Latexdame Jannette moderne Korsettgeschichten

Die Geschichte vom Christkind

Ein Weihnachtsmärchen von Dave Potter

Alle Rechte und weitere Nutzung beim Autor.

Übersetzung: Jannette

Kapitel Fünf

Am folgenden Morgen, um neun Uhr, war sie wie versprochen da. Ihre Kleidung war die gleiche wie am Vortag, nur statt der Bluse und dem Satinrock trug sie nun lange Lederhandschuhe und einen rosafarbenen Minirock. Sie ließ Božena für mich das Bad herrichten, und wartete so lange bis ich erfrischt und sauber wieder zurückkam. Neben ihr war etwas Neues, was jemand installiert hatte während ich in der Badewanne gelegen hatte. Es hing von der Decke und sah aus wie ein Zirkustrapez.
„Begrüße deinen neuen Begleiter, Fräulein Vogel“, sagte die Lederpuppe. „Das ist ein Schnürtrapez. Tritt näher und lege deine Hände darauf.“
Ich ging zu dem Teil und griff an die hängende Querstange. Es gab zwei daran befestigte Ledermanschetten, welche um meine Handgelenke geschlungen wurden. Mit Hilfe einer Fernsteuerung wurde ein Motor eingeschaltet und die Querstange hob sich langsam an. Schließlich stand ich nur noch auf meinen Zehen.
„Für eine wirklich wirksame Taillenschnürung“, erklärte sie, „ist eine Schnürhilfe, auch Schnürtrapez genannt, absolut erforderlich. Wenn der Oberkörper gestreckt ist, kann man eine Taille wesentlich besser schnüren als bei den üblichen Methoden. Bevor wir uns über Korsetts unterhalten, muss ich dir allerdings das erste deiner neuen Kleidungsstücke anlegen.“
Sie ging zum Wandschrank und öffnete die zweite Tür, welche bisher stets verschlossen war. Sie zog einen weißen Karton heraus. Damit kam sie zu mir zurück und öffnete ihn. Ich sah eine glänzende Edelstahlunterhose.
„Ein Keuschheitsgürtel“, erklärte sie. „Ab heute ein obligatorisches Teil deiner Ausstattung. Es tut mir sehr leid für dich, Fräulein Vogel, aber ‚Sie’ möchten nicht dass du unerlaubten Sex mit anderen hast, egal ob Mann oder Frau.“
„Ich mache das hier doch nicht zu meine Vergnügen!“, erwiderte ich empört.
„Dann wird dieses Teil dir nicht zur Last fallen“, antwortete sie.
Sie legte mir den Keuschheitsgürtel um und drückte die Hälften fest zusammen, bis es ‚Klick’ machte. Er saß perfekt.
„Das Teil ist absolut hygienisch“, sagte sie. „Du wirst damit auf der Toilette keine Probleme haben. Und jetzt die Bluse und das Korsett.“
Sie ging wieder zu dem Wandschrank und holte eine weiße Bluse, identisch der Bluse, die sie gestern getragen hatte. Sie legte mir die Bluse von hinten um. Zu meiner Überraschung entdeckte ich lange schmale Reißverschlüsse an den Ärmeln. So konnte sie mir die Bluse anziehen ohne mich von der Trapezstange lösen zu müssen. Als das getan war, holte sie das Korsett heraus. Es war länger und stabiler als mein bisheriges Korsett. Aber es ließ sich immer noch nicht vergleichen mit dem Korsett, was sie trug.
„Dieses Korsett wird deine Taille bis auf 50 Zentimeter reduzieren“, bemerkte sie.
Fünfzig Zentimeter! Das konnte ich nicht glauben. Ich fühlte mich schon bei 60 Zentimeter viel zu stark eingeengt. Wie sollte ich nur damit fertig werden?
„Es tut mir leid, aber dieses Korsett ist wesentlich unangenehmer zu tragen als dein bisheriges. Es liegt an der Länge, wie du siehst. Und natürlich an der Form. Es hat eine konische Form, so wie mein Korsett an das ich mich gerade gewöhne. Eine konische Form ist viel schwieriger zu erreichen als eine Wespentaille. Hast du noch Fragen, Fräulein Vogel?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Dann werden wir anfangen. Karel, kommst du bitte herein?!“
Die Tür öffnete sich und der Slowake kam mit schweren Schritten herein. Er stellte sich hinter mich und packte die Korsettschnur. Er fing an zu ziehen. Augenblicklich war die Einengung unglaublich stark. Ich bemerkte sofort dass das Korsett länger war und gegen die Rippen als auch Hüften drückte. Meine Brust wurde in eine unnatürliche Form gezwungen. Ich stöhnte, aber er fuhr trotzdem fort zu ziehen. Mir wurde schwindlig, und ich fing an darum zu bitten dass er aufhören sollte, doch er beachtete mich nicht und zog immer weiter an der Korsettschnur. Noch einmal zog er an der Schnur, und die Welt fing sich an zu drehen. Mir wurde schwarz vor den Augen.

Ein stechender Geruch belebte mich wieder.
„Das ist Riechsalz“, hörte ich von Frau Schmitz. „In früheren Tagen benutzten dies die Damen wenn man sie schnürte.“
Das interessierte mich nicht.
„Es ist zu eng!“, jammerte ich.
„Unsinn, meine Liebe. Du hast dich tapfer gehalten. Du bist schon bei 60 Zentimeter, und nur einmal ohnmächtig geworden. Außerdem hast du dich nur halb so viel beklagt wie die anderen Mädchen, die ich ausbilden muss.“
„Sechzig! Aber das ist doch der Umfang den ich schon hatte? Das fühlt sich jetzt viel enger an!“
„Ich weiß. Es ist die Form, die konische Form. Wie du bemerkst, hat das Korsett eine S-Kurve. Der Name kommt daher, weil das Korsett die Figur der Dame S-förmig verformt. Deine Taille wird nach vorne gedrückt, sodass deine Vorderfront gerade erscheint. Dein Becken wird jedoch nach hinten gedrückt, damit das Gesäß besser betont wird. Und zu guter Letzt werden die Schultern nach hinten gezogen, damit deine Brüste noch mehr nach vorne gedrückt werden und größer erscheinen. Diese Korsettform macht dich attraktiver und die meisten Männer mögen das. So siehst du sogar von hinten begehrenswert aus.“
Das klang für mich alles so verworren und pervers. Ich sagte nichts und ließ sie weiterreden.
„Die Geschichte dieser Korsettform ist eigentlich sehr interessant. Anfänglich wurde das Korsett mit der geraden Front eingeführt um es den Frauen leichter zu machen ein Korsett zu tragen. In der Praxis war es allerdings ganz anders. Diese Form wirkte sich ungünstig auf das Rückgrat aus, da es im Taillenbereich stark nach vorne gedrückt wird. Deswegen ist die Ausbildung um diese Form zu erhalten sehr anspruchsvoll und oft auch sehr schmerzhaft im Rücken.“
„Es verbiegt mein Rückgrat!? Das ist garantiert gefährlich! Bitte, Frau Schmitz, nehmen sie es mir ab! Ich will am Ende nicht entstellt werden!“
„Keine Angst, Fräulein Vogel. Wir wollen nicht deinen Körper verformen. Erst wenn man solch ein Korsett mehrere Jahre trägt kann das passieren. Du wirst aber die S-Form weniger als ein Jahr tragen, da passiert nichts.“
Diese Frau schien sehr viel darüber zu wissen, so bat ich sie: „Erzählen sie mir mehr über die S- Form.“
„Gerne. Das S-Korsett unterscheidet sich vom Wespentaillenkorsett dadurch, dass die Rückenmuskulatur nicht mehr den Oberkörper halten kann. Deshalb muss das Korsett den Oberkörper stützen. Folglich muss die Form des Korsetts perfekt sein, und das Korsett muss ausreichend versteift sein. Und wie du bemerkst, hat dein Korsett eine perfekte Form und ist ausreichend versteift.“
Langsam begann ich mich das wahrlich steife Korsett zu gewöhnen und wusste dass sie die Wahrheit sagte. Ich fragte: „Wie kriegt man denn das Korsett so steif hin?“
Ich fing mich dafür an zu interessieren.
„Es ist aus 1.6 mm dickem Leder gefertigt und hat drei ebenfalls 1.6 mm dicke Stahlstäbe im Vorderteil. Zusätzlich sind mehrere 0.6 mm dicke Korsettstäbe ringsherum eingearbeitet. Zu deiner Information: 1.6 mm dicke Korsettstangen sind 19-mal steifer als die 0.6 mm dicken Stäbe. Die dickeren Korsettstangen stammen aus der orthopädischen Industrie. Sie haben schon die entsprechende Form, geben aber ein wenig nach. Das Korsett hat innen ein Lederfutter über den stabilen Korsettstäben, und Stofffutter über den anderen Korsettstäben. Alles in allem ein kompliziertes Kleidungsstück. Alle Korsagen die du von jetzt an tragen wirst, werden auf die gleiche Art gefertigt, einschließlich des Korsetts, das ich dir gestern gezeigt hatte. Der einzige Unterschied ist dann nur der Taillenumfang. Das hier kann bis auf 50 Zentimeter geschnürt werden. Sobald dieses Ziel erreicht ist, bekommst du eine neues, engeres Korsett.“
„Und wie weit wollen sie mich herunter schnüren?“
„43 Zentimeter.“
„43! Das ist unmöglich! Das ist doch bestimmt nicht das Ende?“
„Nein, das ist nicht das Ende deiner Taillenreduzierung. 43 Zentimeter hatte das Korsett von gestern.“
„Und sie werden mich bis auf wie viel herunterbringen...?“
„Bis auf 38 Zentimeter!“
Das ging nicht in meinen Kopf hinein. So was konnte ich mir nicht vorstellen. So was Enges war einfach unmöglich!
Als ob sie meine Gedanken lesen könnte sagte Frau Schmitz: „Wenn du wissen willst was 38 Zentimeter sind, schaue auf meine Taille.“
Ihre Taille? Sie hatte keine Taille! Und ich sollte demnächst auch so aussehen! Ich war entsetzt. Doch gleichzeitig fühlte ich eine mir unerklärliche Erregung.
„Würden sie mich langsam bitte von dem Trapez herunterlassen“, fragte ich, „Meine Arme beginnen zu schmerzen.“
„Nein, jetzt noch nicht, Fräulein Vogel“, antwortete die Frau mit der 38er Taille. „Ich muss dir noch was anziehen.“
Sie ging wieder zum Wandschrank und kam anschließend mit zwei schwarzen Ledergegenstände zurück. Ich erkannte dass es Stiefel waren. Stiefel mit unglaublich hohen Absätzen.
„Dein erstes Paar richtiger Stiefel, meine Liebe. Von jetzt werden diese, wie dein Korsett, obligatorischer Bestandteil deiner täglichen Kleidung sein.“
Sie hob mein linkes Bein und zog mir den ersten Stiefel an. Es dauerte eine Zeitlang bis er über die ganze Länge, bis zu dem Knie, ordentlich und fest geschnürt war. Ich bemerkte den großen Druck an dem Knöchel und der Wade. Mein Bein war dort unten ganz steif. Ich konnte den Knöchel nicht mehr bewegen. Außerdem wurde mein Fuß in einem unnatürlichen Winkel nach unten gedrückt.
„Wie hoch sind die Absätze?“, fragte ich, als sie mir den zweiten Stiefel anzog.
„Acht Zentimeter“, antwortete sie.
„Aber wie soll ich in solchen Schuhen gehen können?“, protestierte ich.
„Du wirst es lernen“, war ihre einfache Antwort.
Sobald beide Stiefel fest zugeschnürt waren sollte die Trapezstange langsam heruntergelassen werden.
Als sie auf den Knopf der Fernbedienung drückte und die Trapezstange langsam nach unten fuhr, warnte sie mich mit den Worten: „Pass auf Fräulein. Der Druck wird auf deine Füße und Taille ansteigen sobald du den Boden berührst und dein Körpergewicht hinzukommt!“
Sie hatte ja so Recht gehabt! Sobald mein Körpergewicht ins Spiel kam wollte ich lieber wieder sofort mit den Armen an der Stange hängen. Der Druck war unglaublich und ich wäre beinahe umgefallen wenn ich nicht noch an der Trapezstange befestigt gewesen wäre. Mit geschickten Handgriffen hatte sie schnell meine Handgelenke befreit und anschließend die von mir noch nicht bemerkten breiten Schultergurte hinten ganz fest angezogen. Spätestens diese sehr unangenehme Aktion machte meine Atmung fast zunichte, aber ich sagte nichts. Dann führte mich meine Trainerin hinüber zum Bett und legte mich dort auf den Rücken. Das war zwar eine Erleichterung, aber meine Atmung war immer noch zu stark eingeschränkt. Das Problem war, dass meine Brustmuskulatur zusammengedrückt wurde und ich Angst hatte sie würden jeden Moment versagen. Ich erwähnte ihr meine Bedenken.
„Mache dir keine Sorgen meine Liebe, das ist völlig normal“, antwortete sie. „Lass es mich erklären. Das Oberteil des Korsetts schränkt deine Atmung genauso ein wie bei den Damen des neunzehnten Jahrhunderts. Du musst wie sie eine neue Atemtechnik erlernen, denn du kannst nur noch mit dem Brustkorb Atembewegungen machen. Normalerweise benutzt man mehr den unteren Teil und die Bauchatmung, aber das geht jetzt nicht mehr. So wie du bemerkt hast dass du deinen Oberkörper nicht mehr beugen kannst, wird auch deine untere Membranatmung unterdrückt. Schon dein vorheriges weißes Korsett hat deine untere Atmung eingeschränkt, aber das S-Korsett stoppt sie gänzlich. Es ist egal ob du liegst, sitzt oder stehst.“
Ich schaute die aufrecht neben mir stehende Frau an und sah, dass ihre Körperform der meinen glich, obwohl ich lag und sie stand. „Aber kann ich mit diesem Ding sitzen, wenn ich mich nicht beugen kann?“, fragte ich ganz verworren.
„Das wirst du noch im Laufe deiner Ausbildung lernen. Glaube mir, das ist gar nicht so schwer, aber zuerst musst du lernen richtig zu gehen. Du musst dich ganz anders hinsetzen, schau.“ Sie setzte sich auf die Bettkante. Dabei bemerkte ich dass auch dabei sich ihre Körperhaltung nicht veränderte.
„Wofür sollen die Schultergurte eigentlich gut sein?“, fragte ich, denn sie waren lästig und drückten sogar im Liegen.
„Die Schultergurte sind hauptsächlich dafür da, um dir eine weiblichere Haltung zu geben. Wenn der Oberkörper besonders stark komprimiert wird, wie jetzt der Deine, neigen die Schultern dazu nach oben zu gehen, um dem Körper mehr Platz zum Atmen zu geben. Das passiert von ganz alleine, ohne dass du es willst. Aber das sieht bei einem eng geschnürten Korsett nicht sehr schön aus. Der Hals wirkt kürzer, und die ganze Figur sieht weniger damenhaft aus. Deshalb verwenden wir Schultergurte. Sie drücken die Schultern nach unten und hinten. Natürlich sind sie nicht bequem. Ich weiß das. Aber man kommt da nicht herum. Wenn du also dein Korsett trägst, werden automatisch die obligatorischen Schultergurte festgezurrt. Da man aber mit den Gurten nicht schlafen kann, werden sie für die Nachtruhe entfernt.“
Eine tröstliche Konzession! Ich hatte schon befürchtet diesen Zusatz des neuen Folterinstruments Tag und Nacht erleiden zu müssen.
„Möchtest du jetzt sehen wie du aussiehst?“
Ich nickte zustimmend und hielt ihr meinen Arm hin, damit sie mich hochziehen könnte während ich mich unbeholfen erhob. Dann gingen wir gemeinsam, ich hielt mich an ihrer in dem Lederhandschuh steckenden Hand fest, los. Gehen war nicht die richtige Beschreibung, ich schwankte. Sie ging, ich schwankte zum Badezimmer auf der anderen Seite des Korridors. Dort befand sich ein großer Spiegel. Es war für mich eine neue und seltsame Erfahrung mit dieser fürchterlichen Kleidung gehen zu müssen. Das Korsett und die Schultergurte hielten meinen Körper vollkommen aufrecht, während die hohen Absätze der steifen Stiefel mich vornüber fallen lassen wollten. So war mein Gang sehr unbeholfen. Ich stolperte ein paar Mal und einmal wäre ich sogar vornüber gefallen, doch Frau Schnitz konnte mich noch so eben vor einem Sturz bewahren. Ich war sehr erstaunt wie schnell ich atemlos wurde, das musste mit der rigorosen Einengung zu tun haben. Selbst die geringste Bewegung schien mir all meine Energie zu nehmen. Meine Atemfrequenz wurde schneller, mein Oberkörper wölbte sich. Dadurch kamen meine Brüste noch mehr zur Geltung. Sie sahen, obwohl sie von Natur aus schon nicht klein waren, plötzlich riesig aus.
Als wir endlich vor dem Spiegel standen, musste ich mir eingestehen dass meine Erscheinung all die Mühen wert gewesen war. Na ja... wie man es so sieht. Ich starrte auf eine fantastische weibliche Figur die in einer schwarzen Lederhülle steckte. Ich musste zweimal hinschauen um zu begreifen dass ich die Person im Spiegel war. Staunend schaute ich auf das Spiegelbild, welches meilenweit entfernt von dem alltäglichen Mädchen aus Bremen war.
„Beeindruckend, was?“, sagte meine Trainerin.
Ich nickte, unfähig die Verwandlung in Worte zu fassen. Ich war nicht nur sprach-, sondern auch atemlos. Ich drehte mich vor dem Spiegel und sah dass mein Gesäß auf fast obszöne Weise herausgedrückt war. Ich wusste sofort dass ich allein mit diesem Anblick fast alle Männer um den Verstand bringen könnte. Ich fühlte mich unglaublich sexy.
„Den meisten Damen würde allein der Gedanke daran, derart verformt zu werden, nicht gefallen“, hörte ich meine Trainerin sagen. Sie fuhr fort: „Aber einige Menschen denken und fühlen da ganz anders, und sie lieben es geradezu! Es ist einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wenn ich dich so betrachte, frage ich mich, ob ich nicht eine dieser Personen... gefunden habe.“
Ich sagte nichts dazu. Ich war immer noch verärgert, da ich gegen meinen Willen an diesen Ort gebracht worden war und in jene mich marternden Kleidungsstücke gezwungen wurde. Und dennoch... irgendetwas erregte mich daran.
„Lass uns zum Schlafzimmer zurückgehen“, sagte Frau Schmitz.

Kapitel Sechs

Den Rest des Tages verbrachte ich auf dem Rücken liegend auf dem Bett. Frau Schmitz hatte gesagt, dass ich mehrere Tage brauchen würde um mich an meine neue Kleidung gewöhnen zu können. Und sie hatte Recht gehabt! Selbst der einfache Vorgang des Atmens war schon schwierig genug. Die einzige Abwechslung war das Bedürfnis zur Toilette gehen zu müssen. Dann kroch ich zum Rand des Bettes und klingelte nach Božena, welche mich zum Badezimmer begleiten musste.
Das Essen was sie mir brachte bestand nur aus Salat. Die kleinen Portionen reichten um mich zu sättigen. Das neue Korsett ließ nicht sehr viel Platz für meinen Magen übrig.

Der folgende Tag verlief ähnlich, und der nächste Tag ebenso. Ich lag vom Frühstück bis zum Mittag auf meinem Bett. Dann kam Frau Schmitz zu mir, und wir gingen etwas im Raum herum. Danach lag ich wieder bis zum Abendessen auf dem Bett. Nachts konnte ich kaum schlafen. Doch allmählich verbesserte sich die Situation, und am Ende der ersten Woche mit dem S-Korsett konnte ich immerhin schon fünf Stunden am Stück schlafen.
Viel schlimmer als der Schlafmangel war jedoch die Einsamkeit und Langeweile. Ich hatte keine Chance mich mit Dieter in der Bibliothek zu treffen. So hatte ich auch nichts zu Lesen. Ich sehnte mich danach im schönen Park spazieren gehen zu können, so wie in den Tagen als ich noch das schöne weiße Satinkorsett getragen hatte. Am dritten Tag fragte ich meine Trainerin, ob wir nach draußen gehen könnten. Ich freute mich aber nicht über die Antwort, die ich bekam.
„Nein, definitiv nein. Jedenfalls erst wenn du einen gewissen mich zufrieden stellenden Punkt der Ausbildung erreicht hast.“
„Und der wäre?“, fragte ich ganz verwirrt.
„Wenn ich sehe, dass du ohne fremde Hilfe, wie eine richtige Dame, mit deinem Korsett von hier bis zum Bad und wieder zurück laufen kannst.“
„Und wann beginnen wir mit dem Training?“, fragte ich.
„Wenn du dich besser fühlst, dann beginnen wir“, antwortete sie.
„Ich bin bereit“, sagte ich.
Und so fingen wir an, obwohl ich es innerlich meine Aussage bereut hatte. Es war ein hartes Training. Stunde um Stunde ließ mich Frau Schmitz in dem Raum herumgehen. Sie brachte mir bei wie ich meine Füße richtig stellen sollte, wie ich mich in der Hüfte bewegen sollte, dass ich meinen Kopf stets gerade halten sollte, und noch viel mehr.
Drei Tage lang taten wir nicht anderes, und am Ende jeden Tages war ich erschöpft. Am vierten Tag durfte ich endlich auf dem langen Korridor hinaus und dort auf und ab gehen.
Nach zwei weiteren Tagen war sie endlich mit meinen Fortschritten zufrieden.
„Darf ich jetzt nach draußen“, fragte ich.
„Nein, Fräulein Vogel, du bist noch nicht so weit. Allerdings kann ich dir jetzt den einen oder anderen Wunsch erfüllen, falls du einen hast...“
Ich überlegte. Dann fragte ich: „Ja, es ist ziemlich langweilig, wenn sie nicht hier sind. Könnte ich ein paar Bücher aus der Bibliothek bekommen?“
„Natürlich. Sage einfach Božena welche du haben möchtest. Sie wird dir dann diese Bücher bringen.“
„Und…ja... ich bin hier auch ziemlich einsam. Wäre es möglich wenn mich jemand nach dem Abenden zu einer Unterhaltung besuchen dürfte?“
„Jemand bestimmtes...?“
„Ja...Dieter, wenn er nicht gerade mit den Slowakinnen...äh...beschäftigt ist.“
„Das dachte ich mir. Ich glaube du hast Gefallen gefunden an unserem armlosen Dieter, Fräulein Vogel.“
„Oh nein, es ist nicht so wie sie denken. Es ist rein platonisch, und ich mag es einfach nur etwas Gesellschaft zu haben, mehr nicht.“
„Na? Dann werde ich dir mal glauben.“
„Danke. Und? Darf er kommen?“
„Natürlich. Ich werde ihn nach dem Abendessen zu dir schicken.“

An jenem Abend:

„Kirsten! Du siehst heiß aus!“
„Wirklich? Ich glaube nicht dass ich einen Vergleich mit den slowakischen Fetisch- Modells bestehen könnte.“
Für einen Moment war es ganz still in meinem Raum.
„Das ist nur Arbeit, Kirsten“, sagte er.
Ich weiß nicht warum, aber ich war schlecht gelaunt. Vielleicht hatte es daran gelegen dass mir das restriktive Korsett all meine Kraft nahm. Vielleicht aber auch nicht. So sagte ich ohne zu überlegen: „Willst du mir etwa sagen, dass du es nicht genießt wenn sie dich besteigen? Oder haben sie heute nichts mit dir angefangen, und du bist unbefriedigt?“
„Pass mal auf Kirsten. Ich bin nicht her gekommen um von dir beleidigt zu werden. Ich habe dich während der letzten Tage vermisst und mich darauf gefreut wieder bei dir sein zu dürfen. Und was machst Du? Du beleidigst mich! Ich gehe jetzt lieber.“
Er stand auf und wollte mich wieder verlasen.
„Nein! Nein! Warte! Es tut mit Leid. Ich hatte das nicht so gemeint! Es ist nur...“
Ich konnte diesen Satz nicht beenden. Meine Gefühle waren durcheinander und ich wusste nicht was ich sagen sollte.
„Ok, OK“, sagte er und setzte sich wieder hin. „Ich denke du hast es dir anders überlegt. Außerdem müssen dieses Ding und die Stiefel fürchterlich für dich sein. Das tut mir leid für dich.“
Wir saßen mehrere Minuten schweigend beisammen.
„Du hast ja inzwischen Frau Schmitz kennen gelernt“, brach er das Schweigen. „Was denkst du über sie?“
Ich teilte ihm meine Gedanken und Gefühle mit, sowie die Erfahrungen der letzten Woche. Ich erzählte ihm von der Einengung und meinem Unvermögen schlafen zu können, und dass ich nicht mehr richtig essen konnte, und dass ich ohne fremde Hilfe nicht richtig sitzen oder mich hinlegen konnte. Nachdem ich ihm mein Herz ausgeschüttet hatte, fing ich an zu weinen, und er tröstete mich. Ich hätte mich so gerne in seinen Armen gelegt, aber das war ja nicht möglich. So drückte ich mein Gesicht auf seinem Brustkorb und schluchzte: „Wie soll das weitergehen? Warum das alles nur? Warum musste das ausgerechnet mir passieren?“
Er hatte keine Antworten auf meine Fragen, aber die Tatsache dass ich mich an seiner Brust ausweinen konnte ließ mich hinterher besser fühlen.
Nachdem es mir wieder besser ging, unterhielten wir uns über die Bücher, die wir gelesen hatten. Außerdem redeten wir über andere gemeinsame Dinge. Er versicherte mir, dass wann immer es Frau Schmitz erlauben würde, er mit mir gemeinsam spazieren gehen würde.
Es war schon 22 Uhr als er mich an diesem Abend verließ, und ich fühlte mich viel besser. Zum ersten Mal, seit dem ich in diesem Schloss war, schlief ich ganz entspannt ein. Vielleicht hatte Frau Schmitz richtig gelegen, als sie meinte ich hätte Gefühle für Dieter entwickelt.
Vielleicht.

Die übliche Routine ging weiter, und sollte sich bis zum Frühling nicht ändern. Tag für Tag wurde ich von Frau Schmitz trainiert. Ich musste viel lernen, vor allen Dingen meine Haltung zu verbessern. Meine Fortschritte waren fürchterlich langsam, aber ich lernte.

Zwei Tage, nachdem ich mit Dieter wieder zusammen gewesen war, durfte ich das Treppenhaus versuchen. Das war besonders schwierig, da mein nach vorne gedrückter Busen mir die Sicht nach unten verwehrte. Außerdem behinderten mich die hohen Absätze der eng geschnürten Stiefel. Ich hatte Mühe die Treppen zu steigen, aber langsam kam ich zu Recht. Immer wieder musste ich die Treppen rauf und runter gehen. Schließlich schaffte ich es in einem anmutigen Gang, und war nicht mehr so unsicher. Nachdem ich diese Hürde genommen hatte, wurde meine Kleidung wieder etwas verschärft. So musste ich, wie zuvor das Treppensteigen, neu lernen wie man richtig sitzen konnte, und dennoch elegant dabei wirkte. Während der ganzen Zeit wurde mein Korsett Stück für Stück enger geschnürt. Anfang April hatte ich einen Taillenumfang von 53 Zentimeter. Mitte April fing Frau Schmitz an darüber zu reden dass es Zeit wäre für das nächste, engere Korsett. Dieses neue Korsett sollte meinen Taillenumfang bis auf unglaubliche 43 Zentimeter reduzieren! Und danach sollten ja noch die nächsten 5 Zentimeter folgen! In der Zwischenzeit führte ich außerhalb der Ausbildungszeiten ein entspanntes und ruhiges Leben. Vormittags las ich Bücher aus der Bibliothek und faulenzte in meinem Raum herum. Die Abende verbrachte ich mit Dieter. Wir saßen entweder beisammen und unterhielten uns, oder gingen gemeinsam in dem wunderschönen Park spazieren.

Als wir zum ersten Mal nach draußen gehen durften, wurde mir klar warum Frau Schmitz mich so lange hart und intensiv trainiert hatte. Das Gehen mit den hochhackigen Stiefeln auf den unebenen Parkwegen war weitaus schwieriger als auf dem Parkettfußboden. Und wenn nicht Božena bei uns gewesen wäre, ich wäre schon nach zehn Metern umgefallen da ich ins Stolpern geraten war. Doch nach einem Monat hatte ich den Dreh raus, und nach einem weiteren Monat konnte ich auf den Parkwegen genauso sicher gehen wie auf dem Parkettfußboden. Allerdings konnte ich wegen meiner beschränkten Atmung keine langen Spaziergänge machen wie einst mit dem mich kaum behindernden weißen Satinkorsett. Immer wieder sehnte ich mich danach dass man meine Beschränkungen entfernen würde, die mich so stark behinderten.
Dieter begleitete mich während jener Zeit. Ich musste mir zwar eingestehen dass ich auch Frau Schmitz langsam in mein Herz geschlossen hatte, doch sie hielt eine gewisse Distanz zu mir. Sie spielte mehr die Rolle der Ratgeberin und Lehrerin.
Dieter befand sich in einer ähnlichen Zwangslage wie ich, und wir wurden bald Freunde, wenn nicht gar mehr. Sorgfältig vermied ich das Thema der slowakischen Frauen anzusprechen. Aber eines Abends, im April, konnte ich es nicht mehr verschweigen.
Wir gingen gerade an dem schönen Teich entlang, als ich ihm darauf ansprach: „Bitte entschuldige dass ich dich das jetzt frage, Dieter. Ich weiß dass du nicht gerne darüber sprichst. Aber ich muss es wissen. Was für ein Verhältnis habt ich untereinander?“ Augenblicklich hatte ich es schon bereut überhaupt den Mund geöffnet zu haben. Aber ich konnte nicht anders.
Er fragte mich: „Körperlich oder emotional?“
„Beides“, antwortete ich.
„Tja, körperlich sind wir natürlich sehr intim. Das ist immerhin mein Job. Wir haben Sex miteinander, liegen zusammen, sie liebkosen mich und tun die erstaunlichsten Dinge mit meinem Körper. Dinge, von denen ich nicht wusste, dass Frauen das tun können. Aber genau das sollen sie lernen. Ihnen werden Sexpraktiken beigebracht. Schließlich werden sie für ein ganzes Jahr als Sexspielzeug vermietet, und zwar als die beste Sexpartnerin die man sich wünschen kann. Sie lernen einen Mann so lange und gut zu verwöhnen und zu erregen, dass er sich nicht mehr zurückhalten kann. Und ich bin deren Versuchskaninchen.“
„Und emotional?“
„Emotional?. Hmm, du wirst es wahrscheinlich nicht glauben, aber wir halten uns so gut es geht auf Distanz. Du musst bedenken dass es meine, als auch ihre Aufgabe ist unseren Job zu tun. Schließlich werden wir dafür gut bezahlt. Wir praktizieren zwar jede nur erdenkliche Sexpraktiken. Sicher, wir haben auch unseren Spaß dabei, da bin ich mir absolut sicher. Aber dennoch ist da keine Liebe im Spiel. Es sind nur Rollenspiele. Ich bin das Opfer dass sie verführen müssen, wie in einem Sexfilm. Du genießt den Akt und es ist völlig unwichtig wer dich zum Orgasmus bringt.“
Ich wollte ihm sagen dass für mich dennoch ein Unterschied darin besteht, ob man einen Sexfilm dreht, oder hier im Schloss die Mädchen trainiert, doch das ließ ich lieber sein.
Dieter fuhr fort: „Und außerdem stehen noch andere Dinge zwischen uns. Einmal ist es die kulturelle Distanz. Ihr Deutsch ist ziemlich schlecht, und wir stammen aus verschiedenen Kulturen. Unsere Ansichten und Erziehung unterscheiden sich gewaltig. Nicht nur die sprachliche und kulturelle Hürde ist ausschlaggebend, da ist mehr... Sie sind her gekommen um einen ihnen unbekannten Mann sexuell zu dienen, und zwar für Geld. Mehr nicht. Und das ist nicht mein Ding. Schwer zu akzeptieren, meinst du nicht?“
„Aber du hast einen Job angenommen, bei dem du von schönen unbekannten Frauen sexuell befriedigt wirst“, warf ich ein.
„Ja, aber das ist anders...“
„Wie?“
„Tjaa... Ich bin ein Mann.“
„Was willst du damit sagen?“
„Gut. Männer, alle Männer, und glaube keine anderen Worte, wann immer sie eine attraktive Frau ansprechen, denken nur daran wie sie die Frau ins Bett kriegen. Das heißt nicht dass da keine Liebe im Spiel wäre, aber sie... so sind sie nun mal. Sie denken zuerst an das Eine.“
„Und hast du genau daran gedacht, als du mich das erste Mal gesehen hattest?“
„Äh, du bist jung und schön, und fasse es bitte als Kompliment auf wenn ich dir sage dass du heiß aussiehst, ganz speziell in deinem Korsett, mit den Stiefeln, so wie du dich jetzt bewegst.“
Ich lächelte. Eigentlich hätte ich verärgert reagieren müssen über seine Frechheit mir diesen Chauvinismus zu präsentieren, aber es war ja die Wahrheit. Mir gefiel es als er mir sagte dass ich sexy aussah. Und in meinem Hinterkopf schlummerte der Wunsch mit ihm zu schlafen. Dreieinhalb Monate ohne sexuelle Befriedigung macht eine Frau genauso zu schaffen wie einen Mann.
„Außerdem“, bemerkte er, „um auf die slowakischen Frauen noch einmal zurück zu kommen. Ich weiß dass es sich schrecklich anhört wenn ich dir sage, dass zwischen diese Frauen und mir nichts mehr Menschliches existiert. Wir verhalten uns fast wie Tiere. Ja, sie werden fast wie Tiere gehalten.“
„Was um Himmels Willen meinst du damit?“
„Sie schlafen, nicht in einem normalen Korsett geschnürt, sondern in so ein Ding namens Venus- Korsett. Dabei werden ihre Arme auf dem Rücken zusammengefaltet und befinden sich dann innerhalb des Korsetts. Sie sehen dann aus, als ob sie ohne Arme geboren wurden. Und dann werden sie in enge Schlafsäcke geschnürt. Alles ist verdeckt, außer drei Öffnungen: Mund, Nase und Schritt.“
„Der Schritt? Warum?“
„Sie werden klistiert. Und wenn sie das erleiden, läuft ihr Wasser durch einen Schlauch in den Mund der neben ihnen Liegenden.“
„Sie trinken den Urin von einander! Urrgh! Wie ekelig!“
„Und das ist noch nicht alles. Sie verbringen jeden Nachmittag mit irgendeiner extremen Fesselung, zum Beispiel einer so genannten ‚Hog-Tie’. Oder sie hängen mit weit gestreckten Gliedern in einem Rahmen, oder es hängen Gewichte an ihren Brustwarzenringen.“
„Das ist ja schrecklich! Wie können sie das nur aushalten?“
„Ich weiß es nicht, aber interessant ist dass sie es mögen. Einige von ihnen, wenn sie für das Abendessen freigelassen werden, bitten sogar nach mehr. Wie ich dir schon sagte, kann ich keine emotionalen Bindungen aufbauen zu jemanden der darum bittet noch mehr Urin trinken zu dürfen oder bis zur Unbeweglichkeit gefesselt bleiben darf.“
Ich stimmte ihm zu, das klang alles ziemlich abartig. Und dennoch... einiges hörte sich sehr erregend an, wirklich erregend. Nicht die Gewichte an den Brustwarzen oder das mit dem Urin, aber das mit den Fesselungen, der Zwang...

Als ich wieder auf meinem Zimmer war, bat ich Božena mich zum Bad zu begleiten, denn ich wollte mich im Spiegel betrachten. Ich wollte wissen ob ich wirklich in meiner neuen Kleidung sexy aussah. Als ich mich betrachtete, fühlte ich einen gewissen Stolz. Ich betrachtete meinen sexy präsentierten Hintern, die betonten Hüften und die geil nach vorne abstehenden riesigen Brüste.
Ich musste Dieters Einschätzung zustimmen, ich sah wirklich gut aus. Ein bisschen war ich neidisch auf die Frauen, die gefesselt wurden, aber immerhin Sex hatten.
Jedenfalls verlief mein Leben in seinen gewohnten Bahnen. Aber am 29. April sollte sich alles ändern.

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