Latexdame Jannette 'historische' Korsettgeschichten

Der Große Aufstand

von Stephen

Alle Rechte und weitere Nutzung beim Autor.

Übersetzung: Jannette

Kapitel Vier

„Wir schaffen es nicht“, sagt Netta undeutlich, während sie mit den Lippen ein paar Stecknadeln fest hält.
„Wir müssen aber etwas tun“, antwortet Gertie, als sie an Giulianas azurblaue Seidenröcke zerrt. „Wir können nicht mehr unsere endgültigen Taillenmaße erreichen. Das ist Fakt.“
„Das sieht aber sehr schlecht aus“, sagt Giuliana und betrachtet sich im Spiegel. Alle Nähte des schönen Ballkleids sind im Taillenbereich aufgeschnitten worden. Einige sind wieder leicht zusammen genäht, andere mit Stecknadeln zusammengehalten. Überall kann man durch die entstandenen Lücken das teure Abendkorsett erkennen.
„Zu Hause haben meine Kleider kaum sichtbare Nähte. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein gutes Ballkleid so schön aussieht, und dennoch mit solch feinen Nähten genäht sein kann. Es scheint so, als wenn der Damenschneider will, dass es beim leichtesten Zug zerreißen soll.“
„Das stimmt nicht“, murmelt Netta, als sie versucht eine weitere Naht zu schließen. „Miss Badsteel und ihre Helferinnen haben unsere Kleider mit Absicht enger machen lassen, damit wir beim Abschlussball keine andere Wahl haben. Entweder wir schnüren unsere Korsetts so eng wie möglich, oder wir können nicht unsere Kleider tragen. Sie wollten verhindern dass wir genau das tun, was wir jetzt machen.“
„Und damit ist ihr Plan fehlgeschlagen, nicht wahr?“, sagt Gertie triumphierend.
„Ich weiß nicht ob sie das taten“, antwortet Netta und zieht an einer Naht, um sie wieder über Giulianas etwas lockerer geschnürten Korsett zusammen zu nähen.
„Ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob ich das Kleid über deinem Korsett wieder schließen kann. Ich kann nicht sehr viel Stoff aus den geöffneten Nähten herausholen. Ich fürchte sogar, dass es reißen könnte.“
Sie zieht an dem Seidenstoff. Dabei fallen einige Nadeln laut klappernd zu Boden, und eine damit zusammen geheftete Naht öffnet sich.
„Siehst du? Und jetzt kann ich sie nicht einmal aufheben, weil mein Korsett zu eng ist. Könntest du es für mich tun, Gertie?“
„Mein Korsett ist sogar noch enger als deines, Schatz. Wir werden neue Nadeln nehmen müssen. Wir haben diesen Nachmittag schon genug verloren.“
„Wir müssen es irgendwie von jemand anderem zusammennähen lassen“, sagt Netta als sie widerwillig an einer offenen Naht zieht. „Das wäre alles nicht so schlimm geworden, wenn Miss Badsteel nur einen normalen Ball angeordnet hätte. Aber sie muss ja immer alles so kompliziert machen, nicht wahr?“
„Irgendwie ist es trotzdem eine gute Idee“, sagt Netta. „Ein Abschlussball, auf dem alle Mädchen mit den Jungs der Militärakademie tanzen, und dabei den eingeladenen Eltern zeigen, was ihre edlen Töchter gelernt haben. Alle werden tief beeindruckt sein... Giuli, halt doch still! Danach bezahlen die Eltern die hohen Rechnungen und fahren mit ihren schönen Töchtern wieder nach Hause. Alles wird gut. Die Sache hat nur einen Haken. Seit unserem Aufstand haben wir alle unser Figurtraining viel entspannter fortgesetzt, und jetzt passt niemand mehr in sein Ballkleid.“ Sie gibt es auf die Naht, mit der sie kämpft, wieder zusammen zu nähen. „Es geht nicht, Giuli! Dein Kleid wird sich nie über der Taille schließen. Wir müssen dich enger schnüren.“
„Nein! Wofür haben wir dann den Aufstand gemacht, wenn wir uns dann doch so eng wie möglich in unsere Korsetts schnüren? Ich werde es nicht tun!“
„Überlege mal, Giuli“, sagt Netta, „du hast die Wahl. Entweder wir schnüren dein Korsett so eng, dass dein Kleid passt, oder du gehst mit deinem Nachthemd auf den Ball. Erzähle mir jetzt nicht, dass deine Eltern es nicht bemerken werden.“
Giulianas Gesicht läuft rot an. „Dann werde ich mich verstecken müssen.“
„Oh ja“, sagt Gertie mit einem bitteren Lachen. „Und dein Vater wird es nicht bemerken? Er wird die Schule so lange auf den Kopf stellen, bis er dich findet! Er hat viel Geld ausgegeben, damit du ein ganzes Jahr hier unterrichtet wirst. Und jetzt will er den Beweis, dass seine Investition richtig war.“
Giuliana schaut in den Spiegel. Die Nähte ihres Ballkleids sind im Taillenbereich noch weit geöffnet. Sie sieht dass es hoffnungslos ist, aber sie will es sich nicht eingestehen. Schließlich sagt sie mit leiser Stimme: „Gertie, du kannst mich enger schnüren.“
„Du bist ein braves Mädchen. Du weißt genau dass es nur zu deinem Besten ist.“
„Gertie“, sagt Netta entsetzt. „Du klingst genauso wie Miss Badsteel!“
„Tu ich das? Das wollte ich nicht. Entschuldige, Schatz. Dann komme mit zum Fenster. Halte dich neben dem Fenster an den Wandringen fest. Ich werde dein altes Korsett so schnüren, dass du es kaum bemerkst. Hole jetzt tief Luft... ja, genau so!“
Sie beginnt fachmännisch an der Korsettschnur zu ziehen. Langsam schnürt sie das Abendkorsett über die ganze Länge immer enger. Dabei redet sie die ganze Zeit mit Giuliana, aber dennoch fühlt sie sich unwohl dabei und ist froh ihrer Freundin nicht ins Gesicht sehen zu müssen.
„Ich fürchte, du musst das Gleiche auch mit mir machen“, sagt Netta, während Giulianas Taillenumfang langsam schrumpft. „Das Schnüren ist jetzt sehr unangenehm, da wir lange Zeit relativ bequeme Taillen hatten. Und das alles nur für den Ball. Aufstand hin oder her, wir müssen unsere Taillen noch enger schnüren. Die Frage ist, können wir es ertragen?“
„Das kannst Giuli danach fragen“, sagt Gertie, als sie die Korsettschnur der Gräfin Fioretti sichert. „So, Schatz, wie fühlst du dich?“
Im Raum hängt der vertraute Klang von jemandem der in einem viel zu engen Korsett steckt und nach Luft ringt. Endlich krächzt Giuliana: „Schrecklich!“
„Tja, Liebes, ich fürchte, du musst dich damit abfinden. Denn selbst mit diesem Taillenumfang wird es schwer werden dein Kleid schließen zu können. Ruhe dich jetzt aus. Versuche dich zu entspannen und gerate nicht in Panik. Dein Korsett wird dich nicht umbringen. Es drückt nur etwas stark. Jetzt muss mich jetzt um Netta kümmern.“
Giuliana will sich nicht bewegen. So bleibt sie am Fenster stehen und Netta sucht sich einen anderen geeigneten Ort um sich festhalten zu können. Sie entscheidet sich schließlich für den Türgriff, da er sehr stabil aussieht. Sie hält sich daran fest, während Gertie ihr Korsett enger schnürt.
„Alles nur ein Schauspiel. Kein Ball ist es wert in ein enges Korsett geschnürt zu werden“, bemerkt sie mit gepresster Stimme, als Gertie an der Korsettschnur zieht.
„Das ist keine gute Poesie, Schatz“, tadelt Gertie.
„In ein Ballkorsett geschnürt zu werden... argh... verlangt nach einer guten Kondition als auch Konzentration.... Bist du sicher, dass mein Korsett nicht schon zu eng ist?“
„Noch lange nicht, leider.“
„Arghh. Dann wirst du weiterhin dein Schlechtestes tun müssen. Aber bedenke, schnüre mein Korsett nicht einen Millimeter enger als nötig! Ich werde nämlich mein Kleid auch etwas weiter machen.“
„Das werden wir“, sagt Gertie und zieht vorsichtig an der Korsettschnur. „Vielleicht könnte uns Giuli jetzt schon behilflich sein und die Nähte auftrennen.“
„Nein!“, kommt die Antwort. Allein dieses eine Wort scheint mit offensichtlicher Schwierigkeit herausgepresst zu sein. „Ich kann gar nichts tun. Mein Korsett.... es ist zu eng.“
„Ich bitte dich, Schatz. So! Netta, kannst du laufen?“
Netta lässt den Türgriff los. „Ja“, keucht sie. „Gute Güte! Ist mein Korsett eng! Ich werde niemals den Abend überleben!“
„Das wirst du aber, Liebes. Lasst uns jetzt dein Kleid ändern.“
„Lockert bitte mein Korsett“, fleht Giuliana.
„Nein, Giuli. Du musst dich daran gewöhnen. Du trägst es doch erst seit zwei Minuten!“
„Gertie, bitte… Ich werde sonst ohnmächtig...“
„Darf ich dich daran erinnern was Miss Badsteel sagte? Werde niemals ohnmächtig, außer es ist zu deinem Vorteil. Du kannst es immer überwinden.“
„Miss Badsteel.... muss auch nicht... dieses Korsett... tragen!“
„Miss Badsteel ist eine schreckliche gemeine alte Hündin, aber sie weiß genau über Korsetts Bescheid. Dann bleibe eben dort stehen, wenn du dich nicht bequem hinsetzen und ausruhen willst. Du kannst nicht ohnmächtig werden, wenn du dich ruhig verhältst. Ich muss jetzt Nettas Kleid ändern und weiß nicht wie lange ich dafür brauche.“
„Vielen Dank... argh... du bist so nett, Gertie. Ich kann jetzt noch nicht einmal nähen, so eng ist das Korsett.“

Netta geht steif durch den Raum. Ihr Korsett knarrt bei jedem Atemzug. Sie versucht nicht Giuliana anzusehen, denn ihr eigenes Leiden ist schon schlimm genug. Aber als sie daran denkt, wird ihr schlecht und sie befürchtet das letzte bisschen Selbstbeherrschung zu verlieren. Das wäre sehr verhängnisvoll. Sie hält sich am Fußende des wackeligen Betts fest, wo gerade Gertie sitzt und damit beginnt die Nähte ihres Kleids aufzutrennen. Sie muss insgesamt vierzehn Nähte verändern.

Plötzlich ertönt ein schreckliches Stöhnen, gefolgt von einem dumpfen Aufprall.
Gertie schreckt hoch und ruft: „Oh Gott, nein!“
Netta, in ihrem Abendkorsett gefesselt, kann nicht so schnell reagieren. „Was ist geschehen? Ist sie ohnmächtig geworden?“
„Ja. Komm her, nein bleib da. Mit deinem langen Korsett kannst du mir nicht helfen. Bleib einfach da stehen und denke an was anderes, damit dir nicht das Gleiche passiert.“
Gertie lässt Netta alleine am Bett stehen und eilt trotz ihres eigenen engen Korsetts zu Giuliana, welche auf dem Fußboden liegt. Ihr Abendkleid liegt zerknüllt um ihr herum. Gertie dreht vorsichtig das liegende Mädchen herum und kämpft mit dem Knoten, um das Korsett lockern zu können.
„Willst du das Messer haben?“, fragt Netta.
„Nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Wir müssten dann eine komplett neue Schnur einfädeln, und du weißt wie lange das dauert. Jedenfalls tut es sehr weh, wenn man ein Korsett, das so eng wie dieses geschnürt ist, schlagartig lockert. Langsam und gleichmäßig ist viel sicherer... So!“
Der Knoten ist gelöst und Gertie lockert Giulianas Korsett um 5 Zentimeter, bevor sie wieder einen Knoten macht. Dann dreht sie ihre Freundin um.
„Giuli? Aufwachen! Wie geht es dir?“
Wieder ertönt ein Stöhnen. Dann sagt sie leise: „Oh... Gertie, ich sagte dir doch dass mein Korsett zu eng ist, und du... wolltest mir nicht glauben.“
„Gut dass du wieder zu dir gekommen bist. Ich hatte Unrecht. Du kannst stolz auf dich sein. Du kannst also das Abendkorsett nicht den ganzen Abend tragen. Das bedeutet das Aus für den Ball.“
„Nicht nur für sie“, mischt sich Netta ein. „Was ist mit uns? Unsere Abendkorsetts sind auch nicht gerade locker! Wenn du meine Meinung hören willst...“
„Welche ich nicht will“, schneidet ihr Gertie das Wort ab.
Doch Netta ignoriert sie und fährt fort: „Alles was sie in Ohnmacht fallen lässt, betrifft auch uns. Ich weiß, dass du eng geschnürte Korsetts besser ertragen kannst als wir. Aber denke daran, dass Miss Badsteel dein Ballkleid in der Taille noch enger hat machen lassen als dein jetziger Taillenumfang. Sie wollte, dass sie jede so eng wie möglich schnüren kann. Das bedeutet, dass wir alle bis an den Rand der Ohnmacht geschnürt werden sollten. Selbst nach einem Jahr Figurtraining wäre das kaum zu bewältigen. Wir haben alle nicht mehr intensiv weiter gemacht, seit unserem Aufstand. Ich könnte wetten, dass beinahe jedes Mädchen die gleichen Probleme hat.“
„Hmm. Was sollen wir tun? Wir können nicht zulassen dass die Mädchen der Reihe nach auf der Tanzfläche umfallen!“
Die Mädchen überlegen schweigend.
„Darf ich mal was sagen?“, meldet sich plötzlich Giuliana zu Wort.
„Bitte, nur zu“, sagt Gertie. „Du musst mich nicht um Erlaubnis fragen. Ich mag zwar die Verantwortung übernommen zu haben, bin aber nicht Miss Badsteel, welche dich wegen unerlaubten Sprechens mit einem Strafkorsett bestraft.“
„Ist ja gut“, sagt Netta beruhigend. „Lass sie doch endlich reden. Giuli?“
„Ich denke, wir sollten Gruppen bilden. Wir können eng geschnürt in unseren Ballkleidern mehrere Minuten lang durchhalten, nicht wahr? Wenn wir etwas üben sollte es vielleicht sogar für ein oder zwei Tänze reichen. Hier ist meine Idee: Die erste Gruppe der Mädchen kommt herein, macht ein oder zwei Tänze, und dann gehen sie wieder um die Korsetts zu lockern. Währenddessen ist die zweite Gruppe im Ballsaal. Das machen wir um fliegenden Wechsel. Diejenigen, welche problemlos eng geschnürt tanzen können, bleiben länger. So ist gewährleistet, dass immer genügend Mädchen anwesend sind.“
„Das könnte funktionieren“, sagt Gertie. „Aber wird es nicht ein bisschen seltsam aussehen, wenn Mädchen kommen und gehen? So werden ständig mehr Männer als Mädchen im Saal sein! Man wird bemerken dass es schwer ist eine Partnerin zu finden.“
Giuliana zuckt mit den Achseln. „Ja, das ist ein Problem“, sagt sie. „Hast du eine bessere Idee?“
Wieder schweigen die Mädchen.
„Nein“, sagt schließlich Gertie und Netta fügt völlig überflüssig hinzu: „Ich auch nicht.“
„Gut. Dann müssen wir nur noch herausfinden wie lange wir unsere Ballkorsetts ertragen können, ohne ohnmächtig zu werden. Die Zeiten für Schminken und so weiter müssen auch berücksichtigt werden.“
„Du kannst es tun, wenn du möchtest“, sagt Gertie. „Aber ich habe vor ‚The Belle Of The Ball’ zu sein. Ich werde mich so eng wie möglich schnüren und so den ganzen Abend verbringen.“
„Gertie, ich...“
„Sei ruhig! Nur weil du ein Feigling bist, musst du nicht annehmen dass ich es auch bin. Ich tue es nicht, weil Miss Badsteel mich dazu zwingt, sondern weil ICH es WILL! Ich werde das verdammte Korsett tragen. Ich werde es so eng wie möglich schnüren lassen. Ich werde darin den ganzen Abend verbringen!“
„Gertie...“
„Kein Wort mehr! Das werde ich tun, und zwar zum aller letzten Mal! Netta, was machst du da?“

Netta stöbert in Gerties Kleidungsstücken herum. Sie zieht ein hellblaues, mit goldener Seide besticktes, Korsett heraus. Es hat acht Strumpfhalter und ist über die ganze Länge fast steif. Im Taillenbereich liegen die Korsettstäbe so dicht nebeneinander, dass sie nur durch die Nähte voneinander getrennt sind. Netta hält es vorsichtig hoch, schließt die vordere Verschlussleiste und zieht anschließend die Korsettschnur durch die Ösen, sodass sich die Schnürleisten schließlich berühren. Da erkennen die anderen beiden Mädchen wie schmal die Taille sein wird, wenn man dieses Korsett trägt. Das Korsett ist so steif, dass es von alleine auf dem Bett stehen bleibt.

„Schau her“, sagt Netta. „Schau dir diese Taille an. Wie viel sind es? 35 Zentimeter? 33 Zentimeter? Du glaubst doch nicht wirklich, dass du das die ganze Nacht aushalten kannst ohne ohnmächtig zu werden, ohne darum zu bitten dein Korsett wieder zu lockern?“
„Hmm. Äh...“
„Nein, Gertie. Das kannst du nicht. Vielleicht hättest du es geschafft, wenn du das getan hättest, was Miss Badsteel von dir verlangt hat. Aber du hast den großen Aufstand ins Leben gerufen, und zwar genau deswegen. Wenn...“
„Erzähle mir nicht, dass der Aufstand nur meine Idee war! Ich scheine mich an etwas zu erinnern, was wie eine Hilfe war und auch an eine gewissen Feier hinterher...“
„Ich leugne nicht, dass ich dir half. Ich leugne nicht, dass es eine gute Idee war, allerdings war es keine wirklich gute Idee, da wir nicht an die Konsequenzen gedacht haben. Aber die Tatsachen sind nicht mehr zu ändern, und wegen des großen Aufstandes können wir, kannst du, den Abend nicht mit so einem engen Korsett überleben. Du brauchst nicht an eine Ohnmacht zu denken. Das Korsett wird dich sehr wahrscheinlich töten! Du wirst es WOLLEN, dass man dein Korsett wieder lockert, genau wie Giuli es sagte!“
„Aber...“
„Sei jetzt bitte vernünftig! Willst du etwa dass ich glaube du könntest überleben wenn du derart in der Mitte eingeschnürt bist?“

Gertie nimmt das Korsett, welches ihr Netta schweigend überreicht. Sie schaut es sich Stirn- runzelnd an von allen Seiten an. Dann presst sie es gegen ihre Bluse und schätzt den großen Unterschied zwischen ihrer gegenwärtigen, eingeschnürten Taille, und dem Maß, den das Ballkorsett erfordert. Sie seufzt und gibt das Korsett zurück.

Sie sagt: „Ich gebe auf. Ich kann nicht die ganze Nacht darin aushalten. Wir werden tun müssen, was Giuli vorschlug, aber ich will dennoch einen guten Eindruck machen. Ihr müsst mich für den Ball wirklich eng schnüren!“

Kapitel 3     Kapitel 5