliegen und hatte einige Rüschen. Die Schultern ließ es frei. Das interessante Detail am Kleid war, es hatte Stoffblüten und auch Ranken daran. Es sah so aus, als ob es mit Blüten, Blättern und Efeuranken oder dergleichen verziert wurde. Meine Haare waren zu einer Hochfrisur fertig gemacht. Na ja, nicht ganz. Also sie hingen noch nicht mal etwa die Hälfte runter, als sie eigentlich könnten. Sie waren hinten zu einem üppigen, sagen wir Zopf, zurechtgemacht. In ihm waren ebenfalls Blüten und Ranken mit Blättern eingearbeitet. Diese waren jedoch echt.
Wie auch immer. Ich bewunderte mich im Spiegel, denn ich sah echt fantastisch aus. Na ja, wenigstens etwas.
Da ab 17 Uhr die Gäste kommen durften, ging ich zum Eingang um sie zu begrüßen. Während ich zum Eingang ging schaute ich mir noch mal alles kurz an. Alle waren auf ihren Plätzen und bereit. Also auf in die Schlacht.
Am Eingang angekommen stellte ich mich in der Nähe hin und wartete auf die ersten Gäste. Kurz nach 17 Uhr kamen bereits die ersten an. Ein Diener öffnete die Tür damit das erste Paar eintreten konnte. Während ich sie kurz musterte, es war ein Ehepaar und ich schätzte sie
auf Mitte 50 oder etwas älter, sagte der Diener an der Tür: "Der Herzog und die Herzogin von Trux."
Ich schaute auf und fragte mich kurz woher er das wusste. Ich erfuhr später von Micha, dass sie etwas getrickst hatten. Draußen ließ sich einer der Diener die Eintrittskarten zeigen und fragte nach dem Namen. Dann gab er es mittels eines Headsets durch. Okay. Das war zwar historisch gesehen nicht in Ordnung, aber mich störte das nicht. Es war ja zu diesem Zeitpunkt eh schon zu spät.
Als ich den Namen hörte, ging ich auf das Paar zu. Kurz vor ihnen blieb ich stehen und machte einen Knicks und sagte: "Herzog Athur und Herzogin Anastasia, ich heiße sie in meinem bescheidenen Heim herzlich willkommen. Ich hoffe sie finden alles zu ihrer Zufriedenheit."
"Ich denke schon", sagte Herzog Athur und trat auf mich zu. Als er vor mir stand, reichte er mir die Hand. Ich ergriff sie ganz sacht mit meinen Fingern. Er half mir dann hoch und führte meine Hand zu seinen Mund, während er sich leicht vor beugte. Dann sagte er: "Ich freue  mich endlich ihre Bekanntschaft zu machen. Ich war schon so auf sie gespannt." Dabei hauchte er mir einen Handkuss auf die Hand.
Er ließ meine Hand los und trat etwas zur Seite. Seine Frau trat vor und reichte mir ihre Hand und sagte: "Auch ich freue mich endlich dich zu treffen. Ich war schon sehr auf dich gespannt." Sie ergriff meinen Arm und hackte sich bei mir unter. Während dessen sagte sie: "Komm, du musst mir alles zeigen."
Leicht irritiert ließ ich mich von ihr führen. Sie ging mit mir alle Räume ab und plauderte während dessen die ganze Zeit.
Ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihr alles erklärte, jedoch konnte ich mich nicht mehr wirklich daran erinnern was ich alles so erzählte. Deswegen war ich mir ziemlich sicher, dass sie mich gekonnt verhört hatte. Hoffentlich hatte ich nichts Verkehrtes verraten. Tja. Pech. Eh zu spät.
Wir waren gerade wieder beim Eingang angekommen, als wir die Stimmen mehrerer Personen hörten, die wohl gerade angekommen waren.
Eine Dame sagte: "Also, was hältst du von meinem Kleid? Hab dafür immerhin 150 Euro ausgeben. Ich frage mich wieso so eine Kleiderordnung besteht. Und wie die mich angesehen haben! Ich hatte fast das Gefühl, der wollte mich nicht durchlassen. Eine Frechheit."
"Naja", sagte eine zweite Dame. "Mein Kleid hat 180 Euro gekostet. Finde es auch eine Frechheit so was von den Gästen zu verlangen. Aber was soll's. Mal schauen wie die anderen aussehen. Denke nicht dass die anderen Gäste was viel Besseres haben. Und ich hoffe es lohnt sich wenigstens."
"Ja. Hab' meins bei Ebay gekauft und du?"
"Hab es bei einem Internetanbieter gekauft, der solche Kleider hatte."
Ich verdrehte die Augen als ich das hörte. Ich hörte wie die Herzogin schnaubte. Tja, sie dachte wohl das Gleiche wie ich.
Während wir mit einem Lächeln den Raum betraten um sie anzusehen, dachte ich darüber nach was wohl meine Kleider gekostet haben mussten. Die müssten doch eine Menge gekostet haben. Wer hat das bezahlt?
Ich verschob jedoch den Gedanken auf später. Zuerst wollte ich mich amüsieren. Ich betrat den Raum und sah sofort die beiden Frauen und deren Ehemänner. Den Kleidern sah man sofort an dass sie einfach und von der Stange waren. Sie hatten noch nicht mal Korsetts an. Die Männer trugen Anzüge.
Ich verzog leicht meinen Mund als ich das sah. Besonders weil wir uns so viele Mühe gegeben hatten. Naja. Man kann nicht alles erwarten.
Als die beiden Frauen mich und die Herzogin sahen, fielen ihnen die Kinnladen runter.
Ich ging auf sie zu und stellte mich vor und danach die Herzogin.
Sie gaben mir und der Herzogin einfach die Hand. Nach ein paar Worten die wir wechselten gingen sie weiter. Dabei hörte ich wie sie sich über uns beide unterhielten. Sie waren etwas erstaunt, aber machten sich auch über uns etwas lustig.
Bevor es jedoch ausarten konnte, kamen die nächsten durch die Tür. Auch sie wurden angekündigt. Man erkannte sofort, dass sie welche waren, die von der Herzogin die Karten bekommen hatten, denn sie waren ebenso streng gekleidet wie ich und die Herzogin.
Nachdem sie uns entdeckt hatten, kamen sie auf uns zu. Vor der Herzogin machten sie einen Knicks. Und nachdem sie sich begrüßt hatten, stellte die Herzogin mich vor. Nach der Vorstellung gingen sie weiter. Die Herzogin blieb mit mir aber dort um auch die restlichen zu begrüßen.
Die normalen Gäste waren erstaunt und recht unterschiedlich gekleidet; Von ganz einfach und billig bis recht gut. Aber ich warf ihnen das nicht vor. Immerhin war es recht kurzfristig gewesen. Es kann ja nicht jeder sich für eine Theatervorführung ein solch teures Kleid kaufen.
Irgendwann kam eine Gruppe von Männern und Frauen an. Sie waren recht gut gekleidet. Sie bewegten sich elegant in deren Kleidung. Katy verriet uns das sie die Prüfer und Talentscouts waren.
Als wir gerade gehen wollten, weil wohl keiner mehr kam, kam doch noch jemand. Es war eine junge Frau, Anfang bis Mitte 20. Sie trug ebenfalls ein richtig schönes Kleid, in dem sie sich gekonnt bewegte.
Als sie bei Alex und der Herzogin ankam begrüßte sie sie. Als die Herzogin sich vorstellte, machte sie sogar einen Knicks. Sie war nett und lustig. Und kurz darauf waren wir drei in einem tollen Gespräch vertieft. Dabei erklärte sie auch, dass sie von einer Freundin die Karte bekommen hatte. Eigentlich wollte die hin, jedoch als sie gehört hatte, dass Kostümpflicht besteht, hatte sie ihr die Karte gegeben, weil sie solche Kleider liebt. Sie fand es echt traurig, dass es nur so wenige Möglichkeiten gibt solche Kleider zu tragen. Als sie dann all die anderen sah, war sie im Siebten Himmel.
Ich und die Herzogin entschuldigten uns während wir sie verließen. Sie ging neugierig und begeistert weiter rum.
"Ich glaube, du solltest sie zu deinem Fest einladen. Sie dürfte wohl die größte Begeisterung haben."
"Ja vielleicht mach ich es sogar."

Zusammen ging ich mit der Herzogin umher. Irgendwann kam dann der Aufruf, dass es soweit war und das Theaterstück losging. Wir gingen auf unsere Plätze. Zum Glück waren für mich und die Herzogin welche reserviert. Es gab doch etwas Gedränge, aber dann saßen alle.
Sobald alle saßen, begann das Stück. Es war echt toll. Vor allen war es nicht so modern verhunzt. Auch wenn ich es nicht kannte, es war toll.
In der ersten Pause standen alle auf und verteilten sich im Schloss. Ich beschloss auf die Toilette zu gehen. Leider war ich nicht die einzige mit dem Gedanken. So mussten wir etwas anstehen. Ich kam mit den anderen Damen ins Gespräch. Dabei führte ich ein paar echt tolle Gespräche. Was war ich froh über die Zofen, die wir da hatten. Ohne die wäre es wohl nicht gegangen. Dank ihnen konnten wir alle aufs Klo. Ohne sie… Na, ich hatte da so meine Zweifel ob das gegangen wäre. Naja, bei den "Normalen" schon. Nur nicht bei denen, die sich wirklich Mühe gegeben hatten. Da auf keinen Fall.

Als ich fertig war, ging ich durchs Schloss um alles zu kontrollieren und anzuschauen. Es lief gut. Ich unterhielt mich mit den meisten Gästen echt gerne und auch toll. Einige behandeltem mich recht hochnäsig. Aber das störte mich nicht weiter, da ich dann einfach ging.
Bald darauf ging es weiter. Wir gingen alle wieder zurück um uns das Stück weiter anzusehen.
Bei der nächsten Pause ging ich wieder etwas herum. Ich hörte etwas dem Orchester zu, die echt toll spielten, ging dann weiter und landete im Raum mit dem Billard. Da war so einiges los. Also blieb ich eine Weile und spielten mit den Damen. Mann, was hatten wir Spaß. Hätte ich nicht gedacht. Irgendwann kam jemand rein und fragte ob wir nicht wieder zurück wollten, da gleich der letzte Teil begann.
Sofort liefen wir, so schnell es die Kleider zuließen, zurück. Kurz vor der Tür bremsten wir ab und gingen gesittet rein. Jedoch atmeten wir ziemlich heftig (Scheiß Korsetts). Unsere Brüste hoben und senkten sich im Akkord. Und ja, jeder der konnte schaute sehr intensiv hin. Naja, zumindest die Männer.

Nachdem der letzte Teil zu Ende war, genoss ich wieder meinen Auftritt als Gastgeberin. Ich schaute auch die anderen Künstler an und zu. Als ich im Saal mit dem Orchester kam sah ich, dass bereits mehrere Paare tanzten.
Auf einmal stand Sven neben mir. Er verbeugte sich vor mir und fragte mich: "Darf ich die Dame zu einem Tanz bitten?"
Ich war kurz geneigt es abzulehnen. Aber dann dachte ich: "Scheiß drauf. Warum nicht? Tu ich ihm den Gefallen. Ich wollte nicht kleinlich sein und es ihm vom letzten Mal nachtragen.
"Sehr gerne. Es ist mir eine Freude", kam es also von mir.
Ich ergriff seine Hand und gab einen der Diener ein Zeichen. Er kam sofort her und legte mir die Schleppe auf meinen Arm. Dann begann ich mit Sven zu tanzen. Es war trotz unserer Vorgeschichte richtig toll und ich genoss es. Kaum war der Tanz vorbei, kam der nächste. Ich tanzte so mit mehreren weiteren Männern, bis ich erschöpft war und mich entschuldigte.
Ich ging eine Weile raus an die frische Luft. Dort traf ich auf einen älteren Herrn, der draußen rauchte. Wir kamen etwas ins Gespräch. Er gehörte zu den Prüfern und war über das ganze herrlich begeistert. Da mir bald darauf kalt wurde, ging ich wieder rein.
Irgendwann kam ich zu der Harfe- Spielerin. Sie spielte echt toll und ich hörte ihr gerne zu. Ich lehnte mich an die Wand während ich das tat.
Irgendwann hörte ich ein belustigtes Schnauben neben mir. Ich drehte mich um und sah die Herzogin neben mir stehen.
"Besonders Damenhaft ist das aber nicht", meinte sie zu mir.
"Wer sagt, dass ich eine Dame bin?", antwortete ich ihr darauf hin.
"Ach bist du nicht? Wusste gar nicht, dass das jemand erfahren soll."
Ich schnaubte nur, stieß mich von der Wand ab und stellte mich vor ihr. "Woher willst du wissen was ich bin? Schau dich um. Was siehst du? Jede Menge Damen. Aber was für welche. Du hast gesagt wir spielen bei dir Gräfinnen. Aber nicht was für welche. Du hast gemeint, du wirst uns bewerten. Aber nach was? Du hast uns alle eine Blankorolle gegeben. Naja, zumindest fast. Also jede sucht sich die Rolle aus, die sie haben möchte. Wie willst du sie bewerten, wenn du nicht weißt welche sie spielt, beziehungsweise ihre Familie, wenn die dabei ist? Vieleicht spielt die eine gut und es gefällt dir, aber ihrer eigentlichen Rolle nicht entsprechend, während eine andere dir zwar nicht gefällt, aber ihre Rolle entsprechend spielt. Also, wie willst du sie bewerten ohne zu wissen was sie spielen? Also vielleicht ist das ja meine Rolle nicht Damenhaft zu sein, weil mein Charakter, den ich gewählt habe, nicht Damenhaft ist. Gut. Zugegeben, Damenhaft ist das immer noch nicht, aber meinem Charakter entsprechend. Oder was meinst du?"
Sie dachte darüber nach und sagte dann: "Ja, du hast Recht. Daran habe ich eigentlich nicht gedacht, weil wir das bis jetzt nie gebraucht haben. Einige kenne und kannte ich schon von früheren Festen. Tja. Danke. Du hast mich auf eine tolle Idee gebracht. Bis nachher."
Nach diesen Worten ging sie. Ich schaute ihr hinterher und hatte ein ziemlich komisches Gefühl. Ich entschied mich wieder die Gastgeberin zu spielen und mich wieder überall sehen zu lassen, um mit den Leuten reden zu können.
Ich stand bei einer Gruppe, die mich für die Feier lobten. Sie fanden es herrlich. Sowas tolles hatten sie noch nicht erlebt. Einige meinten, das sollte ich öfter machen. Es wurde auch ein großes Lob an die Küche geäußert.
Plötzlich stand der Herzog neben mir und bat mich zu der Herzogin in den Damensalon zu kommen. Also entschuldigte ich mich und ging zum Salon. Unterwegs wurde ich öfter mal aufgehalten, weil ich von begeisterten Besuchern angesprochen wurde. Aber irgendwann war ich doch da.
Mit mir betraten noch einige junge Damen den Saal. Als wir alle da waren, meinte die Herzogin: "Schön das jetzt alle hier sind. Heute hat mich jemand darauf hingewiesen, dass es ein kleines Problem gibt. Um euch besser beurteilen zu können, möchte ich euch bitten, eure Rolle, beziehungsweiser euren Charakter und den Hintergrund den ihr vor habt auf meinem Fest zu spielen, zu beschreiben. Auch der eure Familie, wenn sie dabei ist. Sprecht euch ab und entscheidet euch dann was ihr schreibt. Aber bedenkt, ihr werdet danach beurteilt. Also viel Spaß."
Nach diesen Worten begann eine Dienerin Stifte und Zettel zu verteilen. Gott sei Dank Kulis und keine Schreibfedern.
Während ich noch Ausschau hielt wo ich am besten Platz hätte, kam die Herzogin zu mir.
"Vielen Dank für diese Idee. Das dürfte sicher lustig werden."
Ich schnaubte leicht höhnisch. "Glaubst du das wirklich? Um wie viel wollen wir wetten, dass es bei den meisten recht ähnlich sein wird. In etwa so: Sehr altes Adelsgeschlecht, beliebt und geachtet, die Tochter ist eine "heilige" und perfekt erzogen. Sozusagen gutes Heiratsmaterial und dass sie einen sehr guten Ruf hat. Ich frage mich, ob ihnen klar ist, was das für eine junge Dame aus der Zeit bedeutet. Vieleicht wissen es ja diejenigen, die Romane aus der Zeit lesen. Aber naja, sie sind nicht wirklich immer realistisch. Oder?"
"Hm, da hast du Recht. Aber ich nehme die Wette an. 2000 Euro, das du dich irrst."
"Das Geld habe ich nicht."
"Kein Problem. Wenn ich gewinne, kommst du als die Alex zu meinem Gartenfest im Frühjahr. Keine Angst, es ist eine normale Feier. Auch wenn von den Damen große Garderobe erwartet wird. Also?"
Sie hielt mir die Hand hin und ich schlug ein. Sie ging dann weiter und ich suchte und fand einen Platz zum Schreiben. Nach kurzem Zögern kam leider meine gemeine Ader durch und ich schrieb einen echt gemeinen Hintergrund, wo ich eine Menge Reelles von mir einbaute.
Mit einem netten Grinsen gab ich den Zettel ab.

Der Rest des Abends verlief recht toll. Irgendwann ab Mitternacht gingen die Gäste. Es war ein voller Erfolg. Nicht nur für mich. Die meisten der Schausteller hatten ein Jobangebot bekommen; Dazu ein Teil der Musiker und die Harfe- Spielerin. Selbst die Buchleserin hatte ein Angebot erhalten. Und laut Björn und Sven waren im Herrensaloon einige Geschäfte abgeschlossen worden.
Als endlich alle weg waren, ging ich komplett fertig ins Bett. Sobald ich lag, schlief ich tief und fest ein. Ich war so was von fertig. Kurz taten mir die leid, die jetzt aufräumen mussten. Aber anderseits, das waren ja die anderen, nicht die, die den ganzen Abend beschäftigt waren, sondern unsere Latexbrigade. Ganz kurz dachte ich darüber nach, kurz. Aber dann schlief ich schon tief und fest an Michas Seite.

Epilog dieses Tages

Wütend schaute die Herzogin auf. Alex hatte Recht. Die meisten Berichte waren fast ähnlich. Sie würden ihm also 2000 € zahlen müssen. Das Geld störte sie nicht. Aber sie hätte ihn gerne auf dem Fest gesehen.
"Tja", sagte sie zu ihren Mann. Leider hatte Alex Recht. Was auf den Zetteln steht, also deren Hintergründe, ist nicht gerade original. Schade. Ich hab irgendwie mehr gehofft."
"Ja, das glaube ich dir. Aber du wirst auf alle Fälle Alex' Hintergrund lieben."
"Ach ja?"
"Ja. Hier, lies."

Mein Name ist Alex. Die Kurzform von Alexandria. Ja, ich heiße wie die Stadt. Egal. Ich bin neu im Kreis der Blaublütigen. Um genau zu sein, war meine Familie weit ab von jedem Titel. Leider hat es sich ergeben, dass die eigentlichen Titel- Träger verstorben sind durch Unfälle, dem einen oder anderen Duell, Krankheit, oder sich zu Tode gesoffen haben. Meine Eltern waren leider früh verstorben. Sie waren Freigeister, lebten arm aber glücklich in einer einfachen Hütte am Waldrand. Sie scherten sich nie um irgendwelche gesellschaftliche Zwänge. So hatte mein Großvater eine einfache Bäuerin geheiratet, warum er auch verstoßen wurde. Mein Vater hatte es sich ebenfalls zu Herzen genommen und eine Bürgerstochter geheiratet. Mit ihr war glücklich. Er war sehr gebildet und hatte mich zu einem freien Menschen erzogen. Ohne die lästigen Anstandsregeln der Gesellschaft. So lernte ich alles Mögliche, nur nicht mich wie eine Dame zu verhalten. Ich liebte es durch den Wald zu streunen und mit unserem Pferd wild zu reiten, oder auch die Nachbarsjungen zu verprügeln. Meistens trug ich sogar Männerkleidung. Als mich endlich der Bote des Königs fand, war ich zu einem Wildfang heran gewachsen. Als er mich über mein Erbe informierte, war ich recht erstaunt, war aber interessiert genug es sich einmal anzusehen. Naja, der König ließ mir keine Wahl. Ich hatte zu erscheinen. War ein Fehler, denn ich kam mit den Gesellschaftsregeln nicht ganz klar. Die Kleider waren schon schlimm genug. Aber warum zum Henker darf man nerviger Typen nicht verprügeln, die einen echt auf den Sack gehen? Dummerweise war es mehr oder weniger vor dem König gewesen. Was an sich schon schlimm genug war. Jedoch war es der Sohn eines von des Königs Lieblingen, der gehofft hatte durch mich zu Titel und Geld zu kommen. Das ich ihn zum Weinen gebracht habe, tat seinen Ruf nicht gerade gut. Sein Vater war echt sauer. Der König war echt am Überlegen ob er nicht eine Möglichkeit findet mir Titel und Ländereien zu nehmen. Mein Glück oder Pech war, dass seine Mätresse und einige andere hochrangige Damen einschritten und ein gutes Wort einlegten, da sie dem Verhalten von dem jungen Adeligen schon lange verärgert zusehen mussten. Er hatte schon öfter versucht sich an junge Damen zu vergreifen. Sie hatten sich über mich zu sehr amüsiert, so dass sie beschlossen mir zu helfen. Außerdem gab es da so eine Wette unter den Adeligen, ob sie es schafften mir gutes Benehmen beizubringen. Lange Rede kurzer Sinn: Ich wurde vom König unter die Vormundschaft einiger adeliger Damen und einer Gouvernante gestellt, damit sie mir angemessenes Benehmen beibringen. Bei dem Fest ist es das erste Mal, dass ich wieder auf die Gesellschaft losgelassen werde. Die einzelnen Wettparteien freuen sich auf das Ergebnis. Es heißt sogar, dass der König selbst kommt um sich das Ergebnis anzusehen. Zum Glück sah auch er ein, dass ich das musizieren und französisch und englisch nicht mächtig sein konnte. So schnell kann ich das nicht lernen. Wie man mir mitgeteilt hat, gab es eine Menge Adelige die mich treffen und sehen möchten, da sie die Person kennen lernen möchten, die sich sowohl mit dem König als auch seinen Lieblingen angelegt hat, jedoch von seiner Mätresse und anderen hochrangigen Damen gerettet wurde. Außerdem erhoffen sie sich ein tolles Schauspiel.

Die Herzogin schaute auf und begann zu lachen. "Ja das dürfte sicher lustig werden."
"Ja, vor allen hat sie es geschafft eine gute Ausrede zu haben wenn es nicht so gut klappt. Besonders clever war das mit den Fremdsprachen. Nur die große Frage ist, woher nimmst du jetzt einen König? Und wie weit hast du vor, ihre Rolle herauszufordern?"
"Oh, den werde ich schon auftreiben. Und ich habe sie vor so richtig herauszufordern. Das verändert das ganze Spiel."
"Ja, sie schafft es wirklich Leben reinzubringen. Was freue ich mich schon auf nächste Woche."
"Ich auch. Ich auch."

Teil 56

Am Sonntag schlief ich erst mal aus. Nach dem Aufstehen wurde ich von Micha und Nancy wieder angezogen. Nach einen verspäteten Frühstück ging ich runter in die Lobby. Dort standen bereits die meisten der Bediensteten. Es waren diejenigen, die heute abreisen wollten.
"Ich danke ihnen alle für ihre Hilfe. Ich hoffe ihr hattet trotz allen euren Spaß und Freude an dem hier erlebten." Ich schaute sie alle lächelnd an.
Denn seien wir doch mal ehrlich. Ohne deren Hilfe hätte es niemals geklappt.
Mir wurde von allen gedankt, als auf einmal eine vortrat und mich fragte: "Können wir beim nächsten Mal wiederkommen?"
?!?!? "Was?"
"Naja. Im Grunde hoffen eigentlich alle dass wir wieder kommen können."
"Echt? Trotz allem? Ich mein, es war ja kein Zuckerschlecken oder so. Besonders einige von euch sind ja recht hart bestraft worden. Dazu musstet ihr auch noch den ganzen Tag hart arbeiten."
"Ja, aber trotzdem. Es war trotz allem genial. Wir konnten alle unseren Fetisch ausleben. Naja, mehr oder weniger. Es war nicht bei jedem perfekt. Aber trotzdem. Es war bei den meisten nah dran. Und bevor du fragst, die meisten haben die hier getragenen Sachen und Fesseln gekauft. Also, ja. Wir würden gerne wieder kommen."
"Hm. Okay. Lasst am besten einfach eure Kontaktdaten hier wie wir euch erreichen können. Wenn wir nächstes Jahr wieder so was machen, können wir uns dann ja einfach melden. Aber, es ist nicht gesagt, dass es wieder so wird wie es diesmal war. Das ist euch schon klar oder?"
"Ja, wir hoffen dass es noch besser wird."
"Na dann."
Nach einigen Gesprächen mit ihnen verabschiedeten sie sich alle.

Den Rest des Tages verbrachte ich mit Online- Spiele. Da Nancy und Micha ebenfalls genug zu tun hatten, ging das. In den Pausen ging ich durchs Schloss und auch durch den Park. Es hatte sich viel verändert.
Zuerst mal es war sehr ruhig geworden. Waren die letzten Tage und Wochen im Schloss doch immer was los gewesen, war es jetzt schon gespenstisch still. Nur noch einige wenige waren unterwegs. Irgendwie vermisste ich das Ganze. Aber am schönsten fand ich, dass das Schloss und auch der Park in einem neuen Glanz erstrahlten. Trotz allem freute ich mich schon darauf, dass es endlich vorbei war.
Am späten Nachmittag kamen Sven, Björn, Matha und John vorbei. Micha und ich begrüßten sie herzlich. Nancy sorgte dafür dass wir gut versorgt wurden und gesellte sich dann dazu. Wir hatten eine Menge Spaß. Micha besorgte noch ein Rommé- Kartenspiel. Wir spielten und lachten. Dabei unterhielten wir uns auch über den Theaterabend. Laut den Aussagen von den anderen war es ein voller Erfolg. Es gab wohl bereits mehrere Anfragen ob man das noch mal machen könnte. Spät am Abend fuhren sie wieder nach Hause.

Am Montag schlief ich aus. Danach übte ich noch ein bisschen mit Nancy. Außerdem überlegten wir uns welche Kleider ich mitnehmen sollte. Nachdem wir uns grob entschieden hatten, beschlossen wir die eigentliche und endgültige Auswahl mit Micha zu machen. Danach gab es auch schon Mittag. Ich genoss es. Nancy sprach mir auch ihr Lob aus, da ich das Mittagessen richtig einnahm ohne groß auf meine Handlungen zu achten. Also hatte sich das ganze Training bemerkbar gemacht.
Nach dem Mittag trennten sich unsere Wege.
Ich ging im Schloss etwas spazieren und sie kontrollierte noch mal die restliche Dienerschaft.

Während ich durchs Schloss ging und dann später noch ein paar Online- Spiele machte, wurde es um meiner Brust immer enger. Ich hatte das Gefühl, dass mir die Luft abgeschnürt wurde. Auch sonst stand ich die ganze Zeit unter Spannung. Je später es wurde, umso schlechter ging es mir. Ich gab mir jedoch die größte Mühe es niemand sehen zu lassen.
Am Abend kamen die anderen wieder. Zuerst machte ich noch eine Modenschau. Ich zeigte ihnen die ganzen Kleider die ich ausgewählt hatte. Zusammen legten wir dann fest, welche ich mitnehmen würde. Danach spielten und erzählten wir noch eine Weile miteinander. Ich merkte, dass Sven mich die ganze Zeit immer wieder anstarrte, dachte mir aber nichts Besonderes dabei, da ich davon ausging dass er mein richtig gutes Benehmen beobachtete. Denn ich benahm mich perfekt. Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass es mich zerreißt.

Abends ging ich wieder ins Bett.
Als Micha noch mit mir kuscheln wollte, blockte ich ab und sagte ich habe Migräne und möchte gerne schlafen. Sie schaute mich zwar komisch an, ließ mich aber in Ruhe. So schliefen wir bald.

Was ich nicht mitbekam war, dass die sich anderen am nächsten Tag über mich unterhielten, da ihnen mein Benehmen seltsam vorkam. Was genau geredet wurde, hatte ich nie erfahren, nur dass alle der Meinung waren, dass ich kurz vor dem Durchdrehen war. Also beschlossen sie mir zu helfen wieder ‚runter' zu kommen. Nur das Wie war umstritten. Nach einigem hin und her setze sich Sven durch.

Am frühen Nachmittag fuhr Nancy weg, da sie was erledigen musste. So war ich mit den letzten Bediensteten alleine. Ich kriegte am späten Nachmittag einen Anruf von Nancy. Es hatte bei ihr länger gedauert und jetzt hatte sie noch eine Panne. Sie würde also erst später zurück ins Schloss kommen.

Es war bereits kurz nach 17 Uhr, als es an der Tür läutete. Verdrießlich machte ich mich auf den Weg dahin, da ich trotz allen am ehesten vorzeigbar war. Die anderen liefen in Fesseln und oder Fetischsachen herum. Da war mein Kleid das kleinere Übel.
Als ich die Tür geöffnet hatte, stand Sven vor mir. Er hielt mehrere Schachteln in der Hand und kam sofort rein.
"Hallo Sven", sagte ich zu ihm. "Was machst du denn hier? Ich bin im Grunde nämlich alleine hier."
"Oh! Was ist mit Nancy?"
"Die hatte was erledigen müssen. Leider hat es einige Probleme gegeben, so dass sie erst später zurückkommt."
"Mist."
"Warum?"
"Naja, ich wollte dich einladen einen Ausflug zu machen, denn du könntest es echt gebrauchen hier mal raus zu kommen."
"Und was hast du dir für einen Ausflug vorgestellt?"
"Einen Kinoabend. Ich habe zwei Karten für die Premiere- Vorstellung erhalten. Du weißt schon. Von dem Film von dem du so sehr geschwärmt hast."
"An einem Dienstagabend?"
"Ja."
"Tja. Ich glaube nicht, dass ich einfach so hier abhauen kann. Außerdem dürfte mein Kleid ziemlich unpassend sein."
"Stimmt. Aber ich habe den anderen bereits Bescheid gesagt und sie haben gemeint, das dürfte schon gehen. Und zweitens, ich habe dir was zum Anziehen mitgebracht, was du anziehen solltest. Es ist mit den anderen bereits abgesprochen."
"Alles schön und gut. Aber ich komme nicht alleine aus diesem Kleid heraus."
"Hm, stimmt. Kann dir eine der hier Anwesenden helfen?"
"Machst du Witze? Sie würden dann sofort hinter mein Geheimnis kommen."
"Tja, dann muss ich dir eben helfen."
Na toll. Da mir aber nichts anderes übrig blieb, es sei denn ich wollte lieber im Schloss bleiben, drehte ich mich um und ging los. "Na dann folge mir mal", meinte ich dabei zu Sven.
Wir gingen durchs Schloss bis wir zu meinem Zimmer kamen. Nachdem wir darin waren, half mir Sven aus meinem Kleid heraus. Es dauerte etwas, aber bald stand ich nur noch in der Unterwäsche vor ihm.
Als er sich an meinem Korsett zu schaffen machte, stoppte ich ihn mit den Worten: "Langsam aufmachen, sonst kriege ich Probleme."
"Okay, kein Problem."
Er öffnete dann langsam das Korsett. Es war eine Wohltat.
Nachdem es weit genug gelockert war, öffnete ich die Hackenleiste um es leichter auszuziehen. Dann war erst mal Recken und Strecken dran. Als ich zu Sven sah, sah ich dass er verschämt wegschaute. Ich konnte mir gerade noch ein Lachen verkneifen.
"Was denn? Brauchst nicht so verschämt zu kucken. Du bist ein Mann und ich bin ein Mann. Und über meine Zusätze weißt du ja Bescheid. Also bleib locker."
Danach zog ich mich weiter aus.
Als ich nackt zum Schrank ging um mir normale Unterwäsche anzuziehen, hörte ich ihn sagen: "Du siehst echt klasse aus. Wenn man nicht sehen würde dass es Fake ist, würdest du eine echt hübsche Frau sein. Das ist dir doch klar oder?"
Ich schaute ihn an und sah die Aufrichtigkeit in seinen Augen. Ich schaute in den Spiegel und sah mich darin an. Als ich die offensichtlichen künstlichen weiblichen Formen wegdachte und sie als echt betrachtete, sah ich dass er Recht hatte. Auch wenn Eigenlob stinkt. Aber ich sah eine der schönsten Frauen in mir.
Er trat hinter mir und begann mich anzufassen und zu streicheln. Dabei sagte er: "Schau der Wahrheit ins Gesicht. Im Grunde genommen bist du eine wunderschöne Frau. Die meisten Frauen würden für dieses Aussehen töten."
"Ähm", brachte ich nur verlegen raus. "Ich glaube, ich sollte mich jetzt lieber weiter umziehen, damit wir losgehen können." Verlegen machte ich mich von Sven frei und ging zum Schrank und holte mir andere Unterwäsche heraus. Nachdem ich sie angezogen hatte, fühlte ich mich etwas wohler. Als nächstes packte ich die Kartons von ihm aus.
Im ersten waren fast kniehohe Stiefel mit 10 cm Absätzen, sehr spitzen Absätzen, Pfennig- Absätze.
Arschloch.
Der nächste Karton enthielt eine schwarze Lederjacke, die tailliert war. Außerdem lag eine Clutch dabei. In der letzten Schachtel lag ein Kleid. Es war schwarz und ziemlich eng. Als ich es vor mir hielt, sah ich dass es etwa dreiviertel- lang war.
Ich setzte mich auf einen Stuhl und stieg in das Kleid hinein. Als ich es nach oben zog, merkte ich wie eng es war. Es zwang meine Beine eng aneinander. Es ging mir etwa eine Handbreit bis unter die Knie. Ich drehte mich zu Sven um und sagte zu ihm: "Könntest du bitten den Reißverschluss schließen."
"Ja gerne."
Während er zu mir kam, hob ich meine Haare aus meinen Nacken, so dass es keine Probleme gab.
Nachdem er das Kleid geschlossen hatte, schaute ich mich im Spiegel an. Ja, es lag wirklich super eng an. Ich konnte nur kleine Schritte machen. Es war hochgeschlossen und hatte einen kleinen Rundhalsausschnitt. Die Ärmel waren lang und gingen bis zu den Handgelenken. Nach kurzem Überlegen öffnete ich meine Frisur und ließ meine Haare lang den Rücken herunter fallen.
Nachdem ich mir andere Ohrringe eingesteckt und mein Make-Up überprüft hatte, beließ ich es so und besserte es nur kurz etwas auf, da Nancy mich an diesem Morgen nur leicht geschminkt hatte.
Nachdem ich also soweit zufrieden war, setze ich mich wieder auf den Stuhl hob mein Bein hoch und sagte zu Sven: "Wenn du bitte mir behilflich bist."
Mit einem Grinsen kam er mit den Stiefeln zu mir und wollte sie mir dann anziehen. Jedoch zeigte ich auf die Socken die ich dabei hatte. Mit einem Grinsen zog er sie mir an und danach die Stiefel. Danach half er mir aufzustehen. Ich zog die Jacke an und nahm die Clutch. Ich steckte alles rein was ich wohl brauchen würde. Als letztes kontrollierte ich noch mein Portmonee.
"Mist kein Fluchtgeld mehr", sagte ich, als ich sah dass ich kein Geld dabei hatte.
"Fluchtgeld?", kam es erstaunt von Sven zurück.
"Ja, Fluchtgeld. Eine ältere Nachbarin, die früher auf mich ab und zu aufgepasst hat, hatte mir alte Geschichte von ihr erzählt. Unter anderem von ihrer Zeit als sie viel unterwegs war. Dabei hatte sie erwähnt dass eine Frau immer Fluchtgeld dabei haben sollte. Wenn zum Beispiel ihre Verabredung sie sitzen ließ, oder man nur noch weg wollte, aber die Verabredung nicht wollte oder konnte. Wenn man genug Geld dabei hatte, konnte man notfalls einfach mit einem Taxi ohne großes Aufsehen verschwinden."
Nach kurzem zögern holte er sein Portmonee raus und gab mir ein Bündel Geldscheine. Ich schaute sie an. Es waren etwa 200 Euro.
"Behalte sie, falls du meinst flüchten zu müssen. Du brauchst sie mir auch nicht wieder zurückgeben."
Nach einem Achselzucken steckte ich sie ein. Dabei fiel mein Blick auf meinen Personalausweis. Ich holte ihn raus und starrte und starrte und starrte darauf.
"Was ist los?", fragte Sven.
Ich drehte mich um und zeigte ihn mein Personalausweis. "Ich kann es nicht fassen. Ich habe irgendwie kaum noch Ähnlichkeit mit meinem alten Ich."
Er schaute sich mein Foto an und meinte dann ganz lapidar: "Ach komm schon. Du siehst jetzt viel besser aus als auf dem Foto. Nach dem Typ auf dem Foto würde sich niemand umdrehen. Aber jetzt? Da dreht sich wirklich jeder um."
Ich schaute ihn wütend an und meinte: " Na toll!" Dabei hob ich den Ausweis hoch und sagte zornig: "Nur ist das da mein Ich und nicht das hier." Wobei ich mit der einen Hand auf mich zeigte.
Sven schaute mich an und fragte mich dann: "Bist du dir sicher? Das ist nur eine Hülle. Worauf es ankommt ist der Inhalt. Beantworte dir doch einfach mal folgende Frage selber: Wenn dir eine gute Fee erscheinen würde um dir die Möglichkeit zwischen diesen beiden Leben zu wählen. Dein altes Leben als Mann und dein jetziges Leben als richtige Frau. Was würdest du wählen? Und ist es für dich so schlimm als Frau unterwegs zu sein?"
Das Problem war, ich hatte Angst mir die Frage ehrlich zu beantworten. Also drehte ich mich um, ging zur Tür und sagte dabei: "Du hast keine Ahnung und verstehst es einfach nicht."
Da ich ihm den Rücken zu gekehrt hatte, sah ich nicht wie er sein Gesicht zu einem ironischen Lächeln verzog.
Er folgte mir durchs Schloss. Wir hingen beide unseren Gedanken nach, während wir durchs Schloss gingen, während meine Schritte laut klackernd durch den Flur hallten.
Als ich draußen vor der Tür stand und seinen Wagen sah, sagte ich spontan zu ihm: "Du Arschloch."
"Was?!?!"
"Du kommst mit einem Super- Sportwagen her?"
"Äh ja. Wo liegt das Problem?"
"Worin das Problem liegt? Was glaubst du wohl worin das liegt? Es ist ein tiefer, flacher Sportwagen! Zuerst mal wird es nicht gerade einfach mit diesem Kleid ein und aus zu steigen. Aber das wirklich Beschissene daran ist: Ich habe keine Chance dich zu überreden mich fahren zu lassen. Nicht bei diesem Kleid und diesen Stiefeln. Vielen Dank."
Wütend ging ich zum Auto, während Sven mir lachend folgte.
Nachdem wir eingestiegen waren, fuhr Sven los.
"Sag mal, wann beginnt der Film eigentlich?"
"Um 20 Uhr. Warum?"
"Sind wir dann nicht etwas früh dran? Oder müssen wir so weit fahren?"
"Nein. Aber ich hab mir gedacht, wir gehen vorher noch etwas essen. Es sei denn du hast keine Lust dazu."
"Doch. Ich würde mich sehr darüber freuen. Immerhin kann ich dann endlich mal wieder richtig essen ohne Probleme mit dem Korsett zu bekommen."
"Ja", sagte er unter lauten Lachen. "Das kann ich mir sehr gut vorstellen."
"Wo gehen wir denn essen?"
"Lass dich überraschen."

Während wir fuhren unterhielten wir uns über Gott und die Welt. Als wir ankamen, half mir Sven aus dem Auto. Als er für mich seinen Arm hinhielt, hakte ich mich ohne groß darüber nachzudenken ein. So gingen wir lachend und erzählend ins Restaurant.
An der Rezeption wurden wir von einem Ober erwartet. Nachdem Sven sein Namen gesagt hatte, brachte er uns an einen Tisch. Während wir uns setzten, brachte er uns die Karten. Erst da bemerkte ich, dass wir in einem indischen Restaurant waren. Ich war so in mein Gespräch mit Sven vertieft, dass ich es nicht gemerkt hatte. Der Ober fragte nach unseren Getränkewünschen. Während Sven einen Wein nahm, bestellte ich mir nur einen Saft.
Während er unsere Getränkebestellung weiter gab, studierte ich die Karte. Da ich noch nie indisch essen war, suchte ich mir einfach was raus. Als der Ober wieder da war und unsere Getränke brachte, gaben wir unsere Wünsche weiter. Während wir aufs Essen warteten, unterhielten wir uns aufgeregt weiter.
Als das Essen endlich da war, unterbrachen wir unser Gespräch um etwas zu essen. Aber bald unterhielten wir uns aufgeregt weiter, wobei wir von Thema zu Thema sprangen. Der einzige Augenblick wo ich ein paar böse Blicke von ihm bekam war als ich mir was von seinem Essen stahl um es mal zu probieren. Als Ausgleich bot ich ihm was von meinem Essen an, was er annahm.
Als wir mit dem Essen fertig waren, entschuldigte ich mich mal kurz und ging auf die Toilette. Als ich durch den Raum ging, merkte ich wie die meisten Blicke auf mich ruhten. Das war schon beim Essen so gewesen, jetzt jedoch fiel es besonders auf. Die meisten Gespräche verstummten. Na ja, bis auf die wütenden Kommentare von den Frauen, die von ihren Begleitern ignoriert wurden.
Keine Ahnung warum, aber irgendwie machte es mich irgendwie an. Also begann ich so richtig genüsslich durch das Restaurant zu stöckeln. Das einzige blöde war, mit dem Kleid dann auf die Toilette zu gehen und es aus- und anzuziehen. Aber es ging irgendwie doch noch.
Als ich wieder zurück war, bezahlte Sven und wir fuhren weiter zum Kino.
Während Sven anstand um unsere Karten zu holen, machte ich es mir auf einem der Sofas, die in der Ecke standen, bequem. Kurz darauf wurde ich von den ersten Idioten belagert. Ich mein, ich hab kein Problem mit irgendwelchen Typen. Aber verdammt, können die nicht ganz normal ein Gespräch anfangen? Muss das immer eine solch plumpe Anmache sein?
Irgendwann kam dann Sven wieder um mich abzuholen. Als er für mich seinen Arm hinhielt, nahm ich ihn. Gemeinsam gingen wir Richtung Einlass, als einer der Typen meinte: "Du weißt aber schon dass der Typ an deiner Seite schwul ist? Willst du nicht lieber hier bei uns bleiben? Immerhin sind wir richtige Männer."
"Was? Was meinst du damit?"
"Naja, dass der Typ schwul ist."
"Hm. Woher weißt du das?"
"Weiß es einfach. Hab es vor einiger Zeit erfahren, von einer Freundin."
"Hm. Okay. Aber vielleicht bin ich trotzdem lieber mit einem solchen Mann zusammen, als mit solchen Babys wie euch."
"Babys? Wir sind hier die richtigen Männer."
Als ich seine empörte Antwort hörte, lachte ich laut auf.
Da warf jemand ein: "Vieleicht ist sie ja keine richtige Frau, sondern eine dieser Transvestiten."
Ich schaute zu dem Sprecher hin und meinte dann mit einem richtig schönen Lächeln: "Vielleicht. Oder aber ich mag einfach mit Männer zusammen sein, die sich einer Frau gegenüber vernünftig benehme können. Männer, die sich vernünftig kleiden und nicht wie möchte- gerne Rapper aus einem billigen Hip-Hop-Video." Dabei zeigte ich auf Sven, der zwar einfach aber dennoch elegant gekleidet war, und dann auf den Typ und seine Freunde, die sich einfach beschissen angezogen hatten.
Ich mein, warum zieht sich irgendjemand eine Hose an, die irgendwo auf der mittleren Höhe seines Hintern sitzt und den Rest frei lässt?
"Ach ja? Was glaubst du wohl warum die immer die ganzen tollen Frauen haben?"
Ich lachte laut und klar auf. "Weil die dafür bezahlen. Und weil sie berühmt sind. Da es bei dir nicht zutrifft, lass es lieber sein. Frauen wollen jemand haben der sie respektiert und sie behandelt als ob sie der wertvollste Schatz sind den man kriegen kann. Nicht jemand der sie erniedrigt."
Ich ging auf ihn zu bis ich kurz vor ihm stand. Dann ließ ich meinen Zeigefinger von seiner Brust aufwärts zu seinem Kinn leiten und hob sein Kopf hoch, so dass er mir ins Gesicht sehen musste und nicht mehr weiter auf meine Brüste starrte.
"Weißt du", meinte ich zu ihm. "Gutes Benehmen und gutes Aussehen ist optimal und nicht obsolet."
"Ach ja? Aber mit den anderen kriege ich mehr Frauen."
"Ja vielleicht. Aber verrate mir eins: Wie viele von denen sind mit ihrer Frau glücklich und zufrieden geblieben? Wie oft waren da Scheidungen und ähnliches dabei? Denke daran: Wie du dich bettest, so liegst du dann. Es ist nicht alles Gold was glänzt. Glaub mir, was du von deinen Stars siehst, ist nur das was sie wollen das du es siehst. So mancher Traum ist eigentlich ein Alptraum."
Dann drehte ich mich um und ging wieder zu Sven zurück.
Als einer der anderen laut fragte: "Und? Bist du jetzt eine richtige Frau oder so ein Transvestit?"
Ich drehte mich um und schaute sie mit einem umwerfenden Lächeln an, bei denen ein Stöhnen durch deren Reihen ging. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht sagte ich zu ihnen: "Vielleicht, oder vielleicht auch nicht. Ratet selbst was die richtige Antwort ist."
Dann ging ich mit Sven los, während ich hörte wie sie zu diskutieren begannen.
"Das war jetzt gemein", meinte Sven. "Die werden jetzt eine Ewigkeit darüber diskutieren."
"Ich weiß. Und jeder der Typen der hier mich bereits in Gedanken ausgezogen hat und diese Diskussion mitbekommen hat, wird sich jetzt fragen, hat er eine Frau oder einen Mann ausgezogen. Was glaubst du, wie sich das auf sie ausgewirkt hat?"
Lachend gingen wir weiter.
Nachdem wir an der Kartenkontrolle vorbei waren, suchten wir unseren Saal und unsere Plätze auf. Da noch etwas Zeit war, suchte ich noch mal die Toilette auf, damit ich nicht während des Films auf sie musste. Kurz darauf begann der Film.

Der Film war echt toll gewesen.
Als wir das Kino verlassen hatten, lud Sven mich noch in eine Bar ein. Nach kurzem Zögern nahm ich es an, da ich einfach noch nicht nach Hause wollte.
Wir bestellten uns was zum Trinken und begannen uns etwas zu amüsieren. Da eine Life- Band spielte und der Alkohol zu wirken begann, schleppte ich Sven auf die Tanzfläche und begann mit ihm zu tanzen. Als ich keine Lust mehr hatte, spielten wir noch ein paar Runden Dart und Billard.
Am Anfang nur mit ihm, aber später auch gegen andere. Wobei ich es irgendwie fertig brachte eine Männer- und eine Frauengruppe aufzustellen. Wobei wir es schafften die Männer fertig zu machen.
Es war bereits sehr spät oder eigentlich recht früh, als ich auf einmal eine laute Stimme hörte, die mir sehr bekannt vorkam. Ich brauchte einen Moment um sie einzuordnen. Aber dann wusste ich es.
Es war der POSER.
Ich legte den Queue weg und ging langsam in Richtung der Stimme. Da ich noch gerade ausgelassen war und auf einmal sehr ernst war schauten die anderen verwundert auf. Besonders weil ich dran war. So folgten mir etliche der Gäste. Ich brauchte nicht weit zu gehen, als er in meinen Blick kam. Als ich sah dass er mal wieder einige Frauen bedrängte und belästigte, schnappte mein Ärger wieder rauf. Mit der Kombination von Alkohol wurde es mal wieder gefährlich. Ich ging auf ihn zu. Gerade als er mal wieder zwei Frauen belästigte, die an der Bar saßen, erreichte ich ihn. Ich tippte ihn auf die Schulter und sagte: "Hey."
Mit einem Lächeln drehte er sich um. Als er mich auch schon überlegen anlächelte und nach mir griff, stieß ich seine Hand zur Seite und drängte mich vorwärts, während ich ihn mit meinem linken Unterarm an den Tresen drängte. Was er mit den Worten "Na da geht ja eine richtig wild ran" kommentierte. Da rammte ich ihm die rechte Hand in den Schritt und drückte zu. Ein lauter spitzer Schrei kam aus seinem Mund, während seine Augen panisch aufgerissen waren. Ich drückte meine Hand noch etwas fester zusammen und drehte sie etwas zur Seite. Dabei schaute ich ihm eiskalt in die Augen und ignorierte das mitleidige Stöhnen der anderen Gäste.
Als ich in seinen Augen sah dass er mich erkannte, sagte ich mit eisiger Stimme: "Was hab ich dir bei unserem letzten Treffen gesagt wie man eine Frau zu behandeln hat?"
Als er nicht gleich antwortete, drückte ich noch etwas fester zu. In seinen Augen stand bereits die Panik. Besonders als ich etwas zu ziehen begann, konnte er gar nicht schnell genug antworten: "Vernünftig behandeln, vernünftig behandeln!!" Dabei wurde seine Stimme immer schriller und panischer.
"Was heißt das genau?", fragte ich ihn.
Als er nicht gleich antwortete, drückte ich noch etwas fester zu. "Hm", dachte ich, "noch etwas fester und er hat einige dauerhafte Probleme."
Aber da antwortete er zu seinem Glück auch schon: "Es heißt, eine Frau vernünftig zu behandeln. Sie nicht zu belästigen oder anzunehmen sie würde mit jeden Typ ins Bett springen. Sie nicht berühren, wenn sie es nicht möchte oder dumm anzusprechen."
"Gut. Wenn du das weißt, warum hast du dich dann nicht daran gehalten?", fragte ich ihn.
Als er schwieg, drehte ich meine Hand leicht.
Aber da antwortete er auch schon: "Ich hab's vergessen."
"Okay, so was kann ja mal vorkommen", meinte ich nett zu ihm. "Aber da es dir ja wieder eingefallen ist, weißt du ja was du jetzt zu tun hast."
Als er mich verwundert ansah, meinte ich genervt: "Du solltest dich bei den Damen für dein Verhalten entschuldigen."
Ich brauchte nur ein ganz bisschen zudrücken, als er auch schon sagte: "Es tut mir Leid. Es tut mir Leid, wie ich mich verhalten habe. Bitte entschuldigt mein Verhalten. Es kommt nicht wieder vor."
Die beiden Damen nickten ihn zu. Die eine sagte noch: "Okay, wir nehmen die Entschuldigung an."
Daraufhin ließ ich ihn los und trat zwei Schritte zurück. Erleichterung zeigte sich auf sein Gesicht. Während er mit beiden Händen an sein Geschlecht griff, sackte er zusammen und fiel auf die Knie.
Ich schaute ihn mitleidlos an und sagte zu ihn: "Verschwinde von hier. Ich möchte dich nicht mehr hier sehen."
Er brauchte einige Anläufe bevor er es schaffte sich aufzurappeln. Als er mit Tränen im Gesicht Richtung Ausgang lief, wurde er von einem lauten Lachen begleitet. Ich drehte mich wieder um und ging zurück zum Billardtisch. Die Gäste vor mir machten den Weg frei.
Als ich an meinen Mitspielern vorbei kam, meinte ich: "Lasst uns das Spiel beenden, ich möchte nach Hause." Während ich ging, wurde ich von etlichen gelobt und gefeiert.

Das Spiel war recht schnell zu Ende und mein Team gewann. Auch wenn die anderen versuchten mich zu überreden länger zu bleiben, ging ich doch, denn ich war recht müde und fertig.
Als ich draußen mit Sven zum Auto ging, meinte er lachend: "Also mit dir wird es nie langweilig."
Ich fiel in sein Lachen ein und meinte: "Ich weiß, aber das ist ja das tolle an mir. Oder?"

Kurz nachdem wir los gefahren waren, überfiel mich die Müdigkeit und ich schlief im Auto ein…

Svens Bericht:
Ich schaute zu ihr rüber und sah dass sie schlief. Sie sah wie ein Engel aus. Ich dachte die ganze Zeit über sie nach. Ich weiß nicht, wie er als Mann ist, aber als Frau ist er wie eine Königin. Verdammt, ich denke nicht dass er eine Ahnung hat wie er die Leute um sich herum beeinflusst. Wie sie auf ihn reagieren und er auf sie. Es wäre eine Schande wenn er wieder zu einem Mann wird. Auch wenn er es wohl nie zugeben dürfte, er ist als Frau besser als wenn er ein Mann ist. Ich hab jedoch Angst dass er wieder zu einem Mann wird. Auch wenn er es nicht weiß, aber es wird ihm was fehlen wenn er es tut.
Bald darauf war ich beim Schloss, wo ich bereits von Micha und Nancy erwartet wurde. Beide waren nicht besonders begeistert dass wir so spät dran waren. Da ich sie jedoch telefonisch verständigt hatte, wussten sie auch schon warum. Ich half ihnen Alex rauf zu tragen. Wobei er sich an meine Brust kuschelte und murmelnd weiter schlief. Nachdem ich ihn aufs Bett gelegt hatte, verabschiedete ich mich. Das letzte was ich von ihm von der Tür aus sah, war wie er von den beiden ausgezogen wurde.
Langsam und nachdenklich machte ich mich auf zum Ausgang. An der Tür blieb ich einen Augenblick stehen und schaute noch mal zurück. In diesem Augenblick fasste ich den Entschluss Alex etwas zu helfen. Es war klar, dass er sich wohl kaum zu einer Frau operieren lassen würde. Aber das ist egal. Denn einer von Björns Firmen hatte was echt Tolles entwickelt, wie er mir erzählt hatte. Damit würde es auch gehen. Selbst wenn er dann nackt vor jemand stehen würde, würde keiner erkennen können dass er keine Frau ist.

Voller Vorfreude fuhr ich nach Hause. Jetzt musste ich nur noch Björn überzeugen mir dabei zu helfen…

Teil 57

Mittwoch

Alex

Oh Gott diese Kopfschmerzen. Ich ließ mich langsam wieder in mein Kissen sinken und zog die Decke über meinen Kopf. Doch Micha war erbarmungslos. Sie zog sie mir wieder weg. Diese verdammte Barbarin! Also begann der nächste Angriff. Micha, zumindest dachte ich mir das sie es war, begann mich zärtlich zu küssen und mich dabei sachte zu kitzeln und zu streicheln. Irgendwann war ich soweit, dass ich wach war und auf keinen Fall mehr einschlafen würde.
"Beeile dich und zieh dich an. Deine Sachen habe ich auf den Stuhl gelegt. Ich warte in der Küche mit dem Frühstück auf dich."
Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, stand ich langsam auf und torkelte ins Badezimmer. Ich war immer noch etwas verschlafen. Erst da fiel mir auf, dass ich nur ein T-Shirt trug. Nachdem ich im Bad fertig war, ging ich wieder ins Zimmer zurück, das leer war. Was mich dann doch verwunderte. Als ich jedoch zum Stuhl kam, war ich so richtig verunsichert, denn auf dem Stuhl lag normale Unterwäsche; Also BH und Slip, dazu eine Leggings, ein Pullover und ein knielanger gerader Jeansrock. Und vor dem Stuhl standen Stiefeletten mit etwa 8 cm Absätze.
Hm, hatte ich irgendwas verpasst?
Aber was soll´s. Ich zog mich an und ging zur Küche. Dort saßen Micha und Nancy bereits am Tisch und warteten auf mich. Ich setzte mich dazu und begann mit ihnen gemeinsam zu essen.
Nach einiger Zeit des Schweigens begannen wir uns allgemein zu unterhalten. Erst als wir mit dem essen fertig waren, fragte ich sie: "Okay, könnt ihr mir erklären was jetzt hier los ist? Habe ich irgendwas verpasst?"
"Nein. Naja, eigentlich irgendwie schon was." Micha kam zu mir hin und kniete sich vor mir hin. "Weißt du, die Wette wird nicht nur hier..." Bei diesen Worten berührte sie meine Taille. "... sondern hier entschieden." Mit diesen Worten berührte sie meinen Kopf. "Oh, ich weiß dass es wichtig ist wie du es machst. Aber wenn du deine Freude daran verlierst, wird es nur noch hölzern."
"Okay. Gibt es sonst noch was, das ich wissen sollte?"
"Ähm ja. Die Herzogin von Trux hat gestern noch angerufen. Es gibt wohl einige Planänderungen."
"Ach ja? Was für welche?"
"Hm, also zuerst mal ist Nancy nicht länger deine Zofe, denn sie wurde mit ihren Eltern ganz offiziell eingeladen. Ich selbst soll wohl eher eine Gesellschafterin oder Gouvernante sein. Außerdem hat sie mir versprochen, dass eine andere Zofe für dich da sein wird. Sie wird außerdem verschwiegen sein."
"Ach ja? Und warum diese Planänderung?"
"Weil sie wohl in Sorge ist, dass jemand Nancy als deine Zofe erkennt und ihr dann vorwirft, dass sie nicht neutral ist. Außerdem möchte sie dass wir bereits morgen Nachmittag erscheinen. Sie hat uns zwar bereits beim Theaterabend kennen gelernt, möchte jedoch mit uns beiden noch gerne einmal in Ruhe zu Abend speisen und sich mit uns unterhalten."
"Okay."
Damit war für mich das Thema erledigt. Micha und Nancy schauten mich verwirrt an. Was hatten die beiden denn erwartet? Einen Aufstand? Ich meine, ich konnte ja eh nichts daran ändern.
"Was machen wir dann heute eigentlich?"
"Ich werde leider nach dem Frühstück abreisen und nach Hause fahren. Da ich mich selbst noch vorbereiten muss. Hoffentlich kann ich selbst noch ein paar Kleider für mich besorgen", meinte Nancy. Sie nahm meine Hände in ihre und hielt mich fest. "Ich hoffe wirklich dass du gewinnst. Ich habe dich echt gerne und hoffe dass unsere Freundschaft lange erhalten bleibt."
"Glaub' mir, das hoffe ich auch. Ich finde dich echt toll und möchte auf keinen Fall dass du nächstes Jahr als eine der Dienerinnen auf dem Fest arbeitest, sondern unser Gast bist. Dann lasst uns jetzt das letzte gemeinsame Frühstück genießen."
Was wir dann auch taten. Wir erzählten und lachten die ganze Zeit. Immerhin hatten wir ja während der Zeit so einiges erlebt.
Nach dem Frühstück brach Nancy auf. Ich machte mit Micha den Abwasch und verabschiedete danach die letzten unserer Gäste. Auch sie wollten gerne beim nächsten Mal wieder dabei sein, was wir ihnen versprachen. Danach beschlossen Micha und ich noch einen Einkaufsbummel zu machen.
Ich ging auf mein Zimmer um mich umzuziehen, denn ich hatte irgendwie keine Lust mit diesen Sachen herum zu laufen. Nach kurzem Überlegen zog ich mir ein langes schmales dickeres Strickkleid an. Es war so richtig schön weich und ich liebte wie es mich umschmeichelte. Außerdem war es recht angenehm warm. Dazu zog ich ein paar Stiefeletten mit etwa 8 cm Absätzen an.
Während ich zum Eingang ging, dachte ich darüber nach wie sich mein Leben doch verändert hatte. Ich trug High Heels und ging damit herum als ob es für mich das Natürlichste der Welt wäre. Genauso trug ich ein Kleid und verhielt mich als ob es ebenfalls ganz normal sei. Zum Glück war es ja bald vorbei.
Als Micha mich mit dem Kleid sah, hob sie zwar ihre Augenbraue, sagte aber nichts dazu. Auf alle Fälle fuhren wir dann in die Stadt um etwas zu bummeln. Wir machten uns einen schönen Tag und gingen etwas auf Shoppingtour. Micha versuchte für mich ein paar Sachen zu kaufen. Da ich jedoch nicht vor hatte das alles allzu lange weiter zu machen, sondern im Grunde genommen am Montag mich wieder zurück verwandeln wollte, blockte ich das alles ab. Trotz allem amüsierten wir uns wunderbar.

Micha

Als er mit dem Strickkleid ankam, freute ich mich. Sie sah darin echt toll aus. Ich hoffte dass Alex weiterhin als Frau bleibt, da so meine Gefühle zu ihm viel stärker sind.
Während wir den Stadtbummel machten, beobachtete ich ihn. Ich glaube Alex hat es nicht registriert. Er fiel auf, nicht negativ oder so, sondern positiv. Fast jeder drehte sich zu ihm um. Egal wer es war. Jeder versuchte es ihr recht zu machen, egal ob es Männer oder Frauen waren. Und was tat Alex? Er nahm das nicht wahr!
Im Laufe des Tages stellte ich fest, dass Alex jedes Mal abblockte wenn ich was für ihn kaufen wollte. Zuerst dachte ich, dass er einfach nichts geschenkt haben wollte. Jedoch glaubte ich irgendwann dass es eher daran lag und liegt, dass er nicht vor hatte länger als Frau
herum zu laufen.
Das darf nicht passieren.
Ich ließ es mir aber nicht anmerken, sondern lud die anderen zum Abend ein. Wir beschlossen den Abend gemeinsam in gemütlicher Runde zu feiern. Heimlich bat ich sie jedoch zu versuchen Alex zu überreden weiterhin als Frau zu bleiben.

Alex

Nachdem wir den Tag in der Stadt verbracht hatten, fuhren wir, nachdem wir eingekauft hatten, wieder nach Hause. Wir hatten beschlossen dass es am Abend bei uns Wraps zu essen gab. Die konnten sich jeder selbst zusammenstellen. Außerdem baten wir die anderen Sonderwünsche selbst mitzubringen.
Als wir endlich zu Hause waren, bereiteten wir alles vor. Langsam wurde die Stimmung wieder besser und wir hatten viel Spaß miteinander. Nach und nach trudelten die anderen ein. Als endlich alle da waren, machten wir die Wraps. Die Stimmung war dabei recht ausgelassen. Nachdem wir fertig waren, spielten wir nach einigen Überlegungen Karten. Wir pokerten, auch wenn ich es nicht wirklich konnte. Aber da wir nur mit Spielchips spielten, störte es mich nicht. Auch wenn ich meistens verlor, konnte ich mich doch hin und wieder durch bluffen, bzw. durch einen solchen vortäuschen, durchsetzen. Irgendwann kamen wir auf die Angestellten zu sprechen, die so sehr mitgeholfen hatten, dass unser Theaterabend so erfolgreich wurde.
Ich schaute zu Chris, während ich weitere Chips in den Topf warf, und meinte zu ihr: "Ob du es glaubst oder nicht. Trotz allem was wir ihnen sozusagen angetan haben, und glaube mir einige mussten echt dran glauben, wollten alle bis auf zwei wieder kommen. Jeder von ihnen hat uns seine Kontaktdaten da gelassen mit dem Hinweis auch wirklich anzurufen."
Chris sagte: "Da ich weiß was ihr gekauft habt, weiß ich genau was ihr ihnen angetan habt. Und wenn ich ganz ehrlich bin, es wundert mich nicht, dass sie wieder kommen möchten. Ganz einfach, weil einige unter anderem es sicher extra darauf angelegt hatten, bestraft zu werden. Bevor du dich jetzt wunderst: Seien wir doch mal ehrlich. Glaubst du wirklich die haben die Chance ungenutzt gelassen ihren Fetisch auf unsere Kosten auszuleben?"
Nach kurzem Zögern meinte ich: "Nein. Du hast Recht. Ich denke, ich hätte wohl das gleiche gemacht."
In Gedanken lächelte ich und dachte mir: Nicht nur wohl… Ich habe es ja auch voll ausgenutzt. Aber so langsam reichte es mir. Ich ging zu sehr darin auf.
"Du denkst aber an unsere Abmachung mit Jean-Perry?", kam es von Sven.
Ich schaute ihn an und legte die Karten auf den Tisch und sagte: "Ja, aber das Problem ist, ich weiß nicht wie wir es am besten machen werden, denn ich habe nicht vor weiter als Frau herum zu laufen. Um genau zu sein wollte ich mich am Montag wieder zurück verwandeln lassen, denn ich habe lange genug auf der faulen Haut gelegen. Ich brauch einen neuen Job. Und so lange ich als Frau herum laufe geht das irgendwie schlecht. Also müssen wir uns überlegen was am besten wäre."
"Naja, warum bleibst du nicht einfach als Frau und fängst bei mir an?"
"Ach ja? Und als was?"
"Nun ja, als IT- Technikerin. Denn ohne dich wäre ich ziemlich aufgeschmissen gewesen."
"Du hast doch selbst welche."
"Ja, aber du warst diejenige, die das Problem aufgedeckt hat."
"Zufall."
"Möglich. Aber das ist egal. Du hast gute Arbeit geleistet und ich würde dich sofort einstellen."
"Auch als Mann?"
"Nein."
"Warum nicht?"
"Nun ja. Einfach so. Und wenn du als Frau dort arbeitest, kannst du einfacher mit Jean-Perry zusammen arbeiten. Als Mann, nun ja, es würde sicher auffallen und er würde dahinter kommen. Aber bevor du endgültig ‚Nein' sagst: Du bekommst 5000 Euro Brutto von mir im Monat, plus 1% Gewinnbeteiligung von jeden Teil, bei deren Entstehung du involviert warst."
Ich lehnte mich zurück. Das war selbst ohne Gewinnbeteiligung eine Menge Geld. Nur ich wollte es nicht. Klaro, das Geld schon. Nur wollte ich nicht weiter als Frau leben und mein Leben darauf festlegen. Also schüttelte ich meinen Kopf und sagte nur: "Ich bleibe dabei. Nein."
"Pass auf. Ich habe einen Vorschlag. Überlege es dir in Ruhe und sage mir dann Bescheid. Und als kleinen Bonus, wenn du noch wartest, lade ich dich mit Björn ein. Wir machen nächstes Wochenende Urlaub auf unserer Segeljacht im Mittelmeer. Ich lade euch alle ein."
"Ihr zwei habt eine Jacht?"
"Nicht nur eine Jacht, sondern auch eine kleine Insel. Also ich stimme Sven zu. Wenn du solange als Frau bleibst, könnt ihr gerne mitkommen", meinte Björn dazu. "Aber wie gesagt, du wirst immer nur als Frau zugelassen. Auch in Zukunft. Als Mann lassen wir dich nicht dahin."
"Ihr spinnt! Das ist ja Erpressung. Besonders das mit den Job."
"Und?"
"Die Antwort ist ‚Nein'. Oh! Und ich hab ein Full- House." Damit legte ich die Karten auf den Tisch und strich den Jackpot ein.
Der Rest des Abends ging lustig weiter. Aber das Thema wurde nicht mehr angesprochen. Aber ich musste immer wieder über das Angebot nachdenken. Es war wirklich verlockend. Jedoch hätte es für mich geheißen mich weiter ihnen auszuliefern. Ich wollte jedoch mein altes Leben wieder haben. Ja, sicher. Hin und wieder in die Rolle zu schlüpfen wäre sicher toll und würde mir sehr viel Spaß machen. Aber mein ganzes Leben so zu sein? Auf keinen Fall. Auch wenn ich es liebe, wollte ich mein altes Leben zurück haben. Aber, da ich schon immer Mal ans Mittelmeer wollte, beschloss ich das Angebot von Sven und Björn anzunehmen und mit Micha und den anderen den Urlaub anzutreten. Dafür blieb ich gerne länger als Frau. Vor allen da ich ja eh noch keine Zusage für eine Vorstellung hatte. Die letzten beiden Bewerbungen hatte ich leider wieder zurückbekommen.
Nachdem ich zugestimmt hatte, freuten sich schon alle auf das Wochenende. Und wie sagte doch Sven? Dann können wir ja meinen Sieg feiern. Oder wie ich dann zu ihn sagte: Mich nach der Niederlage wieder aufbauen.
Es wurde auf alle Fälle ein wunderschöner Abend. Als die anderen weg waren, gingen Micha und ich ebenfalls ins Bett. Und nein, wir schliefen nicht gleich ein, sondern amüsierten uns noch eine Weile.

Judith, währenddessen in einem alten Herrenhaus:

"Hallo Judith. Danke dass du noch Zeit gefunden hast mich zu treffen. Aber ich habe was Interessantes erfahren. Zuerst mal, Alex ist am Wochenende bei der Herzogin von Trux. Offensichtlich ist er in eine Wette reingestolpert, die ihn dazu zwingt als Frau auf dem Fest aufzutreten. Wenn er verliert, muss er wohl noch mal auf so ein Fest, jedoch als Dienerin."
"Tatsächlich?"
"Ja aber es gibt da noch was anderes. Offensichtlich hatten er und Michaela in der letzten Zeit einigen Besuch auf dem Schloss. Sie hatten jede Menge Fetisch- Liebhaber bei ihnen. Soweit ich erfahren habe, wurde bei ihnen eine Theaterprüfung abgelegt. Und irgendwie machten sie ein richtiges Spektakel daraus. Um das Schloss herzurichten kamen so einige Leute dazu. Jedoch bestand deren Kleidung aus verschiedenen Fetischrichtungen. Sogar Fesseln sollen im Spiel gewesen sein. Es soll einige Probleme mit Alex gegeben haben, weil er ziemlich über die Stränge geschlagen hat. Sie sollen ihn dann wohl bestraft haben."
"Genaueres weißt du nicht?"
"Nein. Das habe ich nur so nebenbei mit bekommen. Es waren auch mehrere verschiedene Gerüchte. Da ich mich verdeckt halten sollte und nicht durch Neugierde über Alex und Michaela auffallen wollte, konnte ich nicht genauer nachhaken."
Judith saß eine Weile still da und dachte darüber nach und wie sie es zu ihrem Gunsten nutzen konnte. Dabei genoss sie die dumpfen Geräusche, die der Sklave machte der so auf ihrem Sessel festgebunden war, dass sie entspannt auf ihn sitzen konnte. Als ihr endlich eine Idee einfiel, nahm sie ihr Handy und wählte eine Nummer.
Nachdem die andere Person rangegangen war, sagte sie: "Sorry wenn ich dich störe. Aber du hattest mir ja gesagt, dass du am Wochenende bei der Herzogin von Trux bist. Unter ihren Gästen wird auch noch jemand anderes sein. Diese Person heißt Alex. Kann sein, dass sie dir mit einem anderen Namen vorgestellt wird… Ach du weißt wenn ich meine… Die Wettperson. Genau die meine ich. Wie auch immer. Es gibt das was du machen musst. Ich möchte das du folgendes machst..."
Nachdem sie fertig war, lächelte sie freudig vor sich hin. Ja das würde ihren Plänen sehr zugute kommen. So genoss sie den Abend weiter.

Donnerstag

So langsam wurde es ernst. Es war der Tag der Abreise. Wir hatten beschlossen so gegen 10 Uhr loszufahren, da wir etliche Stunden unterwegs sein würden. Nachdem wir unsere Koffer in Michas Auto gestopft hatten, fuhren wir los. Da wir uns Zeit ließen und auch öfter mal Pause machten, kamen wir erst so gegen halb 5 an.
Nachdem wir uns am Tor gemeldet hatten, wurde es geöffnet und wir fuhren die Zufahrt rauf. Langsam entfalteten sich der Schlosspark und die Sicht auf das Schloss.
Oh mein Gott! Es war alles riesig!!
"Tja, gegen dieses Schloss ist dein Schloss eine kleine Hütte, Micha."
"Ja, aber anderseits ist der Aufwand für mein Schloss einfacher."
"Ja, anderseits dürften die das Geld dafür haben."
"Stimmt."
Den Rest des Weges fuhren wir schweigend entlang und ließen die Eindrücke auf uns einwirken. Als wir vor dem Haupteingang hielten, wurden wir bereits erwartet. Vier Männer in Anzügen standen bereit. Nachdem wir angehalten hatten, wurden uns auch schon die Türen geöffnet und eine Hand angeboten, um uns aus dem Wagen zu helfen. Höflich dankend nahmen wir das Angebot an. Das Schloss sah jetzt noch viel größer aus wenn man davor stand.
"Guten Tag und herzlich Willkommen", sagte einer der Herren. "Ich bin der Hauptbutler des Hauses. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Wir werden dafür sorgen dass ihr Auto gut geparkt wird und ihr Gepäck auf ihr Zimmer gebracht wird. Der Herzog und die Herzogin entschuldigen sich leider. Der Herzog musste leider kurzfristig weg, und die Herzogin hat ein Problem in den Stallungen mit einem der Pferde und muss sich darum kümmern. Jedoch freuen sie sich mit ihnen zu Abend zu essen. Sie können sich ja so gerne in ihren Zimmern ausruhen und frischmachen."
"Könnten wir stattdessen nicht die Stallungen besuchen? Nach der langen Fahrt würde ich mich gerne etwas bewegen, und ich liebe Pferde", kam es von mir.
"Ja, ich würde mich auch gerne etwas bewegen", meinte Micha. "Wir brauchen nicht zu lange um uns später fertig zu machen."
Der Butler schaute uns an und sagte dann: "Sehr gerne. Mathias wird sie überall hinführen und sich um sie kümmern. Einen schönen Tag noch." Nach einer kurzen Verbeugung ging er.
Währenddessen wurde bereits unser Auto ausgeladen und unser Gepäck weggetragen. Einer der Männer setzte sich ans Steuer und fuhr den Wagen weg. Der letzte der Männer verbeugte sich leicht und sagte: "Guten Tag die Damen. Mein Name ist Mathias und ich werde mich um sie kümmern. Wenn sie mir folgen würden, bring ich sie zu den Stallungen."
"Vielen Dank", kam es von uns zurück.
Wir folgten ihm übers Gelände. Einige hundert Meter hinter dem Schloss, von einem Wald umgeben, lagen die Stallungen. Wir betraten den Stall, in dem bereits mehrere Personen die Pferde versorgten. Nachdem Mathias sich bei einer der Personen nach der Herzogin erkundet hatte, führte diese Person uns zu ihr.
"Anastasia. Hier ist Besuch für dich."
Wir schauten in die Box vor der wir standen. Mehrere Personen, einschließlich der Herzogin, standen um ein Pferd herum. Bei den Worten von Mathias schaute sie auf und sah uns.
"Was macht ihr hier?", fragte sie uns.
"Naja", meinte ich. "Nach der ganzen Fahrerei brauchten wir etwas Bewegung. Und da ich Pferde schon immer mochte, überredeten wir Mathias uns die Stallungen zu zeigen. Ich hoffe es ist kein Problem?"
"Nein ich war nur erstaunt. Zum Glück geht es dem Pferd wieder besser. Wenn ihr möchtet, kann ich euch alles zeigen."
Diesen Vorschlag nahmen wir gerne an.
Sie schickte Mathias wieder zurück und zeigte uns alles. Dabei erklärte sie uns auch, dass die Stute eine Kolik hatte. Die Führung war echt toll. Besonders die Fohlenweide war ein Erlebnis. Klaro, sie waren schon recht groß. Aber immer noch süß und verspielt und extrem neugierig. Dabei fragte sie uns auch nach unserer Erfahrung mit Pferden. Micha hatte keine Erfahrung mit Pferden. Ich jedoch etwas, da mein Opa ein Pony hatte, auf dem ich geritten war. Als ich den beiden einige der Abenteuer erzählte die ich alleine oder mit meinen Freunden, wir nannten uns damals ‚Die wilde Horde', erzählte, kamen beide nicht mehr aus dem Lachen heraus. Ich schaute verträumt aufgrund der alten Erinnerungen vor mich hin und sagte leicht melancholisch klingend: "Ich vermisse es. Ich vermisse das alles. Selbst das Dorfgericht vermisse ich."
"Das was?", kam es von beiden.
"Das Dorfgericht. Okay, das hört sich schlimmer an als es war. Wie gesagt, wir waren die wilde Horde. Wir waren zu siebt. Vier Jungs und drei Mädels. Und wir verbreiteten Schrecken ohne Ende. Und wie die echte wilde Horde, plünderten wir auch was das Zeug hielt: Gärten und Bäume, Kuchen und anderes Essen das von draußen erreichbar war. Aber auch jeder andere Blödsinn, was irgendwie ging. Naja, und wann immer wir mal wieder erwischt worden waren, mussten wir vors Dorfgericht. In Wahrheit waren das nur die ganzen Bauern und die anderen Männer. Das Dorfgericht fand immer in der Dorfkneipe statt. Dort trafen sie sich immer am Samstagabend. Wir mussten dann da aufkreuzen und wurden zur Schnecke gemacht. Es wäre zumindest etwas vielversprechender gewesen, wenn sie uns nicht nach der Standpauke bei sich sitzen lassen hätten und wir mit Karten spielen durften. Und noch effektiver wäre es gewesen dabei nicht mit eigenen Schandtaten zu prahlen und immer wieder zu behaupten wir hätten ja keine Fantasie und wir sollten uns mal ein Beispiel an ihnen nehmen. Ich vermisse es, wie gesagt. Da war noch meine Welt heile und nach dem Tod von meinem Vater halfen mir meine Freunde auch darüber hinweg."
"Was ist aus ihnen geworden?"
"Ich weiß es nicht. Nachdem meine Großeltern gestorben waren, habe ich sie aus den Augen verloren. Ich hoffe sie haben ihr Glück gefunden. Aber ich vermisse das alles. Das Glück und die Freiheit die wir hatten. Wir kannten nur das Gute. Und nach dem Tod von meinem Vater konnte ich auf meinem Pferd dem Schmerz davon reiten."
"Hättest du mal wieder Lust zu reiten?", fragte mich die Herzogin.
"Ja."
"Nun denn. Mal schauen. Vieleicht können wir ja noch was organisieren solange du hier bist."
Ich schaute sie freudig an und meinte: "Das wäre echt toll."
Leider wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht  was das für mich bedeutete.
In diesen Augenblick ging ihr Handy an. Nachdem sie kurz telefoniert hatte, sagte sie zu uns: "Ich wurde gerade daraufhin gewiesen dass wir uns verspäten. In 45 Minuten gibt es Abendessen. Wenn wir uns noch alle rechtzeitig fertig machen möchten, sollten wir uns auf den Rückweg machen."
Wir machten uns also wieder auf zum Schloss. Dort wurden wir bereits von Mathias erwartet. Er brachte uns auf unser Zimmer. Naja, eigentlich war es eher eine Zimmerflucht. Es gab ein Bad mit Badewanne und Dusche und WC, ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und ein Empfangszimmer. In den Schränken im Schlafzimmer hingen bereits unsere ganzen Sachen.
Wir beide duschten schnell und machten uns dann fertig.
Wir hatten beschlossen uns gleich zu kleiden. So trugen wir beide ein Kleid, das bis etwa eine Handbreit unter dem Knie ging. Beide waren aus einem weichen aber festen Stoff, der sich eng anschmiegte. Dazu kamen noch 10 cm Heels. Unsere Haare ließen wir offen über unsere Rücken liegen.
So wurden wir von Mathias zum Esszimmer gebracht. Unsere Heels klackerten synchron dahin. Als wir den Raum betraten, kamen der Herzog und die Herzogin auf uns zu. Wir wurden von beiden freudig empfangen und zu Tisch gebeten.
Zum Glück gab es nichts Ausgefallenes, sondern einfach Brot mit einer größeren Auswahl von Beilagen. Während des Essens unterhielten wir uns recht angeregt. Besonders angeregt unterhielt ich mich mit dem Herzog. Mich mit ihm auszutauschen und zu diskutieren machte unglaublichen Spaß. Selbst als wir schon lange fertig waren, unterhielten wir uns alle angeregt.
Es war bereits recht spät geworden und wir beschlossen langsam zu Bett zu gehen, als auf einmal die Herzogin erschrocken sagte: "Mist. Das hab ich jetzt vergessen. Es gibt ein Problem. Leider ist deine Zofe die wir für dich hatten heute Morgen gestürzt und hat sich das Bein gebrochen. Deswegen fällt sie jetzt leider aus."
"Was? Und was jetzt?", fragte ich sie.
"Keine Angst. Ich habe schon Ersatz besorgt. Die Person ist vertrauenswürdig und wird dir helfen. Leider kann sie erst morgen früh da sein. Es tut mir sehr leid."
Ich zuckte mit den Achseln und meinte: "Kein Problem."
Danach verabschiedeten wir uns und gingen in unser Zimmer. Bevor wir jedoch ins Bett gingen, wurde ich von Micha noch in ein Nachtkorsett geschnürt. Danach zogen wir uns die langen Nachthemden an. Unter lauten kichern und lachen gingen wir damit ins Bett. Nach einem kurzen kuscheln schliefen wir bald darauf ein.

Freitag

"Guten Morgen die Damen", rief eine laute Stimme.
Ich versuchte richtig wach zu werden und heraus zu finden wieso mir die Stimme so bekannt vorkam.
"Na los die Damen! Es wird Zeit aufzustehen", sagte die Stimme wieder.
Ich versuchte die restliche Müdigkeit loszuwerden. Nach einigen Sekunden hatte ich es geschafft und schaute zu der Person hin.
Als ich sie erkannte, riss ich meine Augen auf und fragte entsetzt: "Du?!?"

Teil 58

Ich drehte mich um und tippte Micha an und sagte zu ihr: "Schau mal wer hier ist!"
Sie schaute auf und sagte: "Hallo Susann. Was führt dich hier her?"
"Na ihr beiden. Nachdem die Herzogin die Wette beansprucht hatte und du da darin festsaßest, hatte ich mit ihr Kontakt aufgenommen. Ich kenne sie schon viele Jahre. Auch wenn wir nie eng befreundet waren oder so. Naja, wie auch immer, ich hatte mich mit ihr in Verbindung gesetzt um irgendwie etwas zu erreichen, damit du aus der Sache rauskommst. Hab' mich ja irgendwie schuldig gefühlt. Leider ließ sie nicht mit sich reden. Ich versuchte es in meiner Verzweiflung auch mit einigen Andeutungen..."
"Also wusste sie es von dir", meinte ich zu ihr.
"Was? Du meinst sie weiß es, dass du keine Frau bist?"
"Ich habe bereits ein paar Tage später einen Brief von ihr erhalten, aus dem ich entnehmen konnte dass sie über mein Geheimnis Bescheid weiß. Auch wenn ich denke, dass sie es auch ohne deine Andeutungen heraus bekommen hätte. Wie auch immer, es ist zu spät. Außerdem lieber du als irgendjemand fremdes."
"Naja, wie du schon sagtest, es ist egal und wir können eh nichts mehr ändern. Auf alle Fälle habe ich mich mit der Herzogin unterhalten und wir haben uns auf folgendes geeinigt: Ich werde die Gouvernantin sein, die sich um dich kümmert. Michaela wird eine Freundin und Gesellschafterin sein. Sie ist somit eine einfache Lady. Sozusagen unterstes Adelsgeschlecht. Auf alle Fälle freue ich mich schon. Aber nur mal so nebenbei: Wieso hast du ausgerechnet einen solchen Lebenslauf angegeben?"
"Warum? Aus Spaß an der Freut. Und weil ich mal gelesen habe, je dichter die Legende an der Wahrheit ist, umso leichter kann man sie spielen. Außerdem sein wir doch mal ehrlich. Glaubst du wirklich, ich würde eine echte Lady aus dieser Zeit spielen können? Also Sprache, Benehmen und dergleichen? Also ich nicht. So habe ich immer eine gute Ausrede."
"Stimmt. Da hast du Recht. Mal sehen wie du dich so schlägst", meinte sie unter Schmunzeln.
"Aber wie auch immer. Raus aus den Federn und macht euch fertig."
"Okay."

Ich stieg aus dem Bett und reckte und streckte mich. Dann ging ich ins Bad. Micha folgte mir. Da wir eine Dusche hatten, benutzten wir sie auch. Egal ob sie nun modern war oder nicht. Und da sie groß genug für zwei war…
Irgendwann waren wir fertig und trockneten uns gerade ab, als es an der Tür klopfe und Susanns Stimme zu hören war.
"Seit ihr soweit? Kann ich reinkommen?"
"Ja", rief Micha, als die Tür auch schon geöffnet wurde.
Bevor ich was sagen konnte, kam auch schon Susann rein. Als sie mich nackt im Raum stehen sah, drehte sie sich sofort weg, um sich aber zugleich wieder zu mir zurück zu drehen. Sie starrte mich mit großen Augen an und zeigte auf mich. Verdattert fragte sie mich: "Was ist das?"
Ich schaute an mir runter und fragte sie: "Wie was ist das? Das sind meine künstlichen Brüste. Wie du weißt bin ich ein Mann. Da brauch ich so was, um nicht aufzufallen."
"Das meinte ich nicht", sagte sie. "Ich meine eher das da unten. Wieso hast du eine Vagina?"
"Tja ähm. Die trag ich, damit unten nichts auffällt. Egal was ich gerade trage."
"Das sieht echt natürlich aus. Naja, mal abgesehen von der Farbe."
Während dessen kam sie immer näher. Sie schaute es sich recht interessiert an. Sie streckte ihren Arm aus, zog ihn aber wieder zurück, fragte aber: "Darf ich mal anfassen? Denn das ist echt faszinierend. Vor allen wäre so was mal richtig interessant für meinen Patensohn."
"Äh", kam es von mir.
"Klaro, warum nicht", schaltete sich Micha ein.
Ich starrte nur entgeistert auf die beiden, während Micha ihr begann alles zu erklären und zu zeigen. Ich schaute nur verblüfft zu und brachte kein Wort raus.
"Das fühlt sich richtig gut an", meinte Susann, während sie meine Brust abtastete. "Vom Gefühl her ist es fast so, als ob ich meine eigenen Brüste kneten würde."
"Ja", meinte Micha, die meine andere Brust knetete. "Was auch interessant ist, selbst ihre Vagina wurde so genau wie möglich nachempfunden. Schau mal."
Dabei fasste sie hin und begann die Schamlippen auseinander zu ziehen.
"Aber wo ist sein Penis?", fragte Susann. "Ich kann nichts sehen. Und zu fühlen ist da auch nichts."
"Ja. Nicht wahr? Sein Penis steckt in eine Keuschheitsvorrichtung. Dadurch kann er sich nicht aufrichten oder an ihm herum spielen. Vor allen dürfte es sicher angenehmer sein als ihn mit einem Klebestreifen nach hinten wegzukleben."
Während die beiden die Vor- und Nachteile diskutierten, hielt ich mich am Waschbecken fest. Mal abgesehen davon, dass Susann meine Mutter sein könnte, war mir auch so die ganze Sache extrem peinlich, dass mir da irgendeine Frau anfasste. ABER! GANZ WICHTIG! Die Sensoren waren noch an! Und so langsam wurde es für mich gefährlich. Vor allem bei Susann hatte die Neugierde überhandgenommen. Sie begann alles ganz genau zu untersuchen und löcherte Micha mit Fragen. Micha erklärte und zeigte ihr alles.
Während dessen hielt ich mich krampfhaft mit einer Hand fest und versuchte mich zu beruhigen, was leider nicht so einfach war. Als ich kurz davor war zu kommen, hatte ich genug.
"Hey! Verdammt noch mal", schnauzte ich Micha an. "Könnt ihr das bitte endlich lassen?"
Bei meinen Worten und dem Ton schaute Micha auf und sagte nur: "Oh."
"Ja! Oh", kam es von mir zurück.
Langsam nahm Micha ihre Hand von mir und sagte zu Susann: "Ich denke, wir sollten mal kurz aufhören Alex weiter zu untersuchen."
"Warum? Das ist wirklich interessant. Außerdem glaube ich, das wäre auch was für meinen Patensohn."
"Mag sein. Nur hat Alex gerade ein paar Probleme. Die sollten wir nicht noch verschärfen."
"Was? Oh…", meinte sie, als sie mich richtig anschaute.
Langsam zog sie ihre Hand zurück, stoppte dann aber und verharrte einen Augenblick. Sie lief Rot an und schaute verschämt mich an. Doch dann streckte sie langsam wieder ihre Hand aus.
"Nein", kam es flehentlich von mir, als sie aber schon meine Vagina berührte und in ihr eindrang. Ein paar Bewegungen später überrollte mich ein Orgasmus. Ich hielt mich krampfhaft am Waschbecken fest um stehen zu bleiben.
Während der Orgasmus langsam abklang, dachte ich nur: "Echt jetzt? Das war bereits das zweite Mal dass ich von jemand anderen als Micha zum Orgasmus gebracht wurde. War es bereits schwer das mit Sven zu verdauen, war ich jetzt wirklich durch den Wind. Verdammt! Mal abgesehen dass sie meine Mutter sein könnte, Beziehungsweise fast meine Großmutter, war sie mehr oder weniger eine wildfremde Person für mich. Und das Gespräch der beiden machte es für mich auch nicht leichter.
"Wow! Das ist echt unglaublich."
"Ja. Das ist es. Vor allem seine weiblichen Orgasmen sind fast immer stärker als seine männlichen."
"Tatsächlich?"
"Oh ja. Er hatte bereits dabei Multiorgasmen gehabt."
"Echt jetzt? Das ist echt faszinierend. Vielleicht sollte ich mal meinen Mann dazu überreden. Wir haben schon immer gerne mal herumexperimentiert und dabei so manch Schönes entdeckt. Aber auf alle Fälle wäre das was für meinen Patensohn. Ich denke, ich werde ihn mal zu mir einladen. Ich hoffe du ermöglichst es mir mit ihm dahin zu fahren, wo ihr es gekauft habt."
"Klaro. Kein Problem."
"Gut. Aber was mich interessiert, kann er nur mit dem Finger stimuliert werden, oder gibt es noch andere Möglichkeiten?"
"Es gibt eine Menge Möglichkeiten. Da wäre folgendes möglich: Zuerst einmal..."

Während Micha begann ihr die einzelnen Möglichkeiten aufzuzählen, dachte ich nur: "Wo zur Hölle bin ich hier gelandet? Das ist jetzt nicht wahr. Bitte, lass das nicht wahr sein, dass meine Freundin sich mit einer anderen Frau in meinem Beisein darüber unterhält wie man mich am besten zu einem Orgasmus stimuliert. Oh Gott! Ich möchte sterben."
In diesem Augenblick knurrte mein Magen recht laut vor Hunger.
Als die beiden das hörten, schauten sie zu mir auf und sagten gleichzeitig: "Oh."
"Ja! Oh.", fauchte ich sie an. "Wenn ihr dann endlich fertig seid darüber zu diskutieren wie und womit man bei mir am besten einen Orgasmus erzeugen kann, würde ich mich gerne fertig machen und was essen."
"Klaro, wir sollten uns eh beeilen damit wir noch rechtzeitig zum Frühstück kommen."

Danach hatten die beiden es auf einmal recht eilig. Recht schnell waren wir dann auch fertig angekleidet. Micha und ich trugen recht einfache Morgenkleider. Auch unsere Frisuren waren recht einfach gehalten. Trotz allem brauchten wir fast eine Stunde bis wir endlich fertig waren.
Dann machten wir uns auf den Weg. Ich ging vorneweg und Micha knapp neben mir. Susann folgte uns. Langsam gingen wir durchs Schloss und versuchten den Speisesaal zu finden. Während dessen kamen wir an immer mehr Bedienstete und Gäste vorbei. Einige warfen mir komische Blicke zu. Doch ich war immer noch wütend auf Micha und Susann, sodass es mich nicht interessierte. Also ging ich einfach weiter…

Micha und Susann

Wir folgten Alex. Selbst von hinten konnte man erkennen, dass Alex immer noch wütend war. Okay, es war sicher peinlich für ihn gewesen. Aber trotzdem. Meine Güte! Alex sollte sich nicht so haben. So schlimm war es doch nun auch wieder nicht gewesen.
"Ich glaube, wir sollten uns irgendwas einfallen lassen um sie wieder etwas aufzulockern. Im Augenblick jagt sie allen einfach nur Angst ein."
"Stimmt. Lass mich mal machen. Wäre doch gelacht, wenn wir ihn nicht etwas auflockern."

Alex

Ich war immer noch wütend und wälzte mich in meinem Selbstmitleid. Kurz bevor ich den Ess- Saal betrat, kam Susann an meine Seit und flüsterte mit ins Ohr: "Was ist los? Warum schaust du so wütend drein? Bevor du jetzt los meckerst beantworte mir eine Frage: Bist du wütend weil wir es getan haben, oder weil es dir gefallen hat?" Dabei strich sie leicht über meinen Arm und eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Arm, während ein leichter Schauer mich durchlief. "War es denn wirklich so schlimm? Und ich dachte immer, die meisten würden sich auf einem flotten Dreier freuen."
Ich schnappte nach Luft und lief rot an. Ich senkte vor Scham meinen Kopf und versuchte mich zu beruhigen. Dabei hatte ich nicht bemerkt, dass ich den Raum betreten hatte, denn ich hatte auf einmal das Gefühl von allen Seiten angestarrt zu werden. Ich schaute auf und hatte fast das gleiche Gefühl wie eine Babyantilope, welches in einem Rudel hungriger Löwen reinläuft. Alle starren mich an. Oh! Oh! Ich schaute an mir herunter ob da vielleicht irgendein Fleck wäre, während ich noch etwas röter wurde. Zumindest hatte ich das Gefühl. Ich atmete tief ein und ging entschlossen durch die Reihen. Dabei bemerkte ich bereits, dass verschiedene Herren Kurs auf mich nahmen. Einige der Damen warfen mir überhebliche Blicke zu. Da ich jedoch Hunger hatte und endlich was essen wollte, blieb ich zwar recht höflich, aber dennoch kurz angebunden.
Da ertönte eine laute Stimme: "Der Herzog und die Herzogin von Trux!"
Wir schauten alle zur Tür, als die beiden auch schon eintraten. Sie gingen durch den Raum und unterhielten sich immer kurz mit einigen Leuten. Als sie bei mir angekommen waren, machte ich mit einem leichten schelmischen Lächeln einen Knicks.
Der Herzog schaute mich an und sagte dann: "Ah, Alexandria. Schön dich zu sehen. Wie ich sehe, hast du inzwischen gelernt einen vernünftigen Knicks zu machen. Mal schauen ob du gelernt hast dich auch sonst vernünftig zu benehmen."
Ich lächelte bei seinen Worten und nickte ihm zu. Dabei ignorierte ich das aufgeregte und höhnische Geflüster der anderen.
"Ich werde versuchen mein Bestes zu geben, um sie nicht ganz zu sehr zu enttäuschen."
"Nicht ganz zu sehr?"
"Ja. Da trotz allem ich immer noch nicht alles richtig auf die Reihe bringe."
"Nun denn. Dann lassen wir uns mal überraschen."
Darauf gingen sie weiter. Die Herzogin lächelte mich an und nickte mir noch zu, als ich auch schon hörte wie die anderen sich über mich unterhielten und auch darüber was ich in meiner Charakter- Vorstellung geschrieben hatte.
Ich schnappte mir Micha und Susann und ging etwas abseits mit ihnen. Da fragte ich sie dann: "Woher wissen die alle was ich in meiner Charakter- Vorstellung geschrieben habe?"
"Naja", meinte Susann. "Es gab ein Rundschreiben in dem alle Charakter- Vorstellungen enthalten waren. Auch deine."
"Warum habt ihr es mir nicht gezeigt?"
"Ganz einfach. Zuerst mal stand immer fast überall das gleiche drin. Außerdem, hätte es dich wirklich interessiert?"
"Nein", gab ich nach kurzem überlegen zu. "Es hätte mich nicht wirklich interessiert, höchstens um zu wissen wer was oder wie ist."
"Na also. Glaub' mir. Da hast du nichts verpasst. Außerdem passt es viel besser zu deine Rolle wenn du nicht alle kennst."
Ich beließ es dabei und begab mich mit den beiden zu Tisch. Da sich bereits alle einen Platz gesucht hatten, blieb uns nur der Platz am Ende, was auch mein Ziel gewesen war. Denn ich hatte keine Lust im Mittelpunkt zu sitzen.

Nachdem wir alle saßen, erhob sich der Herzog und sagte laut: "Herzlich Willkommen. Ich wünsche euch viel Spaß und Vergnügen. Es gab jedoch eine kleine Änderung. Dieses Jahr gibt uns ein König die Ehre. Er wird uns mit seinem Gefolge einen Besuch abstatten. Damit ihr wisst wie er und seine Gemahlin aussehen, habe ich Bilder von ihnen." Mit jenen Worten zeigte er auf die Tür, wo von mehreren Dienern zwei Bilder reingetragen wurden. Auf ihnen waren ein Mann und eine Frau zu sehen. So sahen also der König und die Königin aus. Tja, wie auch immer. Ich hatte Hunger und wollte endlich was essen.
Kurz darauf wurde die Tafel eröffnet. Endlich.
Ich genoss das Essen, auch wenn ich nicht wirklich davon begeistert war. Aber nun ja, ich konnte meinen Hunger stillen. Nachdem die Tafel aufgehoben war, gingen wir drei durch das Schloss. Ich mit Micha zusammen, und Susann meistens zwischen uns oder ein bis zwei Schritte hinter uns. Es war recht lustig. Mit den meisten kamen wir gut ins Gespräch. Aber einige machten sich doch über uns lustig.
Irgendwann schaffte ich es abzuhauen, ohne das Micha und Susann es mitbekamen. Ich ging durch eine Seitentür raus. Kurz darauf war ich im Park unterwegs um die Ruhe zu genießen. Der Park war wirklich riesig. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich unterwegs war, hatte ja keine Uhr. Als ich in der Nähe eines Waldstücks unterwegs war, lief auf einmal ein Pferd auf mich zu. Es war gesattelt und gezäumt. Kurz vor mir blieb es stehen. Langsam ging ich lockend auf das Pferd zu. Da es keine Anstalt machte wegzulaufen, konnte ich es mir schnappen. Ich streichelte es und fragte es dann: "Na? Wo hast du denn deinen Reiter gelassen?"
Leider gab es mir keine Antwort, was insofern egal war, da kurz darauf ein junger Mann aus dem Wald lief. Er war etwa in meinem Alter. Er trug eine Art Uniform. Sie stand ihm wirklich gut. Als er bei mir und dem Pferd stand, stützte er sich auf die Knie ab und versuchte zu Atem zu kommen. Ich streichelte solange das Pferd und schaute ihn mir etwas genauer an. Dabei bemerkte ich, dass seine Uniform einige verräterische Flecken hatte. Er war wohl vom Pferd gefallen.
"Könnte es sein, dass das dein Pferd ist?", fragte ich ihn mit einem schelmischen Lächeln im Gesicht.
"Ja. Danke dass du es eingefangen hast."
"Kein Problem gern geschehen."
Er übernahm von mir wieder das Pferd. Und da ich langsam wieder zurück wollte, ging ich wieder Richtung Schloss. Er schloss sich mir an und folgte mir mit dem Pferd.
"Darf ich fragen wie du heißt?"
"Alex."
"Alex?", kam es von ihm.
"Naja, eigentlich Alexandria. Ich wurde früher immer Alex gerufen. Deswegen hat es sich bei mir so eingebürgert. Alexandria finde ich so lang. Und du?"
"Oh verzeih mir. Ich bin Ludwig."
"Nun denn Ludwig. Es ist schön dich kennen zu lernen."
"Die Freude ist ganz meinerseits."
"Ich hab dich vorhin beim Frühstück nicht gesehen. Warst du nicht anwesend oder gehörst du hier zum Personal?"
Lachend meinte er: "Nein, nein, nein. Ich bin erst gerade vorhin mit meinen Eltern angekommen und dann mit einigen Freunden ausgeritten."
"Ah. Also waren deine Eltern auch nicht beim Frühstück."
"Richtig. Wir sind vorhin erst alle angekommen."
"Sag mal, du und deine Eltern gehören doch nicht zum Gefolge vom König?"
"Nein, auf gar keinen Fall gehören wir zu deren Gefolge. Da brauchst du keine Angst haben.
"Gut."
Schweigend gingen wir langsam weiter. Es war ein richtig angenehmes Schweigen. Als wir an einer Weggabelung angekommen waren, wo man den Weg entweder zum Schloss oder zu den Stallungen gehen konnte, verabschiedeten wir uns.
"Sag mal Alex. Darf ich dich als meine Tischnachbarin einladen? Ich hab noch keine."
"Nein."
"Und warum nicht?"
"Weil ich dich nicht kenne und mich nicht einfach von jeden dahergekommenen Typen den ich treffe mich nicht einladen lasse. Wo würde ich da nur hinkommen?"
Lachend ging er seines Weges und ich auch.

Sobald ich wieder im Schloss war, wusste ich auch warum ich geflüchtet war. Die Leute standen herum und laberten einfach sinnloses Zeug. Das war mir echt zu blöde. Also ging ich weiter und traf auf einige Herren, die sich über die neuesten Entdeckungen unterhielten. Ich blieb da stehen und hörte ihnen eine Weile zu, bevor ich mich nach und nach einmischte. So hatte ich mit den meisten Herren in ein tolles Gespräch. Nur einer reagierte etwas sauer auf meine Einmischung.
"Junge Dame. Bei aller Ehre. Aber sie sollten aufhören sich in diese Angelegenheiten einzumischen. Es ist nun mal allgemein bekannt, dass keine Frau in der Lage ist irgendeine Art der Entdeckung zu machen, da nun mal eine Frau zu schwach ist um eine solch anstrengende Reise zu unternehmen. Sie mögen vielleicht hier und da etwas lesen. Aber um die tiefen Dinge zu verstehen, fehlt der Frau der Verstand."
"Tatsächlich? Nun, ich denke nicht. Ich denke das liegt einfach daran, dass man uns nicht die Möglichkeit gibt uns auszuleben. Die Regeln und Ketten die unser Leben bestimmen sind nun mal so stark, dass die meisten Frauen sie nicht abschütteln können."
"Tja, was meine Argumente unterstützt. Frauen sind zu schwach dafür."
"Nein. Die Männer haben solche Angst vor starken Frauen, dass sie mit allen Mitteln versuchen sie so klein wie möglich zu halten. Und jede Frau die versucht auszubrechen, wird mit allen Mitteln bekämpft. Aus Sorge dass ihr die Kontrolle über uns verliert."
"Wie du meinst. Aber wenn du ein Dutzend Frauen nennen kannst die Geschichte geschrieben haben und unglaubliches geleistet haben, dann gebe ich öffentlich dass du Recht hast."
"Okay. Elena Cornaro 1678, Laura Bassi 1733, Dorothea Christiane Erxleben 1754, Jeanne-Genevieve Labrosse 1798, Wilhelmine Reichard 1811, Ada Lovelace 1843, Ida Pfeiffer 1846, Jeanne Bare 1766, Fanny Bullock Workman 1859, Cleopatra, Hildegard von Bingen 1098, Jeanne dÁrc 1411, Elisabeth 1 1533, Maria Theresia 1717, Katahrina die Große 1729, Victoria 1819, Elisabeth von Österreich-Ungarn 1837, Florenz Nightingale 1820, oder die Irin Grace O´Malley. So. Das sind nur mal ein paar Namen. Aber es gibt ja noch eine Menge mehr Damen die so einiges geschafft haben, auch weit früher. Das Problem ist doch, dass man sie lange Zeit und auch jetzt noch versucht Mundtot zu machen, indem man ihre Stimme unterdrückte, oder sie für immer verstummen ließ weil man sie hinrichten ließ."
"Tja, das wäre doch mal was."
"Tatsächlich seit ihr Männer so schwach, dass ihr euch vor den Stimmen der Frauen fürchtet?"
"Wir fürchten uns vor gar nichts meine kleine Suffragette."
"Dann gebt uns doch unsere Stimme."
"Nein, denn Frauen haben ja keine Ahnung."
"Da irrt ihr euch. Wir haben sehr wohl Ahnung. Und wenn sie fehlt, liegt es oft daran, dass man das Wissen, aus Angst vor uns, uns enthält."
"Angst? Wir haben keine Angst vor den unmündigen Stimmen der Frauen."
"Stimmt, aber ihr habt Angst vor den mündigen Stimmen der Frauen, denn die sind anders als die unmündigen Stimmen. Nicht wahr?"
Ich schaute ihn mit einem richtig süßen Lächeln an, während ich sah wie er langsam rot anlief. Hach, war das herrlich.
Bevor er jedoch was sagen konnte, hörte ich Susanns Stimme. "Ah! Hier bist du, Alexandria. Ich hatte dich schon die ganze Zeit gesucht. Wo warst du nur? Nun ja, wie auch immer. Wir müssen jetzt aber wirklich los. Wir sind eh schon viel zu spät dran."
Ich nickte den Herren zu und sagte: "Meine Herren, es war mir eine Freude mich mit ihnen zu unterhalten. Leider muss ich sie jetzt verlassen. Leben sie wohl. Bis dann."

Nachdem mich die Herren verabschiedet hatten, ging ich mit Susann fort. Wir gingen eilig auf unser Zimmer um uns dort fürs Mittagsessen umzuziehen. Dabei fragte mich Susann aus wo ich nur gewesen war. Im Gegensatz zu dem Kleid was ich bis dahin getragen hatte, war das nächste Kleid etwas hinderlicher. Es hatte außerdem eine Schleppe. Noch während mich Susann fertig machte, kam Micha rein. Sie schimpfte mich aus wo ich nur die ganze Zeit gewesen war und was für einen Eindruck es machen würde wenn ich zu spät käme. Sie war jedenfalls bereit. Aber nur, weil Susann sie bereits umgezogen hatte.

Nachdem Susann dann mit mir endlich fertig war, gingen wir runter zum Esszimmer. Dort standen bereits die meisten und warteten auf den Herzog in die Herzogin, um den Raum zu betreten. Ich ging mit Micha und Susann wieder nach hinten, damit wir die letzten wären und wir wieder weiter hinten saßen. Als ich durch die Menge ging, hörte ich wie sich die unterschiedlichsten Leute darüber unterhielten dass an diesem Mahl der König und die Königen teilnehmen würden. Und deren Sohn.
"Hast du gehört? Der Thronfolger hat noch keine Tischdame."
"Nein, was du sagst."
"Doch das stimmt. Ich habe gehört er hat vor sich eine unter den hier anwesenden Damen auszuwählen."
"Oh Gott! Und ich habe nicht mein bestes Kleid an."
"Ich auch nicht, da ich es erst eben erfahren habe. Jetzt wissen wir aber auch warum einige der Damen sich so besonders angezogen haben."
"Ja. Lasst uns aber auf alle Fälle nach vorne gehen, damit er uns besser sieht und nicht die besten Plätze belegt sind."
Ich schüttelte nur darüber den Kopf. Weiber. Obwohl ich ja für die anderen auch eins war.

Kurz darauf erschallte eine laute Stimme. "Ihre Majestät der König und die Königin!"
Ich schaute auf und sah die beiden zusammen den Raum betreten.
Dann wurde verkündet: "Seine Hoheit, Kronprinz Ludwig."
Mein Kopf schnellte herum und ich sah IHN!!!
Scheiße!
Er schaute sich um und sah mich an. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Dann ging er auf mich zu, während ich am liebsten geflüchtet wäre. Die Leute gingen vor ihm auseinander und machten eine Verbeugung oder einen Knicks.
Als er vor mir stand sagte er: "Guten Tag Gräfin Alexandria. Dürfte ich sie bitten bei diesem Mahl meine Tischdame zu sein?"
Während um mich herum aufgeregtes Flüstern den Raum durchflutete, dachte ich nur: "SCHEISSE, SCHEISSE, SCHEISSE. So eine verdammte Scheiße!"

Teil 59

Am liebsten hätte ich es zwar abgelehnt und ihn mein Meinung gegeigt. Anderseits hatte ich nicht wirklich einen Grund seine Bitte abzulehnen. Es wäre sogar verdächtig gewesen. Keine junge Dame würde so was ablehnen, ohne sich gesellschaftlich ins Aus zu befördern. Also ergriff ich mit meinem schönsten Lächeln seine dargebotene Hand und ließ mich von ihm zu meinen Platz führen. Während dessen hörte ich die anderen Leute laut flüstern und sah so manchen bösen Blick in meine Richtung.
Als wir an unserem Platz angekommen waren, half er mir mich hinzusetzen. Währenddessen nahmen auch alle anderen ihre Plätze ein, als auch schon das Mahl aufgetragen wurde. Es war ein Fünf- Gänge- Menü. Zum Glück waren die Portionen recht klein. So konnte ich alles aufessen. Aber der Höhepunkt war die Nachspeise. Es war ein Traum. Auch wenn es jetzt sicher schnöde klingt; Es war eine Kreation aus Eis, Früchten und verschiedene Soßen. Und einfach nur göttlich. Ich genoss es gemütlich und langsam. Jeder kleine Happen wurde von mir mit größtem Genuss zu mir genommen. Ich schloss dabei immer wieder die Augen um es zu genießen. Da verstand ich warum einige die ich kenne sagten, dass sie bei bestimmten Essen fast einen Orgasmus kriegten. Was ich dummerweise nicht mitbekam war, dass ich für einigen Ärger sorgte.
Als ich so genüsslich das Eis zu mir nahm, schauten nach und nach fast alle Männer mir zu. Sehr zum Ärger ihrer Tischdamen. Nachdem ich fertig war, leckte ich den Löffel ab und sagte leise: "Wow. Das war unglaublich."
Ich hörte ein leises Lachen neben mir und schaute zum Prinzen. Als er sah dass ich ihn interessiert zusah, ergriff er meine Hand und sagte: "Ja, da haben sie recht. Das war wirklich unglaublich."
"Oh ja. Ein solch tolles Eis habe ich noch nie gegessen. Es war das unglaublichste Eis was ich je gegessen habe. Hast du es auch so toll empfunden?", fragte ich ihn, wobei ich immer noch hin und weg war von dem Eis.
"Ja. Ich habe es auch genossen."
"Ich sollte mich bei denjenigen bedanken, der es zubereitet hat."
"Du willst dich beim Koch bedanken? Warum?"
"Weil er es verdient hat. Meine Eltern hatten mir damals beigebracht, dass man sich für alles Gute bedanken soll. Es zeigt von Größe und Respekt, wenn man sich für etwas Tolles bedankt, was der andere getan hat."
Ich drehte mich um und winkte verstohlen einen der Diener heran und sagte leise zu ihn: "Könnten sie bitte in der Küche ausrichten, dass die Eiskreation die mit Abstand beste Kreation war die ich jemals gegessen habe? Nichts kam auch nur jemals in dessen Reichweite. Es war unglaublich und ich danke aus ganzen Herzen für diesen unglaublichen Genuss."
Neben mir räusperte sich Ludwig und sagte ebenfalls zu dem Diener: "Richten sie auch bitte meinen Dank aus. Seine Kreation hatte auch mir einen unglaublichen Genuss spendiert. Auch er hat meinen Dank. Und ich würde mich freuen, wenn er mir noch öfter solch ein Vergnügen bereiten könnte."
Der Diener warf mir einen kurzen Blick zu und wandte sich dann wieder dem Prinzen zu und sagte zu ihm: "Ich werde es ausrichten. Der Koch wird sich sicher die größte Mühe geben ihnen diesen Wunsch zu erfüllen."
"Vielen Dank."
Nachdem er weg war, neigte ich mich zu dem Prinzen hinüber und sagte zu ihm: "Also ich hätte dich jetzt nicht für ein solches Leckermäulchen gehalten, der so gerne Süßes mag."
"Nun. So kann man sich irren", sagte er mit einem lustigen Lächeln im Gesicht.

Nachdem alle mit dem Essen fertig waren, entschuldigte ich mich, um mich frisch zu machen. Ich suchte den Blickkontakt zu Susann und gab ihr ein kurzes Zeichen und verließ dann den Raum, um auf mein Zimmer zu gehen. Kurz darauf kam Micha und Susann ebenfalls ins Zimmer. Beide schauten mich etwas komisch an, aber als ich sie bat mir zu helfen weil ich dringend auf die Toilette musste, halfen sie mir schnell mich auszuziehen.

Nachdem ich fertig war, gingen sowohl Micha als auch Susann auch auf die Toilette. Nach kurzer Beratung entschlossen wir uns eine Weile hinzulegen um für den Abend ausgeruht zu sein. So schliefen wir ein paar Stunden. Nachdem wir wieder wach waren, standen wir auf und zogen uns an. Nachdem wir fertig waren, verließen wir unser Zimmer und mischten uns wieder unter die Leute.
"Hallo Alexandria, schön dich wieder zu sehen. Wo warst du nur die ganze Zeit?"
Ich drehte mich um und verbarg meinen genervten Blick sehr gut. "Nun, eure Hoheit, ich habe mit meiner Freundin und Gesellschafterin und meiner Gouvernante einen Schönheitsschlaf gehalten."
"Tatsächlich?" Er hob eine Augenbraue hoch und schaute mich zweideutig lächelnd an.
Als Antwort zeigte ich ihm leicht meine Zähne und sagte: "Tatsächlich."
"Nun gut. Aber sag', du bist doch kein kleines Mädchen mehr. Warum brauchst du eine Gouvernante?"
"Weil sie Angst vor mir haben."
"Was?"
"Naja. Im Grunde genommen ist es so. Ich bin zwar Gräfin, jedoch nicht die erste oder zweite Wahl. Im Grunde genommen bin ich nur Gräfin, weil sich die anderen aus meiner Familie mehr oder weniger selbst ins Grab befördert haben. Meine Linie war die letzte, die übrig war. Und, nun ja, wie soll ich es sagen? Seit meinem Großvater hat keiner mehr irgendwas auf höfische Regeln gegeben. Um genau zu sein, ich hatte noch nicht mal gewusst dass ich adliger Abstammung bin, bis der Herold des Königs mich aufgesucht hatte. Danach wurde ich an den Hof des Königs gebracht. Dummerweise erlangte ich die Aufmerksamkeit eines Höflings. Da er mich jedoch nervte und mich bedrängte, machte ich das gleiche was ich mit meinen Freunden machte wenn sie mich nervten. Ich verprügelte ihn. Tja, und deswegen haben sie im Grunde etwas Angst."
"Tja, das kann ich verstehen. Ich werde mir die größte Mühe geben dich nicht zu verärgern."
"Gut."
Danach gingen wir zur viert durchs Schloss. Als wir wieder im Hauptsaal ankamen, sah ich die meisten Herren mit denen ich mich vorhin so gut unterhalten hatte. Also steuerte ich wieder auf sie zu, um ihnen Micha und Susann vorzustellen. Und ja, der Prinz folgte mir dabei immer noch.
"Meine Herren. Es ist schön sie wieder zu sehen. Ich hoffe ihnen war nicht langweilig. Darf ich ihnen meine Freundin Michaela und meine Gouvernante Susann vorstellen? Da sie leider Angst haben dass ich mich, nun ja, nicht Standesmäßig verhalte, werden sie mich wohl begleiten. Aber keine Angst. Susann wird sie schon nicht beißen."
"Das freut uns zu hören", sagte einer von ihnen, der sich als Professor Steinhausen vorgestellt hatte. "Aber wollen sie uns denn nicht ihren Begleiter vorstellen?"
"Tja. Ähm. Okay. Auch wenn sie ihn sicher kennen, das ist ihre königliche Hoheit Erbprinz Ludwig. Offensichtlich habe ich sein Interesse erweckt, so dass er mir folgt. Ich hoffe es stört sie nicht."
"Nein", kam es von den anderen.
"Gut. Und wenn ihr nichts dagegen habt, wir waren vorhin noch nicht fertig. Zu ihrer Argumentation zu dem Kolonialismus muss ich ihnen widersprechen. Meiner Meinung ist dazu folgendermaßen…"

Ich werde das jetzt nicht alles wiedergeben. Aber wir diskutierten über eine Menge. Von Kolonialismus, Strafrecht, internationale Beziehungen, Frauenrechte, Wahlrecht und vieles mehr.

"Trotzdem. Bei aller Ehre, Hochwürden, mag sein dass der Herrgott den Mann als Haupt der Frau bestimmt hat. Aber es heißt in der Bibel, dass sie seine Gehilfin sein soll. Und einfach ausgedrückt heißt es: Geh' und hilf ihm. Und wenn sie die Bibel etwas besser gelesen hätten, dann hätten sie auch gelesen, dass die kluge Frau gelobt und gepriesen wird. Dazu kommt noch, dass in der Bibel gesagt wird, sie kauft und verkauft. Nicht nur irgendwelche Waren, sondern sogar Felder. Also kann man sagen, dass die Frauen damals weitaus mehr Rechte hatten als uns die Kirche weiß machen möchte."
"Nun. Die Kirche macht nicht die Gesetze", erwiderte der Bischof.
"Stimmt das wirklich? Nun ja, nicht direkt, aber sie mischt sich doch gerne ein. Außerdem hat doch die Kirche Jahrhunderte lang mitgeholfen die Frau zu unterdrücken. In den meisten Kulturen war die Frau gleichberechtigt oder doch sehr nah dran. Aber wo auch immer die Kirche hinkam, wurden die Rechte der Frauen nach und nach unterdrückt."
"Nun ja", meinte Bischof. "Mag sein dass die Kirche hin und wieder etwas streng war und über die Stränge schlug. Jedoch ging es uns immer um des Seelenheil der Menschen."
"Ja, es gab sicher genug, denen es wirklich ums Seelenheil ging, und die auch versuchten ihre Schäfchen zu schützen. Aber zu oft ging es einfach nur um Geld und Macht. Denn wie oft hatte man Eingeborene zuerst Missioniert, dann zwangsgetauft und zum Schluss dann noch versklavt."
"Ja das stimmt leider", meinte er.
"Nun", meinte Professor Steinhausen. "Ich denke, es wäre doch am besten wenn wir wieder auf ruhige Themen wechseln würden."
Was wir dann auch taten.
Es war eine recht lustige Runde und wir hatten unseren Spaß. Es gab nur zwei Dinge, die mich etwas störten. Professor Steinhausen und irgend so ein anderer Typ. Er war Mitte 20 und spielte die Rolle eines recht dandyhaften Adeligen. Und er ging mir dabei so was auf den Sack. Vor allem versuchte er mich und andere Damen immer wieder subtil anzubaggern und zu berühren. Jedes Mal wenn er mich berührte, spürte ich einfach nur einen Ekel. Bei Professor Steinhausen war es anders. Er war immerzu nett und hilfsbereit. Es gab nichts zu beanstanden. Aber immer wenn er sich nicht von mir beobachtet fühlte, spürte ich seinen Blick auf mir und das ließ es meinen Rücken kalt runter laufen.
Trotz allem hatten wir unseren Spaß. Und wenn ich mir so die anderen Damen anschaute, hatten wir drei weitaus mehr Spaß. Auch wenn ich mir bei Susann nicht so sicher war. Sie sah hin und wieder sehr gequält aus.
Irgendwann waren wir draußen und spielten etwas. Den Namen hab ich vergessen. Aber man musste mit einem Schläger Kugeln durch Draht- U-Stücke schlagen. So ähnlich wie Golf. Naja, mehr oder weniger. Zum Glück war ich recht gut dabei.
Als auf einmal wieder der Dandy dazu kam und einfach nur nervte. Irgendwann hatte ich die Schnauze voll. Also verscheuchte ich ihn nicht wenn er mir zu sehr auf die Pelle rückte, sondern wartete ab wie er immer dichter kam. Endlich war es soweit. Er war dicht genug gekommen und ich war mit dem Schlagen dran. Ich holte also so richtig Schwung, bis ich auf ein weiches Hindernis stieß. Und das erwischte ich voll. Ich achtete jedoch nicht drauf und schlug den Ball. Ich ignorierte das Stöhnen hinter mir und schaute meinem Ball nach. Leider hatte ich nicht richtig gut getroffen. Ich schaute zum Professor und meinte ruhig zu ihm: "Sie sind dran."
"Danke."
Er ging zum Ball, um seinen Abschlag zu machen. Dabei kam er an dem Dandy vorbei und ignorierte ihn komplett. Inzwischen waren weitere Personen auf die ganze Sache aufmerksam geworden und kamen immer dichter.
Auf einmal stand der Dandy mit einem vor Wut und Schmerz verzehrten Gesicht vor mir.
"Das hast du mit Absicht gemacht!", schrie er mich an.
"Ja, das habe ich. Und?", sagte und fragte ich ihn. "Was hast du denn erwartet was ich mache, wenn du mich nicht in Ruhe lässt? Ich hatte dich bereits öfters gewarnt, dass du mich und die anderen Damen nicht mehr belästigen sollst."
Wütend kam er etwas dichter, so dass er kurz vor mir stand. Als jedoch der Professor sich laut räusperte, blieb er stehen und schaute sich, genauso wie ich, um. Die anderen waren alle etwas dichter gekommen und es war klar, dass sie auf meiner Seite standen. Wütend drehte er sich um und ging.
"Also die höfliche Art war das nicht", sagte einer der anderen Mitspieler.
"Ja. Aber es war ein Unfall. Ich hatte nicht gesehen, dass er so dicht heran gekommen war."
Ich schaute wirklich bedrückt drein. Doch die anderen schauten mich nur belustigt an, sagten aber nichts. Sie dachten sich aber sicher: Wer´s glaubt, wird Seelig.

Wir spielten die Runde noch zu Ende. Danach wurde ich von Susann freundlich aber bestimmend zu meinem Zimmer gebracht. Micha folgte uns und ich kannte sie gut genug um zu wissen dass sie sich köstlich amüsierte.
Was ich nicht zu diesem Zeitpunkt wusste war, dass die Herzogin es auch gesehen hatte und Susann darauf hin angesprochen hatte und zu ihr sagte, dass sie mich endlich unter Kontrolle bringen sollte.

Als wir endlich in unserem Zimmer waren, fuhr mich Susann an: "Sag mal, was soll das? Kannst du dich nicht wenigstens ein bisschen angepasst verhalten? Keine vernünftige Dame aus dieser Zeit würde so handeln wie du es tust."
"Stimmt. Jedoch bin ich keine solche Dame, noch habe ich vor eine solche Dame zu sein."
Susann starrte mich einen Augenblick an, zuckte dann mit den Schultern und sagte: "Okay,  wenn du meinst. Es ist deine Wette. Jedoch werde auch ich meinen Job als Gouvernante ernst nehmen. Also dann, zieht euch aus, damit ihr euch waschen und ihr auf die Toilette gehen könnt. Danach mache ich euch zum Abend fertig. Beeilt euch, damit ihr rechtzeitig zum Abendessen fertig seid."
Was wir dann auch taten. Mit Hilfe von Susann waren wir recht schnell ausgezogen. Es war eine echte Wohltat auf die Toilette zu gehen. So langsam hatte ich es doch nötig gehabt. Nachdem wir aus dem Bad kamen, schauten wir zu den Sachen die Susann für uns rausgelegt hatte.
"Du scheinst sie echt verärgert zu haben", meinte Micha, als sie meinen Stapel ansah. "Oh ja! Aber so richtig. Viel Spaß heute noch." Dabei schaute sie mich grinsend an.
"Ach komm' schon. Das ist doch jetzt echt etwas übertrieben. Findest du nicht?"
"Nein."
"Mist."

Teil 60

Ich schaute leicht angewidert auf das Kleid. Es war wirklich gemein von Susann. Warum? Nun ja, wo soll ich anfangen? Es war Pink. Na ja nicht ganz. Aber es bestand aus weißen und verschiedene Pink- Farben. Dazu kam noch eine üppige, etwa über einem Meter lange Schleppe. Es war eines der engeren Kleider, vom Korsett her. Die Schrittlänge war eine Sache für sich. Der erste Unterrock war eng und fest. An den Oberschenkeln war er zwar ziemlich eng, aber ich konnte mich noch so eben bequem hinsetzen. Aber groß auseinander bekam ich meine Beine nicht. Wenn das Kleid bis unten hin normal anlag, konnte ich nur recht kleine Schritte machen. Da die Unterröcke jedoch am Kleid befestigt waren, konnte ich, wenn ich die Schleppe hochhob, etwas besser gehen. Die Schrittlänge ließ es allerdings zu dass ich sogar tanzen konnte. Auch wenn es nicht einfach war.
Das wirklich Schlimme war das eigentliche Aussehen des Kleides, denn es war mädchenhaft- verspielt gehalten. Ich sah daran so richtig weiblich süß aus. Na toll. Was soll's. Ich zog es mit Hilfe der beiden an, wurde dann noch frisiert und geschminkt. Als ich fertig war, half ich Micha und Susann sich ebenfalls fertig zu machen. Micha musste sich auch ein wertvolles Kleid anziehen, jedoch war es eher damenhaft gehalten, nicht ganz so verspielt wie bei mir. Nur Susann kam recht gut weg, da sie gegenüber uns ein relativ einfaches Kleid trug, was echt unfair war.
Als wir endlich fertig waren, machten wir uns auf den Weg zum Esszimmer. Der einzige Lichtblick bei der ganzen Sache waren die Blicke der anderen. Ja, es gab mal wieder das ganze Spektrum. Ach was war das herrlich, naja irgendwie. Trotz der ganzen Zeit fand ich es doch noch irritierend wenn ich von Männern begehrt wurde, obwohl ich mich langsam daran gewöhnt haben sollte, dass sie mich heiß fanden.
"Oh scheiße, was denke ich hier bloß", durchzuckte es mich. Ich brauchte alle Mühe um nicht einen Schreikrampf zu kriegen, oder gar den älteren Herrn anzumachen, der mir gerade ein Kompliment machte.
So langsam sollte ich mich doch daran wirklich gewöhnt haben. Ich meine, es ist ja nicht das erste Mal. Es wird Zeit dass ich endlich wieder zu einem Mann werde und ich den Frauen hinterherschauen kann wenn sie an mir vorbei gehen.
Bevor ich mich jedoch versah, stand auf einmal wieder der Prinz vor mir.
"Hallo Alex, ich würde mich sehr freuen wenn sie wieder meine Tischnachbarin sind."
Ich schaute ihn mit einem Lächeln an, während die meisten anwesenden Damen in der Nähe entsetzt keuchten. Ach was soll's. Warum nicht? Haben wir Spaß und treiben sie alle in den Wahnsinn.
"Ja gerne, ich freue mich sehr darüber." Dabei hielt ich ihm meine Hand hin, die er ergriff.
Und so führte er mich zu unseren Plätzen, während die Leute um uns herum aufgeregt tuschelten.

*****

Während dessen…
"Wo warst du die ganze Zeit? Wir wollten uns bereits vor 15 Minuten hier treffen."
"Ich weiß. Entschuldigung, es hat bei mir etwas länger gedauert. Aber ich habe jetzt alles erledigt. Genieße den Abend und habe Spaß. Hier sind die Informationen, die du haben wolltest. Ich hoffe du weißt was du da machst."
"Keine Angst, das weiß ich. Damit kann ich Alex so richtig fertig machen. Niemand verarscht mich."
"Na dann. Viel Glück."

*****

Zurück im Saal beim Essen…
Also ich war so richtig genervt von den Versuchen diese Fleischbällchen aufzuspießen und dachte mir dass es mit mehr Schwung besser gehen würde. So stach ich die Gabel mit aller Kraft hinein. Das Resultat war, dass ich es nicht aufspießte, sondern dass das Fleischbällchen wie ein Geschoss wegflog. Dabei traf es ein Glas mit Rotwein. Die Dame, der das Glas gehörte, sprang entsetzt auf um den Wein zu entkommen. Was sie aber nicht bedachte war, dass sie etwas stark korpulent war. Und als aufsprang, stieß sie mit aller Kraft gegen den Tisch und sorgte dafür dass auch alle anderen Gläser umfielen. Kurze Rede langer Sinn: Bei dem Versuch das Unglück aufzuhalten oder sich in Sicherheit zu bringen wurden weitere Gläser, Schüsseln und Teller umgestoßen. Zum Schluss hatten eine Menge Leute was abgekommen. Es war eine Heidenarbeit dafür zu sorgen, dass man auf den Fotos die Flecken nicht sah.

Während des ganzen Essens tauschten wir beide eine Menge lustige Anekdoten aus die wir so erlebt hatten. Klaro, ich achtete darauf es so zu erzählen, dass er nicht merkte dass ich eigentlich ein Mann war. Aber sonst hatten wir eine Menge Spaß. Selbst der König und die Königin und ein Teil der Leute in Hörweite mussten lachen oder schmunzeln. Auch wenn sie versuchen es so gut es geht zu unterdrücken.
Die Herzogin sah einfach nur gequält aus. Außerdem verbarg sie öfter ihr Gesicht hinter der Hand. Was soll's, ich hatte meinen Spaß.

Nachdem die Tafel aufgehoben war, gingen wir etwas herum. Als wir zum Ballsaal kamen, spielte gerade ein kleines Orchester. Bevor ich mich versah, hatte der Prinz mich auf die Tanzfläche geschleppt und begann mit mir einen Walzer zu tanzen. Während Micha und Susann mir grinsend zuschauten wie ich mit dem Prinzen tanzen musste, schauten die meisten anderen Damen etwas sauer drein. Und ich war auch etwas sauer, da ich das eigentlich nicht wollte.
Dann kam mir die Ironie der ganzen Sache in den Sinn. Die ganzen Damen waren extrem neidisch auf einen Kerl in Kleidern. Und der Prinz war Stolz darauf eine solch hübsche Frau in den Armen zu haben. In diesem Augenblick konnte ich nur mit Mühe einen Lachanfall zurück halten. Aber trotzdem breitete sich ein Lächeln in meinem Gesicht aus.
"Worüber freust du dich, dass du so schön lächelst?"
"Ich lächele über die ganze Situation. Ich hätte niemals erwartet mit einem echten Prinzen zu tanzen. Hätte mir das jemand vor einigen Jahren gesagt, ich hätte ihn für verrückt erklärt."

Wie auch immer. Ich hatte meinen Spaß und genoss es immer mehr. Und da es gerade so schön war, machte ich weiter. Ich entdeckte die Herzogin in einer Gruppe. Also tat ich so als ob ich schwer außer Atem war. Okay, das war ich wirklich. Wir gingen dann von der Tanzfläche herunter, wobei ich direkt auf die Herzogin zusteuerte. Die Herzogin stand mit mehreren Damen zusammen. Ich erkannte sie, na ja nicht direkt, aber ich wusste diese Damen mochten mich nicht wirklich. Zum einen aufgrund meiner Art, und zum anderen weil ich so gut mit dem Prinzen auskam. Als ich vor ihnen stand, machte ich einen kleinen Knicks vor der Herzogin. Ich ignorierte aber die anderen Damen, was diese leicht sauer machte. Bis auf eine, die mich mit einem lustigen Blick bedachte.
"Wie ich sehe, hast du eine enge Spaß", sagte die Herzogin zu mir.
Ich zeigte ihr mein bestes Lächeln und erwiderte: "Oh ja. Den habe ich inzwischen."
"Das freut mich zu hören."
"Du bist also die berühmte Alexandra. Ich freue mich dich kennen zu lernen", sagte eine der anderen Damen.
"Berühmt? Das glaube ich jetzt nicht. Darf ich aber Fragen wer sie sind?"
"Oh, Entschuldigung. Ich bin Katharina von Argon. Ich freue mich auf alle Fälle dich kennen zu lernen."
Sie hielt mir ihre Hand hin, die ich ergriff. Dabei strahlte sie eine Stärke und Erhabenheit aus, sodass ich einen kleinen Knicks machte und mein Haupt senkte. Sie lächelte mir zu und griff mit der anderen Hand ebenfalls meine Hand und half mir hoch. "Aber das ist doch nicht nötig", sagte sie dabei.
Bevor ich jedoch etwas erwidern konnte, klatschte eine Hand schwer auf meinen Rücken. Verärgert drehte ich mich um und sah den Dandy ins Auge.
"Na, wie geht's Alexandra? Hast du mich vermisst?"
"Nein."
"Aber warum nicht?"
Ich schaute ihn fest in die Augen und ergriff die Hand die er wieder nach mir austreckte.
"Willst du das wirklich wissen?"
"Ja."
"Na dann. Um dich zu vermissen, müsste ich wenigstens einen Gedanken auf dich verwenden. Da ich das jedoch nicht getan habe, kann ich dich auch nicht vermissen. Da du mir nun ja komplett egal bist. Also habe ich dich nicht vermisst."
Nach diesen Worten stieß ich seine Hand leicht von mir und drehte mich wieder zur Herzogin um, weil ich mich mit ihr weiter unterhalten wollte. Dabei ignorierte ich die Reaktionen der anderen Damen. Einige schauten entrüstet drein, andere verlegen. Aber eine grinste übers ganze Gesicht.
"Weißt du, du solltest dich geehrt fühlen dass ich Interesse an dir habe. Immerhin hat deine Familie einen zweifelhaften Ruf. Findest du nicht?", hörte ich den Dandy hinter mir sagen.
Ich drehte mich zu ihm um. "Wie meinst du das?"
"Na, der Vater recht früh verstorben, soweit ich gehört habe bevor du 8 Jahre alt warst. Was wohl auch Grund deiner schlechten Erziehung sein dürfte. Auch habe ich gehört dass dein Vater an Syphilis oder einer anderen Geschlechtskrankheit gestorben ist, die er sich wohl beim Herumhuren zugezogen hat. Er hätte wohl nicht so oft zu den billigen Huren gehen sollen. Und deine Mutter ist auch nach langer Krankheit verstorben. Hat sich wohl auch bei ihren Freiern angesteckt und ist dann langsam vor sich hingesiecht. Ja, du hast Recht. Ich sollte mich wohl von dir fernhalten. Nicht das du mich mit etwas ansteckst, denn ich glaube nicht das du noch Jungfrau bist."
ICH SAH NUR NOCH ROT!!!
Ich schwang meine Arme nach oben und stürzte mich nach vorne um ihn zu erwürgen. Meine Arme wurden allerdings sowohl von der Herzogin als auch einer der anderen Frauen festgehalten. Ich kämpfe jedoch weiter und wollte mich auf den Kerl stürzen. Und ich hätte es sicher auch geschafft, wenn nicht weitere Leute eingegriffen hätten. Sie hatten ganz schön zu tun um mich festzuhalten, während dieses Arschloch nur fröhlich vor sich hin grinste.
Zum Glück war Micha von mir unbemerkt zu unserer Gruppe gekommen. Sie redete auf mich beruhigend ein. Langsam tauchte ich wieder aus den blutroten Nebel auf. Ich hörte auch wieder die Stimmen der anderen. Einige versuchten mich zu beruhigen, eine andere machte sich über mich lustig und eine wütend klingende Stimme verlangte dass der Dandy sich zurückziehen sollte.
Ich kämpfte mich zurück und holte tief Luft. Als ich wieder die Augen öffnete, schaute ich Micha ins Gesicht.
"Lasst sie los", sagte Micha.
"Was? Bist du verrückt?", kam eine Antwort auf Michas Befehl.
"Nein, es ist vorbei. Sie hat sich wieder im Griff."

Langsam ließen sie mich los. Ich nickte Micha kurz zu und drehte mich um und suchte den nächsten Ausgang nach draußen.

Kurz darauf stand ich auf einer weitläufigen Terrasse. Es war zwar bereits recht kühl geworden, jedoch ignorierte ich es. Langsam ging ich zum Ende der Terrasse, die im Dunkeln lag. Dort hielt ich mich am Geländer fest. Hin und wieder schlug ich mit beiden Fäusten darauf, während ich versuchte wieder die Erinnerungen zu verkraften.

Ich zuckte zusammen und wollte gerade herumwirbeln um denjenigen zu schlagen, der mich da angefasst hatte, als Michas Stimme in mein Ohr drang.
"Ganz ruhig Alex. Alles ist gut. Beruhige dich." Dabei streichelte sie mich die ganze Zeit.
Langsam beruhigte ich mich wieder, besonders als Micha mich in ihre Arme nahm. Dort ließ ich meinen Tränen freien Lauf, denn ich hatte meine Eltern über alles geliebt, und dass jemand so von ihnen sprach verletzte mich sehr.

Nachdem ich mich wieder beruhig hatte, setze meine kalte Wut ein. Ich hatte nicht vor, mich wegen so einem Arschloch fertig machen zu lassen. Oh nein. Wenn ich mit ihm fertig bin, wird er entweder von hier abhauen oder sich für den Rest des Wochenendes der Lächerlichkeit preisgeben.
MÖGEN DIE SPIELE BEGINNEN.

Die spannende Geschichte geht mit Teil 61 weiter.