Latexdame Jannette 'historische' Korsettgeschichten

Allisons Erzählung

Autor: Julie

Alle Rechte und weitere Nutzung beim Autor.

Übersetzung: Jannette

Kapitel 7

Tränen flossen über Allisons Wangen. Sie waren leicht gerötet. Trotz des wahnsinnigen Druckes ihres Korsetts, war diese leichte Röte die einzige Farbe in Allisons Gesicht.
Sonst war sie regelrecht blass, verglichen mit einer Frau, die nicht so stark geschnürt war. John reichte ihr seine Hände und wischte ihre Tränen ab.
Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich in eine strenge Traurigkeit. John umarmte sie fest, damit sie keine Laute der Klage hervorbrächte. Dies geschah nur für wenige Minuten, bis sich Allison wieder zurückzog. Sie atmet ein paar Mal tief ein, so tief wie sie eben nur konnte mit ihrem Korsett.
„Stimmt was nicht?“
"Entschuldige..... mich......mein Korsett...(stöhn)...ist so...(japs)... eng."
John sah hinunter zur Taille von Allison. Das Korsett, das sie trug, drückte sie schrecklich zusammen. Allisons Sanduhrfigur sah fast unmöglich aus für einen unbeschwert lebenden Menschen. Ihre Form erregte etwas in John, aber er ignorierte es und tröstete seine Freundin.
Allison blickte ihm mit offenen Augen an. Sie schien fast etwas mit ihren Augen zu sagen und John fühlte sich beunruhigt. Allison erwartete, dass er etwas tat.
John blickte sich nervös im Zimmer um.
Allison sah ihn für ein paar Momente an und schaute dann beiseite. Es entstand eine bedrückende Stille, die in der Luft hing. John war nicht wirklich sicher, was gerade geschehen war, aber er war sicher, dass Allison es auch gefühlt hatte.
"Ich nehme an, dass ich mit der Erzählung weitermachen sollte."
"Ja, ich bin daran interessiert, mehr zu erfahren."

*****

Es war in der Frühe eines Unterrichtstages. Es war schon lange her, dass Allison vom Strafkorsett befreit worden war. Sie war eifrig geworden und vermied direkten Ungehorsam. Sie konnte geduldig sein, wenn es darum ging auf den rechten Moment der Rache zu warten.
Caroline wurde von Helen geschnürt. Beide Mädchen wollten es vermeiden von Miss Badsteel geschnürt zu werden. Allison zog es dagegen vor, nicht schon so früh am Tage geschnürt zu werden, und wartete so lange wie möglich damit ab.
"So, Caroline ich bin jetzt fertig. Mal sehen, was der heutige Tag so bringt. Miss Badsteel muss wohl mit anderen Schülerinnen zu tun haben..."
In diesem Moment, betrat Miss Badsteel den Raum. Helen verstummte und knickste wie all die anderen Mädchen. Auch wenn Miss Badsteel die Gesten der Achtung bemerkte, erwiderte sie es nicht. Sie überprüfte jedes Mädchen mit ihren kritischen Augen. Zum Schluss geruhte Ihre Aufmerksamkeit auf Allison.
"Was ist das? Ich sehe ein Mädchen, welches noch nicht geschnürt ist, und das um zehn vor acht Uhr morgens. Ich nehme nicht an, dass eines von euch zweien sich um Allison gekümmert hat."
Caroline piepste als Antwort: "Wir haben es versucht, Miss Badsteel, aber sie ließ keine von uns heran." Carolines Gesicht spiegelte die Hoffnung wider, dass Miss Badsteel nun ihre Aufmerksamkeit auf Allison lenken würde.
"Ich sehe es. Allison, Sie müssen kooperativer mit Ihren Kommilitonen sein. Ich kann euch Mädchen nur so viel beibringen, dass ihr zusammen arbeitet und einander helft eure Aufgaben zu erfüllen. Wo ist Ihr Korsett, ah, dort ist es ist."
Ein streng aussehendes Korsett, welches ein Mädchen zur Ohnmacht bringen konnte, wenn man es nur sah. Es wurde aus einem schweren rosafarbenen Material hergestellt, und war besorgniserregend verstärkt. Es war allerdings viel leichter als das Strafkorsett.
"Habe ich Recht?“
„Sie wissen zweifellos, was Sie tun."
Miss Badsteel legte das Korsett Allison um. Sie zog an den Korsettschnüren. Allison fühlte ihre Taille schrumpfen als Miss Badsteel hinter ihren Rücken daran arbeitete ihre Taille immer enger zusammenzuziehen. Allison gab mit jedem Zug grunzende Laute von sich, während Miss Badsteel sie enger schnürte.
"Geben Sie nicht so undamenhafte Töne von sich."
Die Ränder der Schnürleisten berührten sich und drückten das mit Spitzen besetzte weiße Unterhemd mit ihren Brüsten nach oben.
"So", sagte Miss Badsteel, als sie Korsettschnüre zu einem Knoten band.
"Das war doch keine große Anstrengung. Sie sind schon 12 Zentimeter schmaler, als Sie seiner Zeit ankamen. Das hätten Sie sich nicht vorgestellt, was?"
Sie blickte Allisons Taille prüfend an. "Ich denke, das reicht für den Augenblick." Sie stand hinter ihr und überprüfte noch Mal Allisons Figur. Für ein kurzes Moment glaubte Allison, dass sie einen ungewöhnlichen Ausdruck in Miss Badsteels Gesicht sah. Es verschwand so schnell, wie er gekommen war, und ihr Gesicht erlangte wieder ihre strenge Erscheinung.
Allison beschloss, Miss Badsteels zu provozieren.
"Miss Badsteel, mein Korsett ist zu eng."
Miss Badsteels hatte den Rücken den anderen beiden zugewandt. Helen und Caroline konnten somit undamenhafte Zeichen machen und böse Blicke auf Allison werfen.
Miss Badsteels Laune wurde schlagartig schlechter.
Nicht das sie sonst gute Laune hätte. Sie war wahrscheinlich gegenüber all ihrer Schülerinnen schlecht gelaunt und nicht nur gegenüber Missetätern.
"Ihr Korsett ist zu eng? Das höre ich ständig von Ihnen. Warum müssen Sie dauernd mit diesem Thema anfangen, sogar nachdem ich es mit Ihnen besprochen hatte. Ich frage mich, warum Sie solche Dummheit sagen, wo ich doch alles in meiner Macht tue, um Ihnen zu helfen. Wenn Sie glauben, dass Ihr Korsett jetzt zu eng ist, warten Sie auf das Ende Ihrer Ausbildung. Ich garantiere, dass Ihnen dieses Korsett wie ein lockeres Kleid erscheinen wird."
Miss Badsteel widmete sich dann ihre Aufmerksamkeit den anderen Mädchen zu.
"Jetzt, Caroline, kommen wir zu Ihnen. Ich will mich vergewissern, dass Ihr Korsett schön eng sitzt. Es wäre ungerecht, dass ich Ihnen nicht genau so viel Zeit zukommen lasse, als unserer weniger glücklichen Schülerin."
Caroline ging resigniert näher zu Miss Badsteel heran. Sie sandte einen schnellen Blick auf Allison, als ob sie ihr die Schuld geben würde.

Miss Badsteel hatte beschlossen Allison ihre ‚besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen’, welches bedeutete, dass Allison anstelle des regulären Unterrichtes viel Zeit von Miss Badsteel persönlich unterrichtet würde. Allison betrat den Tanzsaal, wo Miss Badsteel und eine Assistentin auf sie warteten.
"Sie sind zu spät."
"Es sind diese Stiefel. Sie sind zu eng und die Absätze sind zu hoch."
"Es scheint, dass bei Ihnen außer ordinären Worten, Ihr Vokabular gänzlich aus Variationen der Phrasen, 'es ist zu eng' besteht."
Allison zuckte zusammen, da Miss Badsteel näher kam. Sie konnte nicht verstehen, wie die anderen Mädchen es aushalten konnten, so zu gehen.
"Die Absätze können hoch sein. Ich versichere Ihnen, dass sie in Zukunft bequemer erscheinen. Kleine, spitze, zierliche Füße sind sehr damenhaft und werden Ihnen viele Verehrer einbringen. Ihre unfähigen Eltern haben Ihre Erziehung schmerzhaft schleifen lassen. Ich habe sie überzeugt, dass ein standardmäßiges Erziehungsjahr nicht angemessen sein wird. Ich habe einen besonderen Zweijahresplan für Sie entwickelt. Das erste Jahr werden wir daran arbeiten, Sie bis zu der Stufe der Verbesserung zu bringen, an der Sie schon längst hätten sein sollen. Während Ihres zweiten Jahres werden Sie zu der wirklichen Klasse, fortgesetzter Figurausbildung sowie Charme und dergleichen heranreifen. Jetzt werden wir uns darauf konzentrieren Ihren Gang zu verbessern."
"Sie meinen, wie ich gehe?"
"Sie lernen hier wie man sich bewegt. Ich habe gesehen, wie flott Sie hinauf zu den Zimmern und wieder hinunter gehen. Normalerweise würde ich ein Mädchen sofort korrigieren, aber ich musste daran denken, dass es Ihnen an einer strengen Erziehung fehlte. Nun, hier ist ein Buch. Ich will, dass Sie es auf Ihrem Kopf legen und dabei vor- und zurück gehen, ohne es fallen zu lassen. Mal sehen, ob wir es erreichen Ihnen einen anmutigen Gang beizubringen."
Allison nahm das Buch und legte es auf ihren Kopf. Es war zuerst schwierig, und die engen und mit hohen Absätzen versehene Stiefel halfen ihr nicht dabei. Sie wankte herum und musste immer wieder mit ihren Händen zum Buch greifen, damit es nicht herunterfiel.
Miss Badsteel war wenig beeindruckt. "Das ist wirklich furchtbar. Trunkenbolde sind bei weitem anmutiger." Sie schnaubte: "Probieren Sie es weiter!"
Allison eierte weiter über den Tanzfußboden. Dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, den sie bei Miss Badsteels sah, hatte sie sich nicht viel verbessert.
"Ich sehe, dass ich all zu optimistisch über Ihre Fähigkeiten dachte."
Miss Badsteel band in Höhe der Knie ein Seil um Allisons Rock, sodass sie angehalten war viel kleinere Schritte zu tun.
Zuerst war die Erfahrung etwas eigenartig für Allison, da sie sich geistig auf diese neue Situation einstellen musste. Es gelang ihr, unter Verwendung dieser etwas eigenartigen Art, einen besseren Gang zu bekommen.
Miss Badsteel überhäufte Sie mit mehr Lob, als Allison von ihr bis dahin kannte. Sie freute sich, dass das Seil Wunder für Allisons Gang tat, und war fast von dieser Situation begeistert.
Miss Badsteels machte die Anweisungen, für die nächsten Stunden so weiter zu gehen und nach dem sehr kurzen Mittagessen damit fort zu fahren.
Allison ging sehr langsam und sehr rhythmisch. Alles über dem glänzenden Tanzfußboden. Die Zeit empfand sie als sehr lange, besonders in den mit hohen Absätzen versehenen Stiefeln, welche immer unbequemer zu werden schienen. Schließlich schien Miss Badsteel zufrieden zu sein. Sie erklärte dann Allison, dass sie diese Art zu gehen immer anwenden sollte.
Allison setzte alles darauf, in dieser neuen Art zu gehen. Sie musste einen Fuß vorn von dem anderen stellen. Es war schwierig mit dem Seil, aber Allison schien es schließlich zu beherrschen, sodass sie nicht bei jedem Schritt stolperte.
"Sie machen bemerkenswerte Fortschritte Allison. Vielleicht sind Sie doch nicht solch ein hoffnungsloser Fall, wie ich zuerst dachte. Sie können jetzt auf Ihr Zimmer zurückgehen."
Allison verließ den Tanzfußboden und ging den Korridor hinunter wie bisher. Sie war schließlich froh, dass die Übungen des Tages fertig waren. Sie fühlte sich müde und ihr Korsett machte es nicht einfacher.
Sie war dabei, den Korridor hinunter zu gehen, als sie einen Blick auf einem Spiegel warf, der entlang der Wand angebracht war. Sie wurde erschreckt darüber, dass sie den ganzen Weg von Tanzsaal bis hier her so gegangen war, wie es Miss Badsteel ihr gelehrt hatte. Allison ging ein paar Schritte weiter und sah, dass der Gang, den sie machte, sie dazu veranlasste ihre Hüften und ihren Oberkörper im gleichen Rhythmus schwingen zu lassen.
Sie hatte einen verführerischen Gang wie eine Frau. Dies erschreckte Allison ein wenig. Wenn diese weibliche Eigenschaft so leicht einzuprägen seien, könnten es die anderen Dinge ebenso. Allison fühlte ihr Herz vor Panik rasen und sie machte sich auf ihren Weg zurück zum Zimmer, mit den Versuch in undamenhaftester Weise zu gehen, wie es eben ihr Rock und die hohen Absätze zuließen.

Korsett um 1860

Kapitel 8

"Unterlassen Sie das Zappeln. Ihre Figur wird sich niemals richtig entwickeln wenn wir den Druck des Korsetts nachlassen."
Miss Badsteel schnürte Allisons Nachtkorsett zu. Das weiße Nachtkorsett war nicht so stark verstärkt und einschränkend wie das vorgeschriebene Tageskorsett, aber es war immer noch schwierig genug es zu tragen. Auch wenn sie 2 cm ‚weniger’ geschnürt wurde als tagsüber, hatte Allison auch damit leichte Probleme mit der Atmung.
Schließlich hörte das Schnüren auf und Miss Badsteel verließ den Raum.
Allison fühlte mit einer Hand ihren zusammengedrückten Magen und hatte Angst so die Nacht zu verbringen. Es war schwer einzuschlafen. Die meisten Nächte verbracht sie damit, eine bequeme Lage zu finden, um mit dem Korsett schlafen zu können. Für diese Nacht war es 10 cm enger geschnürt als ihr normaler Taillenumfang, anstelle von 7 cm wie es während der bisherigen Wochen üblich war.
Allison legte ihren Kopf auf das Kopfkissen und schloss die Augen. Sie versuchte instinktiv,sich auf dem Bett zusammenzurollen, wie sie es früher immer getan hatte.
Wenn sie genug Atem gehabt hätte um zu seufzen, sie hätte es getan.
Allison lag flach auf ihrem Rücken und starrte hinauf zur rissigen und schmutzigen Decke. Sie blieb in jener Lage für Stunden so liegen.
Was blieb ihr auch anderes übrig?
Allison konzentrierte sich auf ihre Rachegedanken gegenüber Miss Badsteel. Die schöne, aber grausame Frau schien kein Mitleid zu empfinden. Allison würde nichts lieber tun, als Miss Badsteel in ein Strafkorsett zu schnüren.
Der Gedanke der erstickenden Schulvorsteherin brachte ein leichtes Lächeln auf Allisons Lippen. Sie vergnügte sich an den Gedanken die Despotin zu erniedrigen. Nachdem sie einige Momente überlegte, kam sie zu dem Schluss, dass sie nur mit Hilfe anderer Mädchen sich widersetzen konnte. Es waren da aber nicht sehr viele, die ihr helfen würden.
Allison sah ihre Zimmergenossen an. Helen und Caroline lagen beide auf ihren Rücken.
Allison war so in ihren Gedanken, dass sie den seit Wochen andauernden schwachen Klang der ständig knarrenden Korsetts nicht mehr hörte.
Die Brustkörbe der zwei Mädchen strengten sich an so viel wie möglich Luft in den verbliebenen Raum ihrer zusammengedrückten Lungen zu bekommen. Allison hörte dass die Knarrgeräusche von den Mädchen kamen, welche versuchten mit ihren Korsetts zu atmen.
Nach einem Moment hörte Allison ein Knarrgeräusch von sich selber her kommen. Sie sah ihre Brüste an, betont durch das Korsett, angehoben in einer Art, wie sie es nicht für möglich gehalten hatte bevor sie zur Accademia-della Vespa gekommen war. Allison sah vor Faszination, dass ihr Busen sich in einer Art und Weise darstellte, wie ihn Männer unwiderstehlich finden würden.
Allison schloss ihre Augen. Sie konnte den Anblick nicht länger ertragen. Sie hasste den Anblick ihres Busens, sie hasste so eng geschnürt zu werden, sie hasste Miss Badsteel, sie hasste das Accademia-della Vespa, und sie fragte sich, ob es irgendetwas in der Welt gab, das sie nicht hasste.
John!
Wie eine Lawine stürzten die Bilder von ihrem besten Freund in ihr Gedächtnis. Ihr bester Freund war weit fort von ihr, aber die Erinnerung an ihn tröstete sie mehr als alles um sie herum. John und Allison hatten Stunden in den Wäldern ihrer Heimat verbracht, als sie jünger waren.
Sie hatte John lange nicht gesehen, aber sie konnte sich ausmalen, wie er in einem Jahr aussehen würde. Er würde ein Kinn haben, das ihn hart aussehen ließ. Sein schwarzes Haar würde fast im Sonnenlicht glänzen. Er hatte inzwischen wahrscheinlich breite Schultern. Allison erdachte sich seinen Körper als muskulös. Sie stellte sich vor, dass er sie mit seinen starken Händen hielt. Allison würde sich an ihn lehnen und seinen starke Körper halten.
Allisons Augen öffneten sich und sie fühlte sich für ein Moment verwirrt.
Die Gedanken, die sie von John hatte, waren Gedanken, die sie niemals über ihn früher gehabt hatte. Er war ihr Freund, es war unwichtig gewesen dass er kein Mädchen war. Sie beide waren miteinander wirklich gut befreundet. Es war fast, als ob sie Seelenverwandte waren, die auf zwei Körper verteilt waren. Allison hatte niemals vorher Gedanken an John in solch einer romantischen Art gehabt.
Allison bemerkte, dass das Knarrgeräusch rascher wurde, und ihr Busen in schneller Folge auf und ab ging.
Sie schloss ihre Augen und versuchte das gerade Geschehene zu verdauen. Sie wunderte sich über die Gefühle die sie fühlte, als sie an John dachte. Immer, wenn sie an ihn dachte, schien er begehrlicher zu werden.
Allison versuchte verzweifelt diese Gedanken aus ihrem Kopf zu verdrängen, aber sie gingen nicht fort. Die Gefühle, die sie in ihren Gedanken für John erlebte, trösteten sie. Ihr Korsett erschien ihr nicht mehr so eng, und ihre Atmung wurde leichter. Schlaf kam über sie.

Korsett um 1865

Kapitel 9

Viele Monate waren vergangen. Allison hat die "besonderen" Behandlungen von Miss Badsteel die ganze Zeit tapfer ausgehalten.
Nach einer Reihe von Nächten, wo sie das Strafkorsett trug, war Allisons Rebellenanstrengungen auf ein Minimum geschwunden. Sie konnte sich keinen Plan einfallen lassen sich von Miss Badsteel zu befreien. Die Frau führte sie schrittweise an Dinge heran, die andere schreiend fortlaufen ließen.
So konnte Allison ohne Unterbrechung die Ausbildung von Miss Badsteel durchhalten und trotz ihre strikten Anweisungen weitermachen.
Allison wurde beigebracht wie man ordentlich geht, wie man sitzt, wie man tanzt, und natürlich wurde ihre Taille ständig reduziert. Sie waren schon bei einem Taillenumfang von 50 Zentimeter angelangt. Allison hasste das Korsett, das ihre arme Taille zusammendrückte. Die meiste Zeit war Allison knapp bei Atem, und während der Nacht hatte sie Mühe einzuschlafen.
Nach dem Korsett war das Nächste, was sie hasste, die elend hohen Absätze. Das letzte Paar, das sie bekam, erschien ihr unmöglich hoch. Sie trug Schuhe mit 12 Zentimeter hohen Absätzen, und das während des ganzen Tages. Sie waren schmerzhaft gewesen als Allison sie zuerst angelegt hatte, aber ihre Füße passten sich mit der Zeit an. Sie tat ihr Bestes um diese Tatsache zu verheimlichen. Sobald Miss Badsteel herausfinden würde, dass sie bequem wurden, würde sie anspruchsvollere Schuhe bekommen. Engere Korsetts und höhere Absätze wurden Bestandteil von Allisons Leben.

An diesem Morgen, an dem wir Allison begleiten, ist ihre Taille auf atemberaubende 48 Zentimeter herunter geschürt worden.
Sie fühlte sich natürlich wirklich atemlos und hatte Probleme sich auf Miss Badsteel Vortrag zu konzentrieren.
Sie waren in dem Ballsaal, wo eine von Miss Badsteels Assistentinnen eine große Schachtel in den Händen hielt.

"Es scheint Ihnen zu missfallen, Schuhe mit hohen Absätzen zu tragen. Ich werde mich aber vergewissern, dass Sie auch in Zukunft diese tragen werden. Es ist an der Zeit, dass Sie lernen auf wirklich hohen Absätzen zu gehen."
Die Assistentin öffnete die Schachtel. Die mit sehr hohen Absätzen versehenen Stiefel ließen Allisons Augen größer werden. Die Absätze der Stiefel mussten 3 Zentimeter höher sein, als das Paar, welches sie an hatte. Die Stiefelspitzen sahen fast unmöglich eng aus. Der Gedanke daran, ihre Füßen da hinein zwängen zu müssen, ließ Allison fieberhaft überlegen wie sie das vermeiden könnte. Sie suchte verzweifelt nach Ausreden.
"Stöhnen Sie nicht Mädchen!"
"Ich bitte um Verzeihung, Miss Badsteel."
Eine Assistentin half Allison beim Ausziehen ihre Stiefel. Allison hätte vor Erleichterung geseufzt, wenn sie genug Luft in ihren Lungen gehabt hätte. Ein Gefühl von Freiheit kam über ihr. Ihre Füße hatten zu lange in zu engen Schuhen mit zu hohen Absätzen verbracht. Von jenem Druckgefühl befreit zu werden, und sei es auch nur für einen kurzen Augenblick, war wunderbar. Als die Assistentin ihr andeutete ihren Fuß anzuheben, zögerte sie.
"Heben Sie Ihren Fuß hoch."
"Miss Badsteel, sind die Absätze dieser Stiefel nicht viel zu hoch? Sie sind sicherlich 14 Zentimeter hoch."
"Unsinn. 14 Zentimeter sind nicht zu hoch. Außerdem sind diese Stiefelabsätze 15 Zentimeter hoch."
Allison fühlte sich, als wenn sie jemand 2 Zentimeter enger geschnürt hätte. Sie wäre gerne ohnmächtig geworden, wenn da nicht der strenge Blick von Miss Badsteel wäre. Sie ließ sich nur ungern die Stiefel anziehen. Sie reichten sehr hoch, bis über die Knie, sodass es schwierig wurde die Knie zu beugen.
Sobald sie die neuen Stiefel trug, bemerkte sie dass die Absätze ihre Balance beeinträchtigten. Sie verursachten, dass sie ihren Körper vornüber neigte. Sie bereiteten ihr einen sehr unangenehmen, und ermüdenden Gang.
Miss Badsteel korrigierte Allisons Gang. Sie sagte, dass sie ihre Schultern zurückziehen solle. Allison tat was ihr sie gesagt wurde und fand, dass ihr Rücken ein Hohlkreuz machte und sich ihre Hüften nach vorne bewegten. Um das Gleichgewicht zu erhalten, musste sie ihre schon markanten Brüste noch weiter hervorheben. So konnte sie ihre Füße nicht mehr sehen.
Allison hasste diese sexy Haltung, in die sie nun gezwungen wurde. Sie musste die Haltung einer absolut damenhaften Frau annehmen. Jeder Schritt, den sie nahm, erzwang jedes Stück von ihr, sich gewissermaßen so zu bewegen, dass die Männer wild würden.

Miss Badsteel gab eine lang andauernde Erklärung. Das war der Grund dafür, warum Allison so lange diesen unverschämten Gang aushalten musste und ihn somit übte. Allison war auch ein bisschen über die starken Schmerzen entsetzt, die ihr ihre unnatürliche Haltung einbrachten.
Allison glaubte, sie könne die Schmerzen lindern wenn sie ihre schmerzhaften Muskeln nachts dehnen könne.
Schließlich war Miss Badsteel zufrieden und sandte Allison auf ihr Zimmer.

Nachdem sie zu ihrem Zimmer getrippelt war, war Allison erleichtert, und wollte sofort ihre Stiefel ausziehen. Dies war oft während der vergangenen Monate geschehen. Ihre Zimmergenossen waren gerade in ihrer französisch Unterrichtsstunde, so hatte sie ein wenig Zeit ihre Füße zu entspannen, was aber von der Zeit her zu kurz war. Sie hatte nicht so viel Angst vor Helens Petzerei als vor Carolines. Ein Paar Mal hatte Caroline auf Grund Allisons Ungehorsam gelitten und würde nicht mehr zögern Miss Badsteel alles wissen zu lassen, sodass Allison sofort bestraft wurde.
Noch war eine Unterbrechung von Miss Badsteels anstrengender Routine ganz angenehm.

Allison glitt hinüber zu ihrem Bett. Sie versuchte sich nach vorn zu beugen. Das ging aber nicht. Da sie im Korsett eingeschnürt war, konnte sie nicht ihre Knöchel erreichen.
Allison fluchte innerlich. Sie versuchte ihr Bein auf das Bett zu heben. Auch das klappte nicht.
Allison brauchte einen Moment um zu begreifen, dass die Stiefel, die sie trug, daran hinderten ihre Beine hochzuheben.
Allison fluchte wieder innerlich vor sich hin. Sie konnte sich nicht einmal hinsetzen, da die Stiefel ihre Beine gerade hielten. Allison könnte sich lediglich rückwärts auf ihr Bett fallen lassen. Doch sie könnte ihre Stiefel dennoch nicht erreichen, da das Korsett ihren Oberkörper versteifte.
Allison seufzte.
Sie könnte ihre Stiefel erst am Abend ausziehen, wenn sie sich auf die Nachtruhe vorbereiten würde. Eine ihrer Zimmergenossinnen müsste ihr die Stiefel abnehmen.

Allison ging langsam zum Fenster und sah hinaus. Sie fühlte sich sehr niedergeschlagen. Die Veränderungen, die sie während der letzten Monate erlebt hatte, waren sehr anstrengend für Allison gewesen, sowohl körperlich als auch geistig.
Allison dachte an John. Sie hatte neuerdings über ihn viel nachgedacht. Seine starken Schultern, sein markanter Kiefer, und der teuflisch gute Blick. Allison fühlte ihr Herz schneller schlagen und ihr Busen hob sich unkontrolliert hoch, da ihre Atmung rascher wurde. Allison legte eine Hand auf ihre Brust und lehnte sich an das Fenster. Sie hatte kürzlich über John nachgedacht. Immer wieder dachte sie an ihn und bekam die gleiche Reaktion. Sie hatte lange Zeit dafür gebraucht, bis ihr klar wurde, dass sie ihn attraktiv fand. An John zu denken gab ihr ein warmes inneres Gefühl.

Allison streckte ihre Beinen auf ihrem wackeligen Eisenbett aus und lächelte leicht dabei. Helen hatte ihre Stiefel gelöst, als es Zeit war zu Bett zu gehen. Ihre Füße schmerzten auf Grund der Stiefel, die sie gezwungenermaßen den ganzen Tag lang tragen musste. Sie versuchte ihre Zehen auszustrecken, musste aber erkennen, dass auf Grund der Enge ihrer Stiefel ihre Zehen so verformt waren, dass es nicht mehr zu ändern war.
Einige Stunden vergingen, in denen Allison unfähig war einzuschlafen. Sie drehte sich in ihrem Bett hin und her, konnte aber keine Lage finden, in der sie bequem zum Liegen kam. Ihr Nachtkorsett machte es noch schwieriger. Allison beschloss aufzustehen und umherzugehen, um ihre Unruhe los zu werden. Sie versuchte sich langsam aufzusetzen. Trotz ihrer Anstrengungen so ruhig und langsam wie möglich zu sein, hörten sie ihre Zimmergenossen. Das schlechte Bett klapperte bei der leichtesten Bewegung und die anderen zwei Mädchen waren auch noch wach, da ihre Korsetts sie ebenfalls davon abhielten zu schlafen.

"Hey! Machen Sie nicht so viel Lärm! Sie stören die Nachtruhe! Bleiben Sie liegen!"
Caroline flüsterte dies mit einer Stimme, die mehr einem Zischen glich.
Allison gelang es schließlich, sich auf zu setzen. Sie zuckte zusammen als sie auf ihren Füßen stand. Sie schmerzten immer noch von der Tagesanstrengung. Ihre Füße taten unglaublich weh, und sie fühlte auch Schmerzen im Rücken und in ihren Gelenken. Allison ging um ihr Bett herum, als Caroline sie wieder anzischte: "Legen Sie sich wieder ins Bett! Wenn Miss Badsteel Sie so auffindet, werde auch ich Schwierigkeiten bekommen. Ich werde immer bestraft wenn Sie etwas tun!"
"Ha, ha! Sie verabreicht mir eine schlechtere Behandlung als Ihnen!"
"Gehen Sie ins Bett und schlafen Sie!"
"Sie wissen genau, dass ich nicht derart geschnürt schlafen kann! Sie können auch nicht so schlafen, sondern täuschen es nur vor."
Helen, war ruhig geblieben während dieses erhitzten Streitgesprächs und warf dazwischen: "Allison, Caroline hat Recht. Würden Sie bitte ins Bett zurück gehen?"
Ihre Bitte war mehr wie eine Ermahnung.
Allison blickte in das sympathische weiße Gesicht ihrer Zimmergenossin. "Tut mir leid, Helen."
Allison war nur nachts von ihren hohen Absätzen befreit. Dies war die einzige Chance, die sie ohne die gefürchteten Absätzen nutzen musste. Allison latschte langsam durch den Raum und genauso langsam schossen Schmerzen durch ihre Füße.

Miss Badsteel betrat mit zwei Erzieherinnen im Schlepptau den Raum.
"Ich sehe, dass Miss Lee nicht nur die Bettruhe an dieser Schule stört, sondern auch vorzieht ohne richtige Schuhe umher zugehen. Miss Lee, Sie legen sich sofort ins Bett."
Allison ging so schnell als möglich zu ihrem Bett. Das bedeutete, dass sie viele kleine und langsame Schritte Richtung ihres Bettes gehen musste. Allison legte sich langsam auf ihr Bett nieder und fand sich von Miss Badsteel und ihrer Kohorte umringt. Die zwei Frauen standen auf jeder Seite des Bettes und zauberten oberschenkelhohe Stiefel hervor.
"Was ist das?"
"Diese Nachtstiefel halten Ihre Füße gerade, und helfen Ihnen tagsüber kleine Schuhe zu tragen. Diese Maßnahme wäre nicht nötig gewesen, wenn Sie nicht ohne Ihre Hausschuhe umhergegangen wären. So aber müssen wir dafür sorgen, ihnen dabei zu helfen nicht noch mehr von ihrem Fortschritt zu verlieren."

Allison sah passiv zu, als die zwei Frauen ihr die Nachtstiefel anzogen. Die Form dieser Stiefel war sogar spitzer als das Paar Stiefel, das sie tagsüber getragen hatte. Ihre Füße fingen sofort an zu schmerzen, als die Frauen unsanft ihre Füße hineindrückten. Allison bemerkte, dass die Stiefel zwar sehr hochhackig waren, aber keine Absätze hatten.
Wenn Allison versuchen würde in diesen zu gehen, wäre es unmöglich. Es sei denn, sie würde wie eine Ballerina stehen.

Sie blickte fragend zu Miss Badsteel hinauf.
"Diese Stiefel sind nicht zum Gehen gedacht, sondern Bettstiefel", war die Antwort.
Sie schnürten die Stiefel bis oben hin zu. Jeder Millimeter von Allisons Beinen wurde zusammengedrückt, von den Oberschenkeln bis zu ihren Zehen. Nachdem die Schnürung stramm angezogen war, sicherten die Frauen die Schnürung mit einer Lasche und einem Vorhängeschloss an den Oberschenkeln.
"Wir müssen uns vergewissern, dass Sie nicht versuchen, sie zu lösen. Sonst wäre die ganze Arbeit vergebens, nicht wahr?"

Schließlich verließen Miss Badsteel und ihre Helferinnen den Raum.
Helen erkundigte sich nach Allisons Befinden. Nachdem sie dem Mädchen mitteilte, es wäre alles in Ordnung, schloss Allison ihre Augen und ließ die Tränen langsam ihr Gesicht hinunterlaufen. Wieder trieben Allisons Gedanken zu John. Über ihren besten Freund nachzudenken war das einzige Möglichkeit, welche Allison Erleichterung einbrachte. Es erzeugte aber auch Gefühle in ihr, die sie nicht wirklich begriff. Wieder fühlte sie ihr Herz höher schlagen und ihr Busen hob und senkte sich sehr stark. Sie hatte dieses Gefühl jedes Mal, wenn sie an John dacht. Sie erträumte sich etwas Schönes über ihn und schlief schließlich friedlich ein.

Korsett um 1870

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