Latexdame Jannette 'historische' Korsettgeschichten

La Maison Des Poupees

von Dave Potter Copyright ©, 2002

Alle Rechte und weitere Nutzung beim Autor.

Übersetzung: Jannette

Kapitel 4

Arabella wurde in die Mitte eines eleganten Büros gebracht, neben sich ihr Gepäck. Vor ihr, sehr aufrecht stehend, befand sich eine dünne Frau mit einem ernsten Antlitz und einem harten Blick. Sie war in einem dunkelblauen Kleid mit einem großen Reifrock bekleidet und hatte eine sehr schmale Taille.
"Parlez-vous Francais?", fragte die Dame knapp.
"Nein es tut mir leid, ich spreche nur Englisch", antwortete Arabella.
Die Dame rief mürrisch: "Englisch, englisch." Dann blickte sie auf und sagte in akzentfreiem Englisch: “Sie werden es noch lernen. Heute werde ich in Englisch zu Ihnen sprechen, aber es wird das letzte Mal sein. Im La-Maison-des Poupees unterhalten wir uns nur in Französisch."
Sie machte eine kleine Pause und sah Arabella von oben bis unten an. "Sie sind nicht Korsettiert?" Sie stellte diese Frage mit Abscheu in ihrer Stimme.
"Nein, war ich niemals. Meine Mutter hielt es nicht für notwendig."
Die Frau gab ein Blick des Grausens von sich und schüttelte einmal mehr ihren Kopf.
"Sie werden." Sie pausierte und blickte in Arabellas Gesicht. "Ich bin Madame Dorozhkina", kündigte sie an, "die Schulvorsteherin hier, und die Person unter deren Sorgfaltspflicht Sie jetzt stehen. Ich bin Beauftragt worden, aus Ihnen eine Dame zu machen. Es wird nicht leicht sein, aber es ist möglich. Ich versichere es Ihnen."
"Madame…"
"Unterbrechen Sie mich nicht! Wissen Sie, was la-Maison-des Poupees auf Englisch bedeutet?"
"Nein, Madame, weiß ich nicht."
"Es bedeutet so viel wie 'Das Haus der Puppen, oder 'Das Puppenhaus'. Warum wird meine Errichtung 'Das Haus der Puppen’ genannt, Madame Hetherington?"
"Ich weiß es nicht."
"Ich habe es so benannt, weil es genau das ist, was eine Dame sein sollte, eine Puppe. Ihre Erscheinung sollte tadellos sein, ihr Kleid makellos und sie sollte still sein. Eine Dame unterscheidet sich nicht von einem hübschen Accessoire ihres Ehemannes, wie eine Puppe zu einem Kind gehört. Das ist alles, haben Sie es verstanden?"
"Nein, Madame. Dorozhkina, habe ich nicht! Ich bin kein hübsches Accessoire oder eine Puppe, und ich werde es niemals sein. Ich bin Arabella Hetherington und meine eigentliche Persönlichkeit, so wie es mir meine Mutter gelehrt hat!"
Madame. Dorozhkina lachte. "Madame, Sie sind nicht einmal mehr Arabella, geschweige denn ein Individuum. Innerhalb dieser Wände werden Sie 'Justine' genannt, ist das klar?"
"Nein. Ich bin Arabella, nicht Justine."
"Justine, Sie sind Justine und nun Schluss damit! Willkommen im la-Maison-des Poupees, ich bin eine beschäftigte Dame und es ist schon spät. Kommen Sie!"
"Nein, warten Sie eine Minute!"
Arabella nahm ihrer Geheimwaffe aus ihrer Manteltasche heraus, einen Brief ihrer Mutter, und reichte ihn Madame. Dorozhkina. Die Schulvorsteherin nahm ihn und las laut vor.

"An die mir unbekannte Person, die dieses Schreiben in den Händen hält, schreibe ich als die Mutter von Arabella, dem Kind, dass vor Ihnen steht. Sollte ich von dieser Erde zu einem anderen Ort abreisen, möchte ich sicher gehen, dass mein einziges Kind in guten Händen ist. Beide, mein Ehemann und ich, haben sie von ihren frühesten an Tagen erzogen, die Wichtigkeit ihres eigenen Charakters zu erkennen. Ich wünsche, dass dieser Prozess fortgeführt wird. Versuche, sie gegen ihren Willen zu verändern, missbillige ich aufs schärfste. Sie ist für höhere Dinge bestimmt, und daran habe ich keinen Zweifel, vertraue ich Ihnen ihr dabei zu helfen.
Ihre sehr ergebene Elizabeth Hetherington.
Mumbai, Indien, 1857."

"Gut, gut", sagte die Schulvorsteherin, nachdem sie den Brief zusammengefaltet hatte.
"Dies sind also die Wünsche Ihrer Mutter?"
"Jawohl, sind sie Madame."
"Hmm, haben Sie eine Kopie dieses Briefes?"
"Nein, Madame, habe ich nicht."
"Sehr schade", sagte Dorozhkina, welche dann, zu Arabellas Erstaunen, hinüber ging zum Kaminfeuer und den Brief hinein warf.
"Nein!" schrie Arabella.
"Es scheint, dass niemand jemals wissen wird", lachte die Schulvorsteherin, "was gut für Sie ist. Solche Ideen sind das Verderben dieser Tages und dieses Jahrhundert, und sie gelangen nicht in diese vier Wände. Wir sind spät dran! Kommen Sie!"
Arabella konnte es nicht glauben, ihre Hoffnung hatte sich gerade in Flammen aufgelöst. Welche Art von Frau war dieses Madame. Dorozhkina, was für eine Art von Dame würde so was tun, die Wünsche einer sterbenden Frau zu zerstören? Sie war entgeistert, aber welche Wahl hatte sie? Der kräftige Russe hatte den Raum betreten und Dorozhkina bedeutete ihr ihnen zu folgen. Sie folgte ganz bedrückt, sie hatte ja keine andere Wahl.
Arabella latschte hinter der Schulvorsteherin über unzählige Korridore hinterher, bis sie an einer Tür stehen blieben, welche Madame. Dorozhkina öffnete. Sie gingen hinein. Nachdem sie eingetreten war, befand sie sich in einem ziemlich angenehmen kleinen Schlafzimmer, mit einer Frisierkommode und einem Einzelbett. Madame Dorozhkina bedeutete ihr zu der anderen Seite des Raumes zu gehen, wo es eine weitere Tür gab.
"Ziehen Sie sich aus und baden Sie", befahl sie. "Das Badezimmer ist dort drinnen. Wir werden in zwanzig Minuten zurückkommen. Seien Sie dann fertig und angezogen mit den Sachen, die Sie dort finden werden!"
Und sie verließ das Mädchen. Zurück blieb eine verwirrte Arabella, die sich langsam auszog und anschließend in das schon vorbereitete heiße Bad stieg.

Kapitel 5

Zwanzig Minuten später stand Arabella in der Mitte des Raumes, nur mit einem Hemd bekleidet, als Madame Dorozhkina mit einer gewöhnlichen Magd wieder hereinkam.
"Justine, dies ist Svetelina, sie ist von jetzt an Ihre Magd. Sie spricht weder Englisch, noch Francais, so dass Sie sich jeden Versuch, mit ihr sprechen zu wollen, sparen können. Eine junge Dame sollte sich niemals mit Untergebenen unterhalten, außer sie gibt ihnen Anweisungen."
"Mein Name ist Arabella, nicht Justine."
Die Schulvorsteherin ignorierte diese Bemerkung und befahl: "Kommen Sie hier her!"
Arabella ging zu dem Platz, wo die zwei Frauen standen. Über ihnen, an der Decke hängend, war ein ziemlich seltsamer Apparat, der ein bisschen wie das Trapez aussah, dass sie einmal in einem Zirkus gesehen hatte, der Mumbai besucht hatte.
"Sie wissen was das ist?", fragte Madame Dorozhkina.
"Ein Trapez?", fragte Arabella.
"Diese Ignoranz von Ihnen! Dies, Justine, ist eine Schnürhilfe. Sie wird von Damen benutzt, um sich von einem Korsett einschnüren zu lassen."
"Ich will nicht korsettiert werden!", rief das Mädchen.
"Svetelina!", rief die Schulvorsteherin. Dann sie gab sie eine Order in Russisch. Die kräftige Magd ging zu Arabella und packte ihrer Hände.
"Hey! Nehmen Sie Ihre Hände weg von mir! Gehen Sie weg!" Aber Svetelina ließ nicht los und ging auch nicht weg. Statt dessen hob sie die Hände des Mädchens zur sogenannten Schnürhilfe hoch und befestigte sie mittels Lederriemen an diesem Gerät! Arabella stand vollkommen hilflos, ihre Hände über ihrem Kopf, im Raum.
"Was soll das bedeuten?", fragte sie.
"Sie werden sehen", antwortete die Schulvorsteherin, die dann zur Wand ging und einer Art Kurbel drehte. Langsam fing das Trapez an höher zu gehen, Arabella natürlich auch! Gerade als ihre Füße dabei waren den Kontakt zum Boden zu verlieren, hielt sie an.
"Diese Schnürhilfe unterstützt uns besonders gut bei der Reduktion der Taille. Durch die Dehnung des Körpers, wie es jetzt der Fall ist, können wir die Taille viel mehr reduzieren als mit der herkömmlichen Methode. Natürlich ist es nicht die gebräuchlichste Methode, die wir hier im La-Maison-des Poupees anwenden, aber jetzt wenden wir sie mal an."
"Lassen Sie mich in Ruhe. Lassen Sie mich herunter! Was meinen Sie denn, was Sie da tun?"
"Svetelina, wir können diesen Krach nicht dulden!"
Madame Dorozhkina gab der Magd einen neuen Befehl. Diese zog aus ihrer Tasche einen Ball heraus, an dem ein Lederriemen befestigt war. Der Ball wurde dann, zu Arabellas Überraschung und Abscheu, in den Mund des jungen Mädchens geschoben, und am Hinterkopf mit einer Schnalle stramm angezogen. Sie konntze sich weder beklagen, noch einen anderen Laut von sich geben als ein Grunzen. Madame Dorozhkina lächelte über diese letzte Entwicklung und sagte dann: "Das ist besser, Ruhe."
Sie gab dann einige Befehle an Svetelina. Diese durchsuchte die Garderobe und kam mit einen kleinen weißen Gegenstand in ihren Händen zurück: Ein Korsett!
"Dieses, Justine, ist die Nachtkleidung. Kürzer und weniger streng als die Ausbildungskorsetts, an die Sie sich bald gewöhnen werden, sie ständig zu tragen. Wir Damen tragen sie während unseres Schlafs, um sicherzustellen, dass unsere Körper die schmale Form behalten, in welche die Korsetts uns tagsüber formen. Svetelina!"
Die Magd legte das Nachtkorsett um Arabellas Körper und fing an, die Schnur in ihrem Rücken stramm zu ziehen.
"Da dies das erste Mal ist, dass Sie ein Korsett tragen, werden wir nicht zu streng sein", gab die Schulvorsteherin bekannt.
Die Magd fuhr fort zu schnüren, und Arabella hatte das Gefühl, dass man ihr in den Magen eindrückte. Sie versuchte zu atmen wie immer, konnte es aber nicht, ihre Lungen wurden zu sehr zusammengedrückt. Und Madame Dorozhkina sagte, dass sie nicht streng wären! Wenn dies wenig geschnürt war, wollte sie nicht daran denken, was für ein Korsett am Tage auf sie zu kam! Gerade als ihr schwindlig wurde, hörte Svetelina auf zu schnüren, und die Schulvorsteherin nahm ein Maßband heraus.
"56 Zentimeter", gab sie bekannt. "Das sind ungefähr 22 Zoll. Hmm, Ihre Taille ist nicht groß und scheint wirklich biegsam zu sein, ich bin sicher, dass wir mit Ihnen, Justine, Erfolg haben können."
Svetelina ließ die Schnürhilfe herab und befreite Arabellas Hände von den Ledergurten. Als ihr volles Gewicht wieder auf ihren Füßen ruhte, glaubte Arabella, der Druck würde auf ihre Taille zunehmen. Die Schulvorsteherin führte sie hinüber zu einem großen Spiegel.
"Schau, Justine, bemerken Sie den Unterschied? Sie sind so viel hübscher geworden!"
Arabella erblickte ihr Angesicht im Spiegel. Sie sah sicherlich verändert aus, aber sie glaubte nicht, dass es eine Verbesserung war. Sie hatte niemals, im Gegensatz zu vielen Mädchen ihres Alters, danach gestrebt eine Wespen- Taille zu bekommen. Sie wollte nicht, dass es ihr jetzt auferlegt wurde. Abgesehen davon, war sie sich sicher, was auch immer die Verbesserung ihrer Erscheinung sein sollte, es war nicht Wert das Missbehagen zu ertragen. Ihr Knebel hielt sie allerdings davon ab zu antworten. So schüttelte sie ihren Kopf.
"Machen Sie sich keine unnötigen Gedanken, Sie werden sich verändern", sagte Madame Dorozhkina.
"Nun, ab ins Bett!"
Svetelina führte sie hinüber zu dem Einzelbett und Arabella legte sich hinein.
"Noch etwas, Justine", sagte Madame Dorozhkina, "Reichen Sie mir Ihre Hände."
Arabella war ganz erstaunt, aber sie tat wie ihr geheißen. Sobald sie ihre Hände hoch hielt, packte die kräftige russische Magd ihre Handgelenke, zog sie vor ihr zusammen und brachte Handschellen an!
"Nur um sicher zu stellen, dass Sie nicht den dummen Einfall bekommen Ihr Korsett zu öffnen. Gute Nacht Justine!"
Sie ließ ein verwirrtes und erstauntes junges Mädchen im Bett zurück, welches unfähig war zu sprechen und starkes Missbehagen, auf Grund des stark geschnürten Korsetts, hatte.

Kapitel 6

Arabella schlief jene Nacht nicht sehr gut. Eigentlich schlief sie überhaupt kaum. Obwohl sie um ungefähr neun Uhr zu Bett gebracht wurde, lag sie noch sehr lange Zeit wach. Das Korsett störte sie sehr, ihr Knebel ließ ihre Lippen trocken werden, besonders gingen ihr obendrein ihre, in Handschellen gelegten, Handgelenke auf die Nerven. Schließlich fiel sie um zwei Uhr in einen unruhigen Schlaf, durchsetzt von schrecklichen Albträumen. Als sie morgens erwachte, war es erst halb fünf in der Früh. Das von dem Korsett verursachtes Missbehagen hielt sie davon ab, noch einmal ins Land der Träume einzunicken. So lag das arme Mädchen statt dessen wach im Bett und sah die Decke über ihr an. Um halb sieben kam Svetelina herein und ließ Wasser ins Bad. Dann kam die Magd zu ihr und vergewisserte sich, dass sie völlig wach war. Sie nahm ihr das Korsett, den Knebel und die Handschellen ab, um danach ein einzelnes Wort, "Banya", zu äußern. Dabei zeigte sie Richtung Badezimmer. Arabella verließ dankbar ihr Schlafzimmer, zog das Nachthemd aus und stieg in das dampfende Wasser.
Eine viertel Stunde später, betrat Svetelina den Raum und bedeutete Arabella sich aus dem Bad zu erheben. Das junge Mädchen tat es ungern. Die Magd rieb sie trocken, wie ihre Krankenschwester es getan hatte während ihrer Jahre in Indien, und zog ihr anschließend ein Hemd über. Sie ging dann zum Schlafzimmer zurück und winkte, damit Arabella folge. Als Arabella wieder im Schlafzimmer erschien, war sie überrascht, dass nicht nur Svetelina, sondern noch eine anderen Magd und auch Madame Dorozhkina anwesend waren.
"Guten Morgen, Justine, ich hoffe, dass Sie gut geschlafen haben", begrüßte sie die Schulvorsteherin.
"Tat ich nicht und mein Name ist Arabella, nicht Justine", entgegnete das Mädchen.
Madame Dorozhkinas Gesicht verfinsterte sich vor Zorn. "Fordere mich niemals heraus, Justine, oder Sie werden dafür bezahlen. Ein weiteres Wort und Sie bekommen wieder Ihren Knebel in den Mund!"
Arabella wollte sicherlich nicht den unbequemen Knebel in ihren Mund bekommen, also beschloss sie ruhig zu bleiben.
"Nun, lassen wir uns damit beginnen, Sie für Ihren ersten Tag im La-Maison-des Poupees vorzubereiten! An die Schnürhilfe, gefälligst!"
Arabella wollte sicherlich nicht wieder in ein Korsett geschnürt werden, besonders eins, dass versprach strenger als ihr äußerst unbequemes Nachtkorsett zu sein. Doch was für eine Wahl hatte sie? Ungern schritt sie hinüber zur Trapezstange und ließ zu, dass Svetelina die Gurte um ihre Handgelenke festmachte. Die andere Magd ging zur Kurbel an der Wand, und zog einmal mehr das Mädchen hoch, dass es nur noch auf den Zehenspitzen stand, ihre Hände hoch über ihr.
Ihr Blick fiel auf ihr neues Korsett, ein Anblick, der sie mit Grauen erfüllte.
Die Art und Weise, die sie die bisherige Nacht erlebt hatte, war schon sehr unbequem, aber lange nicht so furchterregend wie dieses Teil, das die Form sogar behielt, ohne das eine Person in ihr steckte. Die Farbe des Korsetts war Rosa und es war mit hübsche Stickereien versehen. Arabella sah die vielen gestickten Wiesenblumen. Doch keine noch so große Menge von Gänseblümchen und Glockenblumen könnte sie veranlassen das Korsett als angenehm aussehen zu lassen. Erstens war die Länge mindestens doppelt so lang wie ihr Nachtkorsett. Es würde sie sicherlich von ihren Achseln bis zu ihren Knien steif halten. Und dann waren dort noch die vielen Korsettstäbe, die eine starre Form verursachten. Arabella erschauderte, als Svetelina das Korsett um ihren Körper legte und die Haken vorne verschloss. Schon jetzt fühlte sie sich eingeschränkt und die Schnürung hatte noch nicht einmal angefangen! Und dann war da noch das Gewicht. Dieses neue Korsett so unglaublich schwer. Svetelina überprüfte ob das Korsett richtig an ihrem Körper anlag. Sie massierte das Fleisch in die richtige Richtung, um sicherzustellen, dass ihre kleinen Brüste da lagen, wo sie sein sollten.
"Dies ist Ihr neues Ausbildungs-Korsett", sagte Madame Dorozhkina stolz. Die Schulvorsteherin beaufsichtigte die ganze Prozedur. "Es wird Ihre Taille auf fünfundvierzig Zentimetern herunterbringen, das ist um die achtzehn Zoll, wenn es völlig geschlossen ist. Es wird nicht leicht sein, das Korsett zu tragen, aber es ist notwendig."
Sie gab der anderen Magd einen Befehl, welche daraufhin zu Arabella ging und zwei Schultergurte am Korsett befestigte. Eine Aktion, bei der die Schultern des Mädchens zurück gezogen würden, und ihre kleinen Brüste mehr ins Korsett drückten.
"Die Gurte helfen Unregelmäßigkeiten der Körperhaltung zu beseitigen“, erklärte die Schulvorsteherin.
Dann fing Svetelina mit der Schnürung an. Sie fing unten an und arbeitete sich langsam nach oben. Arabella fühlte, wie ihre Beine grausam zusammengedrückt wurden, sowie ein seltsames, bisher unbekanntes Gefühl in ihrem Unterleibsgebiet. Dann waren die Hüften und die Taille an der Reihe. Svetelina zog mit all ihrer Macht, und Arabella fühlte die Luft aus ihrer Lunge entweichen. Ihre Taillen wurde sichtbar kleiner, und sie fühlte sich, als wenn sie in zwei Teile geschnitten würde. Das junge Mädchen versuchte zu atmen, geriet aber in Panik, da sie nicht genügend Luft bekam.
Madame Dorozhkina sah offensichtlich die Panik in ihrem Blick.
"Machen Sie sich keine Sorgen, Sie werden nicht sterben. Versuche bitte nicht so tief zu atmen", war alles, was sie sagte.
Svetelina fuhr fort, mit ihren Bemühungen. Arabella merkte, wie das Korsett, enger und enger wurde. Ihr Gesicht war dunkelrot, und sie fühlte sich ein bisschen schwindlig. Doch noch machte die Magd weiter, obwohl ihr offensichtlich vor Anstrengung die Schweißperlen übers Gesicht liefen. Arabella fühlte ihren Kopf leicht werdend. Sie war sich sicher dass sie kurz davor stand ohnmächtig zu werden, als Svetelina mit der Schnürung aufhörte und die Korsettschnur sicherte.
Madame Dorozhkina nahm ihr Maßband heraus.
"Einundfünfzig Zentimeter, nicht schlecht." Sie bellte regelrecht die andere Magd an und gab ihre einen Befehl. Diese bemächtigte sich sofort der Schultergurte und zog sie fest, ja, sie zwangen unbarmherzig Arabellas Körper nach hinten. Der Schmerz war unglaublich und sie schrie laut auf. Ihre Schultern brannten vor Schmerz!
"Ich mag nicht diesen Lärm!", sagte Madame Dorozhkina, und die Schulvorsteherin nahm den Knebel und zwang ihn in Arabellas Mund.
Ihre Schreie waren jetzt nur noch als leises Grunzen zu hören.
"Wenn ich sage, dass wir sie zum Schweigen bringen, meine ich es auch so!"
Das Korsett war gesichert, und es war jetzt Zeit, sich anzuziehen. Die zweite Magd rollte sehr stramme, weiße Seidenstrümpfe an Arabellas Beinen hoch und befestigte sie sehr stramm an den Strumpfbändern. Svetelina näherte sich mit einem ziemlich seltsamen weißen Gegenstand, den sie dann um Arabellas Hals legte.
"Dies ist ein Haltungskragen", erklärtes Madame Dorozhkina. "Er sorgt dafür, dass Sie Ihren Kopf aufrecht halten, wie eine echte junge Dame."
'Kragen' war allerdings nicht das entsprechende Wort für das Gerät, dachte Arabella, als Svetelina begann die Schnürung im Nacken zu verschließen. 'Hals-Korsett' wäre eine weit geeignetere Beschreibung gewesen! Es war sicherlich wie ein kleines Korsett gefertigt. Kurze Stäbe waren eingearbeitet, um den Kopf hoch zu halten, während ihr Hals in ein perfektes weißes Rohr gepresst wurde. Arabella keuchte schwer auf Grund des sehr engen Korsetts. Jetzt kam diese zusätzliche Beschränkung dazu.
Dann nahm die andere Magd ein Paar Schuhe und einen Unterrock und ging damit auf sie zu. Sie zwang die Füße des Mädchens in ein Paar knöchelhohe und spitz zulaufende Stiefel mit Absätzen, die mindestens 8 Zentimeter hoch waren.
Arabella war sich sicher, dass diese Schuhe zu klein für sie waren, da ihre Füße unter Benutzung eines Schuhanziehers hineingedrückt werden mussten. Madame Dorozhkina sagte, als ob sie Gedanken lesen könnte: „Kleine Füße sind von Vorteil. Ihre sind zu groß und müssen wie Ihre Taille trainiert werden.“ Sobald die unbequemen Stiefel zugeschnürt waren, brachte Svetelina den Reifrock, ein riesiger, mit einem Durchmesser von mindestens ein Meter und siebzig Zentimetern. Arabella hatte noch nie einen Reifrock getragen, und sie war unsicher damit umgehen zu können, besonders solch ein riesiger wie dieser. Doch sie hätte nicht ‚Nein’ sagen können, und so ließ sie Svetelina den Stahlkäfig anbringen, den man jetzt an ihrer kleinen Taille befestigte. Dann kamen die Unterröcke, drei insgesamt, plus ein Korsettüberzug und eine Bluse und schließlich das Kleid. Die Uniform von La-Maison-des Poupees war eine bauschige Kreation aus blauen und weißen Streifen. Um die Einkleidung abzuschließen, wurde Arabella von der Stange heruntergelassen, ihre Handgelenke befreit und ihr Knebel entfernt, mit einer strengen Warnung von Madame Dorozhkina, dass sie bei schlechtem Benehmen ihn wieder eingesetzt bekäme.
Sobald ihr ganzes Gewicht auf ihren Füßen lastete, wünschte sich Arabella, wieder an der Stange zu hängen. Der Schmerz, durch die zu kleinen Stiefel verursacht, welche ihre Füße fürchterlich zusammenpressten, war fürchterlich. Auch die zusätzliche Enge um ihren Körper war kaum zu ertragen. Arabella, die niemals hohe Absätze getragen hatte, stolperte zuerst und musste sich an Svetelina festhalten. Allmählich wurde sie sicherer, und es gelang ihr ein paar Schritte durch den Raum zu gehen.
"Nun Justine!", sagte Madame Dorozhkina. "Es ist Zeit, dass Sie eine ordentliche Frisur bekommen."

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