Tante Polly hatte für Patricias Hochzeitskleid ein Korsett von beispielloser Grausamkeit anfertigen lassen. Es hatte nicht weniger als drei lange Schnürleisten. Eine verlief über dem ganzen Rücken und zwei Schnürleisten begannen unter den Brüsten und endeten auf den Hüften. Als alle Schnürleisten komplett geschlossen waren, konnte sich Patricia fast nicht mehr bewegen, denn das Korsett, welches über die ganze Länge mit unzähligen Korsettstäben versteift war, reichte bis zu den Knien! Aber das allein war nicht das Schlimmste. Das Kleid, welches ihre Tante für die Hochzeit ausgewählt hatte, war so eng, dass jede geringste normale Bewegung die Nähte zum Reißen gebracht hätte. Als Patricias Körper von dem absolut steifen Korsett zusammengepresst war, und das Kleid sein Übriges dazu beigetragen hatte, sah sie dennoch unglaublich elegant aus. Das lange und unglaublich enge Korsett komprimierte jeden Teil ihres Körpers unterhalb ihrer Brüste, sodass ihre ursprünglich unauffällige Figur zu einer Traumfigur aus riesigen nach oben gedrückten Brüsten, einer zerbrechlich wirkenden Taille und schlanken Hüften wurde. Das Kleid lag absolut hauteng an, sodass es aussah als wenn jeden Moment alle Nähte reißen würden.
Als Patricia schließlich angezogen war, ging ihre Tante, welche den Prozess
die ganze Zeit beaufsichtigt hatte, um sie herum um zu kontrollieren ob auch
jedes Detail stimmte. Sie betrachtete die Zierbänder, welche senkrecht nach
unten verlaufend an das Kleid genäht waren um es noch länger und schlanker
wirken zu lassen. Dadurch wurde die unglaublich schmale Taille ebenfalls betont.
Tante Polly betrachtete die vielen Seidenrosen, welche hinten ab den Hüften
abwärts angenäht waren, die Satinborden an den Schultern und am Rocksaum, sowie
das Meer von Rüschen, welche sich hinten ausdehnten und bis auf dem Fußboden
reichten, wo sie auf der breiten Schleppe endeten. Patricias Gesicht, das noch
hübscher als sonst, aber nervös aussah, wurde hinter einem antiken
Spitzenschleier verdeckt. Es war der Schleier ihrer Mutter. Die Tante hatte ihn
und andere Sachen bei einer Auktion ersteigert, wo Patricias Mutter aus
finanziellen Gründen diversen Familienschmuck verkauft hatte.
Patricias Hände trugen noch engere Handschuhe als je zuvor. Die
Glacelederhandschuhe waren so eng, dass ihre Hände bis fast auf die Knochen
zusammengedrückt wurden. Ihr Haar war vollkommen nach oben gesteckt und mit
einem echten Goldband gesichert worden. Nur im Nacken ließ man ein paar Locken
herunterhängen. Allein für die Frisur hatte eine aus London angereiste Friseuse
eineinhalb Stunden gebraucht. Schmuck aus grünem Smaragd schmückte ihre
Handgelenke und den Hals. Die Farbe der Steine passte exakt zu Patricias
Augenfarbe und stand sehr gut im Kontrast zu ihrem zarten, blass- rosafarbenen
Teint.
Das Hochzeitskleid und die vielen anderen Dinge hatten mehr gekostet als das
Haus ihrer Mutter, welches versteigert werden musste um die Schulden bezahlen zu
können.
Als Patricia sich im Spiegel betrachtete und ihre Tante jedes Detail ihres Hochzeitskleids kontrollierte, begriff sie endlich wie groß der wahre Reichtum der Familie ihrer Mutter sein musste. Da wunderte sie sich nicht mehr wie schnell sie einen Ehemann bekommen konnte. Wahrscheinlich hätte sie auch ohne die Mühsal einer schmalen Taille einen Mann bekommen...
„Diese Rose sitzt nicht richtig“, sagte Tante Polly und zeigte mit ihren
Fingern, welche ebenfalls in engen Handschuhen steckten, darauf. „Ziehe es bitte
gerade.“
Braithwaite tat es sofort, und Tante Polly kontrollierte die Korrektur.
Sichtlich zufrieden kündigte sie an: „Patricia, deine Erscheinung ist mir eine
Ehre. Denke daran, dass du dich entsprechend verhältst. Lasst uns zur Kapelle
gehen.“
Glücklicherweise gab es eine Kapelle auf dem Anwesen. Genauer gesagt: Es war
ein Anbau.
Das war sehr wichtig, denn Patricia konnte in ihrem langen Korsett und mit dem
unmöglich engen Kleid in keinem Wagen der Welt umhergefahren werden. Das einzige
Problem bestand nun darin, dass sie von dem olivenfarbigen Schlafzimmer im
West-Flügel zur Kapelle in den Ostflügel gebracht werden musste. Tante Polly
hatte natürlich dieses Problem vorhergesehen, und eine ihrer üblichen Lösungen
gefunden. Die beiden kräftigen Diener, welche öfters an der Schnürbank tätig
waren, wurden hinzugezogen. Diesmal trugen sie aber keine Augenbinden. Patricia
wurde in eine Daunendecke eingepackt. Dann wurden vier dicke Bretter, jeweils
mit dickem Tuch umwickelt, um Patricia herum positioniert und mit Seilen stramm
umwickelt. Die resultierende Verpackung war vollkommen starr. Obwohl es nun von
großem Gewicht war, konnte man Patricia tragen, ohne dass das zarte Kleid
Schaden davon tragen würde. Die beiden kräftigen Diener senkten das ‚Paket’ ab,
damit Patricia waagerecht lag und trugen die verpackte Braut aus dem Zimmer
hinaus. Es ging über den langen Korridor des Westflügels zum Ostflügel des
großen Hauses. Ihnen folgte Marjorie, welche endlich wieder in der Nähe von
Patricia sein durfte. Sie war als Brautjungfer gekleidet und tat ihre Pflicht.
Sie musste die Schleppe tragen.
Die Diener legten ein schnelles Tempo vor. Marjorie konnte ihnen so eben folgen.
Tante Polly war dagegen gewesen dass Marjorie Brautjungfer sein sollte. Doch
dann hatte sie eingelenkt. Als kleine Rache hatte man aber Patricias ehemaligem
Kindermädchen kein sehr modisches Kleid gegeben.
Braithwaite und die Dame des Hauses folgten.
Wenn sie mit den Dienern Schritt gehalten hätten, was natürlich wegen der engen
Röcke nicht ging, hätten sie die Beinahe- Katastrophe verhindern können. Die
Diener hatten die Braut so getragen, dass der Kopf niedriger als der restliche
Körper lag. Vor der Kapelle mussten sie auf die Hausherrin warten. Da Patricia
in einem viel zu engen Korsett steckte, konnte sie zwar noch atmen, hatte aber
nicht mehr genug Luft um sprechen zu können. Zum Glück bemerkte Marjorie wie das
vorher noch hübsche rosafarbene Gesicht immer roter anlief. Es fehlte nicht mehr
viel, und Patricia wäre in Ohnmacht gefallen.
Unter Tante Pollys strenge Aufsicht wurde Patricia wieder ausgepackt und
vorsichtig auf die Füße gestellt. Die Absätze der edlen und glänzenden
Knopfstiefel waren so hoch, dass Patricia nur auf den Zehen stehen konnte. Alles
wurde noch einmal kontrolliert, aber glücklicherweise hatte die Verpackung
nichts ruiniert.
Obwohl Patricia weniger Luft bekam als bei all den anderen engen Korsetts, war
sie erstaunlicherweise ruhig und gefasst. Tante Polly gab ihr eine letzte
Instruktion: „Denke immer daran dass du jetzt eine junge Dame bist, die letzte
Vertreterin einer reichen und edlen Familie. Du musst jetzt endgültig die
falschen Ideale deiner Mutter vergessen. Versuche unsere Ehre zu bewahren und
bringe uns nicht in Verlegenheit.“
Dann stellten sich alle mit dem Gesicht zur Kapellentür auf, und Braithwaite
öffnete die Tür. Die persönliche Zofe der Hausherrin trat ein. Der Organist
begann zu spielen, und Tante Polly führte die Braut in die Kapelle. Es folgte
Marjorie, welche die Schleppe trug.
Obwohl der Weg durch die Kapelle nur 18 Meter lang war, brauchten sie für diese
kurze Strecke eine sehr lange Zeit. Tante Polly hatte Patricia beauftragt, nur
langsame, kleine Schritte zu machen, da sie im Zentrum der Aufmerksamkeit aller
anwesenden Gäste stand. Doch selbst wenn Patricia es gewollt hätte, es ging
nicht schneller. Das lange Korsett und der enge Rock schränkten ihre
Schrittweite auf ein absolutes Minimum ein. Ihre Geschwindigkeit betrug ungefähr
1,50 Meter pro Minute. Das bedeutete, dass sie 12 Minuten brauchte, um zu ihrem
zukünftigen Ehemann zu kommen, der vor dem Altar wartete. Langsam wurden die
Gäste ungeduldig, aber Godfrey hatte Augen nur für seine Braut, und Patricia
konnte sehen, dass er die gemeinsame Wirkung von Kleid und Korsett genoss.
Die Zeremonie war anstrengend, obwohl sie nicht sehr lange dauerte. Aber der Empfang danach war ungleich härter. Die Hochzeitsfeierlichkeit schien kein Ende zu nehmen, und Patricia musste die ganze Zeit stehen, da ihr weder Korsett noch das Kleid ein Hinsetzen erlaubte. Immer wieder musste sie an Tante Pollys unbarmherzigen Unterricht denken. Doch so schlimm es für sie gewesen war, es hatte auch etwas Gutes, denn sie konnte sich tapfer auf den schmerzenden Füßen halten und dabei sogar noch lächeln. Doch mit der Zeit sehnte sie sich nach Befreiung. Die ganze Zeit dachte sie nur: ‚Dieses Korsett bringt mich um, aber nur noch drei Stunden und vierundfünfzig Minuten.... nur noch zwei Stunden und siebzehn Minuten... nur noch eine Stunde und einundzwanzig Minuten...’
Und nur aufgrund ihres eisernen Willens, den sie während der vielen Stunden
in dem Verbesserungskorsett entwickelt hatte, wurde sie nicht ohnmächtig. Sie
wusste, dass sie Erfolg hatte. Nicht nur bei den Gästen, sondern auch gegenüber
ihrer Tante. Ab und zu kam ihre Tante vorbei und sprach sie an. Sie lächelte
sogar und sagte Worte wie: „Gut getan.“
Aber noch mehr als all die anderen war Godfrey von ihr berauscht. Er wich nicht
einmal von ihrer Seite. Die meiste Zeit hielt er einen Arm um sie. Dabei
befühlte er entweder ihre Taille, welche einem Stahlring von sehr kleinem
Durchmesser glich, oder den hauteng anliegenden Stoff auf ihren Hüften und dem
Gesäß. Patricia empfand ihn als lästig, war aber bereit sich mit ihm abzufinden.
Schließlich war er das Zeichen ihrer Freiheit.
Am Ende des Abends wurde sie wieder in ihren Raum geführt, aber nun als eine
verheiratete Frau und nicht mehr abhängig von Tante Pollys Launen. Nun würde sie
selber entscheiden, wie eng sie ihre Taille schnüren wollte!
Endlich war es vorüber, und Lady Patricia Scruttle stand in dem
olivenfarbigen Schlafzimmer vor dem Spiegel. Marjorie zog sie aus. Das grausam
enge Kleid schien vor Erleichterung zu seufzen, als Marjorie die Haken und Ösen
löste um die mörderische Spannung abzubauen. Nicht eine einzelne Masche war
aufgegangen. Das hatte sie dem Korsett zu verdanken. Ohne dieses
Folterinstrument hätte sie niemals ihre Bewegungen auf ein derartiges Minimum
reduzieren können, die das Hochzeitskleid zuließ. Doch Patricia hatte keine Zeit
dankbar zu sein. Sie wollte endlich von diesem Korsett befreit werden.
„Lieber Herr im Himmel, Marjorie, kannst du dich nicht beeilen? Schnür mich
schnell auf!“
Marjorie lockerte eine der vorderen Schnürleisten um einen Zentimeter. Dann band
sie wieder einen Knoten. „Geduld, Geduld, meine Teuerste. Sie wissen doch wie es
ist wenn ich sie zu schnell aus dem Korsett herauslasse. Sie würden sich vor
Schmerzen auf dem Boden krümmen. Wir müssen ihnen Zeit geben, sich daran zu
gewöhnen.“
„Gut. Mach es aber so schnell wie du es verantworten kannst. Du weißt, dass ich
seit ein Uhr nicht einmal gesessen habe?“
Schließlich war das Aufschnüren getan, und Patricia gab einen mächtigen
Seufzer der Erleichterung von sich, als Marjorie das Korsett nach unten schob,
damit Patricia heraus schreiten konnte.
„Lege es weit weg, Marjorie. Ich will es niemals wieder sehen. Wenn ich meinen
Willen durchgesetzt habe, werde ich niemals wieder ein Korsett tragen. Das
schwöre ich dir.“
„Das dürfte aber schwierig werden, Lady Patricia“, sagte Marjorie als sie das
komplizierte Korsett ihrer Herrin respektvoll in die oberste Schublade einer
Kommode legte. „Die meisten Männer mögen es ihre Damen zu schnüren. Außerdem
erwartet es die Gesellschaft.“
„Marjorie, ich respektiere deine Meinung, aber hatte nicht meine geliebte Mama
gesagt ‚Die Gesellschaft kann mich mal’? Ich habe nicht die Absicht wie Tante
Polly zu werden.“
Patricia zog die restliche Unterwäsche aus und stellte sich nackt vor den
Spiegel. Zwanzig Monate intensives Korsetttraining hatten eine erhebliche
Wirkung auf ihre Figur gehabt. Ihre Büste waren nach oben verschoben und die
unteren Rippen nach innen gedrückt. Selbst ihre nun ungeschnürte Taille hatte
einen Umfang von kaum mehr als 50 Zentimeter. Patricia massierte liebevoll ihren
schmerzenden Körper. Dabei betrachtete sie sich im Spiegel und sagte: „Marjorie,
er wird es lernen mich zu lieben wie ich bin. Ich glaube nicht dass er Probleme
damit hat.“
„Sie mögen es als Normal empfinden“, deutete Marjorie an. „Jedenfalls können sie
nicht so auf ihn warten.“
„Warum nicht?“
„Es ist nicht anständig. Das darf man nicht tun. Ich weiß wie sie darüber
denken, und ihre Erziehung war weiß Gott sehr hart. Ich weiß auch wie sehr sie
sich darauf freuen aus dem schüchternen Mädchen eine geachtete Frau zu werden.
Aber dennoch dürfen sie nicht gleich so unverfroren aussehen. Ziehen sie
wenigstens ihr Nachtgewand an.“
Die Zofe zog ein glänzend weißes Satinnachthemd aus der Kiste heraus, die sie
für ihre junge Herrin gepackt hatte. Sie warf es der Braut zu. Patricia hielt es
vor ihrem nackten Körper. Dann zog sie es über ihren Kopf und knöpfte es bis zum
Dekolleté zu. Dann überlegte sie es sich und öffnete die oberen Knöpfe. Ihr
gefielt es und Patricia machte ein paar Bewegungen vor dem Spiegel. Dann sprang
sie auf das Bett und räkelte sich darauf. „Wie sehe ich aus?“, fragte sie und
stützte sich mit dem Ellenbogen auf dem Bett ab. Ihr Nachtgewand war fast bis
zur Taille hoch gerutscht.
Marjorie sah sie verzweifelt an. „Tja, Herrin... Ich denke dass ich das nicht
höflich beschreiben kann.“
„Dann tu es unhöflich!“
„Bitte entschuldigen sie mich, Miss Patricia... Ich denke... Um ehrlich zu sein,
sie sehen wie eine Hure aus.“
Patricia lachte vor Freude. „Dann soll es so sein! Ich bin es überdrüssig eine
Dame zu sein. Das macht mich ganz krank. Ich werde alles vergessen. Ich bin frei
von Tante Polly, und ich werde genau das Gegenteil von dem tun, was sie von mir
wollte. Nun hau endlich ab und sage meinen Bräutigam, dass er hereinkommen
kann.“
Marjorie machte ein sorgenvolles Gesicht und knickste leicht. Patricia lag
entspannt auf dem Bett und war vergnügt. Endlich war sie wieder sie selber. Sie
musste nur noch ihren Mann entgegen treten. Und nach dem, was sie bei Tante
Polly erlebt hatte, waren ihre Bedenken weitaus geringer. Godfrey kannte sie
noch nicht richtig, und es sollte leicht sein ihn umzustimmen, nachdem er die
Freuden der Hochzeitsnacht entdeckt hatte. Ihre Mutter hatte ihr alles gesagt
was sie zu erwarten hatte, und dass, wenn sie es richtig tun würde, beide das
größte Vergnügen bekämen das man sich nur vorstellen könnte. Sie freute sich
darauf es endlich tun zu dürfen.
Es klopfte respektvoll an der Tür.
„Wer ist dort?“, rief sie mit betörend klingender Stimme.
„Ich bin es, Liebling... Godfrey.“
Patricia setzte sich auf und wuschelte in ihrem Haar herum, sodass ihre Locken
attraktiv auf den Schultern lagen.
„Kommen sie herein, mein Schatz, kommen sie zu ihrer Braut!“
Die Tür öffnete sich und Godfrey steckte sein Kopf herein. Er sah sichtlich
nervös aus. Patricia legte ihren Kopf zurück und schüttelte ihn ein bisschen.
Sie öffnete leicht ihren Mund und senkte sie Augenlider. Sie hob ihr Knie an,
sodass ihr Nachtgewand bis zur Taille hoch rutschte. Sie war so sehr von sich
überzeugt, dass er ihrer Meinung nach sofort vor Verlangen dahin schmelzen
müsste.
Godfrey schlich sich durch die halb geöffnete Tür hinein. Er stand ziemlich
unsicher wirkend, leicht gebeugt im Zimmer. Er trug einen unattraktiven
Morgenrock, der wie ein nasses Handtuch an ihm hing. Aber die Braut war bereit,
solch einen Fehler zu verzeihen. Patricia legte ihren Kopf in den Nacken und
ließ ihren Mund verführerisch halb geöffnet. Sie drehte sich auf dem Bett herum,
lag auf der Seite und schaute ihn verführerisch über die Schulter an.
„Kommen sie, Schatz... Worauf warten sie?“
Ihr frisch angetrauter Ehemann legte die Stirn in Falten. „Sie sind nicht für
mich vorbereitet, Patricia?“
„Natürlich bin ich... Was glauben sie tue ich denn gerade?“
„Aber wenn sie auf mich gewartet haben... Wo ist dann ihr Korsett?“
Patricia fühlte sich wie vor dem Kopf gestoßen. Sie vergaß sogar verführerisch
zu sein. „Mein was?“
„Ihr Korsett. Warum tragen sie es nicht?“
Patricia lacht kurz auf, aber mehr vor Ungläubigkeit. „Warum um Himmels Willen
sollte ich? Ich habe die ganze Zeit dafür gebraucht es ablegen zu können,
Godfrey. Ich liege hier, weil ich auf sie warte, damit wir uns endlich
vereinigen können, damit sie mir mein Gehirn aus dem Kopf ficken können. Warum
zur Hölle soll ich dann ein Korsett tragen?“
„Es ist... weil es mir gefällt, Patricia. Wann auch immer ich sexuelle
Beziehungen zu einer Dame gehabt habe, habe ich erst starten können wenn ich die
Schnürung eng, sehr eng schließen konnte. Wenn ich nicht so beginne, befürchte
ich dass wir uns nicht vereinigen können.“
„Was?“
Er antwortete nicht.
„Stellen sie sich gerade hin“, sagte Patricia angeekelt.
Godfrey tat was sie von ihm wollte. Als sie seinen Morgenrock öffnete, konnte
sie sehen dass er die Wahrheit sprach. All ihre Anstrengungen sinnlich zu sein,
waren spurlos an ihm vorbei gegangen.
Patricia nahm einen tiefen Atemzug, vielleicht den letzten den sie jemals in
ihrem Leben noch einmal machen konnte, und sagte: „In Ordnung. Warum bin ich nur
an einen Wahnsinnigen gekommen. Mein Korsett liegt in der obersten Schublade,
dort drüben. Holen sie es bitte heraus.“
Godfrey eilte zur Kommode und nahm das unbarmherzige und unbequeme Korsett
heraus. Er hielt es voller Ehrfurcht in seinen Händen und konnte nicht seinen
Blick davon abwenden. Mit glitzernden Augen schaute er Patricia an. „Patricia,
es... es ist wundervoll! Ich habe noch nie solch ein schönes Korsett gesehen! Es
ist so lang und so steif! Ist es auch wirklich eng?“
Patricia zuckte resigniert mit den Achseln. „Wenn sie es wollen, dann ist es
eng. Es hängt davon ab wie stark sie es schnüren können.“
Seine Hände zitterten als er das Korsett lockerte und seiner Braut reichte.
Patricia stand auf und hob mit ihren Händen das Nachthemd hoch. Godfrey legte
ihr das Korsett um und zog die Schnürungen leicht an. Er bewegte sich um sie
herum, um zu schauen dass es überall richtig anlag. Als er wieder vor ihr stand,
sah sie, dass bei ihm sich was regte. Er schaute sie erwartungsvoll an.
„Was jetzt?“
Er leckt sich über seine Lippen. „Bitten sie mich darum, von mir geschnürt zu
werden. Ich will, dass sie mich darum bitten, und egal wie eng ihr Korsett ist,
sie müssen mich immer weiter darum bitten es noch enger zu schnüren.“
„Was passiert, wenn ich ohnmächtig werde?“
„Ich werde sie nicht ohnmächtig werden lassen. Das habe ich früher getan. Bitte
Patricia, sie möchten doch dass ich ihr Korsett schließe, nicht wahr?“
Die Antwort darauf wäre ‚Nein’ gewesen, aber Patricia wusste dass sie es nicht
ablehnen konnte. Außerdem war dies die einzige Möglichkeit dem Abend noch etwas
abzugewinnen. Also musste sie da hindurch. Sie konnte nur versuchen das Beste
aus diesem Schlammassel machen. Sie legte wieder ihre verführerische Stimme auf
und sagte: „Godfrey, Liebling? Würden sie mir helfen? Ich brauche sie um... mein
Korsett zu schnüren.“
„Natürlich, meine Liebe“, sagte er zärtlich und ergriff die Schnur ihrer
Rückenschnürung. Patricia hielt sich am Bettpfosten fest, streckte ihren Körper
und holte tief Luft. Dann begann Godfrey zu ziehen.
‚Ich frage mich ob in der Hochzeitsnacht alle Männer so sind wie er’, dachte sie
und sagte: „Enger, Liebling.“
‚Immerhin’, dachte sie sich halb belustigt, ‚wurde ich ja dafür trainiert...’
Ende