Latexdame Jannette 'historische' Korsettgeschichten

Tante Pollys Ziehkind

Original Fiction by Stephen

Alle Rechte und weitere Nutzung beim Autor.

Übersetzung: Jannette

Kapitel Siebzehn

Tante Polly hatte für Patricias Hochzeitskleid ein Korsett von beispielloser Grausamkeit anfertigen lassen. Es hatte nicht weniger als drei lange Schnürleisten. Eine verlief über dem ganzen Rücken und zwei Schnürleisten begannen unter den Brüsten und endeten auf den Hüften. Als alle Schnürleisten komplett geschlossen waren, konnte sich Patricia fast nicht mehr bewegen, denn das Korsett, welches über die ganze Länge mit unzähligen Korsettstäben versteift war, reichte bis zu den Knien! Aber das allein war nicht das Schlimmste. Das Kleid, welches ihre Tante für die Hochzeit ausgewählt hatte, war so eng, dass jede geringste normale Bewegung die Nähte zum Reißen gebracht hätte. Als Patricias Körper von dem absolut steifen Korsett zusammengepresst war, und das Kleid sein Übriges dazu beigetragen hatte, sah sie dennoch unglaublich elegant aus. Das lange und unglaublich enge Korsett komprimierte jeden Teil ihres Körpers unterhalb ihrer Brüste, sodass ihre ursprünglich unauffällige Figur zu einer Traumfigur aus riesigen nach oben gedrückten Brüsten, einer zerbrechlich wirkenden Taille und schlanken Hüften wurde. Das Kleid lag absolut hauteng an, sodass es aussah als wenn jeden Moment alle Nähte reißen würden.

Als Patricia schließlich angezogen war, ging ihre Tante, welche den Prozess die ganze Zeit beaufsichtigt hatte, um sie herum um zu kontrollieren ob auch jedes Detail stimmte. Sie betrachtete die Zierbänder, welche senkrecht nach unten verlaufend an das Kleid genäht waren um es noch länger und schlanker wirken zu lassen. Dadurch wurde die unglaublich schmale Taille ebenfalls betont. Tante Polly betrachtete die vielen Seidenrosen, welche hinten ab den Hüften abwärts angenäht waren, die Satinborden an den Schultern und am Rocksaum, sowie das Meer von Rüschen, welche sich hinten ausdehnten und bis auf dem Fußboden reichten, wo sie auf der breiten Schleppe endeten. Patricias Gesicht, das noch hübscher als sonst, aber nervös aussah, wurde hinter einem antiken Spitzenschleier verdeckt. Es war der Schleier ihrer Mutter. Die Tante hatte ihn und andere Sachen bei einer Auktion ersteigert, wo Patricias Mutter aus finanziellen Gründen diversen Familienschmuck verkauft hatte.
Patricias Hände trugen noch engere Handschuhe als je zuvor. Die Glacelederhandschuhe waren so eng, dass ihre Hände bis fast auf die Knochen zusammengedrückt wurden. Ihr Haar war vollkommen nach oben gesteckt und mit einem echten Goldband gesichert worden. Nur im Nacken ließ man ein paar Locken herunterhängen. Allein für die Frisur hatte eine aus London angereiste Friseuse eineinhalb Stunden gebraucht. Schmuck aus grünem Smaragd schmückte ihre Handgelenke und den Hals. Die Farbe der Steine passte exakt zu Patricias Augenfarbe und stand sehr gut im Kontrast zu ihrem zarten, blass- rosafarbenen Teint.
Das Hochzeitskleid und die vielen anderen Dinge hatten mehr gekostet als das Haus ihrer Mutter, welches versteigert werden musste um die Schulden bezahlen zu können.

Als Patricia sich im Spiegel betrachtete und ihre Tante jedes Detail ihres Hochzeitskleids kontrollierte, begriff sie endlich wie groß der wahre Reichtum der Familie ihrer Mutter sein musste. Da wunderte sie sich nicht mehr wie schnell sie einen Ehemann bekommen konnte. Wahrscheinlich hätte sie auch ohne die Mühsal einer schmalen Taille einen Mann bekommen...

„Diese Rose sitzt nicht richtig“, sagte Tante Polly und zeigte mit ihren Fingern, welche ebenfalls in engen Handschuhen steckten, darauf. „Ziehe es bitte gerade.“
Braithwaite tat es sofort, und Tante Polly kontrollierte die Korrektur.
Sichtlich zufrieden kündigte sie an: „Patricia, deine Erscheinung ist mir eine Ehre. Denke daran, dass du dich entsprechend verhältst. Lasst uns zur Kapelle gehen.“

*****

Glücklicherweise gab es eine Kapelle auf dem Anwesen. Genauer gesagt: Es war ein Anbau.
Das war sehr wichtig, denn Patricia konnte in ihrem langen Korsett und mit dem unmöglich engen Kleid in keinem Wagen der Welt umhergefahren werden. Das einzige Problem bestand nun darin, dass sie von dem olivenfarbigen Schlafzimmer im West-Flügel zur Kapelle in den Ostflügel gebracht werden musste. Tante Polly hatte natürlich dieses Problem vorhergesehen, und eine ihrer üblichen Lösungen gefunden. Die beiden kräftigen Diener, welche öfters an der Schnürbank tätig waren, wurden hinzugezogen. Diesmal trugen sie aber keine Augenbinden. Patricia wurde in eine Daunendecke eingepackt. Dann wurden vier dicke Bretter, jeweils mit dickem Tuch umwickelt, um Patricia herum positioniert und mit Seilen stramm umwickelt. Die resultierende Verpackung war vollkommen starr. Obwohl es nun von großem Gewicht war, konnte man Patricia tragen, ohne dass das zarte Kleid Schaden davon tragen würde. Die beiden kräftigen Diener senkten das ‚Paket’ ab, damit Patricia waagerecht lag und trugen die verpackte Braut aus dem Zimmer hinaus. Es ging über den langen Korridor des Westflügels zum Ostflügel des großen Hauses. Ihnen folgte Marjorie, welche endlich wieder in der Nähe von Patricia sein durfte. Sie war als Brautjungfer gekleidet und tat ihre Pflicht. Sie musste die Schleppe tragen.
Die Diener legten ein schnelles Tempo vor. Marjorie konnte ihnen so eben folgen. Tante Polly war dagegen gewesen dass Marjorie Brautjungfer sein sollte. Doch dann hatte sie eingelenkt. Als kleine Rache hatte man aber Patricias ehemaligem Kindermädchen kein sehr modisches Kleid gegeben.
Braithwaite und die Dame des Hauses folgten.
Wenn sie mit den Dienern Schritt gehalten hätten, was natürlich wegen der engen Röcke nicht ging, hätten sie die Beinahe- Katastrophe verhindern können. Die Diener hatten die Braut so getragen, dass der Kopf niedriger als der restliche Körper lag. Vor der Kapelle mussten sie auf die Hausherrin warten. Da Patricia in einem viel zu engen Korsett steckte, konnte sie zwar noch atmen, hatte aber nicht mehr genug Luft um sprechen zu können. Zum Glück bemerkte Marjorie wie das vorher noch hübsche rosafarbene Gesicht immer roter anlief. Es fehlte nicht mehr viel, und Patricia wäre in Ohnmacht gefallen.
Unter Tante Pollys strenge Aufsicht wurde Patricia wieder ausgepackt und vorsichtig auf die Füße gestellt. Die Absätze der edlen und glänzenden Knopfstiefel waren so hoch, dass Patricia nur auf den Zehen stehen konnte. Alles wurde noch einmal kontrolliert, aber glücklicherweise hatte die Verpackung nichts ruiniert.
Obwohl Patricia weniger Luft bekam als bei all den anderen engen Korsetts, war sie erstaunlicherweise ruhig und gefasst. Tante Polly gab ihr eine letzte Instruktion: „Denke immer daran dass du jetzt eine junge Dame bist, die letzte Vertreterin einer reichen und edlen Familie. Du musst jetzt endgültig die falschen Ideale deiner Mutter vergessen. Versuche unsere Ehre zu bewahren und bringe uns nicht in Verlegenheit.“
Dann stellten sich alle mit dem Gesicht zur Kapellentür auf, und Braithwaite öffnete die Tür. Die persönliche Zofe der Hausherrin trat ein. Der Organist begann zu spielen, und Tante Polly führte die Braut in die Kapelle. Es folgte Marjorie, welche die Schleppe trug.
Obwohl der Weg durch die Kapelle nur 18 Meter lang war, brauchten sie für diese kurze Strecke eine sehr lange Zeit. Tante Polly hatte Patricia beauftragt, nur langsame, kleine Schritte zu machen, da sie im Zentrum der Aufmerksamkeit aller anwesenden Gäste stand. Doch selbst wenn Patricia es gewollt hätte, es ging nicht schneller. Das lange Korsett und der enge Rock schränkten ihre Schrittweite auf ein absolutes Minimum ein. Ihre Geschwindigkeit betrug ungefähr 1,50 Meter pro Minute. Das bedeutete, dass sie 12 Minuten brauchte, um zu ihrem zukünftigen Ehemann zu kommen, der vor dem Altar wartete. Langsam wurden die Gäste ungeduldig, aber Godfrey hatte Augen nur für seine Braut, und Patricia konnte sehen, dass er die gemeinsame Wirkung von Kleid und Korsett genoss.

Die Zeremonie war anstrengend, obwohl sie nicht sehr lange dauerte. Aber der Empfang danach war ungleich härter. Die Hochzeitsfeierlichkeit schien kein Ende zu nehmen, und Patricia musste die ganze Zeit stehen, da ihr weder Korsett noch das Kleid ein Hinsetzen erlaubte. Immer wieder musste sie an Tante Pollys unbarmherzigen Unterricht denken. Doch so schlimm es für sie gewesen war, es hatte auch etwas Gutes, denn sie konnte sich tapfer auf den schmerzenden Füßen halten und dabei sogar noch lächeln. Doch mit der Zeit sehnte sie sich nach Befreiung. Die ganze Zeit dachte sie nur: ‚Dieses Korsett bringt mich um, aber nur noch drei Stunden und vierundfünfzig Minuten.... nur noch zwei Stunden und siebzehn Minuten... nur noch eine Stunde und einundzwanzig Minuten...’

Und nur aufgrund ihres eisernen Willens, den sie während der vielen Stunden in dem Verbesserungskorsett entwickelt hatte, wurde sie nicht ohnmächtig. Sie wusste, dass sie Erfolg hatte. Nicht nur bei den Gästen, sondern auch gegenüber ihrer Tante. Ab und zu kam ihre Tante vorbei und sprach sie an. Sie lächelte sogar und sagte Worte wie: „Gut getan.“
Aber noch mehr als all die anderen war Godfrey von ihr berauscht. Er wich nicht einmal von ihrer Seite. Die meiste Zeit hielt er einen Arm um sie. Dabei befühlte er entweder ihre Taille, welche einem Stahlring von sehr kleinem Durchmesser glich, oder den hauteng anliegenden Stoff auf ihren Hüften und dem Gesäß. Patricia empfand ihn als lästig, war aber bereit sich mit ihm abzufinden. Schließlich war er das Zeichen ihrer Freiheit.
Am Ende des Abends wurde sie wieder in ihren Raum geführt, aber nun als eine verheiratete Frau und nicht mehr abhängig von Tante Pollys Launen. Nun würde sie selber entscheiden, wie eng sie ihre Taille schnüren wollte!

*****

Endlich war es vorüber, und Lady Patricia Scruttle stand in dem olivenfarbigen Schlafzimmer vor dem Spiegel. Marjorie zog sie aus. Das grausam enge Kleid schien vor Erleichterung zu seufzen, als Marjorie die Haken und Ösen löste um die mörderische Spannung abzubauen. Nicht eine einzelne Masche war aufgegangen. Das hatte sie dem Korsett zu verdanken. Ohne dieses Folterinstrument hätte sie niemals ihre Bewegungen auf ein derartiges Minimum reduzieren können, die das Hochzeitskleid zuließ. Doch Patricia hatte keine Zeit dankbar zu sein. Sie wollte endlich von diesem Korsett befreit werden.
„Lieber Herr im Himmel, Marjorie, kannst du dich nicht beeilen? Schnür mich schnell auf!“
Marjorie lockerte eine der vorderen Schnürleisten um einen Zentimeter. Dann band sie wieder einen Knoten. „Geduld, Geduld, meine Teuerste. Sie wissen doch wie es ist wenn ich sie zu schnell aus dem Korsett herauslasse. Sie würden sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmen. Wir müssen ihnen Zeit geben, sich daran zu gewöhnen.“
„Gut. Mach es aber so schnell wie du es verantworten kannst. Du weißt, dass ich seit ein Uhr nicht einmal gesessen habe?“

Schließlich war das Aufschnüren getan, und Patricia gab einen mächtigen Seufzer der Erleichterung von sich, als Marjorie das Korsett nach unten schob, damit Patricia heraus schreiten konnte.
„Lege es weit weg, Marjorie. Ich will es niemals wieder sehen. Wenn ich meinen Willen durchgesetzt habe, werde ich niemals wieder ein Korsett tragen. Das schwöre ich dir.“
„Das dürfte aber schwierig werden, Lady Patricia“, sagte Marjorie als sie das komplizierte Korsett ihrer Herrin respektvoll in die oberste Schublade einer Kommode legte. „Die meisten Männer mögen es ihre Damen zu schnüren. Außerdem erwartet es die Gesellschaft.“
„Marjorie, ich respektiere deine Meinung, aber hatte nicht meine geliebte Mama gesagt ‚Die Gesellschaft kann mich mal’? Ich habe nicht die Absicht wie Tante Polly zu werden.“
Patricia zog die restliche Unterwäsche aus und stellte sich nackt vor den Spiegel. Zwanzig Monate intensives Korsetttraining hatten eine erhebliche Wirkung auf ihre Figur gehabt. Ihre Büste waren nach oben verschoben und die unteren Rippen nach innen gedrückt. Selbst ihre nun ungeschnürte Taille hatte einen Umfang von kaum mehr als 50 Zentimeter. Patricia massierte liebevoll ihren schmerzenden Körper. Dabei betrachtete sie sich im Spiegel und sagte: „Marjorie, er wird es lernen mich zu lieben wie ich bin. Ich glaube nicht dass er Probleme damit hat.“
„Sie mögen es als Normal empfinden“, deutete Marjorie an. „Jedenfalls können sie nicht so auf ihn warten.“
„Warum nicht?“
„Es ist nicht anständig. Das darf man nicht tun. Ich weiß wie sie darüber denken, und ihre Erziehung war weiß Gott sehr hart. Ich weiß auch wie sehr sie sich darauf freuen aus dem schüchternen Mädchen eine geachtete Frau zu werden. Aber dennoch dürfen sie nicht gleich so unverfroren aussehen. Ziehen sie wenigstens ihr Nachtgewand an.“
Die Zofe zog ein glänzend weißes Satinnachthemd aus der Kiste heraus, die sie für ihre junge Herrin gepackt hatte. Sie warf es der Braut zu. Patricia hielt es vor ihrem nackten Körper. Dann zog sie es über ihren Kopf und knöpfte es bis zum Dekolleté zu. Dann überlegte sie es sich und öffnete die oberen Knöpfe. Ihr gefielt es und Patricia machte ein paar Bewegungen vor dem Spiegel. Dann sprang sie auf das Bett und räkelte sich darauf. „Wie sehe ich aus?“, fragte sie und stützte sich mit dem Ellenbogen auf dem Bett ab. Ihr Nachtgewand war fast bis zur Taille hoch gerutscht.
Marjorie sah sie verzweifelt an. „Tja, Herrin... Ich denke dass ich das nicht höflich beschreiben kann.“
„Dann tu es unhöflich!“
„Bitte entschuldigen sie mich, Miss Patricia... Ich denke... Um ehrlich zu sein, sie sehen wie eine Hure aus.“
Patricia lachte vor Freude. „Dann soll es so sein! Ich bin es überdrüssig eine Dame zu sein. Das macht mich ganz krank. Ich werde alles vergessen. Ich bin frei von Tante Polly, und ich werde genau das Gegenteil von dem tun, was sie von mir wollte. Nun hau endlich ab und sage meinen Bräutigam, dass er hereinkommen kann.“
Marjorie machte ein sorgenvolles Gesicht und knickste leicht. Patricia lag entspannt auf dem Bett und war vergnügt. Endlich war sie wieder sie selber. Sie musste nur noch ihren Mann entgegen treten. Und nach dem, was sie bei Tante Polly erlebt hatte, waren ihre Bedenken weitaus geringer. Godfrey kannte sie noch nicht richtig, und es sollte leicht sein ihn umzustimmen, nachdem er die Freuden der Hochzeitsnacht entdeckt hatte. Ihre Mutter hatte ihr alles gesagt was sie zu erwarten hatte, und dass, wenn sie es richtig tun würde, beide das größte Vergnügen bekämen das man sich nur vorstellen könnte. Sie freute sich darauf es endlich tun zu dürfen.

Es klopfte respektvoll an der Tür.
„Wer ist dort?“, rief sie mit betörend klingender Stimme.
„Ich bin es, Liebling... Godfrey.“
Patricia setzte sich auf und wuschelte in ihrem Haar herum, sodass ihre Locken attraktiv auf den Schultern lagen.
„Kommen sie herein, mein Schatz, kommen sie zu ihrer Braut!“
Die Tür öffnete sich und Godfrey steckte sein Kopf herein. Er sah sichtlich nervös aus. Patricia legte ihren Kopf zurück und schüttelte ihn ein bisschen. Sie öffnete leicht ihren Mund und senkte sie Augenlider. Sie hob ihr Knie an, sodass ihr Nachtgewand bis zur Taille hoch rutschte. Sie war so sehr von sich überzeugt, dass er ihrer Meinung nach sofort vor Verlangen dahin schmelzen müsste.
Godfrey schlich sich durch die halb geöffnete Tür hinein. Er stand ziemlich unsicher wirkend, leicht gebeugt im Zimmer. Er trug einen unattraktiven Morgenrock, der wie ein nasses Handtuch an ihm hing. Aber die Braut war bereit, solch einen Fehler zu verzeihen. Patricia legte ihren Kopf in den Nacken und ließ ihren Mund verführerisch halb geöffnet. Sie drehte sich auf dem Bett herum, lag auf der Seite und schaute ihn verführerisch über die Schulter an.
„Kommen sie, Schatz... Worauf warten sie?“
Ihr frisch angetrauter Ehemann legte die Stirn in Falten. „Sie sind nicht für mich vorbereitet, Patricia?“
„Natürlich bin ich... Was glauben sie tue ich denn gerade?“
„Aber wenn sie auf mich gewartet haben... Wo ist dann ihr Korsett?“
Patricia fühlte sich wie vor dem Kopf gestoßen. Sie vergaß sogar verführerisch zu sein. „Mein was?“
„Ihr Korsett. Warum tragen sie es nicht?“
Patricia lacht kurz auf, aber mehr vor Ungläubigkeit. „Warum um Himmels Willen sollte ich? Ich habe die ganze Zeit dafür gebraucht es ablegen zu können, Godfrey. Ich liege hier, weil ich auf sie warte, damit wir uns endlich vereinigen können, damit sie mir mein Gehirn aus dem Kopf ficken können. Warum zur Hölle soll ich dann ein Korsett tragen?“
„Es ist... weil es mir gefällt, Patricia. Wann auch immer ich sexuelle Beziehungen zu einer Dame gehabt habe, habe ich erst starten können wenn ich die Schnürung eng, sehr eng schließen konnte. Wenn ich nicht so beginne, befürchte ich dass wir uns nicht vereinigen können.“
„Was?“
Er antwortete nicht.
„Stellen sie sich gerade hin“, sagte Patricia angeekelt.
Godfrey tat was sie von ihm wollte. Als sie seinen Morgenrock öffnete, konnte sie sehen dass er die Wahrheit sprach. All ihre Anstrengungen sinnlich zu sein, waren spurlos an ihm vorbei gegangen.
Patricia nahm einen tiefen Atemzug, vielleicht den letzten den sie jemals in ihrem Leben noch einmal machen konnte, und sagte: „In Ordnung. Warum bin ich nur an einen Wahnsinnigen gekommen. Mein Korsett liegt in der obersten Schublade, dort drüben. Holen sie es bitte heraus.“
Godfrey eilte zur Kommode und nahm das unbarmherzige und unbequeme Korsett heraus. Er hielt es voller Ehrfurcht in seinen Händen und konnte nicht seinen Blick davon abwenden. Mit glitzernden Augen schaute er Patricia an. „Patricia, es... es ist wundervoll! Ich habe noch nie solch ein schönes Korsett gesehen! Es ist so lang und so steif! Ist es auch wirklich eng?“
Patricia zuckte resigniert mit den Achseln. „Wenn sie es wollen, dann ist es eng. Es hängt davon ab wie stark sie es schnüren können.“
Seine Hände zitterten als er das Korsett lockerte und seiner Braut reichte. Patricia stand auf und hob mit ihren Händen das Nachthemd hoch. Godfrey legte ihr das Korsett um und zog die Schnürungen leicht an. Er bewegte sich um sie herum, um zu schauen dass es überall richtig anlag. Als er wieder vor ihr stand, sah sie, dass bei ihm sich was regte. Er schaute sie erwartungsvoll an.
„Was jetzt?“
Er leckt sich über seine Lippen. „Bitten sie mich darum, von mir geschnürt zu werden. Ich will, dass sie mich darum bitten, und egal wie eng ihr Korsett ist, sie müssen mich immer weiter darum bitten es noch enger zu schnüren.“
„Was passiert, wenn ich ohnmächtig werde?“
„Ich werde sie nicht ohnmächtig werden lassen. Das habe ich früher getan. Bitte Patricia, sie möchten doch dass ich ihr Korsett schließe, nicht wahr?“
Die Antwort darauf wäre ‚Nein’ gewesen, aber Patricia wusste dass sie es nicht ablehnen konnte. Außerdem war dies die einzige Möglichkeit dem Abend noch etwas abzugewinnen. Also musste sie da hindurch. Sie konnte nur versuchen das Beste aus diesem Schlammassel machen. Sie legte wieder ihre verführerische Stimme auf und sagte: „Godfrey, Liebling? Würden sie mir helfen? Ich brauche sie um... mein Korsett zu schnüren.“
„Natürlich, meine Liebe“, sagte er zärtlich und ergriff die Schnur ihrer Rückenschnürung. Patricia hielt sich am Bettpfosten fest, streckte ihren Körper und holte tief Luft. Dann begann Godfrey zu ziehen.
‚Ich frage mich ob in der Hochzeitsnacht alle Männer so sind wie er’, dachte sie und sagte: „Enger, Liebling.“
‚Immerhin’, dachte sie sich halb belustigt, ‚wurde ich ja dafür trainiert...’

Ende

Kapitel 15 und 16