Latexdame Jannette Latex- und Ledergeschichten

Der Unfall

von William A. Lemieux

Alle Rechte und weitere Nutzung beim Autor.

Übersetzung: Jannette

Kapitel 3

15. Februar
Liebes Tagebuch,
es sieht so aus, dass ich wesentlich länger brauche alles aufzuschreiben, als ich gehofft hatte. Ich musste eine Pause einlegen und hatte mich gestern mit einem Buch entspannt. Na ja, ich habe jedenfalls versucht mich so gut wie möglich zu entspannen. Aber ich weiche ab.
Ich hatte von dem Unfall im Labor geschrieben...

Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem Rücken. Jürgens besorgt aussehendes Gesicht war in meinem Blickfeld. Er schluchzte und rief immer wieder meinen Namen.
„Ack“, sagte ich.
Mit fehlen stets die Worte, wenn ich aufwache.
„Du lebst! Gott sei Dank!“, sagte er. „Es war so schrecklich, ich kann es kaum beschreiben...“
Er suchte nach den passenden Worten. „In Ordnung. Mache dir keine Sorgen. Wir müssen dich erst Mal aus deinen Sachen herausholen. Was zum Teufel ist nur in dich gefahren? Oh Gott...“
Ich seufzte sanft, um ihn zu beruhigen. Ich fühlte ein dringendes Verlangen nach jenem unglaublichen Gefühl, das ich soeben erlebt hatte. Ich wollte liebend gerne sofort wieder zu dem Ort aus Licht, Hitze und Freude gelangen.
Jürgen sprach wieder sehr laut: „Oh! Was soll ich nur tun?“
Er schaute mir in die Augen. Eigentlich sah er nur die dunklen Linsen meiner Maske.
Ich trug immer noch den Anzug!
„Geht es dir gut? Kannst du atmen?“
Ich antwortete mit einem „Uh-huh“. Mein Mund blieb geschlossen. Irgendetwas stimmte was nicht.
„Wie fühlst du dich?“
Ich konnte einfach nicht meinen Mund öffnen, so sprach ich durch meine zusammengebissenen Zähne. Ich muss albern geklungen haben.
„Mir geht es gut. Ich fühle mich... seltsam, aber, mein Schatz, das war das schönste und heftigste Gefühl meines Lebens.“
„Wie bitte? Aber... du hast geschrieen.“
„Das tue ich immer, wenn ich komme.“ - Immer schön diplomatisch, so bin ich eben. -
„Oh. Gut. Jedenfalls ist dein Geist in Ordnung... Aber, oh weh, was ist nur mit deinem Anzug geschehen!“
Ich versuchte mich aufzusetzen. Da wurde mir schlagartig klar, warum ich mich so seltsam fühlte. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich meine nicht dass ich gelähmt war. Ich konnte meine Muskeln fühlen, wie sie arbeiteten, aber etwas behinderte sie. Und als ich meine Muskeln anstrengte, war auch wieder dieses erstaunliche warme Prickeln auf meiner Haut zu spüren. Es fühlte sich wunderbar an, aber es war nicht normal. Und das Gefühl wurde immer stärker. Das machte mir Angst. So versuchte ich mich nicht mehr zu bewegen. Eigentlich wollte ich es nicht, denn es war zu verlockend. Es fühlte sich sehr, sehr schön an, fast wie kurz vor einem Orgasmus. Wunderbar, wirklich. Aber ich wusste, dass das nicht normal war, und das war ein wenig erschreckend.
Meine Atmung war okay, wenn auch anstrengend. Ich begriff langsam, dass ich in etwas starrem steckte. Ich konnte nur einatmen indem ich vorher die ganze Luft aus meinen Lungen herausdrückte. Ich konnte meinen Brustkorb nicht wie gewohnt dehnen.
„Mmm. Ich kann mich nicht bewegen“, sagte ich mit nervös klingender Stimme. „Was ist mit dem Anzug geschehen?“
„Er ist, tja, also, erstmal ist er nicht mehr dunkelrot. Er ist schwarz. Vielleicht liegt es daran, dass er zu heiß geworden ist.“
„Nein, das denke ich nicht. Ich fühle mich gut. Ich fühlte eine gewisse Wärme als ich... als es... jedenfalls hat es nicht auf meiner Haut vor Hitze gebrannt.“
„Und er glänzt viel stärker als vorher“, fügte er hinzu.
„Huch. Jedenfalls ist er hart wie Stein, und will hier raus.“
„Rege dich nicht auf, Schatz. Wir bekommen dich schon da heraus“, sprach mein Liebling zu mir. Er schaute auf seine Uhr. „Scheiße! Die anderen werden in ein paar Minuten hier sein. Man hatte mir gesagt, dass sie früher kommen wollten! Ich muss dich sofort raus bringen!“
Er zerrte an meinem Arm.
„Schatz, ich kann deinen Anzug nicht bewegen. Er ist vollkommen steif.“
So! Das war es also!
„Du scherzt“, antwortete ich verbittert. „Ich kann mich nicht bewegen. Ha! Das könnte ein Mordsspaß sein, wenn die Situation nicht so verdammt ernst wäre.“
„Was auch immer mit dir geschehen ist, wir werden es herausfinden, später... Und du bist sicher, dass es dir gut geht?“
„Ja. Ich fühle mich gut. Wirklich gut. Merkwürdig. Ich meine, jedes Mal wenn ich versuche mich zu bewegen, überkommt mich dieses unglaubliche Gefühl, als hätte ich Sex, nur eben auf der Haut... bei jeder Bewegung.“
Ich legte eine Pause ein, denn bei jedem Bewegungsversuch rasten die Wellen des Vergnügens durch meinen Körper. Ich versuchte meinen Kopf zu bewegen, den Mund zu öffnen: Fehlanzeige. Es war, als ob ich im Innern einer Steinfigur wäre.
„Pass auf, Schatz. Ich werde dich nach Hause bringen, okay? Wir müssen dich von hier fort schaffen, bevor meine Vorgesetzten erscheinen. Sie würden sich auf der Stelle umdrehen, wenn sie dich hier in diesem Zustand sehen! Also, auf geht’s.... Arrrghh!“
Zu meinem Erstaunen hob er mich hoch und trug mich schwer stöhnend zur Tür. Mein Ehemann ist ein Wissenschaftler, kein Bodybuilder. Ich wusste, dass er mich nicht sehr weit tragen könnte. An der Tür musste er mich wieder abstellen, drehte sich um, und legte mich wie einen Zementsack auf seinen Rücken. Dann ging es weiter.
Ich war vollkommen hilflos. Er musste mich wieder ablassen. Er versuchte erneut mich anzuheben, aber die körperliche Anstrengung die er im Labor bereits getätigt hatte, musste ihn wohl all seine Kräfte geraubt haben. Er konnte nicht mehr.
Es lag nicht daran, dass ich schwer bin. Ich halte meinen Körper in Form! Aber die einzige körperliche Anstrengung, die mein Ehemann ausübt, ist die Kronkorken von den Cola- Flaschen zu entfernen, während er vor einem PC sitzt.
So musste er mich den restlichen Weg über den Fußboden ziehen.
Schließlich erreichten wir die Außentür. Er zog mich nach draußen. Und da geschah etwas Erstaunliches. Plötzlich konnte ich mich wieder bewegen! Ich konnte zwar nicht sehr gut sehen, da es draußen immer noch dunkel war, aber ich bewegte mich. Er ließ mich beinahe vor Schreck fallen.
„Was zum Teufel...“, sagte er. Er stellte mich vorsichtig auf meinen Füßen hin. „Das Gummi ist wieder weich! Gott sei Dank! Die Wirkung war also nur zeitlich begrenzt. Wie fühlst du dich? Kannst du wieder gehen?“
Ich nickte nur. Aber sobald ich anfing mich zu bewegen, fing wieder jene köstliche sexuelle Erregung an. Sobald der innen gut eingeschmierte Anzug über meine Haut glitt, bekam ich fast einen Orgasmus. Die Dildos, die ich nach dem Geschlechtsverkehr in seinem Büro wieder eingesetzt hatte, schienen ‚Rock ‚n’ Roll’ zu tanzen. Ich stöhnte und kam, sodass ich zitterte.
„Was ist? Stimmt was nicht?“, fragte mein Gatte. Es hatte Panik in seiner Stimme. Er hatte wohl angenommen dass mir etwas Schreckliches zugestoßen war, oder dass ich leiden musste.
Ich drehte mich ganz langsam um und sagte: „Mir geht es gut. Es fühlt sich nur... ZU GUT an“, sagte langsam.
„Was?! Was ist zu gut?“
„Alles, jede Bewegung fühlt sich wie, sagen wir, fühlt sich an wie... SEX! Meine ganze Haut ist eine einzige erogene Zone!“
Er starrte mich wie ein exotisches Insekt an das sich auf seinem Schreibtisch verirrt hat.
„Gut. Ich werde... du... Verdammt!“, sagte er schließlich. „Aber darüber hinaus bist du sicher dass es dir gut geht? Nichts tut weh oder so?“
Ich nickte schweigend. Dabei liebkoste mich der Anzug auf meiner Glatze.
„Gut. Ich fahre dich jetzt nach Hause.“
Er schob mich recht unsanft zum Wagen. Ich stolperte auf meinen hohen Absätzen voran. Er ignorierte meine Proteste und mein Stöhnen. Hin und wieder fragte er mich ob ich Okay wäre. Dann drückte er mich auf den Beifahrersitz und raste mit den Wagen nach Hause. Beim Einsteigen hatte ich einen grandiosen Orgasmus.
Als wir unser Haus erreicht hatten, zog und schob er mich hinein. Als wir drinnen waren, schaltete er das Licht an. Augenblicklich wurde ich zu Stein. Ich begriff sofort, was das bedeutete: Der Anzug war lichtempfindlich. Im Lichterglanz unseres Kronleuchters wurde ich unbeweglich. Der Anzug war wieder fest wie Marmor. Ich begriff es natürlich sofort, mein Ehemann brauchte etwas länger.
„Stimmt was nicht?“, fragte Jürgen, der zunächst nicht wusste warum ich stehen geblieben war. Er schloss die Tür hinter uns und ergriff mein Handgelenk. Kaum hatte er dies getan, erkannte auch er den Grund. Er schaltete das Licht aus, und ich konnte mich wieder bewegen. Er schaltete das Licht ein, und ich wurde wieder eine Statue. Eigentlich war es der Anzug, aber da ich darin gefangen war, wurde auch ich unbeweglich. Er schaltete das Licht wieder aus.
Ich bewegte meinen Arm, um ihn zu zeigen dass ich mich wieder bewegen konnte.
Ich sollte erwähnen, dass „Bewegung“ relativ ist. Der Anzug war ja von vorneherein sehr einschränkend gewesen. Das Korsett mit den vielen Korsettstäben hielt meinen Oberkörper absolut steif.
Er nahm meine Hand, und führte mich ins Wohnzimmer, setzte mich auf einen Stuhl, und schaltete das Licht an. Dann klopfte er den Anzug mit einem Kugelschreiber ab. Es klang, als ob er auf Stein klopfen würde.
„Verdammt. Das ist ja sehr interessant. Ich kann jetzt nicht zum Labor zurückfahren und dich alleine zurück lassen“, sagte er.
Er rief im Labor an, und hinterließ auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht, dass er wegen eines dringenden familiären Notfalls nicht bei der Vorführung anwesend sein könne.
Dann untersuchte er mich richtig.
„Also, egal wie Interessant der Anzug ist, wir müssen dich da herausholen um dich zu untersuchen. Niemand weiß, ob oder welche Veränderungen mit dir geschehen sein könnten. Ich werde dich in einem Krankenhaus untersuchen lassen.“ Er drehte den Lichtdimmer langsam herunter und wir stellten fest, dass der Anzug mit zunehmender Dunkelheit immer weicher wurde.
„Wow! Okay. Ich bin gleich wieder bei dir. Er rannte nach oben und kam kurz darauf wieder zurück. Ich sah etwas in seiner Hand blinken. Er hatte den Schlüssel für das kleine Schloss geholt, welches die Schnürabdeckung sicherte. Er drehte mich um und fummelte hinter mir herum. Ich war erleichtert, als ich das ‚Klick’ hörte und das Schloss geöffnet war. Dann hörte ich ihn leise fluchen. „So ein Mist“, sagte er leise.
„Was?“ Sein Ton beunruhigte mich.
Er drehte mich um und fummelte an der Halsöffnung des Anzugs herum. Er zog und zerrte.
„Scheiße!“, sagte er.
Ich habe ihn noch nie so oft an einem Tag fluchen gehört, ehrlich. Ich machte mir langsam Sorgen.
„Was stimmt denn nun nicht, verdammt noch Mal“, fragte ich. Meine Stimme überschlug sich vor Aufregung.
„Es ist nur... Also, deine verdammte Maske scheint mit dem verdammte Anzug verschmolzen zu sein.“
„Was!“, rief ich. Ich war nun doch am Rande einer Panik.
„Warte mal eine Sekunde“, sagte er besänftigend mit einer ‚Papa- wird- es- schon- richten’ - Stimme. „Nicht aufregen. Dort, wo das Material des Anzugs das Gummi der Maske überlappt, fühlte es sich so an, als ob es verschweißt ist. Eigentlich kann ich nicht einmal eine Art Klebenaht fühlen. Alles ist ganz glatt. Schöner Effekt, wirklich, aber das bedeutet, dass es viel schwieriger wird dich aus dem Anzug heraus holen zu können. Ich glaube nicht, dass wir die Mundöffnung soweit dehnen können, um deinen ganzen Körper da hindurch zu bekommen. Hmm. Ich fürchte, wir werden den Anzug zerschneiden müssen.“
„Du machst Scherze!“, brüllte ich. „Der Anzug hat uns fast dreitausend Dollar gekostet!“
„Stimmt“, erwiderte er. „Was ist wichtiger: Deine Gesundheit, oder ein Fetzen geiler Kleidung? Dann werde ich dir eben einen neuen Anzug kaufen, verdammt noch Mal!“
Ich war total aufgebracht, hielt aber meinen Mund. Um ehrlich zu sein, war auch ich beunruhigt. Obwohl ich mich sehr gut fühlte, wollte ich doch von einem Arzt untersucht werden.
Phil kam mit einer Verbandsschere aus dem ‚Erste- Hilfe- Kasten’ zu mir zurück.
Ich war darüber sehr dankbar, denn er wollte nicht meine Haut verletzen. Er konnte die Schere aber nirgendwo ansetzen. Da er aber nicht aufgeben wollte, zog er an einer Stelle das Gummi von meiner Haut ab, um in die Falte schneiden zu können. Es ging nicht.
„Hä?“, sagte er und verließ das Zimmer.
Er kehrte mit meiner Schneiderschere zurück. Diese Schere ist wirklich scharf. Ich habe mich damit mehrmals geschnitten.
Die Schere schaffte nicht einmal das Gummi einzukerben.
Jürgen schaute mir in die Augen, die er natürlich nicht wegen der dunklen Linsen sehen konnte.
Ich starrte jedenfalls zurück.
„Liebling“, sagte er mit ernster Stimme. „Ich glaube, dass das kein Gummi mehr ist.“
„Sehr komisch“, sagte ich. „Und was soll es dann sein? Komm schon, hol mich aus dem Ding heraus!“
„Ich arbeite daran, ich arbeite daran. Aber, um ehrlich zu sein, ich weiß NICHT was das jetzt für ein Material ist. Eines weiß ich jedoch genau: Ich habe noch nie Gummi gesehen, dass einer scharfen Schere widersteht! Lass mich etwas anderes probieren. Bin gleich zurück.“
Er verschwand wieder.
Ich hörte, wie er nach unten zum Hobbykeller ging. Als er zurückkam, hielt er eine Blechschere in seiner Hand. Natürlich schaffte auch sie nicht den Anzug zu beschädigen. Langsam stieg in mir eine Ahnung hoch. Doch es dauert immer sehr lange, bis man die Wahrheit erkennt.
„Okay, Schatz. Erlaubst du mir ein Messer zu nehmen?“
„Hey, warte mal eine Minute. Ich muss nachdenken“, sagte ich. Dann hatte ich eine Idee.
„Das hier erinnert mich an damals, als du von mir einen Körperabdruck gemacht hast. Erinnerst du dich daran, als du die Form aufgeschnitten hast? Vielleicht...“
Man konnte förmlich sehen wie ihm ein Licht aufging. Er rannte wieder nach unten. Nach ein paar Minuten kehrte er zu mir zurück.
Er schaltete das Licht an, und sofort wurde der Anzug wieder hart. Er schaltete die Gips- Säge ein, und ich zuckte zusammen. Der jaulende Klang erinnerte mich an dem Abend, als er mich aus der Gipsform heraussägte. Die Säge hatte zwar die steife Gipsform zerschnitten, aber nicht meine weiche Haut.
Er drückte die Säge gegen das ‚was- auch- immer- Material’ und es ertönte ein fürchterliches Gejaule. Nach kurzer Zeit bemerkte ich, dass kein Staub aufgewirbelt wurde. Jürgen nahm die Säge weg und schaute sich voller Erstaunen das Ergebnis an. Es gab kein Anzeichen seiner Bemühung. Die Stelle glänzte nur etwas mehr als die restliche Oberfläche.
„Hmmm“, sagte er.
„Fällt dir sonst noch was ein?“
„Nein! Lass mich nachdenken.“
Nach einer langen Pause, während der ich bestimmt tausend Mal bereute an der verdammten Maschine herumgespielt zu haben, sprach er: „Okay. Ich brauche eine andere Probe dieses Materials, an der ich alles ausprobieren kann, ohne dich zu verletzen.“
„Aber du hast mir doch gesagt, dass die anderen ein Forschungsergebnis deiner Maschine sehen wollten.“
Ich fühlte mich etwas ruhiger, da er nicht mehr der Meinung war, ich würde in unmittelbarer Gefahr schweben. Mein Liebling war ein Genie. Er würde sich etwas ausdenken!
„Das werden sie. Ich werde morgen Abend mit einigen Latexsachen ins Labor gehen, und den Versuch wiederholen. Ich hoffe nur, dass es zu dem gleichen Ergebnis kommt.“
„Und in der Zwischenzeit?“, fragte ich. So langsam fragte ich mich, wie lange ich in jenem Anzug ausharren müsste.
„In der Zwischenzeit solltest du versuchen dich zu entspannen. Du hast einen langen Tag gehabt. Soll ich dich ins Bett bringen?“

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