Latexdame Jannette Latex- und Ledergeschichten

Der Unfall

von William A. Lemieux

Alle Rechte und weitere Nutzung beim Autor.

Übersetzung: Jannette

Kapitel 2

13. Februar
Liebes Tagebuch,
ich war gestern zu müde um weiter schreiben zu können. Hier kommt nun der Rest der Erzählung wie ich... neugeboren wurde. Du würdest es wahrscheinlich so bezeichnen: Wie ich neu erschaffen wurde zu einem Sex- Spielzeug für meinen Ehemann. Ich glaube, so ist es leichter darüber zu schreiben, da ich die Dinge immer etwas lockerer sehe, als sie in Wahrheit sind.

Als ich vor dem Haus stand, war ich plötzlich blind. Ich hatte total vergessen dass es Nacht war. Und nachts ist es dunkel! Wie dumm von mir. Die abgedunkelten Linsen ließen mich nur die Beleuchtungen erkennen, welche links und rechts von der Auffahrt standen. Ich stand also verwirrt und frustriert vor dem Haus, bis mir langsam klar wurde, dass sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Mir war es unendlich lange vorgekommen. Es hatte in Wahrheit aber nur eine viertel Stunde gedauert. Trotzdem konnte ich die Umwelt immer noch nicht vollständig erkennen. Ich stolzierte ziemlich unsicher zu meinem Auto. Doch als die Scheinwerfer eingeschaltet waren, wusste ich, dass ich einigermaßen sicher fahren könnte.
Der kurze Weg zum Auto war allerdings schon fast ein Abenteuer, da die Quecksilberschalter ständig meine Dildos ein- und ausschalteten. So bekam ich den ersten Orgasmus bevor ich das Auto erreicht hatte. Wenn ich gedacht hatte, dass dies nicht so gut war, wurde die Fahrt zum Labor noch schlimmer, oder besser, je nachdem wie man es sieht. Jedes Mal wenn ich zu dem Labor gefahren bin, hatte ich mich über den letzten Kilometer beschwert. Die Straße ist in einem schrecklichen Zustand, voller Schlaglöcher und Unebenheiten. Wenn ich Dildos mit darin befindlichen Kugeln getragen hatte, wurde ich stets fast verrückt vor Erregung. Und in jener Nacht war es nicht anders. Mein teurer Ehemann erfreut sich natürlich daran und steckt mir immer mit Absicht jene Spielzeuge in meine Scheide und den After. Oft fährt er auf dem Weg zu einem Restaurant einen Umweg über holperige Strecken, um mich bis an den Rand eines Orgasmus zu bringen. Ich glaube, dass er ein sadistisches Vergnügen daran hat meine Erregung zu sehen, sogar, oder gerade in der Öffentlichkeit. So hasse und liebe ich jene Ausflüge.

Aber ich komme vom Thema ab.

Diesmal fuhr ich den Wagen, und musste mich sehr stark konzentrieren. Kurz bevor ich meinte nicht mehr heil anzukommen, war ich auch schon da. Die gepflasterte Zufahrt zum Labor ließ mich wieder ruhiger werden, und ich parkte den Wagen ohne Probleme neben dem Tor.
Ich ging durch das geöffnete Tor und wunderte mich wieso kein Wachmann anwesend war. Man nahm es wohl nicht so genau mit dem Schutz der Forschungsabteilung.
Als ich mich dem Hauptgebäude näherte, wo sich das Labor meines Ehemannes befand, sah ich dass in mehreren Büros Licht brannte. Ich hoffte, dass er wirklich allein war. Mir machte es zwar nichts mehr aus, wie ich gekleidet war, aber trotzdem käme Jürgen arg in Verlegenheit, wenn wir von einen seiner Mitarbeitern entdeckt worden wären.
Ich fand ihn in einem hell beleuchteten Raum, der mit diversen Apparaturen voll gestopft war. Er hatte sie mir vor Monaten voller Stolz gezeigt. Er blickte irritiert auf, als er das laute Klackern meiner hohen Absätze hörte. Als er mich sah, strahlte sein Gesicht vor Freude, und umarmte meinen eng geschnürten und stark glänzenden Körper.
„Großer Gott! Diana! Was tust du denn hier?“, fragte er und schaute mich langsam von oben nach unten an. Er pfiff anerkennend.
Ich sonnte mich in seinen prüfenden Blick und hätte unter der Maske gelächelt, wäre mein Mund nicht so streng mit Gummi ausgefüllt gewesen.
„Aha! Dann ist heute also der Anzug gekommen, und du konntest nicht warten damit anzugeben, hmm?“, fragte er.
Ich nickte.
Ich stolzierte vor ihm auf und ab. Nur einmal kam ich kurz ins Straucheln.
„Großer Gott! Ich könnte dich tagelang einfach nur anschauen“, sagte er und fuhr mit seinen Händen über meine geschnürte Taille, den Hüften, sowie den leicht angeschwollenen Brüsten.
„Der Anzug sitzt perfekt“, fügte er hinzu. „Jeanne und William haben wunderbare Arbeit geleistet, meinst du nicht auch?“
Ich nickte kräftig.
„Und du bist geknebelt, richtig?“, fragte er. Er streichelte meine angeschwollenen Wangen und leckte dabei über seine Lippen. Er wusste genau wie erregt ich in meinem Gummigefängnis war.
Ich nickte erneut und stöhnte. Teilweise um ihn zu erregen, aber auch weil ich es einfach tun musste.
Er fühlte zwischen meinen Beinen. „Und was hast du dort unten? Ah, die Hüllen... aber da ist ja etwas drin... Deine Lieblings- Dildos?“
Ich nickte.
„Die mit dem Quecksilberschalter, nicht wahr?“
Ich nickte wieder.
Er massierte meinen Schritt und entlockte meinen versiegelten Lippen ein heftiges Stöhnen.
„Jesus“, sagte er, „wie soll ich jetzt nur meine Arbeit beenden können? Du siehst so toll aus, aber... Großer Gott, dieser Anzug ist unglaublich. Ich kann nicht warten bis wir wieder zu Hause sind!“
Er schaute mich wehmütig an.
„Verdammt noch mal! Ich kann jetzt nicht nach Hause gehen, ich muss noch hier bleiben! Ich habe den Geldgebern für morgen eine Demonstration versprochen, und wir haben noch ein paar Probleme. Verdammt, verdammt, verdammt.“
Er starrte mich immer noch an, als ob ich ein Fetisch- Geist wäre, der jeden Moment verschwinden könnte.
Ich drehte mich vor ihm um meine eigene Achse, um ihn jeden Fleck meines Körpers zu zeigen. Ich wusste wie heiß ich aussah und war mir der Wirkung bewusst, die ich auf ihn ausübte. Ich liebte den Gedanken und das Gefühl dass ICH in dem Anzug steckte, während er von dem Anblick der hauteng anliegenden und stark glänzenden Latexhaut wild gemacht wurde. Er mag zwar die dominante Person in unserer Beziehung sein, aber ich kann ihn geschickt steuern, bis er schwach ist.
Seine Hände lagen auf meiner Taille. Er suchte die Korsettschnur.
„Ah, du hast das Korsett abgeschlossen! Wo ist der Schlüssel?“
„Mm-hmm“, sagte ich in den Knebel. Ich zeigte über meine Schulter nach hinten.
„Im Auto?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Zu Hause!“
Ich nickte.
Er grinste.
„Du bist verrückt! Dann musst du hier bleiben, bis wir gemeinsam nach Hause fahren. Ich werde dich durchvögeln wie noch nie! Ich wünschte mir, dass ich sofort mit dir nach Hause fahren könnte! Aber, Schatz, es tut mir wirklich leid. Ich kann jetzt noch nicht gehen. Nicht bevor ich den Fehler gefunden habe. Das verstehst du doch, oder?“
Ich gab ein leises jammerndes Geräusch von mir und bewegte meine Hüften. Die Dildos fingen sofort an zu vibrieren und ich stöhnte lauter als beabsichtigt.
„Ah! Hmmm“, sagte er daraufhin. „Ich denke, dass eine kleine Pause nicht schaden kann. Ich wollte dich sowieso gleich hier nehmen. Du weißt ja, ich brauche dich gar nicht erst ausziehen.“
Ich sah seinen inneren Kampf zwischen Verlangen und Disziplin, denn er musste ein technisches Problem, was auch immer es war, bis zum Morgen lösen.
„Mmm?“, sagte ich leise und drückte meine Brüste ganz fest an seinen Brustkorb. Wie die meisten Männer hat er einen Tick für große Brüste. Das war schließlich die Ermunterung, die er benötigte.
„In Ordnung! Das reicht! Komm mit.“
Er drehte mich um und hielt meine Arme auf dem Rücken fest (sehr zu meiner Freude) und führte mich durch eine Tür, durch eine Halle, zu seinem Büro. Er schloss hinter sich die Tür ab und schob mit einer Handbewegung die Unterlagen vom Schreibtisch herunter, sodass die Blätter durch die Gegend flatterten.
„Beuge dich nach vorne“, befahl er. Seine Stimme vibrierte vor Verlangen.
Ich grinste unter meiner Maske. Er hatte die Kontrolle über sich verloren.
Es war ganz gut gewesen, dass ich ihm eine längere Korsettversion ausreden konnte, sonst hätte ich mich nicht über den Schreibtisch beugen können. Obwohl mein Oberkörper steif war, konnte ich mich immerhin aus den Hüften heraus nach vorne beugen. So stand ich nun mit nach vorne gebeugtem Oberkörper vor seinem Schreibtisch.
„Beine auseinander“, sagte er und drückte mit einer Hand gegen meinem Rücken. Ich stellte meine Beine auseinander. Das ging allerdings nicht so leicht, da meine Absätze immer wieder im Teppichboden versanken. Und plötzlich verlor ich den Halt und fiel vornüber. Meine Brüste und die Hüften schlugen auf dem Schreibtisch auf. Ich stöhnte, denn der Schlag auf meine Brustwarzenringe verursachte eine Mischung aus Schmerz und Vergnügen.
Doch trotz der erregenden Fahrt über die holperige Straße und der soeben erlebten harten Behandlung brannte in mir das Feuer der Begierde.
Ich fühlte wie der Schweiß und meine Liebessäfte plötzlich nach unten liefen. Es kitzelte an den Beinen. Aber der Anzug versiegelte meinen Körper. Nichts von jenen Säften konnte nach außen dringen.
Er fummelte an meinem Unterleib herum, und bald hatte er die Verschlüsse geöffnet und zog die Dildos heraus. Die immer noch in mir steckenden Latexhüllen konnte er aber nicht entfernen, aber das schien ihn nicht zu kümmern. Er schob seine Hand zwischen Maske und Ganzanzug, und zog sie dann wieder heraus. Das reichte, um seine Finger ausreichend mit einer Mischung aus Schweiß und Silikonöl zu benetzen. Dann verteilte er die Schmiere in den beiden Latexkondomen. Erst mit einem Finger, dann mit zwei.
Ich hörte durch meine Maske ein gedämpftes Geräusch. Er hatte den Laborkittel ausgezogen und fallen gelassen. Dann folgte ein lauteres Geräusch. Das war seine Hose.
Und dann keuchte und stöhnte ich, da er seinen heißen Penis in meine Scheidenhülle drückte. Er füllte die Hülle komplett aus.

Ich habe mich oft gefragt, ob ich Jürgen nur wegen seines Penis geheiratet habe. Er könnte niemals für einen Pornostar gehalten werden, da er wegen seines drahtigen Körpers viel zu dürr dafür wäre, aber in der Skale der Männlichkeit stand er ganz weit oben. Sein Penis war nicht der größte, aber genau richtig, um mich um den Verstand zu bringen. Und wenn Sexautoren schreiben, Größe sei nicht so wichtig, kann ich nur sagen: „Alles Quatsch!“ Ein großer Penis ist schon ganz gut, aber es ist sicherlich ein Gewinn, wenn der Besitzer weiß wie man damit umgehen muss. Und nach all den Jahren kann ich nur sagen: „Mein Liebling weiß es genau!“ Er ist auch sehr geschickt mit seinen Fingern und seinem Mund. So schafft er es auch auf diese Art und Weise mich regelrecht explodieren zu lassen. Er hatte mir mal gesagt, dass er vor unserer Heirat Sex studiert hatte. Was auch immer.

Er rammte seinen großartigen Penis mit einem Schlag in meine Scheide hinein. Er wusste genau dass mich das fertig machen würde. Ich wurde beinah von dem plötzlichen Druck ohnmächtig, der sich auf mein Becken übertrug.
Dort auf seinem Schreibtisch, ich als Abbild eines feuchten Fetischtraums, er die Personifizierung der ‚Nerds’, die man immer wieder auf witzigen Cartoons sieht.
Er ritt mich mit einer wilden Hingabe, stieß immer wieder unbarmherzig zu, als wollte er die letzten Monate auf einmal nachholen.
Es war ein kurzes Abenteuer für uns beide. Der Auslöser war wohl zum größten Teil der Anzug. Meine Erscheinung hatte ihn, als auch mich verrückt gemacht. Wir kamen innerhalb Sekunden, und sein Samen war so heiß und es war so viel. Ich konnte es trotz der Latexhülle fühlen. Ich schrie den Schreibtisch an. Meine Schreie wurden jedoch von dem Knebel gedämpft. Ich kam immer wieder, wie verrückt, sogar als er seine Stoß- Bewegungen verlangsamte. Ich beschloss auf der Stelle diesen Anzug so oft wie möglich zu tragen.
Wenn ich nur geahnt hätte...

Danach lehnte ich mich an der Wand an, weil es bequemer war als zu sitzen. Er saß auf der Schreibtischkante. Wir tranken beide eine Cola, die er von einem Automaten aus der Halle geholt hatte. Das war eines unserer ‚Nacher’- Rituale, da wir Nichtraucher sind. Manchmal sind wir hinterher sofort in die Stadt gefahren, um ein Eis zu essen. Es gibt nichts Schöneres nach dem Sex als Eiscreme.
Ich bewegte meinen Unterkiefer, da er immer noch ziemlich wehtat. Jürgen hatte mir geholfen die Maske vom Kopf zu ziehen, damit der Knebel aus meinem Mund herausgenommen werden konnte. Solange ich einen stramm aufgeblasenen Knebel im Mund habe, macht es mir nichts aus. Erst hinterher fängt die Kiefermuskulatur an zu schmerzen.
„Du weißt, dass ich wieder ins Labor muss um dort weiter zu arbeiten“, sagte er mit ruhiger Stimme.
Er schaute auf seine leere Flasche und traute sich nicht mir in die Augen zu sehen.
Ich nickte und war ein wenig traurig, denn ich wusste dass er, falls nötig, die ganze Nacht im Labor bleiben würde. Er ein großer Perfektionist. Aber dann verflog meine traurige Stimmung, denn ich malte mir aus, dass ich die restliche Nacht, vielleicht sogar den ganzen folgenden Tag in dem verschlossenen Anzug verbringen würde. Ich würde, so wie ich war, auf seine Rückkehr warten. Mein Herz schlug sofort ein wenig schneller, und ich lächelte. Letzteres konnte er nicht sehen, denn er hatte mir die Maske, nachdem der Knebel entfernt war, wieder aufgesetzt.
„Ich weiß“, sagte ich. „Ist schon okay. Das war gerade großartig.“ Ich hatte das nicht gesagt um ihn zu beruhigen. Ich meinte es wirklich so.
„Es macht dir nichts aus?“, fragte er und schaute mich besorgt an. Er konnte nicht meinen verliebten Blick hinter den dunklen Linsen erkennen.
„Mir geht es gut. Tu, was du tun musst.“
Ich beschloss es ihm aber nicht zu leicht zu machen und fügte hinzu: „Ich werde auf dem Bett auf dich warten, wann immer du nach Hause kommst. Und ich werde die ganze Zeit diesen verschlossenen Anzug tragen! Immerhin bin ich jetzt nicht mehr so wahnsinnig mit der Gier nach einem Orgasmus erfüllt. Ich werde damit warten, bis du nach Hause kommst, he, he.“
„Okay. Das denke ich auch. Hey! Ich habe vergessen dir eine große Neuigkeit mitzuteilen! Komm mit, ich muss dir was zeigen!“
Er lief zur Tür, doch ich konnte ihn noch aufhalten, denn er hatte vergessen dass er keine Hose trug. Während mein zerstreutes Genie seine Hose anzog, sammelte ich die verschiedenen Teile meines Anzugs zusammen, die er in der Hektik im Raum verstreut hatte. Ich hatte so ein Gefühl, das ich sie zu Hause wieder in mir spüren wollte.
„Hast du etwa deinem Monstrum einen Namen gegeben?“, fragte ich, als wir wieder das Labor betraten. Ich wollte dass er sich wieder auf seine Arbeit konzentrierte, denn je konzentrierter er war, desto eher würde er nach Hause kommen.
„Ich denke schon. Siegfried nennt es die ‚Direkte- Struktur- Modifikations- Maschine’, kurz: DSM. Mit Struktur meinen wir die molekulare Struktur. Es klingt zwar nicht romantisch, aber treffend.“
„Und wo liegt das Problem?“
„Nein. Das ist nicht wirklich das Problem. Ich muss nur ein paar Einstellungen verändern, damit du sehen kannst welches Potential darin steckt. Es ist einfach goldwert. Eine Anzeige verwirrt mich jedoch. Vielleicht stimmt was nicht mit der Verkabelung.“
Er veränderte etwas.
„Und? Funktioniert die Maschine jetzt besser?“, fragte ich.
„Heh, heh, heh“, antwortete er.
Er hatte den Blick eines kleinen Jungen, der Unfug angestellt hatte. Da wusste ich, dass er etwas vollbracht hatte, auf das er sehr stolz war.
„Junge, Junge! Das ist es! Wir haben bereits jede Menge interessante Dinge heraus gefunden. Schau mal!“
Er nahm eine Zimmerpflanze vom Schreibtisch und stellte sie in die Maschine.

Ich denke, ich sollte seine Erfindung beschreiben, auch wenn es nicht so wichtig ist. Das Ding glich einem Haufen aus Blech, Kabel, blinkenden Lampen und so fort; Wie man es in alten Schwarz- Weiß- Filmen manchmal gesehen hatte. Es sah also überhaupt nicht nach einem ordentlichen Hightech- Gerät aus. Aber nach all den Jahren wusste ich, dass wissenschaftliche Versuchsaufbauten fast immer unordentlich aussahen.

Jürgen stellte also die Pflanze auf einem ziemlich großen Drehteller, auf dem bereits ein paar andere Gegenstände standen. Ich schaute mir alles genauer an. Displays zeigten Zahlen an, viele Lämpchen blinkten oder leuchteten. Da verstand ich, dass er mitten in einem Versuch war, als ich zu ihm kam. Dann sah ich in einem Käfig, der auch auf dem großen Drehteller stand, ein Kaninchen sitzen. Ich griff an seine Schulter.
„Was?“, sagte er erstaunt.
„Was ist mit dem Kaninchen?“, fragte ich mit einem harten Ton.
Jürgen wusste dass ich gegen Tierversuche war, egal wie wichtig die Versuche auch sein sollten.
„Du brauchst dir keine Sorgen machen. Genau darum geht es ja. Du weißt doch, dass ich niemand wehtun kann. Vertraue mir.“
„Aber du hast mir doch etwas von Bestrahlung gesagt.“ Ich war noch nicht überzeugt.
„Ja, in diesem länglichen Kasten ist ein Röntgenstrahler“, antwortete er. „Aber die Dosis ist niedriger als bei deiner routinemäßigen Brustkrebsvorsorgeuntersuchung. Außerdem ist das der stärkste Röntgenstrahler den wir hier haben. In Lawrence Livermore Laboratorium steht ein stärkeres Gerät, glaube ich jedenfalls, aber deren Zeug ist absolut geheim. Jedenfalls ist die Leistung dieses Geräts nur minimal.“
Ich versuchte nicht im Weg zu stehen, während er alles vorbereitete. Das ganze Verfahren dauerte nur eine Minute. Er drehte einen Schalter um, und der Plattenteller fing an sich zudrehen. Dann drehte er eine Wählscheibe, drückte auf einen Knopf, und führte mich, er nahm mich bei der Hand, zur Rückseite des Labors. Ich entdeckte eine große Digitalanzeige, auf der ein Countdown von einer Minute ablief.
„Und es ist hier wirklich sicher?“
„Soweit wir wissen, ja. Aber zur Sicherheit habe ich einen Timer eingeschaltet. Wir sind weit genug entfernt. Es kann nie schaden vorsichtig zu sein.“
Als die große Anzeige ‚Null’ ereichte, hörte ich ein kurzes, lautes Summen, gefolgt von einem weichen ‚Rums’.
„Was war das?“, fragte ich besorgt.
„Der Laser. Oder genauer gesagt, die Stromversorgung. Das Netzteil summt immer so laut, wenn der Laser arbeitet.“
Das war’s. Ich konnte aber nicht erkennen ob überhaupt etwas geschehen war. Ich schaute Jürgen fragend an, doch da fiel mir ein, dass er meinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte.
Er grinste jedenfalls königlich. „Komm“, sagte er.
Wir gingen wieder zurück. Das Kaninchen war noch dort. Es machte auf mich den gleichen Eindruck wie vorher. Es hoppelte im Käfig herum und stupste seine Nase gegen ein Salatblatt.
Jürgen nahm einen Gegenstand nach dem anderen von dem großen Drehteller herunter, damit ich mir alles genauer anschauen konnte. Zunächst sagte er nichts, sondern grinste nur.
Eine kurze, aber dicke Metallstange, ich nahm an dass es Aluminium war, sah unverändert aus, bis er die Stange bog... Und das ging viel zu leicht.
Die Zimmerpflanze sah genauso aus wie vorher.
Gleichfalls der Glas- Aschenbecher.
Aber ein Stück trockenes Holz, das in dem Aschenbecher lag, sah aus wie geschmolzen, jedoch ohne Hinweis von Hitze. Das Stück Holz war nicht verkohlt und fühlte sich immer noch wie Holz an. Wegen meiner Latexhandschuhe konnte ich das nicht so genau beurteilen. Jedenfalls hatte das Stück Holz die Innenform des Aschenbechers angenommen. Ich roch daran. Es roch nach ganz normalem Kiefernholz.
„Ist das nicht unglaublich?“ Jürgen schien fast vor Freude in die Luft springen zu wollen. „Und nun schau dir das Kaninchen, sowie die Pflanze an. Für wie alt würdest du die Pflanze einschätzen?“
Ich war beunruhigt. Ich hatte Jürgen noch nie derart aufgeregt gesehen. Ich schaute mir die Pflanze an. Es war eine Petunie, eine Sorte die nach ein paar Wochen verwelkt.
„Eine Woche?“, riet ich.
„Nein! Diese verdammte Blume ist über sechs Monate alt“, prahlte er. Sie war unser erstes Versuchsobjekt. Und rate mal wann wir die Blume zuletzt gegossen haben.“
Ich zuckte mit den Achseln.
„Noch nie!“ Er reichte mir den Topf. Die Pflanze steckte in einem Stück Schaumstoff. Die Wurzeln waren bis auf dem Boden des Topfs gewachsen. Dort war aber keine Erde vorhanden. Ich zitterte. Wollte er mich hereinlegen?
„Wie du siehst, gedeiht sie prächtig! Riech mal, die Pflanze ist echt! Wir haben sie unter dem Mikroskop untersucht, Proben davon zu einem Botaniklabor geschickt. Als sie uns anriefen, wollten sie wissen was wir ihnen zugeschickt hatten. Sie sagten uns dass die Zellen sich ganz normal teilten, die Pflanze aber trotzdem nicht so schnell verwelkte. Diese Pflanze ist lebendig, nicht konserviert, aber sie wächst sehr langsam, und sie braucht nicht die üblichen Nährstoffe, sondern NUR LICHT!“
„Gut, also, was hält sie denn nun am Leben?“ Ich war skeptisch, aber seine Aufregung steckte mich an.
„Das ist es ja gerade! Wir wissen es nicht!“
„Und das Kaninchen?“
„Dieses Kaninchen hat seitdem wir es zum ersten Mal in der Apparatur saß, nichts gegessen. Und das war vor sechs Wochen! Zuerst glaubten wir dass es krank war. Wir ließen es untersuchen, doch es ist kerngesund. Es wiegt genauso viel wie vor sechs Wochen. Das ist biologisch unmöglich, aber es ist wahr. Irgendwie haben sich die molekularen Strukturen der Pflanze und des Kaninchens drastisch verändert. Aber ohne schädliche Nebenwirkung. Wir konnten bisher nichts finden. Und aus irgendeinem Grund wirkt die Maschine auf Lebewesen unterschiedlicher als auf tote Materie. Wir haben keine Ahnung was hier geschieht, aber eines kann ich dir sagen: Das ist DIE Entdeckung des Jahrhunderts!“
Ich war verblüfft. Zuerst glaubte ich, dass er mich reinlegen wollte, aber der Blick in seinen Augen war unverkennbar. Doch dann, trotz meiner Ehrfurcht vor dem, was er vollbracht hatte, befiel mich ein komischer Gedanke.
„Das würde allen Diäten den Garaus machen.“
„Ha, ha“, lachte er nervös. „Möglich. Aber keiner von uns hat den Mut, oder, sagen wir, ist dumm genug soweit zu gehen. Zuerst müssen Menschenaffen getestet werden. Schließlich haben wir noch keine Beweise ob nicht doch neuronale Funktionsstörung, Gehirnschäden, oder irgendetwas sonst passieren könnten. Es ist noch ein langer Weg bis man es an Menschen ausprobieren kann.“
„Du kannst es an mir testen“, schlug ich mit meiner verführerischsten Stimme vor.
„Ja, sicher“, blaffte er mich an. „Und wie soll ich mich fühlen, wenn du hinterher nur noch ein Stück verkohltes Gummi bist?“
„Du würdest dich Scheiße fühlen, nehme ich an“, sagte ich.
„Autsch!“ Das hatte gesessen.
„Schweig, Frau, oder ich werde dich knebeln.“
Ich berührte den Pumpknebel, den ich um meinen Hals gehangen hatte.
„Versprochen, versprochen“, seufzte ich.
„Du bist unbelehrbar“, tadelte er mich mit einem Lächeln. „Wie dem auch sei. Während das Versuchstier und die Pflanze scheinbar nicht beeinträchtigt sind, ist die Auswirkung auf diverse Materialien sehr unterschiedlich. Ach ja! Ich wollte testen, wie es auf Latex wirkt! Ich hatte extra einen deiner alten Strümpfe mit... Er ist im Auto. Wartest du hier bitte eine Minute?“
Er lief zur Tür. „Und nichts anfassen!“, rief er mir zu.
Ich stand ganz alleine vor der Maschine mit dem großen Drehteller. In meinem Kopf schwirrten die unterschiedlichsten Gedanken, Träume und wildesten Fantasien herum.
Und dann...

Ich weiß nicht, was über mich kam. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei dachte. Hatte er nicht gesagt, dass es Primaten nicht geschadet hat, oder nicht? Ich hatte bei jenem Punkt seiner Ausführung nicht so genau zugehört. Die Geschichte, dass man nichts essen müsste, das interessierte mich aber schon sehr stark. Ich wollte es wissen, und Jürgen brauchte es doch nicht erfahren. Ich dachte mir, dass ich es versuchen könnte, bevor er wieder zurück wäre, denn der Weg zum Parkplatz und wieder zurück war lang.
Ich denke, dass ich doch nicht so klug bin wie ich immer von mir meine. Ohne wirklich darüber nachzudenken nahm ich alles von dem großen Drehteller herunter, drehte den Wählknopf auf fünfzehn Sekunden herunter, drückte auf den Startknopf, und kletterte ungeschickt auf den sich langsam drehenden Teller.
Da stand ich, und schaute in den Raum. Ich wartete, während der Countdown lief. Ich erinnerte mich an den alten Film ‚Die Fliege’, wo der Wissenschaftler bei einem Selbstversuch furchtbar entstellt wurde. Ich bekam Zweifel an meinem Vorhaben. Ich schaute auf die Digitaluhr: Noch sechs Sekunden. Und als ich mich entschloss wieder herunter zu klettern, sah ich Jürgen, wie er das Labor betrat. Wir sahen uns gleichzeitig an.
„Diana, NEIN!“, rief er und blieb stehen, aber es war zu spät.
Ich hörte einen summenden Ton und glaubte, dass eine Welle von prickelnder Wärme durch meinem Körper lief. Es fühlte sich wunderbar an! Ich kann es nicht beschreiben. Es war wie... Ich weiß nicht, Worte können es nicht beschreiben. Es fühlte sich an, als ob ich in warmem Sirup eingetaucht wurde, nur besser. Meine Haut war plötzlich genauso empfindlich wie meine Scheide. Gleichzeitig ergriffen mich alle Stimulationen meines Anzugs, sogar die, welche ich versucht hatte zu ignorieren oder nicht so stark wahrgenommen hatte. Alles erregte mich: Die Einengung meiner Taille, der Druck des Anzugs auf meinem Körper, sowie die steile Zwangshaltung meiner Füße in den engen Stiefeln. All diese Gefühle stürzten gleichzeitig auf mich ein. Diese unglaubliche sexuelle Reizung wurde stärker und stärker und stärker. Ich befürchtete dass ich explodieren oder gar sterben würde. Während ich mich mit dem Teller drehte, sah ich Jürgen auf mich zulaufen, jedoch wie in Zeitlupe.
Ich kannte das Gefühl, das sich in mir aufbaute. Es war ein Orgasmus, aber ein viel zu heftiger Orgasmus, sodass ich zunächst erschrak. Ich wurde ganz steif, konnte mich nicht bewegen, nichts, rein gar nichts. So konnte ich es auch nicht aufhalten. Die sexuellen Gefühle und Reizungen erreichten den Höhepunkt, und die erste Welle meines Orgasmus überflutete mich. Ich schrie vor purem Vergnügen. Weißes Licht schien den Raum zu durchfluten, sodass ich dachte ich wäre gestorben und auf dem Weg zum Himmel war. Ich war die Glückseligkeit. Ich verkörperte die Ekstase.

Ich wurde ohnmächtig.

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