Latexdame Jannette Latex- und Ledergeschichten

Die Geister von Hargreave Manor

von William A. Lemieux

Alle Rechte und weitere Nutzung beim Autor.

Übersetzung: Jannette

Kapitel 5

Die Straßen waren verlassen und dichter Nebel empfing mich. Unter der ersten Straßenlaterne, wie bereits erwähnt gab es in jenem Ort nur Petroleumlampen, zog ich das Amulett hervor und ließ meinen Finger über dem Kreis auf der Rückseite des Anhängers fahren.
Rrrripp!
Das Korsett zog sich ein Stück zusammen.
Ich setzte meinen nächtlichen Spaziergang fort und ergötzte mich an meinem geheimen Vergnügen. Die Zapfen tanzten und bewegten sich schweigend in mir.
An jeder Ecke nahm ich das Amulett in die Hand und veränderte die Magie. Ja, das war das richtige Wort. Ich akzeptierte eine Veränderung nach der anderen. Jede Veränderung machte es immer schwieriger voran zu kommen.
Ein oder zweimal hörte ich leise Schritte. Waren es Schlafwandler, oder gar ein Polizist? Gab es in jener Kleinstadt überhaupt einen Polizisten? Vielleicht war es auch nur ein Gastwirt, der seine Kneipe geschlossen hatte und sich auf dem Heimweg befand.
Auf jeden Fall vermied ich es in den Schein einer der wenigen Straßenlaternen zu treten und verbarg meine Anwesenheit im dichten Nebel.
Schließlich befand ich mich wieder in der gleichen Situation, die ich in meinem Raum erlebt hatte. Ich war kurz davor total unbeweglich zu sein. Nur mit Mühe konnte ich einen Fuß vor dem anderen setzen. Ich schwankte auf meinen Zehenspitzen, mein Kopf wurde aufrecht und unbeweglich gehalten. Ich konnte nur noch geradeaus blicken. Ich legte im Schatten der Bibliothek eine Pause ein und fragte mich was geschehen würde, wenn ich wieder mit meinem Finger über dem Kreis des Amulettes fahren würde. Wie weit würde die Magie gehen?
Es gibt ein abgewandeltes Sprichwort: „Dummheit siegt.“
Ich drückte mich noch weiter in die Dunkelheit einer kleinen Gasse hinein. Niemand außer mir schien um jene Uhrzeit anwesend zu sein. In dem dichten Nebel war ich gut versteckt.
Dann fuhr ich mit dem Finger wieder über dem Kreis des Amuletts. Diesmal geschah etwas sehr Merkwürdiges. Die Kreise und Runen begannen zu glühen, als ob Leuchtkäfer drauf herumlaufen würden. Das Korsett zog sich noch mehr zusammen, stoppte aber kurz vor meiner Ohnmacht.
Ich war erleichtert.
Der ‚Kragen’, der bis zu meinem Kinn reichte, dehnte sich wie ein lebendiges Ding noch weiter aus. Er glitt über mein Gesicht, und dann über meinen ganzen Kopf. Zuerst geriet ich in Panik, doch dann begriff ich dass ich nicht drohte zu ersticken, denn meine Augen und meine Nase blieben frei. Mein Hals und der ganze Kopf waren nun von einem unbeweglichen Überzug umgeben. Was immer es war, es drückte angenehm fest auf mein Gesicht. Aber die wirklich heftigste Veränderung, die mein Gesicht rot anlaufen ließ, geschah in den Zapfen. Sie begannen sich heftig zu bewegen.
Nach einem Moment, ich hatte mich an die Unbeweglichkeit meines Kopfs gewöhnt, sagte ich mir dass das neue Gefühl anders war. Es war nicht vergleichbar mit meinen Lederkopfhauben, die ich manchmal zu Hause benutzt hatte. Es fühlte sich steifer an. Außerdem saß die neue Kopfhaube exakt. Auf jedem noch so kleinen Fleck meines Kopfes fühlte ich einen angenehmen starken Druck.
Zusätzlich war es nun wesentlich schwieriger die Schwingungen in meinem Unterleib zu ignorieren. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis ich mich der Versuchung hingeben würde.
Allerdings war niemand in der Nähe. Was hatte ich zu fürchten? So beschloss ich mein Abenteuer auf der Stelle auszuführen.
Ich musste meinen ganzen Körper herumdrehen, um mich umzuschauen. Ich fühlte mich unbeachtet. Dann hielt ich das Amulett so weit wie möglich von meinem Körper entfernt in der Hand. Meine Kleidung, meine zweite Haut, wurde dicker und unbeweglicher.
Ich fühlte mich wie im Himmel!
Leider neigte ich dazu meine Konzentration zu verlieren. Das geschah stets, wenn ich mich einem Höhepunkt näherte.
Das Amulett glitt aus meiner Hand.
Augenblicklich fing ich an zu zittern. Die beiden Zapfen bewegten sich wie verrückt, aber meine Kleidung war so eng und steif, dass ich beinahe unbeweglich wurde. Nach noch nicht einmal einer Minute hatte ich den ersten Orgasmus und bekam kurz darauf den nächsten. Welle um Welle des Vergnügens rollte über meinem Körper hinweg, bis ich kurz davor war zu schreien. Es schien, dass ich nicht aufhören konnte!
Ich benötigte dringend eine Pause, aber die wurde mir nicht vergönnt. Ich konnte mich ja nicht bücken um das Amulett hoch zu heben. Eigentlich konnte ich mich überhaupt nicht beugen, da ich von den Knöcheln bis zum Scheitel absolut steif gehalten wurde. Ich konnte nicht einmal sehen wo das Amulett lag.
In einem roten Schleier aus sexueller Gier kämpfte ich verzweifelt darum mich konzentrieren zu können und trippelte vorsichtig ein paar kleine Schritte zurück, bis ich das Amulett sah. Für mich kam es wie Stunden vor. Und schon wurde ich von der nächsten Welle der Lust ergriffen.
Als ich einen weiteren Orgasmus genossen hatte, sah ich das Amulett auf dem Bürgersteig liegen, direkt neben einem Gully. Das war knapp gewesen! Ich musste es nur noch irgendwie aufheben können, bevor Schlimmeres geschah. In meiner Verzweiflung suchte ich in der Gasse nach einem Hilfswerkzeug oder Gegenstand, das ich benutzen könnte um das Amulett aufzuheben. Ich fand aber nichts. Ich tänzelte mit kleinen Schritten in der Gasse umher. Dabei versuchte ich mich stets mit einer Hand an den Wänden abzustützen.
Schließlich entdeckte ich einen kleinen Vorgarten. Hinter dem Gartenzaun lehnte ein Rechen an der Wand.
Perfekt!
Mir kam es unendlich lange vor, und vielleicht war es auch so, bis ich den Rechen in der Hand hielt. Langsam trippelte ich zu dem Amulett zurück. Ein weiterer Orgasmus drohte mich umzuwerfen.
Die Schwingung und Windungen der obszönen Zapfen, in Verbindung mit dem unglaublich einschränkenden Anzug, den steilen Stiefeln, den steifen Handschuhen und der engen Kopfmaske waren teuflisch schön. Diese Kombination, die sich nur der Teufel ausgedacht haben konnte, verdrehte derart meinen Geist, dass ich mich bedingungslos der Lust hingab.
Ich starrte das Amulett an, das nicht weit entfernt von mir auf dem Boden lag. Ich versuchte mich zu konzentrieren. Vorsichtig trippelte ich näher, wobei ich den Rechen über dem Boden gleiten ließ. Das kratzende Geräusch war lauter als befürchtet. Ich hatte Angst, dass man mich verhaften würde. Nur noch wenige Zentimeter. Ich fühlte oder hörte, wie sich die Schnur des Amuletts in den Zinken des Rechens verfangen hatte. Langsam hob ich den Rechen hoch. Das Amulett kam in meine Reichweite.
Ein Ruck ging durch meinen Körper.
Aaah!
Der Druck auf meinem Körper ließ soweit nach, dass ich das Amulett greifen konnte...

„Kling, kling, Plopp!“

Der Anzug wurde wieder ganz fest, und die Zapfen begannen einen noch wilderen Tanz. Mein Herz begann zu hämmern, und ich taumelte zu einer Hauswand. Die neuen Wellen der Lust waren noch stärker als zuvor.
NEIN! Wie konnte ich nur so ungeschickt sein?
Ich taumelte durch die dunkle Gasse. Immer wieder stützte ich mich wie eine Betrunkene an einer Hauswand ab. Ich durfte nicht hinfallen, denn ein Aufstehen war schlicht unmöglich. Ich drehte mich um und suchte das Amulett, sah aber nur das Gitter des Gullys. Meine schlimmste Befürchtung war bestätigt.
Das Amulett war in den Abfluss gefallen und unwiederbringlich verloren. Ich konnte keine zusammenhängenden Gedanken mehr zustande bekommen, da ich mich immer wieder vor Lust verkrampfte. Ich versuchte die unbändigen Lustgefühle von meinem Körper abzuschütteln, um einen klaren Gedanken zu bekommen. Meine einzige Hoffnung war wieder auf mein Zimmer zu gelangen, um dort die Kleidungsstücke von meinem Körper zu schneiden.
Dann blieb fast mein Herz vor Schreck stehen. Ich hörte Schritte. Sie wurden lauter. Jemand kam mir in der Gasse entgegen. Vor lauter Panik taumelte ich weiter in den Schatten der Gasse hinein. Zum Glück hatte ich den Rechen noch nicht losgelassen.
Es war schon schwer genug auf Zehenspitzen gehen zu müssen. Außerdem hielt der Rock meine Beine und Füße unglaublich eng zusammen. Trotzdem versuchte ich so schnell wie möglich zu gehen, ohne großartigen Lärm zu machen. Ich war mir fast sicher, dass mein Lärm laut genug war um Tote wach zumachen. Ich blieb an einem kleinen Dienstboteneingang stehen und versuchte das Beben in meinem Körper zu unterdrücken. Wenn doch der Druck der verdammten Kleidungsstücke wenigstens nur für eine Minute nachlassen würden!
Die Schritte kamen näher. Aus dem Schatten des Nebels schälte sich eine männliche Figur heraus. Ich hielt meinen Atem an, was wegen des engen Korsetts fast unmöglich war. Ich betete darum, dass der Mann mich nicht hören würde. Der Schatten stoppte. Es drehte sich um und schaute in meine Richtung. Konnte er mich trotz der Dunkelheit und des dichten Nebels sehen? Genau in jenem Moment vernahm ich ein fürchterliches Jaulen, begleitet von einem lauten Scheppern. Es kam vom Ende der Gasse. Ich erstarrte und hätte fast aufgeschrieen. Mein Herz hämmerte wie wild. Doch dann hörte ich ein leises Kichern von dem Schatten, und der Mann ging weiter. Seine Schritte entfernten sich im Nebel.
Ich atmete mit einem Seufzer der Erleichterung auf, und dankte meinem Schutzpatron für die Katze, die den Lärm verursacht hatte. Doch wie sollte ich nun auf mein Zimmer gelangen können? Mir wurde bewusst, dass ich nicht auf mein Zimmer gelangen konnte, ohne die Aufmerksamkeit von Frau Robson auf mich zu ziehen. Allerdings war es mir auch egal. Außerdem war ich nicht in der Lage mich mit ihr normal unterhalten zu können. Ich befand mich in einer sehr prekären Situation. Wie sollte ich diese Kleidungsstücke ausziehen können, ohne sie zu zerstören? Was sollte ich nur machen?
In jenem Moment kam mir die einzig mögliche Lösung in den Sinn: Ich musste die Dunkelheit nutzen, und mich auf der Stelle zum Herrenhaus begeben. Ich hoffte, dass der Raum, wo ich mich zuerst angezogen hatte, oder der andere Raum, wo ich gefesselt meine Lust genossen hatte, die Lösung für mein gegenwärtiges Problem bieten würde. Vielleicht gab es auch etwas anderes in dem Haus, was mir helfen könnte mich aus dieser Lage zu befreien. So schön es auch war, ich konnte nicht für den Rest meines Lebens in dieser Kleidung bleiben. Außerdem konnten mein Geist und mein Körper nicht mehr lange die permanenten sexuellen Erregungen überleben!
Langsam trippelte ich zum Eingang der Gasse zurück. Ich schaute mich um. Die Straßen waren leer. Ich trippelte auf meinen Zehenspitzen zu den Ställen. Das war alles andere als angenehm. Obendrein kam ich nur sehr langsam voran. Zu meinem Schrecken sah ich am Horizont die ersten Anzeichen des bald kommenden Sonnenaufgangs.
Ich war froh, dass ich den sanften Wallach fand, den ich schon einmal ausgeliehen hatte. Er stand im Stall und war nicht an eine andere Person vermietet worden. Die stabile Tür war nicht verschlossen. Ich fühlte mich wie ein Dieb. Allerdings hatte ich keine Zweifel, dass das Pferd alleine zurückfinden würde.
Ich durchsuchte meine Handtasche und fand eine paar Geldscheine, die ich als ‚Leihgebühr’ hinlegte. Mehr konnte ich nicht tun, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Da ich meine persönlichen Papiere und die anderen Sachen, vor allen Dingen meine schönen neuen Stiefel auf dem Zimmer zurückgelassen hatte, musste ich irgendwann noch einmal zurückkehren.
Mein nächstes Dilemma kam, als ich versuchte auf das Pferd aufzusteigen. Es schien unmöglich zu sein! Ich hatte einen Herrensattel aufgelegt und festgezurrt, da der Sitzknauf des Damensattels unter den gegebenen Umständen hinderlich gewesen wäre. Ich fand eine Kiste, auf die ich mich hinauf zog. Von dort versuchte ich auf das Pferd zu gelangen. Nach mehrere Versuchen saß, eigentlich lag ich mehr, seitlich auf dem Sattel. Das arme Pferd schien etwas nervös zu sein, aber mein Streicheln beruhigte es wieder.
Endlich konnte ich zum Herrenhaus reiten. Ich war sehr müde, und der Himmel wurde langsam hell.
Es war ein unsicherer Ritt, und ich musste mich stark darauf konzentrieren nicht herunterzufallen. Außerdem wollte ich unterwegs keinen Frühaufsteher begegnen.
Der Ritt zu dem Herrenhaus verlief ohne Zwischenfälle, obwohl es ein sehr langer Ritt war und die Zapfen mir großes Vergnügen bereiteten. Da ich dem Pferd keine Befehle zurufen konnte, musste ich es mit leichten Schlägen auf dem Hals führen. Zum Glück verfiel es nicht in einem schnellen Trab. Trotzdem bekam ich unterwegs drei Orgasmen und wäre dabei fast vom Pferd gefallen.
Das alles hatte mich derart abgelenkt, dass ich ganz erstaunt war, als ich plötzlich Hargreave Manor sah.
Ich war glücklich, dass mich unterwegs niemand gesehen hatte. Die Sonne war inzwischen aufgegangen.
Als die ersten goldenen Strahlen auf mich trafen, fühlte ich eine große Erleichterung. Ich bemerkte, wie die Spannung meiner Kleidung nachließ. Mein Kopf und auch der Hals wurden wieder freigegeben. Innerhalb weniger Momente war meine Kleidung wieder so, wie ich sie angezogen hatte. Langsam begriff ich. Diese Merkmale funktionierten also nur nachts!
Nun war ich endgültig von der Magie überzeugt, obwohl es allem widersprach, woran ich glaubte. Dennoch war ich dankbar darüber dass ich meinen Ritt verhältnismäßig sicher und bequem beenden konnte. Sogar die Zapfen in mir waren ruhiger geworden. Schließlich konnte ich mich wieder entspannen. Als ich am Ziel meines Ritts angelangt war, ließ ich das Pferd unangebunden stehen. Es hätte mich nicht gewundert, wenn dies mein letzter Besuch des Herrenhauses gewesen wäre. Und unter Berücksichtigung der vorangegangenen Ereignisse wusste ich nicht einmal, ob ich jemals zur Stadt zurückkehren würde.

Als ich vor der großen weißen Tür stand, waren meine Knie ganz weich. Zum Teil kam es von dem langen und anstrengenden Ritt, aber auch davon, weil ein Teil von mir nun bereit war zu glauben, dass es in Hargreave Manor wirklich spuken würde. Was nun überwog, wusste ich nicht.
Ich zwang mich mit zitternder Hand den Türgriff herunterzudrücken und die Tür zu öffnen. Ich schaute hinein. Ich hatte ein wenig angenommen, dass es nun in der Eingangshalle anders aussehen würde. Aber es sah alles genauso aus, wie bei meinem letzten Besuch. Die zehn Statuen standen genauso da, wie letztes Mal.
Mir lief es kalt dem Rücken herunter. Ich träumte nicht. Ich wusste sehr gut, dass die Statuen fehlten, als ich das Haus fluchtartig verlassen hatte.
Wer oder was hatte sie bewegt, und warum? Was steckte dahinter? Obwohl ich nicht sagen konnte, aus welchem Material sie bestanden, musste das Gewicht der Statuen erheblich gewesen sein. Ich blieb eine zeitlang bewegungslos stehen, um die Atmosphäre des Herrenhauses in mir aufzunehmen. Der von mir aufgewirbelte Staub ließ die eindringenden Lichtstrahlen wie gelbliche Balken erscheinen. Sie sahen fast so aus, als ob man sie festhalten könnte. Mein Zögern kam aus dem Gefühl heraus, dass ich mit größter Sorgfalt und Überlegung fortfahren wollte. Ich wollte nicht, dass meine Bewegungen das Resultat der mich immer noch erregenden Kleidung wäre. Obwohl mein Geschlecht und meine Brüste weiterhin erregt wurden, war ich nach dem vorangegangenen Abenteuer etwas ‚abgehärteter’ geworden.
Wieder hatte ich das unheimliche Gefühl, dass ich beobachtet wurde. Diesmal wollte ich besser aufpassen und den oder die Spione entlarven.
Ich schaute mich in der Halle um, versuchte versteckte Details, die mir beim letzten Mal entgangen waren, zu entdecken. Da waren zum Beispiel zwei Seitentüren, die ich letztes Mal vernachlässigt hatte. Ich versuchte die in mir aufsteigende Angst abzuschütteln und ging zur linken Tür. Sie ließ sich problemlos offnen, und ich schaute in ein normales, wenn auch opulentes Wohnzimmer. In der Ecke stand ein Cembalo oder Klavier. Ich schloss wieder die Tür und ging zur anderen. Dahinter befand sich eine riesige Bibliothek. Ich sah unendlich viele Bücher in allen Größen und Formen. Es muss eine Privatsammlung gewesen sein, aber so eine hatte ich noch nie gesehen. Das gefiel mir schon besser!
Ich ging die Regalleitern rauf und runter. Sie reichten fast 4 Meter hoch. Ich achtete darauf nicht unter einer der Leitern hindurch zu gehen. Ich bin zwar niemals abergläubisch gewesen, aber nach meinen jüngsten Erfahrungen wollte ich nichts riskieren.
Es schien, dass der Bibliothekar sich mit Erotik, Psychologie und dem Okkulten beschäftigt hatte, da die überwiegende Mehrheit der Sammlung jenen Themen gewidmet war. Ich nahm Bücher von ungewöhnlichen Maßen und Einbänden zur Kenntnis. Viele Titel waren mir vertraut. Bücher von De Sade, Boccaccio und Clemens, nur um die bekanntesten Autoren zu nennen, waren natürlich ebenfalls vorhanden.
Ich nahm eines dieser ungewöhnlichen Bücher in die Hand. Das Buch war von Anais Nin geschrieben. Der Einband bestand aus einem sehr auffälligen Material. Ein anderes Buch handelte von Hexerei und der Autor hieß Alistair Crowley. Ich suchte das Datum der Herausgabe. Zu meinem Vergnügen stellte ich fest, dass jene Bücher eine Art Neuausgabe sein mussten, denn laut Angabe sollten sie erst in ein paar Jahren auf dem Markt kommen!
Es war so verlockend mich sofort hinsetzen und die nächsten Jahre lesend in dem Raum zu verbringen. Doch ich konnte nicht, denn der Zweck meines Besuchs war ein anderer. Ich ging also wieder zur Eingangshalle zurück.
Zögernd stellte ich einen Fuß auf die Treppe und zwang mich einen steifen Fuß vor den anderen zu setzen. Meine Erregung stieg mit jeder Stufe. Ich ging mit schwankenden Hüften die Treppe hinauf. Es war äußerst schwierig die Treppe mit meinen steifen Stiefeln zu besteigen. Da ich aber die steifen Beine aus den Hüften heraus schwang, und mich zusätzlich am Treppengeländer hoch zog, kam ich relativ leicht voran. Ich muss einen komischen Anblick abgegeben haben, aber das Vergnügen durch die enge Kleidung war mir eine willkommene Entschädigung. Schließlich kam ich oben atemlos an. Glücklicherweise erwartete mich dort kein Gespenst oder Bewohner, den ich hätte begrüßen müssen.
Bei meinem letzten Besuch hatte ich mich zur rechten Seite gewendet und die dort befindlichen Räume untersucht. Nur die letzte Tür hatte ich nicht geöffnet gehabt. So beschloss ich zuerst jene Tür zu öffnen, bevor ich die Räume links der Treppe untersuchen wollte.
Ich trippelte mit vielen kleinen Schritten zu der Tür am Ende des Korridors. Nachdem ich die Tür geöffnet hatte, schaute ich in ein kleines Treppenhaus. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wie das Haus von außen ausgesehen hatte. Mir wurde sofort klar, dass es eine weitere Etage über mir geben musste. Ich hatte angenommen, dass es Mansardenwohnungen oder die Fenster von einem Atelier sein mussten. Vielleicht waren es die Zimmer der Diener?
Die Treppen waren schlicht und hatten keinen Treppenbelag. Das deutete mehr auf meine letzte Theorie hin. Trotzdem beschloss ich einen kurzen Blick zu riskieren, nur um ganz sicher zu gehen. Ich beeilte mich, obwohl ‚schnell’ ein dehnbarer Begriff ist.
Ich hatte gerade erst einen Drittel des Weges geschafft, als es geschah.
Ich hörte ein Zischen, und Sekunden später, bevor ich mich überhaupt umdrehen konnte, einen stechenden Schmerz auf meinem Hintern.
Ich wirbelte wutentbrannt herum, bereit meinem Angreifer die Augen auszukratzen, doch das was ich sah ließ meine Bewegung einfrieren. Vor mir schwebte eine Reitgerte.

Da war nichts außer einer Reitgerte.

Ich sah weder ein Gespenst noch sonst etwas, das die Reitgerte hielt. Sie schwebte einfach in der Luft. Und als ich sie ängstlich anschaute, holte sie aus und traf meine Oberschenkel.
Ich schrie auf und versuchte so schnell wie ich konnte die Treppe hinauf zu gehen. Sobald ich mich umdrehte, bekam ich einen Hagel schmerzhafter Schläge auf meinen armen Hintern. Ich ‚eilte’ die Treppe hinauf und versuchte die Zapfen zu ignorieren. Es war vergebens. Ich bekam einen Orgasmus. Da stoppten die Schläge. Ich drehte mich langsam um. Die Reitgerte schwebte am Fuße der Treppe in der Luft. Immer wieder wippte sie, als ob ein unsichtbarer Mensch sie testen würde.
Da sah ich im Augenwinkel eine Bewegung. Ich schaute wieder nach vorne und erschrak. Irgendwie kam es mir vor, als ob ich mich nach unten bewegte! Die Treppe bewegte sich! Ich klammerte mich am Treppengeländer fest. Das war einfach unmöglich! Mein Herz klopfte bis zum Hals. Mein Busen hob und senkte sich heftig. Ich stand mit steifen Beinen auf der Treppe und glitt dennoch mit der Treppe wieder nach unten.
Ich war verwirrt von dem Gegensatz zwischen den Emotionen und dem unglaublichen Geschehen. Ich wollte nicht wahrhaben dass es da etwas, ein Gespenst oder so, gab, dass die Reitgerte hielt. Es war schwierig einen klaren Kopf zu behalten, denn die erregenden Gefühle waren immer noch präsent, schienen sogar die Überhand zu gewinnen. Ich drohte den Sinn für die Realität zu verlieren, nur noch an Sex zu denken.
Trotz meiner Anstrengungen auf der Treppe nach oben zu gehen, wusste ich, dass ich nicht vorwärts kam. Ich hörte sogar das Zischen der Gerte immer näher kommen. Ich hatte Angst mich umzublicken.
Gleichzeitig fühlte ich, wie sich ein weiterer Orgasmus in mir aufbaute. Je schneller ich ging, desto näher kam er. Es dauerte nicht lange, und das Unvermeidliche geschah. Ich stolperte, und polterte die Treppe hinunter, schneller als die teuflische Treppe mich nach unten bringen konnte.
Bedingt durch meine heftigen Bewegungen tanzten die Zapfen wie wild. Als ich unten an der Treppe ankam, bekam ich trotz der heftigen Hiebe auf meinen Brüsten einen noch heftigeren Orgasmus.
Das wilde Gespenst hatte kein Erbarmen. Nachdem ich mich auf Knien und Händen abstützte, prasselten die Hiebe nur so auf mein gut präsentiertes Gesäß. Die Intensität der Schläge wurde zwar durch die Gummischichten meiner Kleidung gemildert, führten aber nur zu einer weiteren Überlastung meiner Gefühlswelt. Das wiederum verlängerte nur den Orgasmus, bis ich verzweifelt, und schluchzend vor Schmerz, mich meinen Gefühlen ergab.

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