Robert Colfax beeilte sich im Zug die Tür richtig zu schließen. Er war zwar
eine wichtige Persönlichkeit, der die Abfahrt verzögern könnte, doch an jenem
Tag durfte es nicht geschehen. Er verfluchte den Kutscher, der ihn zu spät
abgeholt hatte und den er im Geiste schon entlassen hatte, sobald er zurückkäme.
Es dauerte noch ein paar Minuten bis zur Abfahrt, doch bald würde er losfahren
und die Station verlassen.
Colfax setzte sich auf seinen Sitz hin und stieß einen Seufzer der Erleichterung
aus. Es war nicht leicht, seinen massiven Körper schnell zu bewegen. Er blickte
aus dem Fenster und sah wie die Landschaft langsam an ihn vorbei glitt. Bald
würde er an seinem Bestimmungsort ankommen, wo Allison Lee auf ihn warten würde.
Bald konnte er auf ihrer kleine Taille starren. Die ganze Heiratsvorbereitung
mit ihr war vollkommen aufreibend.
"Oh, entschuldigen Sie mich."
Robert sah prüfend hoch und erblickte einen Mann, der versuchte den mittleren
Sitz zu erreichen, der noch neben Colfax frei war. Kurz darauf saß er und
lächelte freundlich als Colfax ihn ansah.
Colfax gab vor, ihn nicht zu bemerken. Normalerweise würde er sich niemals in
solch eine Gesellschaft wie dieser begeben, allerdings war dieser Zug der
einzige, der zu dem Ort fuhr in dem Allison und ihre Eltern lebten.
Inzwischen war der Zug aus der Station heraus und im hellen Sonnenschein. Nach
einem kurzen Stück Weg fuhr der Zug in raschem Tempo auf den Schienen fort.
Colfax wollte für die nächste Stunde die vorbei fliegende Landschaft genießen,
als seine Aufmerksamkeit von einem Gespräch abgelenkt wurde, welches die zwei
Männer neben ihm hielten. Derjenige, der neben Colfax saß und ihn kurz zuvor
angelächelt hatte, versetzte ihn ins Grübeln. Es war da was Vertrautes, als ob
Colfax ihn früher schon einmal gesehen hatte...
"Na? Schon was Neues gehört von Daheim? Ich habe Bedenken, ob ich meine Arbeit
behalten kann", sagte der Mann links außen.
Der neben Colfax sitzende Mann senkte seine Stimme, aber nicht so stark, dass er
nicht hören konnte was gesagt wurde.
"Hast du schon gehört? Eine der lokalen Elitemädchen hat ein uneheliches Kind."
"Wirklich? Wer ist es denn?"
"Allison Lee!"
Robert Colfax musste all seine Kraft aufwenden um nicht die Selbstbeherrschung
zu verlieren. Stattdessen tat er so, als wenn er weiterhin ungerührt aus dem
Fenster schauen würde, während er dem Gespräch zuhörte.
"Wow."
"Ja. Nachdem sie von ihrem Internat zurückkam, wurde es publik. Es wurde
enthüllt, dass sie von einem Gärtner der Schule geschwängert wurde."
"Was für ein Frauenzimmer! Ich wusste ja, dass sie einen Ruf dafür hatte locker
zu sein, aber das ist ja schrecklich."
"Genau. Ich bezweifele, dass ein Mann, der seinen guten Ruf wahren möchte, näher
mit ihr bekannt sein möchte!"
Colfax war verärgert. Trotzdem er nach dem Tod seiner Frau wieder alleine war,
wollte er nicht so ein verruchtes Mädchen heiraten. Wenn da irgendetwas wäre,
dass er mehr als eine kleine Taille schätzte, so war es jungfräuliche Reinheit.
Ihm war von Allisons Eltern ein Mädchen von wahrer Reinheit versprochen worden,
und jetzt schien es, dass sie versuchten ihn zu betrügen. Sie hatten ihn eine
gute Mitgift in Aussicht gestellt. Er fühlte sich nicht gut dabei, so leicht
betrogen zu werden.
Für ihr Zusammentreffen mit Robert Colfax, wurde Allison in ein Korsett von nicht mehr als 36 Zentimeter geschnürt. Ihr wurde dann ein grünes Kleid mit einem Oberteil angezogen, dass ihre wunderbare Form hervorhob. Ihr rotbraunes Haar wurde nach oben frisiert. Ihre kleinen Füße in noch kleinere Schuhe gedrückt. Ihr wurde eingebläut vom ersten Augenblick an Colfax verliebt zu machen.
Colfax traf ein, und nachdem er seinen Mantel abgelegt hatte, wurde er von
einem Diener in den Raum geführt.
Was dann geschah ging bei weitem viel zu schnell, als dass Allison ihre Fassung
behalten konnte.
Bevor ein Eröffnungsgespräch geführt werden konnte, standen schlechte
Andeutungen im Raum und ihr wurden Wörter an den Kopf geworfen, die man nur
gegenüber Damen benutzt, die einen schlechten Ruf haben. Das ging alles so
plötzlich. Ihre Eltern hatten nicht einmal Zeit zu reagieren. Colfax begann sie
anzuklagen, dass sie ihn betrügen würden.
Allison hatte keine Ahnung, worüber er redete. Sie war sich wirklich gewiss,
dass es ein Irrtum war, der in Ordnung gebracht werden könnte, wenn nur der Lärm
der Stimmen im Raum leiser wären. Das Temperament ihres Vaters ging mit ihm
durch. Die Situation eskalierte sehr schnell, sodass beide Männern im Raum
einander anschrien, während die Damen ihre Ohren zu hielten.
Allison schloss zusätzlich ihre Augen. Als sie ihre Augen wieder öffnete, war
Colfax gegangen, und ihr Vater hatte den Raum verlassen.
Ihre Mutter tröstete sie und sagte beruhigende Dinge, obwohl Allison nicht
sicher war ob die Wörter mehr zur Beruhigung für sie oder ihrer Mutter waren.
Ganz tief in ihr hoffte Allison, dass was auch immer gerade geschehen war,
helfen würde. Das wäre eine gute Gelegenheit für sie und John. Er könnte sie nun
hoffentlich heiraten.
Einige Jahre später...
Allisons Augen öffneten sich und für einen Moment fühlte sie sich verwirrt.
Der Raum war dunkel, nur durch das schwache Mondlicht beleuchtet. Langsam
erkannte Allison wo sie war. In ihrem Schlafzimmer, in dem Herrenhaus, das sie
mit ihrem Ehemann teilte.
Als ob sich ihre Gedanken auf ihn übertrügen, machte John einen zufriedenen
Klang in seinem Schlaf und zog seine Arme enger um ihre Taille.
John war ihr Ehemann.
Nach der Szene, die Robert Colfax im Herrenhaus gemacht hatte, lagen die wunderbar eingefädelten Heiratspläne ihrer Eltern als Scherbenhaufen danieder. Als John um ihre Hand anhielt, hatten sie keine andere Alternative.
Allison war es gelungen sich für ihr Hochzeitskleid bis auf 35 Zentimeter herunter zu schnüren, so dass ihre Sanduhrtaille für alle Welt zu sehen sei.
Jawohl, ihre Taille wurde immer noch wie eine Sanduhr geschnürt. Allison
hatte fortgefahren Korsetts zu tragen, nachdem sie John geheiratet hatte. Sie
war wirklich stolz auf ihre feine Figur geworden. Sie war die Verkörperung des
Verlangens eines jeden Mannes. Sie genoss es aber auch John damit zu erfreuen
und mit jedem weiteren Tag war er von ihrer Taille erfreut.
Zuerst glaubte sie dass sie fortgefahren hatte sich in einem Korsett
einzuschnüren, weil sie keine andere Wahl hätte. Doch dann wurde ihr bewusst,
dass sie der Ausstrahlung des Materials und der formenden Stäbe erlag, welche
ihre Taille, beim Formen ihres Körpers, einschnürte.
Miss Badsteel hatte Allison gut ausgebildet. Daran gab es keine Zweifel. Die
körperliche Abhängigkeit und die emotionale Festigung durch das strenge Schnüren
hatten Allison genau so geformt wie es sich die Schulvorsteherin erwünscht
hatte. Miss Badstell wusste sicherlich sehr genau, was sie tat, als sie das
aufmüpfige Mädchen in die feinste Dame der Gesellschaft umwandelte. Allison
hatte oft die Methoden von Miss Badsteel in Fragen gestellt. Sie hatte sie
wahrlich gehasst.
Doch nun, wo sie an ihr Ziel angekommen war, akzeptierte sie nicht nur die
Ergebnisse, sondern empfand das Ziel ihrer Erziehung als richtig und gut.
Sie hatte eine der kleinsten Taillen an der Ostküste der Vereinigten Staaten.
Die schmale, perfekt eng geschnürte Taille, welche die zwei Hälften ihres
Körpers verband, war jenseits aller erreichbaren Ideale. Ihre Taille brachte ihr
den Neid jeder Frau ein, die sie traf. Und John bemerkte den Neid von jedem Mann
in ihrer Gesellschaft.
John fühlte sich sicherlich als der glücklichste Mann der Welt.
Die Art, wie er sie angestarrt hatte, als er sie das erste Mal in ihrem
Hochzeitkleid während der Trauung sah, war fast unanständig gewesen. Die meisten
der anderen Männer im Raum mussten ähnliche Reaktionen gehabt haben. Man muss es
ihnen aber verzeihen. Das Kleid, dass Allison trug, hatte viele verführerischen
Merkmale hervorgehoben.
Ein Paar lange weiße Glacehandschuhe, um mit ihren zarten und kleinen Händen zu
prahlen. Das Oberteil des Hochzeitkleids reichte bis zu ihren Hals empor, um in
einem engen Kragen zu enden. Dadurch bekam sie einen langen und schlanken Hals.
Sie hatte ein Korsett getragen, dass ihre Taille auf 35 Zentimeter reduzierte.
Ihr Busen und die Hüften wurden dadurch noch mehr betont. Ihr Körper hatte
wahrlich die Form einer echten Sanduhr!
Allison hielt Johns Hände und lächelte.
Es war nach der Hochzeit, als John die Gelegenheit hatte mit ihr ungestört reden
zu können. Er hatte ihr erzählt wie er Robert Colfax überlistet hatte. Er war
mit John, ein Freund von ihm, zu der Station gereist, an der Colfax zusteigen
musste. Dort hatte sie sich neben ihm ins Abteil gesetzt. Sie hielten dann vor
Colfax eine gefälschte Diskussion ab, wo sie sagten, dass seine baldige Braut
praktisch eine Hure sei.
Da Colfax ein Mann war, der glaubte, dass ihm nur das Beste zustehen müsste, war
dies eine Wunde für seinen Stolz. Er hatte Allison zurückgelassen und dadurch
hatte es sich für sie erübrigt sich immer wieder drängen zu lassen, ihre Taille
mehr und mehr zu reduzieren.
Johns Arme waren noch immer um ihre Taille geschlungen.
Der Raum wurde warm von der Sonne, die anfing durch das Fenster herein zu
scheinen.
Allisons fing an zu schwitzen. Sie atmete schwer, oder ziemlich so schwer wie
sie in ihrem Korsett konnte. Mit jeden tiefen Atemzug hob sich ihr großer Busen
und senkte sich anschließend wieder. Das Knarren, bekannt von ihren Internat-
Aufenthalt, war das einzige Geräusch im Raum.
Es dauerte etwas, bis Allison Johns Arme von ihrer Taille weg legte. Sie
befreite sich von seinen Griff und brachte sich in eine aufrechte Position.
Allison schlüpfte mit ihren Füßen in mit hohen Absätzen versehene Hausschuhe,
die an ihrer Bettseite standen.
Nachdem sie mehrere Jahre nur Schuhe mit hohen Absätzen getragen hatte, waren
ihre Füße nicht mehr in der Lage flachere Schuhe tragen zu können.
Allison ging zum Badezimmer hinüber, wo sie etwas Wasser über ihr Gesicht
spritzte und dann in den Spiegel schaute.
Das Bild, das sie sah, war das einer vertrauten, erwachsenen Frau mit einer
äußerst schmalen Taille. Ihre kleine Taille schien fast unwirklich klein zu
sein, und konnte irgendwie ihre Hüften und Brustkorb nicht zusammenhalten,
dennoch ging es ihr ganz gut.
Allison verließ das Badezimmer und sah John an. Der schöne Mann, der im Bett
zusammengerollt lag, war ihr bester Freund. Mehr als das, er war ihr Ehemann und
Partner auf Lebenszeit. Allison ging um das Bett herum, zum anderen Ende des
Raumes.
Sie machte die Fenster ihres Schlafzimmers auf und atmete etwas Frischluft ein.
Die frühe Sonne stand im Osten. Am Fenster stehend betrachtete sie das große
Anwesen. Allison dachte über die Umstände nach, die sie hier gebracht hatten:
Ihre frühe Freundschaft mit John, ihre Unterrichtung bei der Accademia-della
Vespa unter der strikten Führung von Miss Badsteel, ihrer Beinahe- Heirat mit
der Bestie eines Mannes namens Robert Colfax, und dann endlich ihre Heirat mit
John.
Allison hörte vom Bett her ein leises Rascheln, und ein paar Momente später
kreisten ein Paar Hände um ihre Taille und Lippen berührten den Rücken ihres
Halses. Allison lächelte, da John an ihren Hals stöhnte und sie ihren Schluss
daraus zog.
Es war eine lange und oft unangenehme Reise gewesen, aber trotz der vielen
unglücklichen Situationen hatte Allison schließlich ein Happy- End gefunden.