20. Februar
Liebes Tagebuch,
ich musste wieder eine Pause einlegen. Es ist nicht leicht zurück zu schauen,
da ich mich immer wieder frage, warum ich nur so dumm gewesen war und mich somit
in diese Lage gebracht habe. Ich traue mich gar nicht an die Zukunft zu denken.
Ich war zweiunddreißig, als der Unfall geschah. Wie lange muss ich noch?
Herrje! Das wird ja langsam ein richtiges Buch! Armes Tagebuch, du verlierst
schon ein paar Seiten. Ich werde dich wohl neu binden lassen müssen. Mache dir
keine Sorgen, das gehört dazu, ist Teil von dir – und ein Teil meines Lebens.
Vielleicht werde ich eines Tages alles zu einem großen Roman zusammenstellen und
veröffentlichen. Schlimm wäre es nicht, obwohl ich sicher bin, dass Jürgen dem
niemals zustimmen würde. Wer würde uns schon glauben, denn es klingt alles
einfach zu sehr erfunden. Mein Ehemann hat alle Forschungsergebnisse aufbewahrt,
und trotz intensiver Forschung keine Fortschritte erzielt. Aber ich will nicht
vorgreifen. Ich hatte dir von dem Unfall berichtet. Wir waren nach Hause
gefahren, und Jürgen hatte versucht den Anzug zu zerstören, aber ohne Erfolg...
„In der Zwischenzeit solltest du versuchen dich zu entspannen. Du hast einen
langen Tag gehabt. Soll ich dich ins Bett bringen?“
Ich stimmte ihm zu, denn die Idee war gar nicht so schlecht. Er schaltete das
Licht aus, und half mir die Treppe hinauf. Wir gingen zum Schlafzimmer. Ich gebe
zu, die Sensation, die ich beim Treppensteigen erlebte, ließ mich auf halber
Strecke noch einmal kommen.
Er versuchte mich ins Bett zu legen, doch ich war schon über ihm sobald er mich
losgelassen hatte. Kurz nach der Heimfahrt, als auch nach dem kurzen Orgasmus
auf der Treppe wollte ich ihn schon längst vernaschen. Und das ließ ich ihn
spüren.
Ich denke, dass der vergebliche Befreiungsversuch, als auch meine kurzzeitig
aufgekommene Nervosität davon abgehalten hatten. Wahrscheinlich hatte auch mein
Unterbewusstsein beschlossen dass alles in Ordnung sei, denn oben im Bett hatte
ich alle Sorgen vergessen.
Ich stieß ihn um, sodass er auf dem Rücken zu liegen kam. Dann riss ich ihm
regelrecht die Hose herunter. Seinem Hemd erging es ähnlich. Die Knöpfe flogen
zu allen Seiten weg. Dann packte ich seine Brustwarzen. Er stöhnte und griff
derb in meinen Latexkörper, den er fest gegen seinen Brustkorb zog. Ich entzog
mich seinen Händen und rutschte nach unten, zu dem Ziel meiner Begierde.
Als ich dort ankam, war er schon bereit. Sein hinreißender Penis pulsierte wie
sein Herzschlag, kleine Tropfen der Lust glänzten auf seiner Spitze.
Jürgen tut das normalerweise erst, wenn er eine zeitlang erregt worden ist. So
wusste ich, dass es an meiner Zwangslage gelegen haben musste. Er war also
genauso darüber erregt wie ich, und hatte es solange unterdrückt, wie er aus
Sorge um mich versucht hatte mich zu befreien.
Ich erregte ihn mit vollständiger Hingabe. Ich wiegte meinen Körper und genoss
dabei die erregenden Wellen der Lust. Es prickelte auf meiner Haut, als wenn
Stromstöße wellenartig darüber gejagt würden. Dann setzte ich mich auf ihn und
ritt ihn wie eine Wilde. Ich hatte noch nie seinen Penis genossen wie in jenem
Moment, und ich war - bin - mir sicher, dass ihm genauso erging.
Bevor er allerdings kam, drückte er mich von sich ab und befahl mit einer rauen
Stimme dass ich mich auf dem Bett ausstrecken sollte. Ah! Das klang mehr wie der
alte Jürgen! Es war schon so lange her gewesen...
Ich streckte mich aus, mit weit gespreizten Armen und Beinen, damit er mich zum
wohl einhundertsten Mal an den Bettpfosten festbinden konnte. Aber sobald ich in
der gewünschten Position lag, schaltete er das Licht an!
Sofort war ich unbeweglich gespreizt, wie noch nie zuvor.
„Lauf nicht weg“, sagte er mit einem kurzen Lächeln, bevor ich seine lauten
Schritte hörte. Er lief nach unten. Kurz darauf kam er mit einem aufblasbaren
Knebel zurück. Es war jener Knebel, den ich auf dem Weg zum Labor getragen
hatte.
„Gefällt dir mein Mund nicht?“ Kaum hatte ich das ausgesprochen, ärgerte ich
mich darüber. Aber das passiert mir immer wieder. Ich kann eben meinen Mund
nicht halten.
Er antwortete nicht, sondern stopfte mir einfach den noch schlaffen Gummibeutel
in den Mund und befestigte ihn an dem Flansch der Maske.
Ich summte vor Freude, als er den Knebel aufpumpte. Ich mag so geknebelt zu
werden, und es gibt nichts, was mich so zufrieden stellt wie ein gut
aufgepumpter Knebel. Der Knebel füllte meinen Mund bis in den letzten Winkel
aus. Die Wirkung wurde aufgrund der nun steifen Maske sogar noch strenger, da
meine Wangen nicht nachgeben, und der Unterkiefer nicht nach unten gedrückt
werden konnten.
Ich stöhnte, als der Druck größer wurde, und war über dem Klang überrascht.
Dieses Material absorbierte meine Töne wirklich gut. Jürgen nahm mein Stöhnen
als Zeichen wahr, und hörte auf zu pumpen.
Ich sah, dass die ganze Situation meinen Schatz in einem schrecklichen Zustand
der Erregung hielt. Er schüttelte sich ein bisschen, und sein Penis stand trotz
fehlender Stimulation meinerseits immer noch wie eine Lanze von ihm ab. Die
angeschwollenen Adern pulsierten, und die Eichel war viel größer als ich es in
Erinnerung hatte.
Nachdem er aufgehört hatte meinen Knebel aufzupumpen, kletterte er zu mir aufs
Bett. Doch zu meiner Enttäuschung drang er nicht in mich ein. Ich war bereit,
oh, ich konnte es kaum erwarten, und offensichtlich war auch er bereit, aber
mein geliebter sadistischer Ehemann hatte andere Pläne.
Ein Zeichen seiner Liebe zu mir ist, dass er mein Vergnügen über sein eigenes
stellt.
Er legte sich neben mir hin und begann mit einer Hand sanft an meinem
Klitorisring zu ziehen. Geschickt vermied er es meine Klitoris direkt zu
berühren. Dieser verdammte Bastard. Er streichelte ringsherum die Latexhaut, zog
immer wieder an dem Ring.
Ich erzitterte und wand mich in meinem glänzenden Gummigefängnis. Jeder meiner
Bewegungsversuche vergrößerte das Vergnügen. Wellen der sexuellen Energie
schossen über meine Haut.
Ich ahnte langsam, dass diese neue erogene Zone ein echtes Problem darstellen
würde, wenn ich nicht aus dem Anzug herauskommen könnte!
Schließlich hörte er auf meine Latexhaut zu streicheln und begann mit dem Finger
gegen meinen Klitorisring zu schnipsen. Nach nur wenigen dieser heftigen
Erregungen stand ich kurz davor zu explodieren, und ich versuchte es ihn durch
heftiges Stöhnen mitzuteilen, aber das brauchte ich gar nicht. Gerade, als ich
dachte, ich würde vor Erregung sterben, hörte er auf mich mit dem Klitorisring
zu reizen und kletterte auf mich drauf.
Ohne jede Vorwarnung geschah alles gleichzeitig. Er rammte seinen Speer in meine
Scheide. Er stieß ihn bis zum Anschlag hinein.
Sein heißes Glied, und der Druck seines Schambeins auf meiner Klitoris waren
alles, was ich brauchte. Ich war bereit für den wildesten Ritt meines Lebens
(jedenfalls in jenem Moment). Mein unbeweglich gehaltener Körper verkrampfte
sich und zuckte innerhalb der harten Hülle meines Anzugs. Sekunden später
schaltete sich mein Großhirn ab und ich hörte auf zu denken. Ich ergötzte mich
nur noch an den Wellen der Lust, die permanent über mich hinweg brandeten.
Nach einiger Zeit, (Jürgen sagte mir später, dass mein erster Orgasmus etwa eine
Minute lang angedauert hatte), begriff ich, dass er sich seit seinem Eindringen
überhaupt nicht mehr bewegt hatte. Doch sobald er es tat, begann es von Neuem.
Ein Orgasmus nach dem anderen durchflutete meinen Körper. Schließlich hörte es
nicht mehr auf, solange er sein Glied in meine gierige und zuckende Scheide
hämmerte.
Ich glaube, dass ich dabei ohnmächtig wurde.
Als ich wieder zu mir kam, war das Zimmer stark abgedunkelt, und der Knebel
entfernt worden. Ich konnte mich wieder bewegen. Jürgens Gesicht befand sich
direkt vor meinen Augen.
„Bist du okay?“
„Mmmm“, antwortete ich, während ich den Teil des Gehirns suchte, der für das
Sprechen zuständig ist. „Äh, ja. Ich fühle mich sehr, sehr gut. Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch, Liebling. Darf ich dich jetzt abtrocknen? Wir scheinen
eine große Schweinerei gemacht zu haben.“
Ich kicherte. „Okay.“
Als er sanft über meinem Unterleib rieb (Wir bewahren unsere alten Handtücher,
wir nennen sie Sex- Handtücher, im Bettkasten auf.), hielt er meine Oberschenkel
mit einem ziemlich kräftigen Griff fest.
„Warte. Nicht so fest, ich bin immer noch ein wenig empfindlich.“
Er verließ das Bett und sagte lächelnd: „Bin gleich wieder zurück. Alles klar?“
Ich nickte, denn es war ziemlich ungewöhnlich, dass er das Bett so kurz nach
unserem Geschlechtsverkehr verließ.
Eine der schönen Seite meines Ehemanns ist die, dass er nach dem Sex bei mir
bleibt, mit mir kuschelt, und, wenn ich möchte, redet. Von anderen Frauen habe
ich oft genau das Gegenteil gehört. Sie beschwerten sich darüber, dass ihre
Ehemänner sich entweder zur Seite wälzen und einschlafen, oder aus dem Bett
springen und das Zimmer verlassen. Sie wollen einfach nicht verstehen, warum sie
hinterher mit ihrer Frau kuscheln sollen.
Ich schaute immer wieder auf die Uhr. Wo blieb nur mein Schatz? Ich wurde
langsam sauer.
Als er aber 15 Minuten später erschien, musste ich ihm sofort verzeihen. Er trug
ein Tablett, auf dem zwei dampfende Becher und ein Teller voller Pfeffernuss-
Kekse standen. Das war genau das Richtige. Eine weitere Spezialität meines
Mannes ist, dass er kochen und backen kann. Abgesehen davon dass er nicht sehr
athletisch ist, kann er unglaublich nett, lieb und fürsorglich sein.
Er stellte das Tablett auf dem Nachttisch und kletterte zu mir aufs Bett. Und
obwohl ich mich bewegen konnte, bestand er darauf mich zu füttern. Ich nahm
kleine Schlucke von dem heißen Kakao, der mit einem Schuss Pfefferminz- Schnaps
versehen war, und kleine Bissen von den Keksen. Ich war im Himmel und brauchte
mich nicht zu bewegen, was mir erlaubte mich vollkommen zu entspannen. Nach dem
köstlichen Nachtmahl schlief ich ein.
3. August
Liebes Tagebuch,
es sind schon fast sechs Monate seit dem Umfall, so nennen wir mittlerweile
jenen denkwürdigen Zwischenfall, vergangen. Wie du, mein liebes Tagebuch,
inzwischen erraten hast, sind alle Versuche aus dem Anzug heraus kommen zu
können gescheitert. Wir haben nicht einmal einen Kratzer in das Material ritzen
können.
Oh, natürlich vermied es Jürgen mich dabei zu töten. Er kehrte mit weiterem
Latexmaterial ins Labor zurück, um die damalige Situation zu wiederholen. Es
funktionierte nicht. Also, streng genommen geschah doch etwas. Einmal
verwandelte sich ein Stück von dem gleichen Gummi sogar in eine zähflüssige und
übel riechende Substanz. Das war natürlich wenig hilfreich.
Schließlich waren wir beide der gleichen Meinung, dass es äußerst töricht wäre,
ja sogar wirklich gefährlich, mich wieder der Maschine auszusetzen. So beließen
wir es wie es war. Jürgen hatte sogar einmal versucht das Material so weit wie
möglich von meinem Körper zu ziehen und jene Stelle mit einer Flamme erhitzt.
Wir mussten feststellen, dass das Material sogar hitzebeständig war. Es wurde
zwar alles sehr schnell heiß, aber die Flamme hinterließ keine Spuren.
Trotz allem habe ich mich an dem Anzug gewöhnt. Ich weiß, dass ich sehr
wahrscheinlich den Rest meines Lebens darin verbringen kann. Ich habe mich an
den Gedanken gewöhnt, und, ja, so schlecht ist der Anzug ja gar nicht. So
langsam ist der Anzug Teil von mir. Wenn ich in den Spiegel blicke, sehe ich
jeden Tag das gleiche Bild. Ich habe es akzeptiert, also, für mich ist es
inzwischen ganz normal, dass ich so aussehe.
Wir haben begriffen, dass mit mir einige tief greifende Veränderungen zugestoßen
sind. Die Tatsache, dass mein ganzer Körper nun eine komplette erogene Zone ist,
ist nicht die einzige Veränderung. Genauso wie Jürgens Kaninchen aus dem Labor,
habe ich nicht gegessen. Ich bin nicht einmal hungrig gewesen. Ich musste nicht
einmal mehr auf die Toilette (Gott sei Dank!), und anscheinend schwitze ich
nicht mehr. Eigentlich hätte ich anfangen müssen schlecht zu riechen. Und man
darf nicht vergessen dass es unheimlich juckt, wenn man für eine sehr lange Zeit
einen Latexganzanzug trägt.
Nachdem ich den Anzug mehrere Tage getragen hatte, trat keine jener unangenehmen
Nebenerscheinungen ein, und ich hatte mich weder gebadet, noch geduscht! Ich
glaube sogar, dass meine Finger- und Zehnägel aufgehört haben zu wachsen.
Allerdings gibt es da eine Sache, deren Folgen mich schon erschrecken. Nachdem
ich es bemerkt hatte, behielt ich es zwei Tage lang für mich, und sagte es nicht
meinem Ehemann.
Ich weiß jetzt, woher ich meine Energie bekomme. Die Frage entstand, sobald ich
aufhörte zu essen. So fragte ich mich, was mich am Leben hielt. Mir war warm,
ich war quicklebendig. Was also war es, wenn es nicht die Nahrung war?
Es ist das Licht!
Irgendwie, jedenfalls nehme ich es an, erhält der Anzug seine Energie von dem
Licht, und gibt die Energie an mich weiter. Vielleicht werde ich dadurch sogar
jung gehalten. Auf jeden Fall bin ich bei bester Gesundheit.
Um dies zu überprüfen, hielt ich mich einen ganzen Tag lang im Dunkeln auf.
Erst am späten Abend fühlte ich mich schwach und mir wurde schwindlig. Kaum
hatte Jürgen das Licht angeschaltet, fühlte ich auf meinem ganzen Körper eine
heftig prickelnde Wärme, und innerhalb Minuten fühlte ich mich viel besser. Als
er mich hinunter zur Küche trug, dort ist die Zimmerbeleuchtung wesentlich
heller, fühlte ich mich noch besser.
Jürgen kaufte im Baumarkt eine wahrlich helle Arbeitsleuchte. Wenn er damit
herumspielte, war das Ergebnis einfach unglaublich! Es war sehr ähnlich, wie
damals bei dem Unfall, fast genauso intensiv. Wir haben mit diesem Phänomen oft
gespielt, als Belohnung wenn ich gut gewesen bin. „Wenn ich gut gewesen bin.“
Ha, Ha, Ha! Ja, liebes Tagebuch, wir haben unsere SM- Spiele intensiviert!
Wir haben jetzt an allen Fenstern schwere Vorhänge, und die Lampen können mit
Dimmerschaltern geregelt werden. So kann ich mich im Haus frei herumbewegen.
Aber Jürgen kann mich stets absolut unbeweglich machen, wann immer es ihm
gefällt, wie auf Knopfdruck.
Während er auf der Arbeit ist, halte ich mich im Haus auf. Sicher, wir haben
schon ein wenig Angst, dass mich unsere Nachbarn entdecken könnten, obwohl die
nächsten Nachbarn auf der anderen Seite des Tals wohnen. Wir achten auch darauf,
dass wir keine ungeladenen Gäste bekommen. Uns ist sehr wohl bewusst, dass ich
eine wissenschaftlich unerklärliche Kuriosität bin. Wir wollen nicht, dass ich
gegen meinem Willen zu einem Forschungskaninchen in einem geheimen
Regierungslabor werde.
Leider mussten wir, genau genommen Jürgen, die Nachricht verbreiten, dass wir
uns getrennt haben, und ich fortgezogen wäre. So konnten keine unangenehmen
Fragen aufkommen.
Jedenfalls hatte ich, während Jürgen auf der Arbeit war, viel mit Licht
herumgespielt.
Wir haben diese große Taschenlampe, die auch die Polizei benutzt. Diese Lampe
ist sehr hell. Die Gefühle, die ich bekam, als ich den hellen Lichtkegel über
meine ‚Haut’ wandern ließ, waren unglaublich. Wenn ich damit meine glänzenden
Brüste erhellte, war das Gefühl derart intensiv, dass ich einen Orgasmus bekam!
Vor ein paar Wochen beschloss ich mich dem direkten Sonnenlicht auszusetzen. Ich
wusste, dass Jürgen Panik bekommen würde, da man mich außerhalb des Hauses sehen
konnte. Ich empfand seine Bedenken als übertrieben, denn zu uns kam so gut wie
niemand mehr hinaus gefahren. Hin und wieder kam der Paketbote, aber wir
erwarteten keine Lieferung. Außerdem war Jürgen wieder mit dem Projekt
beschäftigt, sodass er kaum Zeit für mich hatte.
Wir wussten, da ich oft mit der Taschenlampe herumgespielt hatte, dass man nur
einzelne Teile des Anzugs durch Licht oder Dunkelheit beeinflussen konnte. Mit
anderen Worten: Ich kann einen Arm in einen beleuchteten Schrank stecken, sodass
er steif wird, aber der restliche Anzug bleib geschmeidig.
Also, vor ein paar Wochen hinterließ ich Jürgen an der Kühlschranktür eine
Notiz. Darauf stand, dass er mich hinten im Garten vorfinden würde. Ich nahm
eines unserer ältesten Spielzeuge, einen engen Ganzkörper- Ledersack, der schon
arg abgenutzt war und oben zugeschnürt werden konnte. Ich schnitt unten ein Loch
hinein. Ich zog mir die Lederhülle über, sodass nur noch mein Kopf
herausschaute. Dann zog ich von innen die Schnürung zu, sodass ich ab dem Hals
abwärts kein Licht abbekommen konnte. Der Ledersack reichte bis zum Boden. So
waren auch meine Füße bedeckt. Dann ging ich auf die Terrasse hinaus. Sobald ich
im Sonnenschein stand, wurden mein Hals und der Kopf steif. Eine enorme,
unbeschreiblich köstliche Erregung war dort zu fühlen. Erst rauschte es in den
Ohren, dann hörte ich ein Summen. Es klang fast, als ob viele Stimmen gemeinsam
summten. Als ich weiterging, fühlte ich wie meine Stiefel abwechselnd steif und
dann wieder nachgiebig wurden. Mir kam es so vor, als ob sie weicher als vorher
wurden. Außerdem schossen sehr erregende Impulse von den Stiefeln nach oben,
fast bis zum Schritt. Ich ging bis zur Mitte des Gartens, wo ich die nächsten
acht Stunden leiden und genießen wollte.
Ich löste die Schnur an meinem Hals, stellte mich etwas breitbeinig hin und
drückte meine Absätze etwas in den Rasen hinein.
Ich zögerte. Die wunderbaren Gefühle von meinen Füßen, Kopf und Hals ließen die
Frage aufkommen, ob ich die volle Wirkung aushalten könnte. Bestand die Gefahr,
dass ich vor Geilheit verrückt werden würde? Schließlich könnte ich nicht mehr
zurück ins Haus gehen. Aber ich wollte es. Oh Gott, liebes Tagebuch, und wie
sehr ich es wollte! Ich nahm all meinen Mut zusammen und löste die Schnur. Der
Ledersack rutschte langsam nach unten, und ich fühlte wie der Anzug immer
steifer wurde. Und als mein Anzug unter dem Schein der Sonne erstrahlte, keuchte
ich vor Schreck und sinnlicher Freude. Mein ganzer Körper prickelte, und
eintausend imaginäre Liebhaber streichelten meinen Körper. Ich konnte keinen
klaren Gedanken mehr fassen, und innerhalb weniger Sekunden kam ich.
Ich kam und kam und kam, geistig wie körperlich. Es folgte ein unaufhörlicher
und unnachsichtiger Orgasmus. Es war nicht zu vergleichen mit normalem Sex.
Alles war Eins: Körper wie Geist. Alles wurde erregt, und mein rationaler Geist
wurde von Wellen der Freude weggespült. Ich trieb auf einer unentwegten Woge der
Lust...
Das Erste, woran ich mich erinnere, nachdem Jürgen den Ledersack, der zu meinen
Füßen lag, weggenommen hatte, war, dass er mich aus einiger Entfernung
anschaute. Die Sonne war zwar untergegangen, aber noch war es hell, und der
Anzug war noch steif. Die geilen Gefühle hatten etwas nachgelassen, und ich
konnte wieder etwas klarer denken. Der Blick auf dem Gesicht meines Ehemannes
war allerdings für mich noch unergründlich. Ich war ganz schwach. Er musste mich
ins Haus hinein tragen, was ihm sehr schwer fiel. Warum, das hatte ich ja schon
Mal erklärt. Sobald ich immer klarer denken konnte, fing ich an zu weinen.
„Schatz, stimmt was nicht?“, fragte er.
Ich glaube, dass er die Antwort bereits wusste.
„Das war so schön, so vollkommen, so... so intensiv. Ich will es wieder erleben.
Ich will, dass es niemals endet.“
Ich wusste wie ich mich ausdrückte. Ich hörte mich genauso betteln, wie die
Patienten in dem Drogenrehabilitationszentrum, in dem ich nach der Schule ein
Praktikum gemacht hatte.
Ich bin süchtig.
Aber die Liebe meines Ehemannes hat mir geholfen dies zu bekämpfen. Obwohl er
körperlich normal gebaut ist, muss Jürgen emotional der stärkste Ehemann sein,
den eine Frau nur haben kann. Er sorgt dafür, dass ich glücklich bin. Unser
Geschlechtsverkehr ist immer noch großartig, obwohl ich nach jenem Tag zunächst
angenommen hatte, dass ich niemals mehr normalen Geschlechtsverkehr haben
wollte. Aber der Körper vergisst mit Zeit, und ich fühle wieder unglaubliches
Vergnügen, wenn ich mich in und mit dem Anzug bewege.
Jürgen scheint mit unserem Geschlechtsleben zufrieden zu sein, obwohl ich
glaube, dass er ein wenig eifersüchtig auf meinem Anzug ist. Schließlich
befähigt mich der Anzug ein Vergnügen zu bekommen, dass er nicht erleben kann.
Ich habe begonnen, mich mehr um Jürgen zu kümmern.
21. Juni
Liebes Tagebuch,
es ist beinah ein Jahr vergangen, seit meinem letzten Eintrag. Das Leben ist
mit seinen Höhen und Tiefen weiter gegangen.
Manchmal waren die körperlichen Unterschiede zwischen mir und Jürgen, und die
mir auferlegte Isolation in dem Anzug fast zuviel für uns gewesen. Aber was
konnte ich tun, wohin sollte ich gehen? Eine zeitlang hegte ich sogar
Selbstmordgedanken, doch ich gab nicht auf zu kämpfen.
Unsere Beziehung hat sich verbessert. Wir schlafen wieder zusammen und spielen
gemeinsam. Und jetzt meine ich wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
Letzte Nacht wurde ich von einem Murren geweckt.
Der Raum wurde nur schwach beleuchtet. Ich erhob mich und sah, dass Jürgen über
dem kleinen Schreibtisch gebeugt saß, der in der Ecke unseres Schlafzimmers
steht. Jenen Tisch benutzen wir nur, wenn wir Briefe schreiben. Das schwache
Licht kam von der Schreibtischlampe.
Er schrieb oder zeichnete etwas. Ab und zu redete er mit sich selber.
Jürgen redet eigentlich nie mit sich selber, außer er ist in einem sehr
wichtigen Projekt vertieft. Ich fragte mich, was er da tat.
Ich stützte mich auf einem Ellenbogen ab und fragte: „Woran arbeitest du,
Schatz?“
Er antwortete ohne aufzublicken: „Wir hatten einen Durchbruch im Labor.
Siegfried, er ist unser Mathematik- Genie, kam mit ein paar Formeln vorbei,
welche die Funktion der Maschine beschrieben. Mit diesen Formeln sollte es uns
möglich sein die Maschine genauer zu justieren und dadurch besser beherrschen zu
können.“
„Oh. Gut... warte mal eine Minute“, sagte ich. „Bedeutet das, es gibt eine
Chance mein Anzug- Material zu duplizieren... oder gar den Effekt, den es auf
meinem Körper ausübt?“
„Es sieht so aus, mein Schatz, dass wir jede Wirkung erzeugen können, die wir
haben wollen, natürlich innerhalb der physikalischen Grenzen... und hoffentlich
auch dauerhaft.“
Schließlich drehte er sich um und schaute mich an.
„Soll das heißen, es ist möglich das zu tun, was ich denke?“, fragte ich.
„Ja.“
„Ist es auch wirklich ungefährlich?“
„Ich bin überzeugt davon. Schau mal. Äh, du weißt doch, wie du dich seit dem
Unfall fühlst“, sprach er.
Ich unterbrach ihn: „DU weißt wie ich mich fühle? Ich bin glücklicher als jemals
zuvor! Ich gebe zu, mir würde eine Änderung gefallen... Ich meine, ich möchte
schon ganz gerne... Es wäre gut, wieder einmal meine eigene Haut berühren zu
können...“
„Ja. Das ist, was ich meine. Dieses Ding hält uns getrennt. Es macht mich
verrückt! Ich wäre glücklich, wenn du, ja, wenn du wieder im Normalzustand
wärst, wenn ich dich besser verstehen könnte. Aber... Ich muss wissen, was du
willst.“
„Ich möchte auch dass du glücklich bist“, sagte ich, und das meinte ich auch so.
„Ich will, dass wir unser Leben wieder gemeinsam leben können. Wenn du mich so
wie ich jetzt bin liebst, dann ist es gut. Wenn es aber bedeutet ohne den Anzug
zu leben, dann soll es so sein.“
„Okay. Aber ich glaube, dass ich es so regeln kann, dass wir das Beste aus
beiden Welten bekommen...“
Ich war müde, meine Augen schwer. „In Ordnung, Liebster, komm jetzt wieder zu
mir ins Bett. Es ist drei Uhr in der Früh!“
Er kam zu mir und dann kuschelten wir miteinander, bis wir wieder einschliefen.
Ich träumte von bizarren Bondage- Geräten, lachenden und verrückten
Wissenschaftlern, die mich zu einer Gumminixe machten.