Latexdame Jannette TV- Geschichten 02.08.2015

Mode vergangener Zeiten- Ein wahrer (Alp)Traum
Teil 1 bis Teil 30

von TM

(E-Mail- Kontakt bitte über Jannette.)

Alle Rechte und weitere Nutzung beim Autor.

Hey, mein Name ist Alex. Ich bin Anfang 20 und das ist meine Geschichte.
Sie begann ein paar Jahre vorher. Ich ging auf die Uni und studierte Informatik, weil mir das Programmieren viel Spaß machte. Da ich Halbweise war und wir kaum Geld hatten, konnte ich mir nur eine kleine Wohnung leisten, die ich mir mithilfe von Minijobs und Staatlicher Unterstützung gerade so leisten konnte. Bei einer Studentenfeier der Erstsemester traf ich auf Michaela, kurz Micha genannt. Sie wollte Wirtschaft studieren.
Sie war nur auf die Party gegangen um ihrer verrückten Tante zu entkommen, bei der sie wohnte. Wir verstanden uns auf Anhieb. So trafen wir uns fast jeden Tag. Nach einiger Zeit merkte ich dass sie immer bedrückter wurde und nach einigen Drängen meinerseits gab sie zu, immer öfter mit ihrer Tante Streit zu haben. Also bot ich ihr an bei mir zu wohnen, was sie dankend annahm. Sie zahlte mir etwas Miete, sodass ich auch besser über die Runden kam. Irgendwann nahm sie mich auch mal mit zu sich nach Hause. Ich war echt geschockt, da es ein richtiges Schloss war. Mit allen Drum und Dran, einen großen Park, einen großen See mehrere kleinere Teiche, sowie Wiesen und Wälder.
Ich schaute sie damals verwundert an und fragte sie warum sie kellnerte, um über die Runden zu kommen, wenn ihre Eltern so Reich sind. Immerhin besitzen sie ein Schloss mit Ländereien.
Woraufhin sie erst mal ein Lachkrampf kriegte. Als ich sie verwundert anschaute, meinte sie nur, dass sie nicht so reich sind wie die Welfen, Thurn und Taxis oder die anderen größeren Häuser. Ihre Familie war schon immer etwas ärmer und dazu kam das ihr Großvater viel des Geldes verspielt hatte, sodass sie kaum Geld besaßen. Fast alles was sie verdienten, mussten sie zum Unterhalt des Schlosses verwenden, denn so ein altes Schloss war sehr kostspielig was, viele nicht bedachten, die davon träumten ein echtes Schloss zu besitzen.
Ihre Eltern waren nett und ich mochte sie sehr.
Die nächsten anderthalb Jahre besuchten wir sie noch öfters. Leider erkrankte meine Mutter dann sehr schlimm sodass ich mein Studium abbrach und sie bis zu ihren Tod 3 Jahre später pflegte. Während dieser Zeit verloren wir uns aus den Augen. Da die Pflege meine Mutter mir alles abverlangte und Michaela viel zu tun hatte mit ihren Studium. Danach arbeitete sie für etliche größere Unternehmen. Nach dem Unfalltod ihrer Eltern übernahm sie die Verwaltung des Besitzes als auch des kleinen Unternehmens, das ihre Familie besaß, um den Forst und Landwirtschaftlichen Besitz zu verwalten. Außerdem arbeitete sie bei einem Konzern in ihre Nähe in der Führungsebene.
Ich arbeite für kleine Unternehmen, da ich kein fertiges Studium hatte, und baute deren IT-Netzwerke auf bzw. verwaltete diese. Als ich einen Job in der Stadt in ihrer Nähe bekam, besuchte ich sie. Wir verstanden uns auf Anhieb wieder, sodass sie mich einlud bei ihr im Schloss zu wohnen. Wir beide trauerten um unsere Eltern und gaben uns gegenseitig Trost. Nach 3 Monaten verlor ich meine Arbeit, weil mein Chef Pleite ging. Er hatte verschiedene Kunden betrogen und außerdem Steuern hinterzogen, sodass er obendrein verhaftet wurde.
An dem Abend ließ ich mich volllaufen. Micha schloss sich mir an. Nachdem wir voll waren,  gingen wir leicht schwankend auf unsere Zimmer. Dabei kamen wir an den alten Bildern ihrer Vorfahren vorbei.
Und hier beginnt die eigentliche Geschichte.

Leicht schwankend blieb ich vor einen Porträt stehen auf dem eine Frau mit einen Kleid aus der Zeit um 1860 mit den großen Krinolinen, sprich Reifröcke. Durch den Alkohol mutig und verwegen sprach ich aus was ich sonst nie gesagt hätte.
"Weist du, Micha, ich liebe diese Mode aus den vergangenen Zeiten."
"Hä? Warum das?" meinte Micha dann nur.
"Naja, es ist die ganze Art. Wie soll ich es dir nur erklären? Ich liebe es in historischen Romanen zu lesen wenn dort beschrieben steht wie sie sich kleiden, in Korsetts geschnürt werden, die vielen Unterröcke anziehen, oder noch besser, wenn sie gehen oder arbeiten. Genauso ist es bei den Filmen, wenn man sie mit den schweren Kleidern sieht. Dieser Zwiespalt, zwischen frei und doch gefangen, beweglich und doch unbeweglich, unabhängig und doch vollkommen abhängig, das macht mich irgendwie an."
"Was zum Henker meinst du damit?" fragte Micha mich.
Ich schaute sie an und fragte sie dann: "Was weist du über der Mode aus der früheren Zeit?"
"Naja", meinte Micha, "ich weiß, es gab Korsetts, Reifröcke die riesengroß waren, außerdem die engen Kleider mit der Schleppe dran. Warum fragst du das?"
Als ich das hörte, setzte ich mich auf die Stufen der Treppe und schaute sie an. "Kannst du dich noch daran erinnern, als wir mal eine Seite im Internet gesehen haben, wo skurrile Gesetze aus aller Welt standen? Dort stand, dass in einer Stadt den Frauen das Tragen von Hosen verboten ist."
"Ja daran kann ich mich erinnern."
"Gut. Also dieses Gesetz gab es in dieser Form oder ähnlich überall. Warum? Tja, weil eine Hose einen beweglicher machte. Man konnte besser arbeiten gehen. Alles war einfacher als in einen Kleid. Man war weniger abhängig. So kam es, als die Hose in die Mode kam, ungefähr am Ende des Römischen Imperiums, das sie nur den Männern vorbehalten war damit die Frau abhängig von Manne blieb. Je nach Wetter und Jahreszeit mussten sie mehr oder weniger Kleider tragen, damit sie warm blieben, was auch hinderlich war. Klaro, die Reichen und Adligen Frauen trugen Kleider die schwerer und schöner waren, aber es hielt sich noch in Grenzen. Verändern tat es sich erst mit dem aufstrebenden Bürgertum. Als die Handwerker, Händler und Kaufleute immer mehr Macht und Einfluss bekamen und sich der ganze Adelsstand veränderte. Man begann sein Reichtum zu zeigen, indem man dafür sorgte dass man genug Personal hatte, sodass die Ehefrau nicht mehr arbeiten musste, weder im Betrieb noch zu Hause. Wenn eine Frau arbeitete, war das ein Armutszeugnis für den Mann und es hieß, er hätte Finanzielle Probleme. So kam es, dass die Frau in einen reichen Haushalt nichts mehr machen musste und auch das Handwerk des Mannes nicht mehr lernte, wie früher es war um ihn zu helfen. Was allerdings schlimm war, wenn der Mann alles verlor oder starb und die Frau verarmte. Mal abgesehen von der Napoleonischen Zeit, wo die Kleider human und angenehm für die Frau zum Tragen waren, wurden die Kleider immer hinderlicher und restriktiver für die Frau. Es kamen Korsetts, Unterröcke, Unterkleider, Reifröcke, Humpelröcke oder Humpelkleider und weitere Einschränkungen dazu. Die Kleidung einer Frau konnte leicht bis zu 30kg schwer werden! Selbst mit der einfachsten Kleidung hatte eine Frau einen schweren Stand, da die Kleidung ein aufgeblähtes Rockvolumen hatte, das verursacht wurde weil sie Unterwäsche zu tragen hatte, die 5-10 kg schwer waren. Ferner kam dazu, dass das Oberkleid ähnlich schwer war. Außerdem waren die Ärmel oft so eng, dass die Frauen sie nicht über die Schulterhöhe heben konnten. Aufgrund des Korsett konnten sie kaum was machen, da sie einfach keine Luft bekamen und sich kaum bewegen konnten, weil das Korsett so steif war. Und gegen das Korsett kamen sie nur mit Schmerzen an. Tja, also, obwohl sie sozusagen frei waren, waren sie eigentlich komplett gefangen. Sie kamen weder rein noch raus aus ihrer Kleidung. Weite Strecken zu Fuß zurück zu legen oder irgendwas Großartiges zu machen, war unmöglich. Sie waren gefangen, obwohl sie eigentlich frei waren. Sie waren von ihren Mann komplett abhängig. Du muss mal die historischen Beschreibungen lesen. Da kannst du echt froh sein, dass diese Mode nicht mehr aktuell ist, sonst hättest du echte Probleme. Naja, also ich finde diese Kleider echt geil und fahre bei den Gedanken echt ab. Wenn ich die Wahl hätte, ob und wann ich als Frau leben könnte, ich glaube dann zu dieser Zeit als reiche Frau. So! Jetzt muss ich aber ins Bett, bevor ich hier noch einschlafe. Bis Morgen."
Dann stand ich auf und ging schwanken und hundemüde ins Bett. Was ich nicht mehr sah, war das Micha mir mit einen seltsamen Lächeln hinterher schaute. So wurde ich nicht gewarnt.

Nach etwa 2 Monaten, es war an einen Freitagabend und wir tranken und unterhielten und mal wieder, wurde ich auf einmal sehr müde, sodass ich mich verabschiedete und ins Bett ging. Was ich zu diesen Zeitpunkt nicht wusste, war das sie mir ein starkes Schlafmittel in mein Getränkt getan hatte. So bekam ich es nicht mit, als sie in mein Zimmer kam, mich mit Handschellen ans Bett fesselte, und mir ein elektrisch- modifiziertes Hundehalsband umlegte, welches ich nicht selbst entfernen konnte.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, merkte ich schnell dass ich gefesselt war. Bevor ich jedoch schreien konnte, kam sie rein und setzte sich in einen kurzen Rock an mein Bett.
Als ich sie anfahren wollte, hielt sie ihren Zeigefinger an meinen Mund, um mich zum Schweigen zu bringen.
"Seil still, mein Schatz, und lasse mich dir alles erklären", meinte sie nur.
Kaum hatte sie ihren Finger wieder weggenommen, legte ich los: "Was soll… aaarrgghh", schrie ich, als mich Stromschläge peinigten. Entsetz sah ich sie an.
"Tja, wenn du nicht das tust was ich sage, kriegst du Stromschläge von den Halsband. Ach ja, wenn du versuchst es zu entfernen, wird es sehr schlimm für dich."
Als sie das sagte, schaute sie mich voller Wärme lächelnd an. Dann gab sie mir einen leidenschaftlichen Kuss.
Als sie wieder von mir abließ, meinte sie: "Ich habe über das nachgedacht, was du mir über die Kleider von damals gesagt hast und wie du empfindest. Also habe ich beschlossen dir den Wunsch zu erfüllen. Da ich das Geld verdiene, und du zu Hause bist weil du keine Arbeit hast, habe ich beschlossen dass du die Frau spielst und die Kleider tragen wirst. Ach, bevor du fragst, werde ich es dir es sagen. Als du zwei Woche weg warst, wegen dem Lehrgang, habe ich ein paar Umbauten vornehmen lassen. Mit dem Halsband kann ich dich immer und überall auf meinem Gelände orten und bestrafen. Wenn du versuchst das Gelände zu verlassen, erhältst du nach einer Warnung eine Bestrafung, bis du wieder auf sicherem Terrain bist. Außerdem habe ich überall Kameras installieren lassen, sodass ich alles überwachen kann. Sogar unterwegs, mit Hilfe meinen Handys. Außerdem kann ich dich ebenfalls damit bestrafen. Also pass auf. Ich möchte das du dich jetzt gründlich duschst, dann rasierst und ins Zimmer kommst, das im zweiten Stock liegt, linke Hand auf der rechten Seite und zwar das vorletzte. Du hast 30 Minuten Zeit. Lass mich nicht warten."
Danach warf sie mir die Schlüssel für die Handschellen zu und verließ den Raum.

Als ich mich einige Minuten lang vor Schock nicht bewegte, merkte ich auf einmal ein leichtes Kribbeln an meinen Hals. Ich öffnete sofort die Handschellen und stürmte ins Bad. Als ich fertig war, ging ich ins Zimmer das sie mir genannt hatte. Dort wartete sie bereits auf mich und neben ihr auf einen Bett lag…

Teil 2

...Nichts!!!
Ich schaute mich in den Raum um. Was ich sah, ließ mich die Stirn runzeln. Ein Doppelbett mit zwei Nachttischen, auf denen jeweils eine Nachttischlampe und ein elektrischer Wecker standen. Es war ein altes aus Vollholz hergestelltes Bett. Soweit ich erkennen konnte, waren an verschiedenen Stellen Ringe angebracht. Auf der langen Seite war ein alter Schrank, der die gesamte Länge einnahm. Auf der kurzen Seite war ein Paravent aufgestellt. Er verdeckte was dort auch immer stand. Beunruhigender war jedoch was ich etwa ein Meter vom Bett entfernt sah. Es waren Fußfesseln, die am Boden angebracht waren. Über ihnen hing von der Decke ein weiteres Paar herunter. Ich konnte erkennen das sie an einen Flaschenzug befestig waren, sodass wer auch immer daran hing hochgezogen und gestreckt werden konnte. Mir wurde so langsam richtig schlecht.
Sie stand auf und sagte zu mir: "Zieh dich komplett aus und ziehe dir das an, was ich dir geben werde." Darauf stand sie auf ging zum Paravent und griff dahinter. In ihrer Hand war ein weißes Kleidungsstück. Es sah wie ein kurzer Overall aus. Als sie ihn mir hinhielt, nahm ich ihn. Es war wirklich ein Overall, naja nicht ganz. Er ging mir bis kurz unterhalb der Knie und hatte er keine Ärmel. Außerdem stellte ich verwundet fest, dass er unten zwischen den Beinen offen war. Er war aber so geschnitten, dass sich die Seiten überlappten, sodass man die Öffnung nicht sah. Ich wusste dass es dazu diente besser auf die Toilette gehen zu können. Der Overall sollte außerdem die Haut vor den Korsett besser schützen.
Das alles ließ mich fragen, wie weit sie sich selbst kundig gemacht hatte, wenn sie selbst das wusste.
Als ich es gerade anzog und hochziehen wollte, sagte sie: "Warte, ich habe noch was für dich. Aber zuerst möchte ich das du deine Beine fesselst." Dabei zeigte sie auf die Bodenfesseln.
Also ging ich zu den Fußfesseln und hielt dabei den Overall fest und band dann meine Beine fest. Während dessen war sie hinter den Paravent getreten.
Als ich gerade fertig war und hochschaute, kam sie wieder hervor. Ihre Hände waren hinter den Rücken versteckt. Als sie vor mir stand, holte sie sie hervor. Ich schluckte nervös, denn auf ihren Händen lagen zwei Brüste.
Sie hob sie höher damit ich sie genauer sehen konnte und sagte: "Tja, ich dachte mir, wenn schon dann richtig. Immerhin hatten die Damen ja früher auch ein richtig tolles Dekolleté, nicht wahr?"
Gleichzeitig drückte sie sie mir an die Brust. Ich war vollkommen überrascht. Bevor ich mich jedoch fangen konnte, sprach sie weiter: "Damit du es weißt. Sie haben die Körbchengröße BB, außerdem habe ich sie mit einem Hautkleber bestrichen, der dafür sorgt dass sie festkleben. Keine Angst, sie lösen sich nach einiger Zeit wieder. Außerdem möchte ich dass du sie jetzt festhältst, weil der Kleber einige Zeit braucht bis er hält. Ach noch was, wenn du sie nicht richtig festhältst sodass sie zum Beispiel verrutschen, werde ich einfach weiter machen. Da sie dann eventuell nicht mehr richtig sitzen, wird es echt unangenehm für dich wenn ich dich weiter ankleide. Solltest du sie sogar komplett wegmachen… Nun ja, ich habe noch welche besorgt, welcher die Größe DD und EE haben. Dann wirst du die kriegen. Okay?"
Ich nickte und griff Geistesabwesend an die Brüste und hielt sie fest. Dann schloss ich die Augen und dachte nur, was habe ich mir dabei gedacht als ich es ihr erzählte. Der einzige der es wohl toll fand, war mein kleiner Freund, denn er stand in Halb- Acht- Stellung.
Ich weiß nicht wie lange, aber nach einiger Zeit sagte sie: "Okay, das dürfte reichen. Ziehe dich fertig an."
Als ich wieder die Augen öffnete, stand sie vor mir. Als ich die Brüste losließ, merkte ich das Gewicht das an meiner Brust hing. Das war unangenehm! Als ich sie festgehalten hatte, war das Gefühl nicht so stark, denn sie hatten recht angenehm in der Hand gelegen. Sie hatten sich wirklich echt gut angefühlt.
Ich zog also den Overall fertig an. Während dessen ließ sie die Handfesseln von der Decke herunter. Schweigend schaute ich an mich herunter. Der Overall verdeckte die Brüste so gut, dass man nicht sah dass sie künstlich waren. Aber gleichzeitig sah man dass sie da waren, dafür waren sie zu groß und hoben sich gut ab. Wenn ich runter schaute, waren sie mir jetzt schon im Weg. Wie sollte es erst werden, wenn sie von einen Korsett hochgedrückt wurden?
Während ich noch darüber nachdachte, fesselte sie meine Hände. Erst als sie mich wieder ansprach, kam ich zu mir.
"Ich werde dir jetzt schwarze Kontaktlinsen einsetzen, denn was ich weiter mit dir vorhabe, ist eine Überraschung."
Ich schaute sie verwirrt an. In ihrer Hand lag eine kleine Schachtel in der ich zwei schwarze Kontaktlinsen sah. Sie nahm die erste heraus, legte die Schachtel aufs Bett und kam auf mich zu. Langsam setzte sie mir die erste Linse ein. Dann ging sie zum Bett und holte die zweite Linse. Auch die setzte sie ein. Meine Sinne waren bis zum äußersten gespannt. Dann spürte ich sie an meinem Ohr und ein Schauer lief durch meinen Körper als sie sprach: "Weißt du, nachdem du mir dein, nun ja, Geständnis gemacht hattest, habe ich nachgedacht. Es war mir bereits öfter aufgefallen dass du dir, wenn wir irgendwelche historischen Filme angesehen haben, dich oft an deinen Schritt gefast hast. Ehrlich, ich habe nie weiter darüber nachgedacht. Aber mit deinem Geständnis, nun ja, war es auf einmal echt interessant. Dann ging ich, als du ein paar Tage später unterwegs warst, in dein Zimmer. Es gab eine Menge historischer Romane, aber auch welche, wo Personen aus unserer Zeit in die Vergangenheit reisten. Interessant waren die Eselohren bei allen deinen Büchern, und zwar immer dort, wo die Personen Probleme mit der Kleidung hatten oder wo es geschrieben stand was sie füllten oder taten weil sie die Kleidung trugen. Aber dann erst dein Computer! Als ich so sah, auf welche Seiten du so warst und welche du als deine Favoriten gespeichert hattest! Ganz besonders fielen mir drei Seiten auf: Latexdame.de, Knebelreich.de und eine yahoo group mit den Namen confiningclothing. Tja, es gab da eine Menge tolle Geschichten und auch Bilder, wo die Frauen aufgrund der Kleidungstücke echt behindert wurden, oder wo welche auf einmal die strengen Modischen, nun ja, Anforderungen auferlegt bekamen. Tja, also habe ich mir gedacht, erfülle ich dir deinen Wunsch. Da ich nicht so sehr darauf stehe, habe ich gedacht, du wirst sie tragen. Eine gute Idee, nicht wahr? Ja, ich glaube wirklich, deine geheime Fantasy ist genau die, dass du in solche Kleider gezwungen wirst und dir genau jene Beschränkung auferlegt wird. Nicht wahr?"
Beinahe hätte ich genickt. Aber im letzten Augenblick schüttelte ich den Kopf.
Wieder spürte ich ihre Lippen an meinem Ohr. "Ich glaube dir nicht", hörte ich sie sagen.

Während der ganzen Zeit streichelte und verwöhnte sie unaufhörlich meinen Freund, aber sie sorgte gleichzeitig dafür dass sie es nur so weit machte damit ich nicht kam.
Wieder spürte ich ihre Lippen als sie sprach: "Also wirklich. So kann man dich nicht herum laufen lassen. Ich werde wohl was tun müssen, damit du nicht immer mit einen steifen rumläufst."
Ich schaffte gerade mal "HÄ??"zu denken, bevor sie ihre Hand weg nahm und ich auf einmal etwas Kaltes spürte, das meinen Freund sofort wieder schrumpfen ließ. Während ich noch geschockt über die Wendung war, immerhin hatte ich gehofft erlöst zu werden, machte sie sich an meinen Freund zu schaffen. Als ich sie gerade ansprechen wollte, spürte ich das mein Freund irgendwie eingesperrt wurde. Und dann hörte ich das Geräusch eines sich verriegelnden Schlosses.
Gerade als ich mein Mund öffnete, sprach sie wieder, aber diesmal klang ihre Stimme kälter und gnadenloser, als sie sagte: "Sei still! Nur damit du Bescheid weißt: Du trägst jetzt eine Keuschheitsschelle. Sie verhindert dass dein Freund sich aufrichten kann. Es wirst also niemals eine Beule zusehen sein, was echt beschissen aussehen würde. So, und jetzt wirst du endlich weiter eingekleidet. Solltest du dich beschweren oder mir irgendwelche Probleme bereiten, nun ja, ich kann es dir noch schwieriger machen als ich eigentlich vorhabe. Also mach mir keine Probleme. Hast du mich verstanden?"
Voller Verzweiflung nickte ich. Dann hörte ich, wie sie sich entfernte und kurz darauf offensichtlich der Paravent bewegt wurde. Dann machte sie sich an meinen Fußfesseln zu schaffen.
Als sie sie gelöst hatte, sagte sie: "Ich möchte dass du deine Beine hochhebst bis ich dir sage dass du sie wieder runterlässt. Aber langsam und vorsichtig."
Ich tat es.
Kurz darauf kam ihr Kommando "Runter". Als ich sie langsam absetzte, berührte ich etwas. Mir war klar, dass es offensichtlich ein Korsett war. Jedoch eines das man nicht vorne öffnen konnte. Dann zog sie es hoch.
Als es meinen Oberkörper erreicht hatte, zog sie es einmal kurz fest, sodass es hielt und nicht wieder runter rutschen konnte. Da merkte ich bereits dass es ein wahres Monster war. Es lag auf meinen Hüften an und reichte oben fast bis an meine Schultern. Es schloss den gesamten Oberkörper ein. Gleichzeitig spürte ich wie sie wieder meine Füße fesselte. Dann nestele sie an meinen Brüsten herum. Offensichtlich versuchte sie sie ordentlich zu platzieren. Und als sie wohl zufrieden war, begann sie das Korsett langsam zuzuziehen. Schon nach ein Paar Zügen an der Korsettschnur hatte ich das Gefühl in einer Schraubzwinge zu sein. Dann hörte sie wieder auf.
Kurz darauf war sie wieder mit meinen Brüsten beschäftigt. Nachdem sie fertig war, entfernte sie sich wieder. Dann merkte ich, wie ich hochgezogen wurde. Mein Körper wurde gnadenlos gestreckt. Als ich es nicht mehr aushielt, schrie ich: "Bitte, hör auf es tut so stark weh. BITTE!"
Tränen liefen mir übers Gesicht. Daraufhin wurde ich ein Stück herunter gelassen. Dann spürte ich wie sie mein Gesicht in ihre Hände nahm und mir einen kurzen Kuss auf meine Lippen gab. "Nicht weinen", sprach sie. "Ich will dir nicht wirklich wehtun. Aber was ich tun muss, das tue ich." Wieder gab sie mir einen Kuss. Dann fing sie wieder an das Korsett enger zu schnüren.
Ihr Kommando "Ausatmen" kam immer wieder und jedes Mal zog sie das Korsett noch mehr zusammen. Ich konnte kaum noch atmen und stöhnte und jammerte vor mir hin, sofern ich gerade noch genug Luft dafür hatte, denn ich konnte kaum noch atmen.
Dann hörte sie auf. Wieder spürte ich ihre Hände an einen Kopf, als sie ihn liebevoll in die Hände nahm und mich wieder zärtlich küsste. Dann sprach sie: "Langsam atmen und mehr mit der Brust, nicht mit den Bauch."
Als ich es tat, ging es langsam besser.
Dann sprach sie wieder: "Leider konnte ich das Korsett nicht schließen, da du daran noch nicht gewöhnt bist. Deswegen lasse ich dich eine Weile hier hängen, damit dein Körper sich daran gewöhnt und ich es schließen kann."
Ich reagierte panisch. Erstens war es noch nicht vorbei und es sollte noch enger werden. Zweitens wollte sie mich hier alleine lassen. So sprach ich sie voller Panik an: "Du kannst mich doch nicht verlassen! Was ist, wenn mir was passiert oder sonst irgendwas los ist, oder dir was passiert sodass mich niemand befreit!"
Aufgrund der Panik begann ich zu Hyperventilieren. Mein Korsett verstärkte sogar noch den Effekt.
Erst als ich wieder ihre Hände an meinem Gesicht und ihre zarten Küsse spürte und sie immer wieder sagen hörte "Schhh, Schhh, ganz ruhig", ließ meine Panik langsam nach.
Als ich mich wieder beruhigt hatte, sprach sie mich wieder an und sagte: "Keine Angst, Erstens werde ich dir einen Notfall- Knopf geben. Wenn du ihn drückst, erhalte ich ein Signal und komme sofort. Zweitens, erhältst du einen weiteren Knopf, den du in regelmäßigen Abständen drücken musst. Dazu ertönt ein lautes Signal. Wenn du ihn nicht drückst, bekomme ich ebenfalls ein Notsignal. Und wenn ich mich nicht in ein paar Stunden bei einer Freundin melde, kommt sie ebenfalls vorbei und schaut nach mir. Sie weiß nicht was los ist, nur dass sie kommen soll wenn ich mich nicht melde und uns beide suchen soll. Zufrieden?" "Ja", antwortete ich.
"Gut", sagte sie. Dann nahm sie mein Gesicht fest in ihre Hände und sprach: "Aber solltest du die Notsignale benutzen wenn kein wirklicher Notfall herrscht, werde ich dich leider bestrafen müssen."
Als sie das sagte, wurde ihre Stimme immer trauriger, so als ob es ihr wirklich leidtun würde. Dann spürte ich, wie sie an meinen Hände herumnestelte und etwas über sie zog. Dann drückte sie einen kleinen länglichen Gegenstand in meinen beiden Händen. "Also", fing sie wieder an zusprechen, "in deiner rechten Hand ist der Notfallknopf, für den Fall wenn du in Gefahr bist. In der linken Hand ist der Knopf, den du drücken musst, wenn das Signal ertönt. Hast du mich verstanden?"
"Ja", sprach ich, "rechte Hand Notfall, linke Hand bei Signal drücken."
"Gut. Ich werde dir jetzt ein Hörbuch einschalten, damit es dir nicht langweilig wird. Ich komme später wieder."
Dann gab sie mir einen Kuss, schaltete das Hörbuch ein und ging. Ich hörte wie sie die Tür  schloss, als auch schon der Sprecher loslegte. Dann ertönte das Signal, und ich drückte den linken Knopf.

Teil 3

Ich weiß nicht wie lange ich dort hing. Meine Fußballen berührte gerade so den Boden und wenn ich mich auf ihm abstütze, konnte ich meine Arme etwas entlasten. Dafür trieb mir dann der Schmerz meiner Waden Tränen in die Augen. Da ich es mir nicht leisten konnte meine Beine jetzt zu überanstrengen, und weil ich es nicht gewohnt war auf Zehenspitzen zu stehen, ließ ich mich einfach hängen und hörte mir das Hörbuch an, obwohl ich kaum zuhörte. Der Hauptgrund war ganz einfach der, dass mir einfach nicht die Frage aus dem Kopf ging wie es weiter geht. Was hatte Michaela noch vor? Fast die ganze Zeit dachte ich darüber nach und dachte an die verschiedenen Szenarien die es gab.
Als die Verzweiflung stieg, hörte ich wie die Tür wieder geöffnet wurde. Ihre Stimme klang amüsiert, als sie sagte: "Hey, schön dass du auf mich gewartet hast. Ich hatte schon Angst du würdest versuchen wegzulaufen."
Sauer antwortete ich: "HA, HA! Als ob ich das könnte. Immerhin hast du es ja sehr gut verhindert."
Tja, ich hätte es lieber etwas ruhiger sagen sollen und nicht versuchen sollen es fast zu brüllen. Warum? Naja, nach diesen Satz schnappte ich nach Luft wie ein Karpfen auf den Trockenen. Ich hörte ihr leises Lachen, als sie das Hörbuch abschaltete.
Dann sprach sie: "Gut. Wie ich sehe, bekommst du wieder genug Luft. Dann können wir ja weiter machen."
Während dessen spürte ich, wie sie sich hinten am Korsett zu schaffen machte. Ihr Knie berührte mein Gesäß. Und als ich gerade ausatmete, zog sie mit aller Kraft an der Korsettschnur. Dabei kam wieder das gehasste Kommando: "Ausatmen." Es kam mehrmals und jedes Mal schnürte sie das Korsett noch enger.
Nach einer Weile hörte sie wieder auf. Ich bekam kaum noch Luft. Sie berührte mein Gesicht und sprach: "Es fehlen noch circa ein halber Zentimeter. Dann hast du es geschafft. Ich werde dich also noch einmal alleine lassen, bevor ich es ganz schließen kann."
"Kannst du es nicht so lassen? Reicht es nicht so? Ich bekomme kaum noch Luft", fragte ich sie voller Verzweiflung.
Wieder spürte ich einen liebevollen sanften Kuss, bevor sie sprach: "Nein, leider nicht. Damit dir der Rest passt, muss es ganz geschlossen sein. Keine Angst, du wirst es schon schaffen. Bis später."
Sie löste sich von mir, schaltete das Hörbuch wieder ein, und ging.

Tja, also hing ich hier weiter herum und schlug die Zeit tot und versuchte verzweifelt ausreichend Luft zu bekommen, bis ich hörte dass sie wieder den Raum betrat. Ohne ein weiteres Wort schaltete sie das Hörbuch aus und zog kurz darauf mit einen Ruck das Korsett ohne Warnung zusammen. Nach mehrmaligem Nachziehen (Sie schnaufte fast so stark wie ich.) meinte sie nur: "Perfekt! Klasse! Es ist geschafft. Freust du dich auch?"
Aufgrund der vorherrschenden Luftknappheit enthielt ich mich jedes Kommentars.
Wieder gab sie mir ein Kuss. Ihre nächsten Worte lösten bei mir eine leichte Panik aus, denn sie meinte nur lakonisch: "Dann wollen wir dich mal weiter einkleiden."
Kurz darauf hörte ich, wie etwas Schweres aber Weiches neben mir auf den Boden fiel.
Nach einen kurzen Augenblick sprach sie wieder: "Okay, damit du weißt wie es jetzt weiter geht, erkläre ich es dir. Als Erstes ziehe ich dir ein Paar Schuhe mit 5 cm hohen Absätzen an. Das wird deine Körperhaltung ebenfalls verbessern. Es sind breite Blockabsätze, sodass du nicht so leicht umknicken kannst. Es ist auch nicht so hoch dass du große Probleme damit haben dürftest. Und keine Angst, du wirst sie schon nicht verlieren, da ich sie mit einen Schloss abschließe. Toll, nicht wahr? Aber weiter: Danach hebst du deine Beine auf mein Kommando hoch, damit ich dir die ersten Unterröcke unten zurecht legen kann. Auf ein weiteres Kommando lässt du sie wieder runter. Verstanden?"
Verzweifelt sagte ich nur: "Ja."

Sie löste ohne weitere Kommentare mein rechtes Bein von der Fessel. Sie hob meinen Fuß hoch. Ich spürte wie sie meinen Fuß in einen Schuh schob und diesen zu machte. Dann klickte es, und ich wusste: Da komme ich nicht mehr raus. Mit den linken Fuß passierte das gleiche.
Aufgrund der höheren Absätze konnte ich sogar meine Arme ein bisschen entlasten.
Dann kam ihr Kommando: "Hoch die Beine."
Also hob ich sie. Daraufhin hörte ich, wie sie etwas unter mir schob. Nach einer Weile, als sie wohl zufrieden war, meinte sie: "Und nun wieder runter mit den Beinen, aber langsam, eins nach dem anderen."
Ich ließ zuerst den rechten Fuß herunter. Sie ergriff ihn und setze ihn langsam ab. Auch den linken Fuß ergriff sie. Als beide unten standen, fesselte sie sie wieder.
Daraufhin ließ sie mich runter und entfernte meine Armfesseln. Als nächstes spürte ich wie sie etwas über meine Schulter legte. Im nächsten Augenblick wurden meine Schultern stark nach hinten gezogen.
"Was zum Henker soll das?" entfuhr es mir.
"Naja, das sind Schulterriemen. Sie haben bei dir zwei Aufgaben zu bewältigen. Erstens, sie helfen das Gewicht der Unterröcke über deinen ganzen Oberkörper zu verteilen, da du das ja nicht gewohnt bist. Zweitens, sie sorgen dafür dass du deine Schultern gerade hältst. Ich habe dir schon immer gesagt dass deine Körperhaltung echt scheiße ist. So kriegst du noch wirklich Probleme und hast irgendwann einen Buckel, so schief wie du dich hältst. Also habe ich mir gedacht, ich kann gleich was gegen deine schlechte Haltung machen. So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Ach ja! Ich kann die Riemen noch ein paar Löcher enger schnellen. Also höre auf dich zu beschweren. Okay?"
Verzweifelt nickte ich.
Während sie die Riemen verschloss, dacht ich darüber nach das sie noch lange nicht fertig war. Mein Gott! Was sollte noch auf mich zukommen?
Als sie fertig war, spürte ich wie sie die Unterröcke hoch zog. Und als ihr Kommando "Festhalten" kam, griff ich zu und versuchte die Unterröcke festzuhalten. Ich hielt eine Menge Stoff in den Händen. Es waren wohl einige Kilo. Ich spürte, dass sie etwas mit den Röcken machte. Also frage ich sie: "Was machst du gerade?"
"Hmmm. Ach so. Ich habe Knöpfe an dem Korsett befestigen lassen und an denen befestige ich nun die Unterröcke. Okay, du kannst sie jetzt wieder los lassen."
Nachdem ich sie losgelassen hatte, spürte ich zum ersten Mal deren wahres Gewicht. Ich spürte aber auch wie sie meine Beine umspielten als ich mich ein bisschen bewegte. Bevor ich jedoch über meine Gefühle richtig im Klaren war, sagte sie bereits: "Okay, ich ziehe dir jetzt weitere Unterröcke an, indem ich sie dir über den Kopf ziehe. Also nicht erschrecken."
Ich spürte wie sie sie mir über den Kopf hob und dann herunter gleiten ließ und sie dann ebenfalls am Korsett befestigte. Das wiederholte sich mehrmals. Das Gewicht wurde immer schwerer, als endlich ihrer Stimme an mein Ohr drang. Sie sagte: "Und jetzt kommt endlich das Kleid an die Reihe."
Sie hob es über mich drüber. Es brauchte einen Augenblick, bis meine Arme in den Ärmeln waren. Nachdem es richtig anlag, meinte sie nur noch: "Jetzt muss ich es noch richtig zuschnüren und fertig ist es."

Sie machte sich an meinen Rücken zu schaffen. Nachdem sie damit fertig war, meinte sie: "Das wichtigste haben wir geschafft. Jetzt kommt die Feinarbeit. Du kannst dich dabei entspannen und es genießen."

Sie nahm mich an die Hand und zog mich langsam vorwärts. Langsam und mit kleinen Schritten folgte ich ihr. Wir gingen nur einige Schritte, bis wir wieder stehen blieben. Sie fasste mich dann an meinen beiden Armen und drehte mich ein Stück. Nachdem sie mich wohl richtig positioniert hatte, meinte sie: "Okay, hinter dir steht ein Stuhl wie man ihn in einigen Wellnesscentern benutzt. Ich möchte dass du solange nach hinten gehst, bis du ihn an deinen Beinen spürst und du nicht mehr weiter zurück kannst und dich dann hinsetzt. Ach ja, wenn du dich hinsetzt, hebe doch bitte dein Kleid etwas hinten hoch, sodass du es einfacher hast dich hinzusetzen. Sobald du richtig sitzt, werde ich den Stuhl umklappen, sodass du liegst. Dann kommt die Feinarbeit dran. Immerhin gehört ein gutes Aussehen dazu und dein Gesicht sieht leider dadurch dass du geweint hast nicht ganz so schön aus. Wir wollen ja dass du richtig toll aussiehst, oder nicht? Hmm?"
Ich schwieg lieber und ging langsam rückwärts, bis ich den Stuhl spürte. Als ich nicht mehr weiter zurück konnte, griff ich nach hinten und hob die Röcke ein Stück hoch und setzte mich auf den Stuhl. Als ich richtig saß, meinte ich zu ihr: "Okay, ich sitze jetzt. Was kommt als nächstes?"
Da meine Stimme zum Schluss etwas gehässig geworden war, meinte sie nur: "Hey, du brauchst nicht ausfallend zu werden. Ja, das macht mich ärgerlich, wo ich mir doch solche Mühe mit dir gebe. Und wenn ich ärgerlich werde, wirst du es bereuen. Um deine Frage zu beantworten: Ich werde jetzt den Stuhl umklappen. Also erschrecke dich bitte nicht."
Kaum hatte sie das gesagt, merkte ich schon wie der Stuhl nach hinter umklappte und gleichzeitig meine Beine hochgehoben wurde. Und schon lag ich wie auf einer Liege. Aufgrund der Röcke und des Korsetts war es zwar nicht gerade bequem, aber besser als zu stehen. Ich entspannte mich, als ich durch das Schließen von Handschellen an meinen Händen aufschreckte. Als ich hochfahren wollte (Was mir fast nicht mal ansatzweise gelungen wäre aufgrund meiner Kleidung.) drückte sie mich wieder runter.
Bevor ich etwas sagen konnte, meinte sie nur: "Entspanne dich. Die Fesseln sollen verhindern dass du was tust, das mich bei meiner Arbeit behindert oder dass du dabei rumpfuschst. Außerdem kannst du dir so leichter einreden du hast ja eh keine Wahl als zu akzeptieren. Das hilft dir vielleicht dich zu entspannen."
Während sie redete, fesselte sie meine beiden Handgelenke mit Handschellen an den Stuhl. Außerdem legte sie mir eine Halsfessel um, sodass ich mich auch nicht mehr aufrichten konnte.
"So", meinte sie dann. "Jetzt werde ich dein Gesicht waschen, da es verweint ist, und dir dann eine Gesichtsmaske auflegen. Halte dabei bitte deine Augen geschlossen, während die Gesichtsmaske aufliegt. Während dieser Zeit bekommst du eine Maniküre deiner Hände von mir."
Während sie geredet hatte, spürte ich wie sie etwas über mich legte. Offensichtlich ein Schutz für meine Sachen. Als nächstes wusch sie mein Gesicht liebevoll mit Wasser ab.
"Okay, jetzt kommt die Maske dran. Augen zu", kam dann die Anweisung.
Ich spürte wie sie etwas über mein Gesicht strich und verteilte. Zum Schluss legte sie noch etwas auf meine Augen. Nachdem sie fertig war, begann sie meine Hände einzukremen und daran herum zu feilen und sie zu behandeln. Ich entspannte mich immer mehr und begann es zu genießen, sogar so sehr, dass ich eindöste und nichts mehr wirklich mitkriegte. Erst als sie meine Maske abwusch, kam ich langsam wieder zu mir.
Nachdem sie fertig war, half sie mir hoch und meinte dann: "Nur noch die Perücke und schon bist du fertig."
Sie befestigte etwas auf meinem Kopf, wohl eine Art Haube. Und als sie damit fertig war, kam die Perücke darauf. Es waren wohl eine Menge Haare, da das Gewicht mein Kopf nach hinten zog. Obwohl ich das Gefühl hatte dass sie mir nur gerade bis zur Hälfe meines Rückens gingen.
Nachdem sie voll zufrieden war, meinte sie: "Okay, ich werde dir jetzt die Kontaktlinsen entfernen. Ich habe dafür das Licht im Zimmer herunter gefahren. Es leuchtet nur ein bisschen. Sobald ich eine Kontaktlinse entfernt habe, möchte ich dass du dein Auge schließt, bis ich was anderes sage. Solltest du vorher bereits schauen, werde ich echt sauer. Gibst du mir dein Wort nicht vorher zu schauen?"
Ich nickte, also begann sie.
Sobald sie eine Kontaktlinse entfernt hatte, schloss ich mein Auge fest zu. Als sie beide entfernt hatte, drehte sie mich ein Stück zu Seite und sagte: "Okay, jetzt kannst du sie öffnen."
Ich blinzelte wegen der Helligkeit etwas, aber nach einigen Sekunden konnte ich wieder klar sehen. Ich sah mich im Spiegel. Aber mein Gott, das konnte ich doch nicht sein! Mit weit aufgerissenen Augen sah ich mein Spiegelbild an. Noch immer geschockt drehte ich mich zu ihr um. Währenddessen dachte ich: "Das ist unmöglich, wie konnte sie nur das tun!"
Ich sah....

Teil 4

…mich im Spiegelbild an, aber ich glaubte das nicht. Die Person die mich ansah hatte doch gar keine Ähnlichkeit mit mir. Es lag noch nicht mal an dem Kleid, denn es war von einem einfachen Schnitt mit roten und schwarzen Streifen. Nein, daran lag es nicht.
Denn wenn ich mich sonst im Spiegel sah, sah ich einen jungen Mann der nicht viel auf seine Körperhaltung gab. (Warum auch das Brust raus, Bauch rein und Gerade halten? Das hatte mich schon immer genervt.) Meine Mutter, Micha und auch mein Arzt hatten mich stets gewarnt dass ich davon einen Buckel bekomme und es meiner Wirbelsäule schädigt. Doch nun?
Davon war nichts mehr zu sehen. Im Spiegel sah ich eine Frau in einen Rot- Schwarzen Kleid. Ihr Kopf  war hoch erhoben. (Das kam von der Perücke, die meinen Kopf nach hinten zog.)
Die Frau hatte ein schönes geschminktes Gesicht. (Wann zum Henker hatte sie das gemacht?) Die Frau hatte einen geraden Hals. (Das ergab sich aus der Kopfhaltung. Und da das Kleid nicht hochgeschlossen war, sah man ihn ja auch.)
Dann der Oberkörper: Gerade, aufrecht, die Schultern zurück genommen. (Tja, ratet mal warum?)
Die Frau war sittsam gekleidet. Das Kleid hatte ein schönes Dekolleté und die Brüste wurden unglaublich weit hochgedrückt.
Der Ausschnitt des Kleids war so geschnitten, dass die Brüste gerade so bedeckt waren. Die Schultern waren ebenfalls bedeckt. Die Taille sah schmal und zierlich schlank aus. (Tja, ratet doch mal warum das so war. Hmmm?)
Die Hüften waren durch die Unterröcke wieder mehr aufgebauscht, und das Kleid wurde nach unten noch weiter. Auf jeder Seite stand das Kleid mindesten einen Meter ab. Ich glaube sogar noch mehr. Ja, ich sah nicht mehr mich im Spiegel, sondern eine stolze aufrechte Frau, in einem Kleid aus vergangenen Zeiten.
Die unterschiedlichsten Gefühle tobten in mir: Wut, Angst, Freude, Mitleid, Triumpf, Versagen, Demut, Hochstimmung, Entzücken und viele mehr. Sie tobten in mir und wurden zu einen heillosen Durcheinander, das mich lähmte.
Erst als Micha mich von hinten umarmte und mich sachte küsste, kam mein wahres Ich wieder an die Oberfläche und konnte wieder einen klaren Gedanken fassen.
Nach dem Kuss meinte sie nur: "Na? Habe ich nicht zu viel Versprochen? Du siehst echt toll aus. Und erst deine Haltung! Sie ist viel besser. Glaub' mir, so wirst du keinen Buckel bekommen."
"Mag sein, aber ich glaube der wäre mir im Augenblick viel lieber als diese Sachen."
"Ach das glaube ich dir nicht. So, und jetzt lass uns essen gehen."
"Essen??? Wie stellst du dir das vor? Ich kann kaum atmen. Mein Bauch wurde durch das Korsett so stark eingeschnürt, dass da nie was reinpasst."
"Glaub' mir, da passt schon was rein, zwar weniger als sonst, aber schon noch etwas. Das heißt, du wirst jetzt weniger essen müssen, dafür aber immer wieder was zwischendurch. Dafür habe ich dir etwas Obst und Gemüse in den Kühlschrank getan. Iss davon immer wieder was. Verstanden?"
"Ja habe ich. Können wir dann gehen?"
"Klaro. Los, lass uns zur Küche gehen."
Kaum hatte sie das gesagt, drehte ich mich wütend herum und marschierte zur Tür. Okay, ich versuchte es zumindest. Jedoch hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. In diesen Fall ohne die Röcke. Als ich mich mit Schwung umdrehte, wurde ich fast von den Beinen gerissen, als die Röcke sich weiterdrehen wollten. Sie hatten ein ziemliches Gewicht, das ich nicht bedacht hatte. Aber ich konnte mich gerade noch so halten. Um meinen Fauxpas zu überspielen, marschierte ich los als sei nichts passiert. Aber ich kam nicht weit, da die Röcke sich so fest um meine Beine gewickelt hatten, dass ich gestürzt wäre, wenn mich Micha nicht festgehalten hätte.
Während ich meine Beine von den Röcken befreite, meinte sie nur: "Du musst mit langsamen und kleinen Schritten gehen, sonst passiert das immer wieder."
Ich schaute sie wütend an und ging kommentarlos zur Tür. Hinter mir hörte ich leise Micha lachen.
Dort angekommen, traf ich auf das nächste Problem, und zwar die Tür an sich. Auch wenn sie breiter war als die Türen heutzutage, waren meine Röcke sogar noch breiter als die Tür. Leise fluchend raffte ich die Röcke soweit zusammen, dass ich durchpasste.
Als ich zur Treppe kam, blieb ich stehen. Obwohl ich sie bereits hunderte Male rauf und runter gegangen war, bekam ich echte Panik. Sie kam mir auf einmal doppelt so hoch und lang vor wie sonst. Ich schluckte. Wie sollte ich da bloß runter kommen, ohne mir den Hals zu brechen? Ängstlich schaute ich Micha an.

Als sie neben mir stand, schaute sie die Treppe runter und meinte nur: "Keine Angst. Ich helfe dir schon. Und solltest du fallen, versuche ich dich aufzuhalten. Außerdem hast du ja verschiedene Möglichkeiten beim Runtergehen. Erstens: Du greifst mit beiden Händen die Röcke vorne seitlich und hebst sie hoch. Der Vorteil ist der, du musst kaum Angst haben draufzutreten und dadurch zu fallen. Nachteil: Du kannst dich nicht am Geländer festhalten. Möglichkeit Nummer Zwei: Du hältst dich mit einer Hand am Geländer fest und greift mit der anderen in die Röcke und hebst sie hoch. Vorteil, du kannst dich festhalten. Tja, und der Nachteil ist der, du musst langsam und vorsichtiger gehen, damit du nicht aus Versehen auf die Röcke trittst. Tja, deine Entscheidung. Was willst du machen?"
"Hm. Hier oben bleiben?"
Sie sagte nichts sondern hob nur ihre Augenbraue hoch. Also griff ich mit einer Hand in die Röcke und hob sie hoch. Mit der anderen Hand ergriff ich das Geländer und ging langsam die Treppe herunter. Micha ging neben mir her, und als ich einmal fast das Gleichgewicht verlor, griff sie schnell zu und hielt mich fest bis ich wieder sicher stand. Dankbarkeit durchfloss mich, bis mir wieder einfiel dass ich ja ohne sie gar nicht in dieser Situation wäre.
Unten ließ ich dir Röcke wieder los, atmete durch und folgte ihr in die Küche.
Der Tisch war bereits liebevoll gedeckt. Es gab frische Brötchen, Eier, frischen Saft und was der Kühlschrank sonst noch für ein tolles Frühstück hergab. Die Eier waren zum Warmhalten abgedeckt. Ich freute mich schon darauf, auch wenn ich mich fragte wie ich mit den Korsett was essen sollte.

"Setz dich", kam ihre Aufforderung.
Ich ging zu meinen Platz, um mich zu setzen. Normalerweise setzte ich mich durch eine Mischung aus Gleiten und Fallen auf einen Stuhl. Als ich forsch zum Stuhl ging, um mich zu setzen, wurde er von meinen Röcken verschoben. Beim zweiten Versuch war ich etwas vorsichtiger. Ich stellte ihn mir anders hin und setzte mich seitwärts hin. Dabei drehte ich mich nach vorne und rückte danach an den Tisch heran. Geschafft! Halleluja! Okay, ich gebe zu, die Röcke und das Kleid lagen nicht richtig wie es in den Filmen und Bildern zu sehen war. Aber wie heißt es so schön? Das Ergebnis zählt und ich saß.
Leider hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn Michas Stimme zerstörte mein Hochgefühl, als sie sagte: "Also so geht das gar nicht. Wie sieht das aus und was glaubst du, was du deinem Kleid damit antust. Hm? Okay, das machen wir nochmal. Steh auf und gehe zur Seite. Stelle den Stuhl mit etwas Abstand zum Tisch hin, aber nicht zu weit entfernt. Danach stellst du dich vorne neben den Stuhl, sodass du bei der Lücke zwischen Stuhl und Tisch stehst. Dann greifst du mit beiden Händen hinten in den Seiten deines Kleides und drückst und hebst dein Kleid mit den Röcken nach vorne. Dann gehst du langsam zur Seite, bis du auf der Höhe der Sitzfläche des Stuhls bist. Hast du diesen Punkt erreicht, lässt du langsam das Kleid wieder los. Wenn du es losgelassen hast, streichst du es glatt und ziehst soweit es geht den Stuhl an dich heran. Dann lässt du dich langsam auf den Stuhl nieder. Du kannst, um dich einfacher zu setzen, das Kleid auch ein bisschen anheben. Sobald du sitzt, rückst du mit dem Stuhl vorsichtig weiter nach vorne, bis du richtig am Tisch sitzt. Aber pass auf das du nicht den Stuhl auf dein Kleid stellst."
Nach diesen auffordernden Worten schaute sie mich gelassen an. Mit einem Seufzer stand ich wieder auf. Ich stellte den Stuhl ca. einen Meter vom Tisch entfernt hin, stellte mich dann neben die Lücke, griff an beiden Seiten nach hinten und hob und zog soweit es ging das Kleid nach vorne und nach oben. Mit kleinen Schritten ging ich dann zur Seite, bis ich auf der Höhe der Sitzfläche war. Daraufhin ließ ich es langsam wieder los. Nachdem ich das Kleid losgelassen hatte, strich ich es glatt, indem ich mit beiden Händen gleichzeitig von hinten nach vorne strich, bis ich halbwegs sicher war das es richtig lag. Dann ging ich vorsichtig nach hinten, bis ich merkte dass der Stuhl sich anfing zu bewegen. Dann ergriff ich den Stuhl mit etwas Mühe und ging wieder nach vorne, soweit es ging. Dann setzte ich mich langsam auf den Stuhl und rückte vorsichtig nach vorne. Endlich saß ich. Das Kleid fiel an beiden Seiten des Stuhls gleichmäßig zur Seite und ich saß auch auf keiner Falte des Kleides. Ich schaute Micha an und meinte dann nur: "Und können wir jetzt endlich essen?"
Mit einen Lächeln auf den Gesicht meinte sie nur: "Klaro."
Sie ging zum Tisch und setzte sich hin, nahm eines der Brötchen, schnitt es auf und gab es mir. Ich nahm es und sagte: "Danke."
"Bitte", kam es zurück. Sie nahm sich dann selbst eins.
Während ich es mit Margarine bestrich, überlegte ich was ich mir drauf legen sollte. Ich aß normalerweise morgens 3-4 Brötchen und hatte so einiges an Auswahl. Ich bezweifelte aber dass ich mehr als ein Brötchen runter bekam. Ich entschied mich für Wurst und Marmelade.
Während ich das Brötchen langsam aß (Sonst schlang ich es eher runter.), verspeiste ich auch mein Ei und trank den Saft. Nachdem ich fertig war, hatte ich schon ein richtiges Völlegefühl bekommen, auch wenn ich noch nicht richtig satt war. Und das nach einem Brötchen plus Ei! Oh Mann, dachte ich, das gibt eine Diät.
Obwohl ich nicht glaube dass das viele Frauen ausprobieren würden, wenn es in den Frauenzeitschriften stehen würde. Im Gedanken sah ich schon die Schlagzeile vor mir, die diese Diät anpries: "Die neue Korsettdiät." Dazu dann einen Zwei- Seiten- Bericht wie es funktioniert plus ein paar Berichte von Frauen die davon schwärmten wie sie so viele Kilos abgenommen haben und wie toll ihre von dem Korsett geformte Figur war und was für eine Aufmerksamkeit sie von ihren Kollegen und Freunden erhielten. Mit etwas Glück für die Korsetthersteller wurde es ja ein neuer Megatrend.
Ich musste in Gedanken lachen. Dabei zeichnete sich wohl ein Lächeln auf meinen Gesicht ab, denn Michas Worte rissen mich aus den Gedanken als sie sagte: "Verrätst du mir worüber du so schön lächelst? Das würde mich echt interessieren."
"Hm, naja ich hatte gerade daran gedacht, dass sich so ein Korsett ziemlich gut bei einer Diät macht und wie wohl die Reaktion wäre, wenn so was als die neue Diät in den Frauenzeitschriften drin stehen würde."
Einen Augenblick schaute sie mich verblüfft an. Dann fing sie laut an zu lachen. Nachdem sie sich beruhigt hatte, fragte sie mich: "Und willst du noch ein Brötchen haben, oder lieber nicht?"
Ich überlegte einen Augenblick und meinte dann nachdenklich zu ihr: "Ich weiß nicht, vielleicht ein halbes, auch wenn ich mir nicht sicher bin ob ich es wirklich schaffe."
"Esse so viel wie du schaffst. Den Rest können wir dann notfalls wegschmeißen."
Sie schnitt noch ein Brötchen auf gab mir die Hälfte und nahm die andere. Ich schaffte leider nur knapp dreiviertel des Brötchens. Dann war ich endgültig satt. Während ich noch darauf herumkaute, räumte sie den Tisch bereits ab. Als alles bereits weggeräumt war, schaute sie mich an und sagte: "Lass es sein, wenn du es nicht schaffst, schmeißen wir es eben weg. Ich zwinge dich nicht dazu es jetzt zu essen."
"Danke", meinte ich und legte das angeknabberte Brötchen auf mein Frühstücksbrett. Sie nahm es und schmiss es weg, bevor sie das restliche Geschirr in die Spülmaschine einräumte.
Nachdem sie den Tisch abgewischt hatte, setzte sie sich wieder hin, schaute mich an und sagte: "Tja, wie wir beide gesehen haben, hast du so einige Probleme mit den Kleid. Da ich das vorausgesehen habe, habe ich vorgeplant und einen kleinen Hindernis- Parcours in den letzten Tagen errichtet, den du solange ablaufen wirst, bist du mit dem Kleid zurechtkommst. Solltest du ihn verhauen, oder nicht richtig mitmachen, nun ja, dann wirst du teilweise automatisch betraft und teilweise später von mir noch zusätzlich."
Was zum?????????? Mehr konnte ich im ersten Moment nicht denken.

Teil 5

Ich schaute sie an und mein Entsetzen war wohl deutlich zu sehen, denn sie schaute verblüfft drein. Dann verzog sich ihr Gesicht vor Heiterkeit. Kurz darauf fing sie erst an zu kichern um kurz darauf sich vor Lachen nicht mehr halten zu können.
Mit wütender und eisiger Stimme sagte ich: "Das ist nicht witzig. Ja, ich sah mich schon über einem Hindernis- Parcours à la Bundeswehr mit diesen Sachen laufen. Ich habe echt Panik bekommen." Mit ruhiger und ernster Stimme sprach ich weiter, während sie immer noch erheitert war: "Was hast du denn genau geplant? Über was für einen Hindernis- Parcours willst du mich denn schicken?"
Sie schaute mich an und wurde recht schnell wieder ernst. Dann stand sie auf und kam zu mir. Sie hielt mir die Hand hin und sagte: "Komm, ich werde es dir zeigen."
Ich rückte den Stuhl vorsichtig nach hinten, ergriff ihre Hand und ließ mich von ihr hoch helfen. Sie zog mich hinter sich her, während wir durchs Schloss gingen. Wir kamen zu einer Terrassentür, durch die sie hinausging. Ah ja, das war die kleine südliche Terrasse, von wo man in den sogenannten Lustgarten gehen konnte. Ich wusste dass Micha ihn in den letzten Jahren, seit sie gut verdiente, wieder herrichtete. Er sah zwar schon besser aus als ich ihn von damals in Erinnerung hatte, aber er hatte noch immer nicht seine alte ursprüngliche Größe, Aussehen und Pracht erreicht. Aber er war auf den besten Weg wieder dahin. Auch wenn es sicher noch Jahre dauern würde, bis er seine alte Pracht wieder hätte. Auf der Terrasse standen ein Tisch, eine Liege, ein Ständer und ein Sonnenschirm. Als ich näher kam, sah ich auf der Liege ein Buch liegen. Auf dem Tisch lagen eine etwas größere Holzschachtel und ein Tablet-PC, sowie eine Karaffe mit… Ach, keine Ahnung was darin war, wohl was für uns zu trinken, denn es standen außerdem 2 Gläser daneben. Außerdem gab es eine Schale mit Obst sowie eine weitere mit leichtem Gebäck zum Knabbern.
Sie zeigte auf die Liege und meinte: "Setz dich doch bitte."
Stirnrunzelnd schaute ich auf die Liege. Sie war um einiges niedriger als der Stuhl. Aber da ich keinen Ärger provozieren wollte, setzte ich mich vorsichtig hin. Diesmal achtete ich genau darauf wie ich mich setzte. Es war auch etwas leichter, da ich mehr Bewegungsraum hatte, ohne zwischen Stuhl und Tisch eingeklemmt zu sein. Anderseits durfte ich mir jetzt keine Fehler leisten, da ich diesmal keine Entschuldigung hatte. Also setzte ich mich vorsichtig hin. Als ich wieder zu ihr hinschaute, sah ich dass sie die Holzschachtel genommen hatte und damit zu mir kam. Sie öffnete sie und ich sah dass sie zwei Paar unterschiedlich große Ringe enthielt. Sie nahm das größere Paar heraus. Dabei bemerkte ich weitere Details. Sie waren offensichtlich nicht aus einem Stück, sondern besaßen jeweils ein Scharnier, denn sie klappten beide auseinander. Des Weiteren waren sie circa ein Zentimeter breit und etwa einen halben Zentimeter dick. Sie bestanden aus matt glänzendem Metall.
Sie hielt sie mir vors Gesicht und sagte: "Die müssen an deine Füße. Also hebe nacheinander deine Beine hoch."
Dann ging sie auf die Knie, und als ich nicht sofort reagierte, schaute sie mich an und hob eine Augenbraue. Sofort hob ich das erste Bein hoch, was aufgrund der Röcke gar nicht so einfach war. Sie griff zu und schob die Röcke zur Seite und befestigte die Schelle an mein Bein. Danach ließ sie es wieder los und schaute mich an. Sofort hob ich das andere Bein hoch. Dort spielte sich die gleiche Szene ab. Dann erhob sie sich und hielt mir die Hand hin. Ich ergriff sie und sie half mir aufzustehen. Nachdem ich stand, nahm sie nacheinander meine Hände und befestigte die anderen beiden Ringe an meinen Armen, knapp oberhalb meiner Handgelenke. Ich schaute sie an und fasste sie auch an, um herauszufinden was sie bezweckten, konnte es aber nicht feststellen. Aber ich bemerkte dass sie zwei Leuchtdioden hatten, eine rote und eine grüne. Dabei achtete ich nicht auf Micha. Erst als sie mich wieder ansprach, schaute ich hoch. Sie hatte inzwischen den Tablet-PC geholt und gab einiges darauf ein. Als sie fertig war, schaute sie mich an und sagte: "Okay. Da du sicher wissen willst wofür die Armbänder gut sind, sage ich es dir. Sie werden dir bei dem Hindernis- Parcours helfen und verhindern dass du vielleicht betrügst. Denn wenn du das tun würdest, würdest du nichts lernen und ich müsste dich bestrafen."
Während ihrer letzten Worte kam sie näher und nahm mein Gesicht in ihre Hände und küsste mich zärtlich. Danach sprach sie weiter: "Okay, da ich sie noch richtig konfigurieren muss, möchte ich dass du genau das machst, was ich dir sage. Wenn du dich weigerst oder nicht richtig mitmachst, bekommst du von mir wieder Stromschläge. Hierbei gibt es keine Diskussion. Wenn du Fragen hast, kannst du sie stellen. Aber versuche erst gar nicht dich herauszureden oder mich aufzuhalten. Das wird sofort bestraft. Verstanden?"
Ich nickte ihr eingeschüchtert zu und sagte: "Ja, ich habe verstanden."
"Gut, dann können wir ja weitermachen. Als Erstes möchte ich dass du dich hinhockst und mit den Händen nicht den Boden berührst."
Ich kam dieser Aufforderung nach. Es war für mich echt ungewohnt. Die Schuhe, das Korsett und die Röcke behinderten mich dabei sehr. Als ich meine Hände endlich unten hatte, gab sie etwas auf dem Tablet- PC ein, wartete einige Sekunden ab und meinte dann: "Perfekt. Du kannst jetzt wieder aufstehen. Wenn du stehst, lass deine Arme gerade runter baumeln."
Ich stand mühevoll auf und ließ meine Arme dann runter baumeln. Wieder gab sie etwas ein. Als sie fertig und zufrieden war, schaute sie mich wieder an und sprach weiter: "Als nächstes möchte ich dass du sie in der Hüfte abstützt."
Danach musste ich sie in Bauchhöhe, Brusthöhe, Hals, Kopf und über dem Kopf halten. Einige Male korrigierte sie mich, sodass ich sie höher oder niedriger halten musste.
Als sie offensichtlich fertig und zufrieden war, meinte sie: "Perfekt. So, jetzt kann ich dir den Hindernis- Parcours zeigen und erklären, damit du ihn alleine ablaufen kannst. Während du das machst, kann ich dich von hier überwachen und gleichzeitig endlich mein Buch lesen, welches du mir vor einiger Zeit geschenkt hast. Endlich schaffe ich es. Toll, nicht wahr? Aber halten wir uns nicht länger auf. Komm, ich werde dir jetzt die Spielregeln erklären."
Sie ergriff meine Hände und hob sie hoch. Dann zeigte sie auf die Ringe an meinen Armen und meinte: "Tja, falls du es dir noch nicht gedacht haben solltest, die Ringe sind Transponder. Du musst bei den Aufgaben des Parcours deine Hände verschieden halten. Außerdem musst du einige Aufgaben erfüllen. Da du dafür jedoch einige Dinge machen musst, bei denen die Art und Weise vorgeben ist, obwohl es auch andere Möglichkeiten gibt, werden sie die Einhaltung der Regeln beaufsichtigen. Solange die grüne Diode leuchtet, hast du die zulässigen Parameter nicht verlassen und die Aufgabe erfüllt. Wenn jedoch die rote leuchtet, hast du die Parameter verlassen. Ich werde dann benachrichtig, und mir wird gleichzeitig angezeigt wie stark du ihn verletzt hast. Du kannst die Aufgabe wiederholen. Oh, und bevor du dich über das zu sehr freust, lass dir Folgendes sagen. Erstens: Du musst in einer bestimmten Zeit die gestellten Aufgaben erledigen. Du weißt vorher nicht wie viele Aufgaben du hast, noch wie viel Zeit du hast. Also wenn du zum Beispiel eine Aufgabe versaust und du sie nicht wiederholst, bekommst du Strafpunkte. Wenn du sie jedoch wiederholst und rechtzeitig fertig wirst, bekommst du zwar auch welche, und zwar je nachdem wie stark du die Parameter verletzt hast, aber jedoch entschieden weniger. Das bestimme ich von Fall zu Fall. Tja, und wenn die Zeit abgelaufen ist, und du noch nicht fertig bist, tja, den kriegst du durch dein Halsband Stromschläge ab, bist du das Ziel erreicht hast. Ach, und wenn du denkst du kannst dann einfach schnell zum Ziel rennen: Pustekuchen. Sobald die Zeit zu Ende ist, muss jede noch zu erfüllende Aufgabe korrekt abgeschlossen werden. Zweitens: Mit dem Transponder kann man auch deine Geh- Geschwindigkeit messen. Solltest du zu schnell sein, bekommst du Stromschläge. Sollte die Zeit abgelaufen sein und du bist zu schnell, musst du wieder zurück bis zu dem Punkt, den du erreicht hattest, als die Zeit abgelaufen war, auch wenn du auf den letzten Metern erst zu schnell warst. Dabei bekommst du immer noch die Stromschläge die mit der Zeit intensiver werden. Also das sind schon mal die wichtigsten Informationen. Den Rest erkläre ich dir bei den jeweiligen Aufgaben. Nun, dann komm mal mit."

Teil 6

Ich folgte ihr. Wir gingen zu dem Ständer. Dort blieb sie stehen und sagte zu mir: "Also, dieser Ständer ist wichtig. Er ist der Start und der Zielpunkt. Sobald du dich ihn auf einer Entfernung von 2 Meter näherst, registriert er dich. Dann wollen wir mal weiter. Du gehst als erstes zur rechten Treppe und gehst sie hinunter." Während sie sprach, ging sie los.
Ich folgte ihr die ganze Zeit.
"Sobald du die Treppe runtergegangen bist, nimmst du den rechten Weg."
Wir gingen die Treppe herunter. Ich griff mit beiden Händen zu, um das Kleid samt den Röcken hochzuheben, um gefahrlos runter gehen zu können.
Kaum waren wir unten, ging sie den rechten Weg entlang und sprach weiter: "Sobald du unten angekommen bist, gehst du den rechten Weg entlang bis du zu dem Rosenplatz kommst. Dort erwartet dich die erste Aufgabe."
Schweigend folgte ich ihr, bis wir zu dem Rosenplatz kamen. Er war relativ groß. Seinen Namen hatte er von den Rosen, die es früher hier gab. Er war voller Strauch- und Kletterrosen in vielen Farben gewesen. Ich habe mal ein altes Gemälde im Schloss gesehen, das den Rosenplatz zeigte. Er war unglaublich. Micha versuchte ihn wieder herzustellen, aber es dauert leider einige Zeit. Aber davon abgesehen bemerkte ich, dass auf dem Platz 4 Tische mit jeweils 2 Stühlen standen. Des Weiteren bemerkte ich als wir näher kamen, dass 2 Stühle eine Armlehne hatten und dass sowohl die Tische als auch die Stühle unterschiedlich hoch waren. Außerdem hatten die Stühle Glassitzflächen. Als ich sie jedoch berührte, stellte ich fest, dass es wohl eher Kunststoff war. Jeder Stuhl stand auf einer Metalplatte. Dann fiel mir auch auf, dass auf dem Tisch eine Art Pendel stand. Außerdem gab es auf dem Tisch, und wie es auch aussah auch auf den anderen, ebenfalls mehrere Lampen mit unterschiedlicher Farbe. Verwundert schaute ich sie an und fragte sie: "Okay, was soll das alles?"
"Naja, das hier ist deine erste Aufgabe. Ich erkläre sie dir jetzt. Sobald du auf den Platz kommst, wirst du von einem weiteren Sender am Eingang erfasst. Deswegen ist es auch so wichtig dass du genau den Weg gehst, den ich dir zeige. Denn es gibt auch Sender, die ich dir nicht verrate. Denn solange du nicht alle erwischt hast, hast du den Weg nicht abgeschlossen, und du weißt ja was das bedeutet. Okay, aber weiter im Text. Sobald du den Platz betrittst, wird per Zufallsprinzip ein Tisch und ein Stuhl ausgewählt."
Sie gab einige Befehle in ihren Tablet ein und bei dem Tisch und dem Stuhl wo wir standen leuchtete eine gelbe Lampe auf.
"Also, wie gesagt, sobald du den Platz betrittst, wird per Zufall ein Platz ausgesucht und die gelbe Lampe leuchtet auf. Das heißt, du musst dich auf diesen Platz setzen. Okay, mach mal."
Ich ging zum Stuhl und zog ihn vom Tisch weg.
Plötzlich rief sie: "Stopp."
Sofort hielt ich inne und schaute sie fragend an.
Sie sprach weiter, als ich die Bewegung des Stuhls gestoppt hatte. "Sorry, mein Fehler. Was du noch wissen musst ist Folgendes: Sobald der Stuhl die Platte verlässt, hast du die Aufgabe versaut. Sobald das passiert, leuchtet eine rote Lampe auf, und ich erhalte eine Nachricht. Sollte das wie gesagt passiert sein, musst du wieder zum Eingang des Platzes gehen, wo der Sensor ist. Dort wird dir ein neuer Stuhl freigeschaltet. Dann beginnt das Spiel von vorne. Okay, jetzt setz dich erst mal. Ach ja, bevor ich es vergesse, wenn du auf die Platte runterschaust, und zwar dorthin wo der Stuhl vorhin stand, wirst du die Markierungen sehen. Du musst, wenn du fertig bist, innerhalb dieser Markierungen stehen. Wenn nicht, sind das ebenfalls Minuspunkte. Okay, das dürfte, glaube ich, alles sein. Dann setz dich doch mal."
Während ich den Stuhl wieder ergriff, um ihn diesmal etwas weiter weg vom dem Plattenrand zu stellen, verdrehte ich innerlich die Augen und dachte mir: "Oh Mann! Das wird ja noch echt heiter, wenn sie selbst nicht mehr alle Regeln im Kopf hat."
Als ich den Stuhl für mich richtig hingestellt hatte, ging ich nach vorne, ergriff mit beiden Händen meine Röcke und hob sie etwas nach vorne und hoch. Dann ging ich langsam zur Seite bis ich mich richtig vor den Stuhl positioniert hatte, ließ sie los und strich leicht über die Röcke, bis ich das Gefühl hatte dass sie richtig lagen. Dann hob ich sie hinten etwas hoch und setzte mich hin. Als ich saß, rutschte ich mit dem Stuhl nach vorne, bis ich innerhalb der Markierung war. Als ich soweit fertig war, schaute ich sie an und fragte sie: "Was jetzt?"
"Okay, sobald du der Meinung bist dass du richtig sitzt, lege deine beiden Arme auf den Tisch, sodass die Schellen an deinen Armen innerhalb der schwarzen Kreise liegen, die du auf dem Tisch siehst."
Ich tat es. Wieder gab sie einige Befehle auf ihren Tablet ein. Als sie fertig war, zeigte sie mir den Bildschirm. Darauf sah ich 4 Fotos von mir. Die Bilder zeigten mich von rechts, links, hinten und von unten.
Sie zeigte auf die Bilder und sprach weiter: "Tja, wie du sehen kannst, werden, sobald du es machst, 4 Fotos von dir gemacht. Sie werden mir geschickt, sodass ich sehen kann ob du richtig sitz oder ob du dich nur einfach auf den Stuhl schmeißt, nach dem Motto: Hauptsache du sitzt irgendwie und kommst weiter. Tja, aber so geht das ja nicht. Wie du jetzt auf diesen Bildern siehst, sitzt du nicht ganz korrekt. Zum Beispiel ist das Kleid nicht auf beiden Seiten gleichmäßig verteilt. Auf der linken Seite ist einiges mehr. Außerdem, wenn du die Bilder von unten und hinten anschaust, siehst du dass du auf einer recht großen Falte sitzt. Das darf in Zukunft nicht mehr sein. Sag mal, hast du die nicht gemerkt?"
"Na ja", meinte ich kleinlaut. "Ein bisschen schon, wenn auch nicht wirklich richtig."
"Tja, du solltest daran denken dass du aufgrund der ganzen Röcke weniger spürst. Na gut. Versuchen wir es nochmal."
Sie gab nach diesen Worten einige Befehle auf ihren Tablet ein und eine Lampe vor einen anderen Stuhl leuchtete auf. Ich stand vorsichtig auf und ging zu dem Tisch. Als ich vor ihm stand, schluckte ich. Im Gegensatz zum letzten Tisch und Stuhl war dieser Tisch kleiner und der Stuhl höher, sodass ich weniger Platz hatte. Es würde schwerer werden mich richtig hinzusetzen, ohne dass ich gegen den Tisch stieß. Als ich darüber nachdachte, fiel mein Blick nochmal auf das Pendel. Ich dachte kurz nach und drehe mich zu Micha herum und fragte sie: "Sag mal, wofür ist das Pendel auf den Tisch?"
"Ups, das hatte ich glatt vergessen dir zu sagen. Dieser Pendel schlägt aus, wenn du zum Beispiel gegen diesen Tisch stößt. Und bevor du fragst, ja, es wird mir ebenfalls gemeldet und es gibt Minuspunkte dafür. Also sei schön vorsichtig."
Sie trat an den Tisch und stieß ihn kurz an. Sofort schlug das Pendel aus. Oh Mann! Das machte die Sache gleich noch schwerer.
Ich stellte mir den Stuhl richtig hin, raffte das Kleid zusammen und hob es vorsichtig nach vorne hoch. Dann ging ich langsam zur Seite, sodass ich vor den Stuhl stand. Ich ließ das Kleid los und strich es glatt bis es gerade lag. Als es wieder richtig lag, ergriff ich es mit beiden Händen und hob es leicht hoch und nach vorne. Dann setze ich mich hin. Diesmal achtete ich darauf dass es richtig mittig lag. Als ich saß, schaute ich nach rechts und links ob es gleichmäßig lag. Nachdem ich es festgestellt, hatte rutschte ich mit den Stuhl langsam nach vorne, bis ich richtig am Tisch saß. Ich musste sehr aufpassen, da ich aufgrund des Kleides kaum Platz hatte. Ich musste es sogar etwas runterdrücken, damit ich unter den Tisch kam ohne gegen ihn zu stoßen, sodass das Pendel nicht ausschlug. Als ich meiner Meinung richtig saß, legte ich die Schellen in die schwarzen Kreise, um die Kameras auszulösen.
Sie gab wieder auf ihren Tablet Befehle ein schaute sich die Bilder an. Sie zeigte sie mir danach. Ich schaute sie mir an. Diesmal war keine Falte zu sehen. Außerdem konnte man sehen dass das Kleid auf beiden Seiten gleichmäßig verteilt war.
Micha schaute mich an und meinte: "Super! Das klappt ja immer besser. Komm', ich erkläre dir noch die beiden anderen Stühle, und zwar die mit der Lehne."
Vorsichtig stand ich wieder auf, stark darauf bedacht nicht gegen den Tisch zu stoßen. Als ich stand und den Stuhl wieder richtig ran gestellt hatte, schaute ich Micha an.
Sie ging dann zu den Stühlen mit der Lehne, zog einen etwas zurück und sagte: "Tja, wie du siehst, gibt's auch solche. Wenn du dich auf einen solchen Stuhl setzt, musst du etwas aufpassen. Wichtig ist, dass du dein Kleid etwas stärker zusammen drückst und auf deinen Schoß legst. Außerdem dürfen sie diesmal nicht über der Lehne liegen. Versuch es doch mal."
"Hm, soweit ich weiß, wurden solche Stühle zu dieser Zeit nicht mehr genutzt, zumindest nicht mehr von den Frauen. Außerdem hast du hier kaum Stühle mit Lehne, höchstens etliche Sessel, aber die haben mehr Platz, sodass es einfacher wäre. Also warum?" Gleichzeitig, während ich das sagte, ging ich zum Stuhl und stellte mich davor, um mich setzen zu können, damit sie nicht denkt ich versuche gegen sie zu reden. Ich wollte mir ja keinen Ärger einhandeln.
"Ja, da hast du recht, aber was ist, wenn wir mal wo anders sind, wo es nur Stühle mit Lehnen gibt? Da wäre es doch von Vorteil sich auf einen setzen zu können. Nicht wahr?"
Ich drehte mich zu ihr herum und schaute sie an, während mir der Gedanke durch den Kopf ging: Oh mein Gott, sie will mit mir wo anders hin?
Sie schaute mich jedoch nur ruhig an und sagte: "Setz dich doch bitte."
Ich schaute noch mal auf den Stuhl und raffte mein Kleid zusammen und zog es soweit wie möglich nach vorne. Dann ging ich langsam rückwärts, bis ich an den Stuhl stieß und setzte mich vorsichtig hin. Als ich saß, legte ich das Kleid auf meinem Schoß übereinander, sodass es nicht über der Lehne hing. Ich sortierte es, sodass es vernünftig lag, damit Micha nichts zu meckern hatte. Und dann rutschte ich an den Tisch ran. Als ich richtig saß, holte ich tief Luft und atmete durch und löste dann die Kameras aus.
Nachdem Micha sich die Bilder angeschaut hatte, trat sie vor mich, schaute mich an, und sagte: "Super, du lernst es ja noch richtig. Dann können wir ja weitermachen. Komm', folge mir. Ich zeige dir jetzt den Rest des Parcours. Also, weiter geht's."

Ich erhob mich wieder und schaute sie an. Sie drehte sich mit einen Lächeln um und ging zu dem nächsten Ausgang. Ich folgte ihr.

Ruhig und schweigend gingen wir die Wege entlang. Dann kamen wir zu einem Wegstück, der voll mit blühenden Bäumen und Büschen war. Vor einem Baum mit vollen Blüten beladenen Ästen blieb sie stehen und sprach: "Okay, das ist deine nächste Aufgabe. Sie ist recht einfach. Du musst nur an den Blüten eines Baum oder Strauch riechen. Es ist ziemlich egal welche auf diesem Weg, Hauptsache du machst es. Also rieche daran."
Wegen der ganzen Dinge nun ziemlich verärgert, schaute ich sie kurz wütend an und ergriff Achsel- zuckend einen Ast mit vielen Blüten und roch kurz daran. Im nächsten Augenblick durchfuhr mich ein Stromschlag. Wütend fuhr ich herum und schrie: "Au! Verdammt, was soll das? Ich habe doch getan was du verlangt hast. Ich habe doch an den verdammten Blüten gerochen. Warum bestrafst du mich dafür?"
"Als erstes lass dir mal gesagt sein dass ich es nicht mag wenn du mich anschreist. Solltest du es noch einmal machen, bekommst du prompt einen weiteren Schlag. Aber um deine Frage zu beantworten: Das war ja wohl ein Witz, was du getan hast. Du hast daran gerochen wie ein verdammter Bauerntrampel, nicht wie eine Lady, die sinnlich und verträumt daran roch, während sie von ihrem Liebsten träumte. Du hast genug Bücher gelesen und Filme gesehen wo solche Szenen vorkamen. DAS möchte ich sehen und nicht diesen Witz von gerade. Also versuch es gleich noch mal, aber gib dir diesmal mehr Mühe. Es sei denn du möchtest noch mal einen Stromschlag abbekommen. Was ich dir noch sagen will. Es ist egal welchen Baum oder Strauch du nimmst. Es gibt zwei Transponder hier. Einer am Anfang des Weges und einer am Ende. Innerhalb dieser Transponder kannst du dir jede Blüte aussuchen. Oh, und wenn du dich fragst wo genau diese Transponder sind, nun ja, sie sind bei den Statuen. So! Jetzt weißt du innerhalb welchen Bereiches du dir die Blüten aussuchen musst. Fang an."
Dann schaute sie mich lächelnd und abwartend an.
Seufzend drehte ich mich um. Langsam streckte ich meine Hand aus, um einen Ast, der in voller Blüte stand, vorsichtig mit den Fingern zu ergreifen. Dabei dachte ich woran ich am besten denken soll um diesen verträumten Augenblick richtig hinzubekommen den man immer in Fernsehen sah. An einen Mann zu denken? Oh Gott! Schon der Gedanke daran verursachte mir Übelkeit. Also Möglichkeit Nummer zwei. Ich dachte daran dass ich legerer gekleidet in T-Shirt und Jeans auf eine echt heiße Blondine warte. Oh ja, da kam sie schon. Ein Lächeln erfasste mich. Sie trug ein enges Tanktop und einen kurzen Minirock. Mit einem sinnlichen Lächeln kam sie näher. Plötzlich merkte ich wie sich meine Kleidung veränderte. Aus meinen T-Shirt und Jeans wurde das Kleid das ich trug. Zuerst sah die Blondine erschrocken drein. Im nächsten Augenblick lag sie mit Lachkrämpfen am Boden. Erschrocken kam ich wieder zu mir und ließ den Ast los. Verdammt! So klappte es auch nicht. Ich schüttelte meinen Kopf, um den Gedanken los zu werden und erwartete den Stromschlag der aber Gottseidank ausblieb. Nachdem ich noch einmal gut durchgeatmet hatte, ergriff ich nochmal den Ast. Während ich ihn zu mir dicht heran holte, sodass ich ohne Probleme daran riechen konnte, schloss ich die Augen und holte dann tief Luft. Der Geruch stieg in meine Nase. In diesen Augenblick wusste ich woran ich denken musste. Ich wünschte mich einfach weit weg. Ich wünschte mir, ich hätte Micha nichts erzählt und das mir das, was mir heute passierte, nicht passiert wäre. Dass ich eine Fahrradtour machen würde, oder mit meinen Freunden zocken und chatten würde. Ich ließ mich davon treiben um alles zu vergessen. Ich weiß nicht wie lange ich da stand. Aber langsam entrann mir mein Traum und ich kam zurück in die Wirklichkeit. Ich roch immer noch den Duft der Blüten. Als ich langsam meine Augen öffnete, sah ich den Ast mit den Blüten direkt vor meinem Gesicht. Langsam streckte ich meinen Arm aus, bevor ich den Ast los lies, damit er nicht so stark zurück schnellte.
Den letzten Schleier meines Traums vertrieben Michas Worte, als sie sagte: "Perfekt, einfach perfekt."

Ich drehte mich langsam und vorsichtig um. Ich hatte immer noch das Gefühl nicht ganz da zu sein. Sie kam mit einen einem strahlenden Lächeln auf mich zu, das all ihre Freude darüber zum Ausdruck brachte. Als sie bei mir war, ergriff sie meine Hüfte und zog mich zu ihr ran. Liebevoll gab sie mir zwei innige Küsse. Dazwischen sprach sie wieder verträumt: "Das war absolut perfekt. Hörst du? Absolut perfekt. Ich liebe dich."

Teil 7

Nach einem kurzen Augenblick gab sie mich aus ihrer Umarmung frei und ergriff meine Hand. "Komm", sprach sie und zog mich mit.
Am Ende des Weges kamen wir zu einer Gabelung. Sie hob meine Hand und zeigte auf den Armreif und meinte: "Wie du ja siehst, gibt es 2 verschiedene Leuchtdioden. Wenn du zu einer Weggabelung kommst, leuchten nach dem Zufallsprinzip die Dioden unterschiedlich auf. Es gibt 3 Kombinationen. Rot, Grün sowie Rot/Grün. Das heißt, wenn du zu einer Gabelung mit 2 oder 3 Möglichkeiten kommst, leuchtet jeweils eine Möglichkeit auf. Dann musst du schauen, welcher Weg damit gemeint ist. Du erkennst es an der Markierung vom Weg." Sie zeigte auf die Pfeiler die in den Boden gesteckt waren, genau am Beginn des jeweiligen Pfades.
Ich schaute es mir an und meinte dann zu ihr: "Okay, aber sag mal, wäre es nicht einfacher und günstiger wenn du nur einfach einen Weg bestimmt hättest, den ich ablaufen müsste? Ohne diesen ganzen Schnickschnack."
"Doch, klaro, aber so ist effektiv verhindert dass du zum Beispiel einfach abkürzt. Außerdem kannst du ja so ein bisschen noch den Park genießen. So! Dann lass uns mal weitergehen. Wie ich sehe, leuchtet die rote Lampe auf, also müssen wir diesmal den rechten Weg gehen. Los komm, es gibt ja noch so viel zu sehen."
Sie zog mich hinter sich her, während ich an ihrer Seite ging, kämpfte ich gegen den inneren Drang an nicht meine Augen zu verdrehen. Denn ich hatte Angst dass sie es sehen und mir übelnehmen könnte.
Wir folgten den Weg und kamen immer wieder zu verschieden Abzweigungen, jedes Mal musste ich mich nach meinen Armbändern richten. Während des Weges unterhielten wir uns über alles Mögliche. Nach einigen Wegen und Kreuzungen kamen wir zu dem Eichenhügel. Er hieß so, weil auf seiner Spitze eine alte Eiche stand. Nachdem mir klar war dass sie den Hügel besteigen wollte, ließ ich ihre Hand los, um mit beiden Händen mein Kleid hochheben zu können, damit ich sicher raufgehen konnte. Es war echte Schwerstarbeit. Der Weg war recht lang und steil. Dazu kam noch ganze Gewicht des Kleides dazu. Als wir oben waren, und ich mein Kleid wieder los ließ, ergriff sie sofort wieder meine Hand und zog mich weiter, bis wir zur Eiche kamen. Um den Eichenstamm herum waren Holzbänke. Die meisten waren jedoch schon vom Zahn der Zeit recht angegriffen.
Sie suchte sich jedoch eine raus, die noch recht gut aussah und von der man einen recht guten Blick hatte und setzte sich. Ich ließ ihre Hand los, um mich ebenfalls zu setzen. Kaum saß ich, ergriff sie wieder meine Hand und hielt sie fest. Ich war hier schon öfter raufgekommen, da der Blick genial war. Je nach welcher Seite man schaute, sah man das Schloss, den Park mit dem Teich, die Wälder, sogar ein bisschen vom See der zum Schloss gehörte. Ich genoss es zu sitzen und mich ausruhen zu können. Als ich zu ihr rüber schaute, sah ich das in ihren Augen Tränen standen. Verwundert fragte ich sie; "Was ist los? Du hast ja Tränen in den Augen."
Sie schloss kurz die Augen und atmete tief ein. Dann schaute sie mich an. In ihren Augen war immer noch der Schmerz zu sehen. Sie atmete noch ein tief ein, bevor sie wieder in die Ferne schaute. Es verstrichen einige Sekunden, in denen sie in die Ferne schaute, auch wenn ich mir sicher war das sie eher an die Vergangenheit dachte. Ihre Worte bestätigten es mir dann kurz darauf.
"Ich habe nur daran gedacht, dass ich oft mit meinem Großvater hier oben war, als ich noch klein war und er mir erzählte wie es früher ausgesehen hatte. Die Pracht von allen hier, die Feste die es gab, das Ansehen dass das Schloss und seine Bediensteten besaßen. Jeder versuchte sie abzuwerben. Es war jeder neidisch, wenn er das Schloss sah. Die Feste und Feiern waren berühmt. Es war eine Ehre eingeladen zu werden. Der Park zum Schloss umfasste fast 16 Hektar. Er umschloss den See und breitete sich zu allen Seiten des Schlosses aus. Es gab zahme Rehe, Pfaue und viele andere Tiere, die hier herum liefen. Eine breite Hecke umgab alles. Sie wirkte wie ein natürlicher Zaun. Als kleines Kind bat ich ihn immer, mir die Geschichten zu erzählen wie es damals war. Erst viel später merkte ich den Schmerz, den ich ihn damit antat, da er nach den Tod seines Großvaters mit ansehen musste wie sein Vater den Reichtum der Family verspielte und vertrank, wie er den Ruf der ganzen Family ruinierte, die Bediensteten so lange schlecht behandelte und sie auch nicht bezahlte bis sie alle das Schloss verließen und es anfing zu verfallen. Nur seine Saufkumpane blieben hier. Das einzige Positive war dass er sich irgendwann so besoff, dass er in einen Graben fiel und im knietiefen Wasser ertrank. Als mein Großvater das Erbe antrat, war mal abgesehen von Schulden und dem Besitz, kaum noch was übrig, obwohl unsere Family früher doch sehr reich war. Hätte sein Vater noch etwas länger so weiter gemacht, hätte er auch den Grundbesitz verkauft um seine Laster zu frönen. Sowohl mein Großvater als auch mein Vater kämpften hart, um die Schulden abzuzahlen und den Besitz zu erhalten. Beide hatten schwer damit zu kämpfen. Ich bin die erste die Schuldenfrei ist. So langsam geht es wieder aufwärts. Aber naja, es wird noch lange dauern, auch wenn ich sicher bin ich kriege es nicht mehr so hin wie es früher war. Auch wenn ich es gerne möchte."
"Warum solltest du es nicht hinbekommen? Du hast den Elan und das Geld, naja, zumindest verdienst du genug um es langsam aber sicher hinzubekommen. Das heißt, du kannst irgendwann auch hier zahme Rehe und Pfaue laufen lassen."
"Das geht leider nicht. Es fehlt die Hecke dafür. Die Tiere würden weglaufen und getötet werden."
"Zieh einen Zaun drum. Schon ist das Problem gelöst."
"Ha, das würde ich ja gerne. Auch schon um die ganzen Leute runter zu haben. Besonders die Kessels. Die gehen mir echt auf den Sack, und ich bin mir ziemlich sicher, die angeln schwarz und wildern auf meinen Grundbesitz. Ich wollte schon mal versuchen einen Zaun zu ziehen. Aber die Kessel hatte sofort protestiert. Freie Wege und so was. Und da ich mir sicher war das sie es sogar vor ein Gericht ziehen würde, ließ ich es erst mal bleiben."
Ich lehnte mich etwas zurück und lächelte, da ich die perfekte Lösung hatte.
Sie schaute mich verdutzt an und meinte dann: "Los, spuck es aus. Ich weiß du hast einen genialen Einfall. So lächelst du immer wenn du ein tolle Idee hast."
"Stimmt! Ich hätte einen tollen Einfall wie du sie von dem Gebiet fernhalten könntest, das du als das Gebiet bezeichnet hast, das früher der gesamte Park war. Das Problem, es würde einiges an Arbeit und einige Millionen kosten."
"Oh, naja, leider habe ich die nicht übrig. Also wird es nichts."
"Naja, wenn es so läuft wie es mir denke, brauchst du kaum was zahlen, denn den Rest bekommst du vom Staat oder der EU gezahlt."
"Hä? Wie soll das gehen?"
Ich schaute mich kurz um und entdeckte einen abgebrochenen Stock. Ich stand auf und holte ihn mir. Dann hockte ich mich vorsichtig hin, zog das Kleid an mich heran, und begann zu zeichnen, während ich es ihr erläuterte. "Also, das hier ist dein Schloss. Hier ist der Fluss. Dort sind die Städte. Außerdem haben wir hier deine Wiesen, die immer wieder unter Wasser stehen. Dein Wald, naja, zumindest ein Teil. Außerdem haben wir hier sozusagen das Tal. Außerdem liegt hier auch noch die alte Kiesgrube. Also, wenn du deinen Zaun haben willst, musst du ihn nur größer machen."
Schon zog ich einen Strich, der so weit verlief, dass er ein Teil von dem Schlossbereich als auch dem restlichen Gebiet, welches ich aufgezeichnet hatte, umschloss; Mal abgesehen von dem Fluss.
Sie schaute darauf und meinte nur: "Okay, aber ich weiß immer noch nicht wie mir das helfen soll."
"Okay, ich erkläre es dir, aber halte dich bitte mit Fragen zurück bis ich fertig bin. Ja?"
"Kein Problem"
"Gut. Also, wusstest du dass der Fluss früher woanders lang lief?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Tja, irgendeiner deiner Vorfahren hatte um 1830 den Fluss umgeleitet. Das weiß ich aus dem Stadtarchiv. Nachdem ich vor 3 Monaten meine Absage erhalten hatte, obwohl sie mir schon zugesagt hatten dass sie mir den Arbeitsvertrag in den nächsten Tagen zuschicken würden. Als ich deswegen deprimiert durch die Stad lief, entdeckte ich das Museum. Es war nicht groß oder etwas Besonderes. Aber ich kam mit der zuständigen Beamtin ins Gespräch und sie verschaffte mir die Möglichkeit ins Stadtarchiv zu kommen. Naja, zumindest inoffiziell. Aber was soll's. Der Fluss lief früher anders und zwar hier durch."
Ich zeigte in etwa auf die Mitte des von mir eingekreisten Gebiets.
"Dein Vorfahr leitete den Fluss um, damit er ihn begradigen und nutzen konnte. Vorher veränderte er laufend sein Bett und überflutete die Wälder und Wiesen. Als er ihn umgeleitet hatte, konnte er das alte Flussbett besser nutzen. Da der Fluss und seine Kraft nun besser kontrolliert waren, schaffte es dein Vorfahr ihn industriell zu nutzen. Er siedelte dafür passende Industrie an. Es klappte recht gut. Aber leider nicht für immer. Tja, wie du weißt, ist der Fluss die letzte Zeit öfter über die Ufer getreten und hat einiges an Schaden verursacht. Deswegen will man neue Deiche bauen. Laut den Zeitungen werden die Kosten irgendwo zwischen 50-100 Millionen liegen. Mein Vorschlag ist, du nutzt es aus und versuchst die Natur, besonders den Fluss, wieder zu renaturieren. Also bietest du ihnen an den Fluss wieder sein altes Bett zu geben. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, aber ich glaube er würde hier entlang fließen und ungefähr dort hinten wieder auf sein jetziges Bett treffen. Damit würde er die Städte komplett umgehen. Es bräuchten keine Dämme gebaut werden. Die Rechtsstreitigkeiten, wo nun ein Damm gebaut werden muss, würden überflüssig werden. Außerdem bekommt er so eine Menge Platz wo er sich bei Hochwasser ausbreiten kann. Das ist der erste Teil. Der Zweite ist: Es wird versucht seltene Tierarten wieder anzusiedeln. Früher gab es hier sogenannte Aurinder. Leider gibt es sie so gut wie nicht mehr. Also sagst du einfach, du möchtest sie hier züchten, und zwar so frei wie möglich. Da es größtenteils dein Gebiet ist, ist das ja kaum ein Problem. Der Rest ist Staatsforst, aber ich glaube die könntest du überzeugen mitzumachen oder es vielleicht abkaufen, Beziehungsweise zu pachten. Wenn du den Zaun geschickt setzt, kommt keiner mehr zu deinen Park ohne den normalen Weg zum Schloss zu gehen. Wenn du noch die Vogel-, Tier-,und Naturschützer dazu holst, dürfte es klappen, da sie sicher bestätigen werden wie toll ein solches Gebiet für die Natur und Tiere wäre. Dann muss nur noch der Fluss etwa hier entlang fließen, sodass er bei der Kiesgrube landet. Diese dürfte zu einem See werden, auch ein Teil des Gebiets drum herum. Es stand vor kurzen im Amtsblatt, dass die Kiesgrube versteigert wird. Versuche es zu kaufen. Es würde dir sehr helfen. Erstens hättest du es einfacher damit, falls der neue Besitzer damit Probleme hätte dass da ein Fluss durch läuft. Außerdem dürfte es ein tolles Erholungsgebiet werden. Du könntest dort einen Campingplatz einrichten, obwohl ich eher eine Kleingartenanlage dort bauen würde. Auch würde ich Bootshäuser bauen. Das habe ich mal bei einem entfernten Verwandten gesehen. Ist echt toll. Die Bootshäuser stehen teilweise auf dem Land, währen der Rest auf Pfählen im Wasser steht. Im vorderen Teil waren ein paar Zimmer, wo man Schlafen konnte und auch kochen. Im hinteren Teil, über dem Wasser,  konnte man ein Ruderboot unterbringen. Man konnte direkt auf den See fahren. Das Boot war gut geschützt und im Winter konnte man es mit einem Flaschenzug aus dem Wasser heben. Ich würde das alles lieber bauen, denn im Umkreis von bis zu 3 Stunden liegen mehrere Ballungsgebiete und größere Städte. Wenn mich nicht alles täuscht, dürften die Kleingärten und die Bootshäuser sehr beliebt sein, ein Platz im Grünen auf alle Fälle. Tja, das war es ungefähr im Groben. Klaro, es braucht noch einiges an Feinschliff, aber im Groben und Ganzen dürfte es hinhauen."
Ich schaute wieder zu ihr hin. Sie schaute nachdenklich auf meine Zeichnung. Dann zog sie mich in ihre Arme hoch, gab mir einen Kuss und meinte: "Oh Mann, das ist echt genial! Du bist super. Das wird mir echt weiterhelfen. Außerdem dürfte ich daran auch gut verdienen, sodass es leichter wird das Schloss zu seiner alten Größe wieder herzustellen."
Mein Gott, war ich stolz auf mich. Ohne das Korsett wäre meine Brust vor Stolz geplatzt. Aber es heißt ja nicht umsonst, dass Stolz eine der sieben Todsünden ist.

Doch leider und viel zu spät sollte mir gewahr werden dass ein Zaun, der verhindert das jemand von draußen reinkommt und gleichzeitig dafür sorgt dass man von draußen nicht sieht was drinnen vor sich geht, ebenfalls verhindert das jemand von drinnen nach draußen entkommt oder das jemand von außen sieht ob jemand dort drinnen Hilfe benötigt.
So baute ich voller Stolz das Gefängnis, das mich einschließen sollte, ohne dass ich es bemerkte. Ich Narr!

Teil 8

Ich stand noch einen Augenblick da und genoss das Gefühl. Aber Micha schnappte meine Hand und meinte nur: "Komm', es gibt noch viel zu sehen. Ach ja, nur damit du es weißt. Deine Aufgabe hier ist einfach nur auf den Hügel zu gehen und dann den anderen Pfad wieder runter."
Ich folgte ihr zu dem anderen Pfad. Als ich davor stand, ließ ich ihre Hand los, ergriff das Kleid und hob es hoch, sodass ich nicht beim Runtergehen nicht auf die Röcke trat und stolperte. Langsam und vorsichtig ging ich den Hügel herunter. Der Weg war nicht ganz eben und es gab sogar einige lose Steine. Als ich endlich unten war, ließ ich das Kleid wieder los und strich es glatt, außerdem war ich glücklich heil unten angekommen zu sein.
"Komm", sprach Micha und ergriff meine Hand und zog mich weiter. Wir gingen den Weg entlang, bis wir zu den Teichen kamen. Es gab drei Teiche, die miteinander verbunden waren. Sie waren als Drei- Blättriges Kleeblatt angeordnet. In der Mitte waren sie miteinander verbunden. Dort war ein Steg mit einer Plattform. Es ab 3 Wege zur Plattform. Wir gingen auf die Plattform. In der Mitte stand ein einfacher Eimer. Um ihn herum waren einige - keine Ahnung - etwa 5cm hohe Pylonen?
Als wir davor standen, meinte Micha: "Okay, hier ist die nächste Aufgabe. Im Eimer ist Fischfutter. Du musst dich hinhocken, mit dem Becher darin etwas aus dem Eimer holen und es dann verteilen. Was du beachten musst, du musst jedes Mal in einen anderen Teich, von den dreien, das Futter verteilen. Ach ja, die kleine Umrandung, die du um den Eimer siehst, nun ja, die darfst du nicht berühren. Denn wenn du sie berührst und sie umkippst, bist du fehlgeschlagen und die rote Leuchte an deinem Armband leuchtet auf, und du musst nochmal zum Anfang des Weges beim Teich. Dann musst du die Aufgabe wiederholen. Also pass mit dem Kleid beim Hinhocken auf."
Ich tat wie sie es mir gesagt hatte. Ich ging so dicht wie möglich ran und hockte mich hin. Dabei passte ich auf, dass das Kleid sich beim Hinhocken nicht aufblähte, sodass es noch mehr Platz brauchte. Ich drückte es vorsichtig an mich ran. Als ich endlich hockte, nahm ich vorsichtig aus dem Eimer den Becher, mit dem ich das Futter verteilen sollte, raus. Dabei achtete ich darauf nicht aus Versehen die Balance zu verlieren. Wäre ja echt doof. Als ich ihn hatte, erhob ich mich wieder vorsichtig und ging dann zum Rand der Plattform und schütte es in den Teich. Dann ging ich zurück zum Eimer und tat den Becher wieder zurück. Wieder musste ich aufpassen. Beinahe versagte ich, denn ich berührte mit dem Kleid mehrere Pylonen als ich nach vorne kippte. Gottseidank bewegte ich sie offensichtlich nicht, denn sie gaben keinen Alarm.
"Glück gehabt", meinte Micha mit einen Grinsen nur. Sie zog mich weiter und wir verließen die Teiche wieder. Wir gingen Hand in Hand die Wege entlang, bis wir zu dem großen Pavillon kamen. Als ich den Platz sah, musste ich schlucken.
Ich versuche es mal zu erklären:
Der Platz vom Pavillon hatte ungefähr zwei Drittel der Größe eines Fußballfelds. Naja, grob geschätzt, denn ich bin kein Fan vom Fußball. Der Pavillon thronte auf einem Hügel, der in jeder Himmelsrichtung jeweils eine Treppe hatte, die jeweils 30 Stufen hatte. Das Besondere, jede Treppe hatte andere Stufen. Sie unterschieden sich in der Höhe und der Breite voneinander. Der Pavillon war über 50qm groß. Der untere Platz war übersäht mit Blumeninseln und Steinbänken. Obwohl es wie ein einziges Caos aussah, wusste ich dass sie so geschickt angeordnet waren, dass wenn die Blumen, Büsche und Bauminseln erblüht wären, es nette Verstecke geben würde, wo man sich zurückziehen konnte und man mit seiner Liebsten sich verstecken könnte. Oh Mann! Die Gartenarchitekten hatte damals echt eine wahnsinnige Fantasie. Doch die Pracht war schon lange vergangen und noch nicht wieder auferstanden. Sie wartete wie Dornröschen auf ihren Prinzen der sie erweckte. Nein, das Problem war ein anderes. Es standen mehrere Tische, die mit verschiedenen Gegenständen beladen waren, herum. Es lagen sogar einige auf den Bänken und sogar auf dem Fußboden mit den obligatorischen Pylonen im Kreis herum.
Sie zog mich zu den Tischen und meinte dabei: " Okay, hier ist die letzte große Aufgabe für dich. Am Anfang ist sie noch recht leicht, aber sie wird immer mehr gesteigert. Also hier auf diesem Tisch liegt ein Tablet-PC. Er zeigt dir an welchen Gegenstand du nehmen musst und mit welcher Hand und der Position der Hand du ihn auf welcher Treppe nach oben zum Pavillon tragen musst. Außerdem wo du es abstellen musst. Am Anfang hast du oft nur einen Gegenstand, der auch nicht schwer ist. Mit der Zeit werden die größer und schwerer. Außerdem gibt es sogar einige, die mit Wasser gefüllt sind, die, wenn du oben bzw. wieder unten bist, gewogen werden. Sobald du den Gegenstand oben abgeliefert hast, wird dir bei dem Tablet-PC oben angezeigt, welchen Gegenstand du runter tragen musst. Mit welcher Hand du ihn festhalten musst, in welcher Höhe du sie halten musst und was du mit der anderen Hand machen musst. Zum Beispiel, ob du mit der Hand dein Kleid hochheben darfst oder ob du sie auf den Geländer lassen musst oder ob du gar nichts davon darfst, weil du sie hochhalten musst. Tja, wie du dir denken kannst, wird dir dabei nicht Langweilig. Oh, und was ich noch sagen wollte. Dahinten (Sie zeigte auf eine grüne große Regentonne.) findest du Wasser drinnen, falls du mal das Wasser verschüttest. Außerdem steht daneben eine Waage, sodass du es genau richtig auffüllen kannst, sonst wird es nicht akzeptiert. Ach ja, es gibt dort ebenfalls einen Sensor. Also ist nichts mit heimlich auffüllen nach dem Verschütten. Sobald du die Aufgaben, die Anzahl ist zufallsbedingt, hinter dir gebracht hast, brauchst du nur noch wieder zum Startpunkt auf der Terrasse gehen und fertig ist die Runde. Wenn du das mehrmals durchgelaufen hast, dürftest du den Umgang mit dem Kleid gelernt haben, sodass du keine Schwierigkeiten mehr hast im Alltag. Bin ich nicht nett zu dir?"
Sie schaute mich an und wartete auf eine Antwort. Ich schaute mich um und drehte mich so herum, dass ich mich an den Tisch vorsichtig anlehnen konnte. Dann sah ich sie an und fragte sie: "Was soll das alles hier?" Während ich das sagte, breitete ich meine Arme aus.
Sie schaute mich böse an und sagte wütend: "Hast du denn gar nicht zugehört? Ich habe dir doch gerade erklärt was du hier machen musst. Ich sagte…"
Als ich meine Hand hob und den Kopf schüttelte, verstummte sie und schaute mich an. Ich stieß mich von Tisch ab und kam auf sie zu. Ich ging dicht an sie ran, mein Kleid wurde von uns beiden bereits zusammen gedrückt und legte sich um ihre Beine. Viel dichter ging es ohne größere Anstrengung nicht mehr. Ich schüttelte den Kopf und meinte: "Die Aufgabe habe ich schon verstanden. Das habe ich auch nicht gemeint. Was mich mehr interessieren würde, ist das Warum, Wieso und Weshalb du das alles hier machst. Besonders wenn man die Kosten bedenkt. Wenn ich so bedenke was das alles gekostet hat, und es dürften weit über 100.000 Euro sein, frage ich mich, warum du das alles auf dich nimmst. Warum gibst du so viel aus? Aber besonders würde mich interessieren, woher du es hast?"
Micha schaute mich an. Auf ihrem Gesicht erschien ein leichtes Grinsen. Dann zuckte sie die die Schultern und meinte: "Ach so! Das meinst du. Das kann ich dir sagen. Das alles habe ich von einer Bekannten ausgeborgt. Bevor du fragst, sie ist ein bisschen, naja, verrückt. Aber das hast du nicht von mir. Wenn du sie mal triffst, sage ihr das nie. Also, naja, sie gibt oft Spendengalas und andere Parties. Dabei veranstaltet sie verschiedene Spiele. Je nach Spielregeln muss der Verlierer mehr Spenden oder der Gewinner erhält den größeren Preis für seine Spende. Wie auch immer. Damit niemand betrügen kann, oder keiner behaupten kann dass es jemand getan hat, hat sie das alles entwickeln lassen. Tja, und ich habe es mir ausgeborgt. Zufrieden?"
Ich zuckte die Schultern und meinte nur: "Nicht wirklich. Aber was soll's. Oder? Du sagst mir ja doch nicht alles. Oder?"
Sie schaute mich nur mit einem Grinsen an. Ich kannte sie genug, um zu wissen dass ich nicht mehr aus ihr raus bekam. Also drehte ich mich um und ging zurück zum Tisch, um einen Blick auf den Tablet-PC zu werfen um zu sehen was ich machen muss. Dabei sagte ich: "Ich hoffe nur das sie kein Zugriff auf die Videos hat. Denn wenn andere das hier sehen, würde ich dir das doch übel nehmen."
Ich hörte wie sie erschrocken Luft holte, aber nichts sagte. Als ich mich deswegen umdrehte und die Stirn runzelte, meinte sie verdattert: "Ich werde aufpassen das die Bilder gelöscht sind. Okay?"
Ich nickte nur und schaute wieder auf den Tablet-PC. Dort war zu erkennen dass ich von Tisch 3 den Gegenstand Nummer 5 mit der rechten Hand die östliche Treppe rauftragen muss. Es wurde mir keine Vorschrift gemacht in welcher Höhe ich sie hielt. Ich sollte ihn oben auf Tisch Nummer 5 Platz 6 abstellen. Ich schaute mich um, bis ich auf einen der Tische einen kleinen Ständer sah, auf dem eine 3 stand. Er wurde von einer kleinen Lampe angeleuchtet. Es gab 8 verschiedene Gegenstände darauf. Es waren verschiedene Tassen. Eine Tasse wurde auf ihren Platz von einer Leichtdiode angeleuchtet. Tja, das war doch mal Idiotensicher. Ich nahm die Tasse, es war eine kleinere Teetasse, in die rechte Hand und ging mit ihr zur östlichen Treppe. Dort angekommen hob ich mit beiden Händen, wobei die Tasse doch etwas hinderlich war, mein Kleid hoch um die Treppe rauf zu gehen. Oben fand ich schnell den richtigen Tisch um sie wieder abzustellen. Auch der Platz war wieder beleuchtet. Dann ging ich zum Tablet-PC, der oben lag, und schaute nach was ich wieder mit runternehmen musste. Da stand, dass ich den Gegenstand Nummer 1 von Tisch Nummer 2 nehmen muss. Beim Runtertragen musste ich den Gegenstand mit der linken Hand in Brusthöhe tragen. Mit der rechten Hand musste ich das Geländer auf der nördlich Treppen während des Runtergehens berühren. Den Gegenstand musste ich auf Tisch Nummer 8 Platz 6 abliefern. Ich ging zum Tisch und sah dass es ein Teller war. Ich nahm ihn mit der linken Hand und ging zur nördlichen Treppe, wo ich das Geländer ergriff.
Wer jetzt denkt es ist ja einfach so runter zu gehen, der irrt sich gewaltig. Warum? Naja, da meine linke Hand aus dem Spiel genommen wurde, konnte ich mit ihr mein Kleid nicht mehr hochheben. Das Gleiche war mit meiner rechten Hand. Klaro konnte ich mich mit ihr am Geländer festhalten, aber um das zu tun musste ich sehr dicht rangehen. Dabei wurde das Kleid auf der rechten Seite stark zusammengedrückt. Das wirkte sich noch Nachteiliger aus. Beim Runtergehen musste ich aufpassen das mein Kleid, bzw. die Unterröcke sich nicht um meine Beine wickelten und ich auch nicht drauftrat. Denn beides wäre fatal gewesen.
Unten angekommen ging ich zum Tisch und lieferte es ab. Danach schaute ich noch mal auf den Tablet-PC und sah dass ich diesmal nicht mehr machen musste. Es stand dort: "Gehen sie zur Ziel- Linie."
Wortlos machte ich es. Die ganze Zeit ging Micha schweigend hinter mir her und schaute mir zu, wie ich mich abquälte. Endlich kam ich zur Ziel- Linie. Als ich sie durchschritt, war ich froh es hinter mir zu haben.
Michas Worte holten mich jedoch wieder zurück in die Gegenwart, als sie sagte: "Okay, du weißt ja jetzt was du machen musst. Wenn du Durst hast, kannst du zwischen den Durchläufen hier etwas trinken. Also fang an." Dann ging sie demonstrativ zur Liege, legte sich hin und nahm das Buch, was auf dem Tisch lag.
Ich schaute sie an, schluckte und öffnete meinen Mund um etwas zu sagen. Sie hob jedoch nur ihre Hand und legte sie auf den Schalter, womit sie mir Stromschläge verpassen konnte. Resigniert drehte ich mich um und ging los.

Ich will hier gar nicht erst versuchen alles zu erzählen was ich tat. Lasst es mich so sagen: Es war hart. Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr erinnern wie oft ich den Parcours ablief, oder wie oft ich die Aufgaben wiederholen musste, weil ich auf den Treppen stolperte, besonders als ich die mit dem Wasser gefüllten Gegenständen trug. Ich war teilweise ziemlich nass. Doch zum Glück passiert mit nichts. Es ging alles immer gut, bis ich mal wieder auf dem Hügel stand. Als ich ihn runter ging, passte ich nicht auf. Ich trat auf einen Stein der lose war, und bevor ich reagieren konnte, rollte er unter mir weg und ich verlor mein Gleichgewicht und stürzte. Das war nicht weiter schlimm, da ich mir dabei nichts tat, hatte ja inzwischen Erfahrung darin. Das Problem war, ich rollte den Abhang herab. Und als ich unten ankam, schlug ich mit meinen Kopf auf einen Stein auf. Benommen blieb ich liegen, während sich um mich herum die Sterne drehten und ich mit der Schwärze kämpfte.

Teil 9

Ich schloss die Augen und versuchte zu spüren ob ich mir was getan hatte. Ich bewegte meine Gliedmaßen einzeln. Aber wie es aussah war soweit alles in Ordnung. Glück gehabt. Nach kurzen überlegen und der Erkenntnis dass es sicher nicht einfach wird mit dem Kleid aufzustehen, beschloss ich liegen zu bleiben, mal schauen wann Micha es merkt. Ich lag erst ein paar Minuten, vielleicht 3 oder 4, als ich schon Micha kommen hörte. Sie kam mit dem Golfwagen an. Während sie näher kam, rief sie immerzu meinen Namen, und ob es mit gut ginge und das ich mich rühren sollte. Als sie schon fast da war, hob ich meinen rechten Arm und machte das ‚Okay'- Zeichen mit meiner Hand. Sie brachte den Wagen knapp neben mir zum Stehen, sprang raus und kam zu mir. Sie kniete sich neben mir hin, ergriff mit beiden Händen meinen Kopf und sprach: "Verdammt, Alex rede mit mir. Was ist passiert? Hast du dir wehgetan? Brauchst du was? Kann ich dir irgendwie helfen?"
Man konnte ihre Sorge und Angst raushören. Ich schüttelte den Kopf und meinte zögerlich: "Nein. Ich glaube ich habe mir nichts Ernstes getan. Mein Knöchel tut zwar weh und es dreht sich noch alles ein bisschen um mich herum und mein Schädel brummt. Aber sonst geht es mir recht gut. Denke ich zumindest oder es ist einfach nur der Schock."
Ein bisschen Mitleid erhaschen wäre ja nicht verkehrt. Ich durfte nur nicht übertreiben, da mir ja nichts fehlte. Und wenn ich dann einen Fehler machte und es ihr auffiel, wäre das wohl ziemlich kontraproduktiv. Also nur ein bisschen auf Sparflame Mitleid erhaschen.
Nach dem sie sich vergewissert hatte das es mir gut ging, half sie mir auf die Beine und wir gingen zum Golfwagen. Okay, okay, es war nicht so einfach wie gesagt. Habt ihr schon mal versucht aus der Rückenlage mit High- Heels, einem steifen Korsett mit Schulterriemen, sowie kiloschweren Unterröcken und einem langen Kleid aufzustehen? Ich bis dato auch nicht. Was war ich froh das sonst keiner zusah. Es war echt peinlich. Naja, wie auch immer. Ich hob meine Hand, damit sie sie ergreifen konnte um mir beim Aufstehen zu helfen, denn ich fühlte mich wie eine Schildkröte die auf den Rücken liegt. Das erinnerte mich an unsere letzte Faschingsfeier die wir zusammen an der Uni erlebt hatten. Da gab es einen Typ der sich als eine Schildkröte verkleidet hatte. So richtig mit Panzer und so. Er sah echt toll aus. Naja, bis er rückwärts hinfiel. Oh Gott, er sah echt wie eine Schildkröte aus, die verzweifelt versuchte wieder auf die Füße zu kommen. Es gab eine Menge Gelächter. Anderseits das letzte was ich von ihm auf der Partie gesehen hatte, war das man auf ihm einige Wettkämpfe ausgetragen hatte wer als erstes runterfiel. Da der Panzer so gebaut gewesen und er somit seine Arme und Beine reinziehen konnte und sein Kopf geschützt war, war das kein Problem. Außerdem trugen die meisten Mädels kurze Röcke. Er hatte seinen Spaß.
Ich lächelte vor mich hin.
"Sag mal, wieso lächelst du so? Woran denkst du gerade?", fragte mich Micha, als sie meine Hand ergriff um mir aufzuhelfen. Sie zog an mir, sodass ich mich leichter in eine sitzende Position aufrichten konnte.
Ich sagte es ihr. "Kannst du dich noch an unserer letzten Faschingsfeier an der Uni erinnern? An den Typ der als Schildkröte ging? Ich komme mir fast genauso vor."
Und zack lag ich wieder ausgestreckt auf dem Boden, wo ich mir schon wieder den Kopf anstieß weil sie mich losgelassen hatte. Nachdem ich mir den Kopf gerieben hatte, richtete ich mich auf meine Unterarme auf und schaute sie an.
Sie hockte auf den Knien und lachte herzhaft. "Oh ja! Oh Gott..." Ihre Stimme verlor sich im Kichern.
Wir brauchten beide einige Minuten um uns zu beruhigen. Ich dachte noch an einige andere lustige Situationen und ich glaube sie auch, denn wir hingen beide unseren Gedanken nach.

Ich weiß nicht wie lange wir es taten, aber nach einiger Zeit meinte sie: "Los komm! Ich helfe dir jetzt hoch."
Sie reichte mir die Hand ich ergriff sie. Sie zog, bis ich in einer richtigen sitzende Position war. Dann ließ ich ihre Hand los und hob meine Füße hoch und zog an mich heran. Gleichzeitig raffte ich das Kleid zusammen und zog es ebenfalls an mich heran. Als ich es soweit an mich ran gezogen hatte wie ich konnte, setzte ich meine Füße auf den Boden. Ich musste zwar noch mal das Kleid nach richten, aber zum Schluss hatte ich es geschafft. Ich konnte meine Füße auf den Boden stellen, ohne auf das Kleid oder die Unterröcke zu treten. Danach ergriff ich wieder ihre Hand und sie zog wieder und half mir so in die Hocke. Danach war es recht einfach aufzustehen.
Hand in Hand gingen wir dann zum Golfwagen. Als ich mich reinsetzte, achtete ich zwar nicht besonders auf mein Kleid und wie ich mich hinsetzte. Trotzdem setzte ich mich ohne groß nachzudenken richtig hin. Es war mir durch das Training ‚ins Blut' übergegangen, sodass ich es tat ohne nachzudenken.
Wir fuhren dann zurück zum Schloss.
Dort angekommen sagte sie: "Komm, ich habe für uns schon das Mittagessen vorbereitet. Ich habe was mit dem Wok vorbereitet."
Wir gingen Hand in Hand zur Küche. Dort angekommen sah ich das bereits alles fürs Essen vorbereitet war.
"Setz dich", meinte Micha, während sie den Herd für den Wok anschaltete.
Ich setzte mich und schaute zu wie sie anfing zu kochen. Als sie so die Zutaten briet, fragte ich sie: "Und was hast du für später geplant?"
"Naja, ich hatte eigentlich noch so einiges geplant, aber ich habe einen Anruf von meinen Chef erhalten und muss noch einiges für einen Kunden erledigen. Und nach deinem Sturz habe ich beschlossen dir einen ruhigen Nachmittag zu gönnen. Das heißt, du kannst lesen, zocken, schlafen, was auch immer du willst."
Dann servierte sie mir das Essen.

Schweigend aßen wir. Danach machten wir den Abwasch. Dabei unterhielten wir uns über alles Mögliche. Auch wenn wir vermieden irgendein Thema anzuschneiden, was auch nur ansatzweise meiner Situation nahe kam. Als wir fertig waren, trennten wir uns. Sie ging in ihr Büro und ich auf mein Zimmer, wo ich an meinen PC ging um ein bisschen zu zocken. Aber nach einiger Zeit wurde ich müde, da mich der Vormittag und seine ungewohnten Aktivitäten ausgelaugt hatten. So legte ich mich auf mein Bett und schlief kurz darauf trotz der ungewohnten Kleidung ein.

Ein dringendes Bedürfnis weckte mich. Ich musste dringend auf die Toilette. Ich richtete mich auf um zu Micha zu gehen und sie um Hilfe zu bitten, damit sie mir hilft aus den Sachen zu kommen. Als ich mich jedoch aufrichtete, fiel mein Blick auf einen Zettel neben meinem Bett. Darauf stand geschrieben:
"Hey mein Schatz.
Ich muss leider noch mal in die Firma um einige Unterlagen durchzusehen. Ich wünsche dir einen schönen Nachmittag. Ach ja, ich habe die Telefonanlage gesichert. Mal abgesehen vom Notruf kannst du nichts erreichen, und dein Halsband verhindert effektiv deine Flucht. Den Notruf würde ich nur in Notfällen wählen. Dürfte ein bisschen peinlich sein das zu erklären, besonders da ich Beweise habe das du es so wolltest.
Viel Spaß noch."

Na klasse! Ich ging ins Bad um mich dort auszuziehen. Als ich im Bad angekommen war, versuchte ich die Rückenschnürung zu lösen, aber der Knoten war nicht zu öffnen. Also hob ich das Kleid hoch, um wenigsten die Unterröcke auszuziehen. Als ich jedoch sie ausziehen wollte, stellte ich fest dass sie offensichtlich gesichert waren. Wie es sich anfühlte war ein Draht durchgezogen und zum Schluss mit einem Schloss gesichert. Verdammt! Ich kam aus den Sachen nicht raus. Wie sollte ich jetzt aufs Klo???

Teil 10

Hin und her. Hin und her. Hin und her lief ich im Bad. Das Bad war ziemlich groß, also kein Problem. Ich blieb vor Wut wieder stehen und ballte meine Hände zu Fäusten und brüllte vor Wut vor mir her, bevor ich wieder los lief. Inzwischen musste ich ziemlich stark aufs Klo. Ich hatte versucht sie anzurufen um nach den Schlüssel zu fragen, aber sie hatte recht gehabt. Die Telefonanlage und das Internet waren komplett lahmgelegt.
Inzwischen wusste ich genau wie sie es getan hatte. Es hatte mir einige Verrenkungen mit den Fingern gekostet, aber ich hatte es herausgefunden. Es war ziemlich clever gemacht. Sie hatte auf beiden Seite des Korsetts, also rechts und links von der Schnürung im unteren Teil des Korsetts, auf jeder Seite eine Öse eingesetzt, die mit einer Art Schlaufe versehen waren. Durch diese Schlaufen war ein biegsamer Metalldraht durchgezogen. Er hatte an beiden Enden eine Schlaufe. Die Unterröcke waren wie eine Hose gestaltet. Man konnte sie mit einem Knopf schließen. Es gab nur kein Reisverschluss. Auf beiden Seiten war ebenfalls jeweils eine Öse, durch die der Draht gezogen war. Zum Schluss hatte sie ein Schloss angebracht, das den Draht verschloss und auch das Kleid mit einschloss und alles miteinander verband. Tja, ausbruchsicher.
Ich fing wieder an hin und her zu laufen, blieb dann aber endlich mitten im Badezimmer stehen und schaute das Klo an. Mir war klar, dass ich mich endlich endscheiden musste. Ich hatte mehrere Möglichkeiten. Ich konnte warten und hoffen dass Micha rechtzeitig wieder da ist und ich es noch aufs Klo schaffe. Aber das hielt ich für unmöglich, denn ich musste schon zu stark. Oder ich ließe es laufen. Das hielt ich für keine gute Idee da es mich ekelte.
Besonders bestand die Gefahr darin dass mich Micha damit noch länger rumlaufen ließe, was ich nicht wollte. Eine weitere Möglichkeit bestand mit einer Drahtschere oder einer normale Schere den Draht oder die Unterröcke und das Kleid zu zerschneiden. Aber bis ich das geschafft haben dürfte, wäre es auch zu spät. Außerdem ist die Frage was Micha mir dann antun würde. Also blieb mir nur noch die letzte Möglichkeit: Mitsamt der Sachen aufs Klo zu gehen.
Oh verdammt! Das wird hart.
Als Erstes nahm ich den Spiegel ab und stellte ihn so hin, dass ich mich von der Seite sehen konnte. Dann ging ich rückwärts näher zur Toilette heran. Als ich im Spiegel sah, dass ich halbwegs richtig stand, ging ich in die Hocke und ergriff mein Kleid und die Röcke und versuchte sie hochzuheben. Ich brauchte mehrere Anläufe, bis ich sie endlich alle hatte und hochgehoben hatte. Dann ging ich rückwärts bis ans Klo und setzte mich hin. Jetzt hatte ich noch das Problem, dass ich auf meiner Unterwäsche saß und sie erst aus den Weg schaffen musste. Also ließ ich die Sachen in der rechten Hand los, griff herüber zur linken Seite, und hielt die Sachen mit der rechten Hand dort fest. Mit der linken Hand versuchte ich den Overall zu ergreifen, also meine spezielle Unterwäsche, sodass ich ihn auseinander ziehen konnte.
Leider war es nicht so einfach. Ich brauchte wieder mehrere Anläufe, da mir sogar mehrmals die Sachen aus der rechten Hand rutschten. Aber ich schaffte es. Danach wiederholte es sich auf der anderen Seite.
Oh Gott, war das eine Erleichterung als ich es endlich geschafft hatte und es laufen lassen konnte. Danach musste ich mein Gesäß abwischen. Bis ich das endlich geschafft hatte, war ich wieder weit über "180". Da mich nicht nur die Röcke behinderten, sondern auch das Korsett und die Schulterriemen. Vorher störten sie mich auch, aber jetzt erst recht! Verdammt! Es war eine Qual bis ich endlich fertig war. Dann stand ich erleichtert auf und wusch mir die Hände.
Um mich abzureagieren ging ich raus in den Park, um ein bisschen spazieren zu gehen. Ich ging langsam durch den Park und hörte und sah den Vögeln zu. Selbst den Insekten, die herum flogen, schaute ich zu. All das hatte ich früher nicht getan. Ich versuchte mir einzureden dass es nur daran lag, dass ich immer wieder Pausen brauchte, weil mich meine Sachen so erschöpften beim Gehen. Aber tief im inneren wusste ich, es lag daran dass ich es einfach nur genoss.
Nach einer Weile kam ich zum Pavillon. Dort stand noch alles wie beim letzten Mal, als ich beim Parcours durchgekommen war. Als ich durchging, entdeckte ich in einer Ecke einen Bollerwagen, den ich vorher übersehen hatte. Nach kurzem Zögern beschloss ich alles was ich wegräumen kann, wegzuräumen. Naja, zumindest reinzubringen.
Ich musste mehrmals laufen, bis ich alles weggeräumt hatte. Ich schaffte es aber letztendlich doch, auch wenn es nicht allzu einfach war. Besonders das Ziehen des Bollerwagens machte mir am Anfang zu schaffen, da die Deichsel recht kurz war. Klaro, wenn man nur normale Sachen trug, reichte es vollkommen aus. Aber mit dem Kleid was ich trug, überhaupt nicht. Aber was soll's. Ich schaffte es ohne dass irgendwas kaputt ging. Ich brachte die Sachen in einen der Nebenräume hinein, wo mehrere Tische standen. Die Tische und Stühle, die draußen standen, ließ ich wo sie waren. Diese wegzuräumen war doch zu viel des Guten.

Nachdem ich fertig war, überlegte ich was ich nun am besten machen könnte. Da es bereits 17.45 Uhr war, beschloss ich alles fürs Abendbrot vorzubereiten. Ich ging in die Küche, setzte Teewasser auf und deckte den Tisch. Dann schnitt ich eine Gurke, ein paar Paprika und Tomaten auf. Auch wenn ich so etwas vorher immer vermieden hatte zu machen, hatte ich doch meinen Spaß daran. All das verwirrte mich noch mehr, und ich war froh als ich die Vorbereitung abgeschlossen hatte.
Ich verließ dann die Küche, obwohl man eher wohl sagen konnte dass ich fast panisch daraus flüchtete. Dabei fragte ich mich wo das noch hinführen sollte. Ich traute mir und meinen Gefühlen nicht mehr.
Ich beschloss mich abzulenken und ein bisschen Fernzusehen. Nach vielleicht einer halben Stunde hörte ich Micha kommen. Ich ging zur Eingangstür. Sie kam gerade rein, als ich dort angekommen war.
Sie schaute mich mit einen herzlichen Lächeln an und sagte: "Hey Alex! Wie geht's? Hattest du einen schönen Nachmittag?"
In diesen Augenblick kam alles hoch: Der Ärger, die Gefühlswallungen, einfach Alles, und es brach aus mir einfach heraus. Ich schrie sie wütend an: "Du hast mich in den Sachen eingeschlossen! Was sollte der Scheiß?"
Fast in derselben Sekunde veränderte sich ihr Gesichtsausdruck von freundlich lächelnd zu wütend schauend. Sie gab giftig wütend zurück: "Tja, wie es aussieht, hattest du nichts Besseres zu tun als sofort zu versuchen aus den Sachen raus zu kommen. Da hatte ich ja Glück, dass ich dich darin eingeschlossen hatte. Hättest du es nicht versucht, hättest du es nie gemerkt. Ich wollte dir sogar die Strafen erlassen, weil du deine Aufgaben so oft nicht geschafft hast. Aber so? Warte mal, ab jetzt kannst du was erleben."
Bei ihren Worten war sie näher gekommen, und bei dem letzten Satz tippte sie mit ihrem Finger wütend auf meine Brust, während sie mich voller verletztem Zorn anschaute.

Teil 11

"Ich habe nicht versucht dich zu hintergehen", schnauzte ich sie an.
"Ach ja? Wie hättest du es sonst herausgefunden, außer du wolltest dich der Sachen entledigen und musstest feststellen dass ich Vorsorge getroffen habe. Willst du das etwa abstreiten?", kam es sofort wütend zurück.
Wegen ihrer Anschuldigung wurde ich noch wütender, besonders weil mir die Erinnerung wieder hochkam wie ich mich auf der Toilette abgequält hatte. Also fuhr ich sie wütend an: "Ich wollte verdammt noch mal aufs Klo!!!!"
"OH" kam es nur über ihre Lippen, während ihr wütender Ausdruck in sich zusammen fiel.
Wie eine Katze, die sich auf eine Maus stürzt, starrte ich auf ihren Gesichtsausdruck. "OH? Das ist alles, was du dazu sagst? Verdammt! Weißt du, was ich alles durchmachen musste? Ich bin aufgewacht und musste aus Klo, stellte aber fest dass du nicht da bist. Als ich dann auf dem scheiß Klo war und mich ausziehen wollte, stellte ich fest dass ich eingeschlossen war. Anrufen konnte ich dich auch nicht. Also blieben mir nur drei Möglichkeiten: Die Sachen zerstören, ins Kleid machen, oder mit den Kleid aufs Klo gehen. Da ich nicht wusste ob ich schnell genug mit der ersten Möglichkeit bin und ich die zweite Möglichkeit absolut eklig fand, endschied ich mich für die dritte Möglichkeit. Doch es war nicht so einfach wie ich dachte. Hast du eine Ahnung wie schwer es ist so aufs Klo zu gehen? Was mir das alles abverlangt hat, besonders weil ich auch schon so nötig musste. Verdammt! Ich hatte mir fast in die Hose gemacht, als ich versuchte das Kleid und die Unterröcke so zu richten dass ich sie nicht einsaue."
Während meiner Worte war ich im Flur hin und her gelaufen und hatte mit meinen Händen herumgefuchtelt um damit meine Worte zu unterstreichen.
Ein ersticktes "Hrmpf" ließ mich innehalten. Ich schaute zu Micha, die auf dem Boden saß und sich den Mund zuhielt. Ich kannte sie lange genug um zu wissen dass sie verzweifelt versuchte nicht laut loszulachen.
"Das ist nicht witzig", schrie ich sie an.
Sie nickte mir zu und versuchte verzweifelt ein ernstes Gesicht zu machen. Sie holte tief Luft und sprach mit fester Stimme: "Du hast recht. Das ist nicht witzig. Es tut mir leid."
Ich schaute sie an und verschränkte die Arme vor meiner Brust und hob eine Augenbraue. Ich kannte diesen Tonfall gut genug. Es war der Tonfall, der nur zum Einsatz kam, wenn sie sich am liebsten vor Lachen weggeworfen hätte, aber aus welchen Gründen auch immer Ernst bleiben musste. Also blieb ich stehen und schaute sie nur weiter an. Lange musste ich nicht warten, bevor sie sich auf den Rücken fallen ließ und zu lachen anfing.
"Das ist nicht witzig!!", fuhr ich sie wieder an.
Unter lautem Lachen und Kichern vernahm ich ein paar Worte. Aber sie waren nicht zu verstehen. Wütend ging ich zu ihr hin und schaute von oben auf sie herab. Vor meinen Füßen wälzte sich Micha vor Lachen auf dem Boden. Ein drittes Mal fauchte ich sie wütend an und sagte zu ihr: "Das ist nicht witzig".
Sie jedoch hörte nicht auf zu lachen. Da ich jedoch keine Lust hatte das sie weiter über mich lachte, ging ich neben ihr auf die Knie. Mit einen fiesen Grinsen hob ich meinen Finger und begann damit auf sie einzustechen und sagte dabei immer wieder: "Das ist nicht witzig."
Da sie sehr kitzlig war, hatte sie keine Chance. Kurz darauf schrie sie unter lauten Lachen heulend aus: "Hör auf! Hör auf! Ich mache mir gleich in die Hose."
Doch ich machte weiter. Als ich jedoch einen kurzen Augenblick inne hielt, schaffte sie es mit Not und Mühe von mir wegzurollen. Bevor ich jedoch wegen meines Kleid an ihr ran kam, war sie schon aufgestanden. Sie lief lachend los und ich hinter ihr her. Naja, es war kein richtiger Wettlauf. Sie kämpfte mit ihrem Lachanfall und ich mit meinem Kleid. Irgendwann kamen wir im Wohnzimmer an und fielen auf die Couch. Schwer atmend versuchten wir wieder zu Atem zu kommen und uns zu beruhigen. Nach einigen Minuten hatten wir uns einiger maßen beruhigt. Da ergriff sie meine Hand und meinte: "Sorry, es tut mir leid. Das hatte ich nicht bedacht und außerdem war es nicht geplant dass ich so lange brauchen würde. Ich wollte bereits schon lange wieder zurück sein."
"Warum hast du es überhaupt getan?", fragte ich sie. Da sie mir nicht antwortete, schaute ich sie an.
Sie kaute auf ihrer Lippe und dachte nach. "Naja, ich tat es um zu verhindern dass du dich befreien kannst. Ich will dass du dich sozusagen "Fallen" lassen kannst. Du kannst dir so einfach einreden das du ja keine Wahl hast und es so vielleicht genießen kannst."
Als sie mir das sagte, dachte ich darüber nach. Tief in meinem Innern wusste ich dass sie mir nicht die Wahrheit gesagt hatte. Naja, zumindest nicht die ganze Wahrheit. Da ich jedoch nicht mit ihr streiten wollte und mir klar war dass sie mir nie die ganze Wahrheit sagen würde, endschied ich mich lieber das Thema zu wechseln. "Komm', ich habe bereits alles fürs Abendbrot vorbereitet. Lasst uns essen gehen."
"Toll! Ich habe echt Hunger", kam es von ihr zurück.
Ich stand auf und half ihr dann ebenfalls aufzustehen.
Während ich bereits in die Küche ging um die restlichen Arbeiten abzuschließen, ging sie ins Bad um sich fertig zu machen. Als sie ankam, war ich bereit fast fertig. Sie schaute mir zu wie ich die restlichen Sachen aus dem Kühlschrank auf den Tisch stellte. Als ich fertig war, kam sie zu mir und zog mich an sie heran und gab mir einen Kuss und meinte dann lakonisch: "Klasse! Du bist die perfekte Hausfrau."
Ich schaute sie erst entsetz und dann wütend an.
"Ach, komm schon. Hab dich nicht so. Es war nur witzig gemeint", kam es unter einen leichten Lachen von ihr zurück.
Ich schaute sie weiter wütend an und setzte mich dann auf meinen Platz, während sie weiter vor sich her kicherte. Mein Schweigen hielt nicht lange an und wir begannen uns ganz normal wie immer zu unterhalten. Dabei erzählte ich ihr was ich alles draußen weggeräumt hatte. Sie war sehr erfreut darüber. Nach dem Essen machten wir den Abwasch und schauten dann Fern. Als nichts mehr lief und wir müde waren, beschlossen wir ins Bett zu gehen. Sie ergriff meine Hand und wir gingen gemeinsam los. Als sie mich jedoch in die Richtung des Zimmers zog, wo sie mich angezogen hatte, dachte ich mir nichts Besonderes dabei. Ich dachte sie wollte mich nur dort wieder ausziehen. Als sie jedoch zu dem Zimmer gegenüber ging, wurde ich nervös. Nachdem sie jedoch die Tür geöffnet und mich reingezogen hatte, schaute ich verblüfft drein. In der Mitte des Zimmers stand ein großes Himmelbett. Sie zog mich in die Mitte des Zimmers, wo ein Paar Sessel standen. Ich jedoch schaute immer wieder auf das Bett. Es hatte offensichtlich Gardienen aus schwarzem Stoff an alle Seiten, der nur einen eingeschränkten Blick auf das Innere frei ließ.
Erst ihre Worte sorgten dafür dass ich mich wieder auf sie konzentrierte: "Okay. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder du schläfst mit deinem normalen Schlafzeug in deinem normalen Bett, jedoch sollte ich dir noch sagen ich habe mir ein Segufix- Komplettgeschirr besorgt mit dem ich dich ans Bett fesseln werde. Oder aber du schläfst hier. Was ich dir dazu noch sagen sollte ist, wenn du hier schläfst, musst du diese Nachthemd tragen."
Sie hob ein Nachthemd hoch. Es war offensichtlich recht eng geschnitten.
"Was ich dir weiter noch sagen sollte. Erstens ist das Nachthemd recht eng geschnitten. Es wird von oben bis zu den Knien eng anliegen. Danach wird es zwar etwas weiter, aber nicht besonders. Außerdem ist es Bodenlang und die Arme sind bis zu den Ellenbogen angenäht. Zweitens, die Vorhänge am Bett bestehen aus demselben Material wie er bei Trampolinen verwendet wird. Das heißt, wenn du erst mal darin eingeschlossen bist, kannst du dich in deinen Bett frei bewegen, aber du kommst nicht raus. Tja. Also für was wirst du dich endscheiden?"

Teil 12

Verdutzt schaute ich sie an. Während sie ruhig auf meine Endscheidung wartete, dachte ich über das Für und Wieder beider Möglichkeiten nach. Um etwas Zeit zu gewinnen fragte ich sie: "Und was wenn ich auf die Toilette muss oder sonst irgendein Problem habe?"
"Tja, das habe ich auch bedacht. Du bekommst einen Notfallschalter für Notsituationen. Jedoch missbrauch ihn nie."
Tja, wer die Wahl hat, der hat die Qual. Ich hatte keine rechte Ahnung was ich auswählen sollte. Aber da ich wusste dass ich einen recht unruhigen Schlaf habe und ich partout nicht in Rückenlage einschlafen konnte. Außerdem dauert es immer Stunden bis ich es endlich einschlafe. Und selbst dann schlafe ich nur kurz und schlecht. Andererseits war ich mir nicht sicher ob ich mit dem Nachthemd so viel besser schlafen konnte. Immerhin schränkte es meine Bewegungsfreiheit ebenfalls ein. Dazu kam noch das ich meine Brüste mit in die Überlegung aufnehmen musste. Ich hatte nämlich absolut keine Ahnung wie die sich auf meinen Schlaf auswirkten. Ich schaute Micha an und sagte: "Du weist genau das ich nicht auf dem Rücken schlafen kann. Hast du keine andere Möglichkeit, die ich nehmen könnte?"
"Doch, habe ich doch gemacht. Du kannst in diesen Bett schlafen."
"Mal abgesehen von diesen beiden Möglichkeiten gibt es doch sicher noch andere, oder?" Ich schaute sie an und hoffte auf das Beste. Und als sie wieder sprach, freute und hoffte ich schon.
 "Klaro, gibt es noch andere Möglichkeiten. Sogar eine ganze Menge."
Doch die Ernüchterung erfolgte sofort als sie weiter sprach, wobei ihre Stimme einen ärgerlichen Ton annahm: "Aber sie stehen nicht zur Auswahl. Nur diese beiden. Also entscheide dich endlich."
Ich drückte beide Daumen und hoffte auf das Beste, als ich mich fürs Himmelbett entschied. Warum ich das machte? Naja, ich wusste dass ich, wenn ich mit den Segufix gefesselt war, überhaupt nicht schlafen würde. Also hoffte ich auf das Beste im Himmelbett. "Tja, da ich weiß dass ich in meinem Bett nicht schlafen kann, habe ich mich entschieden hier mein Glück zu versuchen."
Sie schaute mich mit einem Lächeln an, und mir lief es eiskalt den Rücken herunter.
"Gut. Du hast dich entschieden. Dann können wir dich mal ausziehen", sagte sie und machte sich hinten an meinem Kleid zu schaffen.
Es dauerte nicht lange bis ich Kleid und Unterröcke los war. Danach kam das Korsett dran. Als sie die Schulterriemen löste, war das eine Wohltat. Aber als sie die Korsettschnur lockerte, es war unbeschreiblich. Die Erleichterung über die Freiheit war groß. Aber gleichzeitig fehlte mir was. Ich vermisste schon fast wieder das Korsett. Es herrschte irgendwie ein Gefühlschaos in mir. Als ich alles, einschließlich der Unterwäsche, ausgezogen hatte, (Naja, die Keuschheitsschelle musste ich leider anbehalten.) gab sie mir einen Bademantel und weiche rosa Plüschhausschuhe zum Anziehen.
"Also, nur damit es keine Fragen gibt. Du gehst jetzt ins Bad, wo du dich waschen kannst, sowie aufs Klo gehen kannst. Ich werde dabei sein und dir helfen, damit es schneller geht und du keine Dummheiten versuchst. Versuche es erst gar nicht mich davon abzuhalten. Ich werde nicht darauf eingehen und nur ärgerlich werden, sodass ich mir was Gemeines für dich ausdenken werde."
Ich nickte nur zu ihren Worten. Wir gingen dann gemeinsam ins Bad, wo ich mich wusch und aufs Klo ging. Sie beobachtete mich genau. Ich hatte keine Möglichkeit irgendwas zu unternehmen und sie machte mich echt nervös. Im Schlafzimmer reichte sie mir das Nachthemd. Ich schaute sie kurz an und zog es mir dann langsam an. Ich musste von oben einsteigen. Schon da merkte ich wie eng es war. Obwohl der Stoff weich und bequem war, konnte ich ihn kaum dehnen. Außerdem schien er recht reißfest zu sein. Meine Beine wurden eng zusammengedrückt. Nur ab den Knien abwärts hatte ich etwas Spielraum. Außerdem stellte ich fest dass es wohl ab den Knien zwei Lagen gab. Die erste Lage war so geschnitten das sie mir bis etwa zu den Knöcheln ging. Sie zwar auch etwas weiter geschnitten als bei meinen Oberschenkeln, aber trotzdem relativ eng. Ich konnte ungefähr einen Fuß vor den anderen setzen. Die zweite darüber liegende Lage war so geschnitten, das sie Bodenlang war und so viel Stoff hatte, das sie Falten warf. Es sah so aus, als ob der Beinbereich des Nachthemds in einer Art Meer- Maid oder Godet- Form gehalten war, und so den Träger genug Bewegungsfreiheit ließ, aber eigentlich doch mehr ein Humpelkleid war. Micha half mir Kommentarlos das Nachthemd anzuziehen. Es war eine echt besonders starke Quälerei das Oberteil anzuziehen, da die angenähten Ärmel das Anziehen behinderten. Gemeinsam schafften wir es trotzdem. Als sie den Reißverschluss langsam zuzog, merkte ich wie sich das Oberteil immer fester um mich anlegte.
"Fertig", kam ihr lakonischer Kommentar, nachdem der Reißverschluss zu war. Sie machte kein Schloss am Reißverschluss fest. Entweder weil sie sicher war das ich ohne sie eh nicht rauskam, oder weil das Schloss bereits im Schieber war. Warum auch immer, ich konnte ihn ja eh nicht öffnen. Ich strich über das Nachthemd. Es fühlte sich weich und angenehm an. Ich hatte keine Ahnung was für ein Stoff das war, weil es so weich und bequem war, aber doch gleichzeitig so reißfest und unnachgiebig. Naja, vielleicht war auch zwischen der Ober und Unterschicht noch eine weitere Stoffschicht eingenäht, die so stabil war. Aber das war egal. Ich ging ein paar Schritte. Wäre es nicht so eng geschnitten, wäre es sogar richtig bequem gewesen.
"Ab ins Bett", kamen Michas Worte.
Ich schaute sie an. Da ich nicht sicher war ob ich meine Stimme richtig unter Kontrolle hatte, nickte ich ihr nur zu. Ich ging sehr langsam zum Bett. Da ich nicht wie sonst ins Bett gehen konnte, indem ich mich einfach drauffallen ließ und mich dann passend hinlegte, stellte ich mich rückwärts ans Bett und setzte mich dann darauf. Dann kippte ich mich nach hinten und hob meine Beine an, sodass ich mich etwas drehen konnte und somit komplett drauf lag. Mein Versuch mich mit Hilfe meiner Arme weiter in die Bettmitte zu bewegen scheiterte. Nach mehreren Versuchen ließ ich es bleiben und rollte mich einfach zu Seite. Schon war das Problem gelöst. Micha schaute mir nur mit einem leichten Lächeln zu, bis ich es geschafft hatte. Als ich endlich lag, half sie mir mich zuzudecken. Alleine hätte ich damit so meine Probleme gehabt. Als sie fertig war, gab sie mir noch einen Gutenachtkuss.
Als sie sich erhob, um das Bett zu verlassen, fiel mir noch der Notfallknopf ein und ich fragte sie danach "Äh, Micha, wo ist eigentlich der Notfallknopf, von den du gesprochen hattest?"
"Oh! Den hätte ich ja fast vergessen. Siehst du die Kordel auf der anderen Seite des Bettes? Das ist es. Du musst nur daran ziehen, schon geht bei mir ein Alarm los. Aber ich warne dich. Missbrauche ihn niemals!"
Als sie mir das sagte, zeigte sie auf eine Kordel. Sie hing auf der anderen Seite des Betts. Wenn ich rüber rollte und meine Hand hob, konnte ich sie erreichen. Okay. Das passte schon mal. Nachdem sie das Bett verlassen hatte, begann sie einen Reißverschluss an meiner Einstiegsöffnung herunter zu ziehen. Es war kein Billiger. So wie er aussah und offensichtlich vernäht war, konnte er selbst mich standhalten, wenn ich mich ohne Einschränkung dagegen geworfen hätte. Aber mit dem Nachthemd hätte ich niemals eine Chance gehabt. Also strich ich den Gedanken sofort wieder. Nachdem sie den Reißverschluss geschlossen hatte, schien sie ihn unten zu sichern, da sie dabei unten am Bett herum hantierte. Als sie dann den Reißverschluss ergriff und daran nach oben zog, rührte sich nichts. Sie schaute mich mit einem Herausfordernden Lächeln an, so als ob sie geahnt hätte dass ich versuchen würde den Reißverschluss hochzuheben, um an den Öffner zu kommen, damit ich ihn aufziehen konnte. Tja, damit war es amtlich. Ich würde nicht rauskommen. Doch damit war es noch nicht vorbei. Sie hantierte an einen der Bettpfosten, und ein Vorhang begann sich von oben herabzusenken.
Michas Kommentar dabei war: "Wir wollen ja das du in Ruhe schlafen kannst und nicht abgelenkt wirst." Ihre Stimme wurde immer leiser, als sich der Vorhang schloss. Nachdem er geschlossen war, war es absolut dunkel und still. Das Problem dabei war, ich hatte schon immer Schlafstörungen. Ich brauchte oft lange bis ich einschlief, zwar schlief ich recht fest aber nur kurz. Wenn ich erst mal wach war, konnte ich nicht mehr einschlafen. Außerdem konnte ich sehr selten mehr als 5-6 Stunden schlafen. Aber da sie mir jetzt die Möglichkeit genommen hatte mich nach der Sonne zu richten um nach ihr zu klingeln wenn mir langweilig im Bett wurde, und es nicht mehr zu früh war, um nach ihr zu klingeln, damit sie mich rauslässt. Hmmm. Wenn ich es recht bedenke, sollte ich sie vielleicht in der Nacht wecken und behaupten ich muss dringend aufs Klo. Ha! Das ist doch mal eine tolle Idee. Die RACHE ist mein und sie kann nichts machen. Zufrieden kuschelte ich mich ins Bett. Trotzdem ich zufrieden war, konnte ich nicht einschlafen. Wenn ich auf dem Rücken lag, konnte ich von vornerein nicht einschlafen, außerdem war das Gewicht meiner Brüste absolut nicht hilfreich dabei. Also versuchte ich es auf dem Bauch, wie ich sonst normalerweise einschlief. Dummerweise waren mir da meine Brüste noch mehr im Weg. Selbst als ich auf der Seite lag, waren sie hinderlich, da sie nach vorne runter zogen. Es war echt nervig und beschissen. Irgendwann schaffte ich es dann doch einzuschlafen, zwar lag ich mehr oder weniger verdreht im Bett, aber ich schlief endlich. OLE!

Es war früher Morgen. Ich trug wieder ein Kleid, auch wenn es anders aussah als das von Gestern. Es war noch enger und hinderliche als das von Gestern. Langsam ging ich durch den Park spazieren. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen. Leichter Nebel schwebte über dem Garten. Er überzog die Wege, Wiesen, Blumen, Büsche und Bäume. Es war wunderschön. Bei einem Apfelbaum blieb ich stehen und ergriff einen Ast um ihn an mir heranzuziehen. Langsam sog ich den Duft der Blüte ein. Noch während ich daran roch, begann die Blüte immer heller zu erstrahlen. Ich musste die Augen schließen und versuchte mich abzuwenden. Ich hatte keine Chance. Verzweifelt stöhnte ich auf, als mich Michas Stimme erreichte.
"Aufstehen, du Langschläfer."
"Verdammt! Was soll das, mich mitten in der Nacht zu wecken! Ich war noch beim Schlafen. Du hast sie ja nicht mehr alle." Nachdem ich das gesagt hatte, versuchte ich meinen Kopf in meinem Kissen zu vergraben um weiterschlafen zu können, als mich Michas Stimme jäh auffahren ließ und mich mit einem Schlag komplett erwachen ließ.
"Hey mein Kleiner! Es ist bereits 11 Uhr. Wie lange willst du heute noch schlafen?"
???Was ???
Ich drehte mich zu ihr um. Naja. Erst mal musste ich mich aus der Zudecke befreien, in der ich mich komplett verheddert und eingedreht hatte. Nachdem mir das gelungen war, setzte ich mich auf und schaute sie ungläubig an. Ich hatte noch nie so lange durchschlafen können. Die drei großen "W" (Wie, Was, Warum) standen wohl recht deutlich in meinem Gesicht geschrieben, denn sie sagte dann: "Tja, du musst das mal aus meiner Sicht sehen. Ich wache so gegen halb 10 auf und stelle fest dass du immer noch tief und fest schläfst. Das war ein Schock für mich. Besonders da du ja immer so früh wach warst und zu mir immer gesagt hattest du kannst nicht länger schlafen. Aber vielleicht lag es nur daran wie und wo du geschlafen hast."
Bei ihrem letzten Satz setzte sie ein kleines gemeines Lächeln auf. Um zu verhindern dass sowohl ihre als auch meine Gedanken in die verkehrte Richtung wanderten, beschloss ich das Angriff und Ablenkung die besten Methoden waren. "Verdammt, ich hätte unbemerkt verstorben sein können, ohne dass du es bemerkt hättest. Das hätte dir doch spanisch vorkommen müssen dass ich so lange schlafe und du hättest nachschauen müssen. Das war unverantwortlich von dir." Ha! Das hatte gesessen.
Anderseits, mit dem Lächeln, mit dem sie mich bedachte, hatte sie erkannt was ich bezweckte. Sie ging aber nicht darauf ein, auch wenn sie sich gekonnte verteidigte: "Nein, das hätte ich mitbekommen. Dein Halsreif hätte es mir verraten."
Als sie das sagte, fasste ich daran. Ich hatte es komplett vergessen. Sie hatte zwar gestern alle anderen Bänder abgenommen, aber das Halsband nicht. Ich hatte es inzwischen ganz vergessen. Ich schaute sie irritiert an.
"Tja, weist du, darin ist ein Pulsmesser integriert. Sobald der Puls sich in einem gefährlichen Bereich bewegt, schlägt er Alarm und ich kann reagieren. Du siehst, ich hatte alles unter Kontrolle. Also los, aufstehen. Ich habe bereits alles fürs Mittag vorbereitet."

Dann ging sie zum Reißverschluss und öffnete ihn. Als sie die Gardine geöffnet hatte, hielt sie mir die Hand hin, um mir rauszuhelfen. Ich ergriff sie um mir helfen zu lassen. Mal schauen was mir dieser Tag brachte.

Teil 13

Nachdem ich mit etwas Mühe das Bett verlassen hatte half sie mir aus dem Nachthemd. Sie gab mir wieder den Bademantel und wir gingen gemeinsam auf die Toilette. Dort angekommen folgte sie mir wieder auf die Toilette. Als ich protestierte, meinte sie nur sie muss sicher sein das ich nicht doch versuche an mir rumzuspielen. Als ich meinen Mund zum weiteren Protest öffnete, hob sie nur den Auslöser für mein Halsband. Also schwieg ich lieber. Nachdem ich auf dem Klo fertig war, was mir bei einen Zuschauer echt schwer fiel, und mich gewaschen hatte, gingen wir wieder in das Zimmer wo sie mich Gestern bereits angekleidet hatte. Dort gab sie mir wieder den Unterwäscheoverall zum Anziehen. Danach folgte ein langes Unterkleid. Es lag zwar oben gut an, aber ab der Hüfte wurde es weit. Es ging mir bis zu den Knöcheln. Nachdem ich es angezogen hatte, gab sie mir mehrere Unterröcke zum Anziehen. Was mir auffiel, sie waren nicht bodenlang sondern endeten ca. 1-2cm über ihn. Ich konnte es so schlecht abschätzen, war aber ja auch egal. Oh, es waren zwar immer noch einige, aber ich glaube noch nicht mal die Hälfte von dem was ich gestern an hatte. Nachdem ich alle angezogen hatte, gab sie mir ein Kleid zum Anziehen. Nachdem ich es übergezogen hatte, zog sie hinten die Schnürung zusammen. Erst in diesen Augenblick kam mir es so richtig zum Bewusstsein: Ich hatte kein Korsett an. Ich öffnete den Mund um mich darüber zu erkundigen ob sie das Korsett vergessen hatte, aber gerade noch im letzten Moment konnte ich mich stoppen. Ich wäre ja ein echter Idiot wenn ich sie daran erinnern würde. Nachdem sie das Kleid geschlossen hatte. Zog sie mir noch ein Mieder über. Es war aus dunkelbraunen Leder, hatte 2 Träger und war vorne zum Schnüren. Sie zog die Schnüre zwar nicht komplett zu, aber auch so war es recht eng. Mein Busen wurde dadurch auch wieder recht gut hochgedrückt. Nicht nur die Art des Kleides war anders, sondern auch der Stoff. Er war grober.
"Dreh dich mal im Kreis", kam Michas Aufforderung.
Ich tat es. Nachdem ich mich gedreht hatte, fiel mir auch auf das ich keine Schuhe an hatte, nur die Hausschuhe. Was soll's, besser als die Hackenschuhe.
Mit den Worten "Komm', lass uns essen gehen." ergriff sie meine Hand und ging mit mir zur Küche. Dort gab es was aus dem Wok zu essen.
Während des Essen fragte ich sie: "Und was hast du für heute Nachmittag geplant?"
"Das weist du nicht mehr? Wir hatten doch bereits letzte Woche darüber geredet das du mir hilfst meinen Garten herzurichten. Wie konntest du nur das vergessen? Wir hatten doch schon Wochen vorher darüber geredet." Sie schüttelte nur den Kopf darüber.
Uuups, das hatte ich ja komplett vergessen. Wir wollten ja nach dem Winter ihren Garten herrichten. Sie baute da verschiedenes an, von Kräutern bis sonst was. Alles was sie so gerne aß und zum Kochen benutzte. Aber seien wir doch mal ehrlich. So verwunderlich ist das nach den gestrigen Tag ja überhaupt nicht, oder?
"Sorry", kam es von mir zurück. "Aber sag mal, wäre es nicht besser wenn ich dann normale Hosen anziehe? Nicht dass ich die Sachen kaputt mache oder so. Außerdem kann ich dann besser arbeiten."
"Ach, las mal. Ich weiß ja dass du auch so dein Bestes geben wirst. Und damit du es etwas einfacher hast, trägst du ja bereits ein Gewand was etwas leichter ist und in dem du dich besser bewegen kannst. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher dass du sehr darauf achten wirst die Sachen nicht kaputt zu machen. Du willst ja keinen Ärger haben. Nicht wahr?"
Tja, nach dieser Argumentation blieb mir nichts anderes mehr übrig als kleinlaut zu nicken.

Nachdem wir mit dem essen fertig waren, gingen wir in den Garten. Es gab eine Menge zu tun.
Tja, wer schon mal so was gemacht hat, weiß von was ich rede. Jetzt stellt euch noch dazu vor wie es ist, die Arbeiten mit einem langen schweren Kleid zu machen. Keine Angst, ich werde euch jetzt nicht mit der Gartenarbeit langweilen, nur lasst es mich so sagen: Als wir abends endlich fertig waren, war ich echt fertig. Junge, Junge! Wie die Frauen das nur früher geschafft haben ist mir ein Rätsel, besonders wenn es noch heiß war. Ich habe so schon ziemlich geschwitzt.
Tja, wie gesagt, am Abend waren wir dann mehr oder weniger mit dem Garten fertig. Danach gab es ein herzhaftes Essen, das wir in der warmen, wenn auch bereits untergehenden Sonne draußen auf der Terrasse genossen. Sie deckte und räumte den Tisch auf und ab. Sie meinte, ich habe es mir verdient mich bedienen zu lassen, weil ich so fleißig gewesen bin. Also genoss ich es einfach.
Irgendwann kam sie wieder raus ergriff meine Hand und zog mich hoch. Dabei sagte sie: "Komm', es wird Zeit das du baden gehst. Oh, und ich werde dabei sein, bevor du fragst."
Nachdem wir im Bad angekommen waren, half sie mir aus den Sachen. Die Badewanne war bereits mit einen Schaumbad gefüllt. Ich stieg hinein. Als ich mich langsam reingleiten ließ, sah ich dass sich Micha ebenfalls auszog. Verdutzt sah ich ihr zu. Nachdem sie sich entkleidet hatte, stieg sie zu mir in die Wanne.
"Ach, komm schon. Du hast mich schon beim Sex öfter mal nackt gesehen."
Das stimmte. Wir hatten schon öfter mal Sex gehabt wenn uns danach war, aber da wir nie feste Freunde waren, war es eher selten. Also, ich hatte grundsätzlich nichts dagegen. Nur mein kleiner Freund hatte ein Problem. Er konnte nicht wie er wollte. Und dass wir uns gegenseitig wuschen, war auch nicht gerade hilfreich.
Nachdem wir dann endlich mit den Putzen, Waschen und Streicheln fertig waren, das Wasser wurde auch schon kalt, entstiegen wir endlich der Wanne, trockneten uns ab, zogen uns ein Paar flauschige Bademäntel an, und verließen nach kurzem Zähneputzen und Aufräumen das Bad.
Als ich sie fragen wollte was wir jetzt machen, hielt sie mit einem Finger meinen Mund zu und meinte: "Sch… vertraue mir und lass dich überraschen." Was ich dann auch tat.
Wir gingen in ihr Schlafzimmer. Dort sah ich dass auf dem Bett Lederfessel lagen, die mit Stricken ans Bett gebunden waren.
"Vertraue mir", kamen wieder ihre Worte aus ihrem Mund, der an meinem  Ohr lag.
Widerstandslos ließ ich mich zu ihren Bett ziehen und den Bademantel ablegen. Nachdem sie mich aufs Bett gestoßen hatte, fesselte sie meine Arme und Beine ans Bett. Nachdem ich festgebunden war, begann sie sich langsam mit sanften Küssen von meiner Hüfte bis zu meinem Gesicht hochzuarbeiten. Nachdem sie oben angekommen war, setzte sie sich auf mich, sodass ihr Kitzler genau über meinem Mund lag.
"Los! Leck' mich, bis ich komme", kam ihre Aufforderung.
Als ich sie jedoch nur verdutzt anschaute, drückte sie, wohl um ihre Worte zu unterstreichen, den Strafknopf. Und schon schoss ein Stromschlag durch das Halsband. Sofort begann ich Panikartig an ihr zu lecken. Was mir jedoch eine Ohrfeige von ihr einbrachte.
"Langsam! Ruhig und konzentriert! Nicht so! Gib' dir mehr Mühe", kam dabei ihre Aufforderung.
Während ich mich beruhigte, gab sie mir Anweisungen wie ich es machen sollte. Während ich sie so langsam Richtung Höhepunkt leckte, ergriff sie mit einer Hand meine Eier und meinen eingeschlossenen Freund. Sie begann daran herum zu drücken und sie zu tätscheln. Verdutz hörte ich auf, um mich darauf zu konzentrieren, was mir jedoch nur ein weiteren Stromschlag einbrachte. Sofort begann ich wieder weiter zu lecken.
Keine Ahnung wie lange ich brauchte, aber sie kam. Du wie! Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte einen Hörsturz bekommen, so stark klingelte es in meinen Ohren. Gott sei Dank wohnten die Nachbarn weiter weg, sodass das keiner hörte.
Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, kletterte sie nach unten. Als sie zwischen meinen Beinen saß, begann sie langsam an meinen Eiern und meinem Freund herum zu spielen. Oh-Mann! Ich war kurz davor trotz der Schelle abzuspritzen. Gott sei Dank holte sie dann den Schlüssel raus. Langsam ließ sie ihn an einer Kette vor mir hin und her schwenken, wobei sie nicht aufhörte mich unten zu streicheln und zu quälen. Bevor ich jedoch wahnsinnig wurde, schloss sie ihn auf.
Zack! Mein Freund stand in halb- acht- Stellung. Sie schaute mich lächelnd an, bevor sie ihr Mund auf meinen Freund senkte.

Oh, keine Angst. Ich plaudere jetzt nichts aus und mache hier jetzt keinen billigen Porno. Denn wie heißt es doch so schön? Ein Gentleman schweigt und genießt. Aber sagen es wir mal so. Erstens: Wir kamen beide auf unsere Kosten. Und obwohl wir früh ins Bett gegangen waren, wurde die Nacht sehr kurz.
Irgendwann schliefen wir gemeinsam erschöpft ein, nachdem sie meine Fesseln gelöst hatte.

"Hey, mein Schatz! Aufwachen!"
"Lass mich in Ruhe. Ich bin noch müde."
"Hmmm, mein Schatz. Das würde ich ja gerne machen. Aber dann kommst du zu spät zu deinem Vorstellungsgespräch."
"Was?" Ich ruckte hoch und war auf einmal wach. Ich schaute mich um und sah Micha ins Gesicht. Ich schloss kurz die Augen um mich zu sammeln. Als ich sie wieder öffnete, kam mir wieder alles in den Sinn. Als ich an das Wochenende dachte, ließ ich mich wieder ins Bett zurück fallen. Irgendwie hoffte ich dass ich einfach nur einen Traum hatte. Als ich jedoch mit einem Stöhnen meine Augen schloss, hörte ich Michas Stimme an mein Ohr dringen: "Hey, steh' endlich auf. Du musst in eineinhalb Stunden los zu deinem Vorstellungsgespräch."
Als ihre Worte endlich richtig zu mir durchdrangen, sprang ich mit einen lauten "Oh verdammt! Mist! Ich komme zu spät." auf.
Panikartig wollte ich meine Sachen zusammen suchen. Ich war bereits auf dem Weg zum Schrank, als mir einfiel dass das ja Michas Zimmer war. Bevor ich jedoch zu meinem Zimmer laufen konnte, beruhigten Michas Worte mich wieder. "Hey, bleib' ganz ruhig. Du hast noch genug Zeit. Geh dich duschen und in Ruhe anziehen. Ich bereite solange das Frühstück vor."
"Hey danke, du bist ein echter Schatz." Dankbar lief ich ins Bad, wo ich mich in Ruhe fertig machte. Fertig angekleidet ging ich in die Küche, wo Micha bereits alles vorbereitet hatte. Während wir aßen, unterhielten wir uns über Unverfängliches. Als wir fertig waren und ich ihr beim Abräumen helfen wollte, schickte sie mich los, damit ich lieber etwas früher loskomme und so sicherheitshalber etwas Spielraum hatte. Dankbar fuhr ich los. Ich hatte eine etwas über 3 Stunden dauernde Fahrt vor mir. Ich hoffte, dass ich die Stelle bekam, auch wenn es bedeutete dass ich dann von Micha wegziehen musste. Aber ich verdiente dann endlich wieder Geld, und ich konnte sie ja immer noch besuchen. Freudig fuhr ich in meine Zukunft.

Und was tat Micha währenddessen?
Sie schaute aus dem Fenster raus als er los fuhr. Dann machte sie in Ruhe die Küche fertig. Nachdem sie damit fertig war, ging sie in ihr Büro, wo sie ihren PC hochfuhr. Dort öffnete sie ein verstecktes Programm. Als sie es aktivierte und einen Code eingab, erschien eine Landkarte mit einem Icon, über das Alex stand. Sie hatte auf seinem Handy eine Spionagesoftware installiert, die ihr seinen genauen Standort anzeigte. Nachdem sie sich vergewissert hatte dass er bereits weiter weg war, öffnete sie eine weitere verschlüsselte Datei. In dieser waren verschieden E-Mails gespeichert. Sie öffnete die Letzte. Sie war am letzten Freitag angekommen. Sie war von der Firma gekommen, wohin nun Alex zu einem Vorstellungsgespräch unterwegs war. Sie las die E-Mail noch einmal in Ruhe durch. Aber sie wusste, es war mal wieder perfekt abgelaufen. Die Firma glaubte ihr und ließ sich nichts anmerken dass sie mit ihnen in Kontakt getreten war, sondern auch dass sie Alex ablehnen würden, wenn auch mit größtem Bedauern. Mit einem letzten Lächeln schloss sie wieder die Datei. In dem Ordner waren zahlreiche andere Dateien. Hätte Alex sie gesehen, hätte er erkannt dass es sämtliche Firmen waren, wo er ein Bewerbungsgespräch hatte. In allen stand drin, dass sie sich bei Micha für die Warnung bedankten und Alex ablehnen würden. Außerdem versprachen sie ihr sie nicht zu verraten. Mit einen Lächeln schloss sie den Ordner wieder. Danach schaute sie, wie weit Alex sich bereits entfernt hatte. Sie aktivierte noch einen Code, der dafür sorgte das sie benachrichtig wird, wenn sich Alex auf 10km näherte. Danach verließ sie das Zimmer und ging in den Teil des Schlosses, der genau neben den ihren lag, wo sie und Alex wohnten. Aber dieser Teil war heruntergekommen und wurde von beiden nicht genutzt. Sie schloss die Tür auf. Es öffnete sich eine Zimmerflucht. Der erste Raum war nur ein einfacher Vorraum, wo nichts drinnen war. Der zweite Raum war mit einem Tisch und ausladenden Barocksesseln und Couches ausgestattet. Es gab auch einen Sekretär mit einem Stuhl davor. Er war zum Empfang von Besuchern gedacht. Der nächste Raum war als Wohnzimmer gedacht. Es gab sogar Platz für einen Fernseher. Außerdem hatte er ebenfalls eine ausladende Couch mit einem passenden Tisch. An der einen Seite stand ebenfalls, wenn auch größer, ein Sekretär mit einem Stuhl davor. Außerdem gingen zwei weitere Türen von diesem Zimmer ab. Micha öffnete die erste Tür. Sie führte zu einem großen modernen Bad. Sie schloss die Tür und öffnete dann die andere. Sie führte zu einem Schlafzimmer. Es war mit der gleichen Art von Bett ausgestattet, wie das in dem Alex die Nacht von Samstag zu Sonntag verbracht hatte. Außerdem gab es eine Frisierkommode und mehrere Schränke. Alle Zimmer hatten eines gemeinsam: Sie waren in Lila, Pink und Rosa gehalten. Sie waren verspielt- Barbiehaft gehalten außerdem gab es überall mal mehr offen zu sehen, mal versteckt, Ringe und Ösen, um daran etwas anzuketten. Sie öffnete den Schrank und die Kommode. Sie waren zwar noch leer, aber es gab genug Platz. Nachdem sie die Räume inspiriert hatte, verließ sie die Zimmerflucht und ging zu einem anderen Teil des Schlosses. Dort öffnete sie eine versteckte Tür. Sie führte in einer weiteren Zimmerflucht. In ihr waren zahlreiche Schränke und Kleiderstände. In ihnen lagen oder hangen zahlreiche Kleider, Röcke, T-Shirts, Pullover und vieles mehr. Dazu gab es Unterwäsche, Badekleidung, Korsetts Unterröcke, Kleider usw. Sie waren aus allen möglichen Mode- Epochen. Es gab auch die unterschiedlichsten Fesseln und Knebel und vieles mehr. Sie ging mit einem Lächeln durch die Räume und sagte immer wieder leise: "Bald, oh ja, bald ist es soweit. Ihr braucht nicht mehr lange zu warten."
Dann betrat sie das letzte Zimmer. In einem Glaskäfig stand eine Puppe mit einem  Hochzeitskleid. Es war unglaublich. Man sah dem Kleid an dass es schwer war. Der Stoff war erlesen und schwer. Das Oberteil war aus dickem Stoff und reich verziert mit Stickereien, Perlen und Strass- Steinen. Die Ärmel waren durch Stoff sehr aufgebauscht und gingen aber ab den Unterarmen in lange Ärmel über. Der/die Träger/in dieses Kleides musste die Armee stets in Bauchhöhe halten, wenn er/sie nicht wollte dass sie auf den Boden hingen. Der Rock war ebenfalls reich verziert, außerdem stand er sehr weit ab; Auf jeder Seite mindesten zweieinhalb Meter. Was man nicht von außen sah war das sehr enge Korsett. Durch die große Stoffmenge, aus der das Oberteil bestand, wurde es verdeckt. Die Taille sah zwar dünner aus als normal, aber niemand sah wie eng es wirklich war. Außerdem gab es einen Humpelrock, der die Schrittweite stark einschränkte. Die Weite des Kleides wurde nicht mit Hilfe eines Reifrocks erreicht, sondern durch schwere Unterröcke. Alles in Allem wog das Kleid insgesamt fast 60kg. Ehrfürchtig ging Micha zu dem Glaskäfig, wo das Kleid mit 4 Strahlern aus den Ecken angeleuchtet wurde. Sie legte die Hand ans Glas und sagte immer wieder verträumt: "Bald, oh ja, bald ist es soweit. Es dauert nicht mehr lange. Bald wird er dich tragen, während ich am Altar auf ihn warte. Gedulde dich noch ein bisschen, denn ich muss ihn erst soweit bringen dass er es macht."
In diesen Augenblick klingelte ihr Handy. Sie schaute die Nummer an und ging ran.
Eine weibliche Stimme meldete sich: "Hey Micha! Na? Hat es geklappt?"
"Oh ja! Es lief perfekt. Ich hoffe dass ich weitermachen kann wenn er wieder kommt."
"Das solltest du lieber lassen. Übertreib es nicht am Anfang. Denn wenn du das machst, kannst du es leicht versauen."
"Ach komm schon. Es kann schon nichts passieren. Ich passe auf", sagte Micha leicht verärgert.
"Micha! Pass auf was du sagst und machst. Es kann zu schnell zu viel kaputt gehen. Besonders dann wenn er nicht soweit ist oder nicht den Schritt dazu machen kann und will."
"Ach komm schon! Was soll da schon passieren?"
"Kannst du dich noch an das Ehepaar Trauermann erinnern? Sie waren lange gut mit deinen Eltern befreundet."
"Ja, ich mochte sie. Oh Mann! Die beiden konnte nie von sich genug bekommen, und sie waren beide echt lustig. Ich mochte sie gerne als ich noch kleiner war. Das letzte Mal hörte ich von ihnen erst ein halbes Jahr vor den Tod meiner Eltern etwas. Warum?"
"Tja, wenn du mich schon so fragst. Sie gehörten auch zu unserem Kreis. Aber Judit wollte mehr als ihr Mann bereit war zu gehen. Also versuchte sie es mit Gewalt. Ich bekam es zu spät mit. Weil Stefan nicht nachgeben wollte, machte sie solange weiter bis er brach und sie ihren Willen bekam. Doch damit erlosch auch ihre Liebe mit und zueinander. Er war nicht mehr ihr geliebter Mann, sondern nur noch ein Etwas. Sie misshandelte, quälte und demütigte ihn nur noch. Als ich es endlich erfuhr, versuchte ich zu retten was zu retten war. Aber sie hinderte mich daran. Deswegen verstieß ich sie und begann sie zu ruinieren. Sie verließ dann die Gegend und zog in den Osten. Lass dir eins gesagt sein: Solltest du in ihre Fußstapfen treten, werde ich dich vernichten. Hast du mich verstanden?"
"Ja. Sorry. So hatte ich es nicht gemeint. Außerdem möchte ich nicht dass es mit mir und Alex so endet."
"Gut. Lass dir und Alex Zeit. Bedenke einfach die Geschichte mit dem Frosch. Wenn du ein Frosch ins kochende Wasser schmeißt, springt er raus weil er die Gefahr spürt. Setz du ihn aber ins kalte Wasser und stellst es dann an, bleibt er drin weil er die Gefahr nicht erkennt. Stell dir einfach vor Alex ist der Frosch. Machst du es zu schnell, springt er ab. Wenn du es jedoch langsam Schritt für Schritt machst, merkt er nicht einmal etwas, bevor es zu spät ist. Später kannst du immer noch strenger werden. Verstanden?"
"Okay, ich werde daran denken. Vielen Dank für deinen Rat. Ach ja, Alex hatte noch einen super Einfall wie man das Grundstück einzäunen kann, ohne das es wohl Probleme gibt. Ich bräuchte zwar dafür deine Hilfe, aber ich denke das dürfte gehen."
"Okay, komm mal die Tage vorbei. Dann schauen wir uns es mal an. Also mach's gut. Bis zum nächsten Mal. Tschau dan."
"Tschau."
Die Gesprächspartnerin legte auf und Micha schaute sich im Raum um. Etwa ein Dutzend Personen schaute sie an; Männer und Frauen.
Ihr Mann, der ebenfalls anwesend war, fragte sie: "Warum hast du ihr nicht gesagt, dass es ihre Eltern waren, die es aufgedeckt haben was Judit getan hatte, und dass Judit Rache geschworen hatte, und dass du sie verdächtigst etwas mit den Unfall zu tun gehabt zu haben, und dass sich ihr weitere Männer und Frauen angeschlossen haben, die ihren Ehepartner genauso behandeln?"
"Weil ich sie nicht belasten wollte, und weil selbst der beste Sachverständiger nicht genau sagen konnte ob es Sabotage war oder nicht. Ich hoffe nur das sie nicht wie Judit abgleitet."
Es gab zustimmendes Nicken von allen Seiten.
Eine weitere Person meinte: "Ja, es wäre schade. Immerhin hatten ihre Eltern zu einen unserer Gründungsmitglieder gehört. Außerdem hatten sie einige Pläne für das Schloss und mit uns. Wenn Micha gut mitmacht, können wir die Pläne immer noch durchziehen."
Es gab ein weiteres Nicken in der Runde.

Währenddessen im Osten der Republik:
Ein etwas heruntergekommenes Herrenhaus. Eine weitere Person legte ihr Telefon auf. Es war Judit, die gerade erfahren hatte was bei Micha passiert war, und das die anderen Micha helfen wollten. Sie war immer noch wütend das Michas Eltern sie verraten hatten und das sie deswegen rausgeworfen wurde. Wütend fuhr sie mit der Peitsche durch die Luft, was die mitleidige Person, die einst ihr Ehemann war und den sie über alles liebte, veranlasste zu wimmern. Er war bereits über und über mit Striemen verziert, nachdem sie ihn mal wieder ausgepeitscht hatte.
Nachdem sie sich etwas beruhig hatte, wandte sie sich an die andere Person, die im Raum war und gelassen zugesehen hatte als sie ihren Mann verprügelt hatte. "Okay. Ist nichts zu machen. Sie haben Micha aufgenommen. Aber da sie nicht wissen dass du zu mir gehörst, kannst du dich vielleicht bei ihr einschleichen, wenn sie Personal für sie suchen. So kannst du Micha langsam auf unsere Seite bringen. Wie bei dem Frosch das Wasser langsam erhitzen bis es zu spät ist. Dann bleibt ihnen nur noch übrig Micha zu vernichten, was besonders hart für sie ist, weil Michas Mutter ihre beste Freundin war. Dann können wir das Schloss nutzen." "Gut ich werde mein Bestes geben. Ach ja, ich habe gehört du bekommst heute noch Besuch. Wer ist es denn?"
"Ach, keine Ahnung wie er noch mal hieß, aber er war so vernarrt in mir, dass ich ihn zu mir eingeladen habe. Er ist Vermögend und hat keine Verwandtschaft die ihn vermisst. Sein Vermögen liegt in Aktien, soweit ich mich erkundet habe. Wenn er erst mal hier ist, nun ja, ich habe da was tolles Neues, da werde ich nicht lange brauchen bis er gebrochen ist und mir alles überschreibt. Und da ihn keiner groß vermissen wird bis er mir gehört, ist es perfekt."
"Warum willst du es so schnell machen? Normalerweise lässt du dir doch viel mehr Zeit. Und was hast du dann mit ihm vor, wenn du sein Geld hast?"
"Warum so schnell? Na ja. Es kommt jetzt bald die neueste Mode raus, und ich brauche Geld, besonders für die neuen Schuhe. Und was ich mit ihm vorhabe, nun ja, ich denke er sollte was davon haben. Also wird er in Zukunft dafür zuständig sein meine Schuhe zu pflegen, damit er weiß ich habe sein Geld gut angelegt."
Beide lachten über diesen Witz, bevor sie ihren Kaffee weiter tranken.

Teil 14

Dunkle Nacht lag über dem Schloss. Alles schlief tief und fest. Alles? Eine Gestalt huschte durch die Gänge, lauschend ob sich etwas rührte. Langsam schlich sie sich zu den beiden besonderen Zimmern, bevor sie sich schnell wieder umdrehte und verschwand.
Ganz Gallien hatte kapituliert. Ganz Gallien? Nein, ein Dorf (in diesen Fall Gehirnwindung) hielt den Römern stand. Dieser Teil sagte immer wieder: "Denk an die Geschichten, die du gelesen hast. Du weißt wie leicht es böse enden kann." Tja, und so war ich in einen Zwiespalt. Zum einen wollte ich es gerne wieder holen, aber anderseits hatte ich Angst was mir die Zukunft bringen wird. Also schwieg ich und genoss die Erinnerung an das Wochenende.
Die Zeit verrann…

******

Es war zwei Wochen später, als der zweite Teil begann. Nur wusste ich es da noch nicht. Es begann ganz harmlos, aber steigerte sich schnell.

Rrrrrrrrhhhhhh klick, Rrrrrrrhhhhhh klick, Rrrrrrrhhhhh klick. Ich versuchte es noch mehrmals. Aber dann musste ich es einsehen. Mein Auto sprang nicht an. Verdammt! Am Samstag lief es noch wunderbar. Ach komm schon! Du musst doch anspringen. Das Wochenende war super gelaufen. Micha war mit mir gestern weggefahren und wir hatten den Tag genossen. So kann das Wochenende nicht enden, oder, naja, die neue Woche nicht beginnen. Ich versuchte es noch mal, aber es klappte nicht. Also stieg ich aus und ging zurück, um den Pannendienst anzurufen. Vielleicht konnten die mir helfen.
Gerade als ich die Tür öffnen wollte, kam Micha raus. Sie schaute mich verdutzt an und fragte: "Sag mal, wolltest du nicht losfahren? Du hattest es doch eilig. Hast mal wieder was vergessen? Naja, besser das es dir jetzt, als später einfällt."
"Naja", antwortete ich. "Daran liegt es nicht. Mein Auto springt nicht an und ich habe keine Ahnung was los ist. Ich rufe jetzt mal den Pannendienst an. Vielleicht können die mir helfen." "Okay, ich wünsch dir viel Glück. Muss jetzt leider zur Arbeit. Bis heute Abend. Tschau!"
Sie ging zu ihrem Auto und fuhr los. Ich rief den Pannendienst an. Ein Mechaniker kam schnell vorbei. Leider konnte er auch nichts machen. So wurde nach kurzer Beratung mein Auto zu einer Werkstatt abgeschleppt. Nach einiger Fehlersuche stellte die Werkstatt fest, dass mit der Motorsteuerung oder so (so was ist für mich Fachchinesisch) irgendwas kaputt war. Die Reparatur würde mir etwa 1500 Euro kosten. Ich war fertig. Das Auto hatte meiner Mutter gehört und war recht neu. Aber ich hatte das Geld nicht. Ich schickte Micha eine SMS mit der Diagnose der Werkstatt. Sie schrieb mir zurück, wenn ich wollte, kann ich mich in der Stadt herumtreiben und sie würde mich dann abends mit zurück nehmen. Dankend nahm ich an. Als sie mich abends abholte, lud sie mich noch zum Essen ein. Nachdem wir fertig waren, fuhren wir nach Hause. Dort machte sie mir ein Angebot. Es war ein Faustischer Deal. (Siehe Goethes Geschichte "Faust", falls Ihr Fragen habt.)
"Du Alex, das mit deinen Auto ist echt schade. Aber ich mache dir ein Angebot. Ich lege dir das Geld aus und du zahlst es mir zurück."
"Okay, das werde ich machen. Vielen Dank dafür."
Ich war echt froh darüber, aber Micha hob nur ihre Hand und schüttelte den Kopf. "Nein so einfach ist das nicht. Ich werde dir nicht so einfach das Geld geben. Aber ich mache dir einen Vorschlag."
Verwundert fragte ich sie: "Und was für einer wäre das?"
"Tja, du kannst mir das Geld innerhalb von 2 Monaten zurückzahlen, oder sozusagen abarbeiten. Jede Woche würde ich dir 500 Euro erlassen."
"Was willst du, das ich es mache? Ich helfe dir doch auch so schon?"
"Nein, das ist es nicht. Pass auf, ich erkläre es dir. Du wirst drei Wochen die Kleider tragen, die du vor 14 Tagen an unserem Wochenende getragen hast. Die ganze Zeit, es sei denn wir fahren in die Stadt. Dann kannst du was anderes anziehen. Ich schreibe dir nicht vor was du den ganzen Tag machst, aber ich bestehe darauf dass du die Kleider dabei immer trägst. Es ist mir egal ob du Spazieren gehst, liest oder zockst. Hauptsache du trägst die Sachen die ganze Zeit. Solltest du sie widerrechtlich ausziehen, bekomme ich das ganze Geld von dir wieder zurück, selbst wenn du die Sachen widerrechtlich am letzten Tag ausgezogen hast. Na? Ist das nicht ein guter Vorschlag?"
Ich schaute sie geschockt an. Ich dachte mir: "Hey, war das nicht mein geheimster Traum? Hmmm, aber lieber nicht so schnell klein geben." So sagte ich: "Äh, danke für das Angebot, auch wenn ich es echt komisch finde. Aber mal von dieser ganzen Sache abgesehen, was ist wenn Besuch kommt, oder ich in die Stadt zu Behörden muss?? Da kann und will ich nicht so rumlaufen. Ich meine, warum willst du dass ich 3 Wochen so rumlaufe und mir dafür 1500 Euro gibst?"
Ich schaute sie an und wartete auf eine Antwort. Micha ließ sich etwas Zeit damit, so als ob sie sich genau ihre Worte überlegte. Dann antwortete sie: "Warum ich das mache? Du brauchst Hilfe und ich helfe dir gerne. Der Grund warum ich dir das Geld nicht einfach so gebe? Nun ja, meine Eltern haben mir schon früh beigebracht jemand nicht einfach so Geld zu geben, ohne zumindest symbolisch etwas dafür zu verlangen was er geben kann. Alles andere ist nicht wirklich dauerhaft förderlich. Der andere Grund ist der, ich sah dich gerne darin herumlaufen. Aber kommen wir zum Schluss. Ich brauche deine Entscheidung, jetzt. Du hast nur jetzt die einmalige Chance. Sobald du diesen Raum verlässt, ist dieses Angebot hinfällig. Wenn du zusagst, will ich dein Wort haben das du dich daran hältst."
Nach diesen Worten schwieg sie und schaute mich an. Ich sprang auf und begann im Zimmer auf und ab zu laufen. Wenn ich zusagte und mein Wort gab, gab es kein Zurück mehr, denn ich hielt mein Wort, selbst wenn ich dabei schlecht abschnitt. Es war mir heilig. Wenn ich also zusagte, musste ich die Sache durchziehen, komme was da wolle. Auf der anderen Seite brauchte ich ihre Hilfe, oder ich musste mein Auto weit unter Wert verkaufen. Ich brauchte eine Weile für diese Entscheidung. Aber ich hatte letztendlich keine Wahl. Und so schlimm konnte es ja nicht werden. Also sagte ich zu ihr: "Okay, ich werde es machen. Wann genau hast du dir vorgestellt dass es losgehen soll?"
Sie stand auf und schaute mir fest in die Augen und sprach: "Ich habe heute erfahren dass ich für einen großen Auftrag, an den meine Firma interessiert ist, für ca. drei Wochen nach Indien fliegen muss. In der nächst- beginnenden Woche, wo ich zurück bin, beginnen die drei Wochen. Habe ich dein Wort das du es durchziehst?"
Nach einen kurzen Schaudern sagte ich: "Ja, du hast mein Wort. Ich werde drei Wochen die Sachen anziehen, die ich an unserem Wochenende getragen habe. Jedoch, wenn die Gefahr besteht, dass jemand vorbei kommt, und damit meine ich nicht den Postboten sondern Besuch, oder ich wichtige und nicht verschiebbar Besorgungen machen muss wie Arzt oder Behörden, wird der Tag ausgesetzt und hinten angehängt."
Sie streckte mir ihre Hand hin und ich schlug ein.
"Einverstanden", sagte sie dabei. Ich drehte mich daraufhin um und verließ den Raum. Dabei schrie meine innere Stimme immerzu: "Was hast du getan, du Narr? Wie konntest du nur?" Aber ich ignorierte sie und ging. Ich hatte meine Endscheidung getroffen. Nun gab es kein Zurück mehr. Ich musste es bis zu, bitteren Ende durchziehen.

Währenddessen:
Nachdem ich den Raum verlassen hatte, schickte Micha eine SMS mit den Worten: "Es hat geklappt. Klasse, wie du den Wagen lahmgelegt hast. Er ist dann darauf eingegangen."
Kurz darauf kam die Antwort: "K.P. Viel Glück. Sei vorsichtig."
Nachdem sie die Nachricht erhalten hatte, löschte sie beide SMS mit einen Lächeln und schaute noch etwas Fern, bevor sie glücklich ins Bett ging.

Kurz vor dem Wochenende fing es an zu regnen. Am Sonntag brachte ich Micha zum Flughafen. Es regnete ununterbrochen. Es war, als ob der Himmel weinte wegen meiner Entscheidung. Aber ich verdrängte die Gedanken daran. Am Flughafen verabschiedete ich mich von Micha. Ungefähr in der Mitte der Woche hörte es auf zu regnen. Aber danach schien die Sonne fast ununterbrochen es wurde extrem heiß. Laut Wetterbericht knackte es alle Rekorde. Ich telefonierte mit Micha über Skype. Nachdem wir die Temperaturen verglichen hatten, war ich der Sieger. Bei uns war es heißer als in Indien. Dann kam der Tag ihrer Heimkehr. Es war ein heißer Montag, obwohl es bereits nach 19 Uhr war und die Sonne am Horizont unterging. Sobald ich das Auto verließ, begann der Schweiß in Strömen zu fließen. War ich froh, als ich endlich im klimatisierten Flughafengebäude war. Dort wartete ich auf Micha. Endlich wurde angezeigt dass ihr Flug gelandet war. Sie brauchte zwar eine Weile bis sie endlich da war, aber dann konnten wir zum Auto gehen. Während wir uns mit den Koffern abquälten, fragte ich mich warum Frauen immer so viel mitnahmen. Außerdem war ich mir nicht sicher. Waren es nicht auf den Hinflug weniger gewesen? Naja, es war egal. Wir brachten die Sachen zum Ausgang. Dort wartete Micha, während ich das Auto holte. Schnell verluden wir die Sachen und fuhren los. Wir unterhielten uns über das, was uns so alles passiert war und was man nicht über Skype bereden wollte. Ich lud Micha sogar zu einem Eis bei einem Italiener ein, der bei uns neu aufgemacht hatte. Wir kamen spät nach Hause. Nachdem wir ihre Koffer auf ihr Zimmer gebracht hatten, gingen wir ins Bett. Am Dienstag hatte sie noch frei. Sie war mit dem Aufräumen ihrer Sachen beschäftig. Außerdem telefonierte sie viel mit ihrem Büro. Abends gingen wir gemeinsam baden. Am Mittwoch, es wurde noch heißer an diesen Tag, fuhr sie zur Arbeit.
Nach dem Abendessen machte sie mir einen neuen Vorschlag: "Hey Alex, wie du dich sicher noch erinnern kannst, haben wir ausgemacht dass du ab nächste Woche die Sachen von unserem Wochenende trägst."
"Ja, das stimmt. Ich habe es nicht vergessen, auch wenn ich mich frage wie ich das ohne Hitzeschlag überstehen soll. Selbst im Schloss steigen die Temperaturen immer mehr an. Aber ich werde mein Wort halten."
"Gut, das freut mich zu hören. Aber ich mache dir einen anderen Vorschlag. Du brauchst die Sachen nicht zu tragen."
Als ich das hörte, begann ich zu hoffen. Aber ihre nächsten Worte beendeten diesen Hoffnungsschimmer.
"Bevor du jetzt was Verkehrtes denkst, ich werde dir die 3 Wochen nicht erlassen oder sie verschieben. Ich lasse dir nur die Wahl. Du trägst die Sachen die 3 Wochen, aber ich habe in Indien Kleider gekauft, Saris, Röcke, Kleider und so was. Mein Deal ist jetzt Folgender: Du kannst diese Sachen anziehen. Sie sind bei dieser Hitze sicher angenehmer zu tragen. Aber ich verlange dafür auch etwas. Erster Punkt: Anstatt einer Keuschheitsschelle wirst du einen Keuschheitsgürtel tragen. Er ist so geschaffen, dass man nichts mehr sieht und du auch nicht mehr an dir rumspielen kannst, also anders als mit der Schelle. Eigentlich wollte ich ihn dir schon damals anziehen, aber er kam beim ersten Mal zu spät. Der zweite Teil betrifft deine Körperhaare. Ich will dass sie weg sind. Bei den Kleidern letztes Mal sah man sie nicht, aber diesmal sieht man sie und das geht gar nicht. Also werden sie gründlich entfernt."
Ich schaute sie verdutzt an. Dann fragte ich sie: "Woher wusstest du was für Maße du für den Gürtel brauchst? Woher willst du wissen ob er mir passt? Außerdem, warum willst du dass ich mich komplett rasiere?"
"Ach komm schon! So schlimm ist es auch nicht. Zu Punkt Eins: Woher ich es so genau weiß? Nun ja. Kannst du dich an das Wochenende erinnern? Nach deiner Beichte tranken wir so einiges. Naja, du hattest so einiges getrunken, ich aber habe meins immer in die Blumen gegossen wenn du nicht aufgepasst hattest. So war ich, als du fertig warst, weniger betrunken als du. So konnte ich Maß nehmen. Hoffe nur dass ich mich nicht geirrt habe. Tja, jetzt weißt du es. Und was deine Körperbehaarung angeht, nein, ich habe nicht gemeint dass du dich komplett rasierst. Eher dass du dich per Waxing ihrer entledigst."
Ich schaute sie entsetzt an. Das war wohl ein Witz, ein schlechter zwar aber immerhin. Das ließ ich auch durchblicken, als ich ihr meine Antwort gab: "Du spinnst ja! Erstens tut Waxen extrem weh, und ich steh nicht auf Schmerzen. Außerdem habe ich einen Bericht gesehen, in dem Medizinische Erkenntnisse gezeigt wurden dass Waxen die Haut nachhaltig schädigt. Also vergiss es. Ich rasiere mich."
"Nein, aber ich mache dir ein Gegenangebot. Du brauchst dich nicht zu waxen, aber du machst eine Laser- Haarentfernung."
"Das ist ja wohl ein schlechter Witz. Ich soll mir komplett und dauerhaft die Haare entfernen lassen? Das ist doch bescheuert. Wie sieht das aus? Außerdem kann ich doch nicht einfach irgendwo hingehen und sagen: Einmal Laser- Haarentfernung bitte. Da denken ja alle sonst was. Vergiss es."
"Zuerst mal, stark behaart zu sein ist so was von out. Nicht nur bei Frauen ist das hässlich, sondern auch bei Männern. Bei den No-Goes von Männer ist das immer hoch angesiedelt. Außerdem finde ich, du würdest ohne störende Körperbehaarung besser aussehen. Tja, das ist deine Entscheidung. Willst du die Sachen von unserem Wochenende tragen, oder die Indischen Sachen, jedoch mit den gerade genannten Bedingungen? Du hast Zeit bis Donnerstag- Abend um dich zu entscheiden. Schönen Abend noch."

Nach diesen Worten verließ sie den Raum, während ich geschockt zurück blieb.

Teil 15

"Nein"
"Was?"
"Ich sagte nein."
"Äh ja, aber was meinst du damit?"
"Na ist doch klar. Ich lehne dein Angebot ab."
Micha schaute mich verdutzt an. Es war Donnerstagabend. Wir waren gerade mit den Essen fertig. Man sah ihr an das sie fieberhaft überlegte bevor sie weiter sprach. "Warum? Weil ich wollte das du dich einer Laserhaarentfernung unterziehst? Ach komm schon. Wo vor hast du Angst? Glaubst du es geht mir dabei nur darum das es besser aussieht wenn du die indischen Sachen anziehst? Es geht mir nicht direkt darum. Wenn es nur darum gehen würde, würde ich bei dir eine einfache Rasur machen lassen und dir nicht eine teure Laserhaarentfernung bezahlen. Es geht mir darum das du deine Körperbehaarung entfernst und zwar dauerhaft..."
"Warum?" unterbrach ich sie.
"Warum? Oh man ist dir das denn immer noch nicht klar? Ich habe dich doch schon seit wir uns kennen versucht zu überreden was gegen deine Köperbeharrung zu machen. Das hast du aber bis jetzt immer abgelehnt. Deswegen dieser Deal. Es sieht einfach besser aus. Warum glaubst du ist solch eine Körperbehaarung immer bei den Nogoes im Fernsehen? Weil es absolut out ist und wir beide wissen du würdest es einfach wieder wachsen lassen. Weniger weil es dir so besser gefällt, sondern einfach aus Bequemlichkeit. Deswegen dieser Deal. Also komm nehme ihn doch bitte an."
Nach kurzen überlegen sagte ich: "Nein, ich bleibe dabei. Ich trau der Sache nicht. Außerdem glaube ich kaum das es sonst irgendwelche Männer gibt die sowas machen. Wie sieht das aus wenn ich so was machen lasse. Die denken sich doch sonst was. Nein da trage ich doch lieber die anderen Sachen drei Wochen lang. Außerdem hast du nur gesagt ich soll die Sachen von dem Wochenende tragen. Das schließt den Sonntag mit ein. Nun, ich denke wenn ich die Sachen von Sonntag trage, werde ich es wohl vielleicht leichter überleben. Was meinst du?"
"Ja da dürftest du rechthaben. Nun gut. Das ist deine Entscheidung. Nun musst du mit ihr leben."
Danach erledigten wir beide den Abwasch ohne uns weiter über das Thema zu unterhalten. Nachdem wir noch eine weile Ferngesehen hatten, gingen wir ins Bett.

Der Freitag war auch recht ruhig. Abends lief nichts Besonderes im Fernsehen. Also schalteten wir immer herum. Als wir auf einen Sender auf einen Beitrag stießen, was Frauen bei Männern am meisten störte. Einer der Dinge war die Körperbeharrung bei Männern. Als verschiedene Männer und Frauen sich darüber ausließen wie störend sowas war, und sie Männer warnten sowas zu entfernen, bekam Micha einen Lachkrampf. Besonders als einer von ihnen empfahl eine dauerhafte und komplette Entfernung der Haare zu machen.
Angesäuert meinte ich nur: "Vergieß es. Das werde ich trotzdem nicht machen."
"Ach komm schon. So schlimm ist es doch nicht", antwortete sie mir. "Weißt du was? Ich habe eine Idee. Ich habe morgen eh einen Termin für eine Wellnessbehandlung, und du kommst einfach mit und schaust es dir an. Du kannst ja immer noch in die Stadt gehen und ein bisschen Schaufensterbummel machen. Danach gehen wir zu deinen Lieblings- Chinesen und essen dort. Ich lade dich ein. Na komm, ist doch eine super Idee. Und wenn du es doch machst, gilt mein Angebot immer noch."
"Okay", sagte ich. "Ich werde dich dort hinbringen aber dann wieder gehen."
Danach schauten wir noch etwas Fern. Bald darauf ging ich ins Bett. So sah ich nicht dass Micha mit der Schönheitssalonbesitzerin telefonierte.

Am nächsten Morgen fuhren wir in die Stadt. Dort gingen wir dann zu dem Salon. Bevor ich mich versah, hatte mich Micha mit reingeschleift, wo sie bereits freudig von der Besitzerin begrüßt wurde. Beide kannten sich offensichtlich schon bestens. Nachdem sie ihre Begrüßung beendet hatten, fragte die Besitzerin wer ich denn sei. Micha stellte mich als ihren Freund vor. Worauf sie mich ebenfalls herzlich begrüßte. Danach plauderten wir noch ein bisschen.
"Also", meinte sie. "Was kann ich für dich und deinen Freund tun? Was möchtet ihr alles haben?"
"Ach", sagte Micha. "Ich nehme meine übliche Behandlung. Alex hat mich nur einfach herbegleitet, auch wenn ich ihn versuche zu einer Laserhaarentfernung zu überreden."
Geschockt schaute ich Micha an. Wie konnte sie das nur verraten? Ich war echt sauer.
Sie lachte nur und meinte: "Ach, und warum will er nicht? Hat er Angst damit seine Männlichkeit einzubüßen?"
"Sowas in der Art", sagte Micha zu ihr.
Ich wurde sauer. Wie konnte Micha nur sowas machen?
"Oh man was haben Männer immer nur für ein Problem. Falls es dich interessiert", sagte sie und wandte sich zu mir um, "zwei Drittel meiner Kunden für eine Laserhaarentfernung sind Männer."
Verdutzt schaute ich sie an.
Sie sprach weiter und sagte: "Oh ja, die meisten Frauen lassen sich waxen oder benutzen andere Möglichkeiten. Aber die Männer entscheiden sich eher für eine Laserhaarentfernung. Sie geben lieber einmal mehr Geld aus und haben dann Ruhe. Denn mit einem Pelz laufen nur Hinterwäldler herum. Schau dir doch mal die an, die die schönsten Frauen haben. Die sind meistens sehr gepflegt. Keine störende Körperbehaarung. Außerdem lassen die ihren Körper pflegen."
Ich schaute sie an und schüttelte den Kopf und meinte zu ihr: "Vergiss es. Ich mache es nicht. Wie sieht das aus. Ich denke noch nicht mal daran."
"Oh man", meinte sie nur, "das ihr Männer euch immer so anstellen müsst." Sie ergriff meinen Arm und zog mich mit. Micha schaute uns nur kurz hinterher, bevor sie sich setzte um mit ihrer Behandlung anzufangen. Ich protestierte, wenn auch etwas schwach, weil ich echt überrascht war. Sie zog mich zu einen der hinteren Räume, dabei sagte sie verärgert: "Man, was ihr Männer immer nur habt. Ein Drittel interessiert der eigene Körper überhaupt nicht und ist ihnen egal wie sie rumlaufen. Auch wenn es für ihre Freundin, sofern sie denn eine haben, echt peinlich ist. Dem nächsten Drittel ist es zu peinlich sich vernünftig zu pflegen, so dass sie lieber so rumlaufen, ohne mal an ihre Freundin zu denken, bevor man sie mehr oder weniger dazu überredet. Und das letzte Drittel ist schlimmer als jede Frau, was Kosmetik und sowas angeht." Als wir in dem hinteren Raum angekommen waren, meinte sie nur: "Los, zieh dich aus, damit wir endlich anfangen können."
"Was? Nein", antwortete ich ihr. "Du kannst mich doch dazu nicht zwingen. Lass mich jetzt gehen, oder ich hole die Polizei und verklage dich."
Sie kam dicht an mich ran und tippte mit ihren Finger auf meine Brust und sagte: "Was soll das? Deine Freundin spendiert dir was richtig gutes, und lehnst es ab? Warum? Soll sie sich schämen? Willst du das? Nur weil der Herr sich zu fein ist vernünftig auszusehen? Du bist komplett behaart. Weißt du wie peinlich das ist? Wenn du eine Frau siehst, die sich nicht rasiert hat, was denkst du dir dann dabei? Glaubst du das ist andersrum nicht genauso?"
"Ich bin aber keine Frau. Also ist es ja wohl egal. Außerdem, woher weißt du das sie es mir spendieren wollte? Sie hatte ja eben nichts erwähnt."
"Oh, ganz einfach. Sie hatte am Montag einen Termin für dich ausgemacht und ihn gestern abgesagt. Dabei war sie echt traurig. Los jetzt, überrasche sie mal und tu dir und ihr etwas Gutes." Nach diesen Worten begann sie mich auszuziehen. Ich protestierte und redete dagegen. Aber egal was ich sagte, sie brachte jedes Mal Gegenargumente vor. Zum Schluss stand ich bis auf meine Unterwäsche vor ihr.
"Okay, zieh die auch noch aus, damit wir anfangen können und komm dann nach nebenan. Ich bereite nebenan alles vor."
"Was? Nein. Ich lauf doch hier nicht nackt rum."
"Wieso nicht? Du bist nicht der erste. Außerdem können wir dann alles machen. Bevor du fragst, es gibt keine Gefahr für dein Kronjuwelen." Dann ging sie nach nebenan. Als ich nicht reagierte, rief sie laut durch die Tür: "Jetzt komm schon! Ich will hier nicht ewig warten! Zwing mich nicht dich zu holen!"
Langsam und nervös zog ich mir den Rest aus und folgte ihr. Sobald ich dann den Raum betrat, erwartete sie mich schon und gab mir ein Getränk mit den Worten: "Hier hast du was zum trinken. Es hilft dir dich zu entspannen. Es ist ein Fruchtsaft. Wenn du auf was allergisch bist, sage es mir."
Da ich ziemlich nervös war, nahm ich eine Hand von meinem Geschlecht, das ich so verdecken wollte, schüttelte den Kopf und trank es schnell aus. Nachdem ich es ausgetrunken hatte, führte sie mich zu einer Liege, wo sie mich draufdrückte. Dann nahm sie einen Rasierer, um meine Haare zu entfernen. Langsam entspannte ich mich. Irgendwann schlief ich ein…

"Hey! Wir sind fertig! Aufwachen!"
Hä?? Was? Oh nein, ich war tatsächlich eingeschlafen. Ich schüttelte mehrmals den Kopf um ihn freizubekommen.
Mit den Worten, "Ziehen sie sich doch bitte an. Ich werde vorne auf sie warten", verließ sie den Raum.
Ich versuchte immer noch genau alles zu begreifen. War ich echt so weggetreten? Was ist genau passiert? Bevor noch irgendwas anderes passierte, zog ich mich schnell an. Dann ging ich nach vorne, wo ich bereits von Micha erwartet wurde. Sie viel mir um den Hals und sagte: "Danke, Danke. Dafür liebe ich dich."
"Ich halte immer noch nichts davon und ich bin eher überfahren worden als freiwillig dabei."
"Ach, so genau stimmt das ja doch nicht", sagte die Chefin. "Du hast zum Schluss sogar zugestimmt dein Gesicht zu machen, damit du dich nicht mehr rasieren musst."
"WAS??? Das kann nicht sein! Daran kann ich mich nicht erinnern."
"Doch! Ich habe es sogar zur Sicherheit aufgenommen." Damit spielte die Chefin mir eine Tonbandaufnahme ab, die das bestätigte. Deutlich hörte ich unsere Stimmen. Das sie mir den Vorschlag machte und ich zusagte. Sie fragte sogar mehrmals nach. Erschüttert hörte ich es an. Ich konnte es nicht fassen. Nachdem sie noch gesagt hatte, dass ich in ca. 34 Wochen wieder kommen soll zur Nachkontrolle, verließen Micha und ich den Laden. Wir bummelten noch ein bisschen durch die Stadt, bevor wir was aßen, den Wochenendeinkauf machten und nach Hause fuhren. Den ganzen Tag strich ich immer wieder über meine Arme. Sie waren so glatt. Ich konnte es nicht fassen. Besonders dass ich mir das Gesicht habe machen lassen, verwunderte mich, auch weil ich mich nicht daran erinnern konnte. Irgendwann platzte es aus mir heraus. "Irgendwas muss im Getränk gewesen sein, das sie mir gab. Ich kann mich an nichts erinnern und ich hätte niemals dem zugestimmt."
"Ach komm, du glaubst doch nicht das die dich unter Drogen gesetzt haben. Also wirklich, du übertreibst doch. Die würden doch nicht den Knast riskieren um an deinen Gesicht zu verdienen." Als Micha das sagte lachte sie vor sich her. Da sie im Grunde Recht hatte, schwieg ich lieber. Wir genossen das Wochenende und hatten viel Spaß. Als ich am Sonntag ins Bett ging, hatte ich gemischte Gefühle. Was wohl die nächsten 3 Wochen auf mich zukommen würde? Ich erschauderte. Bald aber fiel ich in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde ich von Micha geweckt. Nachdem ich duschen war, kam ich zurück in mein Zimmer, wo ich bereits von Micha erwartet wurde. In ihrer Hand hielt sie einen Keuschheitsgürtel. Er sah beängstigend aus. Ich schluckte und sagte: "Sag mal, können wir den nicht weglassen?"
"Nein, können wir nicht. Aber wenn du möchtest, kannst du ja die Keuschheitsschelle tragen, auch wenn es bedeutet dass du dann die Sachen von unserem Wochenende tragen wirst."
Nachdem ich schon eine komplette Haarentfernung hinter mir hatte, entschied ich mich für den Keuschheitsgürtel. Ich hoffte dass es nicht so schlimm wird. Ich zeigte auf ihn und sagte: "Na, dann lass es uns hinter uns bringen."
Sie kam auf mich zu und öffnete ihn. Er hatte ein dünnes Taillenband. Von hinten nach vorne ging ein weiteres Band, dass eine Öffnung über meinen After hatte. Vorne gab es eine Art Röhre, wo sie meinen Penis einführte. Nachdem sie ihn geschlossen hatte, und mit einen kleinen Schloss gesichert hatte, war nichts mehr zu sehen. Auch der Gürtel zeichnete sich kaum ab, so filigran war er. Als nächstes klebte sie mir wieder meine Brüste an. Nachdem sie fest waren, gab sie mir eine Art Top zum anziehen. Es bedeckte zwar meine Brüste und die Hälfte meiner Oberarme, ließ aber den Bauch frei. Als nächstes bekam ich einen Slip zum anziehen. Danach kam sie mit den Sari.
Falls ihr es nicht wisst, ein Sari ist ein circa 7 Meter langer Stoffstreifen. Er wird um die Trägerin gewickelt, so dass er einen Rock ergibt. Der Rest wird über die Schulter gelegt.
Wir brauchten mehrere Anläufe um ihn richtig zu wickeln. Nachdem wir das geschafft hatten, befahl sie mir mich hinzusetzen. Nachdem ich es getan hatte, zog sie mir Sandaletten mit 6 cm hohen Absätzen an. Sie passten vom Aussehen und Machart zum Sari. Seit wann fing ich an auf sowas zu achten? Nachdem ich die Sandaletten angezogen hatte, gingen wir in die Küche, wo wir in Ruhe frühstückten. Als wir fertig waren und sie sich fertig machte um das Haus zu verlassen um ins Büro zu fahren, gab sie mir einen Abschiedskuss und die Warnung: "Pass auf wenn du was machst oder zum  WC gehst. Nicht dass du den Sari löst und ihn nicht mehr tragen kannst, sodass ich auf den Gedanken komme dass du mich hintergehen willst."
Danach ging sie und fuhr zur Arbeit. Ich ging erst mal vorsichtig in die Küche und machte den Abwasch, wo ich etwas mit dem Ende des Sari zu kämpfen hatte der über meiner Schulter lag, da er immer wieder abrutschen wollte. Den Rest des Tages spielte ich Computer oder las. Die nächsten Tage und Wochen lief es fast immer gleich ab. Morgens zog Micha mich an. Die Nacht hatte ich immer in meinem besonderen Nachthemd verbracht. Mal in dem Bett eingesperrt, oder wenn wir beide die Nacht zusammen verbringen wollten an ihrem Bett mit einem Halsband und Kette festgekettet. Es waren mal ein Sari, ein Kleid, ein Rock mit langen Oberteil, oder Bauchfrei. Mal alles schlicht und einfach, mal mit Stickereien, mal sogar reich verziert sogar mit Perlen und anderem. Mal nur ein einfaches Rockteil, mal mit vielen Unterröcken. Im Grunde die ganze Bandbreite der indischen Kleidung. Von einfach bis spektakulär.

Die ersten drei Tage hielt ich mich im Haus auf und las oder zockte. Am vierten Tag traute ich mich bereits bis zur Veranda raus. Bereits am fünften Tag hielt ich es nicht mehr im Haus aus und begann draußen herum zu gehen. Jeden Tag etwas weiter. Am Sonntag machte mir Micha einen weiteren Vorschlag. Er sah so aus:
Wir gingen bereits so jeden Tag zusammen im See baden. Ich musste nach einigen
Diskussionen, ich lehnte den recht knappen Bikini ab, entweder einen Badeanzug oder zumindest so einen Bikini wie die Frauen beim Beachvolleyball tragen. Ich konnte gerne wann und wie lange ich wollte zum See gehen und dort baden. Aber ich musste mich dort umziehen, und die Badesachen die sie mir gab tragen. Außerdem durfte ich mich nur in einem bestimmten Bereich so aufhalten. Warum, sah ich sofort. Dort gab es keinen Schatten. Das heißt, wenn ich dort blieb, hatte ich bald eine interessante Bräunung. Irgendwie war mir das zu der Zeit sogar egal. Ich war gerne am See und nach ein paar Tagen hatte ich auch keine Angst mehr dass mich jemand dort sah. Ich fing an die Tage zu genießen.

Es war Freitag in der letzten Woche wir wollten abends ins Kino gehen. Außerdem hatte Micha gesagt, sie kommt etwas früher von der Arbeit um mich von meinen Brüsten zu befreien. Verzweifelt wartete ich auf sie, während es immer später wurde. Sie wusste doch dass ich unbedingt diesen Film sehen wollte. Wir hatten Spezial- Karten bekommen. Die wurden immer freitags verlost. Es gab dann immer ein paar Extras zum Film und diesmal hatten wir sie gewonnen. Es war bereits ziemlich spät
als Micha endlich kam. Kaum war sie durch die Tür, entschuldigte sie sich mit den Worten: "Sorry, ich wurde auf der Arbeit aufgehalten. Es gab ein ziemlich großes Problem und ich hatte keine Wahl als es zu lösen. Deswegen bin ich zu spät. Hast du das Abendbrot fertig, damit wir noch schnell was essen können, nachdem ich mich umgezogen habe?"
"Ja, habe ich. Wir können sofort essen. Aber wir müssen noch meine Brüste entfernen."
"Ich werde mich darum nach den Essen kümmern."
Dann lief sie los um sich umzuziehen. Ich ging in die Küche um den Rest fertig zu machen. Wir aßen schnell fertig. Nachdem wir fertig waren, gab sie mir eine Tablette mir den Worten: "Lege sie bitte unter deine Zunge. Wenn sie sich aufgelöst hat, sage mir Bescheid und folge mir, damit wir dir diese Sachen ausziehen können."
Ich tat es und folgte ihr ins Schlafzimmer. Als wir dort angekommen waren hatte sich die Tablette bereits aufgelöst und ich sagte es ihr. "Micha die Tablette ist weg. Können wir jetzt schnell die Brüste entfernen, damit wir los kommen?"
"Das schaffen wir nicht mehr, da ich sie erst Vorgestern neu festgeklebt habe. Es würde fast drei Stunden dauern um sie jetzt zu entfernen. Deswegen habe ich dir die Tablette gegeben. Ich hatte sie noch von meinen letzteren Witzabend mit meinen Freundinnen übrig. Bevor du fragst, sie funktioniert so ähnlich wie Helium. Sie sorgt dafür dass deine Stimme höher wird. Bei Frauen wird sie richtig schrill, bei
Männern wird die Stimme weiblich hoch. Ungefähr in einer halben Stunde ist es soweit. Es wird circa 12 Stunden anhalten."
"Was? Bist du verrück?" Hmmm. Klang meine Stimme bereits höher oder bildete ich es mir nur ein? "Du kannst doch sowas nicht machen."
"Hör zu. Es tut mir echt leid, aber so kannst du mit mir immer noch ins Kino gehen. Es wird keinen auffallen. Ach komm schon. Du hast mir gesagt du würdest alles machen um den Film zu sehen. Da ich leider solange auf der Arbeit aufgehalten wurde, bleibt nur diese Möglichkeit. Aber versprochen, ich mache es wieder gut."
Ich wollte diesen Film unbedingt sehen. Also nickte ich ihr zu und sagte: "Du schuldest mir aber so was dafür. Aber was soll ich anziehen? So gehe ich bestimmt nicht hin und es darf mich keiner erkennen." Ich trug immer noch ein Sari.
Sie nickte und meinte: "Ich habe einen Jeansrock und ein T-Shirt für dich."
Also zog ich mich schnell aus und schnappte mir den Rock den sie mir gab. Nachdem ich ihn angezogen hatte, merkte ich dass er oben recht eng anlag und ab den Knie weiter wurde. Es war ein Godet- Rock. Ich beschwerte mich: "Äh, was soll das? Warum muss ich so einen Rock anziehen, während du dieses Kleid trägst?" Im Gegensatz zu mir trug sie ein leichtes weites Sommerkleid.
"Ganz einfach", kam ihre Antwort. "Ich kann es tragen. Du jedoch hast so deine Probleme. Wenn dich der Rock nicht einschränkt, läufst du wie ein Mann. Und das Sitzen erst mal. Du sitzt immer breitbeinig. Wenn du das in der Öffentlichkeit machst, weiß jeder das was nicht mit dir stimmt. Mindestens werden die Typen denken du bist notgeil und willst jemand zwischen den Beinen haben. Oder aber sie kommen
auf die Idee das du keine Frau bist. Wie auch immer. Du hättest die Arschkarte gezogen."
Hm. Wo sie Recht hat, da hat sie Recht. Also sagte ich nichts mehr. Als nächstes zog sie mir einen BH an, danach kam das T-Shirt an die Reihe. Es lag Hauteng an. Na toll! Dann setzte sie mir eine Perücke auf, deren Haare mir bis zum unteren Bereich meines Rückens gingen. Zum Schluss schminkte sie mich noch. Nachdem sie fertig war, schaute ich mich im Spiegel an und erkannte mich nicht wieder. Ich
sah klasse aus, als Frau. Was aber nichts heißen soll. Ich versuchte mich abzulenken und sagte zu ihr: "Jetzt müssen wir aber los, sonst kommen wir doch noch zu spät." Diesmal war ich mir sicher dass meine Stimme etwas höher war.
Sie gab mir etwa 8 cm hohe Sandaletten und eine Handtasche. Ich schaute sie verdutz an. Bevor ich jedoch was sagen konnte, meinte sie: "In die Handtasche kommen dein Portmonee, dein Schlüssel, und was du sonst so immer in deinen
Hosentaschen hast. Du kannst sowas nicht einfach in deinen Rock stopfen." Während sie das sagte, füllte sie die Handtasche.
Als ich die Sandaletten angezogen hatte, fuhren wir los. Als wir beim Kino
angekommen waren und aus den Auto ausgestiegen waren, gab sie mir noch den Tipp: "Vergesse bloß nicht die Handtasche. Es wäre doch echt peinlich wenn jemand deinen Ausweis findet. Und um Himmelswillen geh bloß nicht aufs Männerklo."
Ich zuckte zusammen. Daran hatte ich ja noch gar nicht gedacht. Oh man, das wäre ja was geworden.
Als wir ins Kino gingen, hatte ich das Gefühl jeder starrt mich an. Das machte mich echt nervös. Nachdem wir unsere Karten geholt hatten und sowohl Popcorn als auch Cola hatten, setzten wir uns ins Kino. Bevor sich der Raum füllte, sprach ich
Micha an. "Oh man, ich hatte das Gefühl alle starren mich an."
Ihre Antwort schockte mich. "Das taten sie auch, weil du als Frau echt klasse aussiehst. Keinen ist aufgefallen das du ein Mann bist."
Danach konnten wir nicht mehr darüber reden, weil unsere Sitz- Nachbarn kamen. Nach dem Film gingen wir noch aufs Damen- Klo. Sie begleitete mich, damit ich
auch das Richtige erwischte.
Als wir vor dem Kino standen, machte sie mir noch einen Vorschlag: "Los komm, lass uns noch eine Rund Billard spielen."
Ich wollte zwar nicht wirklich, aber sie schaffte es mich doch zu überreden. Also gingen wir spielen. Es war die Hölle. Es lag noch nicht mal an den Schuhen, dem engen Rock oder den Brüsten, die mir immer mal wieder im Weg waren. Nein, der
Hauptgrund waren ein paar Idioten, die uns mit den echt bescheuertsten Sprüchen anmachten. Wie hielten das die Frauen immer nur aus? Wie auch immer. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Sie hatten zum wiederholten Mal mir einen blöden Tipp gegeben. Da sagte ich: "Jungs, nervt uns nicht mehr. Wir können euch immer schlagen."
"Das glaube ich nicht. Da halte ich dagegen."
Als er das gesagt hatte, meinte Mich: "Ich wette 50 Euro, das wir beide dich und deinen Kumpel, der ebenfalls so blöd gequatscht hat, schlagen können."
Mit einen Grinsen sagte der andere: "Wir nehmen an."
Also spielten wir. Es war echt spannend. Wir
wurden von den Mädels angefeuert. Was die wohl sagen würden, wenn die wüssten dass ich ein Mann bin? Die beiden anderen wurden von den Männern angefeuert. Es war ein Kampf der Geschlechter. Dann war es so weit. Sie mussten nur noch die schwarze Kugel einlochen und sie hätten gewonnen. Der Stoß war einfach, nicht zu verfehlen. Er schaute uns grinsend an, dabei holte er mit den Queue aus. Keine Ahnung welcher Teufel mich ritt, aber ich wollte sie nicht gewinnen lassen. Ich wusste er holte vier Mal aus und stieß dann zu. So hatte er es immer gemacht. Als er zum Stoß ausholte, schnappte ich mir Micha und gab ihr einen leidenschaftlichen Zungenkuss. Sie war vielleicht eine Sekunde verdutzt, bevor sie mitmachte. Er war so stark abgelenkt, dass er die schwarze Kugel nicht richtig traf. Sie rollte
über den ganzen Tisch und stieß mehrmals gegen die Bande, bevor sie ins Loch rollte.
Jedoch ins Verkehrte. Wir hatten gewonnen. Ich schnappte mir das Geld, während die anderen Frauen in lautem Jubel ausbrachen. Die Männer, angeführt von den beiden Verlierern, protestierten lautstark. Aber es nützte ihnen nichts. Ich sagte zu Micha: "Los, lass uns abhauen." Sie nickte mir zu. Unter lautem Jubel der Frauen gingen wir.
Micha nahm meine Hand, als einer der beiden rief: "Hey Kleine, was willst du von der? Ich kann es dir so richtig besorgen."
Ich drehte mich zu ihm um und sagte zu ihm: "Nur damit du es weißt. Erstens: Ich stehe nicht auf kleine Bubis, die noch grün hinter den Ohren sind. Und Zweitens glaub' mir, sie kann es mir weitaus besser als du besorgen."
Nach diesen Worten grölten die anderen Frauen noch lauter. Ich fasste es nicht, dass ich das gesagt hatte. Ich lief komplett rot an als wir endlich abhauten. Ich weiß nicht was peinlicher war: Meine Worte oder das Gejohle der anderen Frauen.
Als wir endlich draußen waren und niemand mehr in der Nähe war, lehnte ich mich mit dem Kopf an die nächste Wand und stöhnte auf. "Ich weiß nicht, was mich da
geritten hat. Oh Gott, es tut mir sowas von Leid."
Unter leisen Lachen umarmte mich Micha und sagte: "Also ich fand es echt toll und
witzig. Außerdem lass uns nach Hause fahren, wo ich es dir besorgen kann. Wir wollen ja nicht das du ein Lügner bist."
Also fuhren wir nach Hause, wo sie Wort hielt.

Teil 16

Ich wachte morgens früh auf. In meinen Armen lag Micha. Sie schlief so friedlich. Doch kaum hatte ich mich bewegt wurde sie auch schon wach.
"Hey, mein Schatz", sagte sie zu mir und gab mir einen Kuss. "Na? Gut geschlafen?"
"Ja", sagte ich zu ihr. "Du auch?"
"Oh ja, aber auch wenn ich gerne mit dir hier liegen bleiben würde, müssen wir leider aufstehen. Wir müssen noch fürs Wochenende einkaufen. Also los, komm. Geh schon mal duschen. Ich komme hinterher nach."
Ich gab ihr noch einen Kuss, den sie ebenfalls sehr leidenschaftlich erwiderte. Dann stand ich auf und ging unter die Dusche. Da merkte ich dass ich immer noch von dem Keuschheitsgürtel befreit war, den sie mir gestern Abend abgenommen hatte. Super! Sonst musste ich immer mit Gürtel duschen oder sie hatte meine Arme hinter meinem Rücken gefesselt und machte es selbst. Doch ich holte mir keinen hoch. Warum auch? Es wäre mir wie ein Verrat vorgekommen. Außerdem wollte ich ihn etwas Ruhe nach dieser Nacht gönnen.
Wie auch immer, als ich die Dusche verließ, wartete sie bereits auf mich und
hielt den Gürtel in der Hand. Ich zuckte nur die Achseln. Also legte sie ihn mir um und meinte dann: "Ich habe in deinem Zimmer die Sachen für dich rausgelegt, die du anziehen sollst. Wenn du sie an hast, gehe doch bitte in die Küche und bereite für uns das Essen vor."
Ich nickte und ging neugierig auf mein Zimmer um zusehen was sie mir diesmal rausgetan hatte.
Auf meinem Stuhl entdeckte ich einen Slip, einen BH und ein Kleid. Nachdem ich den Slip und den BH anhatte, hob ich das Kleid hoch. Es war recht lang und hatte kurze Ärmel. Der Stoff aber fühlte sich so weich an. Ich zog es an. Ich hatte Recht. Es war sehr lang. Es bedeckte sogar meine Knöchel. Es lag oben an, hatte Ärmel die bis zur Hälfte meiner Oberarme reichten. Der Rockteil war wie gesagt so lang dass er meine Knöchel bedeckte, aber nicht den Boden berührte. Außerdem war er schmal geschnitten. Nein, es war kein Humpelrock. Er war nur etwas enger. Man konnte noch, wenn auch mit verkürzten Schritten, normal gehen. Aber das war es noch nicht mal was mich so faszinierte. Er war so weich, so klasse. Ich liebte es wenn ich ging und mich bewegte, wie er meine Haut streichelte. "Das ist ab jetzt mein Lieblings- Kleid", dachte ich.
Oh Gott! Das habe ich doch jetzt nicht wirklich gedacht, oder? Das kann nicht sein! Bin oder werde ich verrückt?

Nachdem ich mich noch einmal im Spiegel angeschaut hatte, ging ich in die Küche, wo ich das Frühstück vorbereitete. Nachdem Micha ebenfalls angekommen war, begannen wir in aller Ruhe zu essen. Nach dem Essen stand sie auf und setzte sich auf meinen Schoß. Sie rutschte ein paar Mal hin und her. Dann legte sie ihre Arme auf meine Rückenlehne. Sie schaute tief in meine Augen und begann an meiner Unterlippe zu kauen. Dann gab sie mir einen Kuss und meinte: "Sag mal, willst du nicht das Kleid anbehalten? Ich frisiere dich wie Gestern und wir fahren so gemeinsam in die Stadt. Wäre das mal nicht was Tolles?"
Ich schaute sie kurz geschockt an und meinte dann: "Nein, das von Gestern hatte mir echt gereicht. Hatte so schon Todesqualen ausgehalten aus Angst dass es auffliegt. Dieses Risiko gehe ich nicht noch mal ein."
-Warum sagte ich das nur so und gab nicht die klare Aussage "Du spinnst ja"?-
Sie merkte wohl auch dass mit meiner Wortwahl was nicht stimmte, denn sie legte sofort nach. Sie begann zu betteln und zu flehen, sowie ein paar versteckte, na ja, Drohungen auszusprechen. Dabei rutschte sie auf meinem Schoß hin und her, gab mir mal mehr, mal weniger leidenschaftliche Küsse. Sie begann mich regelrecht, nun ja, sagen wir mal, zu verführen. Zum Schluss begann sie mich noch an einigen kitzligen Stellen zu piksen. Je mehr ich aufweichte und langsam nachgab, umso mehr machte sie weiter. Wir beide wussten, ich hielt es nicht mehr lange aus und ich würde bald alles sagen was sie hören möchte. Auch wenn ich durch ihn Schmerzen hatte, ich war fast schon froh dass ich einen Keuschheitsgürtel trug. Ich hätte wohl eine solche Latte bekommen dass das Kleid Schaden genommen hätte. Ich hätte wohl auch im Kleid abgespritzt, wenn der Gürtel es nicht verhindert hätte. So tat es einfach nur weh, als er steif werden wollte und nicht konnte. Irgendwo im Hinterkopf spukte die Frage herum was denn nun das kleinere Übel gewesen wäre.
Okay, nach dem Abspritzen hätte ich nur das Kleid wechseln brauchen. Aber ohne den Schmerz, der mich in der Wirklichkeit hielt, hätte ich wohl viel früher klein beigegeben. Aber so? Nun, er kam trotzdem, der Moment, wo ich klein beigab. Micha spürte es genauso wie ich.
Sie fragte mich noch einmal, nachdem sie mir noch Mal einen leidenschaftlichen Kuss gab. "Also, komm schon. Bitte lass uns so gemeinsam in die Stadt gehen. Wir werden beide viel Spaß haben. Bitte!!"
Ich hatte mich in ihren Augen verloren und schaute sie an. Langsam öffnete ich meinen Mund um es ihr zu sagen und klein beizugeben. Ihre Augen hielten mich fest in ihrem Bann. Ein Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, als ich meinen Mund öffnete um es ihr zu sagen.
RRRDing… RRRDing… RRRDing… RRRDing…
Verdutzt schauten wir beide Richtung Küchentür, aus deren Richtung das Geräusch von Michas Handy kam. Wir schauten uns wieder an, verdutzt, verschwitzt und schwer atmend, aber wir konnten beide sofort erkennen dass der magische Augenblick vorbei war. Ein fast nicht zu verstehendes "Verdammt" kam über Michas Lippen. Dann stand sie auf, gab mir einen Kuss und sagte: "Könntest du bitte die Küche fertig machen? Ich muss dran."
Da ich meiner Stimme nicht sicher war, nickte ich nur. Sie ging langsam raus. Als ich aufstand, musste ich mich einen Augenblick lang am Tisch festhalten. Mir war etwas schwindlig und meine Beine fühlten sich wie Pudding an. Als ich mich wieder gefasst hatte, begann ich die Küche aufzuräumen.

Gerade als ich fertig war, kam Micha mit einem Lächeln im Gesicht wieder rein, obwohl sie noch kurz vorher so aussah als ob sie den Anrufer am liebsten lynchen wollte.

Teil 17

"Was ist los? Wer war es? Du schaust aus, als ob du gute Neuigkeiten bekommen hast", fragte ich sie.
"Das habe ich auch", antwortete sie mir. "Dein Plan wurde angenommen."
"Hä? Von Welchem redest du gerade?"
"Na, von dem, den du mir damals auf dem Hügel erzählt hattest. Wie ich mein Gebiet einzäunen kann. Das mit dem Fluss und so. Ich konnte sogar die Grundstücke ersteigern und sogar noch ein paar weitere. Es hat alles geklappt. Der Zaun, die Flussrenaturierung. Sogar die Bootshäuser und die Kleingartenanlage wurden genehmigt."
"Ach so! Diesen Plan meintest du. Aber bist du sicher dass man das alles genehmigt hat? Ich meine, wir sind in Deutschland. Normalerweise dauert es schon lange herauszufinden welche Formulare man dafür braucht."
"Da hast du schon Recht, es sei denn man kennt die richtigen Leute oder zumindest die Leute, die die richtigen kennen. Als ich dann noch ein paar Naturschutzorganisatoren ins Boot bekommen habe, lief es wie am Schnürchen. Und nach diesem Umweltskandal der vor kurzen aufgedeckt wurde, konnte die Landesregierung positive Publik gebrauchen. Also schob sie es mit an. Du hattest sogar Recht mit den Förderungen. Ich bekomme von der Regierung, als auch von der EU Geld. Vielen Dank dafür. Sobald die letzten Messungen fertig sind, wird mit dem Bau begonnen."
"Glückwunsch. Das freut mich zu hören."
"Vielen Dank. Wegen des Ganzen gibt es eine Planänderung. Meine Freundin Matha und ihr Mann kommen Heute und Morgen vorbei. Sie helfen mir mit der restlichen Planung. Deswegen müssen mir uns jetzt beeilen."
Wir gingen ins Bad, wo sie mich von den Brüsten befreite. Auch entfernte sie den Keuschheitsgürtel. Ich zog mir ein paar normale Sachen an. Was war ich froh darüber. Dann erledigten wir unsere Einkäufe in der Stadt. Zum Mittag kochten wir uns was Schnelles.
So gegen 14 Uhr läutete es an der Tür. Ich machte auf und mir gegenüber standen ein Mann und eine Frau. Die Frau streckte mir ihre Hand entgegen und sagte: "Hey, ich bin Matha und das ist mein Mann John."
Ich ergriff ihre Hand und sagte: "Ich bin Alex. Schön das ihr da seit."
Danach gab ich auch ihren Mann die Hand. Wir begrüßten uns. Er hatte einen leichten englischen Akzent. Kurz darauf kam Micha an. Alle drei begrüßten sich herzlich.
Als ich sie fragte woher sie sich kennen, meinten sie: "Von Michas Eltern. Sie
waren miteinander seit Jahren gut befreundet."
Danach gingen wir ins Wohnzimmer wo wir den Rest des Samstags und den Sonntag die Pläne durchgingen.

Die nächsten Wochen und Monate waren wir mit dem Projekt beschäftigt. Der Spatenstich wurde groß gefeiert. Alle möglichen Leute waren da. Ich half Micha bei dem ganzen Projekt und erstellte auch eine Webseite, die alle über den Fortschritt informierte. Da Micha weiteres Land erwerben konnte, und für das Projekt sogar Staatsforst pachten konnte, wurde das Gehege riesengroß. Mal abgesehen von einer Zufahrtsstraße umschloss es das Schloss komplett. Sie begannen zuerst mit dem Zaun, der das Schloss umgab. Danach bauten sie den Zaun immer weiter aus. Es würde zwar noch bis ins nächste Jahr dauern, aber es ging weiter voran.

Es war bereits Ende August geworden, als Matha uns mal wieder besuchen kam. Auch ich hatte mich mit ihnen sehr gut angefreundet. An diesem Wochenende lud sie uns zu einem Ball ein. Sie meinte: "Es ist ein Märchenball. Das heißt, alle müssen sich als Märchenfiguren verkleiden."
Toll. Fasching im Oktober, denn dann sollte der Ball stattfinden. Ich war überhaupt nicht begeistert, ließ mir aber wegen Micha nichts anmerken, denn sie war voll begeistert. Außerdem erzählte sie uns dass auf diesem Ball auch Spenden gesammelt und so manche Verlosung stattfände. Die Einnahmen kämen einem guten Zweck zugute. Außerdem würde die Person mit dem besten Kostüm mit einem Gewinn von 5000 Euro ausgezeichnet. Kriterien wären die Genauigkeit der dargestellten Figur, und ob man es schafft nicht erkannt zu werden. Wer keine Kostümmaske trägt könnte sich eine sogenannte Venezianische Maske aufsetzen um zu verhindern dass man ihn sofort erkennt.

Nachdem Matha endlich weg war, nahm Micha mich in den Arm und meinte: "Das ist doch super! Lass uns zusammen gehen, als die Schöne und das Biest."
"Mhh. Du willst dass wir als die Schöne und das Biest gehen. Also ich weiß nicht. Ehrlich gesagt habe ich keine Lust mich zu verkleiden. Besonders erst recht nicht als Biest. Denn das ist mir ehrlich gesagt zu viel Aufwand. Und dazu habe ich keine Lust."
"Naja, weißt du, eigentlich habe ich gedacht ICH gehe als DAS BIEST und du als DIE SCHÖNE."
Ich war perplex und sprachlos. Es war eine Sache es hier zu machen und mal anonym in der Stadt, aber niemals bei sowas, wo es jeder sofort wüsste. Deswegen lautete meine Antwort einfach nur: "Nein." Dann drehte ich mich um und ging.

Die nächsten Tage versuchte Micha mich noch öfter zu überreden. Doch ich blieb standhaft. Weil sie es immer wieder versuchte, ging ich dann immer weg
und setzte mich in das Parkkaffee, wo ich mir etwas zu trinken bestellte und dann ein Buch las.
Das ging mehrere Tage so weiter.

*****
Micha

"Hey Matha, hier ist Micha. Ich habe ein Problem."
"Welches denn?"
"Ich habe versucht Alex zu überreden mit mir als die Schöne und das Biest zu gehen. Wobei ich das Biest und er die Schöne ist. Aber er will nicht. Kannst du mir helfen das er es doch noch macht?"
"Bist du sicher dass du das willst? Ich habe dich gewarnt. Wenn du es übertreibst, wird es gefährlich."
"Ja, ich weiß. Aber du hast ja gesagt, es ist eine Kostümparty, so ist ja wohl nichts Besonderes. Wie soll ich es sagen? Naja, was Schlimmes ist wenn sich ein Mann als Frau verkleidet. Er kann ja immer noch behaupten eine Wette verloren zu haben. Bitte, hilf mir. Ich habe ein tolles Kleid für ihn. Außerdem muss er dann die Sachen vorher noch öfter tragen um sich natürlicher zu bewegen."
"Na gut. Ich werde mal schauen was sich machen lässt. Aber merke dir eins. Wenn du versuchst ihn zu etwas zu zwingen was er nicht will, oder ihn dann dort mit Absicht irgendeine Peinlichkeit aussetzt nur um ihn zu ärgern, zu demütigen oder sonst etwas. Selbst wenn du es nur machst um ihn zu zeigen so schlimm ist es ja nicht dass andere es wissen, bekommst du großen Ärger von mir. Verstanden?"
"Ja das habe ich. Vielen Dank."
"Für Dank ist es noch zu früh. Ich weiß noch nicht ob ich was machen kann, oder ob ich es auch will. Bis später dann. Ach ja, kannst du mir sagen wo ich ihn reinzufällig finden kann?"
"Das ist kein Problem. Laut GPS- Daten ist er jeden Tag im Kaffeehaus. Er sitz immer draußen unter den Bäumen."

*****
Alex

Ich saß im Kaffee, draußen unter den Bäumen im Schatten, und las in meinem Buch, vor mir ein Getränk, als ich bemerkte dass sich jemand zu mir setzte. Ich schaute kurz auf und war erstaunt dass es Matha war. Sie schaute mich mit einem Lächeln an und sagte: "Hallo Alex. Ich kam gerade vorbei, als ich dich sah. Wie geht's dir so?"
"Mir geht's gut und dir?"
"Oh, mir geht's auch gut. Wartest du auf jemand? Soll ich lieber wieder gehen?"
"Nein, das ist kein Problem. Ich warte auf niemanden. Ich lese hier nur ein bisschen."
"Ach so, dann passt es ja. Hatte schon Angst dass ich störe. Ich, mmh, ich störe doch nicht, oder?"
"Nein, schon in Ordnung. Ich bin eh fast durch."

In diesem Augenblick kam eine Kellnerin vorbei. Sie fragte Matha ob sie was zu trinken haben möchte. Matha bestellte einen Latte.
Während wir auf den Latte warteten, fragte ich Matha: "Sag mal Matha, sofern die Frage nicht unhöflich ist. Dein Name Matha. Ist das eine Abkürzung, oder heißt du wirklich so?"
"Sowohl als auch. Mein richtiger Vorname lautet Matha Hari."
Ich schaute sie kurz verdutzt an und meinte dann zu ihr: "Dafür, dass du vor fast 100 Jahren von den Franzosen hingerichtet wurdest, siehst du verdammt gut aus. Hast dich klasse gehalten."
Als sie das hörte, lachte sie laut los. Auch ich musste grinsen.
Nachdem sie fertig war, meinte sie nur: "Tja, weißt du, ich bin nicht die echte Matha Hari. Meine Mutter war nur recht Romantisch veranlagt und außerdem ein Fan von Matha Hari. So bin ich dann zu meinen Namen gekommen."
"Ach so", meinte ich nur.
In diesem Augenblick brachte die Kellnerin den Latte. Nachdem Matha ihn bezahlt hatte, ging sie wieder. Matha trank etwas vom Latte und schaute mich dann an und sagte: "Sag mal, warum sitzt du hier? Hast du dich mit Micha gestritten, das du hier bist und nicht zuhause? Oh, entschuldige, das hätte ich nicht fragen sollen. Das ist unhöflich. Es ist nur, du und Micha, ihr saht so super befreundet aus, dass wir anderen uns fragten ob ihr nicht ein Paar seit. Deswegen meine Neugier."
Ich schaute sie an und überlegte ob und was ihr sagen sollte. Innerlich zuckte ich die Schultern und sagte dann zu ihr: "Naja, wir haben uns etwas verkracht wegen der Kostümparty."
"Oh, das tut mir leid. Aber warum denn?"
"Es gab Streit wegen der Kostümwahl von ihr."
"Wieso? Wollte sie etwas anziehen, was du nicht willst dass sie es anzieht? Wie zum Beispiel ein recht freizügiges Haremskostüm?" Sie schaute mich mit einem wissenden Lächeln an.
Ich lachte leicht verbittert los und meinte: "Wenn es das nur wäre. Das würde mich ja kaum stören. Es ist aber ihre Vorstellung welches Kostüm ich tragen soll, also als was ich gehen soll."
"Ach so. Was stellt sie sich denn vor? Wovor hast du solche Angst? Sollst du als der Glöckner von Notre-Dame gehen, oder als Rumpelstilzchen, oder irgendeine andere hässliche Figur?"
Leise nuschelte ich verlegen: "Wenn's nur das wäre."
Leider hatte sie wohl Ohren wie ein Luchs, denn sie fragte sofort: "Was meinst du damit? Was für ein Kostüm sollst du denn tragen? Als was wollt ihr denn gehen?"
"Als die Schöne und das Biest."
"Aber was ist daran so schlimm? Oder magst du es nicht als Biest zu gehen?"
Ich weiß nicht warum, aber sie hatte so eine Art, dass man ihr alles erzählte. Deswegen sagte ich ohne Nachzudenken: "Das Problem ist, sie möchte dass ich nicht als Biest gehe, sondern als die Schöne."
Ups! Das wollte ich eigentlich nicht verraten.
Sie schaute mich kurz an und meinte dann: "Okay, das kann ich verstehen, warum du das nicht willst. Besonders, wenn du gerne den Hauptpreis gewinnen möchtest. Es haben schon öfters mal welche versucht sich als Frau zu verkleiden, aber sie sind bis auf einen alle aufgeflogen. Der eine hatte sich als alte Hexe verkleidet und es perfekt gespielt. Die anderen die aufgeflogen waren, waren als Prinzessinnen oder andere weibliche Märchenfiguren. Sie wurden alle enttarnt. Teilweise weil sie nicht mit den Kleidern zurechtkamen, wegen ihrer Stimme oder weil sie falsch tanzten. Einer hatte es fast geschafft. Er lief dann aber aufs Männerklo. Tja, und schon war
es auch für ihn vorbei."
Als ich das hörte, schnaubte ich leicht höhnisch aus.
Matha schaute mich leicht verärgert an und sagte: "Machst du dich lustig über die anderen, weil sie es versuchten und sich sogar dabei als Frau verkleideten? Oder weil sie es nicht schafften und enttarnt wurden? Nur so nebenbei, ja, bei dieser Party, oder eigentlich ist eher ein richtiger Ball, geht es lustig zu. Und so soll es bleiben. Klaro, sie schafften es nicht. Aber trotzdem hatten sie den Beifall von allen. Klaro, es gab sogar ein paar, die machten sich hämisch lustig darüber, aber keiner von denen wurde wieder eingeladen. Weil niemand, der so drauf ist, dabei haben möchte. Genauso wenig wie jemand, der nur ein einfaches billiges Kostüm trägt, ohne sich auch nur ein bisschen Mühe zu geben."
"Sorry, so hatte ich es nicht gemeint. Das Schnauben galt eigentlich denjenigen, der sich wegen dem Klo erwischen ließ. Und den anderen, tja, sie hätten etwas üben sollen. Nicht weil sie sich als Frau verkleideten. Wer den Mut hat, warum nicht?"
"Okay, nur mal eine Frage. Was für ein Kleid solltest du eigentlich anziehen?"
"Das gelbe Ballkleid aus dem Trickfilm."
"Oh, das ist wunderschön. Sag mal, deinen Worten nach meinst du ja fast schon das du es geschafft hättest damit durchzukommen. Oder nicht?"
"Äh, nicht wirklich, Möglicherweise. Warum?"
"Okay, pass auf. Ich habe mit meinen Mann eine Wette laufen. Sollte es jemals einer als Prinzessin verkleidet nicht enttarnt werden, habe ich gewonnen. Deswegen mein Angebot. Solltest du es schaffen nicht enttarnt zu werden, bekommst du 2000 Euro von mir. Dabei ist egal ob du den Preis fürs beste Kostüm bekommst. Es geht nur darum nicht enttarnt zu werden. Aber denke daran, es ist nicht einfach. Zum einen, wenn du es nach dem Trickfilm machst und es angibst, das musst du schon wegen dem Wettkampf ums beste Kostüm, musst du die Unterröcke tragen, kein Reifrock wie zum Beispiel in Disneyland. Außerdem wird auf dem Ball getanzt. Das heißt, du musst wie eine Frau tanzen können. Du musst dich natürlich bewegen können. Wie gesagt, wenn du das schaffst, bekommst du sicher den ersten Preis. Und wenn dich keiner errät, von mir noch mal 2000 Euro. Ist das nicht ein Angebot?"
"Nicht wirklich. Ich habe so meine Bedenken. Außerdem kann ich noch nicht mal tanzen. Ich mag es nicht. Also fällt es sowieso flach, und ich erspare es mir."
"Warum stellt ihr Männer euch immer so an? Weißt du, für eine Frau muss man sich auch ab und zu zum Affen machen. Daran erkennen die Frauen ob sie für einen wichtig sind. Das mit dem Tanzen ist kein Problem. Ich kenne jemand, der kann dir dabei helfen, wenn du es wirklich möchtest. Und keine Angst, er ist verschwiegen. Also überlege es dir. Ruf mich an."
Dann stand sie auf und ging. Da es erst 15 Uhr war, beschloss ich weiterzulesen. Doch ich konnte mich nicht wirklich auf das Buch konzentrieren. Meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Als an meinem Handy ein Alarm losging, stellte ich erstaunt fest dass es bereits 18 Uhr war. Außerdem zwei weitere Tatsachen. Erstens, ich hatte in den 3 Stunden nicht eine Seite gelesen, und Zweitens, ich hatte
immer noch keine Antwort auf meine Frage. Sollte ich es machen oder nicht? Waren es die möglichen Zwei, Fünf oder Sieben Tausend Euro wert? Während ich mein Buch einpackte, war mir klar, es wird eine sehr schwere Entscheidung.

Teil 18

Als ich wieder Zuhause war erzählte ich es Micha. Dass ich Matha in der Stadt getroffen habe und ihre Vorschläge. Sie hörte gebannt zu und fragte mich dann: "Und wirst du es annehmen und es machen?"
"Nö", sagte ich zu der sichtlich schockierten Micha. "Ich habe weiterhin kein Interesse daran. Schönen Abend noch. Ich gehe ein bisschen zocken." Nachdiesen Worten stand ich auf und ging in mein Zimmer. Ich war zwar immer noch aufgewühlt, aber ich wollte nicht klein beigeben.

*****
Micha

"Matha, hier ist Micha. Er will es weiter nicht machen. Kannst du mir helfen?"
"Du weißt was ich gesagt habe. Du darfst es nicht übertreiben. Er muss es freiwillig machen."
"Ja, ich weiß. Aber kannst du mir trotzdem nicht helfen? Ich kenne ihn. Er wird es niemals ohne sanften Druck machen. Ich verlange ja auch nicht dass er mit Gewalt gezwungen wird oder so, sondern ich hoffe dass es irgendeine Möglichkeit gibt ihn sanft aber bestimmend zu überzeugen so dass er nicht lange zum Nachdenken kommt und es verhindern kann."
(Schweigen)
"Okay, ich werde mal schauen. Einen Versuch werde ich noch starten. Aber wenn der nicht klappen sollte, wirst du warten und keinen weiteren Versuch starten. Verstanden?"
"Ja. Aber ich hoffe das es klappt."
"Gut, bis dann."

*****
Alex

Ich saß am nächsten Tag wieder im Kaffeehaus und las ein Buch, als ich merkte dass sich wieder jemand zu mir setzte. Als ich aufschaute, sah ich Matha mir wieder gegenüber sitzen. "Hallo Matha", sagte ich zu ihr. "Willst du es weiter versuchen mich zu überreden?"
"Ich bin nicht wegen dir hier her gekommen. Ich war gestern zum ersten Mal hier und der Latte hier ist der Beste den ich je getrunken habe. Deswegen bin ich wieder hier her gekommen. Ich wusste nicht das du hier bist."
"Ach so. Sorry. Hatte nur gedacht du bist wieder hier um mich zu bearbeiten doch noch mitzumachen."
"Nein, deswegen bin ich nicht hier. Aber wenn wir schon mal dabei sind, warum machst du es nicht? Ich meine wieso tust du Micha nicht den Gefallen? Und sag mal, kannst du das Geld nicht gebrauchen? Woran liegt es? Vieleicht kann ich dir ja helfen?" Sie schaute mich erwartungsvoll an, nachdem sie ihren Latte bestellt hatte.
Mit einen Seufzer legte ich mein Buch zur Seite und sagte zu ihr: "Nichts für ungut, aber warum wollt ihr bloß das ich so rumlaufe? Ist das denn so wichtig?"
"Naja, warum Micha die Idee hatte, keine Ahnung. Bei mir ist der Grund mein Mann. Er kennt dich nicht besonders, so dass er nicht erkennen würde dass du das bist. So stehen die Chancen besser dass er dich nicht errät. Denn ich will diese Wette mit meinen Mann gewinnen, und sie endet nach der Feier. Deswegen versuche ich dich ja zu überzeugen. Du bist meine letzte Hoffnung."
"Darf ich erfahren um was es bei dieser Wette genau geht?"
"Leider darf ich das nicht machen. So sind die Regeln. Wir dürfen zwar um die Wette zu gewinnen alles versuchen und jeden um Hilfe fragen, aber nicht die Wette verraten. Weder was der Einsatz ist, noch die genauen Konditionen. Das war schon immer so."
"Okay, aber hast du dann nicht schon zu viel verraten, als du mir sagtest dass du mit deinen Mann gewettet hast, dass es ein Mann schafft als Frau diesen Ball unerkannt zu überstehen?"
"Nein. Es ist zwar grenzwertig, aber da die ganze Wette größer und komplizierter ist, geht das schon in Ordnung."
In diesen Augenblick kam die Kellnerin mit den Latte für Matha. Ich wartete bis sie wieder weg war und sagte dann zu Matha: "Ich werde trotzdem dabei nicht mitmachen. Und bevor du fragst, der Grund bzw. die Gründe sind folgende: Zuerst mal habe ich keine Ahnung wie ich mich in so einem Kleid bewegen muss."

-Okay, das stimmte zwar nicht, aber das war nun recht uninteressant.-

"Zweitens, du hast mir ja gesagt wie die anderen so enttarnt worden sind. Wieso glaubst du dass mir das nicht passieren wird? Ich würde voll auffallen. Zuerst mal sicher durch mein Aussehen. Gut, da kann man sicher was machen. Aber was ist mit meinen Auftreten? Als Frau würde ich sicher durchfallen. Keiner würde mir das abnehmen. Drittens, es ist ein Ball. Das heißt, es wird sicher getanzt werden. Ich kann aber nicht tanzen. Keinen einzigen der Standardtänze. Naja, ein oder zwei vielleicht ein bisschen. Das Problem dabei ist, die hatte mir vor Jahren meine Mutter gezeigt. Also, das Problem ist, sobald ich anfange zu tanzen, sieht jeder sofort nach meiner Tanzhaltung dass ich ein Mann bin. Das gleiche ist bei Micha, wenn sie tanzt. Sie kann zwar gut tanzen, aber sie nimmt die Haltung der Frau beim Tanzen ein. Schon weiß jeder dass die Rollen vertauscht sind. Und zu guter Letzt, ich schätze mal es gibt auch sowas wie ein Bankett beim Ball."
Sie nickte.
"Gut. Das Problem ist, ich kenne mich mit sowas nicht aus. Klaro, wenn es ganz normal zu geht wie bei einem normalen Essen bzw. wie in einen Bierzelt, kein Problem. Nur bei solch einem Bankett herrschen sicher genaue Knigge- Regeln, die ich aber nicht kenne. Bestenfalls blamiere ich mich nur dabei. Schlimmstenfalls verrate ich mich dabei. Du siehst also, es lohnt sich nicht, da es genug Möglichkeiten gibt enttarnt zu werden. Warum also die Mühe machen?"
"Wegen Micha, die es sich so gerne wünscht."
Ich zuckte nur die Schultern und sagte während ich aufstand um zu gehen: "Ja, da hast du möglicherweise recht, aber ich will weder mich noch sie blamieren und uns zu Affen machen."
Als ich ging, rief sie mir hinterher: "Und wenn ich jemand kenne der dir, aber auch ihr hilft deine aufgezählten Probleme zu lösen? Würdest du es dann machen?" "Möglicherweise, vielleicht." Nach diesen Worten ging ich.

Am nächsten Tag gegen Mittag erhielt ich einen Anruf. "Alex hier."
"Hallo Alex, hier ist Matha. Sag mal, hast du Zeit und wenn ja wo bist du?"
"In bin zu Hause und ich habe Zeit. Warum?"
"Lass dich überraschen. Ich habe die Lösung für deine Probleme. Bin in einer halben Stunde bei dir. Tschau bis dan." Klick.
Ich starrte auf mein Handy und war komplett perplex. Kurz überlegte ich ob ich abhauen sollte, endschied mich aber dagegen.
-Tja, hinterher ist man immer klüger.-
Als es klingelte, machte ich die Tür auf und vor mir stand Matha. Aber hinter ihr standen zwei gut aussehende und gut angezogene Männer. Ich bat alle drei rein. Wir gingen ins Wohnzimmer, wo ich Matha fragte: "Also, was genau soll das jetzt werden?"
"Sie sollen dir bei deinen Problemen helfen. Das sind Björn und Sven."
Ich schaute sie mir beide an. Björn war etwas größer als Sven, hatte dunkles, fast schwarzes Haar, während Sven eher zu Blond tendierte. Es war ein recht dunkles Blond. Beide waren schlank und gut gebaut.
"Kannst du mir das bitte genauer erklären?" fragte ich Matha.
"Gerne", sagte sie. "Das ist so: Björn und Sven sind zwei gute Freunde von mir. Sie werden dir bei den von dir aufgezählten Problemen helfen."
"Das ist verrückt, weißt du. Warum sollten sie mir dabei helfen, und woher willst du wissen das sie es können?"
Bevor Matha mir antworten konnte, sagte Sven: "Das ist nicht verrückt, glaube mir. Und bevor du fragst, Matha hat uns dein, und soweit sie es konnte, ihr Problem geschildert. Es ist zwar recht kurzfristig, sowohl ihre Anfrage als auch der Zeitraum, aber da sie einen Gefallen von mir eingefordert hat, als auch Mathas Mann mich bereits mal bei einer Wette reingelegt hatte, beschloss ich ihr zu helfen."
In diesem Augenblick klingelte das Handy von Björn. Nachdem er die Nachricht gelesen hatte, sagte er zu Sven: "Du, ich muss leider weg. Kommst du alleine klar? Ich hole dich später dann ab."
"Kein Problem", sagte er.
Beide standen auf, reichten sich die Hand und gaben sich dann einen leidenschaftlichen Kuss. Verdattert schaute ich sie an und sagte ungläubig: "Ihr seid schwul?"
Beide schauten mich nach meinen entsetzten Worten an. Sven sagte mit einer verärgerten Stimme: "Ja. Hast du damit ein Problem?"
"Dass ihr schwul seid? Nein, auf keinen Fall. Das mir ein Schwuler bei den von mir aufgezählten Problemen hilft, ja. Doch, schon irgendwie, ist nicht persönlich gemeint. Selbst wenn du nicht schwul oder sogar eine Frau wärst, hätte ich wohl damit Probleme."
Sie nickten mir zu und Sven sagte: "Ach so. Das kann ich verstehen. Das ist alles kein Problem. Ich habe mit sowas Erfahrung."

Teil 19

"Was meinst du damit?" wollte ich wissen.
Sven kam auf mich zu und sagte: "Genau das was ich gesagt habe. Dass du damit ein Problem hast. Die meisten haben ein Problem dass wir schwul sind. Manchmal mehr, manchmal weniger. Besonders wenn sie unsere Hilfe in Anspruch nehmen müssen, wenn es sich zum Beispiel um etwas nicht Testosteronbeladenes geht. Sie lassen sich von mir helfen damit sie zum Beispiel besser bei Frauen dastehen, indem sie sich von mir eine Typberatung geben lassen. Oder indem sie sich von mir ihre Wohnung so einrichten lassen dass es die Frauen nicht in die Flucht jagt. Aber sobald das vorbei ist, kennen sie mich nicht mehr. Teilweise machen sie sich sogar lustig über mich. Also komm mir nicht blöd. Der einzige Grund warum ich hier bin ist weil Matha einen Gefallen eingefordert hat. Also sag mir, war es umsonst was sie getan hat oder nicht. Sag es mir gleich, denn dann kann ich mit Björn mitfahren."
Ich setzte mich hin und schaute ihn an, dann sagte ich zu ihm: "Es ist etwas kompliziert. Hat dir Matha erzählt was Micha gerne möchte und den daraus entstehenden Problemen?"
"Ja, auch wenn ich nicht weiß wo die Probleme liegen. Was macht dir sorgen? Das sie möchte dass du ein Kleid trägst? Das es vielleicht jemand erfährt? Das Lästern der anderen? Die Peinlichkeit wenn du dich damit ungeschickt aufführst? Lass es mich mal so sagen. Nichts davon ist relevant. Wenn man jemand sehr mag, macht man sich auch mal zum Affen. Was andere sagen? Ich bitte dich! Das ist ein
Kostümfest, wo es darum geht nicht erkannt zu werden. Außerdem bist du nicht der erste der sich als Frau verkleidet. Wenn sie lästern? Ich bitte dich. Lass sie doch. Die meisten haben irgendwelche billige Kostüme. Und glaube mir, es haben schon öfter welche über die Kostüme der anderen gelästert. Sie haben alle eins gemeinsam. Sie wurden nie wieder eingeladen, weil so jemand niemand wieder da haben wollte. Wir mögen es nun mal alle etwas verrückt. Und so soll es bleiben. Tja, und der letzte
Punkt, dass du dich ungeschickt aufführst? Nun das ist einfach eine Trainingssache. Deswegen noch einmal. Willst du es oder nicht? Ich kann dir helfen. Aber du musst es wirklich wollen. Keine halben Sachen oder so. Wenn du es wirklich willst, helfe ich dir. Es sind dann aber meine Regeln. Keine Ausflüche oder Rechtfertigungen. Du gibst wirklich alles. Egal wie blöd es dir vielleicht vorkommt. Verstehst du das?"
"Ja", sagte ich.
In diesen Augenblick kam Micha ins Zimmer. Verdutzt blieb sie stehen und schaute uns vier an. "Äh, was ist hier los?" fragte sie leicht verdutzt.
"Tja", sagte ich. "Das sind Sven und sein Freund Björn." Ich zeigte auf die beiden und sprach weiter: "Matha hat sie gebeten mir sozusagen zu helfen. Als wir uns die Tage unterhalten haben, über das Kostüm, was du möchtest und warum ich das nicht möchte, kam sie wohl auf den Gedanken dass Sven mir helfen könnte. Im Augenblick versuchen wir uns klar zu werden ob das eine gute Idee ist oder nicht. Aber sag mal, warum bist du schon so früh da?"
Sie schaute leicht verlegen drein und sagte dann: "Ich hatte uns bei der Go-Kart- Bahn angemeldet. Ich hatte gehofft dass ich dich nach dem Rennen doch noch überreden kann."
"Nett, aber ihr seid alle irre. Warum seid ihr bloß so versessen mich in einen Kleid auf diesem Ball zu sehen?"
"Das sind wir noch nicht mal so sehr", sagte Sven.
"Genau", sagte Björn, während Matha bestätigend nickte. "Wir versuchen nur die Chance zu nutzen Mathas Mann eine Niederlage zuzuführen."
"Das ist doch Blödsinn. Ihr wisst ja noch nicht mal worum es um deren Wette geht."
"Egal."
"Was hat er euch bloß angetan, damit ihr ihn so wenig mögt?"
"Wir sind mit ihm recht gut befreundet. Nur bei den Wetten ist es etwas anders. Wir haben so oft gegen ihn verloren, dass wir einfach jede Chance nutzen um dafür zu sorgen das er eine verliert."
Ich schüttelte nur den Kopf. Die waren einfach nur irre.
"Nur mal so aus Neugierde. Was stellt ihr euch vor?" fragte ich sie immer noch vollkommend verwirrt.
"Na ja", sagte Sven. "Ist doch eigentlich ganz einfach. Wir versuchen dir dabei zu helfen sich bis zu dem Fest wie eine Frau zu verhalten, sodass du nicht auffällst."
"Und wie genau stellst du dir das vor?" fragte ich ihn.
"Ganz einfach. Wir besorgen dir Frauensachen die du die ganze Zeit tragen wirst. Wir bringen dir bei, dich so gut es geht als Frau zu verhalten. Gesten, Bewegung und so weiter, auch wie du als Frau zum Beispiel tanzt, redest und vieles mehr. So was alles."
"Wie willst du das machen?"
"Ganz einfach. Wie gesagt besorgen wir dir Frauensachen. Die wirst du jeden Tag tragen. Wir werden dann darauf achten das du dich versuchst so natürlich wie es geht zu bewegen. Selbst Schminken und so erlernst du, sodass du die besten Chancen hast nicht aufzufliegen, egal was passiert."
"Nur damit ich es richtig verstehe. Du willst dass ich die ganze Zeit bis zum Fest als Frau herum laufe? Warum?"
"Sagte ich doch bereits. Die meisten Männer, die sich zum ersten Mal als Frau verkleiden, fallen sofort auf weil sie sich männlich bewegen. Eine Frau bewegt sich anders. Besonders mit Rock oder Kleid, und ganz besonders wenn sie High Heels trägt. Je höher, desto mehr. Außerdem fühlen sich die meisten Frauen recht wohl in diesen Sachen. Einen Mann sieht man es meistens auch daran an dass er
sich unwohl fühlt. Deswegen ist es wichtig dass du die ganze Zeit Frauenkleider trägst, sodass es sich für dich natürlich anfühlt."
"Du kannst doch nicht erwarten, dass ich die ganze Zeit mit diesen Klamotten herum laufe. Weißt du wie schwer die sind? Außerdem ist es immer noch recht heiß. Da schwitze ich wie verrückt. Ich wollte noch einiges machen. Da sind diese Kleider nur störend. Also vergiss es."
"Was meinst du mit schwer?"
"Oh", meinte Micha da. "Alex denkt du willst dass er die ganze Zeit Kleider trägt die so ähnlich sind wie das Ballkleid. Also mit den ganzen Unterröcken und dem Korsett."
"Das meinte ich nicht", sagte Sven zu mir. "Dazu kommen wir später. Nebenbei bemerkt, die meiste Zeit wirst du normale Sachen tragen, damit du dich daran gewöhnst. Ganz unterschiedliche, die anderen kommen später immer wieder mit rein. Aber lassen wir das. Denke erstmal darüber nach. Ich weiß, das ist eine schwere Entscheidung. Während du darüber nachdenkst, könnte uns ja Micha mal
das Ballkleid zeigen, wenn sie es denn schon fertig hier hat."
Ich nickte ihn sprachlos zu, während mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf gingen.
Micha war sofort begeistert. Sie sagte: "Ja, das ist eine gute Idee. Das Kleid ist echt super geworden."
Björn, der noch da war, sagte als sich alle erhoben um Micha zu folgen um sich das Kleid anzusehen: "Das lasse ich mir nicht entgehen. Der andere wird eben etwas warten müssen."
So gingen wir zu fünft los. Wir gingen zu dem Raum, wo die erste Ankleidung gewesen war. Micha öffnete den Schrank der dort war. Dort lagen oder hingen Korsetts, Unterwäsche, Röcke und Kleider. Manche der Kleider kannte ich, andere waren neu. In einen Kleidersack war das Ballkleid. Es war gelb wie im Film. Selbst verpackt sah man an dass es wunderschön war. Mit Hilfe von Sven packte Micha das Kleid aus und hielt es hoch. Die Detailtreue war genau, wie ich es einschätze.
"Das ist es", sagte Micha zu uns. "Sieht es nicht klasse aus?"
Alle stimmten ihr zu und fassten es an; auch ich. Der Stoff fühlte sich wunderbar an. Aber ich merkte dabei dass er dick und schwer war.
"Wow", meinte Sven "Wenn du das Kleid trägst, hast du schon fast gewonnen."
Auch die anderen nickten bestätigend.
Als Björn auf die anderen Kleider zeigte und fragte "Wozu sind die anderen Kleider im Schrank?" zuckte ich zusammen.
Bevor ich jedoch was sagen konnte, meinte Micha: "Die hab ich auch anfertigen lassen, damit er üben kann und sich daran gewöhnt sich mit solch einem Kleid zu bewegen."
"Eine gute Idee", sagte Sven. "Aber seien wir mal ehrlich. Damit ist es nicht getan und das wisst ihr genau. Deswegen muss ich wissen, willst du, Alex, es gar nicht, halbwegs oder richtig machen?"
Nach diesen Worten schaute er mich abwartend an.
"Hä??" war mein einziger verblüffter Kommentar.
"Ganz einfach. Willst du es gar nicht machen oder doch? Wenn ja, willst du bloß das Kleid anziehen und hoffen so durch zu kommen. Oder willst versuchen wirklich zu gewinnen und alles geben, indem du vorher geübt hast dich wie eine Frau zu verhalten? Also, was willst du?"
Als mich alle ansahen, schluckte ich und sagte traurig: "Ich weiß es nicht. Ehrlich, ich kann es nicht sagen. Zum einen sagt eine Stimme in mir du kannst es für Micha machen so schlimm wird es nicht. Und zum anderen ist es ja ein Kostümball. Die andere Stimme sagt, du bist ja verrückt. Du machst dich zum Affen. Die werden dich auslachen, wenn du enttarnt wirst. Und was passiert, wenn es jemand in den Sozialen Netzwerken postet? Du bist für immer damit gebrandmarkt. Ich weiß es wirklich nicht. Es zerreißt mich. Ich würde gerne Micha diesen Gefallen tun, denn sie hat mir schon oft geholfen. Aber es sträubt sich alles in mir."
Nach diesen Worten verstummte ich. Micha nahm mich in den Arm und hielt mich fest.
Da meinte Björn: "Ich hab ein Vorschlag. Du gibst dein Wort, sofern du bereit bist es zu halten komme was wolle..."
"Das bin ich, ich versuche immer mein Wort zu halten solange ich die Möglichkeit habe", unterbrach ich ihn.
Nach einen kurzen nicken sprach er weiter: "Das du es versuchst. Du gibst dein Wort und machst alles was Sven, Matha, Micha und ich sagen. Du wirst dein Bestes geben. Wir behalten alles für uns. Wenn du dann immer noch der Meinung bist du willst es nicht machen weil du damit nicht klar kommst, vergessen wir es. Aber du musst ehrlich sein. Also wie ist es? Nimmst du an?"
Ich biss mir auf die Lippen und sagte dann: "Okay, ich versuche es. Aber wenn ich nicht mehr kann, breche ich es ab, egal was ihr sagt."
"Einverstanden", sagte er und hielt mir seine Hand hin. Ich schlug ein und er fragte: "Dein Wort?"
"Mein Wort", erwiderte ich.

Es war bereits nach Mitternacht und ich lag immer noch wach in meinem Bett. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los ich sollte mir das Wort Vollidiot auf meine Stirn tätowieren. Nachdem ich eingeknickt war, fuhren alle weg, weil Sven und Björn los mussten. Sie und Matha wollten morgen, beziehungsweise um genau zu sein, heute wieder kommen. Nachdem wir uns verabschiedet hatten und Sven schon fast beim Auto war, sagte er noch dass ich doch bitte, sofern es geht, morgen zuhause sein soll, da er mir per Bote einige Sachen schicken würde, damit ich was zum Anziehen habe.
Danach fuhren sie los, während ich nur verdattert dastand. Worauf hatte ich mich nur da eingelassen? Irgendwann schlief ich dann doch endlich ein.

Irgendwann am späten Vormittag wurde ich durch die Türklingel geweckt. Halb verschlafen machte ich sie auf. Vor mir stand ein Bote und sagte dass er eine
Lieferung für jemand mit den Namen Alex hat. Als ich bestätigte dass ich das bin, gab er mir was zum Unterschreiben und lud dann eine Menge Pakete aus. Danach fuhr er davon. Da ich immer noch nicht richtig wach war, ging ich erst mal in die Küche und machte mir einen Kaffee.
Ich war immer noch mit meinen Kaffee beschäftig, als es wieder klingelte. Ich öffnete die Tür. Ein weiterer Bote stand dort und überbrachte mir weitere Pakete. Im Laufe des Tages kamen noch etliche Boten. Zum Schluss hatte ich dutzende Pakete bekommen.
Zum Abend hin lagen meine Nerven blank danieder. Ich hatte aus Neugierde ein paar der Pakete geöffnet. In ihnen fand ich Kleider, Röcke Schuhe. Das, was ich dabei entdeckte, half mir nicht gerade um mich zu beruhigen. Ich fand ein paar lange und kurze Röcke und Kleider. Einige waren wohl sogar recht eng. Aber die Schuhe! Oh mein Gott! Ich hatte mir drei Paar angeschaut. Es waren ein Paar Stiefel, die gingen mir bis zum Knie mit hohem Absatz, etwa 6 cm. Aber die anderen Schuhe waren der Horror. Das waren mindestens 10 cm Bleistiftabsätze. War der Typ verrückt geworden?

Teil 20

Als Micha später kam, räumten wir die Sachen weg. Es waren ziemlich viele. Darunter waren Röcke, Kleider, verschiedene Oberteile (T-Shirt, Pullover, Swetshirts ect.), sowie Leggings, Strumpfhosen und Unterwäsche. Sogar einige Abend- und Ballkleider und ein Haufen weiterer Dinge, die ich nicht kannte. So langsam wurde mir mulmig und skeptisch. Die meisten der Namen von den Herstellern kannte ich nicht. Aber einige kamen mir doch sehr bekannt vor. Deswegen wusste ich, es waren sehr teure Stücke darunter, sodass die Sachen mehr wert waren als das, was ich bei der Wette gewinnen konnte. Also was sollte das? Ich beschloss Björn, Sven und Matha am Abend zur Rede zu stellen, wenn sie kommen um die Einzelheiten zu bereden.
Während wir die Sachen einräumten, stellte ich fest dass Micha verschiedene Kleidungsstücke zur Seite legte. Auf meine Frage warum, meinte sie dass sie einfach ein paar zur Seite legt, weil sie findet die währen toll für mich und sie keine Lust hat sie erst suchen zu müssen.
Tja, da hatte sie irgendwie Recht. Sven hatte so viele Sachen mitgeschickt, dass ich mich bis zum Ball jeden Tag mindestens zweimal umziehen konnte ohne ein Kleidungsstück zweimal tragen zu müssen. Der hatte sie einfach nicht mehr alle.
Nachdem wir fertig waren, machten wir uns was zu Essen. Bald darauf kamen Björn, Sven und Matha an. Nachdem wir die Flasche Wein geöffnet hatten, die Björn mitgebracht hatte, entspannten wir uns im Wohnzimmer.
Als Björn meinte "So, dann beginnen wir am besten…", unterbrach ich ihn und fragte Sven: "Sag mal, warum hast du mir so viele Sachen geschickt? Das sind doch viel zu viele. Außerdem von einigen sehr teuren Designern. Wieso hast du das getan? Das war ist doch viel zu teuer. Was wird hier gespielt?"
"Ich hab dir die Sachen nicht geschickt", sagte Sven.
"Ach. Und von wenn sind die dann?", fragte ich in genervt.
"Von mir", sagte er, "aber nicht wie du denkst. Ich hatte einer meiner Angestellten deine Konfektionsgröße gegeben, die ich von Micha hatte, und ihr gesagt sie soll mal im Lager nachschauen und auch in den Geschäften nachfragen was so in deiner Größe noch da rum liegt. Bevor du fragst: Die Geschäfte gehören mir, bzw. ich bin daran beteiligt. Die Sachen selbst sind einfach Teile, die nicht verkauft wurden, leichte Fehler haben, Ausstellungsstücke, oder einfach aus der vorherigen Saison. Mit anderen Worten, die Stücke wären so oder so irgendwann im Altkleider- Container oder auf den Ramschtisch gelandet. Also reg dich ab. Ach ja, Morgen kommen noch welche. Du kannst ja, wenn es vorbei ist, die Sachen entsorgen oder über Ebay verkaufen. Aber so kannst du dir aus einem großen Fundus auswählen was du tragen möchtest. Okay?"
Ich nickte kleinlaut.
Da meinte dann Björn: "Nachdem das ja geklärt ist, können wir ja weiter machen. Es geht darum dass Alex lernt sich wie eine Frau zu verhalten, damit sie während des Tages nicht aus Versehen aus der Rolle fällt und es auffällt dass sie keine Frau ist, denke ich das..."
"Warte, warte mal. Was meinst du während des Tages? Wie lange geht denn der Ball?", unterbrach ich ihn.
Erst verärgert, aber dann verdutzt schaute er mich an, als ich ihn wieder unterbrach und fragte mich dann: "Du weist es nicht?"
Ich schüttelte den Kopf und fragte ihn: "Was ich nicht weiß ist wann der Ball beginnt und wie lange er dauert."
Nach diesen Satz von mir schaute Björn Matha verärgert an und sagte: "Du hast es ihm nicht gesagt. Was soll das?"
"Ich hab's vergessen. Es ging in letzter Zeit drunter und drüber. Außerdem hätten die Einladungen schon vor ein paar Tagen ankommen müssen, wo es noch mal drin gestanden hätte. Leider gab es einige Komplikationen mit ihnen."
"Dann solltest du sie jetzt am besten aufklären", meinte Björn.
"Tja, das ist so", meinte Matha. "Der Ball beginnt bereits morgens früh. Um genau zu sein ist der Einlass von halb 10 bis 11 Uhr. Wer dann nicht ohne eine wirklich wichtige Entschuldigung da ist, kommt nicht mehr rein. Egal wer es ist. Selbst ich musste mal draußen bleiben, als ich eine Panne hatte. Um 12 Uhr gibt es ein Mittagessen. Um 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen. Um 18 Uhr 30 ein
Abendessen. Meistens ist gegen 3 Uhr in der Früh Schluss. Dazwischen gibt es eine Tombola, eine Versteigerung für einen guten Zweck und man kann jeder Zeit tanzen und sich unterhalten. Und es gibt auch so noch weitere Möglichkeiten den Tag zu verbringen. Glaube mir, dir wird schon nicht langweilig. Das schwerste ist bei dem Ball alle rechtzeitig zum Essen zusammen zu bringen, weil die meisten einfach zu beschäftig sind."
Nach dieser Erklärung war mir doch etwas mulmig zu mute. Ein ganzer Tag? Zumindest erklärte es, dass sie sich so viel Mühe gaben und ich so hartnäckig trainieren muss um mich wie eine Frau zu verhalten um nicht aufzufallen. Langsam nickte ich ihnen zu und forderte Björn auf weiterzureden.
Das tat er dann auch. "Also, am besten wir installieren wieder das System, das Micha
schon vor einiger Zeit hatte. Ich hab einige Erweiterungen, die es noch besser für unsere Pläne macht. Außerdem können wir sie so über eine App beobachten."
Wieder unterbrach ich ihn: "Woher weißt du das von diesen System, und mir und Micha?"
"Ganz einfach. Das System kam von mir, auch wenn ich nicht wusste wofür genau sie es brauchte. Nachdem ich es aber zurückbekommen und die Daten ausgewertet hatte, konnte ich es noch verbessern und es an ein paar, nun ja, besondere Kunden und Freunde verkaufen. Bevor du fragst, es sind keine Soziopaten, sondern einfach ein paar Leute die ein besonderes, nun ja, Fetischleben haben, wobei es das System ihnen nur einen weiteren, hmmm, Kick liefert. Es geschieht mit gegenseitigem Einverständnis, sonst hätte ich es nicht weiterverkauft. Von denen kamen die
Verbesserungsvorschläge, die ich jetzt mit einbringen möchte. Bevor ihr mich unterbrecht noch Folgendes: Lasst mich zuerst fertig reden. Wir können uns dann in Ruhe über alles unterhalten. Okay? Nun denn. Folgendes. Als erstes bekommst du eine elektronische Fuß- Kette. Nein, keine Fußfessel wie Verbrecher zum Orten bekommen. Mit dieser kann man deine Schrittweite begrenzen, ohne dass du eine Kette tragen musst. Du bekommst dafür zwei Transponder um deine Fußknöchel. Sobald du sie zu weit auseinander machst, bekommst du einen leichten Stromschlag. Des Weiteren gibt es einen speziellen Keuschheitsgürtel für dich. In diesen ist die Elektronik unterbracht. Außerdem verhindert er dass man bei dir was sieht."
"Na toll! Wieder ein Gürtel", dachte ich.
"Er ist außerdem aus einen flexiblem Nanomaterial und ist so geformt, dass er eine weibliche Anatomie aufweist. Wehe du fragst nach dem Preis, dann werde ich echt sauer und werde es dich büßen lassen. Also sei einfach still. Die Kosten hierbei stören mich überhaupt nicht. Es gibt einen Transponder in deinem Keuschheitsgürtel. Er übermittelt deinen Aufenthaltsort. Sobald du einen Ort oder Raum betrittst, werden die Kameras aktiviert, sodass wir dich sehen können. Wenn du einen Fehler machst, können wir dir einen leichten Stromschlag verpassen und dir eine Nachricht schicken was dein Fehler war. Wenn das passiert, wird die Zeit gespeichert und ein Video erstellt zwecks Anschauung. Es werden immer nur 5 Minuten gespeichert. Das heißt, wenn es keiner gesehen hat, gibt es auch keine Bestrafung und man kann es auch nicht irgendwann später auswerten. Außerdem, wer zuerst kommt, malt zuerst. Mit anderen Worten, wenn es mehrere von uns gesehen haben, kannst du nicht von jeden einen Stromschlag bekommen, sondern nur von einem. Also, so sieht es im Grunde genommen aus. Was denkt ihr?"

Nun ja, lieber Leser, liebe Leserin, was ich dachte, könnt Ihr Euch sicherlich denken.
Jeder hatte noch so seine Meinung und es wurde heftig diskutiert. Das will ich Euch ersparen. Auch wenn es etliche Regeln und Bestimmungen als auch Ausnahmen gab, die ich Euch jetzt nicht unbedingt alle erzählen möchte, werde ich Euch jedoch die wichtigsten verraten.
Der wichtigste Punkt war trotz aller Einsprüche meinerseits. Ich musste den Keuschheitsgürtel ständig tragen. Na ja, mal abgesehen nachts, wenn ich mit Micha zusammen wäre. Aber sonst? Keine Chance ohne das Ding auszukommen. Um deren Worte zu wiederholen: Eine Beule würde alles zunichtemachen. Des Weiteren musste ich immer in Frauensachen rumlaufen; Röcke, Kleider, irgendwas. Dabei gab es bestimmte Regeln. In meiner Freizeit konnte ich es mir so ziemlich selbst aussuchen was ich tragen wollte. Aber wenn ich vor hatte weiter an der Webseite für Micha zu arbeiten, auf der sich die Leute über das ganze Projekt der Renaturierung informieren können, und auf der Seite wo man sich für einen Kleingarten und das Bootshaus bewerben kann, musste ich sogenannte Bürokleidung tragen. Jedoch nicht irgendwelche, sondern solche wie man zum Beispiel aus den Serien Suits und Fairly Legal kennt. Unterwäsche durfte ich mir selbst aussuchen. Jedoch durften die anderen bestimmen ob ich mit oder ohne Strumpfhose, dann aber mit Nylons gehen sollte. Des Weiteren durfte ich jeden Rock oder jedes Kleid ablehnen, das kürzer wäre als eine Handbreit unter meinem Schritt. Es gab eine Liste von Stücken, die ich nicht mochte. Wenn sowas bereitgelegt werden würde, konnte ich es ablehnen. Es durfte dann keine Strafe geben. Meine Schuhe sollten sich nach Michas Schuhen richten. Des Weiteren durfte ich während der Arbeitszeit nicht mehr als einen  Gegenstand tragen, außer Büroklammern und Blätter für dem Drucker; Da durfte ich maximal drei Blätter auf einmal tragen. Das sollte dazu dienen dass ich mich viel Bewegen sollte um echte weibliche Bewegungen zu lernen. Wenn ich die zulässige Schrittweite überschreiten sollte, bekäme ich einen Stromschlag. Ich dürfte aber von 500 Schritten 30 überschreiten. Ein Schritt zählte nur, wenn ich eine bestimmte Schrittweite erreicht hatte. Ein Fuß vor dem anderen zählte nicht. Außerdem musste der Transponder registrieren dass ich mich fortbewegte. Falls ich die 30 Fehltritte übertroffen hätte, würde folgendes geschehen. Erstens würden mir Punkte abgezogen und Zweitens der Stromschlag würde etwas stärker werden. Erst wenn ich wieder 500 Schritte ohne Fehler geschafft hätte, würde die Bestrafung wieder gesenkt. Nun zu den Punkten: Von 100 bis 75 Punkten wäre ich Positiv. Bei 74 bis 26 Punkten wäre ich neutral und bei unter 26 Punkten wäre ich negativ. Solange ich Positiv oder neutral bliebe, wäre alles okay. Sobald ich aber negativ wäre, müsste ich am nächsten Tag Sachen von vor 1895 tragen, die Micha bestimmen durfte. Würde ich an jenem Tag wieder ins Positive gelangen, dürfte ich am folgenden Tag wieder normale weibliche Sachen tragen. Bei Neutral müsste ich weiterhin die Sachen tragen. Wenn ich jedoch im Negativen bliebe, würden die Sachen verschärft. Zum Beispiel durch zusätzliche Unterröcke, schwerere Kleider oder ein engeres Korsett. Für jedes Negative bräuchte ich was Positives. Mit anderen Worten: Wenn ich dreimal Negativ wäre und meine Sachen dadurch zweimal zusätzlich erschwert würden, bräuchte ich drei positive Tage. Pro positiven Tag würde nur eine Erschwerung rückgängig gemacht werden. Erst nach dem dritten positiven Tag dürfte ich wieder normale weibliche Sachen tragen. Punktabzug gäbe es zum Beispiel wenn ich mich nicht damenhaft bewegen, falsch säße, meine Unterwäsche zu sehen wäre oder meine Kleidung verschmutzt oder gar beschädigt wäre. Und selbst dann gäbe es Unterschiede. Ausversehen, dumm gelaufen, grob fahrlässig und mutwillig. Man müsste es mir aber nachweisen. Bei nachweislicher Mutwilligkeit würde ich sofort Negativ eingestuft werden. Da es überall Kameras gab, müsste ich also aufpassen. Ich müsste mich außerdem selber schminken und es auch selbst kontrollieren. Ich müsste eine Perücke tragen und meine Fingernägel stets ordentlich halten. Oh, es gab noch so einiges was besprochen wurde, aber das erzähle ich Euch wenn es soweit ist.

Am nächsten Tag sollte es dann beginnen. Nachdem die anderen weg waren, verwöhnte mich Micha noch mal so richtig. Ich war nervös und aufgeregt. Irgendwann schlief ich dann ein.
Am nächsten Tag hatte Micha für mich ein knielanges weitschwingendes Kleid rausgesucht. Ich durfte sogar Sandaletten anziehen, die eine geringere Absatzhöhe hatten als ihre. Die Perücke war recht lang und die Haare hingen über die Hälfte meines Rückens herunter. Und sie waren rot. Wie von Björn gesagt, kamen im Laufe des Tages mehrere Techniker vorbei, die das Überwachungssystem installierten. Laut Björn waren sie verschwiegen. Er kannte sie wohl aus der Fetischszene. Nachdem sie fertig waren, gingen sie wieder. Am Abend kam Micha und ich erwartete sie bereits mit einem liebevoll gedeckten Tisch. Wir unterhielten uns noch lange. Dann gingen wir ins Bett. Ich wusste, am nächsten Tag beginnt der Ernst. Ich betete, dass ich gut über die Runden käme.

Drei Wochen später...

Leise vor mir her fluchend versuchte ich wieder zu Atem zu kommen. Am liebsten  hätte ich was gegen die Wand geschmissen, aber ich hatte meine Lektion gelernt. Während ich versuchte trotz des sehr engen Korsetts Atem zu kommen, dachte ich kurz über die letzten drei Wochen nach.
Am Anfang war es recht okay. Aber schon nach drei Tagen wurde es heikel. Am vierten Tag landete ich im negativen Bereich. Deswegen musste ich ein Kleid mit sehr vielen Unterröcken anziehen. Durch Blödheit kam noch mal eine Verlängerung dazu. Drei Tage nachdem ich wieder normale Sachen tragen konnte, hatte ich es wieder versaut. Diesmal musste ich einen Reifrock anziehen, der zusätzlich mit schweren Stoffen beschwert war. Nach zwei Verlängerungen war ich ihn dann endlich los. War ich froh! Das Korsett wurde jedes Mal enger, der Reifrock breiter und die Stoffe schwerer. Doch anstatt daraus zu lernen… Was machte ich? Ich ließ mich erwischen wie ich so breitbeinig saß, dass man mir bis auf meine Unterwäsche sehen konnte. Diesmal verpassten sie mir ein Kleid aus der Mode von 1880. Das war jedoch noch nicht so schlimm. Na ja, mehr oder weniger doch. Das eigentliche Problem war dass ich Streit hatte. Ich war genervt, hatte schlecht geschlafen und seit Tagen bekam ich von den Perücken eine juckende Kopfhaut. Wie auch immer… Als ich nach dem Streit gehen wollte, blieb ich mit der Schleppe am Tisch hängen. Es war nichts passiert, aber ich war so wütend, dass ich dann einfach meine Wut an den Tisch ausließ und dagegen trat. Ich hatte aber vergessen dass zu diesem Outfit ein recht enger Unterrock gehörte. Es war jedoch kein sehr fester Unterrock. So zerriss er bei meinem Wutausbruch. Micha war darüber so erbost, dass ich daraufhin so richtig leiden durfte…

Langsam drehte ich mich wieder von Fenster weg und ging mit kleinen Schritten zum Tisch. Oh ja! Es waren wirklich kleine Schritte, denn ich trug wieder einen engen Humpelrock aus einem leicht reißbaren Material. Jede noch so falsche Bewegung drohte ihn zu zerreißen. Selbst beim Sitzen musste ich aufpassen. Das gemeine war aber das Oberkleid. Es lag sehr eng an, besonders die Ärmel. Ich konnte meine Hand gerade soweit hoch bewegen, dass ich etwas essen und trinken konnte. Höher ging es nicht. Und durch den hohen und steifen Kragen konnte ich meinen Kopf nicht senken. Das Korsett verhinderte zusätzlich jegliche Beugung des Oberkörpers.

Nicht so schlimm denkt Ihr? Naja, normaler weise schon. Aber mein Kopf juckte immer mehr und ich wurde so langsam wahnsinnig. Wir hatten schon so ziemlich alles versucht, aber es fing immer wieder an. Während ich darüber nachdachte was ich dagegen machen konnte, fiel mir etwas ein. Ich hatte vor ein paar Tagen eine alte kleine Teleskopstange gesehen. So ein Teil, was man früher anstatt eines Laserpointers benutzt hatte. Damit könnte ich meinen Kopf erreichen und es auch gut mit mir herum tragen. Voller Freude machte ich mich so schnell ich konnte auf den Weg dahin.

Ein paar Tage später.
Verzweifelt stand ich vor dem Spiegel. Tränen liefen mir leicht übers Gesicht. Meine Kopfhaut war knallrot und tat sehr weh. Ich war mir ziemlich sicher dass ich sogar ein paar Bläschen sah. Micha war aus beruflichen Gründen in die USA gereist. Ich hatte darauf bestanden dass sie mich nicht beobachtet und wir darüber nicht redeten. Sie war sowieso sehr beschäftig. Ich hielt es also einfach nicht mehr aus. Langsam verließ ich mit hängenden Schultern das Bad und ging in Michas Büro. Dort stand der Server, der das Überwachungsprogram kontrollierte. Ich gab den Abschaltcode ein. Dann fuhr ich ihn herunter. Damit war die Überwachung beendet, denn ich wusste ich konnte sowieso nicht auf den Ball gehen. Nicht so. Dann nahm ich den Kleberlöser, mit dem ich meine Brüste lösen konnte und ging ins Bad. Eine halbe Stunde später war ich fertig. Leider konnte ich den Keuschheitsgürtel nicht lösen da ich nicht den Schlüssel hatte. Frisch gebadet und angezogen trug ich meine alte Kleidung. Es war ein recht ungewohntes Gefühl. Während ich es mir auf der Couch bequem machte, fragte ich mich wann die anderen es merken würden…

Teil 21

Nach circa einer Stunde klingelte mein Handy. Doch ich ignorierte es. Als es eine halbe Stunde später wieder klingelte, schaute ich genervt nach. Es war Sven. Nach kurzem Zögern ging ich ran.
"Sven, was willst du?", fragte ich ihn nicht ganz freundlich.
Nach einem kurzen Zögern kam seine Antwort: "Ich hab festgestellt dass ich kein Signal mehr von den Kameras bekomme. Weißt du vielleicht warum?"
"Ja, ich hab's abgeschaltet."
"Warum hast du das getan?"
"Weil ich es beende. Bevor du fragst warum, es ist eh sinnlos. Die allergische Reaktion auf die Perücken ist schlimmer geworden. Es war unerträglich. Also, warum weiter machen? Ohne Perücke gelingt es uns eh nicht. Deswegen habe ich es beendet. Wünsch dir noch einen schönes Wochenende." Mit diesen Worten beendete ich das Gespräch.
Als er kurz darauf noch mal anrief, schaltete ich das Telefon aus. Ich tobte und lief durch das ganze Haus, setzte mich breitbeinig hin und genoss es einfach mich wieder normal zu bewegen. Normal? Es kam mir irgendwie falsch vor. Aber ich verdrängte diese innere Stimme. Was mich am meisten störte war jetzt nur noch der Keuschheitsgürtel. Ich wollte mir mal wieder einen runterholen, konnte es aber nicht. Als ich als Frau rumlief störte es mich nicht, aber jetzt? Ich war verzweifelt. Irgendwann ging ich dann ins Bett und schlief ein.

Am nächsten Tag wurde ich von der Klingel geweckt. Verschlafen ging ich zur Tür. Als ich sie öffnete stand Sven davor. Er hielt eine Tüte mit Semmeln hoch und meinte: "Lass uns beim Frühstück reden."
Ich hatte zwar keine Lust zum Reden, aber Hunger.  Also ließ ich ihn rein.
Irgendwann beim Essen fiel mir auf dass ich mich ohne nachzudenken genauso wie ich es als Frau geübt hatte saß. Also setzte ich mit Absicht, nun ja, männlich(?) hin. Oder sagen wir einfach, ich flegelte mich hin. Aber obwohl ich früher immer so saß, empfand ich es auf einmal unbequem. Also korrigierte ich mich nach und nach wieder. Sollte ja nicht so aussehen als ob das Training dauerhaft bei mir was gebracht hätte. An Svens leicht gehobener Augenbraue war mir klar, er dachte sich seinen Teil. Egal.
Nachdem wir fertig waren, sprach er endlich das Thema an. Bis dahin hatten wir nur geschwiegen oder uns über andere Dinge unterhalten.
Er fragte mich: "Also, könntest du mir bitte alles erklären? Ich hab gestern nicht alles verstanden."
"Okay, kein Problem. Das Problem ist, wie du weißt, dass ich von den Perücken ein Jucken auf der Kopfhaut bekommen habe. Es wurde immer schlimmer. Ich hab alles versucht. Doch gestern konnte ich nicht mehr. Es war voll gerötet. Und es hatten sich sogar ein paar Bläschen gebildet. Willst du es mal sehen?"
Er nickte mir zu.
Also holte ich mein Handy und zeigte ihn mein Selvi.
"Oh Gott", war sein Kommentar dazu, während er sichtlich erschrocken auf die Bilder schaute. "Ja, dann kann ich es verstehen dass du aufhörst. Es tut mir echt leid. Besonders, da wir ja bereits die unterschiedlichsten Perücken versucht haben. Aber sag mal, das geht doch schon länger so. Warum hast du nichts gesagt?" Er schaute mich erstaunt an und zeigte auf die Bilder, die schon ein paar Tage älter waren.
Ich zuckte die Achseln und meinte: "Ich wollte schauen ob ich es aushalte; Wegen Micha. Es war ihr Wunsch und ich wollte ihr den doch erfüllen. Sie hilft mir doch auch und lässt mich hier wohnen, obwohl ich arbeitslos bin. Sie unterstützt mich bei der Arbeitssuche und all so was. Aber gestern war es so schlimm wie noch nie. Deswegen hab ich es abgebrochen."
Nach diesen Worten schwiegen wir beide und tranken unseren Kaffee.
Dann meinte Sven: "Es gibt noch eine Möglichkeit."
Ich fürchtete mich vor der Antwort, stellte aber trotzdem die Frage: "Welche wäre es denn?"
"Schon mal an eine Haarverlängerung gedacht?"
"Du spinnst", sagte ich verdutzt. "Mal abgesehen dass das viel zu teuer ist, gehe ich ganz bestimmt nicht in ein Friseurladen und sag: Ich möchte eine Haarverlängerung. Das kannst du vergessen."
"Erstens, es würde dir nichts kosten. Zweitens, auch mir nichts. Und drittens, die Person zu der wir gehen macht so was öfter. Er hat einen Laden, der besondere Wünsche erfüllt. Das Problem ist, nun ja, sie hat ein neues Verfahren zu Haarverlängerung. Es ist aber noch in der Erprobung. Meines Wissens sind bei mindestens zwei Testern die Haare ausgefallen. Keine Angst, sie sind wieder nachgewachsen. Aber, nun ja, jetzt sucht er weitere Testkandidaten. Sie hat das Verfahren bereits verbessert. Aber, nun ja, neue Kandidaten sind schwer zu finden. Du könntest es ja versuchen. Sie zahlt 100 Euro an alle Tester. Und wenn es gelingt, super. Wenn nicht, geht es auf meine Kappe und ich nehme die Schuld auf mich. Also?"
"Ich weiß nicht. Das geht mir doch etwas zu weit. Außerdem, damit zu einem Fremden zu gehen. Ich weiß nicht. Außerdem, was ist Er oder Sie jetzt genau? Du hast beides verwendet. Ist er ein Transvestit?"
"Nein, nicht wirklich. Aber ich sollte dich wohl vorher aufklären. Das Problem ist, Chris ist ein Zwitter. Er hat sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale. Was genau, weiß ich nicht. Aber man hat versucht ihn als Kind und Jugendlichen in ein Schema zu pressen. Soweit ich weiß, erst als Junge, und nach der Scheidung seiner Eltern, und als sich bei ihm Brüste entwickelt haben, als Mädchen. Was genau da so alles ablief? Er / sie schweigt darüber. Er war mal sogar in der Klapse. Wie auch immer. Irgendwann bekam er einen Schaden davon und er bekam eine gespaltene Persönlichkeit. Um genau zu sein gab es 4 davon. Bei einer war er eine Frau im Frauenkörper, bei einer anderen ein Mann im Männerkörper, dann eine Frau im Männerkörper und bei der Letzten ein Mann im Frauenkörper. Als Frau nannte er sich Christine und als Mann Christian. Die ersten beiden waren leicht zu erkennen er kleidete sich entsprechend. Das Problem war, wenn er die beiden anderen war, und man ihn verkehrt angesprochen hatte, dann war er immer tagelang depressiv. Also haben wir uns auf Chris geeinigt. Alle 4 Persönlichkeiten konnten diesen Namen ab. In den letzten Jahren wurde es immer besser. Die beiden letzten Persönlichkeiten gingen weg und sie lebt seit fast einem Jahr nur als Frau. Also, ich hab mit ihr telefoniert. Sie hätte heute Zeit und Lust, weiß aber nicht wer du bist. Wollen wir es versuchen?"

Eigentlich hatte ich gar keine Lust, da mir das mit der Kopfhaut sogar zu passe kam. Ich hatte eine gute Ausrede um nicht mehr weiter zu machen und man konnte ja nicht von mir verlangen dass ich eine Haarverlängerung an mir vornehmen lasse. Das Problem war, wenn man es mal so sagen darf, Sven war mit einer Viper gekommen. Da wollte ich schon mal immer mitfahren. Also sagte ich ja und das ich es mir mal anschauen würde, aber das ich es nicht garantieren könnte das ich es machen lasse. Er war damit einverstanden. Kurz darauf waren wir unterwegs. Oh Mann war das Auto geil! Und wie er fahren konnte.
Leider kamen wir viel zu schnell an. Nachdem ich ausgestiegen war, schaute ich mich um. Es war wohl mal ein größerer Bauernhof gewesen. Es gab das Haupthaus und mehrere Gebäude, die mir wie ehemalige Stallungen und Scheunen aussahen. Das Gehöft lag recht einsam und verlassen und war von Wald, Hecken und Mauern umgeben, sodass man eine recht gute Privatsphäre hatte. Leider konnte ich selbst nur einen kleinen Teil ansehen.
Ich ging hinter Sven zur Eingangstür her. Noch bevor wir klingeln konnten, wurde die Tür auch schon geöffnet. Eine rothaarige Frau, Mitte Anfang 40, öffnete uns. Sie schaute Sven mit einem großartigen Lächeln an und nahm ihn in die Arme. Dabei sagte sie: "Schön dich mal wieder zu sehen. Ist schon eine Weile her dass du das letzte Mal hier warst. Hab' dich und Björn schon vermisst."
"Ja, das tut mir leid, aber wir hatten viel zu tun. Aber ich glaube dass wir bald wieder mal zum Einkaufen vorbei kommen. Haben ja bald wieder Jahrestag und da besorgen wir uns ja immer was Neues zum Spielen. Aber jetzt möchte ich dir Alex vorstellen. Um ihn ging es in unseren Telefonat. Wir haben nämlich folgendes Problem..."
In diesen Augenblick läutete Svens Handy. Mit einen "Sorry, das ist das Büro und ich wollte eigentlich heute nicht gestört werden, also muss es sehr wichtig sein wenn sie mich doch anrufen", ging er ran. Er trat dabei ein paar Meter zur Seite. Wir schauten ihn kurz hinterher, bevor sie mich ins Visier nahm. Sie musterte mich eindringlich. Ich fühlte mich auf einmal recht unwohl in meiner Schlabberhose, dem viel zu großen T-Shirt und den Turnschuhen. Bevor jedoch einer was von uns beiden sagen konnte, hörten wir ein lautes "WAS?" Wir schauten wieder zu Sven hinüber, der offensichtlich aufgeregt telefonierte. Nachdem er aufgelegt hatte, kam er zu uns und sagte: "Sorry ich muss leider ins Büro. Es gibt leider ein paar große Probleme. Und wenn ich die nicht löse, kostet mir das eine ganze Menge. Ich weiß, ich wollte dabei sein und helfen es zu erklären, aber bitte verzeih mir wenn ich es nicht kann."
"Und wie soll ich wieder zurück kommen, wenn du nicht mehr da bist?", fragte ich ihn.
"Okay, das ist ein Problem. Pass auf, wenn du es nicht machen lässt, holst du dir ein Taxi. Wenn doch, ruf mich an und ich werde dich abholen sobald ich kann. Oder ich sorge dafür dass dich Björn oder Matha abholen. Einverstanden?"
"Theoretisch schon, nur hab' ich kein Geld fürs Taxi", kam meine Antwort.
Da holte er seine Brieftasche raus und gab mir 200 Euro und sagte: "Das dürfte reichen. Kannst den Rest behalten."
Nach einen "Tschau" einer Umarmung für Chris verschwand er. Ich schaute ihm nach.
Erst Chris' Worte holten mich zurück. "Also wie wär's? Wollen wir erst mal einen Tee trinken?"
"Gerne", sagte ich. Mein Herz klopfte wie verrückt als ich ihr folgte. Wir kamen in eine gemütliche Küche, wo sie mir einen Tee einschenkte und eine Dose mit Keksen hinstellte. Schweigend genossen wir den Tee und die Kekse. Ich entspannte mich wunderbar. Nach einer Weile fragte sie mich ob ich es ihr erklären würde um was es hier genau geht.
Auf meine Frage ob sie die Kurz- oder Langfassung hören möchte, sagte sie: "Die Langfassung. Wir haben ja Zeit und so kann man alles besser verstehen."
Nach einen kurzen Zögern erzählte ich ihr alles. Von Anfang an. Sie hörte mir gespant zu, und je nach dem bei welchem Teil ich ankam, lachte sie lauthals, schüttelte verwundert den Kopf oder starrte mich ungläubig an. Nachdem ich fertig war, schaute sie mich neugierig an, stand auf und räumte alles weg. Dann sagte sie: "Tja, da hast du dich ja auf was eingelassen. Aber meine Hochachtung das du das für deine Freundin machst. Aber wenn ich ganz ehrlich bin. Das können wir uns sparen. Du wirst mit 100 % Sicherheit Mathas Mann auffallen."
"Warum das?", fragte ich sie verwundert. "Ich trainiere doch schon das mir das nicht passiert."
"Komm', ich zeige es dir", meinte sie nur dazu. Dann führte sie mich zu einen großen Spiegel und meinte: "Schau uns beide mal an und sage mir was für einen Unterschied dir auffällt."
Ich schaute in den Spiegel. Zuerst kapierte ich nicht was sie meinte. Aber als sie ihre Hand nahm um damit ihre Haare noch etwas weiter nach hinten verschob, sodass man ihre Ohren noch besser sah und auch dabei eine Augenbraue hob, verstand ich es.
"Nein auf keinem Fall", kam es entsetzt von mir. "Das mache ich niemals."
"Warum nicht?", kam ihre Antwort.
"Du machst wohl Witze."

Teil 22

"Ich werde mir auf keinen Fall die Augenbrauen ausdünnen und mir Ohrlöcher stechen lassen. Das geht zu weit. Ich meine, ich bin ja bereit einiges für Micha zu machen. Aber das geht doch zu weit. Ich meine, nach dem Ball will ich wieder ein normales Leben führen, und da machen sich gezupfte Augenbrauen und Ohrlöcher recht schlecht."
"Hm, da hast du Recht, aber weißt du, die Augenbrauen wachsen nach. Kannst ja sagen das war eine Wette. Und wegen den Ohrlöcher? Ich bitte dich! Heutzutage tragen doch recht viele Männer Ohrringe. Außerdem wächst das Loch wieder zu."
"Das will ich nicht. Ich könnte doch Ohrringe mit Klipse benutzen. Da fällt es dann keinen auf."
Nach diesen Worten schnaubte Chris nur und sagte: "Komm mal mit." Sie führte mich durch einige Gänge. Als sie dann eine Tür öffnete, schlug mir ein Geruch von Gummi entgegen. Je weiter wir gingen, umso stärker wurde es. Dann betraten wir in einen Raum. Er war voll mit Regalen und Kleiderständern. In ihnen lagen oder hingen Gummisachen. Doch wir durchquerten ihn einfach. Weitere Räume folgten. Jeder war voll mit Gummi-, Leder-, Latex- und/oder Fesselsachen. Verwundert fragte ich sie: "Äh, was ist das hier eigentlich?"
"Das hier? Das sind meine Verkaufsräume. Oh! Ich vergaß, du weißt es ja nicht. Also, kurz und einfach: Ich betreibe einen Laden für hochwertige BDSM- und Fetischsachen. Da ich aber keine, sagen wir, äh, schlichte Fetischisten oder halbherzige Crossdresser hier haben möchte, halte ich es geheim. Nur wenn man in der Szene bekannt ist, bekommt man die Adresse, denn die Sachen hier sind zwar recht teuer, aber auch sehr hochwertig. Um sich die Preise hier leisten zu wollen muss man es leben. Glückwunsch! Du bist einer
der wenigen, die nicht in der Szene vertreten sind aber Bescheid wissen. Behalte es bitte für dich. Okay?"
Ich nickte erstaunt.
"Gut", war darauf ihr einziger Kommentar.
Dann führte sie mich in einen Bereich hinein, der nur noch gering nach Gummi, Lack und Leder roch. Ich entdeckte hier extrem viele Perücken, einige Frauenmasken, sowie in Vitrinen ausgestellte künstliche Brüste, von ganz kleinen bis welche von jenseits von Gut und Böse. Außerdem gab es da extrem viele Kleider. Es gab fast alles vom kleinen Schwarzen über unglaublich schöne Ball- und Maid- Kleidern bis hin zu extrem rüschigen und peinlichen Sissykleidern.
Während ich durch den Raum ging und mir alles staunend anschaute, ging Chris zu einer Vitrine und begann darin herum zu suchen. Gerade, als ich durch eine halbgeöffnete Tür ein Frisierbereich entdeckte, rief sie mich zu sich. Mit den Worten, "Hier habe ich was für dich", hielt sie mir zwei unterschiedliche Ohrringe mit Klipse unter die Nase. Mit schnellen Handgriffen machte sie sie mir an den Ohren fest. Während der eine fast schon Schmerzvoll war, spürte ich den anderen fast gar nicht.
"Schüttele mal deinen Kopf hin und her", kam ihre Aufforderung an mich.
Als ich das machte, flog der eine Ohrring ab. Ich konnte ihn gerade noch so fangen. Auch der andere verrutschte leicht.
"Siehst du jetzt das Problem?", fragte sie mich. "Wenn sie zu locker sitzen, rutschen sie. Klaro, ich habe auch noch welche mit stärkeren Klipsen. Die rutschen nicht so schnell. Aber auf Dauer tut es sehr weh. Besonders wenn die Veranstaltung länger dauert. Des Weiteren schwitz die Haut, so dass sie dadurch auch wieder leichter verrutschen. Wie auch immer. Früher oder später werden sie wegrutschen oder dir so wehtun, dass du sie entfernen musst. Sicher, du kannst versuchen dich vorsichtig zu bewegen und den Kopf nur langsam drehen. Aber das fällt mit der Zeit auf. Außerdem kannst du es nicht immer in der Hektik und dem Gedränge oder auf der Tanzfläche kontrollieren. Du siehst: Entweder oder."
Ich schaute sie entsetz an, denn ich spürte dass sie Recht hatte. Ich versuchte dennoch einen letzten Ausweg. "Und wenn ich sie einfach ein zwei Tage vorher stechen lasse? Das reicht doch auch und sie verheilen schneller."
"An sich eine gute Idee. Nur das Problem ist, die Löcher können sich entzünden. Und in der kurzen Zeit heilen sie nicht. Klaro, es kann gut gehen. Aber was, wenn nicht? Dann musst du entweder mit entzündeten Ohren, was auffällt, Ohrringe tragen oder gar keine. Wie du es drehst und wendest, letztendlich musst du dich entscheiden."
Nach diesen Worten drehte ich mich in Gedanken versunken um und ging im Raum herum. Dabei schaute ich mir alles an.
Als ich Chris auf einmal unterdrückt schimpfen hörte, schaute ich zu ihr hinüber. Ich sah wie sie zu einem Telefon griff und mit jemand sprach: "Schicke mir auf der Stelle Bruno her!" Dann beendete sie das Gespräch.
Ich ging noch etwas im Raum herum, als auf einmal eine Tür geöffnet wurde und eine unglaubliche Person den Raum betrat. Ich schaute sie verstört an. Okay, ich hatte darüber schon öfters mal gelesen. Aber jemand so real zu sehen war doch was anderes. Wie soll ich die Person beschreiben? Sie trug Ballettschuhe, die abgeschlossen waren. Dazwischen hing eine kurze Kette, welche die Schrittlänge verkürzte. Eine weitere Kette ging von der Fuß- Kette  hoch zu Schenkelbändern, die mit einem Schloss zusammengeschlossen waren. Ein Pumpball hing hinten an einem Schlauch herunter. Das Kleid war so kurz, dass man immer wieder die Keuschheitsschelle hervorblitzen sah. Er trug ein recht enges Korsett. Seine Arme waren hinten oberhalb der Ellenbogen mit einer Kette verbunden. Seine Hände waren vorne mit einer kurzen Kette verbunden und mit einen Stallreif, der seine Taille umgab, ebenfalls verbunden. Diese Fesselung mit dem Korsett sorgte dafür dass seine riesigen Brüste extrem nach oben und vorne gehoben wurden. Ich glaubte nicht, dass er viel sah was vor ihm war, so groß waren die Brüste. Zwischen seinen Brüsten baumelte ein weiterer Pumpball. Sein Mund war bereits extrem ausgefüllt.
Mich erschauderte es, als Chris ihn anfuhr und sagte: "Habe ich dir nicht befohlen hier alles aufzuräumen und die neuen Lieferungen einzuräumen?"
Als er jedoch mit den Händen herumwedelte und ein Paar leise Geräusche aus seinem Mund kamen, wurde Chris ärgerlich und sagte: "Wie oft soll ich es dir noch sagen? Deine Ausreden interessieren mich nicht." Dann ergriff sie beide Pumpbälle und drückte zu. Zuerst kam noch ein Stöhnen, aber dann war Ruhe. Nachdem sie fertig war, begann er sofort mit der Arbeit. Ich schaute beide entsetz an. Als Chris das sah, meinte sie: "Keine Angst. Bruno ist einer meiner Angestellten. Er arbeitet hier als Verkäufer und Vorführmodell. Außerdem liebt er es so vorgeführt zu werden. Diese Art der Bestrafung hat er selbst in seinem zusätzlichen Arbeitsvertrag reingeschrieben."
Als ich nach diesen Worten zu Bruno schaute, nickte er mir zu und zwinkerte sogar noch mit einem Auge. Ich schaute den beiden etwas zu. Wie sich Bruno abquälte, hatte etwas Faszinierendes an sich. Hätte ich nicht meinen KG getragen, ich hätte wohl einen Steifen bekommen. So tat es nur weh. Das Problem war, ich war mir nicht sicher woran das lag. Zum einen fand ich es toll, diese Art der Unterwerfung. Aber auch diese Art der Kontrolle. Ja! Ich fand den Gedanken geil auch so kontrolliert zu werden. Aber genauso machte es mich an selbst jemand so zu kontrollieren. Verwirrend? Oh ja! Aber das war mir in diesem Augenblick egal. So begann ich meine Entscheidung zu treffen als ich Bruno zusah. Ich wusste was ich machen musste. Langsam und zögernd ging ich zu Chris. Als ich vor ihr stand, schaute sie auf.
"Okay", sagte ich. "Ich mache es. Aber Micha und Matha schulden mir was dafür."
"Dann komm', bevor du es dir noch anders überlegst", war Chris freudiger Kommentar.
Sie führte mich zu der Tür, wo ich bereits die Friseur- Einrichtung gesehen hatte. Als wir drin waren, stellte ich fest dass ich mich etwas geirrt hatte. Die Einrichtung konnte mit jedem Top- Studio mithalten. Es gab so ziemlich alles was das Herz begehrte. Na ja, zumindest war das mein Eindruck, da es so viel gab, von denen ich keine Ahnung hatte und alles recht teuer aussah. Was mich stocken ließ war, das an etlichen Plätzen Fesselutensilien befestigt waren. Mir war recht schnell klar, wer da erst mal drauf saß, der war wehrlos. Ich schaute Chris mit großen Augen an.
Als sie mein Gesicht sah, lachte sie und meinte: "Keine Angst. Du kommst nicht auf diese Sitze, es sei denn du willst es. Sie sind eigentlich für die diejenigen gedacht, deren Fantasie, bzw. deren Dom auf Zwangsfeminisierung oder sonst welche Veränderungen stehen. Ja, es gibt Männer, die werden von ihren Frauen wegen irgendwelcher Fehltritte Zwangsfeminisiert. Sie haben oft noch die Wahl, manchmal aber auch nicht wirklich. Aber das ist deren Angelegenheit. Manchmal möchten aber auch die Männer die Frauen verändern. Zum Beispiel für einen zusätzlichen Kick, oder weil die Frau sich doch wehren würde weil es für sie demütigend ist gefesselt zu werden. Aber keine Angst. Wir nehmen hier nicht jeden. Und deren Beziehung ist oft lange bekannt. Wenn mir etwas komisch vorkommt, oder die Gesundheit gefährdet, oder ein späteres normales Leben nicht mehr möglich ist, lehne ich es ab. Wer es doch woanders machten lässt, kommt hier nie wieder rein zum Einkaufen."
Ich schüttelte den Kopf wegen so viel Verrücktem.
Nachdem ich mich auf einen normalen Stuhl hingesetzt hatte, begann sie mit der Arbeit. Ich schloss die Augen und entspannte mich. Wir begannen uns dann so nebenbei über alles Mögliche zu unterhalten. Irgendwann dazwischen rief sie Bruno herein, damit er mir eine Maniküre und Pediküre verpasste. Während wir uns unterhielten, erfuhr ich wie sie zu diesem Geschäft kam und dass sie 12 Mitarbeiter beschäftigte. Darunter waren Schneider/rinnen, Schlosser, Verkäufer, Frieseure und noch ein paar andere. Außerdem gab es mehrere, die auf Teilzeit oder Provision arbeiteten. Ich war darüber ehrlich erstaunt. Aber sie meinte dazu nur dass sie fast alles selbst herstellten.
Auch ich erzählte ihr so einiges aus meinem Leben. Außerdem noch einige Anekdoten aus meiner Zeit als Frau bei Micha. Besonders der Kinoabend mit dem anschließenden Billard amüsierte sie. Hellhörig wurde sie, als ich ihr das Überwachungsprogramm mit den Transpondern genau erklärte. Als sie meinte, das wäre doch was für Bruno, merkte ich dass er etwas erstarrte. Aber er hatte sich schnell gefangen und machte weiter. Selbst das Ohrenstechen ging so schnell vorbei, dass ich es kaum merkte. Nachdem sie dann irgendwann fertig war, half sie mir auf. Auf ihre Bitte hin, hielt ich meine Augen geschlossen bis ich stand. Dann öffnete ich sie. Ich starrte mich im Spiegel an und konnte es kaum glauben. Ich hatte sogar eine Haarverlängerung bekommen. Meine Haare gingen jetzt den ganzen Rücken bis zum Gesäß herunter. Ich spürte das Gewicht. Meine Augenbrauen waren zu fast feinen Strichen gezupft. Obwohl es mich ärgerte, musste ich mir aber insgeheim eingestehen dass es aus weiblicher Sicht toll aussah. Es betonte meine Augen. Meine Ohren zierten ein Paar kleine Ohrringe mit jeweils einem Strass- Anhänger. Ja, mein Kopf sah echt toll weiblich aus. Der Rest passte auf einmal nicht mehr dazu.
Die gleiche Meinung hatte wohl auch Chris, da sie meinte: "Komm', verwandeln wir dich richtig, sodass es nicht auffällt das du ein Mann bist und unerkannt herumgehen kannst. Warte hier, ich hole ein paar Sachen. Bruno kann dir währenddessen deine Finger- und Fußnägel lackieren."
Als sie losging, stoppte ich sie mit den Worten: "Warte mal! Warum kann ich nicht so bleiben? Außerdem habe ich kein Geld."
Nach diesen Worten kam sie zurück und hob mit einen Finger mein Kinn an. Dann sagte sie: "Erstens, ich lasse dich nicht so einfach gehen. Du bist nichts Ganzes, weder als das eine, noch als das andere. Nur etwas Halbes. Was glaubst du, was die Leute denken werden, wenn sie dich so sehen? Und wegen der Bezahlung… Schon vergessen? Sven hat gesagt, ich soll alles machen was nötig ist und er zahlt. Und merke dir meine Worte jetzt genau. Wenn ein Mann zur Frau sagt, er zahlt, hat Frau das auszunutzen. Auch dann, wenn Frau nicht echt ist. Vertraue mir einfach."
Nach diesen Worten ließ ich sie verwirrt gehen. Nach circa 20 Minuten kam sie wieder zurück. Sie hatte einen leicht enttäuschten Gesichtsausdruck. Als sie bei mir war und die mitgebrachten Sachen abgelegt hatte, sagte sie: "Okay, es tut mir leid. Ich habe folgendes Problem. Seit ich ein neues Computerprogram habe, spinnt bei mir alles, besonders die Bestellungen. So ist mir nicht aufgefallen das einige Sachen nicht mehr vorrätig sind. Deswegen kannst du es notfalls ablehnen und so bleiben. Also es ist so: Die normalen Brüste und der übliche Kleber sind nicht vorrätig. Ich hätte nur Brüste von D aufwärts. Aber das wollen wir ja bei dir nicht. Ich habe jedoch ein Paar spezielle Brüste in einer etwas groß ausfallenden BB- Größe. Das ist fast schon ein kleines C. Diese Brüste sind neuartig und sehr Lebensecht, außerdem sind es die einzigen, die zu deinem Körperbau so richtig von der Größe her passen. Jedoch der einzige Kleber, den ich habe, ist eine Art Nanokleber. Wenn die Brüste erst mal festsitzen, kann man sie nur mit einem speziellen Lösungsverfahren entfernen. Dazu musst du wieder herkommen, da ich ihn dir nicht mitgeben darf. Verstehst du das?"
"Ja", sagte ich. "Das verstehe ich. Aber ich kann jeder Zeit herkommen und du entfernst sie dann von mir?"
"Ja, das werde ich machen."
"Gut, dann mache weiter. Ich will gerne sehen wie es fertig aussieht."
Nach diesen Worten lächelte sie mich voller Freude an und begann. Nachdem sie die Brüste mehrmals bei mir rangehalten hatte, bestrich sie sie mit dem Kleber und befestigte sie an mir. Ja, sie waren etwas größer und schwerer als die alten von mir. Als ich sie anfasste, stellte ich fest dass sie sich echter und besser anfühlten als die alten. Als nächstes bekam ich neue Unterwäsche angezogen. Danach kam das Kleid dran. Es war ein wunderschönes blaues Kleid. Es ging mir bis zu den Knien und war eng anschmeichelnd. Der Stoff war herrlich. Acht Zentimeter hohe Riemchensandalen, sowie eine Kette und eine neue weibliche Armbanduhr und eine kleine Handtasche für mein Portmonee und Schlüssel vervollständigten mein Aussehen. Dann meinte sie, ich kann mich ja gerne umsehen ob mir noch was gefällt. Sie müsste hier noch weiter machen um die Probleme zu lösen. Also schaute ich mich um. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Was es hier alles so gab! Ich telefonierte auch mit Sven, der mir sagte, er brauch noch eine Weile. Ich sagte zu, solange zu warten, da ich mich noch nicht traute so mit einem Taxi zu fahren.
Irgendwann landete ich wieder bei Chris. Als ich sah wie sie sich mit dem Programm herum ärgerte, fragte ich ob ich ihr helfen soll. Dankend nahm sie mein Angebot an. Ich brauchte noch nicht mal 10 Minuten bis mir klar war dass sie ein ernstes Problem hatte. Das Programm war veraltet, auch die Sicherheitssoftware war zu alt. Ich zeigte und erklärte es ihr. Sie war ziemlich sauer, da sie es erst vor 14 Tagen neu gekauft hatte. Besonders entsetz war sie, dass man recht schnell auf ihre nun ungeschützte Kundenliste und deren Bestellungen zugreifen konnte. Ich versprach ihr es zu ändern. Gottseidank hatte sie noch einen Laptop und eine schnelle DSL Leitung. So zog ich aus dem Internet die richtigen Programme auf den Laptop und installierte den Firmenrechner darüber neu. Nachdem das geschafft war, begann ich ihr ein Programm einzurichten, mit dem sie alles noch schneller und besser verwalten konnte. Irgendwann während der Arbeit teilte sie mir Bruno als Hilfe zu. Außerdem gab sie mir einen Sender, mit dem ich ihn bestrafen konnte, sowie eine Gerte. Ich war zwar skeptisch und mochte es nicht, sagte aber nichts.
Ich schickte Bruno öfters los um mir was zu holen. Mit der Zeit merkte ich dass er immer länger brauchte. Irgendwann begann ich ihn aus Neugierde zu suchen. Dabei nahm ich die Gerte und den Sender mit. Erst fand ich ihn nicht, aber dann entdeckte ich ihn doch. Er versuchte wohl mit einem Vibrator so etwas wie einen Orgasmus zu bekommen. Dabei bemerkte er mich nicht. Langsam schlich ich mich näher heran. Dann knallte ich ihn mit der Gerte mehrmals eins rüber. Erschrocken fuhr er herum. Wütend fuhr ich ihn an: "Was soll das? Ich warte und brauche deine Hilfe, und du spielst hier an dir herum. Na warte. Ich möchte das du folgendes besorgst: Eine 20 cm lange Kette mit zwei Schlössern. Zwei Brustklemmen mit Glöckchen und zwei Gewichte zu jeweils 100 Gramm, die man an deinen KG und an deinen Eiern befestigen kann. Ach, wenn du schon dabei bist. Besorge mir dafür auch zwei Glöckchen zum Festmachen. Und wenn ihr so was habt, Ohrringe mit Glöckchen. Du hast dafür 10 Minuten Zeit. Ab dann drücke ich den Bestrafungsknopf. Natürlich kannst du auch Chris die Bestrafung aussuchen lassen."
Doch er schüttelte nur entsetz den Kopf und rannte los. Nach nicht einmal 10 Minuten war er wieder da. Die Kette verschloss ich so, dass er seine Hände gerade so bis zu seiner Taille bekam. Er konnte auf keinen Fall seinen KG erreichen. Als nächstes kamen die Ohrringe dran. Danach die Brustklemmen und zum Schluss die Gewichte mit den zusätzlichen Glöckchen. Dann schickte ich ihn wieder los. Aber sobald ich die Glöckchen nicht mehr hörte, drückte ich die Bestraffunktion. Nach einer Weile kam Chris rein. Nachdem sie verwundert zugeschaut hatte, sprach sie mich an. Erst in jenem Moment bemerkte ich sie.
"Sag mal, was ist mit Bruno los? Was hat er getan, dass du ihn so bestrafst?"
"Ist nicht so wichtig. Er konnte es sich aussuchen was er möchte. Er hat sich dafür entschieden. Aber gut das du hier bist. Ich will dir erklären was ich gemacht habe und was es für dich bedeutet."
Dann begann ich es ihr zu erklären. Sie war begeistert. Irgendwann tauchte endlich Sven auf. Als er mich sah, war er ehrlich verblüfft. Er sparte nicht mit Komplimenten. Er lud mich außerdem zum Essen ein. Chris gab mir die gleichen Tabletten, die ich schon mal von Micha bekommen hatte, damit meine Stimme weiblicher klang. Ich wollte zwar nicht Essen gehen, aber Chris bestand darauf, sodass ich annahm. Nach dem Versprechen dass sie mich jeder Zeit anrufen könnte wenn sie Hilfe braucht, fuhren wir los.

Kaum hatten wir das Gelände verlassen, tätigte Chris einen Anruf.
"Hallo! Ich bin's. Sie sind jetzt weg. Ja, es hat super geklappt. Er trägt nicht nur die größeren Brüste, er hat auch gezupfte Augenbrauen, Ohrlöcher und sehr lange Haare. Ist ein toller Typ. Ich mag ihn."
"Gut, freut mich zu hören. Und was meinst du wegen seinem Profil?"
"Hm, das ist etwas komplizierter. Als Man ist er definitiv devot. Als Frau auch etwas, aber gleichzeitig recht dominant, was zu seinen Wünschen und Träumen irgendwie passt."
"Wie das denn? Er steht auf Frauen aus den vergangenen Epochen. Da waren die Frauen nicht gerade dominant."
"Du siehst es verkehrt. Ja, früher waren die Frauen dem Mann untergestellt. Aber seine Vorstellung ist, soweit ich es verstanden habe, nicht eine Magd zu sein, sondern eher die einer gehobene Frau. Je nach ihrer Stellung oder ihres Mannes hatte sie damals viele Privilegien. Die Frau verwaltete zum Beispiel das Haus und beaufsichtigte das Gesinde. Sie war für vieles verantwortlich und musste sich durchsetzen. Ja, Alex würde gut in unsere Pläne passen. Aber wir müssen dabei aufpassen. Denn wer herrschen will, muss zuerst lernen zu dienen. Pass auf, ich habe mir Folgendes ausgedacht…"

Am späten Abend in einem Herrenhaus im Osten. Ein Handy klingelte und Judith lauschte der Stimme. Sie lächelte und hob ihr leeres Weinglas hoch. Sofort kam eine Gestalt in einem knallengen dicken Lederhumpelkleid auf 12 cm hohen Absätzen heran getrippelt. In seinem Mund steckte ein großer Ballknebel, den man jedoch wegen der dicken Ledermaske nicht erkennen, sondern nur erahnen konnte. Die Maske ließ nur die Augen frei, und die drückten nur Angst und Panik aus. Vorsichtig füllte er Judiths Glass mit Wein, denn er wusste dass jeder Fehler grausam bestraft wurde. All das beachtete Judith nicht. Warum auch? In einem ruhigen Tonfall sagte sie: "Okay. Dann erzähle mir das neueste von Micha, Alex, Björn, Sven und Matha."
"Also", sagte die Stimme. "Ich habe Folgendes gehört..."

Teil 23

Ich war mit Sven in seiner Corvette unterwegs. Wir fuhren in Ruhe Richtung nach Hause. Die ganze Zeit versuchte er immer wieder mich zu überreden seine Wiedergutmachung zu akzeptieren und mit ihm Essen zu gehen. Es war bereits fast 18 Uhr. Auch wenn ich bei Chris etwas zum Knabbern bekommen hatte, hatte ich trotzdem schon einen recht guten Hunger. Aber ich wollte nicht in ein Restaurant gehen. Als mein Magen mal wieder ein Grummeln von sich gab, fuhr er auf den nächsten Parkplatz einer Gaststätte. Dort stellte er mich vor die Wahl.
"Okay, Alex. Es tut mir echt Leid dass du so lange bei Chris warten musstest. Aber du kannst vergessen dass ich dich einfach so nach Hause lasse. Deswegen hast du jetzt die Wahl. Du nimmst die Tablette für deine Stimme und gehst danach mit mir in ein richtig tolles Restaurant, oder aber ich parke hier und gehe hier essen. Du kannst ja gerne mit reinkommen oder aber sitzen bleiben. Jedoch solltest du Folgendes beachten. Die Tablette wird so schnell nicht wirken. Deine Stimme wird dadurch etwas auffallen. Du kannst natürlich auch sitzen bleiben. Aber angesichts der Kundschaft, hmm, also ich weiß nicht so recht." Dabei zeigte er auf die hier herumlungernden Typen. Es waren alle möglichen, aber ich wusste, so wie sie bereits Richtung Auto starrten, würden sie sicher hier her kommen und dann wäre ich so was von am Arsch.
So sagte ich wütend: "Okay, du hast gewonnen. Ich mache es. Hast du wenigstens was zum Trinken mit, für die Tablette?"
"Klaro", sagte er und gab mir aus einem Fach eine Flasche Wasser.
Ich nahm die Tablette und trank etwas Wasser. Danach fuhren wir los.
Bald kamen wir zu einem Restaurant. Es sah so aus, als ob die Küche Asiatisch wäre. Wir fuhren auf einen Parkplatz. Als Sven seine Tür aufmachte und sich anschickte auszusteigen, merkte er dass ich keinerlei Anstalten machte auszusteigen, sondern meine Fingernägel anschaute und mit meinem Daumen darunter rieb.
Verwundert schaute er mich an und fragte: "Kommst du nicht mit? Ich dachte wir hätten das geklärt. Oder hältst du jetzt nicht deine Zusage?"
"Doch das werde ich. Nur warte ich das du mir ganz Gentleman- mäßig dir Tür aufhältst und mir beim Aussteigen behilflich bist." Bei diesen Worten hatte ich ihn mit zur Seite geneigtem Kopf angeschaut.
Mit einem leichten Lachen stieg er aus und ging um das Auto herum, öffnete die Tür und hielt mir nach einer leichten Verbeugung und mit den Worten, "Wenn ich bitte behilflich sein dürfte", die Hand hin.
Mit einem Lächeln im Gesicht und den Worten "Ich danke ihnen vielmals", ergriff ich sie und ließ mir beim Aussteigen helfen.
Währenddessen hatte ein Wagen vor uns geparkt. Als der Mann ausstieg, blieb die Frau sitzen. Ich hörte wie er zu der Frau sagte: "Sag mal, was ist jetzt? Willst du nicht endlich aussteigen?" Was die Frau sagte, verstand ich nicht. Ich sah aber dass sie zu uns beiden rüber zeigte. Die Antwort von ihm kam prompt. "Ach, komm' schon, jetzt übertreibst du aber." Sie sagte etwas, das ich nicht hören konnte und verschränkte ihre Arme vor ihre Brust und starrte mit zusammen gekniffenem Mund geradeaus. Vor sich hinmurmelnd ging der Mann ums Auto herum und hielt ihr die Hand hin um ihr raus zu helfen. Als Sven mir den Arm hinhielt, blieb mir nichts anderes übrig als ihn zu ergreifen und an seinem Arm Richtung Restaurant zu gehen.
Als ich nochmal nach hinten schaute, sah ich dass die Frau ebenfalls am Arm ihres Mannes ging. Sie sah glücklich aus und er, nun ja, fast wie ein geprügelter Hund. Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht laut los zu lachen.
Als wir im Restaurant waren, schaute ich mich in Ruhe um. Es war Orientalisch- Asiatisch angehaucht. Es hatte von Allem etwas. Es gab in der Mitte einen großen Bereich wo die Gerichte offen zubereitet wurden. Drumherum waren Tische und Nischen verteilt, sodass man offen oder abgeschirmt essen konnte. Als wir Richtung Empfang gingen, kam auf einmal der Empfangschef auf uns zu. Mit vielen freundlichen Worten empfing er Sven. Während Sven sich mit ihm unterhielt, schaute ich kurz lächelnd zu der Frau rüber und zwinkerte ihr zu. Sie lächelte zurück und nickte mir zu.
Sven war mit der Begrüßung fertig und wollte mit mir gemeinsam dem Empfangschef folgen. Als ich jedoch das verbissene Gesicht von der Frau sah, konnte ich mir einen gemeinen Rat nicht verkneifen. So sagte ich zu der Frau halb flüsternd: "Lassen sie sich bloß beim Hinsetzen helfen. Es ist viel angenehmer wenn der Mann bei dem Stuhl behilflich ist." Dann ging ich mit Sven weiter, konnte aber noch soeben erkennen dass die Frau über diesen
Vorschlag richtig begeistert war. Sie strahlte richtig. Er sah eher geprügelt aus. Diesmal
musste ich mich echt am Riemen reißen um nicht laut los zu lachen. Sven schüttelte nur grinsend den Kopf.
Wir wurden zu einem separaten Bereich geführt. Man konnte von hier oben alles überblicken, war aber gleichzeitig recht privat. Dann gaben wir unsere Bestellungen ab. Zum Trinken hatte Sven einen Wein geordert. Wir genossen den Wein während des Essens.
So waren wir die nächsten Stunden mit Essen und Erzählen beschäftig.
Keine Angst! Ich ging nicht als Hochschwangere raus. Es war so: Man konnte sich etwas am Buffet aussuchen. Das wurde dann angerichtet und serviert. Wenn man kleine Portionen nahm, konnte man immer wieder was auswählen ohne satt zu werden. So konnte man den ganzen Abend was essen und in Ruhe reden.
Irgendwann kam ein etwas älterer aber recht vornehmer Herr vorbei. An seinem Arm ging offensichtlich seine Frau. Als er uns beide sah, zögerte er. Sven sah ihn ebenfalls und sprach ihn freundlich an: "Hallo Walther. Wie geht es dir so? Hast du ein Problem? Du siehst nicht gut aus."
Bei diesen Worten kam Walther mit seiner Frau zu uns. Wir gaben uns die Hände und stellten uns vor. Selbst ich sah dass Walther etwas auf dem Herzen hatte, aber sich nicht traute es zu sagen. Erst als Sven sagte: "Bitte, sag mir doch was los ist, damit ich dir helfen kann. Mach dir keine Sorgen wegen Alex. Sie ist verschwiegen."
Als ich sah dass er immer noch zögerte, sagte ich: "Wenn sie mich entschuldigen würden. Ich geh mich mal frisch machen." Nach diesen Worten wollte ich aufstehen und zur Toilette gehen.
Doch da sagte er: "Nein, bleiben sie doch bitte sitzen. Es ist so. Ich habe in ein paar Wochen eine Spendenaktion für meine Krebsstiftung, zu der ich alle Spender einlade und wo über die neuesten Projekte und Ziele gesprochen wird. Das Problem ist, ich hatte mehrere Damen gefragt ob sie die Veranstaltung moderieren. Aber sie haben auf einmal alle abgesagt. Die letzte heute Mittag. Ich weiß nicht, was los ist. Was soll ich jetzt machen? Die Gala ist doch so wichtig."
So traurig wie er aussah tat er mir echt Leid. Sven ergriff seine Hand und sagte zu ihm: "Keine Angst, ich werde dir helfen und jemand Geeigneten finden. Okay?"
"Ja, das wäre gut." Man sah ihm an das ihm ein Stein von Herzen fiel. Nachdem sie sich von uns verabschiedet hatten, gingen sie weiter.
Als ich Sven fragend anschaute, sagte er zu mir: "Das ist ein alter Unternehmer von Schrot und Korn. Knallhart, aber zu seinen Angestellten unglaublich familiär und gerecht. Es geht ihm nicht um schnellen Profit, sondern um Kontinuität. Seine Tochter war an Krebst erkrankt und gestorben. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch ein kleines Kind. Nach ihrem Tod gründete er die Stiftung. Sie fördert die Krebsforschung und hilft in Entwicklungsländern bei der Bekämpfung von Krebs. Sowohl bei der Behandlung, als auch bei der Aufklärung über Krebserregende Stoffe, sodass das Risiko eingeschränkt wird. Außerdem kämpft sie darum das Krebsauslösende Stoffe besser und weltweit geächtet und verboten werden, Beziehungsweise dass sie nicht mehr angewendet werden. Und vieles weitere mehr, was damit zu tun hat."
Nach diesen Worten waren wir eine Weile still. Es dauerte etwas, bis wir uns wieder locker unterhalten konnten. Irgendwann wurden wir von einen Räuspern unterbrochen. Sven hatte mir gerade eine ziemlich lustige Anekdote von sich und Björn erzählt und ich hatte ziemlich mit dem Lachen zu kämpfen. Als wir aufschauten, stand neben unseren Tisch der Empfangschef. Ruhig und höflich sagte er: "Es tut mir sehr leid wenn ich sie stören muss, aber es ist leider bereits nach halb Eins und wir schließen jetzt."
Erstaunt sahen wir uns um. Das Restaurant war bis auf die Putzkräfte bereits leer. Wir hatten die Zeit komplett vergessen. Es war uns echt peinlich und wir wurden beide rot in den Gesichtern. Wir entschuldigten uns mehrmals. Außerdem gab Sven ein extra großes Trinkgeld. Dann gingen wir. Er brachte mich schnell nach Hause.

Sobald ich zu Hause war, fiel ich ins Bett und schlief sofort ein. Am nächsten Tag überlegte ich ob ich den Rechner mit dem Überwachungsprogramm wieder einschalten sollte, ließ es aber bleiben. Ich wollte Micha überraschen. Ich teilte es auch Sven mit und bat ihn es auch den anderen zu sagen. Aber sie sollten nicht verraten was am Vortag passiert war, nur das ich das Programm deaktiviert hatte weil ich die Perücken nicht mehr tragen konnte. Aber sie sollten nicht von sich aus Micha anrufen, sondern es ihr nur sagen wenn sie sich melden sollte. Er versprach es mir.

Den Rest des Tages verbrachte ich mit Faulenzen. Am nächsten Tag schlief ich lange aus und vertrödelte den Tag ebenfalls. Am Nachmittag machte ich mich fertig. Ich badete und wusch mir die Haare in Ruhe. Das war der Augenblick, in dem ich meine langen Haare zum ersten Mal verfluchte. Es dauerte eine Ewigkeit bis ich sie fertig gewaschen hatte. Vom Trocknen und Föhnen mal ganz zu schweigen. Doch irgendwann war ich fertig. Zu diesem Zeitpunkt musste in etwa Michas Flieger gelandet sein. Als ich meine Unterwäsche
angezogen hatte, klingelte mein Handy. Es war Micha, doch ich ignorierte es. Ich zog ein recht enges aber elegantes Kleid an. Es hatte hinten ein Zwei- Wege- Reißverschluss. Als ich ihn schloss, klingelt es erneut. Eine Nachricht wurde angezeigt. Das Kleid ging mir bis über die Knie, doch ich schloss den Reißverschluss nur bis etwas unterhalb der Mitte der Oberschenkel. Dann zog ich mir acht Zentimeter hohe High Heels an und kontrollierte ob die Snacks fertig waren, die ich noch zubereitet hatte. Zu diesem Zeitpunkt kam eine SMS mit den Worten: "Hab's gehört. Tut mir echt leid. Bin traurig darüber. Warum hast du dich nicht früher gemeldet? Dann hätten wir es abgebrochen. Will dich doch nicht leiden sehen."
Ich wartete.
Dann sah ich endlich das Licht von Michas Auto- Scheinwerfer. Ich machte mich auf dem Weg zur Eingangstür. Unterwegs kontrollierte ich noch mal mein Makeup und meine Frisur. Ich befand es für toll. Gerade als Micha die Tür öffnen wollte, kam ich ihr zuvor.
Sie schaute mich verdutz an, als sie leicht ungläubig fragte: "Alex, bist du das?" Sie sah echt perplex aus.
Ich lachte aus vollem Hals, als ich ihr Gesicht sah. Dann zog ich sie rein und gab ihr einen Kuss, den sie erst verdutzt, aber dann leidenschaftlich erwiderte.
Danach sagte ich: "Klaro, bin ich es. Aber komm erst mal rein. Ich habe uns einen Wein aufgemacht und ein paar Kleinigkeiten vorbereitet. Dann werde ich dir alles erklären."
Dann half ich ihr die Koffer reinzuholen. Nachdem die Tür geschlossen war nahm ich sie an die Hand. Micha protestierte leise, weil sie die Koffer in ihr Zimmer bringen wollte. Ich wollte aber mit ihr ins Wohnzimmer gehen, aber da stoppte sie mich und sagte: "Alex, bitte, ich weiß du hast bereits eine Menge für mich gemacht. Ich habe aber wirklich noch einen Wunsch. Bitte, lass es mich machen."
"Was genau meinst du?", wollte ich von ihr wissen.
Sie drehte mich so herum, dass ich mit den Rücken zu ihr stand. Dann hockte sie sich hin und ergriff den unteren Reißverschluss. Ich schluckte, denn mir war klar was sie wollte und was das für mich bedeutete. Ich überlegte nicht lange, sondern veränderte kaum merklich meine Beinstellung, damit sie den Reißverschluss besser schließen konnte. Ich spürte wie sie den Reißverschluss langsam bis unten hin zuzog. Danach gingen wir ins Wohnzimmer. Ich ging vor ihr her und sorgte dafür das ich wirklich, nun ja, sagen wir es mal so, einladend und aufreizend ging ohne billig zu wirken, sondern stolz und erhaben. Es schien zu wirken, denn ich war mir sicher ich hörte sie zumindest einmal aufstöhnen.
Im Wohnzimmer machten wir es uns bequem und erzählten uns gegenseitig was uns so passiert war. Bei meiner Geschichte gab es viel Mitleid von ihr. Aber auch Dankbarkeit dass ich wirklich alles für sie tat. Irgendwann gingen wir ins Bett, wo sie mich von meinem KG befreite. "Ausgehungert" wie wir waren, fielen wir über uns her. Erst nach Stunden schliefen wir ein.

Teil 24

Am nächsten Tag ließen wir es noch mal ruhig angehen. Am darauffolgenden Tag musste Micha wieder zur Arbeit. Nach einigem hin und her wurde wieder das Überwachungsprogramm aktiviert. Bald vergaß ich es und blieb doch immer noch im grünen Bereich, so sehr war es mir in Fleisch und Blut übergegangen.
Ich war die nächsten Tage für Sven beschäftigt. Nachdem er gesehen hatte was ich auf die Schnelle für Chris gemacht hatte, bat er um meine Hilfe. Er wollte mich gut dafür bezahlen. So schickte er mir seine Programme, mit denen er sonst immer arbeitete. Ich ging sie durch und begann sie zu verbessern. Dabei fielen mir immer wieder einige Programmzeilen auf, die nicht dorthin passten. Irgendwann begann ich gezielt danach zu suchen, um heraus zu finden was es damit auf sich hatte.
Nach 2 Tagen wusste ich was und wie gefährlich es war. Ich rief Sven an und sagte: "Hey Sven, ich bin's, Alex. Du, du musst sofort hier her kommen. Ich hab was entdeckt, das ich dir zeigen muss."
"Dann sag' es schnell. Ich hab' viel zu tun."
"Das geht nicht am Telefon. Komm bitte her."
"Dafür hab' ich keine Zeit. Hier ist heute so einiges los, da kann ich nicht weg. Ich schaffe es erst in einigen Tagen zu dir."
"Das geht nicht. Du musst jetzt herkommen."
"Das kann ich nicht. Wenn es so wichtig ist, komm du doch her." Als er dies gesagt hatte, hörte ich wie jemand nach ihm rief, weil es ein weiteres Problem gab. Mit einen "Sorry. Ich hab' hier echt Stress", legte er auf.
Ich starrte das Telefon wütend an. Ich ging zum Fenster und überlegte was ich machen sollte. Ich war zuerst dafür zu warten bis er kommt. Aber letztendlich war mir das Risiko zu hoch. Ich ging zum Computer für das Überwachungsprogramm und installierte eine zusätzliche Firewall und begann auch so einiges zu verändern. Danach machte ich mich mit klopfendem Herzen fertig. Ich nahm sogar noch eine Tablette für meine Stimme. Ich schaute mich noch mal im Spiegel an. Ich trug knielange 8 cm hohe Stiefel, einen engen dunklen Kord- Rock der mir gerade so bis zum Knie ging, eine schwarze blickfeste Strumpfhose, einen hellen Kragenpullover, sowie eine Lederjacke.
Meine Haare hatte ich zu einem französischen Zopf hergerichtet. Als letztes nahm ich den Laptop von Sven, meine Handtasche mit meinen Unterlagen und ein paar Ballerinas. Damit ging ich zu meinem Auto.
Nachdem ich eingestiegen war, zog ich die Ballerinas an und fuhr zu Svens Büro. Auf dem  Parkplatz wechselte ich meine Schuhe, stieg aus und ging zum Empfang. Während der ganzen Fahrt hatte ich Herzrasen pur. Ich machte mir wahnsinnige Sorgen das ich von der Polizei angehalten werde, oder das ich auffallen würde und mich irgendjemand als Mann erkennen würde. Auf dem Parkplatz brauchte ich einen Augenblick um mich zu beruhigen. Ich war so panisch, das ich mich fast übergeben hätte. Dann gab ich mir einen Ruck und stieg aus, um zum Empfang zu gehen.
Ich gab mir richtig Mühe mit dem Gehen. Nein, man konnte es eher als Stolzieren bezeichnen, jedoch im positiven Sinne. Wie gut das funktionierte, sah ich an den mir folgenden Blicken der Männer auf dem Parkplatz, während ich zielstrebig zum Empfang ging.
Mit einem Lächeln im Gesicht sprach ich die Empfangsdame an: "Hallo! Mein Name ist Alex. Ich möchte gerne zu ihren Chef Sven."
Freundlich und ebenfalls lächelnd gab sie mir zur Antwort: "Haben sie einen Termin?"
"Nein, zumindest nicht richtig. Ich hatte vorhin mit ihm telefoniert. Da er jedoch im Stress war, konnte er nicht auf meine Wünsche eingehen und sagte ich soll hier her kommen. Deswegen könnten sie ihm bitte mitteilen das ich da bin."
Sie schien zu überlegen. Aber als ich sie weiterhin lächelnd anschaute, meinte sie: "Okay. Ich kann es ja mal versuchen. Aber ich kann für nichts garantieren."
"Vielen Dank", war meine Antwort. Ich sah dass sie eine Nummer wählte. Nach kurzem Läuten hörte ich Svens Stimme: "Was gibt es?"
"Es tut mir Leid sie zu stören, hier ist Sweetlanja vom Empfang. Hier ist eine gewisse …" Sven unterbrach sie und sagte: "Ich hab doch gesagt, ich möchte nicht gestört werden. Außerdem sollten sie niemand durchlassen. Ist das so schwer?" Das sagte er immer lauter, und die letzten Worte brüllte er ziemlich laut.
Ich sah in ihrem Gesicht das sie geschockt war. Bevor sie reagieren konnte, hatte ich ihr das Telefon aus der Hand gerissen. Wütend blaffte ich rein: "Was soll das Sven?! Hier ist Alex. Du hast mir gesagt, wenn es wichtig ist was ich dir zu sagen habe, soll ich herkommen. Und nun bin ich da. Wie du dir denken kannst, muss es echt wichtig sein, wenn ich hier aufkreuze. Also bewege deinen Hintern hier her, bevor ich verärgert bin. Verstanden?"
"Alex, bist du das wirklich?", kam seine erschüttert klingende Antwort.
"Ja, ich bin es. Also sieh' zu das du runter kommst. Ich habe keine Lust hier ewig zu warten."
Nach kurzem Zögern sagte er: "Okay, ich komme, aber ich werde wohl fünf bis zehn Minuten brauchen."
"Okay, das geht. Ich werde solange in der Lobby warten. Ich gebe dir jetzt deine Empfangsdame wieder. Ach ja, es wäre nett wenn du dich bei ihr entschuldigen würdest. Das,  was du gemacht hast, war einfach unhöflich."
Mit einem Lächeln im Gesicht gab ich den Hörer der Empfangsdame wieder, nahm meine Sachen und ging zu einer Sitzecke. Ich setzte mich bequem hin, nahm eine Zeitschrift und begann darin zu lesen. Ab und zu veränderte ich meine Beinstellung. Da meine Finger recht trocken waren, musste ich sie vor dem Umblättern immer mit meiner Zunge befeuchten.
Irgendwann hatte ich das Gefühl angestarrt zu werden. Als ich hochschaute, sah ich dass ich von etwa ein Dutzend Personen, Männer wie Frauen, angestarrt wurde. Als ich sie anschaute, kuckten die meisten schnell weg. Mehrere der Männer liefen rot an. "Ich will gar nicht wissen woran die gerade denken", dachte ich mir dabei.
Ich wusste nicht welcher Teufel mich da ritt, aber ich wartete einen Augenblick bis ich sicher war das sie wieder zu mir schauten. Dann veränderte ich mal wieder meine Sitzposition. Ich wechselte meine Beine so, dass ich das rechte über das linke Bein schlug. Ich sorgte dabei dafür dass es elegant und aufreizend zuggleich war. Der enge Rock tat sein Übriges. Aus den Augenwinkeln heraus konnte ich sehen wie mehrere der Männer unruhig wurden. Mindestens einer verdeckte mit einer Zeitschrift seinen Schritt, während er mit der anderen Hand da hinlangte. Innerlich schüttelte ich nur meinen Kopf und verdrehte die Augen. Bevor ich jedoch in arge Bedrängnis s gelangte, weil ich sah wie mehrere Männer unauffällig versuchten in meine Nähe zu gelangen, erschien Sven.
"Hallo Alex. Was ist so wichtig das du mich so dringend sprechen musst?", begrüßte er mich und umarmte mich.
Ich erwiderte die Umarmung, damit das Spiel nicht aufflog. Dann sagte ich zu ihm: "Lass uns das irgendwo in Ruhe unter vier Augen bereden."
Er schaute mich verdutzt an, führte mich aber dann in einen ruhigen Konferenzraum hinein. Sobald die Tür verschlossen war, startete ich den Laptop. Nachdem ich ihn hochgefahren hatte, sagte ich zu ihm: "Okay, das Problem um das es geht ist folgendes: Du hast mich gebeten deine Software zu überarbeiten, damit alles besser funktioniert. Dabei bin ich auf ein paar Merkwürdigkeiten gestoßen."
Als er was erwidern wollte, stoppte ich ihn mit erhobener Hand und sagte schnell: "Ich bin mir ziemlich sicher das dein Unternehmen gehackt wurde. Irgendjemand hat ein Programm installiert, mit dem er auf alles zugreifen kann. Außerdem kann es wohl noch andere Rechner befallen."
Sven schaute mich ungläubig an. Dann sagte er: "Du musst dich irren. Das kann nicht sein. Mein System ist sicher. Man kann es einfach nicht knacken."
"Ich denke auch. Es wurde intern aufgespielt. Denn so wie das Programm mit deiner Software verknüpft ist, muss jemand darauf Zugriff gehabt haben um es genau anzupassen und mit einander zu verknüpfen. Damit du es verstehst: Das war Profi- Arbeit. Wer auch immer das war, war kein Anfänger. Und er gab sich richtig Mühe. Was ich feststellen konnte, man kann mit Hilfe dieses Programms auf alles zugreifen. Es erstellt ein Backup. Zumindest bin ich mir dessen sicher. Und das Backup wird irgendwohin geschickt. Keine Ahnung wohin. Außerdem scheint es mir bei Geldtransaktionen etwas abzuzweigen. Es dürfte jeweils nicht viel sein, sodass es nicht auffällt. Aber in der Summe dürfte es sich sehr gut rechnen, sodass dir und deinen Kunden eine Menge fehlt."
Ich schaute Sven an, der sich sichtlich erschüttert hinsetze. "Aber warum?", fragte er mich. "Klaro, selbst wenn du recht hast und sie mir Geld abzweigen. Ich mein', ich hab' nur ein Modeunternehmen. Björn ist der, mit dem richtig großen Unternehmen. Er verdient das meiste Geld."
Ich setzte mich ihm gegen über hon und sagte nach kurzem Zögern: "Ich weiß es nicht genau. Aber wenn es rauskommt das Geld fehlt, würde es deinen Ruf schädigen. Du könntest wegen Betrugs in den Schlagzeilen landen. Aber ich denke, du warst nur eine Zwischenstation. Denn ich denke das Hauptziel war Björn."
Als ich das sagte, schaute mich Sven irritiert an.
Mit einem seufzen sagte ich: "Okay. Wie ich gesagt hatte, kann sich das Spionageprogramm selbst verbreiten. Deswegen meine Frage: Hast du und Björn ein und dasselbe System, mit dem ihr beide auf eure Firmensoftware zugreift? Wenn ja, kann es sich so überall verbreiten."
Ich sah wie Sven erbleichte. Als er zu seinem Handy griff, sagte ich schnell: "Hier auf dem Laptop findest du alles. Außerdem habe ich alles auf dieser Disc gespeichert, sodass, wenn du alles überprüfen lässt weißt, wo du es findest. Ich muss dann jetzt leider los."
Dann stand ich auf um so schnell wie möglich zu verschwinden, bevor er mich fragen konnte ob ich seinen Leuten alles erkläre. Dadurch abgelenkt nickte er mir zu und sprach in sein Handy. Wie es schien, war es Björn, denn ich hörte noch bevor ich die Tür schloss: "Björn, ich bin's. Alex war gerade bei mir. Sie hat festgestellt dass mein und eventuell auch dein Unternehmen gehackt wurde…"
Mit einem Lächeln verabschiedete ich mich bei der Empfangsdame und ging. Vorsichtig fuhr ich nach Hause. Den Rest des Tages verbrachte ich in Ruhe zu Hause.

Nach ein paar Tagen bekam ich von Sven einen Anruf, bei dem er sich bei mir bedankte. Er hatte jedoch nur wenig Zeit. Nach diesem Anruf hörte ich die nächste Zeit nichts mehr von ihm. Davon abgesehen, wenn ich Fehler machte, wurde ich nur von Matha und Micha erwischt. Ich wurde außerdem etwas mutiger und fuhr öfter mal los zum Einkaufen oder zum Bummeln.
Okay. Betrachtet mich ruhig als verrückt. Aber es ging irgendwie runter wie Öl und war auch gleichzeitig eine Bestätigung dass ich gut genug war wenn mir in der Stadt Männer und auch Frauen hinterherschauten. Ich wusste nie was ich genau davon halten sollte; Es genießen oder vor Peinlichkeit im Erdboden versinken.

Es waren nur noch drei Wochen bis zum Ball. Ich hatte zwar noch ab und zu versagt, sodass ich die anderen Klamotten tragen musste, aber ich wurde immer besser. Okay, ich trug sie trotzdem manchmal, um in Übung zu bleiben. Wie auch immer.
Als es klingelte, öffnete ich die Tür. Vor mir standen Sven und Björn. Ich bat beide rein. Wir gingen ins Wohnzimmer. Nachdem wir uns gesetzt hatten, sagte Sven: "Alex, ich danke dir. Dank dir konnte Schlimmeres verhindert werden. Aufgrund deiner Warnung konnten wir feststellen dass man mir 3 Millionen entwendet hatte. Das Meiste erst nach deiner Entdeckung. Wir wissen jetzt auch wer das war, nur ist er uns entkommen. Aber die Polizei sucht ihn bereits. Bei Björn war das Programm auch dabei einzudringen. Es war jedoch noch nicht sehr weit gekommen. Du hast uns vor einer Menge Schaden bewahrt. Falls es mal was gibt wobei wir dir helfen können, sag es uns."
Björn nickte bestätigend.
Dann sagte Sven sich windend: "Auch wenn wir dir bereits so viel schulden, ich hätte trotzdem noch eine Bitte an dich. Ich brauche deine Hilfe. Kannst du dich an Walther erinnern? Ich hatte ihm versprochen jemand zu suchen, der seine Spendengala moderiert. Ich hatte es jedoch wegen des ganzen Stresses den wir hatten komplett vergessen. Als er mich heute noch mal darauf ansprach, fiel mir auf dass ich es komplett vergessen hatte. Ich habe sofort mehrere Damen die ich kenne angefragt, aber sie konnten nicht. Deswegen bitte ich dich: Hilf mir!!"

***

Währenddessen im Osten.
"Also, du sagst es war Zufall und du konntest nichts dafür. Aber du bist mit rund 3 Millionen entkommen."
"Ja Judith. So ist es."
Judith schaute ihn über ihr Glas hinweg an. Unter ihrem Blick schrumpfte er etwas zusammen. Sie gab einer der Dienerinnen ein Zeichen sein Glas wieder aufzufüllen. Dann sagte sie: "Es freut mich dennoch dass du entkommen konntest. Und mit drei Millionen kannst du ja auch gut leben. Was mir jedoch Sorgen bereitet ist, das jemand deine Spur zu mir findet und das sie dein Geld aufspüren können, sodass du es doch noch verlierst und sie dich dann erwischen."
Mit einem Lächeln sagte er: "Keine Sorge. Ich habe dafür gesorgt dass es keine Spur zu dir gibt. Außerdem...", er klopfte sich auf die Brust, wo sich auf einer Hemdtasche ein Büchlein abzeichnete, "…befindet sich hier alles drauf, was man braucht um das Geld wieder zu finden. Es ist absolut sicher."
Als sie das hörte, prostete sie ihm zu und wartete noch drei Minuten. Dann stand sie auf und drückte eine Klingel neben sich. Eine Tür wurde geöffnet und zwei in Leder gekleidete Personen betraten den Raum. Sie gingen zu der Person und nahm ihm das Buch weg. Als er sich bewegen wollte, stellte er fest, er konnte es nicht. Sein Mund öffnete sich, aber es kam kein Ton raus.
Sie streichelte ihm übers Gesicht und sagte: "Was denkst du denn was ich machen würde nachdem du versagt hast? Das Risiko das man dich erwischt kann ich mir nicht leisten. Deswegen habe ich beschlossen dich in meine Dienste zu stellen und um dich gleichzeitig zu bestrafen. Ich dulde kein Versagen. Dein Geld kommt mir ebenfalls sehr gelegen."
Dann gab sie den beiden Personen ein Zeichen. Sie ergriffen ihn und hoben ihn vom Sessel hoch. Dabei sagte sie zu ihnen: "Zieht ihn das extra schwere Strafkleid an. Sorgt dafür dass es richtig sitzt, sonst findet ihr euch schneller darin wieder als ihr denkt. Außerdem kontrolliert die Batterien und ob alles richtig verkabelt ist."
Als er fortgezogen wurde, liefen Tränen über seine Wangen.
Nach einem lauten "Stopp" hielten sie an. Judith ging zu ihm hin und wischte ihm die Tränen mit einem Finger vom Gesicht. Dann sagte sie: "Du weinst für mich. Das ist so süß. Ich liebe die Tränen meiner Gegner und meiner Opfer. Da wegen deines Versagens meine Gegner keine Tränen vergießen werden, nehme ich deine als Entschädigung an. Oh ja, du wirst noch viele Möglichkeiten haben für mich zu weinen." Dann begann sie zu lachen.
Das letzte was er von ihr hörte, bevor sich die Tür schloss, war ihr grausames Lachen. Und er weinte immer mehr.

Nachdem sie sich beruhigt hatte, wählte sie eine Nummer und sagte: "Du hattest Recht. Er ist tatsächlich hier her gekommen. Ich habe ihn in meine Dienste genommen… Nein, nicht ganz freiwillig. Aber das ist ja egal. Wer hat es entdeckt? … Alex sagst du? Hmm. Ich werde mir für ihm was Besonderes einfallen lassen, wenn es soweit ist. Mach's gut und pass auf dass man dir nicht auf die Schliche kommt."

Dann beendete sie das Telefonat und schaute mit einem grausamen Lächeln aus dem Fenster hinaus...

Teil 25

Ich starrte Sven verblüff an und sagte: "Hast du den Verstand verloren? Ich kann doch nicht so einfach eine Spendengala moderieren. Mal abgesehen davon dass ich mit sowas keine Erfahrung habe. Ich bin keine Frau. Was glaubst du, was passiert wenn das rauskommt, dass du Walther einen Typ in Frauenklamotten untergejubelt hast? Niemand wird jemals wieder seine Spendengala besuchen. Außerdem, wenn John das erfährt, kann Martha ihre Wette vergessen. Deswegen, nein. Das könnt ihr vergessen."
"Also, zuerst mal glaube ich nicht dass es jemand groß auffällt wenn du dir Mühe gibst. Außerdem, die Gala ist eine Woche nach dem Ball. Das heißt, es ist egal ob John das weiß."
"Na toll! Wenn ich dann enttarnt werde, weiß das schon jeder. Umso leichter werde ich dann bei der Gala erkannt. Also vergiss es!!" Den letzten Satz sagte ich bereits etwas wütender.

Wir starrten uns an. In diesem Augenblick klingelte sein Handy. Er holte es raus und schaute drauf. Dann sagte er: "Wenn man von Teufel spricht. Es ist Walther."
Nach diesen Worten ging er dran und sagte: "Hallo Walther. Es ist schön von dir zu hören. Was gibst es?" … "Warte mal kurz." Nachdem er das gesagt hatte, nahm er sein Handy vom Ohr und schaltete es auf Lautsprecher. "Also, ich will ganz ehrlich zu dir sein. Ich habe bereits so gut wie jede angerufen die ich kenne. Aber alle haben abgelehnt. Die meisten wollten nicht, oder hatten bereits was anderes vor. Zwei hatten sich erst bereit erklärt, und dann aber doch noch abgesagt. Ich bin echt am Verzweifeln. Ich bin gerade bei Alex. Sie hört dem Gespräch zu. Ich versuchte sie gerade zu überreden, da sie meine letzte Hoffnung ist. Aber sie weigert sich beharrlich."
Als wir Walther leise lachen hörten, schauten wir auf das Handy. Dann hörten wir ihn sprechen. Im ersten Moment glaubte ich mich verhört zu haben. Aber als ich die Wahrheit erkannte, durchfuhr mich eine ziemliche Wut auf Sven, denn ich dachte er hatte mich betrogen und verraten, denn Walther sagte: "Hm. Ich verstehe. Woran liegt es? Etwa daran dass sie eigentlich ein Er ist?"
Ich schaute entsetz zu Sven. Ohne lange zu überlegen ergriff ich gleichzeitig mein leeres Glas, um es Sven an den Kopf zu werfen. Als ich jedoch seine verblüfte Mine sah, stoppte ich noch gerade so. Ich sah, dass Sven vollkommend verdattert war.
"Äh, was meinst du genau?" fragte er Walther verdutzt.
"Naja", sagte daraufhin Walther. "Ich könnte mich zwar irren, aber das glaube ich nicht. Ich denke Alex ist eigentlich ein Er, oder?"
"Wie kommst du denn darauf?" wurde er von Sven gefragt.
"Tja, das ist recht einfach gesagt. Mein Patensohn ist ein Transvestit. Er lebt zwar nicht mehr in Deutschland, aber ich habe ihn hier und auch Brasilien, wo er zurzeit lebt, besucht. Da habe ich ihn und einige seiner Freunde kennen gelernt. Deswegen sind mir und meiner Frau so einige Dinge aufgefallen das uns den Verdacht erweckte dass sie, nun ja, eigentlich ein Er ist. Und? Habe ich recht?"
Wir schwiegen verblüfft und starrten wieder auf das Handy. Keiner von uns brachte es fertig etwas zu sagen.
Dann hörten wir ihn wieder sagen: "Wie ich es mir dachte! Also habe ich recht, sonst hättet ihr es schon längst abgestritten."
Nach einigem Zögern sagte Sven: "Es ist etwas kompliziert. Die ganze Geschichte ist nicht ganz einfach zu verstehen. Naja, eigentlich doch. Und das mit Alex war eine reine Verzweiflungstat, weil ich einfach niemand für die Gala fand. Außerdem, wie du vielleicht erfahren hast, hatte ich so einigen Stress in der Firma. Deswegen hatte ich gehofft dass es vielleicht Alex machen könnte. Jedoch lehnt Alex es kategorisch ab."
"Warum", fragte Walther.
Nun war ich erst recht verblüfft. Deswegen sagte ich: "Das fragst du noch? Zuerst mal bin ich kein Transvestit, sondern ein ganz normaler junger Mann. Diese Verkleidung sollte nur bis zum Wochenende davor gehen. Danach wollte ich wieder ganz normal sein. Davon mal abgesehen. Sie haben mich offensichtlich recht schnell durchschaut. Deswegen werde ich es erst recht nicht machen. Eine solche Gala, wo für Krebs- Spenden gesammelt wird, ist mir zu wichtig, als mit so was zu gefährden. Ich könnte es mir nie verzeihen wenn ich auffliege und niemand mehr zu ihrer Gala kommt."
Als ich das sagte, standen mir Tränen in den Augen, da ich an meinen Vater dachte, der an Krebs gestorben war.
Da hörte ich Walthers verwundete Stimme: "Bis du das Alex?"
Ich nickte, sagte aber dann noch, da er das ja schlecht sehen konnte "Ja", wobei meine Stimme leicht traurig klang.
Als Walther sagte "Das verstehe ich jetzt nicht", fauchte ich ihn, gefangen in meinen Erinnerungen, an: "Was verstehst du nicht? Dass ich nur bis zum vorherigen Wochenende als Frau rumlaufe, oder dass ich nicht deine Gala moderieren möchte um diese nicht zu gefährden?"
"Tja, eigentlich irgendwie beides", kam es nach einigen Sekunden von ihm zurück.
Ich knetete vor unterdrücktem Ärger meine Hände. Nachdem ich mehrmals tief durchgeatmet hatte, begann ich ihm alles zu erzählen. Naja, um genau zu sein, den Anfang ließ ich aus. Ich begann damit, dass Micha meine Idee für den Naturpark umsetzte. Alles davor war ja eigentlich egal und ging ihn nichts an. Ich begann ihm dann zu erzählen wie es zu dem kam wie ich gerade war.
Nachdem ich fertig war, herrschte Schweigen.
Dann sagte Walther: "Meine Hochachtung an dich. Und ich beglückwünsche Micha zu so einen Freund, der bereit ist soweit für jemand zu gehen. Ich wünsche euch beide viel Glück für die Zukunft. Auch wenn ich jetzt sicher nerve, aber warum willst du nicht einfach eine Woche weiter eine Frau sein und dann die Gala moderieren?"
"Hast du sie noch alle?" fragte ich ihn. Ich wurde so langsam sauer auf sie alle. "Ich sagte doch dass ich so eine Spendengala niemals gefährden würde. Deswegen nein."
Trotzig schaute ich in die Runde, als auf einmal eine weitere Stimme aus dem Handy ertönte. Es konnte nur Walthers Frau sein, denn die Stimme klang weiblich. Sie fragte: "Warum? Was ist der Hintergrund davon? Du hast offensichtlich soweit kein Problem damit. Aber bei der Gala willst du nicht. Du bist sogar richtig ablehnend. Was ist der Hintergrund, dass du die Gala nicht gefährden willst? Ich möchte es gerne verstehen."
"Was der Hintergrund ist?" fragte ich sie. "Nun, das ist ganz einfach. Ich kann mich zwar kaum noch daran erinnern, aber ich war etwa fünfeinhalb Jahre alt, als ich merkte dass mein Vater immer öfter krank war und auch keine Kraft mehr hatte mit mir zu spielen, obwohl er es sonst immer machte. Dann war er immer öfter für längere Zeit nicht da. Wenn er mal wieder da war, sah er immer kranker aus. An meinem sechsten Geburtstag hörte ich wie eine meiner Tanten, die ebenfalls da war, sagte dass mein Vater Krebs hatte. Ich verstand das nicht. Ich fand die Krebse im Fluss immer faszinierend. Aus dem Gespräch das meine Tante führte, sie bemerkte mich nicht, erfuhr ich dass der Krebs schuld daran war das mein Vater immer so krank war. Abends sagte ich dann zu meiner Mutter: "Wenn der böse Krebs Schuld hat das Vati so krank ist, soll er ihn einfach wieder im Fluss aussetzen, damit er wieder gesund wird." Ich verstand nicht warum Mutti nach diesen Worten in Tränen ausbrach. Ich versuchte sie zu trösten. Doch es gelang mir nicht. Noch vor meinem siebten Geburtstag verstarb mein Vater. Die letzte Erinnerung an ihn ist, wie er im Krankenhaus im Bett lag. Er war zu schwach und krank um meine Hand zu drücken oder etwas zu sagen. Ich sehe noch heute die Tränen in seinen Augen. Einige Tage später verstarb er. Ich hasste dann alle Krebse die ich sah. Ich versuchte sogar sie zu töten. Erst als ich älter war, verstand ich was der Krebs ist. Versteht ihr es jetzt warum ich die Gala nicht moderieren möchte? Ich möchte sie nicht gefährden."
Nach diesem Geständnis herrschte Schweigen.
Micha drückte mir mit Tränen in den Augen meine Hand. Auch sie hatte diese Geschichte nicht gewusst.
Da sagte Walthers Frau: "Wir verstehen dich jetzt. Auch wenn wir uns gefreut hätten wenn du die Gala moderierst, so verstehen wir doch auch die Gründe dass du es nicht machst. Du hast unser herzlichstes Beileid für deinen Verlust. Verzeih uns dass wir dich so gedrängt haben. Es ist zwar schade, aber nichts zu machen."
Ich wusste es war ein Fehler. Aber dann fragte ich doch: "Warum seit ihr überhaupt so versessen darauf dass ich als Frau die Gala moderiere?"
"Nachdem du ehrlich warst, sollten wir es wohl auch sein", sagte sie wieder. "Nach dem Treffen im Restaurant fuhren wir nach Hause. Dabei kamen wir auf dich zu sprechen. Wir beide waren der Meinung dass du eigentlich ein Mann bist, obwohl du auch als Frau echt klasse aussahst. Wir begannen uns darüber zu amüsieren und uns vorzustellen wie das wäre, wenn du die Gala moderieren würdest. Wie es so wäre zuzusehen wie einige der Herren versuchen würden sich vor dir zu profilieren, ohne zu ahnen dass du eigentlich ein Mann bist. Besonders der Gedanke, wenn sie die Wahrheit erfahren, war zu schön. Die Hälfte würde einen Herzschlag bekommen. Und der Rest wäre echt fertig."
Ich schnaubte nur und sagte dann: "Du magst wohl deine Spender nicht?"
"Doch, an sich schon. Aber du musst wissen es gibt bei uns drei Arten von Spender. Die erste und wichtigste sind die, die spenden weil sie wirklich daran interessiert sind zu helfen. Diese geben oft alles was sie haben. Die nächsten sind die diejenigen, die nur spenden um gut dazustehen und eine positive Presse zu haben, obwohl ihnen das alles egal ist. Die letzte Gruppe ist, nun ja, etwas kompliziert. Sie haben von den ersten beiden Gruppen was gemeinsam. Aber dazu kommt noch deren Scheinheiligkeit. Sie geben sich hochtragend und schauen auf alle herab, die nicht deren Norm entsprechen. Jeder, der nicht das konservative bürgerliche Leben lebt, ist für sie nicht auf der gleichen Stufe wie sie. Obwohl ich weiß, dass sie im Verborgenen oft noch schlimmer sind als die meisten, auf die sie herabschauen. Nur wird darüber der Mantel des Schweigens gelegt. Der Gedanke dass du vor ihnen auftrittst und sie dir zu jubeln und sich vorstellen dich zu verführen, war einfach zu genial. Besonders wenn wir uns vorstellten wie es ist wenn sie die Wahrheit heraus bekommen. Oh Gott, das war zu witzig. Ungefähr so wie bei dem Film "Die nackte Kanone 3 ¾", als Frank mitbekam dass die Blondine eigentlich ein Mann war."
Als ich mir das vorstellte, musste ich schmunzeln. An den Gesichtern der anderen sah ich dass sie den gleichen Gedanken hatten.
"Tja, du hast Recht. Das wäre sicher witzig. Aber zuerst mal möchte ich nicht erkannt werden. Und ihr habt mich ja recht schnell durchschaut. Also wird das ja eh nichts."
"Dem könnte man abhelfen. Meine Cousine Katy ist Schauspiel- und Theaterausbilderin. Sie könnte dir helfen. Es würde niemanden auffallen dass du ein Mann bist, wenn sie fertig ist. So hättest du auch bessere Chancen beim Ball. Bitte. Mach es."
"Und wenn ich versage und es herauskommt? Was dann?"
"Tja, Pech. Aber ich denke es werden trotzdem weiterhin welche kommen. Auch wenn es in der Hoffnung ist, sowas noch mal zu erleben. Außerdem können die aus der ersten Gruppe die beiden anderen Gruppen eh nicht ab. Sie würden sich darüber eher amüsieren."
Ich war verzweifelt. Was sollte ich nur machen?
Ich stand auf und ging umher. Ich überlegte und wollte gerade absagen, als sie wieder sprach und sagte: "Pass auf. Ich mache dir einen Vorschlag. Wir werden versuchen jemand zu finden der die Gala moderiert. Wenn wir keinen finden sollten, kommen wir einfach noch mal auf dich zurück. Dann kannst du dich immer noch entscheiden. Ich werde trotzdem meine Cousine fragen, ob sie mit dir trainiert. Dann hast du es zumindest beim Ball einfacher deine Rolle zu spielen. Ich denke, so haben wir alle was davon. Oder was meinst du?"
Ich überlegte und sagte dann "Okay. Ich nehme dein Angebot an. Aber ich will ehrlich sein. Der Hauptgrund ist wegen deiner Cousine. Denn ich stehe den Gedanken die Gala zu moderieren sehr ablehnend gegenüber. Die Chance dass ich es doch machen werde ist eher gering. Das sollte ich dir noch sagen. Also, wenn du dir deinen Vorschlag nochmal überlegen willst, ist das kein Problem."
"Nein, das ist kein Problem. Außerdem bin ich über deine Ehrlichkeit sehr erfreut. Ich danke dir. Ich werde meine Cousine ansprechen. Wenn sie zugesagt hat, werde ich mich bei dir melden. Könnte ich bitte deine Handynummer bekommen, damit ich dich benachrichtigen kann?"
Nachdem ich sie ihr gegeben hatte, legte sie nach kurzer Verabschiedung auf.
Ich schaute alle anderen an und sagte dann: "Ich hasse euch. Ohne euch wäre ich niemals in diese ganzen Situationen geraten. Wisst ihr wie ich mich fühle, wenn ich mich in einem Spiegel sehe?"
Als die anderen was sagen wollten, hob ich die Hand und stoppte sie. Dann stand ich auf und ging hinaus. Die Wohnzimmertür zog ich mit Schwung zu. Dann machte ich mich fertig und ging ins Bett.
Als ich so da lag, kamen mir die Tränen und ich fragte mich in Gedanken: "Mein Gott, jetzt weine ich auch noch. Bin ich so sehr eine Frau geworden?" In diesen Augenblick hasste ich die anderen noch mehr.
Irgendwann kam Micha rein. Sie merkte wohl dass ich weinte. Sie kam zu mir ins Bett und nahm mich in ihre Arme. So aneinander gekuschelt schliefen wir irgendwann ein.

Ich verschlief am nächsten Tag und bekam nicht mit wie Micha aufstand und zur Arbeit fuhr. Irgendwann am späten Vormittag wurde ich wach. Ich machte mich fertig, zog mir was Bequemes an und verbrachte so meinen Tag. Ich zockte eine Weile im Internet. Dann ging ich mal wieder auf meine Lieblingsseiten, wo ich immer ganz gerne die Fetischgeschichten las. Es gab dort mal wieder eine Menge für mein "Kopf- Kino" zu lesen. Ich stöberte auch in ein paar alten Geschichten herum. Dann bemerkte ich, was mein Unterbewusstsein mir mitteilen wollte. Es gab so manche Geschichten, wo eine Person langsam nach und nach verwandelt wurde, ohne dass es ihr so richtig zum Bewusstsein kam. Erst wenn es schon zu spät war, merkte sie es. Wenn sie es denn noch konnte. Mir wurde schlecht. Erging es mir genauso? Ich versuchte eine Art Bestandsaufnahme zu machen. Das Ergebnis war nicht recht schlüssig. Also. Ich war zwar am Körper komplett enthaart. Aber so schlimm war das nun ja auch nicht. Es gefiel mir sogar. Okay, die Augenbrauen waren gezupft, aber die wuchsen wieder nach. Meine Haare konnte ich abschneiden. Die Ohrlöcher, naja, es gibt viele Männer, die Ohrringe tragen. Außerdem dürften die ja wieder zuwachsen. Mein Benehmen, nun ja, das konnte ich ja wieder verlernen. So schwer dürfte das ja nicht sein. Und die Sachen? Hab ja noch meine alten Klamotten. Da es ja keine Hormone gab und auch keine OPs, dürfte ich ja wohl nicht so enden wie in den Geschichten. Da war meine Welt wieder in Ordnung.

Am Nachmittag bekam ich zwei Nachrichten. Die erste war von Micha. Sie teilte mir mit dass sie erst sehr spät von der Arbeit nach Hause kommt und ich nicht auf sie warten brauch. Die zweite war eine Nachricht von Walthers Frau. Sie teilte mir mit dass ihre Cousine Morgen kurzfristig Zeit hätte. Ich sollte sie morgen Mittag treffen. Dann standen dort noch das Lokal und die Tischnummer. Ich kannte es. Es war ein ruhiges und gutes Lokal. Man konnte dort in Ruhe sitzen und sich unterhalten, ohne dass man gestört wurde.
Ich machte dann später noch für Micha was zum Essen und stellte es in den Kühlschrank. Außerdem bereitete ich ihr auch was für morgen vor, da ich wusste dass sie meistens bei so viel Arbeit sehr früh wieder in die Firma fuhr. Dann ging ich ins Bett.

Am nächsten Morgen stand ich recht spät auf. Ich fand einen Zettel von Micha, wo sie sich fürs Essen bedankte. Gegen Mittag machte ich mich fertig. Da es recht windig und kalt war, zog ich mir eine Cargohose sowie einen Pullover und Stiefel ohne Absatz an. Meine Haare hatte ich zu einem einfachen Zopf geflochten. Zum Schluss noch eine warme Jacke und eine Mütze. Dann fuhr ich zum Lokal. Ich fragte dort einen Ober nach dem Tisch. Er brachte mich dorthin. Der Tisch lag etwas abseits in einer Nische. Als wir dort ankamen sah ich das dort bereits eine Frau saß. Sie trug ebenfalls eine Hose und einen Pullover. Ihre Sachen lagen jedoch im Gegensatz zu meinen eng an. Ihre Stiefel hatten rund acht Zentimeter 8 hohe und spitze Absätze. Ihre Haare waren zu einer richtig guten Frisur zurechtgemacht. Ihr Gesicht war unauffällig aber kunstvoll geschminkt. Ihre Hand, die sie mir entgegen streckte, war perfekt manikürt. Mit einem Lächeln sagte sie: "Hallo! Du musst Alex sein. Ich bin Katy. Ich freu mich dich kennen zu lernen."
Ich ergriff ihre Hand und sagte: "Gleichfalls. Ich freue mich sie ebenfalls kennen zu lernen."
Sie nickte mir zu und sagte dann: "Setz dich doch bitte. Ich habe bereits was zum Essen bestellt. Es müsste jeden Moment kommen."
Gerade als wir uns setzten, kam der Ober mit dem Essen vorbei. Er stellte das Essen vor uns hin. Es war eine Suppe. Als er die Suppe vor mir hinstellte, musterte er mich. Ich war nervös, versuchte mir jedoch nichts anmerken zu lassen. Dann ging er wieder. Schweigend löffelten wir die Suppe.
Kurz darauf kam er wieder und brachte uns eine leichte Vorspeise. Dabei räumte er die Suppenteller ab. Kurz darauf kam er mit dem Hauptgang. Es gab Fisch. Wieder musterte er mich. Es kam mir so vor, als das er es noch intensiver tat. Ich versuchte es zu ignorieren, aber scheiterte. Nervös rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her.
Während wir aßen, beobachtete sie mich sehr genau, sagte aber kein Wort. Als ich einmal den Mund öffnete um etwas zu sagen, schaute sie demonstrativ weg und kniff den Mund  zu. Danach ließ ich es bleiben. Kaum waren wir mit dem Fisch fertig, erschien der Ober wieder und räumte die Teller ab. Gleichzeitig stellte er einen Nachtisch aus Eis und Früchten hin. Dabei musterte er mich wieder. So langsam wurde ich recht nervös, denn er machte es inzwischen ziemlich offen. Aber er ging wieder kommentarlos weg.
Ich genoss das Eis.
Kaum waren wir fertig, kam er wieder und räumte die Eisschalen ab. Als er mich dann fragte "Kann ich sonst noch was für sie tun… Madame?", fuhr mir der Schreck in die Glieder. Hatte er mich jetzt durchschaut, weil er eine Pause vor dem "Madame" eingelegt hatte, oder nicht? Ich lief knallrot an und war kurz vor einer Panikattacke. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf um ja nichts sagen zu müssen.
Er ging dann auch sofort.
Nachdem er gegangen war, schaute Katy mich an und sagte: "Entschuldige das Ganze. Aber ich wollte dich testen. Verzeih mir bitte, aber das war wichtig."
"Wieso das?" fragte ich sie verwundert.
"Naja, ich wollte dich gerne einschätzen. Ich kenne dich ja nicht weiter. Und das was ich von Susann gehört habe, half mir auch nicht wirklich weiter. Also, was genau ist dein Problem?"
Ich holte tief Luft und begann ihr alles zu erzählen. Naja, aber erst nach dem sie mir versprochen hatte nichts weiter zu erzählen. Ich erzählte ihr alles was ich Susann erzählt hatte. Zumindest war ich mir sicher dass Susann Walthers Frau ist. Ich erzählte ihr so ziemlich alles. Wie ich in diese ganze Sache reingeschlittert war.
Als ich fertig war, schaute sie mich verblüfft an. Dann sagte sie: "Wau! Ich bin beeindruckt. Ich kenne und kannte eine Menge Leute die sagten ich mach alles für dich. Oder ich bin immer für dich da wenn du Hilfe brauchst. Aber viele von denen sind bei den ersten Problemen oder Schwierigkeiten abgesprungen. Das du soweit für deine Freundin gehst um ihr einen Wunsch zu erfüllen, sagt viel über dich aus."
Ich winkte ab und sagte: "Ich bin eher da reingeschlittert. Es ist nicht so dass ich gesagt habe, jetzt mach ich das alles für Micha. Sondern es war einfach nach und nach passiert."
"Das ist egal. Du hast getan was du für Notwendig empfandst um ihren Wunsch zu erfüllen. Dass man dabei manchmal öfters weiter geht als eigentlich gedacht, passiert öfter mal wenn man möchte dass es für den anderen perfekt wird. Also kein Grund zum Ärgern. Aber kommen wir wieder auf meine Hilfe zurück. Du bist relativ unsicher als Frau. Was auch nach deiner Geschichte nicht verwunderlich ist. Für die kurze Zeit, wo du für den Ball trainierst bist du sehr gut. Aber du musst besser werden wenn du den Ball überstehen willst. Ganz zu schweigen von der Gala. Deswegen auch dieses Essen. Bei der Gala gibt es ein Mehrgängiges Menü. Du wirst, um nicht aufzufallen, Etikette lernen müssen. Außerdem musst du die kleinen Gesten einer Frau lernen. Mit der richtigen Mimik und Gestik kannst du sehr viel erreichen. So verrätst du dich sonst eher. Lass uns in mein Studio gehen. Dort zeige ich es dir."
Ich nickte ihr zu.
Sie übernahm die Rechnung. Als ich protestierte, meinte sie nur dass Susann das Essen bezahlen würde. Dann gingen wir zu meinem Auto. Wir fuhren dann zu ihrem Studio. Es war recht groß und vielfältig eingerichtet. Es gab alles Mögliche. Eine Bühne mit Zuschauerraum, ein Fotostudio, einen komplett verspiegelter Raum und viele weitere Räume und Bühnen zum Üben.
Sie ging mit mir zu dem Spiegelraum. Dort sollte ich mich anschauen und einfach erstmal Grimassen schneiden. Danach sollte ich bestimmte Gesten und Gesichtsausdrücke machen. Manche sagte sie mir einfach nur, andere zeigte sie mir.
Nach einer Weile meinte sie: "Wenn ich dir einen Tipp geben dürfte. Versuche nicht der männliche Alex zu sein der sich als Frau verkleidet und so eine Rolle zu spielen hat. Das wird nichts. Denn als männlicher Alex hast du Angst enttarnt zu werden. Deswegen verkrampfst du unbemerkt. Du versuchst etwas zu spielen, was du nicht kannst. Schau in den Spiegel. Dort siehst du einen weiblichen Alex. Stell dir das einfach als eine Rolle vor. Stell dir vor du bist ein weiblicher Alex, der keine Angst haben muss enttarnt zu werden. Jemand der selbstsicher ist und einen eigenen Stil hat. Spiel mit deiner Umgebung, betrachte alles und jede Person als deine Bühne und Zuschauer, die du in den Bann ziehen musst. Kontrolliere dein Publikum. Schließe die Augen. Stell dir die Rolle vor, die du gerne spielen möchtest. Was für eine weibliche Person würdest du gerne spielen? Jemand Ängstlichen, Mutigen, Verwegenen? Oder gar eine Vamp? Oder doch lieber lustig? Oder lieber traurig? Jemand, der wenn er angesprochen wird, nervös und am liebsten alle aus dem Weg geht, oder jemand der gerne mit Leuten redet und auf sie zugeht? Jemand der bei einem Gespräch klein beigibt oder seine Meinung vertritt? Wenn ja, wie? Ruhig und gelassen? Aufbrausend? Sachlich? Wie auch immer. Stell dir deine Person vor, die du spielen möchtest, was für Eigenschaften sie haben sollte. Forme sie und dann versuche sie spielen, als ob du das selbst bist."

Sie wartete bis ich soweit war. Ich wusste nicht woran sie es merkte. Sie verriet mir zwar später dass sie es an meinen Schultern erkannte. So ließ ich sie nicht mehr hängen. Nun ja, wie auch immer. Wieder musste ich Gesten mimen und Grimassen schneiden. Nach einer Weile beendete sie die Übungen. Dann zeigte sie mir ein Video meiner Übungen. Man konnte genau erkennen was vorher und nach dem Gespräch aufgenommen wurde. Mein ganzes Auftreten hatte sich verändert. Es war nicht mehr so steif. Es kam natürlicher rüber. Da sie noch ein Kurs hatte, ging ich bald. Ich sollte jedoch morgen Früh wieder kommen um weiter zu üben. So ging ich dann.

Ich ging noch einkaufen, weil der Kühlschrank leer war. Ich holte mir einen Einkaufswagen und ging los. Als ich merkte wie ich wieder angestarrt wurde, wollte ich mich schon fast wieder in meine alte Denkweise zurückfallen lassen. Aber dann schaffte ich es doch noch zu verhindern. Ich ergriff mein weibliches Ich und begann danach zu leben. Ich straffte meine Schultern und veränderte meinen Gang.
Als ich merkte wie ein junger Mann neben mir herging und mich anstarrte, warf ich ihn ein Lächeln zu. Gerade in dem Augenblick als von der Seite ein anderer Kunde mit einem Einkaufswagen kam. Er lief voll dagegen. Lachend ging ich weiter. Ich fühlte mich herrlich.
Ich versteckte mich nicht mehr. Ich gab alles. Wie Katy es mir empfohlen hatte, betrachtete ich die Welt als meine Bühne und spielte es so gut ich konnte.

Als ich zu Hause war, machte ich für mich und Micha was zu Essen. Als sie kam und mir zuschaute, sah ich dass sie die Stirn runzelte. Ich fragte sie: "Stimmt was nicht?"
"Ich weiß nicht. Du bist irgendwie anders heute."
"Nö, eigentlich nicht. Ich bin wie ich bin."

Als wir mit dem Essen fertig waren, wollte sie abräumen, da ich ja gekocht hatte. Aber ich sagte zu ihr: "Nein, lass es bleiben. Ich mache das morgen Früh."
"Ja, aber warum nicht? Hast du noch was geplant?" fragte sie mich.
"Oh ja!" Dann schnappte ich sie mir und zog sie ins Schlafzimmer.

Teil 26

Am nächsten Morgen verschliefen wir. Wir waren so fertig gewesen, dass wir den Wecker überhörten. Kommt davon wenn man zu wenig Schlaf bekommt. Als wir endlich wach waren und die Uhrzeit sahen, brach Panik aus. Micha hatte ein sehr wichtiges Vorstandstreffen. Während sie sich extrem schnell fertig machte, bereitete ich ihr was zum Essen her, so dass sie unterwegs während der Fahrt etwas essen und trinken konnte. Aufgrund der Hektik  kamen wir auch nicht mehr dazu über die Nacht zu reden. Dann fuhr sie los. Ich aß dann selbst etwas in Ruhe und machte danach noch die Küche fertig.

Nachdem ich mir was Bequemes angezogen hatte, fuhr ich wieder zu Katy. Nach einer kurzen Begrüßung legte sie wieder los. Wieder musste ich Gesten und Ausdrücke üben. Sie gab mir ein Theaterstück in die Hand. Ich sollte die Personen dort spielen. Nach kurzem studieren begann ich. Ich musste immer wieder die Charaktere wechseln. Aber es ging. Je leidenschaftlicher ich die jeweilige Person spielte, umso besser machte ich es. Wir übten mehrere Stunden. Dann verabschiedete sie mich mit dem Kommentar dass ich doch bitte morgen eine Tasche mit den unterschiedlichsten Sachen mitbringen sollte. Kurze und lange Röcke, Kleider, eng, weit, verspielt, ernst, süß, sexy, zurückhaltend. Ich sollte außerdem Strumpfhosen, Leggins, T-Shirts, Pullover und so weiter in den verschiedenen Ausführungen mitbringen. Ich war zwar verwundert, aber stimmte ihr zu.
Den Rest des Tages bummelte ich durch die Stadt. Ich aß was beim Chinesen und machte einen Schaufensterbummel. Als ich merkte dass ich bei einigen Läden die Röcke, Kleider und den Schmuck im Schaufenster anstarrte und mir überlegte wie sie mir stehen würden, lief mir ein Schauer über dem Rücken. Ich ging schnell weiter.
Nachdem ich einen Bücherladen durchgestöbert und mir ein paar neue Bücher gekauft hatte, fuhr ich nach Hause.

Zum Abend hatte ich wieder was für Micha und mich zum Essen gemacht. Als sie angekommen war, sah ich auf einem Blick dass sie ziemlich fertig war. Also sorgte ich dafür dass sie was aß und schleppte sie dann ins Schlafzimmer. Dort befahl ich ihr sich auszuziehen und sich nackt auf das Bett zu legen. Während dessen holte ich Massageöl. Als sie dann auf dem Bett lag, begann ich sie zu massieren. Irgendwann merkte ich dass sie eingeschlafen war. Ich massierte sie fertig und legte mich dann neben sie und schlief an ihrer Seite ein.

Am nächsten Morgen war ich etwas früher wach als sie. Ich machte das Frühstück fertig und weckte sie mit einer leichten Massage. Sie schnurrte wie ein Kätzchen. Sie war begeistert von meiner Hilfe. Es ging ihr zurzeit nicht gut. Mal wieder die monatlichen Beschwerden. Da war ich froh nicht wirklich eine Frau zu sein. So hatte ich keine Beschwerden wie sie. Nach einem Küsschen von ihr fuhr sie dann später zur Arbeit.

Ich machte noch die Küche fertig und fuhr mit drei großen Koffern voller Sachen zu Katy. Da ich nicht wusste was sie für die Übungen brauchte, hatte ich einfach großzügig eingepackt. Einschließlich eines Großteils meiner Damenschuhe, egal was für welche das waren. Als sie das alles sah und den Kopf schüttelte versuchte ich mich zu rechtfertigen, aber sie meinte dass das so Okay sei. Je mehr, umso besser.
Sie begann die Sachen zu sortieren und schaute sich alles an. Dann begann das Training. Es war nun sehr interessant. Es war ja nicht nur so dass ich einfach einen Rock oder ein Kleid einfach so anziehen und damit rumlaufen musste. Nein! Es war intensiver. Ich musste lernen mich komplett passend dazu fertig zu machen. Der ganze Morgen ging für eine Modeschau drauf. Sie zeigte mir wie ich meine Frisur entsprechend der Kleidung zu machen hätte. Das galt auch für das Make-up und den Schmuck. Katy versorgte mich mit Schmuck aus einer großen Schmuckkassette. Als ich sie darauf ansprach dass das mit den Schmuck ja relativ sei, da ich ja keinen eigenen, abgesehen von meinen Ohrringen, hätte, sagte sie: "Dieser ganze Schmuck ist für dich. Susann hat gesagt ich soll ihn dir geben. Genauso das gesamte Schminkset das wir hier benutzen."
Ich war verblüfft und fragte: "Was? Wieso das?"
"Ich denke, sie hofft dass du es macht und versucht dir so gut es geht zu helfen."
"Aber warum? Wieso ist ihr das so wichtig?"
"Ich glaube, sie will es so einigen heimzahlen. Sie hat mit Etlichen dort einige Rechnungen offen."
"Was? Ich glaube da lasse ich es lieber sein. Ich hab keine Lust mich in eine Fehde reinziehen zu lassen."
"Nein, so ist das nicht. Das würde sie niemals machen. Hör zu. Es ist so. Ich kann dir zwar nicht die ganze Geschichte erzählen, das muss sie selbst machen, aber so viel wie ich selbst weiß, kann ich dir jetzt das sagen was ich aufgeschnappt habe. Sie wurde als Kind ihrer Mutter weggenommen, weil diese sich wohl mit einer Frau eingelassen hatte. Sie hatte wohl eine Affäre, weil ihr Mann sich immer wieder Geliebte genommen hatte und sie auch misshandelt hatte. Also flüchtete sie sich in eine Affäre mit einer Frau. Als ihr Mann das heraus bekam, ließ er sich scheiden und sorgte dafür dass sie in eine Nervenklinik kam. Susann kam deswegen in ein Heim, wo es ihr wohl ziemlich schlecht erging. Als sie dann selbst Kinder hatte, versuchte man sie ihr wegzunehmen, weil sie ihre Kinder antiautoritär erzog. Sie passte damals nicht in das sogenannte Gutbürgerliche rein. So wurde ihr immer wieder das Jugendamt auf den Hals gehetzt, damit sie sich endlich anpasst. Das hat sie etwas verbittert gegen diese Art von Menschen gemacht. Besonders weil sie oft genug hinter die Fassade der anderen gesehen hatte und erkannte, wie die anderen oftmals wirklich waren. Deswegen bereitet es ihr so eine diebische Freude diese Art von scheinheiligen Mitbürgern hereinzulegen."
"Ach komm schon! Ich glaube dir nicht. Niemandem wird heute wegen so etwas die Kinder weggenommen oder das Jugendamt auf den Hals gehetzt."
"Heute nicht, aber damals waren es halt andere Zeiten."
Ich schwieg nachdenklich. Ja, sie hatte Recht. Vieles war damals anders.

Dann machten wir weiter. Katy ließ mich immer weiter verschiedene Sachen anprobieren. Sie zeigte mir wie ich mit Make-up und verschiedenen Accessoires mein Outfit verändern konnte. Wie ich meinen Ausdruckwunsch  am besten erreichen konnte. Ich lernte mich in den Sachen so zu bewegen, dass es vollkommen natürlich rüber kam. Ich lernte wie ich mit kleinen Gesten viel ausdrücken konnte. Sie besorgte sogar jemand, der mir das Tanzen beibrachte. Es war ein ziemliches komisches Gefühl als Frau verkleidet mit einem Typ zu tanzen. Aber ich schaffte es.

Nach zwei Wochen war ich perfekt. Ich hatte gelernt wie ich mich perfekt als Frau verhielt. Ich konnte mich inzwischen sogar auf Schuhen mit 12 cm hohen Absätzen perfekt bewegen. Selbst in einem Humpelrock oder einem engen Kleid konnte ich mich elegant bewegen. Von den anderen Röcken und Kleidern mal ganz zu schweigen.

Es war das Wochenende vor dem Ball. Um genau zu sein, es war der Freitag. Es war außerdem recht warm, fast 20 Grad. Katy hatte zu mir gesagt, ich soll was schüchtern aber doch sexy Aussehendes anziehen. Ich sollte an diesem Tag sozusagen meine Prüfung ablegen.
Sie war ehrenamtlich beim Tierheim beschäftig. Und an jenem Freitag hatten sie vor, auf dem Marktplatz einen Stand aufzubauen um für Patenschaften und Spenden zu sammeln. Ich sollte dabei helfen und Leute ansprechen.
Als ich mich zuerst weigerte, meinte sie: "Wenn ich das noch nicht mal schaffst, wo doch die Menschen einfach weiter gehen und dich vergessen, wie willst es dann auf dem Ball oder gar bei der Gala schaffen? Auf dem Ball oder der Gals sind die Menschen doch ebenfalls Fremde. Sie können dich allerdings länger beobachten. So ist das doch auf dem Marktplatz eine viel bessere Übung, besonders da du in sehr kurzer Zeit recht schnell die verschiedensten Personen triffst."
Also sagte ich zu.
Dann begann ich zu überlegen was ich anziehen sollte. Ich entschied mich für einen fast knielangen engen und fast schwarzen Rock. Er war aus einem weichen angenehmen Stoff. Er war sogar leicht dehnbar, sodass ich weiterhin normal gehen konnte. Das Oberteil war ebenfalls aus einem weichen angenehmen Stoff, aber hell und hatte kurze Ärmel. Ich trug dazu eine dünne Kette und längere Ohrringe. Am rechten Handgelenk trug ich vier Armketten, am linken drei. Außerdem hatte ich aus Jux am rechten Fußknöchel eine dünne Kette befestigt. Mein Make-up war recht spärlich. Ich hielt mich zurück. Meine Haare ließ ich offen auf dem Rücken herunter fließen. Zwei kleine Spangen hielten sie seitlich leicht zurück. Den Abschluss bildeten acht Zentimeter hohe Sandaletten, sowie eine kleine Handtasche, die zu meinem Outfit passte.

Als ich endlich in der Stadt einen Parkplatz gefunden hatte, machte ich mich auf den Weg zum Marktplatz, wo der Stand war. Ich merkte recht schnell dass ich von zahlreichen Personen beobachtet wurde. Mir wurde regelrecht hinterhergestarrt. Zuerst war mir das peinlich und ich wurde nervös. Was, wenn jemand heraus fand dass ich keine Frau bin? Aber dann dachte ich weiter: Ja was wohl? Wie würden sich die Typen fühlen wenn sie feststellen dass die Frau, die sie in Gedanken bereits ausgezogen haben, sich als Mann entpuppt? Der Gedanke ließ mich laut auflachen. Mehrere Passanten verdrehten ihre Köpfe, als ich so plötzlich laut lachte. Doch das war mir egal. Ich fand es einfach nur witzig.

Als ich beim Stand ankam, bemerkte ich mehrere Dinge. Zuerst mal hatten sie den Stand noch nicht ganz aufgebaut. Und dann hatte ich ein ganzes Rudel Hormon-gesteuerte Männer im Schlepptau, da ich mich am besten herausgeputzt hatte. Nur Katy hatte sich noch etwas mehr herausgeputzt.
Ich umarmte Katy und gab ihr einen Kuss. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich die Reaktionen. Das Rudel Männer stieß ein kollektives Stöhnen aus und die Mitarbeiter vom Tierheim starrten uns nur perplex an. Da der Markttag gerade begann und die ersten Besucher schon kamen, wandte ich mich an das Männerrudel. Ich stolzierte auf sie zu und fixierte sie mit meinen Blicken. Ich sah wie sie schluckten. Als ich vor ihnen stand, strich ich meine Haare etwas zurück und fragte sie ob sie uns beim Aufbauen und auch später helfen könnten.
Sie überstürzten sich geradezu! Innerhalb weniger Minuten waren sie fertig. Ich ging währenddessen auf den Mann zu, von dem ich dachte dass er hier der Boss ist. Er hatte vorhin versucht Ordnung ins Chaos zu bringen. Ich streckte ihm meine Hand hin und sagte: "Hallo! Ich bin Alex. Katy hat mich gebeten euch zu helfen."
Mit einem Schlucken ergriff er meine Hand und sagte: "Vielen Dank. Ich bin Wolfgang. Wir freuen uns für deine Hilfe."
Aus dem Augenwinkel sah ich das Katy das alles beobachtete und fast einen Lachkrampf bekam.

Nachdem der Stand fertig war, ging es los.

Teil 27

Es machte mir Spaß, was ich zuerst nicht erwartet hatte. Ich ging auf die Leute zu und versuchte sie für das Tierheim zu begeistern. Es dauerte nicht lange und ich wusste wie ich am besten mit den Leuten umzugehen hatte. Bei den Männern war es besonders einfach. Aber ich ließ es bald bleiben. Klaro, wenn ich merkte sie hatten Interesse kam ich auf sie zu, aber sie einfach anzusprechen? Das ließ ich bleiben.
Warum? Tja. Sie waren eigentlich nur an meinen Brüsten oder meinem Hintern interessiert. Es war einfach nur peinlich und lästig, von den teilweise recht dummen Sprüchen mal ganz zu schweigen. Außerdem hatte ich zu tun um nicht laut los zu lachen wenn ich daran dachte was die wohl sagen würden wenn sie die Wahrheit wüssten.
Aber es gab zum Glück eine Menge anderer, die wirklich daran interessiert waren.
Gegen Mittag brachten mich meine Schuhe so langsam um. Warum musste ich sie auch anziehen? Klaro, sie passten zu meinen Sachen und sahen echt toll aus. Aber die 8 cm Absätze machten sich so langsam mit schmerzenden Füßen bemerkbar. Ich weiß, wer schön sein will muss leiden. Aber ich freue mich schon auf das Ende.
Warum tun Frauen sich so was immer an?
Aber wie auch immer. Ich sah am Stand eine junge schüchterne Frau. Sie schaute verträumt die Fotos mit den Katzen an. Da alle anderen gerade beschäftig waren, ging ich zu ihr hin. Ich sprach sie an und fragte ob sie an einer Katze interessiert wäre. Aber fast unter Tränen sagte sie dass sie zwar gerne eine haben möchte, jedoch in ihrer Wohnung jegliche Tiere verboten waren. Da sie sich keine andere Wohnung leisten konnte, musste sie auf eine Katze verzichten. Nachdem ich ihr erklärt hatte dass das Tierheim jeden Willkommen heißt, der sich während der Besuchszeiten um ein Tier kümmern möchte, fingen ihre Augen an zu strahlen. Besonders als Wolfgang, den ich dazu holte, ihr bestätigte dass sie immer jemanden suchen der bereit ist mit den Katzen zu spielen und sie zu streicheln. Als sie das hörte, war sie komplett aufgeregt. Nachdem sie sich die Öffnungszeiten geben lassen hatte, ging sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Ihre letzten Worte waren: "Dann bis Morgen."
Während Wolfgang bereits den nächsten Passanten ansprach, überlegte ich mir, ob ich mich nicht mal für eine kurze Zeit hinsetzen sollte. Meine Füße! Da sah ich aber zwei Männer den Weg entlang gehen. Als ich einen von ihnen erkannte, änderte ich meine Meinung. Ich ging auf sie zu und sprach sie an: "Guten Tag meine Herren. Dürfte ich sie vielleicht auf unsere Spendensammlung für das hiesige Tierheim aufmerksam machen?"
Beide starrten mich an, bis einer der beiden stotternd sagte: "Alex!?!? Mein Gott! Alex, bist du das wirklich?"
"Hallo Sven! Schön dich zu sehen." Ich schaute ihn mit einem Lächeln an. Dann sagte ich, nachdem er mich immer noch anstarrte: "Was ist? Warum schaust du mich so verblüfft an?"
Er schüttelte nur den Kopf und zeigte mit der Hand auf mich und sagte: "Mein Gott! Alex, du siehst fantastisch aus."
"Findest du?", fragte ich und drehte mich etwas nach links, stellte den rechten Fuß etwas auf und schaute über meine Schulter an mich herunter. Gleichzeitig lächelte ich etwas schüchtern und strich mit der rechten Hand meine Haare etwas nach hinten.
Beide schluckten. Aber nicht nur das! Ich sah und hörte wie es offensichtlich mehrere Zusammenstöße gab, weil auch andere Männer nur auf mich schauten. Ich fand das einfach witzig und lächelte kurz, aber konzentrierte mich dann wieder auf die beiden. Also sagte ich, nachdem ich mich wieder vernünftig hingestellt hatte: "Also, Sven. Kann ich dich und deinen Freund..." Ich schaute ihn fragend an. Als er mir die Hand hinhielt, erwiderte ich die Geste, jedoch schüttelte er sie nicht, sondern ergriff sie vorsichtig, hob sie hoch, verbeugte sich gleichzeitig und hauchte mir einen Handkuss darauf.
Dann sagte er mit einem starken französischen Akzent: "Mein Name ist Jean-Perri. Ich freue mich sie kennen zu lernen."
"Äh, ja, hallo", sagte ich recht verlegen. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Also konzentrierte ich mich wieder auf Sven und sagte immer noch leicht durcheinander: "Tja, äh, wie ich vorhin schon sagte, sammeln wir fürs hiesige Tierheim. Wir freuen uns für jede Spende, da einiges getan werden muss. Leider sind die Zuschüsse von der Stadt nicht besonders groß und die Kosten steigen immer mehr. Also, wären sie bereit das Tierheim mit einer Spende zu unterstützen?"
Noch während ich sprach, begann Jean-Perri um mich herum zu gehen. Ich schaute kurz mit gerunzelter Stirn auf ihn, konzentrierte mich dann aber wieder auf Sven. Bevor der jedoch was sagen konnte, sagte Jean-Perri: "Sagen sie Alex, ich hoffe doch ich darf sie Alex nennen."
Ich nickte ihm zu.
"Also, sagen sie Alex, haben sie schon mal als Model gearbeitet?"
"Nein."
"Hätten sie Interesse daran es mal zu versuchen?"
"Nein."
"Gibt es irgendwas, womit ich sie umstimmen könnte?"
"Nein."
"Hmm. Sie sagten dass ihr Spenden sammelt. Wie viel braucht ihr?"
Ich schaute ihn skeptisch an und sagte, da ich es nicht wusste und mir seine Frage nicht gefiel: "So um die 50.000 Euro. Warum?"
Er schaute mich mit einem Lächeln an und sagte: "Ich werde sie spenden, wenn sie mit mir morgen zu Abend essen. Seien sie meine Begleitung."
"Was?", fragte ich entsetz. "Hören sie mal! Ich bin keine Escort-Dame. Was denken sie von
mir!" Ich schaute ihn wütend an.
Er hob jedoch die Hand und sagte: "Nein, nein. So habe ich das nicht gemeint. Ich bin morgen Abend mit Sven zum Essen verabredet, wären sie bereit sich uns anzuschließen?"
Ich schaute kurz Sven an, doch sein Gesicht war ausdruckslos. Also konzentrierte ich mich wieder auf Jean-Perri. Ich sagte zu ihm: "Sorry. Zuerst mal will ich mich nicht aufdrängen, und sie sind ja bereits mit Sven verabredet. Außerdem bin ich morgen mit meiner Freundin verabredet. Wir hatten die letzte Zeit kaum Zeit füreinander. Außerdem hab ich kein passendes Kleid."
Ich hoffte ihn damit kalt gestellt zu haben. Leider täuschte ich mich.
Mit einem Lächeln sagte er: "Nun ja, sie können gerne ihre Freundin mitbringen. So sind wir dann zu viert. Und wegen des Kleids.. .Nun ja, zum Glück bin Modedesigner. Ich denke, ich werde was Passendes finden. Oder was meinen sie?"
Mist! Ich saß in der Patsche. Ich war mir nicht sicher, aber ich glaubte dass sich Sven irgendwie amüsierte. Was soll's. Also sagte ich: "Nun ja, das ist recht großzügig. Nur das Problem ist, ich kenne nicht ihren Stil. Ich weiß nicht wer sie sind. Woher soll ich wissen was für ein Kleid das ist?"
Als ich sagte ich weiß nicht wer er ist, sah er fast etwas geschockt aus. Währenddessen sah ich ihn weiter lächelnd an.
Dann sagte er: "Tatsächlich? So wie sie gekleidet sind, hatte ich gedacht dass sie viel für ihr Aussehen geben. Sie tragen immerhin sehr gute und teure Stücke. Deswegen dachte ich, sie haben schon von mir gehört."
"Warum sollte ich von ihnen schon gehört haben?"
"Nun ja, ich bin ein recht angesehener und bekannter Designer. Die Leute lieben meine Sachen."
"Tatsächlich?"
Als ich das sagte und sein entsetztes und verstörtes Gesicht sah, musste ich fast lachen, ließ es aber bleiben. Sven sah so aus, als ob er Höllenqualen litt.
Um dem ganzen etwas die Schärfe zu nehmen, sagte ich zu ihm: "Nun, wenn ich ganz ehrlich zu ihnen bin, hat mein Outfit nichts zu sagen, da ich, ehrlich gesagt, mir kaum was aus Mode gemacht habe. Meine Lieblingssachen waren Jeans und einfache T-Shirts. Nur aufgrund einer Bitte und einer Wette bin ich so gekleidet. Wenn das vorbei ist, werde ich mich wieder normal kleiden, so wie früher."
"Das wäre wirklich bedauerlich. Sie sind eine wunderschöne Frau."
Ich nickte ihm dankend zu. Was sollte ich sonst dazu sagen? Immerhin wusste ich, was er nicht wusste, nämlich dass da was zwischen meinen Beinen war, was keine Frau dort hat.
Doch da sprach er auch schon weiter: "Bitte, kommen sie zu diesem Abendessen. Ich denke, es wird sicher recht toll. Außerdem bin ich mir sicher ich werde ein passendes Kleid für sie finden."
"Sollten sie das nicht zuerst mit Sven besprechen? Immerhin wollten sie beide essen. Da können sie doch nicht einfach zwei weitere Personen einladen."
"Da haben sie Recht. Sven, wäre das für dich in Ordnung? Du würdest mir damit einen recht großen Gefallen tun."
"Das wäre kein Problem", sagte er sofort.
Verräter!
"Also, wie soll ihr Kleid aussehen? Was für Vorstellungen haben sie?"
"Hm, sagen wir, ein leuchtendes Blau, lang, und die hätte ich gerne komplett verdeckt." Bei den letzten Worten zeigte ich auf meine Brüste.
"Warum diese Zusammensetzung?"
"Spaß an der Freude, und ich möchte es ihnen auch nicht zu einfach machen."
In diesem Augenblick rief mich Walther. Nach einem freundlichen Gruß ging ich los und hoffte dass die Sache beendet wäre. Doch da rief er: "Alex! Wo soll ich das Kleid hinschicken? Und kommen sie dann morgen Abend?"
Ich drehte mich wieder zu ihm herum, ging aber gleichzeitig weiter rückwärts Richtung Walther. Dann sagte ich: "Geben sie es Sven. Er kann es mir bringen. Ich werde ihnen meine Adresse auf gar keinen Fall geben. Sie sehen nämlich nicht so aus, als ob sie ein ‚Nein' akzeptieren. Und ‚Ja', wenn es mir gefällt werde ich, sofern es in meiner Macht liegt und es mit meiner Freundin klappt, kommen. Aber denken sie daran, sie haben nur diese eine Chance. Viel Glück. Bis dann."
Danach drehte ich mich herum und ging zu Walther zurück und half ihm.
Irgendwann später kam Katy dazu und fragte mich: "Und? Wie war es? Hat es geholfen? Was denkst du? Bist du gut genug? War ich erfolgreich mit deinem Training, oder müssen wir noch etwas üben`?"
"Ich fürchte, du warst zu gut."
"Warum das?"
Ich schaute sie kurz an. Dann ging ich los. Ich brauchte nur ein paar Minuten, um ein allgemeines Chaos und Aufruhr hinzubekommen. Nachdem ich fertig war und wieder bei ihr war, sah ich das Lachen in ihren Augen. Oh ja! Sie war viel zu gut gewesen.
"Du verstehst es jetzt, oder?", sagte ich und zeigte auf die mich anstarrende Menge aus gaffenden Männern und eifersüchtige Frauen.
"Oh ja! Ich verstehe dich mehr als gut."

Teil 28

Wir genossen eine kurze Pause. Danach machten wir noch eine Weile weiter. Als der allgemeine Zustrom nachließ, verabschiedete ich mich von Walther und den anderen. Ich hatte genug. Meine Füße schmerzten und die Blicke und extrem dummen Sprüche der Männer gingen mir auf den Geist. Wie zum Henker kommen die bloß auf den Gedanken dass sie damit eine Frau beeindrucken könnten? Echt! Das waren die reinsten Idioten. Die sollten mal aufhören die Schundromane zu lesen und diese Videos anzusehen. Wir Frauen sind keine Sexobjekte. Nur weil das die Vorstellung der Männer war, heißt das noch nicht, dass das wahr ist. Damit wollen die sich doch bloß alles schönreden und uns die Schuld geben.

Wütend ging ich weiter. Ich brauchte ein paar Sekunden bis ich merkte dass ich mich in Gedanken als Frau bedacht hatte. Erschüttert blieb ich stehen. Oh mein GOTT!!! Entsetz blieb ich stehen und stützte mich ab. Mir war übel.
Nachdem ich mich wieder gesammelt hatte, machte ich mir Mut. Sobald der Ball vorbei war, konnte ich mein altes Leben wieder aufnehmen. Danach würde ich nie wieder ein Kleid anziehen. Aber ich würde mich immer daran erinnern. An die Blicke der Männer, das Gefühl der Röcke oder Kleider die über meinen Körper glitten.
?!?!?!?!?
Ich versuchte jeden Gedanken daran zu verdrängen. Was war mit mir bloß los?
Entschlossen machte ich mich wieder auf den Weg. Ich ging noch Einkaufen, da unser Kühlschrank leer war. Ich beschloss uns was Schönes zu kochen. Selbst dieser Gedanke machte mir Sorgen. Aber da ich auch schon früher für uns gekocht hatte, machte er mir nicht so viel Angst. Während des Einkaufs ließ ich mir in Gedanken all die Unzulänglichkeiten durch den Kopf gehen, die man als Frau hat.
Nur so zur Sicherheit, damit ich auf keinen Fall daran Gefallen finde: Ich bin ein Mann! Punkt und aus!

Nachdem ich Micha eine Nachricht geschrieben und sie gefragt hatte wann sie kommt (So gegen 8 Uhr oder kurz danach), fuhr ich nach Hause. Ich verstaute alles im Kühl- bzw. im Gefrierschrank. Danach zog ich mir was Bequemes an. Ich trieb mich eine Weile im Internet herum. So gegen halb acht begann ich mit der Zubereitung des Essens. Ich wollte uns was Schönes kochen. Ich ließ mir dabei Zeit und dachte über alles nach.
Es war etwa 10 nach 8, als Micha heimkam. Ich war gerade fertig geworden. Sie begrüßte mich mit einem leidenschaftlichen Kuss. Dann wollte sie sich schnell umziehen, um mit mir in Ruhe zu essen.
Noch während sie sich fertig machte, klingelte es schon wieder. Ahnungslos ging ich zur Tür und öffnete sie. Davor stand Sven. Er hielt ein großes Paket in den Händen. Nach einem "Scheiße", haute ich die Tür zu. Davon ließ er sich jedoch nicht entmutigen, sondern klingelte weiter. Also öffnete ich die Tür und ließ ihn rein. Inzwischen hatte sich Micha, durch den Krach neugierig geworden, dazu gesellt.
Verwundert schaute sie mich und Sven an. Dann fragte sie: "Was ist denn hier los?"
"Wie jetzt? Du hast ihr es noch nicht erzählt?", fragte Sven mich.
"Nein, denn Micha ist gerade eben erst gekommen."
"Um was genau geht es hier eigentlich?", wollte Micha wissen.
Ich schaute Sven wütend an. Eigentlich wollte ich es Micha irgendwann später erzählen. Dank Sven war das jetzt nicht mehr möglich. Da ich nach dem Essen sehen wollte, bat ich beide mir zu folgen. In der Küche begann ich Micha alles zu erzählen. Nachdem sie alles gehört hatte, nicht nur die Sache mit Sven, sondern was alles so an diesen Tag abgegangen war, war sie perplex.
"Wow!!", war ihr Kommentar daraufhin. Dann fragte sie weiter: "Ist das, das Kleid von ihm?"
Sven nickte und meinte: "Er hat es von einem Kurier liefern lassen."
Micha schaute mich an und sagte: "Wie wär's, wenn du es einfach mal anprobierst? Nur mal so aus Neugierde."
"Warum bist du so hartnäckig? Ich mein', es wäre doch für dich recht einfach mich daraus zu halten. Also warum machst du das nicht?", fragte ich stattdessen Sven.
"Naja, weißt du. Es ist so: Er arbeitet zurzeit für ein anderes Modeunternehmen. Nach einigen Problemen hat er beschlossen seinen Vertrag nicht zu verlängern. Das heißt, im nächsten Jahr zur Herbst/Winter- Saison ist er frei. Zurzeit versucht jeder ihn anzuwerben. Auch ich. Ich will ganz ehrlich sein. Ich denke nicht, dass ich besonders gute Chancen hatte. Es gab wohl ein paar extrem gute Angebote. Ich konnte da nicht mithalten. Bis wir dir begegnet sind. Er verriet mir später, dass er eigentlich bereits fahren wollte. Als er jedoch dich gesehen hatte… Naja, sagen wir mal so. Du warst wie eine Muse für ihn. Je länger er mit dir sprach und dir zusah, umso mehr Ideen kamen ihn. Also machte er mir das Angebot. Wenn ich dich dazu überreden kann mit ihm zu arbeiten, als Model und Beraterin, würde er für mich arbeiten. Verstehe mich bitte. Diese Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen. Mein Unternehmen würde sehr davon profitieren. Außerdem würdest du sehr gut bezahlt werden."
Ich schaute ihn verdutzt an. Dann zog ich wütend mein T-Shirt hoch, sodass er die künstlichen Brüste sehen konnte und sagte: "Die sind nicht echt. Das weißt du schon noch, oder? Und unten hab ich auch noch was hängen, was nicht zu einer Frau passt."
"Ich weiß. Aber hey, heute ist's mit OPs möglich so was zu ändern."
Genervt verdrehte ich die Augen bat sie aufs Essen aufzupassen und schnappte mir das Paket und ging auf mein Zimmer um es anzuprobieren.

Nachdem ich auf meinem Zimmer war, packte ich das Paket aus. Darin waren das in einer Schutzhülle verpackte Kleid, ein paar Schuhe mit 10 cm Absatz (Na toll! Grrr!), ein paar Ohrringe mit Tropfenförmigen Strass Steinen, und eine kleine Handtasche. Ich glaube, man nennt so etwas Clutch. Naja egal. Nachdem ich das alles zur Seite gelegt hatte, packte ich das Kleid aus. Es war wirklich blau. Ein kräftiges hell- strahlendes blau. Hochgeschlossen und sehr lang. Wie es aussah, musste ich die Schuhe tragen. Der Stoff war angenehm weich, aber recht schwer.
Ich zog mich aus und zog mir das Kleid über. Danach machte ich mir die Ohrringe rein. Zum Schluss kamen noch die Schuhe dran. Dann stellte ich mich vor einem Spiegel und schaute mir das Ergebnis an. Das Kleid war so geschnitten, dass es um den Hals einen kleinen runden Ausschnitt gab. Es lag am Oberkörper eng an. Ab der Hüfte fiel es nach unten hin weit und großzügig aus. Der Saum war recht weit geschnitten. Es legte sich nach unten wegen der großzügigen Saumweite in vielen Falten. Wenn ich ging, umspielte es meine Beine. Der Saum endete wirklich knapp über dem Boden. Wenn ich mich beim Gehen nicht gerade hielt, schleifte der Saum auf dem Boden.
Ich ging etwas im Zimmer umher um ein Gefühl für das Kleid zu bekommen. Der Rock umspielte und streichelte dabei meine Beine. Ich musste etwas aufpassen dass sich der Rock nicht um meine Beine wickelte. Aber das war nicht schwer. Nachdem ich etwas geübt hatte, nahm ich die Clutch und machte mich auf den Weg zur Küche. Die dünnen Absätze meiner Schuhe machten genug Krach auf dem Boden, sodass es mich ankündigte.
So sahen beide zu mir, als ich die Küche betrat. Nachdem ich in der Küche stand, hob ich meine Arme hoch und drehte mich im Kreis. Dann fragte ich: "Und? Was meint ihr?"
Beide schluckten sichtbar.
Dann sagte Micha: "Oh mein Gott! Du siehst fantastisch aus. Ich fasse das nicht."
Auch Sven nickte und sagte: "Du siehst fantastisch aus. Wenn ich nicht Björn aus ganzem Herzen lieben würde, würde ich mich glatt in dich verlieben."
"Du weißt schon, dass ich keine richtige Frau bin. Oder? Ich bin eigentlich ein Mann."
"Ich weiß! Doppelter Bonus."
Ich verdrehte die Augen und ging, als Micha zu mir sagte: "Ach komm schon! Sei nicht
beleidigt."
"Bin ich nicht. Nur wenn wir noch länger warten, ist das Essen hinüber. Und deswegen will ich das Kleid wechseln, damit wir in Ruhe essen können und ich keine Sorgen haben muss dass ich das Kleid einsaue. Ich hab genug für uns drei. Wenn du mit essen möchtest, müsst ihr für noch eine Person decken. Bereitet doch schon mal alles vor. Ich komme gleich wieder."
Dann ging ich.
Ich zog mich schnell um und ging wieder in die Küche, wo die beiden bereits alles fertig hatten. Wir setzten uns und genossen das Essen. Beide sparten nicht mit Lob für das Essen.
Nachdem wir fertig waren, machten wir noch zusammen den Abwasch. Wir unterhielten uns die ganze Zeit über alles Mögliche.
Nachdem wir jedoch fertig waren, fragte mich Sven: "Und wie sieht es aus? Kommst du, oder nicht?"
Ich biss mir auf die Lippen. Wenn ich zugab dass das Kleid mir gefiel, blieb mir nichts anderes übrig als die Einladung anzunehmen. Kurz war ich versucht zu lügen und damit drum herum zu kommen. Leider stand ich zu meinem Wort. Also nickte ich ihm zu und sagte: "Ja, das Kleid gefällt mir. Sofern Micha damit kein Problem hat, nehme ich die Einladung an. Sorge jedoch dafür dass kein allzu großes Aufheben gemacht wird. Nicht das John irgendwas raus bekommt."
Leider hatte Micha nichts dagegen. So wurde beschlossen dass er uns um halb 7 Abends abholt. Während des Rests des Abends schaute ich mit Micha einen Film an. Dann gingen wir bald ins Bett.

Am nächsten Morgen, nach dem wir was gegessen hatten, sollte ich noch mal das Kleid anziehen. Nachdem ich es angezogen hatte, machte sie einige Fotos davon. Als ich wissen wollte wofür sie die braucht, meinte sie: "Für den Friseur." Sie wollte mir eine richtig schöne passende Frisur machen lassen, die perfekt zu meinem Kleid passen würde. Meine Proteste verhallten ungehört. Bevor ich wusste wie mir geschah, hatte sie mich bereits zu einem Friseur geschleppt.
Nachdem sie die Fotos des Kleides gezeigt hatte, wurde beschlossen meinen Haaren eine leichte Dauerwelle zu verpassen, die dann offen den Rücken herunter hängen sollten und nur ein bisschen an den Seiten nach hinten zur Mitte hin zusammen zu führen, sodass die Haare etwas zusammen gehalten wurden.
Dann hieß es, ich sollte mich entspannen. Ich hatte so meine Probleme damit. Jedes Mal wenn es hieß entspann dich mal, hing ich tiefer in der Scheiße drin. Aber mir blieb nichts anderes übrig. Dann begann das Waschen, Föhnen, Legen und so fort…
Nachdem sie fertig waren, bekam ich noch ein Make-Up von ihnen. Ich war eher der Typ, der so wenig wie nötig benutzte. Aber wie es sich anfühlte, war es diesmal etwas anderes. Sie bearbeiteten mein Gesicht komplett. Sogar meine Fingernägel bekamen eine Verschönerung.
Nachdem sie fertig waren, durfte ich zum ersten Mal in einen Spiegel schauen. Als ich mich sah, schluckte ich. Ich sah atemberaubend aus. Nein, ganz ehrlich. Wenn ich mich so begegnen würde, ich würde mich glatt in mich selbst verlieben. Der nächste Gedanke ließ mich schlucken. Wenn ich so dachte, würden sicher jede Menge anderer Männer ebenfalls so denken. Oh mein Gott! Mir stand ein Spießrutenlauf bevor.
Leider hatte ich Recht.
Micha machte mit mir einen Schaufensterbummel. Wir gingen zusammen durch die Stadt. Sie schleppte mich sogar in einige Läden hinein, wo ich einige Kleidungsstücke und Schuhe anprobieren musste. Zum Schluss trug jeder von uns mehrere Tüten mit Schuhe und Sachen zum Auto.
Bevor jemand fragt: JA! Ich hatte eine Menge dumme Sprüche von irgendwelchen Typen anhören dürfen. Okay, es gab auch ein paar recht tolle Sprüche. Aber die meisten gingen so was von daneben. Auf alle Fälle war ich froh, als ich endlich wieder zu Hause war.
Da wir bereits unterwegs was gegessen hatten und es bereits früher Nachmittag war, beschlossen wir den Rest des Tages jeder für sich zu verbringen.
Micha ging einige Akten für ihre Firma durch, und ich beschäftigte mich, indem ich die Webseite von Micha überarbeitete. Die von dem Renaturierung- Projekt.

So gegen halb 6 machten wir uns fertig. Wir zogen uns in ruhe an und frischten unser Make-Up auf. Wir brauchten einige Zeit, bis wir perfekt waren. Als wir soweit waren, setzten wir uns ins Wohnzimmer, wo wir die Zeit bei leiser Musik und mit Reden verbrachten.
Bald darauf klingelte es. Sven stand mit einer Limousine vor der Tür, um uns abzuholen. Als er uns sah, war er echt sprachlos. Er stotterte sogar kurz bei der Begrüßung. Wir zogen uns schnell noch jeweils einen Mantel über, bevor wir ihm zum Auto folgten. Wir stiegen dann ein und fuhren los.
Als wir beim Parkplatz angekommen waren, stiegen wir aus. Ich schaute mich um. Hier war ich noch nie gewesen. Hatte aber schon davon gehört. Soweit ich wusste, war es mehr oder weniger seit ein paar hundert Jahren eine Kneipe, Gaststätte. So eine Art Herberge. Soweit ich wusste war es mehr oder weniger fast die ganze Zeit in Betrieb gewesen. Zwar immer mal wieder mit einen etwas anderen Zweig aber immer in der gleichen Branche, worauf die jetzigen Besitzer seit mehreren Generationen stolz waren. Ich hatte mal einen Bericht darüber in der Zeitung gelesen. Die jetzigen Besitzer hatten von allem etwas beigefügt. Es gab mehrere Zimmer zum Übernachten für Wanderer, Biker, Trekker und Reiter. Aber sie hatten auch ein exquisites Restaurant und eine angesagte Bar.

Langsam gingen wir zum Lokal, wo wir dann eintraten. An der Garderobe gaben wir unsere Mäntel ab. Danach gingen wir zum Restaurantbereich. Der Ober, der uns empfing, brachte uns zu unseren Tisch, wo bereits Jean-Perri saß. Während des ganzen Weges wurden wir von allen möglichen Leuten angestarrt. Als wir endlich an unserem Tisch waren, stand Jean-Perri verblüfft auf. Er war recht sprachlos, fing sich aber recht schnell und war wieder ganz der Gentleman. Er half mir beim Hinsetzen, indem er meinen Stuhl von Tisch weg zog und ihn mir dann wieder heranschob. Sven machte bei Micha das gleiche.
Als wir dann saßen, kam auch schon der Ober und brachte uns die Karten. Wir suchten in Ruhe was zum Essen aus. Jean-Perri hatte bereits für uns einen Wein bestellt. Er schmeckte gut und machte mich redselig (Ich vertrag einfach keinen Alkohol).
Nachdem der Ober unsere Bestellungen aufgenommen hatte, fragte Jean-Perri wie ich das Kleid und die restlichen Sachen fand. Ich sagte ihm die Wahrheit, dass mir alles sehr gut gefiel.
Wen wundert es, dass wir uns kurz darauf über Mode unterhielten.
Es dauerte nicht lange, und es ging hoch her. Er zeigte mir seine Pläne und Kollektionen auf seinem Tablett, sowie die Kollektionen von Konkurrenten zum Vergleich. Sie sahen nicht schlecht aus. Aber ich regte mich auf, da sie hauptsächlich mal wieder für magersüchtige Frauen entworfen wurden. Es gab kaum Mode, die auch bei normalen Frauen mit und ohne Übergewicht passend aussah. Außerdem sahen viele der Sachen, bei denen eine Menge Männer, wenn sie die Frauen darin sähen, denken könnten die Frau würde mit jener Kleidung sagen: "Hasch mich. Fang mich. Fick mich."
Er stritt es zuerst ab. Aber nachdem ich etwas mit ihm diskutiert hatte, sah er es ein. Dann regte ich mich darüber auf, dass es keine feminine Mode gab, die eine weibliche Ausstrahlung hatte ohne gleichzeitig aufdringlich zu wirken. Besonders schwer war es für Frauen, die im Büro arbeiten. Denn entweder trugen sie hässliche Kostüme oder Hosenanzüge, oder eben ganz schlichte Sachen. Wenn sie sich jedoch etwas weiblicher anzogen, sodass deren Figur zum Beispiel umschmeichelt wäre, würden sie oft von Männern abgestempelt als ob sie sich "nach oben schlafen" wollten. Oder dass sie ihren Posten nur wegen ihres Aussehens bekämen. Dass es einfach daran liegen könnte dass sie besser sind als so mancher Mann, auf diese Idee kämen die dann nicht.
Ich fragte ihn warum es keine Mode für Frauen gab, die zwar feminin wäre und dennoch für ein Büro oder gar die Chefetage passt, ohne dass die Frau zum Freiwild erklärt werden würde.
Er sagte mir, so was gibt es schon und zeigte mir verschiedene Stücke. Als ich jedoch auf die Marke und den Preis zeigte, verstummte er. Nicht jede Frau hat so viel Geld.

Die ganze Diskussion wurde nur von 2 Dingen unterbrochen.
Erstens, unser Essen, das wir jedoch kaum beachteten und nur zwischendurch was aßen, wenn wir über die Argumente der anderen nachdachten. So war das Essen zum Schluss recht kalt geworden.
Zweitens. Irgendjemand fuhr mit einem Mordskrach auf den Parkplatz. Dem Sound nach ein Ferrari oder sowas, da der Wagen sehr hochtourig gefahren wurde. Ich meinte, nachdem wieder etwas Ruhe war: Poserfahrer mit Kompensations- Auto. Als mich die anderen anstarrten, meinte ich: "Man kann mit einem solchen Wagen auch leise fahren. Der hier hat jedoch mit gedrückter Kupplung den Motor hochgejagt, damit auch jeder mitkriegt das er gekommen ist. Nur wenn du Eindruck schinden willst, oder jemand abschleppen möchtest, oder aber auch das dich alle anstarren, machst du so was. Jeder mit einem normalen Ego hat so was nicht nötig."
Nach meiner Erklärung lachten die anderen.

Irgendwann im Laufe des Abends drückte meine Blase. Also entschuldigte ich mich und ging zur Toilette. Nach einigen hin und her laufen war ich endlich da. Nachdem ich meine Blase entleert hatte, kontrollierte ich nach dem Händewaschen mein Make-Up. Dabei warf ich einen Blick auf meine Uhr und erschrak. Es waren mehr als zweieinhalb Stunden vergangen. Ich hatte die ganze Zeit mit ihnen über Frauenklamotten geredet, ohne das mir auffiel wie viel Zeit vergangen war. Ich war früher immer der Typ gewesen, dem Kleidung egal war, Hauptsache sie waren halbwegs sauber und passten.
Zitternd hielt ich mich am Waschbecken fest. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich stellte das kalte Wasser an und ließ es in meine beiden Hände laufen, um es mir ins Gesicht zu spritzen. Doch gerade als ich es machen wollte, fiel mir ein dass ich damit mein Make-Up ruinieren würde. Fluchend ließ ich es bleiben.
Nachdem ich meine Hände abgetrocknet hatte, ging ich wieder zurück. Dabei dachte ich über alles nach.
Während ich das tat, lief ich gedankenversunken gegen irgendeinen Typ. Verdutz blieb ich stehen. Als ich aufschaute, kreiste direkt auf Augenhöhe ein Schlüsselbund an seinem Finger. Es war ein Ferrari- Schlüssel.
DER POSER!
Ich hatte Recht. Als ich mein Blick über ihn schweifen ließ, wurde meine Vermutung bestätigt. Er war hochgewachsen, so um die 1,90. Seine Haare waren mit Gel nach hinten gekämmt. Der Anzug, den er trug, sah recht teuer aus und war trotzdem leger. Oh Gott! Hatte der Typ Make-Up im Gesicht? Ich starrte ihn sprachlos an. Dann setzte er ein gut geübtes Lächeln auf.
"Aber hallo, Kleines! Wer bist du denn?"
Ich schaute ihn verdutz an und blickte mich schnell um. Offensichtlich war ich in dem Bereich gelandet, wo die Bar war. Hatte mich wohl verlaufen. Alle Anwesenden starrten zu uns hinüber. Die Kerle meistens recht neugierig, die Frauen eher mitleidig. Na toll!
Ich zuckte die Achseln und sagte: "Ups! Verkehrt abgebogen." Daraufhin drehte ich mich um, um zu gehen. Bevor ich mich jedoch umdrehen konnte, wurde ich am Arm ergriffen und weggezogen. Bevor ich mich versah stand ich mit dem Rücken zur Wand, und er stand direkt vor mir.
"Aber Hallo! Wohin so eilig? Wir wissen doch beide, dass du nicht zu fällig hier bist. Du wurdest von mir angezogen."
Dabei strich er, als er das sagte, mit seinen Fingern über mein Gesicht. Auf meinen Armen bildete sich eine Gänsehaut. Außerdem verspürte ich den Drang zu kotzen und ihn in die Eier zu treten. (Na Gott sei Dank. Ich war doch noch etwas normal.) Ich schlug seine Hand zur Seite und sagte: "Sorry! Einbildung ist auch eine Bildung und bei dir wohl das Einzige. Lass mich in Ruhe." Nach diesen Worten wollte ich wieder gehen. Doch er drückte mich wieder an die Wand. Wütend schaute ich ihn an.
"Hab dich doch nicht so. Du brauchst dich nicht zu zieren. Ich weiß doch dass ihr Frauen es nicht anders erwarten könnt. Ich wette du bist schon feucht." Nach diesen Worten schlug er mir auf den Hintern.
Ich dachte nur: "HÄ? Hat der zu viele billige Pornos gelesen?"
Als er wieder ausholte, ging der Alkohol mit mir durch. Ehrlich. Ich vertrage keinen Alkohol. Wenn ich welchen getrunken habe, bin ich nicht mehr zu halten.
Meine Hand schnellte vor.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich lange, gehärtete und recht spitze Fingernägel hatte? Eigentlich hasste ich das, aber diesmal fand ich sie echt klasse.
Ich rammte sie in seinen Schritt und drückte zu. Er riss seine Augen panisch auf. Dann sagte ich mit Eisesgrabes Stimme: "Fass mich noch einmal an, und ich reiß dir deine Trauben ab."
Dann legte ich meinen Kopf schief und sagte mit einen Grinsen: "Oder in deinem Fall wohl eher Rosinen."
Die meisten der Gäste starrten zu mir hinüber. Die Frauen konnten sich ein Feixen nicht verkneifen. Eine wischte sich den Mund ab. Offensichtlich hatte ich sie während des Trinkens überrascht.
Dann versuchte ich mich wieder zu entfernen. Ich war gerade an ihm vorbei, als er meine Haare ergriff und mich damit festhielt.
Dann sagte er: "Ah! Du stehst auf härtere Spiele. Super! Ich wird's dir dann so richtig besorgen. Du darfst meine Freundin sein. Na? Ist das nicht perfekt?"
????Hä???? War der Typ irre?
Ich strich mir durch die Haare und schaute ihn recht schüchtern an. Meine Augen waren dabei weit aufgerissen.
Er richtete sich voller Stolz auf.
Langsam hob ich meine Hand, zeigte ihm einen Vogel und sagte: "Du spinnst ja. Zuerst mal habe ich eine Freundin und zweitens glaube mir, mit ihr bin ich vollkommen zufrieden. Sie sorgt dafür dass ich auf meine Kosten komme. Außerdem stehe ich nicht auf kleine Bubis."
Der Typ sackt richtig zusammen. Sein Mund öffnete sich mehrmals, ohne dass ein Wort rauskam.
Etliche der anderen Gäste hatten mit sich zu kämpfen, um nicht laut loszulachen.
Wütend starrte er mich an. Dann sagte er: "Du kleine Schlampe. Ihr Frauen wollt doch dass man euch durchvögelt. Ihr versucht doch jeden Mann heiß zu machen. Glaubst du, ich weiß nicht warum ihr so sexy Sachen tragt? Ihr wollt es doch. Du bist doch auch so eine Hure, die es gar nicht mehr abwarten kann das ein richtiger Mann sie besteigt."
Wütend starrte ich ihn an. Dann ging ich auf ihn zu und tippte mit meinen Fingern auf seine Brust und sagte dabei: "Du nennst mich eine Schlampe und Hure? Hast du sie noch alle? Ich bin mit ein paar Freunden hier und du versuchst dich mir aufzudrängen. Nach deiner Definition wärst du dann die Schlampe und Hure. Bevor du was sagst: Wie viele Frauen hast du hier schon angesprochen?"
Es gingen fast alle Hände hoch.
"Tja. Das sagt wohl alles aus. Wie es aussieht, versuchst du verzweifelt jemand abzuschleppen. Und zu deinem anderen Einwand wegen unserer Kleidung: Was soll der Mist? Wir tragen nicht die Sachen, weil wir jemand ficken wollen, sondern weil wir unsere Körper mögen und gerne zeigen, weil wir uns sexy finden möchten. Ihr macht es euch ganz einfach, weil ihr eure Triebe nicht unter Kontrolle habt und eine Ausrede braucht um nicht als Versager dazustehen. Hast du jemals eine auf diese Art und Weise abschleppen können? Wenn doch, dann sage mir ob du sie jemals wieder gesehen hast. Dein ganzer Auftritt schreit nur danach dass du ein Poser, ein Loser, ein Vollidiot bist. Also, lass mich einfach in Ruhe. Du nervst!"
"Du kleine Schlampe", sagte er vor Wut zitternd. "Hast du eine Ahnung wer ich bin? Was für eine Ehre das ist, das ich dich vögeln will? Dieses Angebot mache ich nicht jeder. Du solltest dankbar sein. Denn ich bin in Allem der Beste."
"Ach ja? Du hast doch bereits jede Frau hier angequatscht. Und ich Wette, nicht nur hier. Also, lass es sein. Außerdem, du willst der Beste sein? Dass ich nicht lache. Aber wie wär's mit einem Experiment? Wir bräuchten eine Freiwillige. Wir küssen sie beide. Wenn du besser als ich bin, gut, dann hast du vielleicht recht. Wenn nicht, tja..."
Ich schaute mich um, als auf einmal an einem Tisch ein Grölen los war. Ich schaute auf und sah dass dort vier Frauen saßen. Sie steckten die Köpfe zusammen, bevor eine von ihnen aufstand und mit hochrotem Kopf auf uns zukam. Als sie bei uns stand, sagte sie: "Leider habe ich eine Wette verloren. Meine Freundinnen bestehen darauf dass ich als Wettschuld mich freiwillig melde. Tja, wer möchte anfangen?"
Ich zeigte auf den Typ und sagte: "Er."
Mit einem schleimigen Grinsen ging er auf sie zu, schnappte sie sich und zog sie, fast schon brutal, an sich ran. Dann gab er ihr einen Kuss. Es sah einfach nur brutal und tierisch aus. Außerdem versuchte er wohl noch seine Zunge in ihren Hals zu schieben. Sie versteifte sich komplett. Endlich ließ er sie los.
Ich schüttelte nur den Kopf und ging zu ihr hin. Langsam hob ich meine Hand und strich mit meinen Fingern an ihrem Gesicht entlang. Vom Kinn bis zum Hinterkopf. Dabei schaute ich in ihre Augen. Langsam zog ich sie an mich ran. Dann trafen sich unsere Lippen. Langsam begannen sich unsere Lippen zu berühren. Wir erkundeten sie einander. Dann brachten wir unsere Zungen ins Spiel. Während ich mit einer Hand an ihren Hinterkopf blieb und mit den Fingern leicht Kreise strich, fuhr ich mit meiner anderen Hand langsam in Schlangenlinien über ihrer Wirbelsäule hinunter. Ich spürte wie ein Schauer über sie kam. Langsam lösten wir uns voneinander.
Ihr einziger Kommentar war: "Wow! Unglaublich!" Dann ging sie leicht schwankend wieder zu ihren Freundinnen zurück, die lauthals lachten und feierten.
Der Typ schaute mich wütend an und sagte: "Du Schlampe!" Dann drehte er sich um und stürmte davon.
Ich schaute ihn hinterher und lachte ihn laut aus. Nach einem kurzen "Tschau", ging auch ich.

Nachdem ich die Bar verlassen hatte, lehnte ich mich an die Wand um mich zu beruhigen. Langsam ließ mein Herzklopfen nach. Dann ging ich wieder zu den anderen. Diesmal verlief ich mich nicht.
Als ich mich setzte, schauten mich alle an.
Dann meinte Jean-Perri: "Alles in Ordnung, Alex? Ich weiß nicht, aber du siehst irgendwie anders aus, als ob was passiert ist."
Die beiden anderen nickten ihm zu. Auch sie waren der Meinung dass irgendwas nicht mit mir stimmte. Ich schaffte es sie zu beruhigen und sagte dass nichts passiert war.
Als ich sie endlich soweit hatte, kam auf einmal der Ober vorbei und stellte einen Cocktail vor mir hin und sagte: "Der geht aufs Haus. Wir möchten ihnen damit unser Bedauern und unseren Dank aussprechen." Dann ging er wieder.
Da schauten mich erst recht alle an, doch ich verweigerte die Auskunft.
Gerade als sich alle wieder beruhig hatten, kam die Gruppe der vier Frauen vorbei. Die, die ich geküsst hatte, schaute mich an und gab mir eine Karte. Dann sagte sie mit hochrotem Kopf: "Solltest du jemals deine Freundin verlassen, ruf mich an. Wenn du frei wärst, würde ich gerne deine Freundin sein." Dann ging sie mit den anderen.
Inzwischen starrten mich alle an und redeten auf mich ein. Ich jedoch genoss meinen Cocktail mit mehr oder weniger rotem Kopf und schwieg. Da sie jedoch keine Ruhe gaben, hob ich verzweifelt meine Arme und sagte: "Okay! Wenn ihr es unbedingt wissen wollt, ich hatte einen Zusammenstoß mit dem Poser. Ich bin auf dem Weg zurück verkehrt abgebogen und auf ihn getroffen. Er hat versucht mich anzumachen. Ich hab ihn jedoch zurechtgewiesen."
"Oh", meinte Sven. "Das erklärt, warum wir vorhin gehört haben wie er vom Parkplatz fuhr."
Jede weitere Anfrage, bezüglich dem was genau passiert war, blockte ich ab. Wir unterhielten uns dann noch eine Weile, bevor wir nach Hause fuhren.

Als wir im Bett lagen, setzte sich Micha auf mich und hielt meine Hände fest. Dann begann sie mich zu kitzeln. Dabei forderte sie mich auf ihr zu erzählen was genau passiert war.
Nach einer Weile gab ich auf und erzählte ihr alles. Als ich fertig war, schaute ich sie an. Ich erwartet dass sie sauer auf mich wäre. Sie fing jedoch an zu lachen. Sie bekam sich überhaupt nicht mehr ein. Ich versuchte sie zu beruhigen, aber es nützte nichts. Sie lachte immer weiter.
Sie war von mir runter gerutscht und lag am Rand des Betts. Da ich endlich meine Ruhe haben wollte, stieß ich sie mit meinen Fuß vom Bett. Doch selbst davon ließ sie sich nicht beruhigen. Also schloss ich die Augen und schlief aufgrund des Alkohols fast sofort ein.
Das letzte was ich hörte war Michas Lachen.
Mein letzter Gedanke war: Scheiß Alkohol. Nie wieder Alkohol!

Teil 29

Am nächsten Morgen wachte ich mit leichten Kopfschmerzen auf. Nachdem ich geduscht hatte, zog ich mir was Bequemes an. Micha hatte inzwischen vom Bäcker frische Brötchen geholt. Wir genossen in Ruhe unser Frühstück.
Nach dem Frühstück ging ich auf mein Zimmer. Dort standen noch die Tüten mit unseren Einkäufen von Gestern. Ich packte die Tüten aus. In ihnen waren mehrere Röcke und Kleider, sowie 3 Paar Schuhe bzw. Stiefeletten. Ich legte die Sachen auf mein Bett und schüttelte verwundert den Kopf. Warum hatte ich die Sachen gekauft? Klaro, sie sahen gut aus, aber es waren eher Sommersachen. Außerdem ist in einer Woche eh alles vorbei. Nachdenklich legte ich die Sachen in den Schrank, wo bereits die anderen Frauensachen waren. Es war verrückt. Ich hatte fast fünfmal so viele Frauensachen, wie ich normale Kleidung hatte. Ich schüttelte den Kopf.
Im Schrank hing inzwischen auch mein Ballkleid. Als ich es da hängen sah, begann ich mich zu fragen wie denn nun eigentlich Michas Biest- Kostüme aussieht. Also ging ich zu ihr, um sie zur Rede zu stellen. Es geht ja nicht an, dass ich mir so viel Mühe mit meinem Kostüm gebe und Micha nicht. Also ging ich zu ihr hin, um sie zur Rede zu stellen.
"Du sag mal, Micha", begann ich, nachdem ich ihr Zimmer betreten hatte. "Was ist eigentlich mit deinem Kostüm? Ich mein, ihr habt mir so einiges abverlangt bei meinem. Wie sieht deins aus? Wäre ja peinlich, wenn wir wegen dir auffallen würden."
"Kein Problem", sagte sie. "Ich hab mir von einem Kostümbildner ein richtig gutes anfertigen lassen. Es ist leider erst gestern fertig geworden, weil er leider erkrankt war. Wir können nachher mal hinfahren um es anzuschauen."
"Gute Idee. Ich bin mal gespannt wie das Kostüm so ist. Besonders weil es ja bei uns genau anders herum ist. Während ich einen künstlichen Busen brauche, muss man deine Oberweite kaschieren. Mal schauen, ob du sie abbinden musst, oder wie er sie so verdecken kann. Wie auch immer, es wird sicher nicht gerade einfach für dich."
Als ich das sagte, schaute Micha auf ihre nicht gerade kleine Oberweite und schluckte. Ich denke, daran hat sie nicht gedacht. Sie zuckte dann mit den Achseln.
Kurz darauf waren wir unterwegs. Wir fuhren zu einem kleinen Dorf in der Nähe. Bei einem alten Bauernhof stand ein Schild mit der einfachen Aufschrift: "Kostüm und Maskenhersteller."
Micha parkte auf dem Hof und ging dann zu einem Nebengebäude, wo an der Tür stand: "Werkstatt". Schon kurz nach dem Klingeln machte jemand auf. Er sah echt scheiße aus. Nicht sein Aussehen, sondern er war immer noch von seiner Krankheit gezeichnet. Ich war mir jetzt nicht sicher ob ich hoffen sollte, mich doch noch anzustecken und so darum herum zu kommen, oder ob der Ball doch eher die bessere Alternative war.
Er stellte sich mit den Worten vor: "Hey, schön das ihr da seid. Ich bin Mike. Keine Angst, ich bin schon wieder auf dem Weg der Besserung und kann auch niemand mehr anstecken. Kommt rein, dann zeig ich was ich für euch geschaffen habe."
Wir folgten ihn in seine Werkstatt. Ich schaute mich um. Es gab alles Mögliche. Ehrlich, ich kannte mich damit nicht aus. Aber an den Wänden hingen Werkzeuge, Materialien und so weiter. Er führte uns in eine Ecke, wo Michas Kostüm hing. Es war unglaublich. Ich hab keine Ahnung was es kostet, aber es ist sein Geld wert. Er bat Micha sich frei zu machen, was sie auch tat. Sie trug so einen Trainingsanzug wie Turnerinnen. Dann begann er Micha das Kostüm anzulegen. Gott sei Dank konnte ich auf meinem Handy ein eBook lesen, denn er sagte, es dauert etwa 3 Stunden die Maske und das Kostüm anzulegen. Ich schaute ihm eine Weile zu. Es war wirklich keine billige Maske oder so. Nein. Soweit ich ihn verstand, hatte er so einiges dafür verwendet. Naja, so langsam reifte mir der Gedanke dass ich vom eigentlichen Kostüm besser weggekommen bin. Ich vertiefte mich in mein Buch.
Irgendwann kamen dann endlich die erlösenden Worte: "Fertig."
Ich schaute auf und zu den beiden hin. Als ich Micha sah, war ich echt erschrocken. Der Typ war ein Meister seines Fachs. Ich ließ mein Blick von oben nach unten gleiten und war über die unglaubliche Genauigkeit erstaunt. Ihr Kopf verdeckte eine unglaubliche Maske. Sie war groß und haarig. Sogar das Gebiss war extrem gut nachgemacht. Sie hatte gelbe Augen. Der Oberkörper war recht groß gebaut, als ob er stark und muskulös wäre. Wie im Film trug sie auch eine Art Anzug, um ein gutes Aussehen zu schaffen. Ihre Hände waren richtige Pranken. Das Beste aber waren die Schuhe. Wie im Film trug sie keine Schuhe, sondern war im Grunde Barfuß. Aber wieder doch nicht. Ich denke, sie hatte so eine Art von modifizierten Ponyschuhen an. Anders konnte ich es mir nicht vorstellen. Sie ging etwas unsicher hin und her.
Ich stellte mich vor ihr hin und sagte: "Wau! Absolut unglaublich. Wenn du das während des Balls trägst, bin ich beeindruckt und ziemlich sicher dass ich das einfachere Kostüm tragen werde. Aber ich glaube, du solltest versuchen frei zu nehmen. Und wenn es klappt, sollten wir Katy anrufen, denn wie ich das so einschätze, wirst du ebenfalls mit dem Kostüm üben müssen. Schon allein um dich daran zu gewöhnen. Wenn du dann noch damit tanzen und essen willst ohne ein Chaos anzurichten, bleibt uns nichts anderes übrig."
"Meinst du?", kam ihre verwunderte Antwort.
"Ja", kam die Antwort von Mike. "Das sollten sie wirklich machen. Es ist nicht leicht sich normal zu bewegen. Viele ihrer Gesten, Bewegungen und Handgriffe sind auf ihren normalen Körper ausgelegt. Sie brauchen darüber nicht mehr nachzudenken. In dieser Verkleidung ist es anders. Glauben sie mir. Sie werden am Anfang so einige Probleme haben. Sie sollten wirklich üben."
"Selbst wenn ich frei bekomme, ich saß jetzt fast drei Stunden in der Maske. Ich kann doch nicht jeden Tag her fahren, um mich hier zu verkleiden. Außerdem, was ist, wenn ich die Verkleidung ausziehen möchte? Das dauert ebenfalls sicher einige Zeit."
"Das Ausziehen dauert nicht so lange. Wegen der täglichen Verkleidung, da hätte ich eine Möglichkeit. Ich hatte vor einiger Zeit ein ähnliches Kostüm hergestellt. Der Auftraggeber hat es bereits bezahlt, aber nie abgeholt. Es ist zwar nicht so gut wie ihr jetziges Kostüm, aber man kann es einfacher anziehen. Sie können es alleine anziehen. Bei diesem Kostüm brauchen sie keine Hilfe. Aufgrund seiner Verarbeitung hat es sogar einige Vorteile. Es ist nicht ganz so gut wie ihr jetziges. Aber wenn sie gelernt haben damit umzugehen, fällt es ihnen noch leichter mit dem jetzigen Kostüm beim Ball."
"Das klingt interessant", sagte Micha. "Ja, das Angebot werde ich annehmen."
Er nickte ihr zu.
Ich schnappte mir mein Handy und machte Fotos und Videos von Micha. Ich schickte sie Katy. Sie war hellauf begeistert. Sie erklärte sich auch bereit Micha und mich die nächste Woche zu trainieren. Sie hatte etwas Zeit dafür.
Nachdem er Micha aus dem Kostüm geholfen hatte, gab er ihr noch das andere. Er zeigte ihr noch wie sie es anziehen konnte. Ich half ihr dabei. Es war nicht so gut wie ihr anderes.
Nachdem sie noch die Urzeit wegen Samstag ausgemacht hatten, wann er vorbeikommen sollte um sie fertig zu machen, fuhren wir los.
Wir schauten bei Katy vorbei, um alles für die nächste Woche zu besprechen. Dabei zeigten wir ihr auch das Ersatzkostüm. Bevor wir fuhren, sagte sie noch, ich sollte ebenfalls mein Kostüm anziehen. Oder zumindest ein ähnliches, damit wir beide das richtige Zusammenspiel üben konnten. Ich versprach es.

Micha fuhr Montagfrüh zur Arbeit. Nachdem sie mit ihren Chefs abgeklärt hatte dass sie den Rest der Woche frei hat, kam sie mittags nach Hause. Nachdem wir schnell was gegessen hatten, packten wir unsere Sachen ein und fuhren zu Katy. Dort zogen wir uns um. Dann begann das gemeinsame Training. Es war echt hart. Katy war eine Perfektionistin. Mit anderen Worten: Sie drillte uns so lange, bis wir alles richtig machten. Sie ließ uns nichts durchgehen. Wir mussten beide alles bis zur Perfektion üben.
Besonders schlimm fand ich die Tanzstunden. Nun, im Grunde genommen mag ich überhaupt nicht tanzen. Doch Katy war knallhart. Ich musste tanzen können. Das heißt, ich musste mit Micha stundenlang tanzen üben, da ich es nicht konnte und Micha mit den vertauschten Rollen so ein paar Probleme hatte. Das Grausamste an der Sache war jedoch, dass Katy uns beide zwang auch mit anderen Partnern zu tanzen, weil, wie sie sagte, wir auf dem Ball sicher auch mit anderen tanzen müssten. Micha kam damit eher zurecht. Ich jedoch hatte damit so meine Probleme mit irgendeinen Typ zu tanzen. Sie ließ mir jedoch keine Wahl, da sie meinte ich verspanne mich zu sehr wenn ich mit einem Mann tanze. Das würde auffallen. Deswegen musste ich solange mit einem Mann tanzen, bis es für mich vollkommen natürlich war.
Sie hatte offensichtlich auch eine Gruppe, die gerne tanzte und es für ein Stück auch können musste. Nachdem sie die anderen über unser Problem aufgeklärt hatte (Sie verschwieg jedoch dass ich eigentlich ein Mann war), ließ sie uns mit der Truppe üben. Es war eine recht lustige Truppe. Und hätte ich nicht mit den anderen Typen tanzen müssen, hätte ich sicher meinen Spaß mit ihnen gehabt. (Besonders wenn ich als Mann hätte auftreten können.)
Mal abgesehen davon, war es recht lustig. Micha kam auch mit ihrer Rolle immer besser zurecht. Sie konnte sich immer besser in ihrer Rolle bewegen. Oh Mann! Sie wurde richtig gut beim darstellen ihrer Rolle als das Biest. Besonders erregten wir beide Aufmerksamkeit, wenn wir mit der Gruppe zusammen was zu Mittag essen gingen. Wir beide behielten dabei unsere Kostüme an, da es nicht weit war zu dem Restaurant. Dort erregten wir so einiges an Aufmerksamkeit. Da jedoch Katys Schüler immer dort zum Essen gingen und oft ihre Kostüme anbehielten, hielt es sich in Grenzen.
So vergingen die Tage.
Am Freitag packten wir alles zusammen und fuhren zum Hotel, wo der Ball stattfinden sollte. Wir hatten dort ein Zimmer. Da Matha uns versprochen hatte dass sie und ihr Mann dort nicht übernachteten, war es kein Problem. Den Abend verbrachten wir in Ruhe. Es gab draußen ein Life- Konzert. Ich zog mir ein schlichtes aber schönes Strickkleid an. Es betonte wunderschön meine Figur. Micha trug ein ähnliches Kleid. Wir beide ernteten so einige Blicke. Jedoch ließen wir uns davon nicht stören. In warmen Decken eingewickelt, neben einem Heizgerät, genossen wir bei einer Flasche Wein das Konzert. Es war echt himmlisch. Wir beide genossen es sehr und unterhielten uns entspannt dabei.
Irgendwann war das Konzert vorbei und wir gingen ins Bett.

Am nächsten Morgen wurden wir recht früh geweckt. Naja, das war relativ. Für mich war es einfach zu früh. Micha machte sich als erstes fertig. Danach schmiss sie mich aus dem Bett, damit ich mich im Bad fertig machte. Währenddessen hatte man uns was zum Essen aufs Zimmer gebracht. Kurz nachdem wir mit dem Essen fertig waren, kam auch schon Mike, um Micha zu kostümieren. Ich konnte mich noch etwas entspannen, weil erst in circa eineinhalb Stunden meine Friseurin kommen sollte.
Kurz bevor sie kam hörte ich auf zu lesen und zog meine Sachen an. Zum Glück hatte ich inzwischen Erfahrung wie ich mein Korsett richtig schnüren musste. Ich war gerade rechtzeitig fertig geworden, als sie auch schon kam.
Sie sah bereits ziemlich fertig und geschafft aus. Ich war wohl nicht der, naja, die Erste, die sie heute schon hatte. Ich bin mir ziemlich sicher sie hat erleichtert aufgeseufzt, als ich meinen recht einfachen Wunsch äußerte, wie meine Frisur aussehen sollte.
Sie machte es recht schnell und flott. Danach schminkte sie mich recht dezent. Sie riet mir ab, zu viel aufzutragen. Zum einen meinte sie ich sehe so bereits recht toll aus. Ich hätte eine wundervolle natürliche Ausstrahlung. Zu viel Make-up würde es nur ruinieren. Außerdem besteht die Gefahr dass das Make-up im Laufe des Tages "verläuft". Selbst wenn man es immer wieder nachbessert, es wird nicht besser.
Ich beherzigte ihren Rat. Ihr Lob über mein Aussehen ging mir runter wie Öl. Auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich mich nun wirklich freuen oder doch lieber mies fühlen sollte. Ich ignorierte es dann einfach, weil ich mir keine endgültige Meinung bilden konnte.

Nachdem wir beide fertig und wieder alleine waren, entspannten wir uns noch etwas. Aber wenn ich ehrlich bin, ich hatte echtes Muffensausen. So hielt ich es nicht lange aus einfach nur rumzusitzen. Bald tigerte ich im Zimmer auf und ab. Da kam dann Micha zu mir und ergriff meine Hände und hielt sie fest. Dabei sagte sie: "Entspann dich. Langsam atmen und ganz ruhig sein. Es wird schon nicht schief gehen. Alles ist in Ordnung."
Langsam beruhigte ich mich.

Dann war es soweit. Wir beschlossen runter zu gehen. Ich war zwar immer noch nervös, konnte es aber nun überspielen, sodass man es nicht mehr so leicht sah. So gingen wir dann zusammen zu den Fahrstühlen. Auf dem Weg trafen wir bereits die ersten anderen Gäste. Während wir mit ihnen vor den Fahrstühlen warteten, kamen wir recht schnell ins Gespräch.

Bevor Ihr euch wundert. Das Hotel, wo wir waren, war recht alt. Und man legte auch Wert darauf dass man die Geschichte darin sehen konnte. Oh, es gab modernste Annehmlichkeiten, aber im historischen Stil. So auch die Fahrstühle. Sie waren recht klein und wurden von einem Fahrstuhlführer bedient. Einer der Gäste erzählte mir, wenn normaler Betrieb herrschte, war alles ganz normal. Nur für diesen Ball wurde etwas stärker als normal darauf hin gearbeitet es wie ein Hotel der alten Zeit darzustellen.

Während wir uns dort mit etlichen Gäste, die ebenfalls wegen des Balls hier waren, unterhielten, stellte ich fest, es gab verschiedene Arten von Gästen. Manche hatten sich echt Mühe mit ihren Kostümen gegeben, andere weniger. Außerdem, mit manchen konnte man sich echt gut unterhalten, während so manch andere hochnäsig auf einen herabschauten. Außerdem sah ich noch ein weiteres Paar, welches sich als die Schöne und das Biest verkleidet hatte. Sagen wir es mal so: Sie konnten mit mir und Micha nicht mithalten. Was sie uns übel nahmen. Sie schnitten uns regelrecht hochnäsig. Aber was konnten wir dafür? Sie trug einen REIFROCK statt Unterröcke. Außerdem war ihr Stoff aus irgendwelchen künstlichen Stoffen, Polyester oder so. Also nicht so wie bei meinem Kleid, was aus natürlichen Stoffen hergestellt war. Klaro, ihr Kleid war sicher dadurch leichter und es war ihr sicher nicht so warm wie mir, aber meins sah besser aus.
Wie auch immer. Wir kamen mit so einigen ins Gespräch. Aufgrund der recht kleinen Fahrstühle und den teilweise sehr groß ausfallenden Kostümen passten nicht so viele in die Fahrstühle hinein wie üblich. Wer bitte kommt schon auf die Idee ein Kostüm mit fast eineinhalb Meter großen Flügel zu tragen? Oder Kleider mit einem Reifrock von fast 5 Meter Durchmesser? Da ich damit ja bereits Erfahrung hatte, hoffte ich dass die anderen geübt hatten, sonst würden sie so Einiges an Chaos verbreiten.

Irgendwann waren wir dran. Als wir endlich unten waren, waren wir echt erstaunt. Die ganze Halle war voll mit allen möglichen Märchen- und Fantasy- Figuren. Manche hatten echt tolle Kostüme an, andere sahen einfach nur billig aus. Man musste nacheinander den Ballsaal betreten. Vorher musste man sagen wenn man darstellt. Sobald man den Raum betrat, wurde man von einem Zeremonienmeister vorgestellt.
Hier gab es noch mehr Gäste. Ich hatte keine Ahnung dass es so viele waren. Bald darauf hatten wir die anderen, mit denen wir vor dem Fahrstuhl gewartet hatten, entdeckt. Wir gingen zu ihnen, da wir beschlossen hatten zusammen an einem Tisch zu sitzen. Während wir uns mit ihnen unterhielten, schauten wir uns die anderen Gäste an.
Irgendwann wurden wir durch ein Räuspern unterbrochen. An einer Wand war eine Art Bühne. Dort standen zwei Personen drauf. Beide waren kostümiert wie alle anderen. Er war wie ein König und sie wie eine Königin gekleidet. Dann hob er sein Mikrofon an seinen Mund und sprach: "Herzlich Willkommen zum diesjährigen Märchen- und Kostümball. Habt Spaß und genießt es. Und bevor ich euch langweile, lasst uns beginnen. Es steht jedem die freie Platzwahl zu. Sucht euch eure Sitzpartner gut aus, denn es darf leider dann den ganzen Tag nicht mehr getauscht werden. Also, dann noch mal viel Spaß hier."

Mit den anderen suchten wir uns einen Tisch und setzten uns. Während wir uns unterhielten, schauten wir uns in Ruhe um. Durch ein lautes Klirren und Geschrei wurden wir auf den Nachbarstisch aufmerksam. Dort versuchte sich gerade eine Besucherin sich mit ihren 5- Meter- Reifrock hinzusetzen. was jedoch nicht gerade einfach war. Ich schaute Micha an. Als sie zu mir schaute, hatten wir beide zu tun unser Lachen zu verkneifen.
Sowas passiert wenn man nicht übt.
Die Dame versuchte verzweifelt ihre Röcke unter den Tisch zu bringen, was jedoch nicht klappte. Sie drückte den Reifrock wie wild zusammen. Sobald sie ihn jedoch los ließ, dehnte er sich aus und der Tisch wurde erschüttert. Es stand kein Glas mehr richtig. Irgendwann hatte sie es geschafft. Wenn man es so nennen kann. Sie saß mehr oder weniger am Tisch. Der Reifrock quoll rechts und links an ihrem Stuhl vorbei. Sie saß noch nicht mal richtig am Tisch, sondern ein ganzes Stück davon entfernt. Sie musste sich immer sehr weit nach vorne beugen um was auf dem Tisch zu erreichen. Außerdem nahm sie den Platz von fast vier Plätzen ein. Es war einfach nur komisch.
Die meiste Zeit unterhielten wir uns jedoch über alles Mögliche. Dabei erfuhr ich so einiges über dem Ball. Zum einen das der Eintritt normalerweise einige hundert Euro kostet, und das sämtliche Einnahmen, einschließlich der Versteigerungen, gespendet werden. Es wurden oft mehrere Versteigerungen veranstaltet. Darunter waren gespendete Dinge oder Angebote, aber es wurden auch immer Freiwillige versteigert.
Nicht was Ihr jetzt vielleicht denk oder so. Nein. Es wurde ein Abendessen versteigert. Es fand immer am nächsten Mittwoch hier statt. Es wurde vorher nie verraten wer die Person hinter dem Kostüme war. Sondern sie wurde unter ihrem Kostümnamen versteigert. Was wohl zu so einigen Überraschungen geführt hätte.
Kurz dachte ich daran was passieren würde, wenn ich da mitmachen würde und ich am Mittwoch als Mann aufkreuzen würde. Darüber musste ich lächeln.

Irgendwann kam dann die Ansage dass das Mittagsmenü fertig sei. Alle begaben sich auf ihre Plätze, und diejenigen, die sich nicht rechtzeitig einen Platz gesucht hatten, mussten nehmen was übrig blieb.
Es wurde wieder kurz eine Ansprache gehalten. Da mich Ansprachen langweilten merkte ich sie mir nicht. Aber es war das Übliche. Man bedankte sich bei den Gastgebern, hoffte dass es allen gefiel und bedankte sich schon mal für die sicher reichlichen Spenden.
Danach wurde das Essen serviert. Es gab mehrere Gänge. Zuerst hatte ich Angst dass ich überhaupt genug essen kann, aufgrund meines recht engen Korsetts. Aber nachdem das Essen serviert wurde, hatte ich Angst hungern zu müssen. Oh! Es war echt exquisit. Ein mehrere Sterne Menü. Aber es war nur so verdammt wenig auf den Tellern. Naja zumindest wurde alles aufgegessen.
Nach dem Mittag wurden wir alle in den Ballsaal gebeten. In einer Ecke war ein Orchester. Dann wurden wir aufgefordert den Ball durch den ersten Tanz zu eröffnen. Dazu sollte ein Walzer gespielt werden. Micha nahm mich an die Hand und betrat mit mir die Tanzfläche. Dort stellten wir uns auf. Dann begann das Orchester zu spielen.
Wir hatten schnell den richtigen Rhythmus raus und glitten elegant übers Parkett. Da Katy uns auch beigebracht hatte anderen elegant auszuweichen konnten wir den anderen im Notfall aus dem Weg gehen. Denn wie gesagt, etliche konnten nicht richtig mit ihren Kostümen umgehen. So kriegten dann die anderen die Unfälle ab.

Ich hab keine Ahnung wie lange ich mit Micha tanzte, aber es war herrlich. Wir schauten uns völlig verliebt in die Augen, während wir durch den Saal tanzten. Bei einer kurzen Pause wurde ich von einem anderen gefragt ob ich nicht mit ihm tanzen möchte. Da Micha von seiner Partnerin ebenfalls gefragt wurde, tauschten wir mit den anderen.
Danach wurde ich im wahrsten Sinne des Wortes herum gereicht. Micha erging es nicht anders. Ich bin mir sogar sicher, dass ich einmal sogar mit John tanzte. Ich hoffte aus ganzem Herzen dass er mich nicht erkannte. Irgendwann hatte ich genug und war fertig. So lehnte ich das nächste Tanzangebot ab, weil ich mich ausruhen wollte. Der enttäuschte Tanzpartner sah es jedoch ein und bot mir an mich zu einem der freien Sitzplätze zu bringen, die am Rand aufgestellt waren. An seinem Arm brachte er mich dort hin. Dann bot er mir an mir noch was zu trinken zu besorgen. Gerne nahm ich sein Angebot an. Kurz darauf war er wieder da und hatte einen Fruchtsaft für mich dabei. Dankend nahm ich ihn an. Erst als ich ihn trank, merkte ich wie sehr ausgetrocknet ich war. Da er recht nett war, unterhielten wir uns eine Weile. Als Micha kurz darauf zu uns stieß, beteiligte sie sich daran.
Irgendwann kamen unsere Tischnachbarinnen dazu und zogen mich mit den Worten "Du musst jetzt mit uns mitkommen" weg. Ich folgte ihnen verwundert. Kurz darauf standen wir vorne im Ballsaal. Als sich weitere zu uns gesellten und dann auch noch derjenige dazu kam der uns begrüßt hatte, und zwar mit einem Mikrofon in der Hand, geriet ich in leichte Panik. Verzweifelt versuchte ich mich unauffällig in Sicherheit zu bringen. Leider ließen sie es nicht zu.
So blieb mir nichts anderes übrig als auszuharren was da kommen mag. Das Schlimmste war jedoch, Micha stand vorne und schaute mich grinsend an.
Da sagte auch schon der Sprecher: "Kommen wir nun zu den ersten Versteigerungen. Keine Angst, es sind nicht unsere netten Damen hier. Nein, sie werden die gespendeten Objekte vorführen. Wenn sie nun nach hinten gehen würden, dort gibt man ihnen dann das Objekt."
Wir gingen nacheinander nach hinten. Dort standen auf mehreren Tischen verschiedene Dinge. Ich schaute entlang und sah einige Weinflaschen, Geschirr, Gläser, Besteck und auch verschiedenen Schmuck. Die Leute, die bei den Tischen standen, begannen die Teile zu verteilen. Nacheinander wurden wir rausgeschickt. Ich hörte leise die Auktion und wie der Auktionator die jeweiligen Spenden anpries. Dann Applaus wenn ein Teil erfolgreich versteigert wurde. Zum Schluss war ich dran. Eine Dame gab mir ein Schmuckset. Es war auf einem Samtkissen befestigt, der in einem Holzrahmen steckte. Ich schaute es an und musste schlucken. Es sah echt fantastisch aus. Es waren ein Collier, Ohrringe und ein Armband. Die Kettenglieder waren aus Silber, aber die Steine, ich glaube nicht dass die alle echt waren. Sondern eher Swarovski- Steine, Beziehungsweise Halbedelsteine. Wer auch immer das entworfen und hergestellt hatte, war ein Künstler. Die Größe der Steine und die Farbwahl waren komplett verschieden. Es sah aus wie ein komplettes Chaos, aber gleichzeitig war es doch vollkommen harmonisch.
Ich wurde jedoch sofort von der Dame rausgeschickt, da man mich bereits erwartete.
So ging ich dann raus, setzte jedoch noch schnell mein schönstes und strahlendes Lächeln auf. Ich hielt das Schmuckkästen vor mir und ging mit langsamen und anmutigen Schritten rein. Als ich auf dem Auktionator zuging, drehte ich meinen Oberkörper etwas zu den Gästen hin, sodass sie den Schmuck gut sehen konnten. Es ertönten spontane "Ahs" und "Ohs", als ich vorbei ging.
Ich hoffte, es ging dabei nur um den Schmuck und nicht um mich. Bei den Frauen war ich mir sicher, aber bei den Männern? Nun ja, einige begafften mich wirklich unverhohlen.
Als ich neben den Auktionator stand, begann er den Schmuck zu beschreiben. Während ich auf die Teile zeigte, die er beschrieb. Kurz darauf begann er mit der Versteigerung.
Die Angebote kletterten schnell in die Höhe. Bald hatten sie den Preis von fast 10.000 Euro erreicht. Als die Angebote langsamer und zögerlicher wurden, ging ich zu den Leuten hin, damit sie es von der Nähe sehen konnten. Alle starten voller Entzücken darauf. Der Auktionator wartete bis ich fertig war. Dann machte er weiter. Zum Schluss kämpften zwei Männer um den Schmuck. Gewonnen hatte ein Herr Anfang 30 oder so. Er erhielt den Zuschlag bei 24.680 Euro. Nach dem Zuschlag brannte lauter Applaus auf.
Nachdem er zu dem Auktionator gekommen war und ihm den Scheck überreicht hatte, gab ich ihm das Schmuckkästchen mit einem Lächeln, dabei machte ich einen leichten Knicks. Dankend nahm er an.
Nachdem das vorbei war, ging ich zu Micha. Zusammen gingen wir umher, um ein bisschen mit den Leuten zu reden und um die ganze Atmosphäre zu genießen. Irgendwann musste ich ziemlich nötig aufs WC. Leider standen bei den Damen schon mehrere an. Nur bei den Herren war alles frei. Da ich nicht auffallen wollte, musste ich leider warten bis das Damen- WC frei war. Da ich jedoch keine Lust hatte die ganze Zeit dort zu stehen, ging ich etwas umher, um zu schauen ob es noch ein anderes WC gab.
Irgendwann entdeckte ich per Zufall einen weiteren Wegweiser zu einem WC. Er sah schon, nun ja, älter aus. Aber da ich nichts zu verlieren hatte, folgte ich ihm. Ich folgte den weiteren Wegweisern. Nach etlichen Gängen kam ich endlich zum WC. Als ich es betrat, stellte ich fest dass es leer war. Recht schnell wusste ich auch warum. Die Einrichtung war schon älter, aber noch gut. Der Hauptgrund war aber, es gab keine Heizung. Es war hier drinnen echt kalt. Ein Kälteschauer überlief mich. Ich hasste es auf dem Klo zu frieren. Da ich jedoch inzwischen recht nötig musste biss ich in den sauren Apfel und ging hier aufs WC. Außerdem hatte ich hier meine Ruhe und konnte einen Augenblick entspannen.

Nachdem ich fertig war, wollte ich gerade aus die Toilettenkanine gehen. Die Tür hatte ich bereits aufgemacht, als ich merkte dass ich mit meinem Kleid irgendwie an der WC- Schüssel festhing. Ich war gerade dabei es zu lösen, als ich hörte wie die Tür geöffnet wurde. Wie es klang, betraten mehrere Damen den Raum. Sofort verhielt ich mich still. Ich weiß auch nicht warum, denn ich hatte ja nichts Verbotenes getan. Und da ich ja als Frau verkleidet war, hatte ich ja jedes Recht hier zu sein. Trotzdem. Irgendwas hielt mich zurück. Hinterher war es mir lieber gewesen wenn ich auf mich aufmerksam gemacht hätte.
"Schau nach, ob hier irgendjemand ist", sagte eine der Stimmen.
"Hier ist niemand", sagte eine andere. "Hier kommt niemand her. Dieses WC ist so gut wie nie benutzt worden."
"Schau trotzdem nach."
Ich hörte kurz darauf wie jemand die anderen Türen aufstieß und dabei jedes Mal rief: "Leer!"
Ich hielt den Atem an. Ich hatte das letzte in der Reihe genommen. Doch zu meinem Glück schaute sie nicht rein, sondern sagte nur: "Die letzte scheint auch leer zu sein. Können wir dann endlich alles besprechen?  Mir ist kalt und ich will es hinter mir bringen."
Nach einem kurzen Zögern hörte ich wie die erste Sprecherin sagte: "Okay. Also, wie ihr wisst, hat mein Freund David mich verlassen."
"Hättest dich nicht mit den anderen Typ erwischen lassen dürfen", warf eine weitere Stimme ein.
"Ja, das war etwas unglücklich verlaufen. Hätte ja nicht ahnen können dass er früher nach Hause kommt. Aber niemand verlässt mich ungestraft. Wie auch immer. Er ist mit seiner neuen Flamme hier. Also habe ich beschlossen seine Beziehung zu zerstören. Und da ich nicht direkt involviert bin und unsere Trennung bereits fast ein Jahr her ist, wird mich niemand verdächtigen."
"Was hast du dir ausgedacht?", fragte eine weitere Stimme.
Während ich das hörte, bekam ich eine richtige Wut auf diese Frauen. Vorsichtig versuchte ich heimlich rauszuschauen, um sie zu erkennen. Leider konnte ich nicht viel erkennen. Nur Teile eines pinkfarbenen Kostüms und immer mal wieder einen fast durchsichtigen Flügel. Um mich nicht zu verraten zog ich mich wieder zurück und hörte weiter zu.
"Also, Chantal wird ihn in diesem Augenblick ein Getränk servieren, das mit einer Droge versetz ist. Die wird sich innerhalb von zwei Stunden wieder abbauen. Also keine Spuren. Sobald er es getrunken hat, gibt sie mir eine Nachricht. Das besondere an der Droge ist, sie macht ihn Willenlos. Man kann ihn dann so richtig manipulieren. Du, Ester, gehst dann zu ihm und schleppst ihn dann ab. Er wird dir folgen. Achte aber darauf dass seine Freundin euch dabei nicht sieht. Sobald ihr den Raum erreicht habt, den ich euch vorhin gezeigt habe, treibst du es mit ihm. Brauchst keinen Sex mit ihm zu haben. Aber sorge dafür dass es eine verfängliche Situation gibt. Sobald seine Freundin wieder kommt und ihn sucht, wird Chantal ihr mitteilen wo sie euch findet. Tja, und dann ist seine Beziehung vorbei. Sechs Wochen vor seine Heirat. Er wird so was von am Arsch sein."
"Bist du dir sicher dass das Mittel funktioniert?"
"Ja, habe es von meinem Cousin Henri bekommen. Er benutz es wohl regelmäßig um irgendwelche Frauen abzuschleppen, die ihn abblitzen haben lassen."
"Na dann."
Dann fragte eine von ihnen: "Sag mal, kommst du jetzt nächste Woche mit zu der Party oder nicht?"
"Kann leider nicht. Mein Onkel hat gefragt ob ich nicht helfe bei einer Krebsspendengala zu moderieren."
"Echt? Warum hast du dazu "Ja" gesagt? Ist doch sicher sterbenslangweilig. Außerdem verpasst du deswegen die Party des Jahres."
"Ich weiß. Am liebsten würde ich es nicht machen. Aber mein Onkel bezahlt immer einen großen Teil meiner Rechnung. Deswegen hab ich zusagen müssen. Außerdem sollte ich wohl bloß der Ersatz sein, hatte deswegen gehofft es nicht machen zu müssen."
"Naja, vielleicht finden wir ja noch eine Möglichkeit dass du da nicht hin musst."
"Oh ja, das wäre echt toll. Wenn ich schon daran denke einen ganzen Abend bei sowas zu verbringen, wird mir schlecht."
Ich hörte wie sie lachten. Kurz darauf erklang ein Handy. Nach einem Augenblick sagte die erste Sprecherin: "Okay, es ist so weit. Er hat das Getränk getrunken. Außerdem ist seine Freundin aufs WC gegangen. Du hast jetzt ein kurzes Zeitfenster, bevor jemand anderes bei ihm ist."
"Bin unterwegs", sagte sie.
Kurz darauf verließen sie alle den Raum.
Verzweifelt setzte ich mich wieder aufs Klo und hielt mir Hände vors Gesicht. Es war mir auch klar dass sie von Walthers Spendengala gesprochen hatten. Doch am Dringendsten war, was mach ich wegen dieser Verschwörung gegen das Pärchen? Verzweifelt versuchte ich einen Ausweg zu finden, ohne dass mein Geheimnis herauskommt.
Nach einigen Minuten stand ich auf und verließ das WC. Ich ging zum Hauptsaal, um mit Micha darüber zu sprechen.
Als ich den Hauptsaal betrat, hörte ich ein wütendes Geschrei. Ich drehte mich um und sah wie eine Frau mit einem Tränen- überzogenen Gesicht die Treppe runterlief. Hinter ihr folgte ein junger Mann, der versuchte sich zu entschuldigen. Doch sie wollte nichts davon hören. Als ich mich zu dem Geschrei umgedreht hatte, waren sie mir aufgefallen. In der Ecke standen drei Damen. Sie trugen drei unterschiedliche Kostüme. Eines stellte wohl ein Meerjungfrauenkostüm dar. Zumindest sah es so aus. Die anderen beiden waren jedoch aussagekräftiger. Eine hatte ein pinkfarbenes Prinzessinnenkleid an, die andere ein Feenkostüme mit kleinen Flügeln. Meine Zweifel waren schnell verschwunden als ich deren Gesichter sah. In ihnen standen totale Schadenfreuden.
Als ich sah dass der Mann und seine Freundin auf mich zuliefen, musste ich schlucken, denn in dieser Richtung war der Ausgang. Inzwischen hatte er seine Freundin eingeholt und ergriffen. Er versuchte sie zu überzeugen dass er nicht wusste was passiert war. Das gab mir einen Augenblick Zeit über meine Optionen nachzudenken. Außerdem stellte ich fest, dass der Streit inzwischen alle angelockt hatte. Es war mir klar, wenn ich etwas sagte, flog meine Tarnung auf. John wüsste Bescheid und alle anderen ebenfalls. Jede Chance auf den Sieg und die Wette zu gewinnen wären vorbei. Wenn ich aber schwieg, würde nie jemand was heraus bekommen. Das einzige was ich tun müsste wäre schweigen und zur Seite treten. Ich kämpfte innerlich mit mir.

In diesem Augenblick riss sie sich los und stürmte Richtung Ausgang. Ich hatte nur diesen einen Augenblick um mich zu entscheiden. Es war keine leichte Entscheidung. Als sie kurz vor mir war, machte ich einen Schritt, der mir alles an Kraft kostete.

Teil 30

Als sie an mir vorbei stürmte, ergriff ich ihren Arm und hielt in fest. Wütend fuhr sie zu mir herum. Bevor sie etwas sagen konnte, sagte ich: "Er hat recht. Er hat dich nicht betrogen. Naja, zumindest nicht willentlich. Er konnte nichts dafür."
Sie schaute mich kurz wütend an und schrie dann los: "Hast du Schlampe es auch mit ihm getrieben? Bist du auch eine von diesen, die denken dass es was Natürliches ist wenn man Fremd geht?"
Nach diesen Worten versuchte sie sich mit aller Gewalt loszureißen. Ich verdrehte meine Augen und drückte sie gegen die Wand neben uns. Ich legte meinen Arm oberhalb ihrer Brust auf ihr Schlüsselbein und drückte sie so gegen die Wand. Als sie sich immer noch wehrte, ließ ich sie etwas von der Wand weg kommen, um sie dann mit etwas Schwung wieder dagegen zu knallen, damit ich ihre Aufmerksamkeit erhielt.
Dann sagte ich zu ihr recht genervt: "Nein! Ich habe es nicht mit deinem Freund getrieben. Aber ich habe vorhin mehrere Personen belauscht, die sich darüber unterhalten haben einen Typ Drogen in sein Getränk zu mischen, damit er willenlos ist und von einer anderen verführt werden kann, damit seine derzeitige Freundin ihn dabei erwischt und mit ihm Schluss macht. Offensichtlich konnte die Anführerin es nicht ertragen das er mit ihr Schluss gemacht hat, weil sie ihn betrogen hat."
Ich schaute mich suchend um und entdeckte sie. Auf deren Gesichtern standen das Entsetzen und der Unglaube erwischt worden zu sein. Höhnisch meinte ich: "Ihr hättet mal lieber auch im letzten Klo nachgeschaut, da war ich nämlich drinnen und hab euch zugehört."
Als auch die anderen Gäste meinem Blick folgten und zu ihnen schauten, stammelte eine von ihnen: "Sie lügt! Sowas haben wir nicht gemacht."
Ich schnaubte nur und sagte: "Eine Chantal sollte ihm die Drogen unterjubeln und eine Ester ihn dann abschleppen. Außerdem solltet ihr mit ihm zu einem Krankenhaus fahren, da ich gehört hatte dass die Drogen innerhalb von 2 Stunden abgebaut werden. Sie hat sie offensichtlich von ihrem Cousin, der das wohl öfters benutzt um irgendwelche Mädchen abzuschleppen."
Nach diesen Worten herrschte Schweigen und alle schauten abwechselnd zu mir und den anderen.
Dann ertönte Johns wütende Stimme: "Stimmt das?!?!"
Fasziniert schaute ich zu, wie die ganze Gruppe rot anlief.
Eine stammelte laut los und sagte: "Es war doch nur ein Scherz... Es war doch nicht so schlimm... Wir haben es doch nicht böse gemeint."
John sah inzwischen sehr wütend aus. Bevor er jedoch nochmal loslegte, trat Matha neben ihn und fasste seinen Arm an. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr. Man sah ihm langsam an, dass er sich beruhigte. Dann sagte er mit eisiges Kälte in der Stimme: "Meine Frau hat die Polizei angerufen. Die schicken jemand vorbei um die Anschuldigungen zu untersuchen. Danach wissen wir genau Bescheid. Ihr bleib solange hier."
Als sie jedoch versuchten sich aus dem Staub zu machen, tauchte ein Hotel- Sicherheitsdienst auf. Als er bei ihnen stand, gaben sie jeden Widerstand auf. Kurz darauf kamen mehrere Polizisten an.
Nachdem Matha und John ihnen alles erzählt hatten, fuhr ein Polizist mit dem Typ zum Krankenhaus um ihm Blut abnehmen zu lassen.

Es herrschte eine allgemeine Verunsicherung. Die Leute standen in Gruppen zusammen und unterhielten sich. Matha hatte mich zur Seite genommen während wir warteten. Wir unterhielten uns in Ruhe. Nach kurzer Zeit gesellten sich die anderen von unserem Tisch dazu. Jedoch fragten sie - Gott sei Dank - mich nicht darüber aus. Nach einer Weile kam eine Polizistin in Begleitung von Matha und einem weiteren Herrn an. Wie es sich herausstellte, war der andere Herr ein Anwalt. Matha hatte ihn mitgebracht, da sie sich für alles verantwortlich fühlte was vor Ort passierte. Außerdem sollte der Anwalt wohl verhindern dass es negative Schlagzeilen gab. Was wohl der Hauptgrund war. Zumindest meiner Meinung nach. Das sollte mir recht sein. Ich hatte ja daran auch kein Interesse.
Während die anderen sich entfernten, blieb Micha bei mir. Als ich meinen vollständigen Namen sagte, beobachtete ich Matha und sah wie sie ihre Augen vor Erstaunen aufriss. Offensichtlich hatte sie mich nicht erkannt, was mir Hoffnung gab dass ich bis zum Schluss unentdeckt bliebe, sofern der Anwalt meinen Namen nicht John sagte.
Also begann ich ihnen alles zu erzählen. Die Polizistin machte sich Notizen, der Anwalt ebenfalls. Besonders aufmerksam wurde sie, als ich erzählte was ich gehört hatte. Also wie erwähnt wurde woher die Droge kam.

Wie ich später erfuhr, gab es wohl einige Vergewaltigungen unter Drogeneinfluss und man konnte daraufhin durch meine Aussage einen Drogenring ausheben. Zu meinem Glück brauchte ich nie vor Gericht aussagen, da die Mädels kooperativ waren. Und für die anderen Prozesse war ich nicht von Bedeutung, hatte also Glück gehabt.

Nachdem meine Aussage aufgenommen war, wurden die Mädels auf die Wache gebracht. Ein Schnelltest hatte ergeben dass der Typ tatsächlich eine Droge im Blut hatte. Welche, sollte noch ermittelt werden. Seine Freundin fuhr sofort ins Krankenhaus zu ihm, da er dort noch zur Sicherheit verbleiben sollte. Sie kam noch nicht einmal zu mir hin um sich zu bedanken, womit ich aber kein Problem hatte.
Leider war danach die ganze gute Stimmung weg. Es dauerte zwar etwas, aber im Laufe des Abends wurde sie wieder etwas besser. Als die Musiker wieder zu spielen begannen, schnappte ich mir Micha und tanzte mit ihr. Irgendwie gefiel es mir unglaublich. Nach und nach schlossen sich uns weitere Paare an. Bald war die Tanzfläche gut gefüllt.
Nach einer Weile wurden alle Gäste aufgefordert wieder ihre Plätze einzunehmen. Es gab dann Kaffee und Kuchen. Danach ging es ruhig weiter. Ich tanzte mit Micha und weiteren Personen. Außerdem unterhielten wir uns mit verschiedenen anderen Paaren.
Irgendwann gab es dann das Abendessen. Okay, es war nicht nur ein einfaches Essen. Nein, es war ein richtiges Denier. Es gab mehrere Gänge. (Gott sei Dank recht kleine, sonst hätte ich ernste Probleme gehabt.) Wie auch immer; es schmeckte fantastisch. Während des Essens unterhielten wir uns wieder recht angenehm mit unseren Tischnachbarn.
Nach dem Abendessen wurde es langsam ruhiger. Nach einer Weile wurden alle gebeten in den großen Saal zu kommen. Nachdem sich alle versammelt hatten, trat der Märchenkönig auf die Bühne, er hatte ein Mikro dabei.
Nachdem Ruhe herrschte, sprach er: "Wie ihr ja sicher alle mitbekommen habt, gab es heute einen sehr üblen Vorfall. Leider stellten sich die Anschuldigen als Wahr heraus. Ich habe vom Krankenhaus erfahren, dass David wirklich unter Drogen gesetzt wurde. Das Krankenhaus hat ihn zur Sicherheit über Nacht dabehalten. Auch wenn sie meinen es dürfte ihm nichts mehr passieren. Seine Freundin Nancy ist bei ihm geblieben. Die Übeltäterinnen wurden von der Polizei verhaftet. Außerdem haben sie es gestanden, wie ich erfahren habe."
Nach dieser Rede brandete leichter Applaus auf. Alle freuten sich sehr darüber, dass es David besser ging und dass die anderen im Knast saßen.
Der König versuchte recht schnell wieder Ruhe rein zu kriegen. Dann sprach er weiter: "Ich weiß, das heutige Fest ist leider nicht so gut verlaufen wie die vorherigen. Aber ich hoffe dass es nächstes Jahr wieder besser wird. Außerdem bitte ich um Entschuldigung dass wir den Rest jetzt so schnell beenden. Ich weiß, es ist normalerweise immer anders, jedoch haben zahlreiche Gäste uns mitgeteilt dass sie heute früher abreisen möchten. Einige wollen nach Hause, weil sie sich nach den hier passierten Dingen einfach nicht mehr damit anfreunden können weiter zu feiern. Deswegen kürze ich das jetzt etwas ab. Doch kommen wir nun zum Höhepunkt: Die Verleihung für das beste Kostüm."
Sobald er das sagte, herrschte gespannte Ruhe.
Dann sprach er weiter: "Der dritte Platz geht an den Herrn und die Herrin des Elfenreichs."
Es brannte Applaus auf. Ein Mann und eine Frau kamen durch die Menge. Deren Kostüme bestanden aus fast durchsichtigen Stoffen. Sie hatten unglaublich feine Flügel. Ich kann es schlecht beschreiben, aber sie sahen fantastisch aus. Ich klatschte mit den anderen. Als sie vorne waren, nahmen sie den Pokal an sich. Dann gingen sie wieder zurück.
Der König sprach dann weiter: "Den zweiten Platz gewinnen der Glöckner von Notre Dame Quasimodo und Esmeralda."
Beide gingen unter dem Applaus der Gäste nach vorne, wo ihnen ebenfalls ein Pokal gegeben wurde.
Dann sprach der König weiter: "Kommen wir nun zum ersten Platz. Der geht dieses Jahr an die schöne Belle und das Biest."
Lauter Applaus brandete auf. Ich sah, dass die beiden anderen Paare, die ebenfalls als die Schöne und das Biest verkleidet waren, nach vorne gingen. Doch da sagte der König: "Sorry. Nicht ihr, sondern sie." Dabei zeigte er in meine und Michas Richtung. Verwundert schaute ich mich um, ob jemand noch hinter mir steht und das gleiche Kostüm an hat. Da hörte ich ihn auch schon sagen: "Ich meinte dich, brauchst dich gar nicht umschauen und jemand anderen suchen."
Über seine Worte lachten die meisten. Dann ergriff Micha meinen Arm und ging mit mir nach vorne. Dankend nahmen wir den Preis entgegen. Gott sei Dank brauchte ich keine Rede halten. Als ich jedoch wieder mit Micha gehen wollte, wurde ich vom König gestoppt. Der sagte: "Bleib doch bitte gleich hier. So wie jedes Jahr wird ein Essen mit den Gästen versteigert. Jeder konnte drei Vorschläge abgeben. Die 10 am meisten genannten werden jetzt versteigert. Tja, und du bist dabei."
Ich schaute ihn verblüfft an und sagte: "Auf keinen Fall. Das kannst du vergessen."
"Ach komm schon! Das wird schon. So schlimm ist es gar nicht."
Ich schüttelte den Kopf und sagte: "Nein."
Doch er ignorierte mich und sprach laut in sein Micro: "Bleib bitte, bleib, bleib bitte bleib..."
Die anderen Gäste fielen ebenfalls in den Chor ein.
Das Problem war: Micha war an dem Tag nicht da. Das hieß, sie konnte nicht mitsteigern. Ich musste mich dann mit irgendjemand Fremden zum Essen treffen. Leider waren alle recht hartnäckig. Sie hörten nicht auf. Irgendwann hatte ich die Schnauze voll, warf meine Arme hoch und sagte: "Okay! Von mir aus."
Die Leute klatschten vor Freude laut auf. Währenddessen kochte ich innerlich ziemlich wütend vor mir her, ließ es aber nicht nach außen zeigen, sondern behielt mein strahlendes Lächeln bei.
Nach und nach kamen weitere Personen nach vorne. Doch ich achtete nicht wirklich darauf. Zu sehr war ich mit meinen eigenen Gedanken beschäftig.
Während ich regelrecht schwarz sah und die reinsten Horrorszenarien hatte was den Mittwoch anging, wurden die anderen Gäste versteigert. Irgendwann war er fertig und ich war dran. Ich hätte ihn fast überhört. Als er begann mich vorzustellen, war ich unglaublich nervös. Ich steigerte mich in eine Panik rein. Fast hätte ich mich sogar übergeben. So bekam ich nicht mit wie ich versteigert wurde. Erst als der Meistbietende vor mir auftauchte, bemerkte ich es. Es war der Typ, der bereits den Schmuck gekauft hatte. Er ergriff meine Hand und gab mir einen Handkuss. Seine Worte gingen in einem Rauschen in meinem Ohr unter, während ich mich immerzu fragte: ,,Wie? Was? Warum?"
Ich stammelte ein paar Worte, konnte mich aber daran nicht mehr erinnern. Dann gingen wir wieder auseinander. Der König erinnerte uns daran, am Mittwoch um 18 Uhr 30 hier zu sein. Dann entließ er uns.
Ich unterhielt mich mit Micha und wir beschlossen auch nach Hause zu fahren. Nachdem wir unsere Sachen abgeholt und uns umgezogen hatten, fuhren wir nach Hause.
Nachdem wir uns noch etwas vergnügt hatten, gingen wir bald ins Bett und schliefen tief und fest.

Am nächsten Morgen war ich recht früh wach. Leise stand ich auf, um Micha nicht zu wecken. Ich ging nach draußen in den Park. Die Sonne ging langsam auf, überall war Nebel. Es war bis auf ein paar Vögel ruhig. Langsam ging ich Gedankenversunken durch den Park. Eigentlich wollte ich heute meine Haare abschneiden und die ganze Ausstattung entfernen. Ich wollte wieder mein altes Leben zurück haben. Aber ich hatte so viel erlebt und erfahren. Konnte ich es jetzt schon machen, oder sollte ich noch warten?

Irgendwann ging ich wieder zurück, wo ich bereits von Micha erwartet wurde. Sie erwartete mich bereits auf der Terrasse. Als ich sie betrat, reichte sie mir ihre Tasse mit Kaffee. Dankend nahm ich sie und trank etwas davon. Wir beide schauten zum Park hin und genossen die Ruhe. Sie lehnte sich dann von hinten an mich ran und umarmte mich. So standen wir dann da und genossen es.
Leider wurden wir irgendwann von einem lauten Klingeln gestört. Also gingen wir schweren Herzens zur Tür. Als wir sie öffneten, stand die ganze Bande davor. Sven, Björn, John und Matha. Bevor ich etwas sagen konnte, hob Sven eine Tüte mit frischen Brötchen hoch und sagte: "Ich hab extra ein Friedensangebot mitgebracht. Bitte verzeih uns dass wir hier so früh auftauchen."
Ich schaute ihn an und zuckte mit den Schultern. Und da ich die ganze Sache beenden wollte, baten wir sie rein. Nach kurzer Beratung entschieden wir uns auf die Terrasse zu setzen. Wir richteten alles her und setzten uns dann hin. Wir lachten und unterhielten uns viel beim Essen. John musste zugeben dass er mich nicht erkannt hatte. Er verneigte sich vor mir. Die anderen beglückwünschten mich für meinen Sieg und gaben mir das versprochene Geld. Doch ich konnte mich einfach nicht daran erfreuen.
Als ich mal wieder soweit mit meinen Gedanken abgeschweift war, dass ich nichts mitkriegte, wurden die anderen darauf aufmerksam. Micha legte ihre Hand auf meinen Arm und fragte mich: "Was ist los? Du bist immer so abwesend."
Ich schaute sie alle an und sagte dann: "Sorry, ich war mit meinen Gedanken woanders. Eines der Mädels, die mitgemacht hat den Typ unter Drogen zu setzen, hat erwähnt, dass sie die Moderatorin bei Walthers Krebsgala ist. Außerdem hatte sie gesagt dass sie kein Interesse daran hat, jedoch hingeht, weil ihr Onkel, der ihre ganzen Rechnungen zahlt, darauf besteht. Es ärgert mich dass sie das macht. Besonders mache ich mir Sorgen wenn das über sie allgemein heraus kommt."
Sven schaute mich an und sagte: "Du weißt, was du tun kannst. Es ist allein deine Entscheidung. Aber ich weiß, dass Walther immer noch hofft das du es machst."

"Ich weiß es..."

Die spannende Geschichte geht mit Teil 31 weiter (hier klicken).