Kapitelübersicht:
Teil 1: Die ersten Erinnerungen
Teil 2: Die erste Einkleidung
Teil 3: Die tägliche Arbeit
Teil 4: Der zweite Anzug
Teil 5: Einst, Heute und Morgen
Während sie das Bild an der Wand anschaute, konnte Susan nichts Weiteres tun als sich daran zu erinnern was in jener furchtbaren Nacht geschah. Die Nacht, in der sie einem Fehler machte. Die Nacht, in der sie DEN Fehler machte.
Sie feierte ihren 21. Geburtstag. Ja, sicher, sie hatte ein paar Getränke zu
viel genossen. Ihre Freunde hatten ihr gesagt dass sie nicht mehr mit dem Auto
fahren dürfte. Aber sie brüllte zurück, dass sie wüsste was sie täte. Außerdem
waren es ja nur ein paar Kilometer und mit 21 wäre sie nicht dumm. Was sollte
schließlich passieren? Sie würde langsam fahren. Sie würde sorgfältig sein. Aber
ihre Freunde dachten anders und schafften es ihr die Autoschlüssel zu entwenden.
So war sie gezwungen ein Taxi rufen. Sie hatte sich geschlagen gegeben und ging
hinaus. Sie hatte genug von der Party. Sie hatte eine geheime Überraschung in
ihrer Tasche: Einen Zweitschlüssel! Als sie versuchte die Fahrertür zu öffnen
verlor sie das Gleichgewicht und landete neben dem Wagen auf ihrem Rücken.
Sie lachte. Sie hatte noch nie so viel Spaß gehabt.
Sie suchte den Schlüssel und zog sich am Wagen wieder hoch. Immer noch lachend
tastete sie sich zur Tür voran und fummelte so lange mit dem Schlüssel am
Schloss herum, bis sie endlich einsteigen konnte. Nach ein paar Versuchen
schaffte sie es den Schlüssel ins Zündschloss zu stecken und startete den Motor.
Sie fuhr weg.
Sie fand alles ganz seltsam. Die Straße schien mehr Kurven zu haben wie üblich.
Entweder war es das, oder das Auto hatte einen plötzlichen Defekt. Sie kämpfte,
um den Wagen in der Spur zu halten. Immerhin kam sie nicht von der Fahrbahn ab.
Dann kam dieser Lichterglanz ihr entgegen. Es war so hell, dass sie ihre Augen
schloss. Die Lichter blinkten. Warum tat es das, und warum war es auf ihrer
Seite der Fahrbahn? Alles ging so schnell.
„Zum Teufel“, dachte sie, „geh mir aus dem We...“
Da war ein lauter Knall. Sie fühlte einen Schlag und alles wurde schwarz.
Sie wachte zwei Tage später im Krankenhaus auf. Nur eine ihrer Freundinnen
war da. Sie sah nicht sehr glücklich aus als sie bemerkte wie sie erwachte.
„Wo bin ich? Was ist geschehen?“, fragte Susan.
Judy stand von ihrem Stuhl auf und kam langsam näher.
„Du warst betrunken und bist mit deinem Auto gefahren und hattest einen Unfall.“
Susan schloss ihre Augen.
„Ich erinnere mich an nichts“, sagte sie leise.
„Natürlich tust du das nicht“, sagte Judy verärgert. „Du hattest vier Mal so
viel Alkohol im Blut wie zulässig. Du warst nicht betrunken. Du warst sturz-
betrunken.“
„Was soll’s“, antwortete Susan. „Mein Auto ist zerstört. Es war sowieso ein
Schrotthaufen.“
„Ja, du hast dein Auto zerstört“, sagte Judy, „und das Leben eines anderen. Aber
daran erinnerst du dich ja nicht, wahrscheinlich ist dir das auch egal.“
„Was hast du gesagt? Ich bin in ein anderes Auto gefahren?“
„Genau! Was bist du nur ein dummes Arschloch! Ja, da war ein anderes Auto, und
du hast den Fahrer GETÖTET, Hohlkopf! Er sieht sich das Gemüse jetzt von unten
an.“
Susan erinnerte sich an die Gerichtsverhandlung. Sie hatte gehofft mit einem milden Urteil wegen ‚Fahrlässiger Tötung’ davon zu kommen. Sie hatte niemals geglaubt, dass sie das erleben würde. Sie erinnerte sich daran was sie über Leute dachte die wegen ‚Trunkenheit am Steuer’ verurteilt wurden: „Richtig so!“ Nun war sie auf der anderen Seite.
Der Richter verlas das Urteil:
„Wie sie wahrscheinlich alle wissen, wurde ein Tag bevor die Angeklagte ihren
Unfall hatte, ein neues Gesetz erlassen. Das besagt, dass wenn jemand unter dem
Einfluss von Alkohol oder Drogen ein Auto fährt und dabei einen Unfall mit
Todesfolge verursacht, dies als vorsätzlicher Mord zu bewerten ist, was die
Todesstrafe zur Folge hat. Da Fräulein Susan vier Mal so viel Alkohol im Blut
hatte wie zulässig, und genug Zeugen bezeugen können dass sie entsprechend viel
getrunken hat, befinde ich sie hiermit für Schuldig an dem Tod von Frank Johnson
und verurteile sie zum Tode.“
Der Hammer schlug nieder, und die wenigen Freunde, welche im Gerichtssaal waren,
verließen sie ohne ein Wort zu sagen, angewidert über das, was Susan angerichtet
hatte.
Die Wachmänner brachten sie zu ihrer Zelle zurück.
Während sie in einer kalten Zelle lag, wurde ohne ihr Wissen zwischen dem
Vater des Verstorbenen, beider Rechtsanwälte und dem Richter über sie erneut
verhandelt. Vier Stunden später wurde sie in das Büro des Richters geführt. Dort
erklärte man ihr das Ergebnis.
„Herr Johnson, Franks Vater, bat um eine besondere Behandlung für sie. Ich muss
zugeben, dass es ziemlich ungewöhnlich ist. Aufgrund der Tatsache, dass Herr
Johnson ein starker Gegner der Todesstrafe ist, berücksichtigte ich sein
Angebot. Die Verhandlung wurde zwischen seinem und deinem Rechtsanwalt geführt.
Du wurdest nicht dazu eingeladen, weil, offen gesagt, du dich während der
öffentlichen Verhandlung nicht dazu geäußert hast. In meinen Augen bist du eine
Verbrecherin.
Dein Todesurteil wird umgewandelt in ein Gewahrsam unter der Obhut von Herrn
Johnson. Diese Anordnung gilt für ein Minimum von 10 Jahre. Du kannst jederzeit
davon Abstand nehmen. In diesem Falle gilt das zuerst gesprochene Urteil, und du
endest in der Gaskammer. Der Fall ist hiermit abgeschlossen. Wachmann, übergeben
sie die Verurteile in den Gewahrsam von Herrn Johnson.“
Ihre Handschellen wurden entfernt und Herr Johnson packte mit einem festen
Griff ihren Arm.
„Folge mir“, sagte er mit kalten Stimme. Er führte sie zur Tiefgarage.
Sie gingen zu einer in der hintersten Ecke geparkten Lieferwagen. Er öffnete die
Hecktür und griff in eine große Kiste hinein. Er holte ein Paar
Lederhandmanschetten heraus. Er schnallte sie um Susans Handgelenke. Ein
weiteres Paar kam über ihre Ellenbogen. Dann zerrte er ihre Arme auf den Rücken
und schloss die Manschetten zusammen. Die Handgelenkmanschetten konnten ganz
leicht zusammengeschlossen werden, aber die an den Ellenbogen taten ihr sehr
weh.
Susan beklagte sich: „Autsch, sie tun mir weh. Ich bin sicher, dass dies nicht
Teil des Deals ist.“
„Halts Maul“, sagte er. „Das ist Teil des Deals. Du wirst es zu Hause lesen.“
Während er das sagte, stopfte er ihr einen riesigen Knebelball in den Mund.
Susan protestierte, aber es war sinnlos. Er setzte sie auf die Kante des
Lieferwagens, um weitere Ledermanschetten um ihre Knöchel und über den Knien zu
befestigen. Auch diese wurden zusammengeschlossen. Dann wurde ihr ein breites
Halsband umgelegt. Es war so breit, dass es ihren Kopf fast unbeweglich aufrecht
hielt.
Es gab einen Sitz hinten auf der Mitte der Ladefläche des Lieferwagens. Herr
Johnson hob sie hinauf und setzte sie darauf. Der Sitz sah aus wie dafür gemacht
zu sein um jemanden mit auf dem Rücken gebundenen Händen zu empfangen. Als sie
darauf saß, wurden ihr diverse Gurte umgelegt. Sogar ihr Kopf, der an einer
passend geformten Kopfstütze anlag, wurde festgebunden, bevor ihr eine
Augenbinde umgelegt wurde. Sie war unfähig sich zu bewegen, zu sehen oder zu
protestieren. Sie akzeptierte ihr Schicksal, ein wenig verstehend dass Herr
Johnson sauer auf sie war. Aber sie hatte überhaupt keine Ahnung was sie
erwarten würde. Der Lieferwagen fuhr los.
Nach ungefähr 3 bis 4 Stunden hielt der Lieferwagen an und die Hecktüren wurden
geöffnet. Sie wurde vom Sitz losgebunden. Susan konnte es kaum erwarten ihren
schmerzenden Kiefer zu bewegen und die schmerzenden Arme strecken zu dürfen. Sie
fühlte Erleichterung als ihre Beine losgebunden wurden, aber das war es auch
schon. Herr Johnson, sie nahm an dass er es war, führte sie, Susan konnte immer
noch nichts sehen, einen Weg entlang und dann in ein Haus hinein. Es ging eine
Treppe hinunter. In einem Zimmer stoppten sie. Sie bemerkte wie hinten an ihrem
Halsband herummanipuliert wurde. Danach wurde die Tür zugeschlagen und
abgeschlossen. Kein Wort wurde gesagt.
Susan blieb für einen Moment still stehen bevor sie versuchte sich zu bewegen.
Sie machte nicht mehr als einen Schritt nach vorne, als sie von einer Kette
gestoppt wurde, welche ihr Halsband mit der Wand verband. Sie konnte nicht
fortgehen. Sie versuchte sich zu setzen, aber so sehr sie sich anstrengte, sie
konnte mit ihren Füßen keinen Stuhl finden. Sie versuchte sich auf dem Fußboden
zu setzen, aber die Kette war nicht lang genug. Sie musste aufrecht stehen
bleiben. Ihr Kiefer schmerzte immer mehr, und ihre Arme mussten bewegt werden,
da sie begannen sich taub anzufühlen. Sie versuchte zu schreien, aber kein
lauter Ton kam dabei heraus.
Sehr viel später kam jemand, kurz bevor sie drohte zusammenzusacken.
„Stehen sie still“, sagte eine Frauenstimme. „Ich werde ihr Halsband von der
Wand lösen. Dann werden sie mir zu Herrn Johnsons Büro folgen, wo ihnen alles
erklärt werden wird. Dort haben sie die letzte Möglichkeit der Wahl, um das
Angebot zu akzeptieren oder abzulehnen. Ich muss sie nicht daran erinnern was
geschehen wird wenn das Angebot ablehnen.“
Susan murmelte etwas in ihren Knebel, und die Dame geleitete sie auf eine obere
Etage. Susan war immer noch blind. Sie betraten einen Raum. Susan fühlte wie
wieder hinten am Halsband was befestigt wurde, dann einen Zug. Sie war wieder so
festgebunden, dass sie nicht sitzen konnte. Wie sehr hatte sie gehofft ihre
Beine entlasten zu können.
Eine strenge Männerstimme, welche sie als die von Herrn Johnson erkannte, begann
zu sprechen: „Keine Formalitäten, ich komme direkt zur Sache. Hier ist der Deal:
Du bleibst am Leben, aber du wirst ständig gefesselt sein. Mein Wunsch war, dir
die gleichen Verletzungen zuzuführen, die mein Sohn erlitten hat, ohne dabei
deine inneren Organe zu schädigen, aber das darf ich nicht tun. So werde ich
andere Mittel anwenden, um dich in einem ähnlichen Zustand zu halten. Um die
Kosten deines Aufenthalts zu bezahlen wirst du jene Arbeiten ausführen, die von
mir und meiner Ehefrau Lisa, die du bereits kennen gelernt hast, ausgesucht
werden. Alles was du machen musst wurde mit dem Gericht besprochen, überprüft
und genehmigt. Tatsächlicherweise wirst du in regelmäßigen Abständen von einem
Vertreter des Gerichts aufgesucht werden, der sich nach deinem... äh...
Wohlergehen erkundigen wird.“
Susan konnte sich das böse Grinsen auf seinem Gesicht vorstellen.
Er fuhr fort: „Alle 100 Tage wirst du von allen körperlichen Beschränkungen
befreit und untersucht werden. Bei dieser Gelegenheit wirst du gefragt werden ob
du weitermachen oder zurücktreten willst. Du weißt dass die Todesstrafe das
Ergebnis deines Rücktritts sein wird. Das ist alles.“
Susan bemerkte wie jemand an ihrem Hals die Kette löste und ihr dann das
Halsband abnahm. Danach wurden ihre Armmanschetten entfernt, sowie die
Augenbinde und der Knebel. Sie bewegte ihren Mund und massierte ihre Arme und
Handgelenke.
Herr Johnson stand vor ihr und schaute sie mit einem strengen Blick an. Er
reichte ihr ein Blatt Papier.
„Du unterschreibst dort unten“, sagte er mit kalter Stimme.
Sie überflog rasch das Kleingedruckte. Ein paar Wörter entsetzten sie:
‚Geknebelt, gefesselt, angemessene Bestrafungen...’
Es lief ihr kalt den Rücken herunter als sie unterschrieb.
‚Ich kann immer noch den Tod wählen’, dachte sie, als sie unterschrieb.
Sobald dies erledigt war, nahm Herr Johnson rasch das Papier wieder an sich und
faltete es zusammen.
„Lisa wird dich jetzt auf dein Zimmer bringen. Dort wirst du für die nächsten
zwei Wochen bleiben. So lange wird es dauern bis alle Sachen fertig sind. Das
Zimmer darfst du nicht verlassen. Wenn du es dennoch tust, wirst du bestraft
werden. Wenn du Widerstand leisten solltest, wirst du bestraft werden. Du machst
Ärger: Bestrafung. Widerworte: Bestrafung. Die Art der Bestrafung? Versuche es,
und du wirst es spüren! Du wirst schon sehen! Das ist alles!“
Lisa nahm sie am Arm und zog sie fort, ohne ein Wort zu sagen. Sie gingen oben.
Es war der erste Eindruck den Susan von dem Haus bekam: Es war riesig! Sie nahm
an, dass es 3 Etagen hatte. Ein riesiges Herrenhaus.
‚Diese Leute sind reich’, dachte sie.
Sie wurde in ein großes Schlafzimmer geführt. Dort musste sie still stehen
blieben, während Lisa ihren Körper vermaß. Susans Körper wurde komplett
vermessen, selbst die unmöglichsten Stellen. Stellenweise empfand sie es als
sehr eigenartig, besonders als sie darum gebeten wurde ihren Magen so stark
einzuziehen wie sie nur konnte. Nachdem Lisa über eine Stunde lang vermessen
hatte, ging sie. Vorher sagte sie: „Deine richtige Kleidung kommt in den
nächsten Wochen. Erinnere dich, in der Zwischenzeit bleibst du in diesem Raum.
Du wirst mit Allem versorgt was du brauchst. Wir haben Hausmädchen die manchmal
hereinkommen können. Rede nicht mit ihnen, niemals. Es sieht zwar nicht so aus,
aber das hier ist dein vorübergehendes Gefängnis, bis dein permanentes
angefertigt ist.“
Danach schloss sie die Tür.
Susan hörte, wie die Tür abgeschlossen wurde. Sie drehte sich zum
gegenüberliegenden Fenster um. Das Herrenhaus hatte ein riesiges Grundstück. Es
befand sich in der Mitte von hohen Bergen. Selbst wenn sie versuchen würde zu
entkommen, wohin sollte sie gehen? Zu ihrer linken Seite sah sie einen Teil von
einem Stall. Pferde galoppierten im Hintergrund.
‚Wenn ich zu den Pferden gelangen könnte“, überlegte sie, ‚könnte ich fliehen.
Und das nur wegen einem Getränk zu viel.’
Doch dann überlegte sie weiter und wusste, dass sie bestimmt wieder eingefangen
werden würde und der Tod das Ergebnis wäre.
Ein Paar Stunden später kam ein Hausmädchen mit einer Schachtel herein. Sie
stellte die Schachtel auf das Fußende des Betts und ging. Susan kam näher. Sie
öffnete die Schachtel. Darin lagen ein Paar High- Heels, und ein
Begleitschreiben.
Ziehe die Schuhe an und übe damit zu gehen.
In einer halben Stunde wirst du von jemand für eine Tour durch das Eigentum
abgeholt.
Lisa
Susan sah sich die Schuhe an. Die Absätze mussten mindestens 10 Zentimeter
hoch sein.
Sie hatte einmal Schuhe mit hohen Absätzen getragen. Das war Sylvester, und die
Absätze waren nicht höher als 8 Zentimeter. Selbst das hatte ihr nicht gefallen.
Und nun sollte sie diese Schuhe anziehen und damit herumlaufen. Sie war der
Meinung dass sie damit wie eine Nutte aussehen würde.
„Hey, vielleicht ist es das“, sagte sie laut vor sich hin. „Ich soll als
Edelnutte arbeiten! Nein, so einfach werde ich es ihnen nicht machen.“
Dreißig Minuten später betrat ein Zimmermädchen den Raum. Als sie bemerkte dass
Susan nicht die Schuhe trug, sondern einfach auf dem Bett lag, ging sie wieder.
Kurz darauf kam Lisa herein, gefolgt von zwei kräftigen Männern. Ohne ihr eine
Gelegenheit der Gegenwehr zu geben, packten sie Susan, drehten sie auf den Bauch
und hielten sie fest. Währenddessen wurden Susan Ledermanschetten um Hand- und
Fußgelenke gelegt und abgeschlossen. Sie fühlte, wie ihr die Schuhe
übergestreift und mit Ledermanschetten an den Knöcheln verschlossen wurden.
Susans Proteste wurden kurzerhand mit einem Knebelball unterdrückt. Schließlich
wurde auch ein breites Halsband abgeschlossen, an dem eine Leine befestigt war.
Die beiden Männer hoben sie hoch und gingen.
Susan hatte Mühe das Gleichgewicht zu halten, da sie nun auf den High- Heels
stand und ihre Hände auf dem Rücken gefesselt waren. Sie schaute nach unten. Von
den Knöchelmanschetten gingen Riemen ab. Diese Riemen liefen unter ihren Schuhen
entlang, sodass sie unfähig war die High- Heels wieder zu entfernen. Eine
zusätzliche 12 cm kurze Kette verband ihre Knöchel. Susan hob ihren Kopf und
schaute auf Lisa.
„Du hast es nicht verstanden“, sagte sie verärgert. „Du bist nicht hier um
Urlaub zu machen. Du bist hier, weil du unseren Sohn ermordet hast. Das ist
deine Strafe, und glaube mir, das wird keine Vergnügung für dich werden.
Missachtest du die Anweisungen noch einmal, werde ich deinen Aufenthalt
verschärfen. Wenn du dich nicht benimmst, können wir es dir so unangenehm
machen, dass dir die drohende Alternative angenehmer erscheinen wird. Jetzt
folge mir ohne dich zu beklagen und ohne an der Leine zu zerren. Habe ich mich
klar ausgedrückt?“
Susan nickte.
Immer noch gekleidet mit dem Gucci- Kostüm, welches sie während der
Gerichtsverhandlung getragen hatte, folgte sie mit vielen kleinen Schritten.
Lisa führte sie durch das Herrenhaus und zeigte ihr wo Küche, Esszimmer und so
weiter lagen. Dann wurde Susan hinausgeführt, zu den Ställen, dem Teich, dem
Tennisplatz und anderen Einrichtungen.
Überall waren Leute beschäftigt. Susan hatte gehofft, dass die anderen über ihre
Behandlung entsetzt seien, während sie gefesselt gezwungen wurde mit den High-
Heels über den weichen Boden trippeln zu müssen. Aber zu ihrem Entsetzen wurde
sie von den Menschen böse angeschaut. Manche zeigten ihr drohend die Fäuste und
Namen wurden ihr zugerufen. ‚Mörder’ hörte sie am häufigsten.
„Unnötig zu sagen“, kommentierte Lisa, „dass Frank von allen sehr geschätzt
wurde. Wir vermissen ihn alle. Erwarte von niemand Hilfe, und versuche nicht zu
fliehen. Sie wären sehr froh es dir heimzahlen zu können.“
Lisa beendete den letzten Satz mit einem bösen Grinsen.
Susan wurde auf ihr Zimmer zurückgebracht. Dort blieb sie bis ihre richtige
Kleidung eintraf.